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Dresdner Nachrichten : 24.12.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189612240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18961224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18961224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-12
- Tag1896-12-24
- Monat1896-12
- Jahr1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.12.1896
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übrigen 71 vo» den Bezirke» gewählt«! Abgeordneten. ... mit An- >rößeren Kreisen Wendung der Listen- und der Provomonalwalil In „ (Neckorkreis 7. Schwarzwaldkreis 5. Donaukrei» 5. JagstkrriS -1 Ab- aevrdnetr) erfolg» Für die Provorttonalwastl ist das Sikstem des velaischm RechtölekrerS Viktor d'Houdt vorarlchen Der Minister- präfloent gab den FroklionSvertreirrn mündlich und schriftlich eine genaue Darstellung des neuen Wahlvrrsahrens und forderte sie auf, zu den Vorschlägen der Regierung Stellung zu nehmen, woraus die Regierung nicht ziigeni werde, weiter vorzugrhen. Die Ver treter der Fraktionen behielten sich ihre Erklärungen vor. Der -Schlei. Ztz." wird auS Berlin geschrieben: Die Präsi dentenwahl im «prenßiichcn) Hcrrenstnulc macht diesmal unvorher gesehene «Schwierigkeiten. Die.Kölnische Zeitung" weih mancherlei „Intimes" au« den bezüglichen Fraktionssitzunae» mttzutdcilen: allein so schlinmi, wie es da« rheinische Block darstellt. ist dir „Verlegenheit" der kvniervativen Traktion keineswegs. Es ist auch nicht richtig, das, die Wahl des hochverdienten früheren Reichstags- Präsidenten v. Levetzow überhaupt in Frage gekoimne» sei: hätte man — waS Von keiner Seite angeregt worben ist - mit der Ueberlieferung. einen Fürsten als Herrenyauspräsidentrn zu wählen, brechen wollen, so wäre »vohl in erster Linie an den langiährige» bewährten zweiten Präsidenten. Freiherr» v. Manleussel, gedacht worden. Thatsoche ist es ober, daß einzelne Fürstlichkeiten, an die man sich in dieser Anaeilegenheit gewendet hatte, mit einer Ab lehnung antworteten. In erster Linie ist zur Zeit der Fürst Pleß in Aussicht genommen. Ob er sich schließlich zur Annahme der Wahl bereit erklären wird, steht selbstverständlich dahin. Die nationalltberale „Rhein -Wests. Zig." erklärt nach den letzten Prozessen über ihren Partriabgeoroneten Mohr: „Ganz nnzweiselhast hat die Presse ein juristisches Recht und eine niora- liiche Pflicht, die Qualität der ini politischen Leben stehenden Personen zu beurtheilen. Und wer sein Rathen sinngemäß mit »einen Thaten so in Widerspruch setzt wie Herr Mohr, der ist aller dings unseres Erachtens nicht geeignet, die nationalliderale Partei fürderhin zu vertreten." Ein der braunschweigischen LandcSsynode zuaegangeiier Gesetz entwurf. dos Verhalte» der Kirche dein, Begrübniß von Selbst mördern betr.. bestimmt in feinen Grundzügen Folgendes ^ Mit wirkung des Geistlichen und Bezeugung kirchlicher Ehren :c. soll dann nicht verweigert werden, wenn der Verreisende im Zustand von Bewußtlosigkeit, krankhafter Geistesstörung, zurückgebliebener geistiger Gttwiaelung, bei mangelnder Eiusichi für das Verwerfliche der That u. s. w. sich entleibt hat, oder wenn die betr. Person vor ihren, Ende noch Reue über ihre That bezeigt hat. I» andern Füllen soll der Geistliche zwar den irostbedüritigen Hinter bliebenen alö Seelsorger in geeigneter Weise bcislcheli, aber alles vermeiden. waS seiner Handlung den Charakter einer mit der Be stattung in unmckielbcrrer Verbindung stehenden Trauerscier geben könnte. Jede schimpfliche Bestattung der Selbstmörder ist a»S- geschlvssen, insbesondere soll denselben auch ein Grab in der Reihe nicht versagt werden. Alles ungewöhnliche Begräbnißgepränge, auffallende Grabdenkmäler :c. sind bei Fällen von Se bstmord thunltchst zu Vermeiden. Diese Bestimmungen bedeuten gegenüber der in vielen Gemeinden bisher geübten Praxis einen zeitgemäßen Fortschritt. Mit einem großen Aufwand von sittlichen! Pathos hat die Sozialdemokratie das „System Tausch" gebrandmarlt. Tie Borsen-Ztg." meint, daß dieses laute Schreien nur dazu dienen »oll. die innere schuldbewußte Stimme zu iibertäuben: „Besicht denn io ein großer Unterschied zwischen dem „System Tausch" und »enem sozialdemokratischen System, welches zu Spionirerei, zu Treubruch, ja selbst zu Diebstahl verleitet ? Wer sind die Gewährs männer der Sozialdemokratie, die ihrer Presse geheime Aktenstücke aus die Redaktionstische „blasen", die sich ln alle Geiellichasts- schichten eindrängen und unter der Maske berlranenSwürdiger Personen dm schmählichsten Treulmich verüben und der Sozial demokratie dir Früchte Ihrer Spionage zutragen? Wenn sic mit offenem Visir auslretcn würden, so sähe die Sozialdemokratie sich schwerlich je in der Loge, mit der Aufdeckung von amllichcn oder gelellichaktkichen Geheimnissen zu prahlen und ihre Fühler bis In die höchsten Gesellschaftsschichten hinaus auSziistrcckeii. Das sittliche Niveau jener Hintermänner, die durch Verrat!) an Freundschaft, Familie, an Amt. Dienst und Vaterland sich zu Werkzeugen der ^Sozialdemokratie hergeben, ist durchaus kein anderes, als das der Tausch und Genossen. Und deshalb müssen wir gegen die Sozial demokratie dm Vorwurf erheben, gerade in sittlicher Beziehung sich am schwersten gegen daS deulichc Volk persündigt, ihm Treu und Glauben genommen zu haben!" Zum Hamburger Ausstoud schreibt die „Kons. Korr.: „Frivoler ist niemals ein «streik vom Zaune gebrochen als der Hamöurger. Obwohl die Stauer den Schaucrlcutcn aus dereir erste Forderung Zulage bewilligt hatten, brach der AuSstaud aus — auf Kommando von England her. Von Anfang an hat die Sozioldemotraiie die deutsche Arbeiterschaft über den Streik, dessen Uiiacheu und Aus sichten getäuscht. Daß das gute Recht auf der Seile der Arbeit geber mar und daß darum daS Publikum nicht die Partei der Streikenden nahm, hat die sozialdemokratische Presse zu verheim lichen gesucht. Aus diese Weise ist cS der Sozialdemokratie ge lungen. noch immerhin reiche Mittel zur Streikunterstützung den Arbeitern zu entlocken. Man bedenke, was das zm Weihnachtszeit heiße» will, von den Arbeiten!, die ohnedies von der Sozialdeino- 'rotie arg geschröpft werden, noch solche außergewöhiilichc Opfer zu verlangen. Diese Gelder sind vcrpnlvcrt. Außer einigen diätenschnappenden -Genossen" hat Niemand etwas davon. Das ist dir Folge, wenn die Arbeiter sich blind unter die Führung der Sozialdemokratie begeben. Möchte doch die Arbeiterschaft endlich rinsehen, daß die Sozialdemokratie ihren Interessen nicht nützt, andern schadet! Von zuständiger Seite wird erklärt, daß die Meldung. Kriminal kommissar v. Tausch oder einer seiner Agenten seien Im Frühjahr 1893 m der Dienstkleidung eines höheren Postbeamten im Post wagen des Berlin-Hamburger Schnellzugs mitaesahren. u:n die nach Jriedrichsruh bestimmten Briefschaften einer Revision zu unterwerfen, nach icder Richtung unzutreffend und vollständig ans »er Luft gegriffen sei. Die „N. L. Atz." schreibt: Einige Blätter haben eine orakel haste Meldung der .Böriantg." ernst genommen, nach welcher der Herr Jinanzminister Dr. Miguel aus Anlaß von Beschlüssen der Konimissionen des Abgeordnetenhauses „amtsmüde" sein sollie und aus besagter .Amtsmudigkeit" noch zum WeihnachlSseste „Uebcr- raichungen" bevorständen. Emsthaste politische Kreise, welche den Zusammenhang der Dinge kennen, werde» kaum verstehen, wie Zeitungen aus solcher Quelle stammende Nachrichten dieser Art ernst zu nehmen und zu dtskutiren vermochten. ÄuS der Vergangenheit des Hern, v. Tausch erzählt ein Mit arbeiter d«S „Fränkischen Couriers" Folgendes: Er wurde am 8. November 1874 auf Ansuchen als Preniierleutiiaiit entlasten. DaS dicke End« kommt erst rm Jahre 1875 nach. Hier besagt daS „Militärveretnsbiatt" unter'm 19. August: „Der vormalige Piemierlculnant und Balaillonsadjutant v. Tausch wurde vor behaltlich der gesetzlichen Wehrpflicht entlassen." Das bedeut«, daß er bei Ausbruch emeS Feldzugs während seiner Reserve- und Landwehrpslicht als gemeiner Soldat in die Truppe einznreihen ist, und bedeutet weiter natürlich auch den Verlust des Titels und Unisormtrogens. was übrigens za schon mit der Entlassung auf Nächtliche» vrrbimden war. In ganz Mm und Neu Ulm war cs bekannt, daß v. Tausch als Bataillonsadjutaick ihm zugängige Gelder, wahrscheinlich aus Menaaesonds und Kantine-Ersparnissen der Mannschaft, unterschlagen habe. Wir haben dies von seinen damaligen Regimentskameraden erfahren. Bei der Enldrckniig sei er in die Schweiz geflüchtet und habe von dort aus schleunigst »ein EntlastungSgesiich cingeretcht. Sei es nun. daß ein Ehrengericht oder eine Untersuchung dennoch stattsand. cs erfolgte schließlich imter'm 19. August 1875 die oben angcsührtc Verschärfung der ge richtlichen nicht freiwilligen Entlassung. Gegen den Polizcispion Nvrmann-Schumnnn ist nunmehr dos Strafverfahren wegen falscher Anschuldigung eingcleitet. lieber den weiteren Verlaus der vom Margarinesabrikanten Mohr (Altona) gegen etwa 390 Zeitungen angestrengte» Beleidig ungsprozesse wird verichtet: Cölleda: -Amtl. Anzeiger" 9 Mark. Melstmaen: „Kreisblatt" 3 Mark Geldstrafe. lieber das bereits erwähnte Rencontre eines Offiziers in Sioraard in Pommem mit halbwüchsigen Burschen meldet die „Tisch. Tagesztg.": Ter Leutnant v. Zastrow war Sonntag Nacht gegen kl Uhr von mehreren halbwüchsigen Burschen ohne iede Veranlassung überfalle», mit einem «stocke hinterrücks ge schlagen und angerempelt worden. Als der Leutnant seinen Degen zog. ergriffen die Burschen die Flucht: der Leutnant folgte ihnen, die blanke Waste in der Hand, bis zur Breitenstraße. Hier traf er auf einen Trupp Knaben, die bei seinem Anblick die Flucht ergriffen. Der Lentnant verfolgte sie, faßte de» bierzrhniährigrn Sohn des Tischlermeisters Wies«: und versetzte ihm mehrere schwere Schläge über den Kops. Dann lies; er dev stark blutenden Knaben Hz« «Lm Patrouille auf dir Hanptwache bringen. Der Verwun dete und seine Kuiucradeii behaupte», daß sie am ltebersall voll-1 am ,» stündia unschuldig seien: erst nachdem sie Lärm gehört, hätten sie Das sich cingrsunde» und seien dann aus Angst fortgelausen: d« Offizier müsse sich in setner Erregung geirrt haben. Die Unter suchung ist bereits eingeleitel Den, Sozialdemokraten H. Becker, der vor seiner Etnztehung zum Heere elntge Zeit lang als Redakteur eines Parteiorgans ungirte und wegen „Aufreizung zur Unlust am Dienste bor ver- amuielter Mannschaft" zu 3 Jahren Grsängnißstrafe verurtheilt vulde, die er Im Zellengesünanlß Butzbach in Obcrhesscn verbüßt, st aus Befürwortung der Gesänanikdtrektton ein Stramachlaß von einem Jahre gewährt worden. Becker wird am 7. Februar k. I. entlasten werde». In Hamburg sand abermals eine Auszahlung von Unterstütz- ungSacldern an die Streikenden statt. Es sollen im Ganzen >92.460 M- vcrtkeilt worden sei». I», Hase» wurde aus l7l Schisse» mit 355 Gänge» gearbeitet. 39 Schisse lagen ruhig. Von de» 86 an den Quais liegenden Schissen arbeiteten aus 64 Schisse» 14'iO Leute an 168 Krähnen. Aus den Quais selbst ar beiteten 2127 Leute. Dos Tisriplinarversahren gegen den KriminalkommissariuS Granis in Aachen, dem zur Last gelegt wurde, er habe ein Lokal mit den Worten betreten: „Ich bin Brüsewitz ll., wer mich ode mein Monvcle beleidigt, den steche ich nieder", und der einen Kellner, welcher ihn infolge seines Lärmens zur Rübe mahnte, ver letzte, endete damit, daß die Versetzung des Angeklagten in rin anderes Amt ausgesprochen wurde. Durch die Zeugenvernehmung wurde srstgeslcllt, daß die Aeußenuig „Ich bin Brüsewitz ll. nicht gefallen ist. Zu der Verhaftung des Vank-Ageuten Heaele wird noch ge meldet : Bei drr beträchtliche» Größe des Fehlbetrags muß man onnehnien. daß Hegrie die Depots angegriffen und an der Börse verspielt hat. Hegele's finanzielle Verhällnisse galten schon seit Jahre, erhielt ihn der damals »och perhaitiiißmäßig lunge Sohn Hegele jim der Leutnant der Reserve war. machte sich die Sache etwas leicht, indem er sich für die Hauptarbeit einen jungen Mann engogirtr. So wird ihm von seinem Gehalt nicht viel geblieben sein. Ans Beschwerde» von Geschäftsleute» über Hcgelc's Beguem- lichkeit sott ihm die Stelle gekündigt worden sein. Der Aufwand Hcgele's war nicht übertrieben. Allgemein bedauert werden seine iuiigc Frau und sein drei Jahre altes Kind, ebenso die Schwieger eltern, bei denen er wohnte, überaus sparsame und brave Leute, die schon Unglück mit einem ungerathenen Sobnc hatten. In Stuttgart hat zwischen dem LeaationSlekretär Jrhrn. v. Wangenbein, und dem Leutnant Grasen Ilexküll v. Gvllenband ein Pistoleiiducll stottgesuude». Beide Herren sind verwundet und zwar der eine durch einen Schuß durch die Niere, der andere durch eine» Schuß in den Unterleib. Drei spaniiche Frauen sind in Tanger miter dem Verdachte der Mitwiffenschaft an der Ermordung des deutichcn Kaufmanns Häßler perhastet worden. Gerüchtweise verlauict, daß sie die Namen der Mörder angegeben haben, von denen geglaubt wird, daß es Spanier seien. Bei der Schlußziehuiig der Weseler Geldlotterie hat sich ein überzähliger Gewinn im Glücksrad vorgesunden. Tie Ziehung ist insoigedeisrn vom Minister bereits beaiittandet worden, so daß der Weseler Lotterie dasselbe Mißgeschick widerfahren ist, welches im Herbst d. I. die Nngiltigerkläning der ersten Serie der Berliner Gewerbe-AnsstettiingSIokterie erforderlich machte. In Breslau wird vom 1. Januar 1897 ab auf sämmtlichen Linien der Pferdebahn unter Fortfall der bestehenden Theilstrecken der Einheitstarif von lO Pfennige» für die Person eingefühct. Nicht geringes Ansieben erregt in Erstirt die Beilwstnng des Artillene-Wachtmeisters Saal, der sich verschiedener Unterschlag ungen sogenannter „Kaisermanövergelder" schuldig gemacht habe» soll. Wegen zweier Nenronlrcs, welche in Breslau in zwei Easös zwischen Offizieren bockiger Regimenter und Kaufleuten wegen des Falles Brüsewitz stattgesunden habe», wurde sämmtlichen Olsizicren und Reserve-Ossizieren des 6. Armeekorps der Besuch jener Cafes Verbote». Oesterreich. Mehrere ungarische Blätter bringen die Nach richt. in Wien hätten wtchlige militärische Berathiiugeu staii- gcfundeu. bei denen Kaiser Franz Josef den Vorsitz führte. Es nahmen daran n. A. die Kvlpskominandanten Baron Rheinländer «6. Korps. Steiermark, Kärnten, Kroin und Küstenland» und Baron Waldstätien >7 Korps, Süduiignrn, 'Theiß Tic Berathungen, die angeblich drei Tage danerleu, sollen sich auf Vorkehrungen Oester reich Ungarns beziehen für den Fall, daß im Frühjahr im Orient irgend w lche Unruhen vorkämcn. Frankreich. Bei der in, DoubS-Dcpartcment vollzogenen Stichwahl eines Abgeordnete» für die fraiizösiiche Tepimrten- lamnier ist. wie gcmcidel, ein der iniihcimedanischcn Religion angehvrender Kandidat, der radikale Republikaner Grcnicr gewählt worden. Au und für sich würde die Thatsactze. daß der nengewähitc Abgeordnete ein fanatischer Anhänger des Islams ist, nicht beson ders iiitercisiren, zumal Frankreich in seinen Kolonien, insbesondere aber in Algerien, eine stacke muhamedainsche Bevölkerung answeist. Grenier hat jedoch in seine» Wahlvroklamatioiien keinen Zweifel darüber bestehen lassen, daß er die konfessionellen Verhältnisse viel fach als die Grundlage semer parlamentarischen Aktion benutzen will. „Da Gott der oberste Herr aller Dinge ist", erklärte er in einem seiner Wahlaufrufe, „muß man bei den eigenen Handlungen Alles ans ihn beziehen, und wen» unsere Regierenden sich von dieieni Prinzip beseelen ließen, so würde man eine größere Brüder lichkeit herrschen sehen. Man muß sich bei seinem Verhalten vom Koran, von der Bibel und vom Evangelium inspiriren lassen." Für die Muhamedmier Algeriens verlangt Grenier alle bürgerlichen und politischen Rechte, wie er denn auch die Wähler aufforderte, ihn in die Deputrrtcnkanimer zu senden, damit er für seine „Glaubensgenossen" diese Rechte fordern könnte. In den Wählec- versammlungen erschien er regelmäßig im weißen Burnus und nahm aus den öffentlichen Plätzen die vorgeschriebenen rituellen Wasch ungen vor. Im Krankenhause für Frauen in Böaard bei Saint Brieux brach Nachts Feuer aus. welches einen Tveil der Anstalt und die anstoßende Kirche vollständig in Asche legte. Sämmtltche 809 Kranken wurden gerettet. Italien. Die erste Gruppe drr von Menelik von Abessinien freigegebenen italienische» Gefangene», größtenlheils Verwundete, ist mit Major Nerazzini nach Neapel in Sec gegangen. General Albectone. der, wie die übrigen Offiziere, gesund ist, ist in Adis- Abeba zurückgeblieben, uni die übrigen Gefangenen für die Rück reise zu vraanisiren. Die Stärke der übrigen Gruppen, die nach und nach folgen, wird wegen des ermüdenden Marsches und wegen der Schwierigkeiten der Versorgung mit Lebensmitteln nicht größer als >e 26l> Mann sein. Spanien. Der Ministerrath beschloß, ans die Botschaft Clevrland's im diplomatischen Wege nichts zu veranlasse». Bei einem Zliwmmenstoßr zwischen Geudarmcn und zehn „e früh a Uhr m der Frauenkirche wiederholt werden ^ --^-Solo hat Herr G. tznck« gefälligst übernommen. Am ersten fleiertaae Mittags '«,l2 Uhr werden nn Gottesdienst« der Sophienkirch^ ziver Ebdre (Nr. ü „Ehre sei Gott in der Hüde" und Nr. U „Der Herr »ii König") aus dem Weihnachisoralonum mit Orchesterbegleitung non Qskur Wermann wiederholt werden. ff Mittheilung aus dem Bureau der Könial. Hostheater. Der Spielplan der Konigl. Hostheater ist für die Weihnachlsseieltage wie folgt festgesetzt: Im Königl. Oprrnhauie wird am 25. Dezem ber Bunaert'SMusikdrama „Odysseus' Heimkehr" ausgefuhrl. am 26. Dezember „Mignon" und am 27. Dezember Leoncavallo's „Bajazzo" in Verbindung mit dem Ballet „Sonne „,,d Erde". Im Königl. Schouspielhause geht am 25. und 36 De zember das Lustspiel „Moral i »che Menschen" von Muser und Trotha in Scene, am 27. Dezember .Die goldene Ena" An allen drei Tagen wird Nachmittags um halb 4 Uhr das Gr»». ner'sche Märchen „Schn eew i t l ch en" wiederholt. '!' Zum Besten der Unterstützungskasse für die Wittwcn und Waisen der darstellenden Mit glieder am Königl. .Hostheater gelangt am Montag den W ds. Mts. Bungert's Musiktragödie: „Odysseus' Heim kehr" im Königl. Hosoperiihausc zur Aufführung. Die von der Dresdner Presse einmüthtg anerkannte Bedeutung des Werkes und der mit der Aufführung verbundene edle und humane Zweck sichern der Vorstellung im vorhinein ein volles Haus. s Angesichts der überhaupt ersten Aufführung des Jdien'schei» Trauerspiels „Kaiser und Galiläer" in Leipzig dürste es sür die kunstsinnigen Kreise unserer Stadt von Jntereisc sein, an die A,ff sührung einer Tragödie im Dresdner Hostheater im Jahre 1682 zu erinnern, die denselben Stoff behandelt, an „Julian der Abtrünnige" von Rudolf Stegmann. Das Wer' hatte damals einen guten Erfolg und sollte kurz vor dem Hin scheiden des hochbmoblen Dichters neueinstudirt werden, wurde aber dann wegen Premieren von neueren Wecken vom Lpielplan abgelebt. Interessant ist es auch, daß seinerzeit das Leipzige- Stadttheater StegmomvS „Julian" unter der Begründung aß lehnte, daß der Stoff des Dramas dem Interesse des Publ'kuin, zu fern läge. Ter glänzende Erfolg des Jbfen'fcheic Draiimo m demjelbe» Theater hat allerdings diese Ansicht gründlich wioecke. » s Unter der Spitzmorkc „Schuch in Moskau" läßt»", das „B- T." melde»: „Wie uns aus der russischen Krönung,si n geschrieben wird, hat im dortigen Phill-armonischm Verein d». » Tage Generalmusikdirektor Schuch aus Dresden mit ungen n.e.'i Erfolge ein Conrert dirigirt. Ausaefülirt wurden u. A. die v-n> Sinkonie von Schumann, die „TannhLuser"-2uverturc und v«e Einleitung zum dritten Akt voni „.Heimchen am Herd '. DaS sonst so kühle Moskauer Publikum bereitete dem Dirigenten brau zessin Ehimay sei von einem ungarischen Musikanten entführt wor den. Der Prinz Echima» habe die EhctreniiungSklagc überreicht. Rnstland. Für den Nrgus Mrnclik ist von Petersburg cm Gescheut — wie verlautet, vom Kaiser Nikolaus — nach Abessinien abgeaauac». daS in musikalischen Instrumente» besteht, wie Eouoert- stügel. Pianinos und Blasinstrumente. Für die Versendung dieses Geschenks sind vier Güterwagen erforderlich. Auch ein Kapell meister und Musiker sind nach Abeisinien »bgegangcn. Amerika. Die Nachricht betreffend Ansprüche Brasiliens auf venezolanische Gebietslheilc ist gänzlich unbegründet. Zwischen Brasilien und Venezuela bestehen keinerlei GcbictSstrelliakeiten, da über alle früheren Ansprüche eine befriedigende Vereinbarung er zielt worden ist. Asien. Nach amtlicher Mittheilung ist die Pest auch in Kuraschee ausgebrochcn. In Bombay ist die Seuche tm weiteren Zunehrnen begriffen. K«nst und Wissenschaft. ß Weilsnachtsvesper in der Kreuzkirche. Donnerstag den 24. Dezember, Nachmittags 2 Uhr: Weibnacbtsoraiorium Mr Chor. Solo stimmen und Orchester <I. Tbeil Nr. 1-8 vor der DertvorieMng. Nr. S—II nach derselben) von Oskar Wermann, Text von Ltc. theol. und Dr. »bil. Paul Victor Schmidt, Archidiakonus an der Dreitünigskirch« hier. Die Soli haben gefälligst übernommen di« Königl. Hoiopern- und Kammer sängerin Frau Marie Wittich. die Concertlängerin Fräulein Mcmja Frejiag. der Eanccrtsangcr Herr Eduard Mann nnv der Königl. Hofoperniänger Herr Vlidw'g ScHratM. Am ersten Weihnachisieieriagc srüb W. Iwr wird in der. Kreurkirche zur Ausführung komme» : Necitaiw „Blick ans!». Arie „Das Volk, das ini Dunkeln wandelt", und folgende Chore mit Orchester, vralritung aus dem Oratorium „Drr Nrffias" von Gg. Sr. Händel und sende Ovationen und konnte sich nicht genug thun in immcr wiederholten Hervorrufen. Nach dem Urthcil der Moskauer Bst'tttc» wird das Schuch-Concerk, in dem auch d'Andradc mitwirtte. als geradezu epochemachend sür das dortige Musikleben bezeichnet." s -Nördlich:", eine dreiaktige Operette von Hugo Witt mann, Musik von Carl Millöcker, errang bei der vorgestrigen Erst aufführung im Theater an der Wien einen große», ehrlichen Erfolg, an welchem das treffliche Buch und die eine Fülle schöner Musik enthaltende Partitur gleichen Antheil hatten. Der Kom ponist und die Darsteller wurden vielmals stürmisch gerufen. Es wurde die Wiederholung einer ganzen Reihe von Nummern ver langst e „Herzog Bernhard", ein neues vaterländisches Drama in fünf Akten von Johannes Jacobi, einem Dichter, der schon mehrfach auf der deulscheil Bühne reussirt hat. erlebte bei seiner Erstaufführung am Stadttheater in Bremen einen schönen Erfolg. I Jarobi ist übrigens von Geburt ein Sachse. s Neu erschienene Miisikalien: Felix Draeseke, Fünf! Gesänge für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte! (op. 61) Verlag von L. Hofsarth in Dresden. Ten Gesängen! licgen die Baumbach'schen Dichtungen: „Ter Lindenwirth". „Der Herbst", „Es geht ein lindes Wehen" und die v. Gilm'schen Lieder: „Die Bleiche". „Aller Seelen" zu Grunde. Die Musik Draesekc's chaiakterisirt den Inhalt der Dichtung ausgezeichnet und trifft den canstischen Humor Baumbach s gleich glücklich, wie die schweimüthigr Sentimentalität Gilm's. Die Lieder sind schön und sangbar, der Begleitung ist die ganze Sorgfalt des Meisters gewidmet. — Im Verlage der freien Musikverein igung in Berlin erschienen: Fünf Lieder für mittlere Stimme mit Klavier von Karl Heß. Auch diese Gesänge: Schiller: -Sehnsucht", „Lied des Pförtners": Goethe: „Das Bächlein". „Gesunden" und! „Dir sing' ich meine Lieder" (Eh. Heß) sind natürlich und vor. nehnc enrpsundcii, glücklich in der Stimmung getroffen und zum. Eomcrtvortrag, wie in Familienkreisen geeignet ff Der in San Rcmo verstorbene Dynamit-Erfinder Robe! soll der ll u i v c rs i tä t Stockholm 50 Millionen Frrs. ver macht haben. ff S ä ch ) i s ck e r K u n st v er c i n. Neuaufaestellt sind: 22 Oeistudien von F. «Melecle (Kiel) und t2 Aquarellen von Walter Leistikow (Berlins. Verkauft wurde von A. Slagura „Winterabend im VriestmMrund". D»e ^ Ausstellung oeS Kunstvereins ist am ersten und zweiten Feiertag yeöffnc«. Somuag oen 27. Dezember beirägt das Eintrittsgeld für Nichtmilgtiedcr. nur 20 Psg. Die Gewinne können nunmehr abgeholt werden. * Der Zahnarzt Herbst in Bremen hat einen Preis von 1009 Mark sin die Erfindung eines Mittels ausgesetzt, welches ge eignet ist, beim ZahnauSzicheu das Zahnbein unempfindlich zu mache». ' Eine italienische Meldung versichert anderen Behauptungen gegenüber, daß Prinzessin Elvira, die mit dem Maler Folchi durch- negangene Tochter Don Earlvs', sich mit ihrem E liebten in Amerika befinden soll. Auf vielfache Anfragen sei bemerkt, daß von dem im Vorjahre unseren Lesern angeborenen noch eine kleine Anzahl abgegeben werden lau». Dasselbe ist wie früher zum Preise von 3 lVInnk bei unterzcichueter Gcichättsstclie erhältlich. "Auswärtige Besteller erhalten das Lexikon »ach vor heriger Einsendung von 3 Mark 60 Psg. franko zugeiendct. (yeschäktsstellc der „Dresdner Nachrichten". An rrnscve Leser; ZU Mr sind in der einem herrlichen Lage, Miseren Leser» wieder Gelegenste Gefchenkbuch für Weihnachten zu geben. Durch ri'> Abkommen mit der »Derlagsbandlung sin. wir in Stand gesetzt, eine K»e ill»!lmtc Wllil-ÄilMlie VON SehiUev's Ws§ (Inhalt: Gedichte. Dramen. Nachlaß und au-gcv'astlie pioi'aiiä c Schriften) in zwei starken groß Oktav Landen, mr-, Seiten in ffochclegantLM. fttufsai bigen» Mviginal-E"»>'eind. mit ">»)»» <Ni-gine>l-,>eiei'n»iigen dentffeffer Ainistler zu liefern. Das lEerk wird zu dem sin«-)-, von 4 Mark an die Leser unseres Platte-- in »»»erci. Eaupi Geich-nw stelle abgegeben. Nach ausu'ärts erfolgt die Neriendmm gegen vorvorige Linsendnng von a Mark m> Pf. im ei., lverk und st Mark ,o Hi. für zwei lvrrke. Deutliche Angabe der Adresse ist dringend erbeten. Mir bebe» ausdrücklich hervor, daß diese Prachtausgabe A nicht mit jenen Ausgabe» zu verwechieln ist, deren wohl « feiler Preis ans Kosten der Güte des Papiers erzielt wird. K Ls gereicht »ns zu großer Genugtbuniig. daß es mögtsth I geworden ist. Schiller, unseren vaiksshümüchste» Klassiker, in A einer so reichen und vornehmen illustrirten Ausgabe m einem « so ungewöhnlich billigen Preise zu brinaen. lsierdurcl' L ist auch der wenig Veimttelte in Stand gesetzt, sich diesen 8 unvergänglichen Zausschav zu erwerben oder der Jugend A zu Weihnachten zu schenken, für die es keine größere, nach » haltigere Freude geben kan». 5 HMftsllclle .Acsöim NMMcil" f Dresden-Altstadt, Marie» st raste 7^. I Vvesonev Nachrichten. Nr. 355 Seite 3. M» Do«»»crÄtag. Sl Dczlir Ik-ckUi
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