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Dresdner Nachrichten : 30.12.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-12-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189612301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18961230
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18961230
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-12
- Tag1896-12-30
- Monat1896-12
- Jahr1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.12.1896
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Stunde Neigend. Hütlrnwrrtlie mirgezogen und ebenfalls höher »mut Der Renlenmarlt lag still. Mexikaner behauptet. Italiener und Türk», adaeschivächt. heimische Anleihen unverändert. Privat diskont 4' - Prozent. Uitimoaeld 6'/«—6 Prozent. Der Schluß der Börse verlies »echt lest — Am Getreidemarkt nahm die Diskussion über die Gestaltung des GeschäslS nach dem 1. Jan. 1897 auch Keule das l auvtsachliche Interesse in Anspruch. Die Tendenz des Marktes ivar im Anschluß an seste Auslandsmeldungen und auiIeinigen»DeckiiNgskegel>r fest, Für Früdiabrsllksemng zeigte sichi bessere Beachtung. Weizen (Mailieserung! wurde zu 174 Mark, «Loggen für gleiche Lieseriiiig zu 129'» Mark gehandelt, Haler «ehr still. aber behauptet 2lm Spiritnsmarlt nur wenig Umsatz, doch hielten lick dir Preise aus gestrigem Niveau. — Wetter: Frost. klar. Südostwind gralMiir« a. W. .^Uitub' p»Ä»t ais.si. Diskonto rn.oc. Dresdner aa»! ibe.ni -inaisdaim . Lomvarde» Sr?,,. Laum rsa.7k>. Nnu Äoid — bormüielen —. Lelir teil. Paris. >z lila illacimiiilasS' Oienle iLL.a!,. Iiaiieiier <u.27. Dvcniier Pormaieien e».s7. Lirrten ao.du. Türtenlooi« »or.ro. Ononianvank s«. iacuedadii 781. ^oindnideii —gelt. Pari». Proton,e» >D>HI«N'. LSeicen per Dttemder-Mai -2.ro. per!->uzi driiauviei. «Lv'Nlu» ver De«. Mai ura». vrr Üluauil SS.tb. malt. Rubel rer De.,«nver-Mai as.ov. ver Auamr L7.ss. rudia. eiuiiicroan,. ProduUc!, «Litiiuii». Liküen ver Mär« ins. ver Mai ISS. Regae» ver Mär« lio. ver Ilm ltt. ver 2uü —. 07. 2 - v, - früherer Weise, durch daS nach der kaiholiichen Hostirche grüne Thor, die Abfahrt durch das Thor an der Schlog- cerlUttirS und Sächsische-. Gestern fand eine König!. Jagd aus Bergkellei- Revier statt an welcher Se. Maieslül der König. Ihre Konigl. Hohctteii die Prinzen Georg. Friedrich Augusi und Albert, sowie eure größere Anzahl Kavaliere lheilnahmrn. Das lliendezvouS war Vormittags halb 9 Uhr am Berakcller an der hiesigen Bergstraße. — Pon amtlicher Seite wird mstgelheist, daß. obwohl in dem Befinden Ihrer Maiestat der K ö » igin eine s o r t d a n ern d e Be i i eru ng zn ko»sla»ircn ist und die gichtischen Schmerzen first ganz verschwuiiden sind. Ilue Masestak doch »och großer Schonung bedarf und sich daher Verlagen muß. den am bevorstehende» Neujahrs- age staltniidendeii Glückwünichiinaskureii sowie der Asseinbloe beizuivohnen. In'olgedrssc» fallt der laut Ansage des Königl. TbeihosmaischaUamls sür den l. Januar Abends 7 Uhr 36 Min. bez. 7 Uhr 45 Min. aiigesctzte bewndere Enipsany der Zulritis- damen und der Tarnen des oorps hiploinatiguo bei Ihrer Majestät der Königin ans. — Ihre Kaiser!, und König!. Hoheit d!e Frau Großherzogin von Tvsk a n a gedenkt henke Abend IO Uhr 40 Min. nach Salzburg abznrciien. — König!. Hobest Prinz Johann GeorK bewirkte gestern in de, Du,'nsvapieil>a,,dlniig von AlsroS Barlhel, r;eid>naiid- slraßc. Ein'äme rn 'A'eniahrSkarten. — Tie Reviervenvasteinellc aus Bärenselier Revier im Forst» bezirke Bärensels ward den, zeitherigen Forstassessor auf Lange- tiücker Remer ini Forfiöez-ike Dresden Böttcher unter Er nennung deswiben znm Oveiiorslcr übertrage». — Ter ^riearöozenk in Leipzig Tr. iu, Burchard ist zum außerordentlichen Projeffoc in der Jucislen-Jakuttül der Univer- si:a: Lc:pci.i ernannt woiden. — Das Kon: zl. L. berhoslnarichallaint theilk Folgendes zur Bekanntgabe mi:. Aaclise.» der Umbau eines L»r>ls des nöcd- .wen Flngeis Lee- t! o u igl. Resioen z schlvsses beendet ist. :rnrd die durch die Ansiührung der Baulichkeiten bedingt gewesene Sistirung des öffcntlicden Verkehrs durch das Königl. schloß der gestalt ausgehobcn, daß vom l. Januar ab der Durchgang für Fußgänger durch die Königl. Schloßhöse unter Benutzung der beiden Eingänge an der Schloßstraße und an der kaiholöchen Hoi- kirche wieder gestaltet ist und zwar täglich dis Abends 9 Uhr. zu welcher Zeit das grüne Thor geichlvssen wird. Tie Einsahll von San-sagen in da. Königl. Schloß hat vom genannten Tage an wae in ' gelegene Maße zu eriolgen. — Gestern Vormittag wurde Herr Skadtrath Baurath Her mann A ii g u si Richter Lurch eine aus Herrn Ltadlvewrdnelen- Vorsteher Geh. Hofrath Ackermann und den Herren Stadtverord neten Baumeister Hartwig und Obermeister Gvitschall bestehende Tcriimtion der Stadtverordneten zu ieinem Löiährigen Jubiläum beglückwünscht und ihm hierbei folgende Adresse in kalligraphischer Aus'ührung überreicht: Hochgeetirier Herr Lradtrarli Mit dein Schirme dieses Jahres er- füllt nch ein llS-iakriger Zeüraum. wÄrend deffe» Sie unumerbrochen dem Lbrendiensle unsrer lieben Sladi Dresden angeboren. Zu Ansang des Jahres 1870 und Sie zunächst in unier Kollegium eingeireien und naben vier namemlich als Muglied des FinaiMusichusses und als Milglied des Kauvolverausichufies eine an schövservchen Anregungen reiche Thäligkeü entfaltet. Nach Ihrem UeberlriNe in das Aalbskollegium haben Sie Jbre Luk'amksik im Bauvolizeiauü'chwie, der Sie noch heute zu seine» Mu- gliedern zahl!. songeieki Ihre reichen Kennmiffe und Erfahrungen aber auch ni einer großen Anzahl anderer Drgane unserer Gsmeindeverwallung bethai.g: unk naniemlich als Lerrvalier der städiischeu Kunsiwerke und Denkmäler ein liebevolles Len'iändmtz für die Pflege des Schonen, des Herr und Auge Erfreuenden und nichl zuletzi ein wobllhuend berührendes cftcmh! iur Erbaliuug Alles dehen bekunvei. was uns aus unserer Aorzeil lagen flbcrkommen ist. Hohen Gemeinmm und »nerichünerliche biebe zu urnerer Siad! — beides liabea Sie m vorbildlicher Wehe an den Dag ge legt. und 'o bringen nur Ihnen denn am Schluffe der fünf Lustren, vor dem wir Neben, zugleich mu unserem aufrichligen Tanke uivere herzlichen Gluüwumche rar. Möge Ihnen insbesondere die Lust und die Kraft zur Mmvirkung an den Aufgaben uiveres Gemeinwesens noch recht lange er balten bleiben! In größter Hochachtung Dresden. de»2S. Dezember 18V6. Die Stadtverordneien: Gustav Ackermann. Tie Beglückwünschung des Heim Jubilars seitens des Ruthes eriolgte in der gestrigen GesummtrathSsibung. .Hierbei wurde dem Jubilar eine werlhvolle Spende überreicht : ein kostbarer Blumen korb in Silber getrieben und in Rococostil sein ausgeführt. Ramens des RalhskollegiumS richtete Herr Oberbürgermeister Beullcr eine herzliche Ansprache an Len Jubilar, die dieser dankend cnviederte. — Die Feier des Jubiläums durch die beiden irädiischen Kollegien wurde bei der gestern Abend aus dem Belvedere statt- 'sndcndei, „Gelben Suppe" begangen. — Ter Oberarzt a. T- Herr Medizinalrath Tr. med. Ferdi nand Konstanz Leonhacdi hier feierte vorgestern sein üOtäh- riges Bürgcirechrsiiibiläiim. Ter Herr Jubilar, welcher während der Jabre 1868 bis 1880 das Amt des Oberarztes der damaligen chirurgischen Abtheilung des Stadtkrankenhailies verwaltete, wurde von den städtvchen Kollegien durch Ueherreickung eines kalli graphisch aiisgesühricn Jnbel-Bürgerscheins beglückwünicht. Eine Teviiiaiwn. bestehend aus den Herren Bürgermeister Lcnpold. Skadrräilieil Geier und Tr. Lohe. Stadtverordneten-Vieevorsteher Ho'rat!) Tr. Osterloh. Stadtverordneten Medizinalrath Pros. Tr. Johne und Kaufmann Meßner, überreichte dem Herrn Jubilar in denen Wohnung unter hersticher Ansprache des .Herrn Bürger meisters Leichold den Iubel-Bürgerschein. — Tie Ernte, welche der Tod in Sachsen im Jahre 1896 unter den allgemein bekannteren. in der Oestentlichkei! stehenden Persönlichkeiten gehalten, ist wiederumeinegroßegeweien. Es starben i» chronologischer Reihenfolge: Iannar: 2. Senatspräsident beim Reichsgericht Tr. Löwe; 5. Professor Louis Florentin Hesssle. Tresdcn:8. Geh. Kirchcnraih Tr. H. Aböls Jenlich, Dresden : 10. Koinmerzienrath Kurt Starke. Frankenau, 14 Wirst. Geh. Rath Tr- theol v. Berlepsch. Dresden.- 17. Oberst v. d. A. Richard v. Meerheimb. Dresden. Februar: 7. Ralhsmaurermeister W. E. H. Storz. Dresden: 22 Oberförster G. L. Ettmüller in Ullers dorf : 2-j. Gras Llrthur Solms-Tecklenburg Dresden: 27. Bild hauer Melchior zur Straße», Leipzig: 29. Oberlehrer Ed. Baum- bach, Dresden. März: 19- Obmustizrath Oberamtsnchter 2l. H. Philivpi. Bautzen. Avril: 6. Generalmaior Hans v. Bülow. ehenialiger Kommandant des sächsochen Kadettenkorps, in Schwerin. 9. Hofrath Pros. Tr. Hugo Fleck. Dresden: 13. Fabrikant Robert Bierling. Dresden: 19. Gey. Hosrath Prof. Alex. E- Tb. Frkr. v Oer. Dresden: 26. Lberschirlrolh Berthelt. Dresden; 27 Kommerzienrath Roeßler. Chemnitz. 28. Kunst- und Handels partner Seidel. Laubegast: Bäckerobermcistec Joseph Hanswald, Dresden. Mai: 3. Generalkonsul a. T. Mankiewicz, Meran; 6 Oberstaatsanwalt Oberiustizrath Weicher. Dresden: 12. Betriebs direktor der Staatsbahiicn Falkenstein, Leipzig: 24. Hoskaplan Petrns Will, Bautzen. Juni: 6. Geh. Rath Professor Dr. Benno Schmidt. Leipzig: 8. Maior a. D. Rochus v. Rochow, Dresden: 9. Ockonomierath W I. Knechtcl, Kötzschenbroda: 20. Stadtraih Louis Lingke, Dresden. Juli: 12. Slaalsanwalt Stein, Dres den: 20. Bezirksschulinsvetwr Schulr.stb Baunack. Oelsnitz: 25. Franz Edier v. Hardlmukh, Budweis: 28. Pros. Dr. Hermann Krutzsch. Tharaudt. August: 5. Pfarrer Nicolai, Dresden: 10. Obersinaiizrakh a. T. Georg v. Nostitz ». Jänckendors, Würz- bura: 19. Gesandter Frhr. Enrt v. Zedtwltz, England, 21. Ballet meister Giovanni Viti. Dresden: 22. LandtagsabgeordneterHeinze, Toigowitz: 26. Bialcr Franz Kops. September: 7. Lanv- gerichtSpräsident Just: 26. Oberst z. D. Tresiirth. Dresden. Oktober. 5. Elbbadeanstalksbrsitzkr Moritz Gasse; 11. ehemal. österr.-una. Gesandter Gras Cbotrk. Eorlltz: ,v. Generalleutnant ». D. Hohlseld. Dresden: 1v. KommMonSroth Mäher. Dresden; 2ö Rittergutsbesitzer Seiler. Noßwitz. November: 2. Land- aerichtsdlrektor Koedcrltz. Dresden; 12. Oberkonsistorialratd Dr. weol. Rüllng. Dresden. Dezember: 4. Musikdirektor Cbr. Spohr. Zittau: 8 Geh. OberregicrungSratb Emst Engel. Srrko» witz: 20. preußischer Äeneralmasor. Flügcladiutant v. Lippe, Dresden. — Mtttheikungen aus der GefammtratbSsitzung. Bon einer in Radedeul verstorbenen Wittwe sind dem Bürger- Hospitale und dem Waisenhause Vermächtnisse von je 500 M. letzt- willig zugewendet worden. — Lion den bei der v. Nltzenberg'schen Stlsiung versügdaren Zinse» im Betrage von 1100 M.. ivelche nach den Stistuiiasbeulinmmigeil zur Unterstützung von hilfs- bedürstigri,, insbesondere kranken und altersschwachen Wlttwen »nd Waisen zu ber vende» sind, beschloß der Rath. Beträge von je 56 M. an 22 hierzu vorgrschlagme Personen zur Bertheilung zu bringen. — Gemäß dem Vorschläge des Tiefbau Ausschusses ge nehmigte der Rail, die Begründung ic eine, Answärtcr- und einer Bvtenstelle für das Tiefbaiiaiiik in Gruppe V des BesolduiigSplaiis sür die Bemmen und Bediensteten des Ratlrs vom 1 Januar ab. — Dem Rilke liegen dir HauSdaltplane sür die städtischen An stalten und Stiftungen auf das Jahr 1897 zur Beschlußfassung vor. Die Entwürfe welchen von den Voranschlägen aus 1896 meist nur in uiiweienllichen Puuklen ab und zeigen fast durchgehendS eine Erhöhung der Ueberschüssc. Hervorzuheben sind solche Vermehr ungen des tleberschusseS gegenüber dem Vorialwr um 1687 M. beim Matrrni-Hoipitalc und um 668 M. beimBartlivlomäi-Hospi- tale zusvlge Steigerung der Einnahme» an Kapitaizinsen „nd Pachierträgnissen. um 3220 M. beim Findelhause infolge Anwach sens der Kapitalziiiseii cNeubausonds aus L>palkassc»>iberschüsse») und der Beitrüge insbesondere aus dem Gotteskasten und dem Almoseiikasten der Kreuzkirche, nin 2462 M. bei der Johann Mcher- Stiftiiiig sür Arbeitriwohnuilgen entsprechend der Steigerung des KapitalziiiseiiertragS insolge der Schenkiing der Herren Louis Adolf Metier und Adolf Mener-Watson und insolge zinsbarer Anlegung der 1895er Betriebsüherschüsse. endlich um 1014M. bei dcr Duckwitz- Stistnng entsprechend dem ElniiahmezuwachS an Kapitalzinsen und an Beiträgen der Dr. Güiitz-An>l-Stistung. — Der Haushaltplaii für das LlaallstenhauS i» Obeciößnltz auf das nächste Jahr, welcher bei 13,323 M. Einnahnie und 9l13 M. Llusgnbe mit einem Ueber- lchusso von 4186 M. abichließt, ward genehmigt. Die Erhöhung des Ueber'chnsses »ni N79 M- gegenüber dem Voriahre entipricht d«m Anwachsen des Ertrags an Kapitalzinsen. — Die „Kceuzztg." schreibt: Am Sonntage nach Weihnachten, der sich diesmal unmittelbar an die szeiertage anschioß, sind in Berlin nud sedenfalls auch andeiswo eine Anzahl Zeitungen erschienen, während andere gleich uns von der hierzu ertlieilten amtlichen Erlaubniß keinen Gebrauch gemach! haben. WaS ist die Folge gewesen ? Daß ein wahrscheinlich großer Tlieil des Personals um den Oienuß einer ausnahmsweise langen Feiertagsruhe gekommen ist. die er sich mit gutem Gewissen gönnen durfte, während die Anderen sich drei Tage lang ungestört erholen konnte». War es aber noihwendig. diese Verschiedenheit der Behandlung ziizulassen? Wir sollten meinen, daß. wenn irgendwo, hier von oben her »iisgleichciid gewirlt werden müßte, sobald es sich zeigt, dal; der soziale Sinn — wir sehen hier von j dem kirchlichen ganz ab — nicht stark genug enlwickett ist. um die Ausgleichung selbst zu bewirken. Demi das ist bei dieser Gelegen heit doch wieder einmal unwiderleglich hervorgelrelen: Gerade d i eie i, igcn Organe, die sich ihres Wohlwollens f ü > den klciiienMa n n bei >edec Gelegenheit rühmen und ebenso eitrig dabei sind, das der „Reaktion" als bloße Heuchelei zu fchilderii, haben j„ dem vorliegenden Falle dafür gesorgt, daß an oem Weith dieicc Betheucriingeir wie dieser Behauptungen kein Zweifel bleibe. Hier liegt nnii doch einmal der Fall vor. wo ein Jeder mit Händen gieiien kann, wie die Dinge wirklich stehen. Ob die richtigen Schlußfolgerungen überall gezogen werden, müssen wlr freilich dahingestcllt sein lassen. Daraus kommt es zunächst aber auch weniger an. als unseres Erachtens nvthig ist daß man sich an leitender Stelle darüber klar werde, ob es sich ferner empfiehlt. Derartiges der selbstständigen Erwägung der Interessenten zu überlassen. Das wild immer zu Ungleichheiten sichren, die als solche mit Recht verstimmend wirken, und ist des wegen nicht am Platz. — Nach dem Voranschläge für das Elektrizitätswerk für Lichterzeugilirg nimmt man an, daß zu den bereits vorhandenen 28.000 Norinailampeii im Laufe des nächsten Jahres weitere 3600 Lampe» hinzutrcten und daß für den Stromverbrauch dieser Lampen 401.280 Mk. einaehen werden. Hierzu kommen noch 114,165 Mk für die öffentliche elektrische Beleuchtung. 40.500 Mk. sür den Stromverbrauch für Kraftzwecke durch Privatabnehmer und 40,360Mk.Selbstvcrbrauch des Lichtwerks, zusammen 5W.605Mk. Die Ausgaben beziffern sich aus 559,996 Mk.. svdaß ein Ueberschuß von 36.669 Mk. zu erwarten steht. Der Vorau'chlag sür das Elektrizitätswerk für den Straßenbahnbekiied zeriällr in zwei Ab schnitte. Der erste betrisst das Kraftwerk an der Hertelstraße und weist bei 407.150 Mk. Einnahme und 327.490 Mk. Ausgabe einen Ueberschuß von 79.660 Mk. auf. Im zwciicii AtNchnitt erscheint die auf 417.310 Mk. geichätzte Abgabe der Straßenbahn-Gesell schaften sür Benutzung der StromzusührungSanlagen und Elek trizitätsmesser, welcher 96.650 Mk- usgaben negenüberstehen, sodaß sür Abschreibungen 20.660 Pik. verfügbar bleiben. — Ter östeireichisch - ungari > che Hilssverein Veranstalter heute Nachmittag halb 5 Uhr in Braun's Hotel lMnsenhausi eine Bescherung für arme Kinder österreichisch- ungarischer Unterthancn. — Die von den beiden Dresdner Straßenbahn- Gesellschaften an die Stadtkasse zu entrichtende Abgabe be ziffert sich nach dem Voranschläge des städtischen Etats für 1897 ans 180.0M Pik. von der Dresdner und 40.000 Mk. Von der Deutschen Straßenbahn-Gesellschaft. — Es empfiehlt sich, daran zu erinnern, daß Vormünder alljährlich »liaiifar-sorderl Erziehungsberichte an das Gericht, wo sie in Pflicht stehen, cinzusenden haben. — Der Brückenzoll sür Benutzung der Albert- und Earolabrücke bringt der Stadt 95.600 Mt. ein. Davon sind 22,260 Mk. Venvaltiingskosten zu bestreiten, svdaß ein Ueberschuß von 72,740 Mk. verbleibt. — Der Jnvalidendank lietzt Secstraße 5. 1. Etage) hat auch in diesem Jahre wieder sich bereit erklärt, gegen Einzahlung eines kleinen Betrags die Namen der Spender in Form einer G es n m m l n c u i a h rs g ra t u l a t i o n zu veröffentlichen, und dieselben so gewissermaßen von dem Versenden von Ncusahrstarteii zu dispensircn. Unbefchadet der üblichen Beglückwünschung durch Karten dürfte doch manchem Geschästsmann, dem gar so oft die nöthiae Zeit fehlt, damit gedient fein, daß er seine Wünsche aus diese Weise seinem Freundes- und Kundenkreis zugänglich machen kann. Es sei daher an diefer Stelle aus die erwähnte Einrichtung des »Jnvalidendank" besonders aufmerksam gemacht. — Tie am 1. Januar in Hclbig's Etablissement beginnende Ausstellung seiner Kanaricn und Exoten verspricht ! sehr interessant und lehrreich zu werden. Der LooSvertricb ist. wie uns mitgctheilt wlrd. sehr rege, sodaß alle» Anzeichen »ach die Loose venu Beginne der Ausstellung bereits vergriffen sein dürsten. Loose sind an den durch grüne Piakate crtcimilichen Verkaufsstelle» zu haben und kosten mit Coupon, welcher zuni Eintritt in die Ausstellung berechtigt. 75 Psg-, ohne Coupon 50 Psg. Zur Verloosiiiig kommen außer 420 Stück edlen Kanarien- hähnen 10 Hauptgewinne, worunter sich 4 sprechende Papageien befinden. Der 1. Hauptgewinn steht Im Werihe von 120 Mark. — Bezüglich der Dvh » aischen Fleischbänke bat der Bund der Landwirthe in einer Versammlung in Pitna beschlossen, sich in einer Petition an das Mimsterilim zu wenden und glaubt man. Aussicht zu haben, daß der Stadtrath zu Dresden zur Unter suchung des ein,»führenden Fleisches einen besonderen Thierarzt in Dohna onstellt. — Eine hocherfreuliche Milklscilung war cs, welche Herrn Geh. Koiiimerzicnrath Georgi in Mylan zum ÄeihnachtSseste zu- ging. Dieselbe kam vom Heim Staatssekretär Tr. von Bötticher aus Berlin und meldete dem verdienten Vorsitzenden des Zweta- vereliis zur Begründung von Bolkshellstätten für Lungenkranke, daß aus der Cenrrolkasse der ansehnliche Beitrag von 25,000 Mark znm weiteren Ausbau des Sanatoriums „Alvertsbirg" bei Reiboldsgrüu. das bekanntlich nach seinem hohen Protektor, Se. Majestät dem König Albe«, benannt wurde, bewilligt worden lei. Durch den Wohlthäligkeitssinn von Sachsens Bevölkerung war es möglich, daß bereits im Oktober die Richtfeler sür die Gebäude der genaintten Anstalt stattffndcn konnte. Der Eröffnung lm Jahre 1897 bürste nim nichts mehr entgegenstehen. — Wilsdruff. Der Stabtgemeinderath beschloß ln seiner letzten Sitzung, das Projekt der elektrischen nomialspurigen Eisen bahn Drcsveii-Leipzlg über Wilsdruff, Mcißen, Lommatzsch, Mügeln. Grimma in geeigneter Weise zu unterstützen. — rr>» lunaer Mann, der zu orn Lirelhirachtssrierlagen au» Dresden nach Ebenheit bei Königstein kam. umselnedortwohnen den Eltern zu besuchen, traf aus dem Wege von Bogelgesana nach Ebenheit ein kleines Mädchen weinend an, das von Einheit Milch geholt und aus dem glatten Wege die Hälfte davon ver. schüttet hatte. Der junge Mann gab dem Kinde au» Mitleid 20 Pfennige und begleitete dasselbe ein Stück WeaeS. Wie er- taunte er aber, als am 3. Feiertage bei ihm zwei Gendarme« er- chlenen und ihn unter dem Verdachte, sich au oem kleinen Mädchen n unsittlicher Weise vergangen zu haben, verhafteten. Das Kind hatte eine dahin zielende Frage der Eltern aus Furcht vor Strafe beiaht. Erst bei der Konfrontation des tunaen Manne» mit den, Kinde sagte das letztere unter Thrünen die Wahrheit, woraus der >a unerwartet Verdächtigte sofort t» Freiheit gesetzt wurde. - -.Dem Gastwirt!) Friebel in Sporbitz war am Welh- nachtShelligabend eine Kuh gestohlen worden Die Spur sübrle nach Pirna und die Gendarmerie ermittelte, daß der Fleischer, meiner Stöhn die gestohlene Kuh von einem Unbekannten zu», Preise von 150 Mk. erstanden hatte, «vorüber eine bon dem Ber- käuser mit dem Name» „Hermann Hersurth, Wirtbschastsbesitzcc aus Raum" ausgestellte Quittung vorlag. Die welkeren Nach, sorschungen führten nach Struppen, woselbst eS am 1. Feiertaac gelang, ln einer Restauration de» Dieb, der sich jetzt Merbitz nannte und den Diebstahl zugcstand, dingfest zn mache». — In O > chav bauen die Besitzer vrr'chiedener Schanklokoli- täten mit weiblichrr Bedienung bei dem dortigen Stadtratke um Aushebung der polizeilichen Anordnung, wonach ihre Schankstättcn Nachts 12 Uhr zn schließen sind, gebeten. Nach längerer Verhand lung gelangte der Rath tn feiner Sitzung vom 21. Dezember zu dem Beschlüsse, daß dem Gesuche nicht stattzugeben, vielmehr für einige Gastliche mit weiblicher Bedienung eine noch schärfere Kon trolle einjuf,ihren und eventuell gegen diese Wirthe mit Konzessiv,is- eiltziehniig vorzugehen sei. — De», bis zum leisten Frühjahr in Ostritz stotionirt ge wesenen Gendarmen Ernst Albin Ludwig welcher am 4. Juni von, Schwurgericht in Bautzen wegen Meineids zu 1 Jahre Gesängntß vernrtheilt worden war, ist der Rest seiner Strafe im Gnadenwege erlassen worden. rageSsieschickrte. Deutsches Reich. Zu dem Margarine-Gesetzeulwurse. welcher im Reichstage von Mitgliedern beider koinecvatibeii Fraktionen und getrennt, aber im gleichen Wortlaute von dem Centum, eliigebrach, worden ist, bemeikt die „Post": Der Zweck, zu verhindern, dag Dem jenigen. welcher Butter kaufen will, nicht statt dessen Margarine a»ge- schmieit wird ist ein sowohl vom Standpunkte der Reellität des Geschäftsverkehrs, wie im Interesse der Landwittlstchait so guice, daß der gute und feste Wille, jetzt zu einem positiven Ergebnis; zu gelangen, bei allen Betheiligten mit Bestimmtheit vorausgesetzt weiden dars. Und zwar um so mehr, als es sich hier um den Schutz eines laiidwinhschaftlichen Produktionszweigs handelt, de, welchem die Bauern in noch höherem Maße beiheiligt sind, als die laiidwirthschasklichen Großbetriebe. Bei decMilch- nndButter- erzeugung zum Verlause sind die mittleren und kleinen Wirthschafien Mindestens in dem gleichen, vielfach in ungleich Höherem Maße, als namentlich die auf Mast eingerichteten Großbetriebe mit lanö- wirthfchaftlicber Industrie belheiligt. Selbst Kleiiiwirthschaflcu. welche nur den eigenen Bedarf an Getreide erzeugen, verkaufen Butter und sind daher bei der Erhaltung ihrer natürlichen Absatz gebiete und ihres Preises gegenüber der illonalen Kv»kurrenz eines Surrogats interrssirt. Es war daher vom Standpunkte der Soli darität des Interesses der landwirtlfichaftlichen Groß- und Klcia- grundbesitzer geradezu eine Ehrenpflicht, nachdem Brennerei und Zucke,Produktion gesetzlichen Schutz erhalten haben, nunmehr auch die auf den Schutz der Butter gegen unimtteceii Wettbewerb ge richteten gesetzlichen Pläne wieder auszunehmen. Pfarrer Naumann, der Führer der National-Sozialen, de antwortet die Frage, ob seiner Partei Juden angehören dürfen. be>ahend. Ich kann nur antworten, schreibt er in der „Zeit", daß ich als sicher aniiehme. daß oer in Leipzig centralisirte Verein, deffe» Gründung wir in Erfurt beschlossen haben, keinem Israeliten, der unserem Programm zustimmt, em Hinderniß in den Weg legen wird. Diele Haltung har Professor Sohin in seiner ersten Rede empfohlen und Niemand bat ihm widersprochen. Der jüngst erwähnte Artikel der „Nvrdd. Allg. Ztg." über die „nationale Phrase" erfreut sich eines lebhaften BcavoS aus Seiten des „Vorwärts", das revolutionäre Blatt ruft dem offiziösen Organ höhnisch zu: „Vortrefflich! Vortrefflich! Uns ganz aus der Seele geschrieben! Und doppelt erfreulich — allerdings auch etwas überraschend — ist cS. daß dieser Protest sich in keinem geringeren und weniger illustren Blatt findet als in der „Nord deutschen Allgemeinen Zeitung". Wie kommt Saulus unter die Propheten? Tie Sylvestergeister sind doch noch nicht entfesselt I" Der etwa 30.000 Mitglieder zählende deuiiche Werkmeister- Verband Hai an den Reichstag eine Petition gerichtet, in der er um die Ausdehnung der Arbeiterversichcrungsgesetze und des Un-- sallvcrsicherungsgeietzes auf alle BetriebSbcamte bittet. ES heißt in der Petition: „Wir stellten scst, daß die Handhabung der Novelle vom 10. April 1892 einen weit größere» Umfang bot, als ursprünglich angenommen werden konnte. Denn es wurde uns von 500 Werlmeister-Bezirksvereinen die Angabe gemacht, daß l2oO ihrer Mitglieder aus den gesetzlichen Kassen ausgeschlossen worden seien, nachdem ihr Einkommen die Höhe von 2000 Mk. erreicht hatte. Diese Zahl bleibt ;edoch noch weit hinter der Wirk lichtest zurück. Die Begründung jener Gesetzesbestimmungen be sagte, daß den mit 2000 Mk. und höher salarirten BetriebSveamtcn die Möglichkeit geboten sei. sich durch Entnahme einer Privat- versicheriina oder Beitritt zu privaten Kaffen für KrankheitS-, Un fall- und Invaliditütsschäde» selbst zu versichern. Ihr Ausscheiden ans den Zwaiigsversichcriinaen führt somit aus die Annahme, daß ein Jahreseinkommen von 2000 Mk. ausreichend sei, um entweder „Selbilvelsickernng" zn übe», d. h. ohne Versicherung de» lvirth- schastlichen Schäden, die Krankheit im Gefolge habe, zu begegnen, oder aber bei Privatgesellschaften gegen entsprechende Jahres prämien Deckung zn tuchen. Wir erlauben »nS einen hohen Reichstag daraus aufmerksam zn machen, daß bet dem heutigen Geldwerkh ein Jahreseinkommen von 2000 Mk. keineswegs die Möglichkeit gewährt, neben den zur Versorgung einer Familie er körperlichen Aufwendungen auch noch die hohen Prämien für eine private Versicherung z» erschwingen." . . Die im Prozeß Leckert-Lützvw zur Sprache gekommene indis krete Veröffentlichung der „Münch. Neum. Nachr.", die in ihren Folgen zum Sturze des Ministers u. Koeller beitrug, soll im Preußischen Landtage zur Sprache gebracht werden. Der Ehe? des Militärkabinets General v. Hahnke ist von seinem Urlaub aus Meran nach Berlin zurückgckehrt. DaS Leiden das Herrn v. Halnste soll indessen noch immer so ernst sei», daß die Frage eines Wechsels in der Besetzung des MUitÜrkadinelS in s Augegefaßt werden dürfte. Wie anderwärts endete auch in München einer der vierhundert Beleidiauiigsvrazesse des preußischen LandtaaSabgeordneten und Margarinefabrikanten Mohr mit der Verurtheilung des beklagten Redakteurs zu einer Geldstrafe von 3 Mark. In der Begründung dieses Uriheils heißt eS: „DaS Gericht hat in der einen der inkrlminirten Stellen, in dem Ausdrucke des Bedauerns, daß Mohr preußischer Abgeordneter sei, und der Hoffnung, daß er es nicht mehr lange bleiben werde, eine Beleidigung nicht erblickt. Das Gericht ist der Ansicht, daß dies eine nach dem Vorgefallencu vielleicht sogar gercch„ertigte Aeilberung ist. Dagegen ist die Be hauptung, daß Mohr eine» Werkmeister zum Dcrralye von Fabrik- geheimnissen zu veranlassen versucht habe, nicht bewiesen, sohin als Beleidigung zu bestrasen. Denn diese Behauptung ist geeignet, Herrn Mohr verächtlich z» machen. Der Beklagte bat jedoch diese Aeußerung nicht wider besseres Wissen ausgestellt. Die „Münchner Neuesten Nachrichten" haben im besten Glauben die Nachricht aus anderen Blättern abaedruckt. Aus dem Gesichtspunkte der Wahr ung berechtigter Interessen konnte in diesem Falle Freisprechung nicht erfolgen, weil ein allgemeines Recht der Presse, in beleidigen der Weise Dinge von öffentlichen, Interesse zu besprechen, nicht besteht, und eS in diesem Falle sich auch nicht um einen bayeri schen oder einen Neichstagsabaeordneten handelt. Deswegen konnte nicht Freiiprechung erfolgen. WaS aber daS Strafmaß anbelangt, so kommt in Betracht, baß aus den eigenen Erklärungen des Herrn Mohr im Zusammenhang mit dein ganzen Sachverhalte hervorgellt, daß die Handlungsweise des Herrn Mohr zum min desten nicht korrekt gewesen ist. Wenn dergleichen Dinge Vor kommen, so ist die Presse in peinlicher Lage. Hätten die „Mün chener Neneste» Nachrichten" die Sache verschwiegen, so würde man gemeint haben, sie thnn dies, weil eS sich um einen national- liberalen Abgeordneten handle: wollten sie sie nicht verschweige», so mußten sie sich eben in die Gefahr begeben, zur Verantwortung gezogen zu werden, wenn die auS anderen Blättern übernommenen Mttthrilungen nicht ganz richtig waren. Mir Rücksicht aus diese Zwangslage, mrj die maßvolle Form der Aeußenmg »er »Mün«
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