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Dresdner Nachrichten : 29.12.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-12-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189612295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18961229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18961229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-12
- Tag1896-12-29
- Monat1896-12
- Jahr1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.12.1896
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Mark jährlich berechnet, auch vom .Hamb. Korr." und eS wird der Monvpvlgcdanke jetzt - . „ — , ausgegrissen. Er meiiu zrvar. daß das Monopol keine großen Einnahmequellm tur den Staat eröffnen ' sei aber geeignet. die geiundheitlichen Gefahren der henindustrle zu beseitigen und. so meint auch er. die ' he und fahrlässige Verwendung der Zündhölzer zurück r Zündholz«' Verthrnerung der^Zünbhölzchen sei ist am 26. Dezember in Lourenc» würde. «S sei Zündbölzch, mißbrauchst »wrängen. Eine erhebliche nicht zu befürchte». M Der Kreuzer .Seeadler" Marquez angckoniinen. lieber die Ermordung Eduard Haeßner's in Tanger wird der »Köln. Zta" berichtet: Eduard .Haeßner bewohnte in Tanger mnohalb der Stadtmauern eine aus einigen Zimmern bestehende Wohnung über den Geschäftsräumen. Die Familie seines Bruders Otto Haeßner bewohnt ein Hau« a»s dem sogenannten Marchan, wo alle besseren Elemente der Gesellschaft in Tanger zu wohnen Pflegen. Der Marchan ist ein Hochplateau, das sich leicht an steigend an die Stadtmauer Tangers anlchließt. Ed. Haeßner nahm regelmäßig die Mahlzeiten in dem Hause seines verheiratheteu Bruder» ein. Einige Abende vor dem 15. Dezember war er jedoch deS Abends nicht erschienen, weil er die Abendstunde» zum Ab schluß der JahreSübrrlragungen in seinem Privatcomptoir zur Ar beit mit heranziehen mußte. Am Nachmittag des 16. Dezember wurde er von seiner Schwägerin, Frau Otto L„ gebeten, des Abends doch wieder hinaufzukommen auf den Marchan und sich wieder einmal eine Erholung zu gönnen. Er wurde denn auch von seinem Bruder Otto de« Abends abgrholt. Bei Tisch war er in heiterster Laune. Zufällig sprach Frau Otto v. von der Un sicherheit d«S zum Marchan führenden Weges. In der Nacht zu vor seien zwei jüdische Händler von einer Bande ausgeplündert worden; der Schwager möge doch Nachts Begleitung und Waffen mitnehmen. Lachend wies Ed. H. diese Befürchtungen zurück. E- sci kein Mensch in Tanger, der an seinem Leben und Tode ein Interesse hätte, und man wisse genau, daß er nie Geld bei sich führe. Gegen 10 Uhr verließ er da« Haus seines Schwagers. Am Morgen bes t?. Dezember gegen 7 Uhr meidet« ein Boots mann iniHause Otto Hacßner'S, der Schwager liege todt aus dem Wege. Man fand Eduard H. neben dem Hauie de« jüdischen Kaufmanns Brnoliel, durch Dolchstiche ermordet, liegen. Der neue Gesandte für Marokko, Jrhr. Schenck v. SchweinSbera war nach einer anstrengende» Reise Abends am Tage zuvor in Tanger «in- getroffen. und früh Morgens wurde er anS seiner Wohnung im Hotel Eontinental herauSgerusen. senies Amtes zu walten. Er «schien sofort am Thatortc und nahm gleich die Leitung der Untersuchung in die Hand. Der Ermordete hatte schon geraume Zeit des Morgens ani Wege gelegen, ohne von den Vorübergehen den beachtet zu werden. Man hielt ihn für einen trunkenen Spanier, der seinen Rausch ansschuef. Erst bei Hellem Tageslicht erkannte man den Thatbestand. Die von den Aerzten geleitete Obduktion ergab, daß der Ermordete durch Dolchstiche, von denen ie zwei die Lunge »nd Leber getroffen, getödtct war. In die Brusthöhle hinein war eine Verblutung «»getreten. Jedenfalls war der Tod ein augenblicklicher. Rock und Weste waren auf geschlitzt. es fehlten die goldene Uhr und Kette. Man hatte den. Ermordeten einen Schlüssel, den er im Paletot bei sich trug, ge nommen. jedenfalls in der Absicht, in die Geschäfts- und Kassen räume einzudringen. Die dazu gehörigen Schlüssel führte .Haeßner jedoch in einer Tasche bei sich, die den Mördern entgangen ist. i'iach Haeßner haben noch verschiedene Europäer den Weg zu und aus der Stadt gemacht. Obwohl hellster Mondenschein war. hat man von dem am Wege liegenden Tobten nichts gemerkt. Direktor Richter von der Banknebenstelle in Köln, Bruder des freisinnigen Abgeordneten Eugen Richter, wurde zum kaiser lichen Geheimen Regierungsrath ernannt. Der Bochumcr Prozeß Baare wegen angeblich geflickter Eisen bahnschienen soll anscheinend in Düsseldorf ein Gegenstück erhalten. Wie die dortige .Bürgerztg." mitthcilt, machte ein Arbeiter eines Düsseldorfer großen Werkes der Kriminalpolizei unter Vorlegung von Büchern, die er von der Arbeitsstätte mitgenommen hatte, die Anzeige, in icnem Werke ivcrde bei Anfertigung von Radbandaae für preußische, bäurische und fremdländische Eisenbahnen nicht oro nungsmäßig verfahren. Tic Kriminalpolizei, sowie der Untersuch nngsrichter beschäftigten sich daraufhin mit der Sache, außerdem wurden Zeugen vernommen Indessen hat bisher über die Ergeb nisse der Ermittelungen dieser Behörden nichts verlautet. Wegen „Beschimpfung von Einrichtungen der katholischen Religion" hat der katholiiche Tomdcchant Tr. Frühling gegen die .Norvhäui« Zlg.", sowie den Kaufmann Lundersledt Strafantrag gestellt. Lunderstedt hat in der „Nordh. Ztg." sein Luxuswaaren- lager empfohlen und der Anzeige ein Bildchen bcigeben lassen, das zwei »schende Mönche darstellt, die auf einer Bant nebeneinander sitzen und von denen der eine seinen Krug an den Lippen hat, während der andere ihn hoch emporhält. Es ist ein Bild, wie man es in Gemäldeausstellungen und in der Oeldruckbilder- fabrikaiivn alle Tage sieht. Glrichzeitig ist staarsanwaltschaftlich gegen Lunderstedt vorgegangen, Werl er die in Majolika gefertigte Mönchsgruppe in seinem Schaufenster ausgestellt batte. lpesterreich. Der Gencraikommissar für Oesterreich bei der Pariser WcltauSsiellung, Hofralh Cxner, dessen Ernennung bereits in Paris offiziell notisizirt worden war, hat wegen Mißhelligkeiten mit einer Gruppe von Industriellen seine Demission cingercicht. Das Justizministerium hat sich, wie die Wiener „Trechsler- Ztg." erfährt, an den Obersten Gerichtshof um ein Gutachten ge wendet. ob eS ans der Grundlage der vorhandenen Gesetze möglich sei, die Mitglieder des Petroleum-Kartells strafrechtlich zu verfolgen. Wie das „Nene Wiener Tageblatt" von dem Kriegsministerium nahestehender Seite erfährt, wird auch Oesterreich mit Rücksicht auf die neuen Herstellungen von Kanonen in Frankreich und Deutschland nicht zurückstehen können. Das Blatt schließt^ seinen Artikel wie nachstehend : »Es handelt sich darum, ein Schnell- feilkrgeichütz von kleinem »nd doch nicht allzu kleinem Kaliber mit möglichst wirksamem Geschoß zu finden »nd dabei auch den Grund sätzen ver Staatsökonoiine Rechnung zu tragen. Ta es sich um mehr als 2000 Geschütze bandelt, ist solche Oekonomie wohl dringend geboten. Ob Gußstabl oder Stahlbronzc bei der Um wälzung siegreich bleiben wird, «st eine Frage, über deren Beant wortung die Fachmänner keineswegs einig sind, und dieser Um stand durste auch für Oesterreich-Ungarn die Entscheidung in der Gcschützfrage auf geraume Zeit hinausschieben. Die publizistische Diskussion ist nur ein leises Präludium für senc militärisch-finan zielle Zukunftsmusik, welche wahrlich Niemand herbcisehnt. Unsere Kanonen stehen zwar nicht mehr im ersten Jugendglanze, sie haben in unserer rasch alternden Zeit auch schon einen Anflug höheren Alters bekommen, aber noch schießen sie gut. Wir können warten, bis andere besser schießen, dann erst wirb man ivohl daran gehen, diese anderen cinzuyolen, um nicht überholt zu werden." Arrmkreich Bei der Deputirtenwahl in Neuilly wurde der Opportunist Rrgaud gewählt. Das Mandat war vorher in den Händen des Sozialisten Georges. Zwei wichtige militärische Maßregeln bereitet die Negierung vor: die Schaffung eines TelegraphenregimentS. wobei die öster reichische Organisation als Muster dienen soll, und dann eine Ver stärkung der Infanterie durch Ausstellung der vierten Bataillone. In der der Negierung ergebenen Presse wird die Sache sv dar- gestellt, daß die deutsche Infanterie der französischen in höchst be unruhigender Weise Überlegen sei. Die deutsche Infanterie bestehe aus 173 Regimentern zu je3 Bataillonen somit 510 Bataillonen, ans >!» Jägcrbatalllonrn, einem Lehrbaiaillvn und 2 Marine- Vataillonen. Dieser Stand soll noch eine Vermehrung erfahren ans 627 Bataillone, von welchen 525 in 175 Regimenter grnppirt werden. Die französische Infanterie der Landarmer und Marine beträgt M> Bataillone, »nd zrvar >10 Regimenter zu ".Bataillone». 28 Regimenter zu 4 Bataillonen. 30 Jägerbataillone. Das Pro test der Negierung will, ohne die bisherige Organisation zu be rühren. den 145 Regimentern je ein Bataillon hknzusügen. Diese Militärresorm soll sich irdoch nur allmählich vollziehen, da für dieselbe weder das Menlchenmaterial. noch die» Geldmittel vor handen sind, um mit einem Schlage eine io einschneidende Ver mehrung in'S Leben zu rufen. Die Kosten dieser Vermehrung sollen auf einige Jahre vertheilt werden, wie dies auch bei der Marineresorm beabsichtigt ist. Nur einige radikale Organe billigen die vollzogene Ernennung de« früheren Finanzministers Doumer zum Generalyouverneur von Jndochina. Die gemäßioen Blätter erklären, es ser vielleicht sehr geschickt, sich so eines politischen Gegner» zu entledig«,: die Er nennung Doumer« bedente aber ein« völlige Verneinung der Par- Montebello ans seinem Posten lamentarlschen Regicrnngsprinzipien. Der .Figaro" meldet, daß Graf Präsident Faure und der Krieg-minister General Billot halten Vertreter entsandt. Bom Präsidenten des Pariser Gemeinderoths Baudin und von den Vertretern verschiedener Akademien wurde» an der Gruft Ansprachen gehalten. In Paris wurde die Leiche des seit längerer Zeit vermißten jungen englischen Schriftstellers Caclanthvpe aus der Seine ge zogen. AimenscheinUch liegt Selbstmord vor. DaS Schwurgericht in Paris verurtheilte den Kautschuk» stempelsabrikaiilen MarcnS Simon zum Tode, weil er durch Jn- brandsctzen seiner Wohnung de» Tod eines Mannes herbcisührt«, dessen Versicherungsprämie er erhebe» wollte. Italien. Ans SyracnS kommt folgende merkwürdige Kunde. Vor einiger Zeit wurden vom dortigen Schwurgericht lämmtliche thellwetse übersührte und geständig« Mitglieder eines Verbrecher klubs freigesprochrn. Da der Verdacht der Bestechung des Schwur gerichts vorliegt, ließ der Staatsanwalt sämmtliche Geschworenen, sowie sechzehn andere angeiehcne Persönlichkeiten aus dem Bette holen und «»kerkern. Dem „Secolo" zufolge sollen sich darunter Beamte, Advokaten. Hoteliers und Grundbesitzer befinden. Tic Mailänder „Sera" meldet aus Bari: Zwischen zwei Finanzwachmännern und einer in, Cass Pompiliv in Bart befind liche» Gesellschaft entstand ein heftiger Wortwechsel. Im Verlaufe deS Streits erschoß ein Finanzwachmann mit seinem Dienstrevotvrr zwei Bürger und einen herbeigeeilten Kommunalwachmanu. Hierauf siel die Menge über den Finanzwachmann her und lynchte ihn. Sein Körper war ganz mrt Wunden bedeckt und unkenntlich. Sechs betheiligte Personen wurden verhaftet. Spanien. Es heißt, daß die Geneigtheit, den Cubanem weitgehende Reformen anzubieten, und sie aus diese Weise zum Niederlegen der Waffen zu bestimme», neuerdings auch in den Hofkreisen. die bisher die völlige Unterwerfung der Insurgenten als die Vorbedingung jedes Reformverfprechens bezeichnet hatten, erheblich zunebme. Aus Havana wird den „Times" unter dem 23. dS. M. ge meldet. Laß die Aufständischen unter Ealirto Garcia eine Truppen- abtheilunlE. von 2000 Mann zwischen Manznnillo und Bahama «Provinz «st. Jagv de Eubas geschlagen und einen beträchtliche» Eonvvi fartgenomiiien habe». Nach amtlichen Angaben verloren die Spanier 6 Offiziere und 115 Mann. Private Mittheilungeu stellen die Verluste der Spanier bei Weitem größer dar- Belgien. In der Kammersitzung bekämpften die Sozialisten die Dotation des Grasen von Flandern unter heftigen Ausfällen ans das Königthum. Der Sozialist Aanderveldc sagte, der Graf verlaufe Wein wie sein Bruder Elfenbein und Gummi. Der Fiiianzmiuistcr erklärte, daß es unter seiner und des Ministeriums Würde sei. zu antworten. Ter Nechtensülncr Woeste forderte Achtung vor dem Königthum. Sozialist Demblon: Es muß sich selbst achten: Sic sind Feiglinge und Bediente. (Stürmische Untcrbrechnng.s Die -Sitzung wurde unterbrochen Nach Wieder aufnahme der Verhandlungen bekämpfte der Fortschrittler Lorand die Dotation des Grasen von Flandern, der deni Lande gar nichts leiste. «Lebhafte Zriruic bei de» Sozialisten.) Schließlich wurde die Dotation mit 74 gegen 33 Stimmen genehmigt. Der Skandnlprozeß Ehimay begann vor dem Gerichtshof in Eharleroi. Der Prinz erschien persönlich, die mit einem Zigeuner durchgegangene Prinzessin war durch zwei Rechtsanwälte vertreten. Sie richtete ein Schreiben an den Prinzen, worin sie ihr Liebes abenteuer unumwunden zngesteht und ihr ganzes Vermögen von tO Millionen dem Gemahl überläßt. Wegen der skandalösen Details versügte der Vorsitzende den Ausschluß der Oefsentlichkeit. Die dnrchgcbrannte Herzogin von Ehimay verbrachte inzwischen den Weihnachtsabend in der Hütte der Eltern ihres Geliebten, des Zigeunerprimas Riga Jancsi in Ungarn. Sie schenkte den Eltern des Geliebten ern Haus und Gut im Ausmaß von 100 Joch. Einem Interviewer sagte die Herzogin, den Geliebten umarmend: „Nicht wahr, das ist 'was Extravagantes, unsere Geschichte da?" Beim Weihnachtsmahi aß die Herzogin bas Zigeunermahl mit großem Wohlbehagen. England. Bei einem Festessen, welches in Port Elisabeth zu Ehren Eecil Rhodos' startjaud, wurde Rhodes in begeisterter Werse gefeiert. NhodeS erklärte, man dürfe in Südafrika kein nn-> civilisirteS Land dulden. Die Kavkolonie müsse die vorherrschende Macht in dem ganzen Gebiete iin Süden Centralasrikas fein. Sein Plan gehe dahin, Tarife und Gesetze und die Völker zu ver ichmelzen. Rhodes schloß mit der dringenden Aufforderung an alle Anwesenden, die Idee einer engeren Verbindung all« süd afrikanischen Völker zu fördern. Mit Bezug auf sein als bevor stehend anyeffindigtcs Verhör vor der parlamentarischen Uulersuch- ungskommission sagte Rhodes: Ich w«dc demnächst von meinen Landsleuten in's Berhör genommen werden: ich kenne deren salbniigsvolle Rechtschaffenheit, aber ich weiß auch, daß ich Ihre Sympathie besitze bei der Unannehmlichkeit, welche inrc vevorstcht. Griechenland. Die Tcputirrenkammer berieth die Frage wegen eines finanziellen Arrangements Griechenlands. Die Redner der Oppositionspartei sprachen sich mißbilligend über die Politik der Regierung aus und beantragten die Dcrnglichkeit für den Abschluß eines Abkommens. Ministerpräsident Delyannts verlangte hierauf ein Vertraucnsvolnin; dasselbe wurde mit l22 gegen 30 Stimmen ertheilt. Die Minister enthielten sich der Ab stimmung. Amerika. Nach einer Meldung ans Washington stellen das Staatsdepartement und die dortigen diplomatischen Kreise es in Abrede, daß irgend eine europäische Regierung direkt oder indirekt Vorstellungen gemacht habe, nur die Vereinigten Staaten in ihrer Bewegungsfreiheit bezüglich des Aufstands aus Cuba z» hindcrn. In der Nähe von Birmingham in Alabama «st ein Effen- babnzug von einer Brücke herabgestnrzt. Nach näheren Fest stellungen beträgt die Zahi der umgekvmmenen welche meistens Bergleute waren. Der Zug tief herab nad gerieth daraus in Brand, N mit dem Leben davon. Afrika. Die Regierung von Transvaal hat in Beantwort ung eines Telegramms des Premierministers des Kaplandes, Spring, betreffend die Absendung von Freiwilligen nach dem Betschnanalande, die Hoffnung ansgejproche», daß Maßregeln ge troffen seien, um einer Verletzung der Grenze der Republik Trans vaal vorznbeugen. Wie das „Reuter'sche Bureau" ans Pokwane im Betschucma- land meldet, erstürmte die Kolonialpolizei nach lebhaftem Kampfe die Stellung der Aufständisch«!, von denen viele getödtct wurden. Die Weiße» haben keine Verluste «litten, infolgedessen ist Gegen befehl ertheilt worden, daß keine weiteren Freiwilligen von Kap stadt nach dem Betichnanaland vorrücken sollen. Indien. Die „Times" meldet ans Calcutta. daß in Nepal unter Leitung der indische» Regierung vorgcnommene Ausgrabungen zur Auffindung der GeourtSstätte Buddha's geführt haben. Personen etwa 30. stürzte gegen 100 Fuß knr 7 Insassen kamen in St. Petersburg verbleiben werde. In Paris« wurde am Sonnabend die Leiche Pasteur's von der Kirche Notredame, wo sie provisorisch beigesetzt worden war, nach dem Institut Pasteur übcrgcführt. Ter Feier wohnten Minister präsident Mslin. UuterrichtSminister Ramvaud und andere hervor ragende Persönlichkeiten, sowie mehrere engiffchc Delegirre bei. Kunst uud Wissenschaft. f Im Königs. Hofopernhaufe gelangt heute Nicolai'S komische Oper „Die lustigen Weiber von Windsor" zur Aufführung. Anfang halb 8 Mir. s- Mittheilungeu aus dem Bureau der König!. Hostheater. Im König!. Schauspielhause geht heute dn, 2t). ds. M.. Schiüer'S „Tel!" In Scene und zwar seit der am 1. März 1878 zur Er öffnung des Altstävter Hoftheaters erfolgten Neueinstudirung deS Werkes znm hundertsten Male. Bon oen am 1. März 18/8 in dem Drama beschäftigten Darstellern befinden sich Frl. Guinand »nd Herr Ban« noch heute im Besitze ihrer damaligen Rollen. -i Ihre König!. Hoheiten Prinz und Frau Prinzessin Johann Georg wohnten gestern Abend der Vorstellung im König!. Hos- vpcrnhanse bei. 1 Iin I>c»Iia«n N o u r t ä t« n < C o n c« rt im K e iv e r b c li a u s« gelange» ,r»n ersten Male zur Ausführung: I.a 'lRi-eaä-w vanaa I^yag- nol von Dahl: „Der NM durch die Steppe". Impromptu von Sporck. i Der Wettbewerb um einen Stübelbrunncn hat, wen» wir recht gezählt haben, 35 Entwürfe im AuSstellungslokal an der Lennsstraße versammelt. Die Bedingungen des Aus- IchrribrnS bestimmten als Aufstellungsort den Therl der Büraerwiese, der zwischen CaruSstraße und Jerdtnandstraße mündet: die Aus führung tollte vorzugsweise architektonischer Art in hartem Gestein. Granit oder dergleichen erfolgen und Alles in Allem die Summe von 90,000 Mark nicht überschreiten. DaS sind die allgemeinsten Gesichtspunkte, unter welchen die Skizzen zu betrachten wären. Beginnen wir am äußersten Flügel vom Eingang rechts, io treffen ivir da aus den Entwurf mit dem Kennwort „Seinem Oberbürger meister", der sich recht sein und schlicht giebt, aber zu wenig brnnnenmäßig ist. Auch das wenig motivirte Wasserbecken kann hieran nichts ändern. DaS Beste an dieser Arbeit bleibt die hübsch emvffrndenc kleine weibliche Figur, die das Bildnis; Stübel's schmückt. Der Entwurf .Ehrenschuld" nebenan ist «»zulänglich, besser schon der dann folgende „Brunnen", bei dem aber doch die Architektur zu wenig betont ist. Der Flügelmann in der neuen Reihe mit den« Motiv „Mitdthätig und forschend" kommt nicht in Betracht. Ernsthaster erscheint Nr. 27 mit „FiniS" bezeichnet, der nicht ohne dekorativ pikante Fetnheiten Ist und eine qewtffe Ver- wandtichast ausweist mit Skizze 13, die weiter hinten steht, vier ist namentlich im Unterbau mit der hnbichcn Gruppe viel Gutes. Der Mittelbau mit der nach obe» abschließenden Verdachung giebt dagegen wohl rin Ende, aber keine Lösung. Ls iehir hier wie im ersten Entwurf an Monumentalität. Wetter in der Relhc- kommen wir zur Skizze ..Bürgerkrone" mit einfach hübsch« Figuren und eüvaS gewöhnlich wirkender Architekmr; „Dresden" daneben mit der sitzenden Figur Stübel's ist rein ein Denkma und nirgends rin Brunnen. Die Arbeit mit dem Motto „St." ist das wohl eher, kann aber um des mächtigen schweren Baues willen nicht in Frage kommen. „Leihe" nebenan, ein leicht« Spring bmnnen mit rund« Schale und reich ornamentirlem Schau, aus dem eine außerordentlich anmuthige weibliche Figur steht, erscheint neben diesem Koloß noch zierlicher als sonst wohl. Ebenfalls zu schwer — weniger ein Schmnckbrunnen als etwa der monumentale Abschluß einer Wafferwnksanlage ist „Honoris oausa". dessen straff durchgebildete Rückieite sich übrigens vortheithaster giebt als die Hauplansicht mit der etwas japanischen Silhouette. Schreitmüller S hübsch« stottmodelltrter Arbeit aus der 'Nachbarschaft fehlt es etwas an Selbstständigkeit; sie wirkt mehr wie d« Theil einer größeren Anlage, hat aber sonst manche Vorzüge. Motto „F" weiterhin, und der kaSkadenmäßige Ausbau mit den Kapitel«, geleiten uns dann zu dem mit dem dritten Preise ausgezeichnete» Entwurf dn Herren Stadtbauinspektor Möbius und Bildhauer Rich. König, ein hübsch«, mit Muschelbecken und mannigfaltigen Waffersveinn zum Brunnen erweiterter Obelisk, der sich durch klare Zerchnuna und feine pikante Ornamentirung vortheilhait hrraus- hebt. BtelleichtwLre zu erwägen, ob die vier pilzartigen Wasserspend« an den Ecken des HauptbeckenS nicht beß« wegfielen, oder doch henmt« gerückt würden; man könnte auch wünschen, daß das steinerne Kissen unter d« Mauerkrone, die sinnvoll das Ganze nach obenhin abjchließt, uns zum dritten Male in Dresden «spart bliebe. Sonst baden wir es hier ob« jedensalls mit ein« der einwandfreiesten Arbeiten der Konkurrenz zu thun. D« mit dem einen zweiten Preis bedachte Entwurf der Herren Hoftbeatermaler Rieck und Bildhauer Holde wirkt dagegen etwas unruhig und eigenthümlich zerslatternd m den Form««, rann auch wohl rin Aufbau kaum als eine envgiltige Lösung angesehen werden Diesen Schattenseiten entsprechen als Nortyeile die Lebendigkeit der Geiammtwtrknng, wenn man das strömende Wasser hinzudenkt. Zwischen den zwei prämürten wären dann noch zwei andere Skizzen zu erwähnen. Nr. 12 mit dem Motto „Stübelbrunnen". die wieder viel zu sehr Denkmal ist, und Kennzeichen „Mauerkrone". Hier ist eine »nie Architektur, welche auch zwischen Bruimen und Denkmal die Mille zu halten weiß, die Figuren sind solid »nd gut. Nicht ganz glück lich ist dir Art, wie sie placirt sind. Neben Rieck-Hölbe'S Stizze die „DrrSda" bezeichnet«: kann kaum in Frage kommen: „O» Lworo" wirkt in der beigegebenen geschickt gemachten Zeichnung gui, weniger im Gipsmodell Für dt« Büraerwreic wäre das aber nun schon gorntchts' Tie Architektur soll wohl dem schwer zu bearbeitenden Granit entaegenkommen, macht ab« einen nicht an aenehmen. gequollenen Eindruck in den Gliederungen. Es schlien« sich dann an die beiden zum Ankauf empfohlenen Arbeiten der Herren G. R. Schleinitz und Bildhauer^Hasenohr einerseits, und Architekt A. M. Hauschild: mächtige, weit über das Preisaus schreiben hinausgehende Bauwerke mir vielen hübschen Einzelheiten. „Wegen Ueberscdreitnng des Kostenanschlags nicht zur Prämlirung gelangt" steht daran. Diese Notiz und die Thatsache. daß beide Entwürfe angekauft werden, hat bei dn detheiltgten Künftlerschast mit Recht Verwunderung «regt. Giebt man doch mit klaren Worten zu. daß sich die genannten Bewerb« außerhalb der fixtrten Wettbewerbsbedingungen bewegen, und zeichnet sie zu gleicher Zeit aus. Mit Viel ist auch viel zu machen. Bei einem Ausschrelben bandelt sick's dämm, mit den angegebenen Mitteln zu wirth- schaftrn. Wenn aber ausgezeichnet wird, wer das nicht kann, oder nicht versucht, so sind die gewissenhaften Mitbewerber offenbar die Benachtheiliaten. (Schluß folgt.) 0. f Dn Urlaub des noch immer nicht Dienst thnenden Ober- regisseurS Lobe ist bis Ende Januar verlängert worden. Als te Neueinstudirung unter seinem Regime sind Otto Ludwig s Makkabäer" geplant mit Herrn Waldeck und Frl. Ulrich in den Hauptrollen. ck Sardou's Schanspielnovität „Li arcelle" hat bei der Erstauffübrung in, „Neuen Theater" zu Berlin keinen künstlerischen Erfolg erringen können und präsentirt sich Alles in Allen, als das schwächste Werk des Autors der „Madame Sans- Göne". Die Aufführung selbst litt unter der Indisposition der Hauptdarstellerin Frau Elise Sauer, die trotz einiger Obnmachts- ansälle aus offener Scene muthig bis zum Schluß ihren Part durch führte. 1 Saint-SaönS hat ein neues Ballet „Javotte" komponirt.! das im Grand THSLtre zu Lyon mit unbestrittenem Erfolge seürc erste Aufführung «lebt hat. f Gerhart Hauptmann's „Berjunk«ne Glocke" hat ani ersten Feiertage nun auch im Lobe-Theater zu Breslau einen großen Erfolg zu verzeichnen gehabt. Die neue Operette „Der Schmetterling" von Carl Weinberge« bat bei der Erstaufführung im „Theater unter den Linden" zu Berlin Alles in Allem einen bedeutenden Erfolg er zielt. Die ersten beiden Akte wurden stürmisch ausgenommen, während der letzte Akt weniger durchschlug, ab« immerhin noch leidlich gefiel. — Das Werk ist übrigens von unserem Residenz- theater zur Aufführung angekauit worden. s Die Nachricht von dem Hinscheiden des großen Physiologen dn Bois-Rcymond. die sich in den Vormittagsstunden des Sonnabend in Berlin verbreitete, tan« allen Denen, welche dem Gelehrten näh« standen, wie die „Voss. Zlg." meldet, nicht uner wartet, da n schon seit dem Sommer von schwerem Siechthmn beimgrsucht war. Treffend giebt übrigens dos genannte Blatt die Charakteristik des Menschen und Forschers dn Bois-Reymond wieder, wenn es schreibt: „Mit ihm ist eine der bedeutendsten und markantesten Erscheinungen im Lehrkörper der Universität Berlin in unser« Zeit dahingeschiedcn. Die Trauerbotschaft wird in den weitesten Kreisen Mitgefühl erwecken. Zählte doch dn Bois zu den VolkSthümlichsten Gelehrten in Deutschland und zu den bclicvlcstcn Universitätslehrern. Geschätzt wurde alle Zeit die Fülle seines Wissens, die Lauterkeit seines Charakters und seine allzeit bcwaiute Humanität, du Bois hat vst Fehden durchziikäinpson gehabt. Man könnte daraus schließen, daß er ein streitbar« Braun war. Dem ist aber nicht so. Er war eine durchaus flievscrligc Natur. Er mied geflissentlich den Kampfplatz der öffentlichen Memnngen. Aber er schreckte davor nicht zurück, deutlich und schroff seine An schauung kundzuaeben. wenn ihm durch Unverstand oder bölen Willen bedroht schien, was an geistigem »nd tnllmeliem Besitz ihm heilig war." — Aus seinem äußeren Lebcnsganae sei nn, das Wichtigste vermerkt. 1818 zu Berlin als der Sohn rines ans Nenschatei eingewanderie» vormaligen Uhrmachers, spälcicn Geh. Raths geboren, studirte du Bois, ans dem sranzösi-chen Gymna sium voraebildet, von 1837 bis 1813 Natuiwiffenschaslcn und Medizin ur Berlin, wurde dann Assistcnl an der airnlonil>chcn Universitätscmstalt. 16-10Privaldozeiu. 1851 Mitglied de, Akademie. 1855 außerordentlicher und 1858 ordentlicher Piofcsso, der Physio logie. Diese Stellung bekleidete er bis zu seinem rode, nneunüd- lich forschend und lehrend. -s Aus München wird der „N.Fr. Pr." geschrieben : Te, Zwist in derMünchener K ünstlrr - Gcn o i i e n ' ci, a s l ve>-warst sich. Wie seinerzeit gcincivcl wurde, hatten sich ocrcus vor der Generalvrriammlung am 1. Dezembcr. in weicher die „ene Mino rität, die Ginppe der „Kollegen", mit ihren geg ncheitzqcn An trägen dnrchdraim, -17 Mitglieder mit ihrer Unierichrm daraus verpflichtet, daß sie ans der nächsten internationalen Knnslansstell ung 1807 nicht nnSstellen würden, wenn nicht du- Iinnwalll >me bei de» JahresauSstcllnnar» durch eine Wahlversammlung nnler Betheiligung der Aussteller der letzten drei Jahre vorgenommen würde, »oie der bisherige Vorstand beantragte Die Liste die-« Grnppc, die sich nach ihrem besonderen Versaminllinqsll'k-ll den Namen „Casä Luilpoid-Grnppe" beigelegt hat, vergrößert sich „nd bat >eüt, noch der Wahl des neuen Vorllnnds. der am 2l. ds be kanntlich von dn „Kollegen"-Gruppe durchgeietzt wurde, l,M Namen aufzuwetsen: 112 Maler, 15 Bildhauer, 6 Architekten und 2 Graphiker. Es befindet sich darunter eine große Zahl der besten und bekanntesten Künstlernamen wie: Defregger, Ficke, v. GietI, Grützn«, Gevis, Harburg«, v. Löfftz, Man. Palmin, Papperitz. Nosl, Rosenihal, Schleich, Rudolf Sein. Willrcnder, Wopfner, Eberle, v.Cramer. Hanbcrisser, Romeis. Diese 135 nun haben so eben der neuen Vofftandichast eine Erklärung nnterbrcilel, wonach der oben mitgetbeilte Beschluß der »ripriingiichen 17 Unterzeichner von den jetzigen 135 „behufs Anfrechterhaltiing des künstlerischen An sehens der internationalen Kimstansstellnng 18ll7" iibernommen und festgehalte» wird. Verfängliche Frage Braut: Arthur, daß das Dein erster Kuß gewesen, glaube ich nicht, ... er zeigte von einer ge wissen Routine!" — Bräutigam: „Ja ... woher weiß! D». denn das?" (Flieg. Bl). § Ovesvne* Nachrichten. »58. Sette 2. »» Dienst««. 21» Dezbr. I8U«
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