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Dresdner Nachrichten : 25.12.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-12-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189612256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18961225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18961225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22, 29-30 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-12
- Tag1896-12-25
- Monat1896-12
- Jahr1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.12.1896
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Vre8t!«er OImiiWMi'-k'Ldi-ili »mxüolilt idr» mit Xvoi-i. 8Lvi>». 8r».t«pr«i» »u^srsiciuisl«» lii,Ln>p»,nor »NH a«nt«<>llvo un<t kkLnrvüisolio,, rVvIasn, »,»>k iniko LovwaimskiNiss» ooj Iiimt»rI»L»a »orckaa »»>lor«ii! mit ti»K»>t vsrxvd«». ksstalianx«« vsrilsll »aod vsi II«rn> ij. li. vdiiipp, ». >i. liraiuitirck» L, »nxvnnmm«». tv. » r > 8 VoIUi0MMsn8t«r, «»kst- ^ tkätixsr ssräuN-hlossr i»* rdürsedUesser. 8v,uo<» üt. Uli ltadrsuLt». U b'rWpveßs gratis u.krLQ«,. g. to^t jck Lttaissl. »Lad«. ttoftiotsrLv^. K» I»rk>r»Lsa»tr., Le^a TL«ck»s. flkOnu»prOolr»mt ll, lir. 2UX)) Vapel««. E t>»8tLV Litmiivli!, NsritWtfWtz 14. ^ 8«IIÄV, vl^s»ntv «I«I>»SOl»v Ullä smpSsblt io Aross-u-tixstsl- LusvukI dillixst C-. H. II««««, 20 Ll»rlvN8tr»88v 20, Lokv LlLrxruvtlivtt8Lrr»88» (3 t>I»» 8^ik L«i,»,s- Weihnachten! Hofnachrichten, Christvkiper, Kunstgkiiossknschastssest. Sonn-- und Feiertagsruhe, VS»» stummenanstalt, Arbeiterverein, Gerichtsverhandlungen. Tagesgeschichte. «nWlsvHiv Vi»vI»HV»»rvi» Taub- Unsere geehrten Leser finden bereits in der heutigen Nummer die an Sonnabenden sonst er scheinende Humoristische Beilage, sowie die Sonntags «bliche Belletristische Bei lage und zwar die letrtere in doppeltem Umfang <Nr. S» und Nr. SS). Die nächste Nummer der „Dresdner Nachrichten" erscheint Montag, den 28. Dezember wie üblich. Heute, am erste» Feiertag, bleibe» sämmtliche Geschäftsräume unseres Blattes geschlossen. Morgen, am zweiten Feiertage, und Sonn tag, den 27. Dezember, ist die Geschäftsstelle zur Annahme von Inseraten und Abonnements von II bis Uhr geöffnet. Weihnachten! So ist sie denn wieder da, die liebe herrliche Weihnachtszeit. daS Fest der kleinen und der großen Kinder. Auch der großen Kinder: denn wer ölst Erwachsener die ganze Weihe des Festes so recht aus tiefster Seele mitfiihlen will, der muß sich etwas von lener zanen Naivetüt der Anschauungsweise und des Empfindens bewahrt haben, die für da? kindliche Gemüth bezeichnend ist und eS ihm so leicht macht, glücklich zu sein. Wohl ist cs schwer und selten, daß sich heutzutage in dem herben Kampfe nm's Dasein die Seele des Mannes den reinen lieblichen S chmelz bewahrt, der ihr die Fähigkeit verleiht, auch das Gefühl am rechten Orte walten zu lassen und diejenigen Faktoren des menschlichen Lebens toertkzuschätzen, die es von der Grundlage des materielle» Erwerbs zu der Höhe idealer Bestrebungen und Ziele eniporheben. Fe mehr aber in unseren Tagen die ideale Richtung bedrängt und gefährdet wird, desto inniger müssen wir »ns dem Erfassen der hohen Bedeutung hingeben, die gerade dem Weihnachtssrste sür die Entfaltung der edelsten Eigenschaften des Herzens und des Gemüths innewohnt. Es liegt ein ganz eigenartiger, unwider stehlicher Zauber ln Tannenduft und Kerzenlicht, ein Zauber, der sicher wirkt, dem sich Keiner entziehen kann, in dessen Brust auch nur noch das kleinste Flämmchen von Idealismus brennt. Wohl mancher merkt es kaum, daß die Zeit, die so heilig und voller Gnade ist, herannaht. Tag sür Tag stießt ihm bei schwerer Arbeit im raschen Wechsel dahin und vielleicht betrachtet er es sogar als eine unliebsame Störung seines emsigen Schaffens, als eine mißliche Unterbrechung seines gewohnten Lebensganges, daß er nun mit einen, Male so lange ruhen und rasten und sei» Em pfinden auf Töne stimme» soll, die ihm fremd geworden sind. Wenn dann ober der feierliche Augenblick gekommen ist, wenn die Klingel die erwartungsvoll mit glänzenden Auge» harrende Kinder schaar hereinruft »nd der Helle Jubel der Kleinen durch das Haus tönt, wenn die stille Freude über das sorglich vorbereitete Fest einen verklärenden Schimmer über die Gestalt der treuen Muttter und Gattin ausgicßt, dann guillt auch im Herzen des sonst nur rechnende», dem Erwerbe nachjagcnden oder in strenge Denkarbeit vertieften Mannes ein Etwas empor, das er längst im Schutte der Jugrndtröume begraben zu haben glaubte. Die milde Wärme, die von dem Glanze der Lichter am Tannenbaum ausstrahlt, schmilzt die Rinde, die sich um sein Herz gelegt hat. daß es plötzlich wieder warm wird und klopft und hämmert, wie in den Tagen des Sturmes und Dranges der ersten seligen Jugendzeit. Nun niag er sich wehren wie er will, er ist bereits dem Zauber des Weth- nachlsfestes erlegen, der ihn nicht wieder freiläßt. Da fluchen auch schon die Erinnerungen heran, erst leile klingend und schmeichelnd, daun stürmisch drängend und wogend, daß ihn die Rührung packt und übermannt. Er sieht sich selbst als Kind unter dem Tannenbaum in lubelndem Entzücken und ausgelassener Lust nmherjvriugen, er gedenkt seiner Eltern, die auch so warme Herzen hatten, und plötzlich fällt es wie Schuppen von seinen Augen, in denen ei» verrätherischer seuchier Schimmer ausglänzt. Er erkennt, daß es doch nicht allein gethan ist mit der Arbeit und der kühlen Sclbstvcrgötterung des Beistandes, Hier in diesem heiligen Feste der Christenheit lebt und webt ein Geist, der das Leben erst lebcnswcrth macht. Ihm will er fortan huldigen, sich in seine Offenbarungen Verliesen, von ihn, sein Leben durchleuchten und erwärmen lassen. DaS ist das stille Gelöbniß. das er sich und den Seinen vor dem strahlenden Weihnachtsbaum ablegt und dessen Erfüllung ihm und seiner Familie erst den rechten Segen u»d die rechte Freude in s Haus bringt. Jo. es ist ein rechtes Herzeussest, daS Fest der Kinder und der Mütter, an dem das Gemüth des Men'chen sich öffnet und in ihm das lebendige Verlangen erzeugt, zu beglücken, zu erfreuen und alle Sorge und Roth ringsumher verstummen zu machen. Deshalb ist auch Weihnachten zugleich ein besonderes Fest der Armen, deren reichlich zu gedenken in diesen Tagen die oberste Micht aller Derjenigen ist, denen das Glück seine Gaben in Hülle und Fülle in den Schooß geworfen bat. Zur Weihnachtszeit empfindet wohl Jeder an sich selbst die Wahrheit des Sprichworts, daß getheilte Freude doppelte Freude ist, und darum ist alle Welt von einem unwiderstehlichen Drange beseelt, mikzutheilen und wohlzuthun. Auch der Kinder bemächtigt sich schon dieser edle menschenfreundliche Trieb unter dem Einflüsse der feierlichen Weihnachtsstimmung, unter der wir Alle stehen, die Einer dem Anderen unbewußt überträgt, und wohl ihnen und uns Allen, wenn die Eltem daS junge Reis im Kinderberzen sorgfältig pflegen, daß es grünt und blüht und zum schlanken Bäumchen wird! Ist doch jeder Mensch, der ein Herz voll Lust zun, Geben besitzt, ein Pionier der sozialen Frage, an deren Lösung die freiwillige Liebes- thätigkeit immer den Hauvtantheil behalten wird. Freilich wird auch viel gesündigt und schändlich geirevelt an unseren Kindern, denen der revolutionäre Haß die kindliche Denkungsart am liebsten ganz aus derSeele reißen möchte. Ein führendes sozialdemokratisches Blatt brachte in seiner Unterhaltungsbeilage zum Weihnachtsfeste vor einigen Tagen ein Leitgedicht, das in der abscheulichen Pointe gipfelte, daß ein Knabe seinem Pater allerlei vom Weihnachtsmanne erzählt und auf des BaterS Vorhalt, daß er ja .lüge", erklärt, das Lügen mache ihm gerade Spaß! Die Feder sträubt sich, eine solche Lästerung des KindergemüthS niederzuschreiben. I» welcher furcht baren Gefahr befinden sich die unglücklichen Kinder, deren Eltem sich an einer derartigen „geistigen" Kost erbauen. Muß man nicht mit Recht die Frage ouswerfen. ob Eltem von solcher Denkungsart überhaupt als die geeigneten Persönlichkeiten zur Leitung der Er ziehung angesehen werden können? Auf jeden Fall liegt hier eine ernste Gefahr für die Zukunft der Gesellschaft verborgen, deren Beschwörung eine der ersten Ausgaben aller wahren Menschen freunde, überhaupt aller Derjenigen bildet, die sich im ernsten Kampfe um die Erhaltung der bestehenden Ordnung zusammen- schaaren. Da kann nur ein rnuthvolles Einsetzen der ganzen Per sönlichkeit. ei» Ringen Mann gegen Mann und Auge in Auge helfen. Es mag in diesem Zusammenhänge an die treffenden Worte erinnert werde», mit denen einer unserer hervorragendsten sächsische» Landtagsabgeordneten die Pflichten des Mannes in heutiger Zeit beleuchtet hat: „Die Erfüllung der Berufspflichten halte ich für jeden tüchtigen Mann selbstverständlich. Damit soll man aber noch nicht glauben, seine Pflichten als Staatsbürger voll erfüllt zu haben, sondern das kann nur Der von sich be haupten, der neben seinen Berusspflichten auch seinen öffentlichen Pflichten genügt und der hierbei namentlich in dem großen Kampfe unserer Tage zu dem Volke selbst herabsleigt und wo sich ihm Gelegenheit bietet, im geselligen Verkehr, in Versammlungen, in dm Parlamenten, sein Thell von Pflichten gegenüber der All gemeinheit redlich abträgt und zur Lötung der sozialen Frage auch praktisch und werkthätig beiträgt." Gewiß, so zu handeln ist nicht leicht, es erfordert Selbstüberwindung. Aufopferuugssreildigkeit. idea le» Schwung der Seele und brüderliche Liebe zu den Mitmenschen. Wie schwer aber auch der Kamps sei und wie fern das Ziel winke, esgiebtaufdicsem Gebiete nichts, was fester Wille undhochherzige Ge sinnung nicht zu erreichen vermöchten. Die Gnade der Weihnachts- seiertagc aber entzündet in den Herzen aller Derer, die bemsen sind, an dem Werke der sozialen Versöhnung mitzuarbciten, auf's Neue die Krait der That und die Liebe zur Sache und mit neu ge stärkter Hoffnung und Siegeszuversicht werden sie nach den Feier tagen wieder in den Kamps ziehen. Das ist die Wirkung, die der Zauber des Weihnachtfestes aus die Menschen mit warmen Herzen hervorbringt. Die Menschen mit kalten Herzen lächeln spöttisch zu solchem Enthusiasmus und denken bei sich: „Sei's drum! Es ist ja doch nur ein idealistisches Kinderspiel, das ihr treibt. Im praktischen Leben, in der hohen Politik, da giebt's kein Weihnachten!" Sie meinen, sie könnten mit diesem .Hinweise auf die angebliche Un Wirksamkeit der christlichen Ideen im Getriebe der Welt die christ liche Anschauungsweise überhaupt als eine bloße idealistische Schwärmerei diskrebitiren, und sie sehen nicht, daß zwar langsam, aber unwiderstehlich die christlichen Gedanken die fortschreitende Entwickelung der Menschheit durchsäuern. Die Gewalt, die die hohen christlichen Feiertage und ganz besonders das Weihnachtsfest auch im öffentlichen Leben ausüben, ist so groß, daß sogar die schwer lastende Unruhe der internationalen Politik im Angesichte des Weihnachtsfestes von der europäiichen Welt gewichen ist und wie ans eine gemeinsame Parole alle Erörterungen über immer wieder befürchtete schlimme Möglichkeiten lm Orient airs den Spalten der Tagesblätter verschwunden sind. Das ist wohl ein Beweis von der Kraft des Friedensgeistes, der von dem Weih nachtsengcl ausgeht: daS ist ein Zeichen dafür, daß die göttliche Verheißung, nach der einmal Friede auf Erden werden soll, durch allen Wandel der Dinge zur Erfüllung heranreift. Wie und wann, das zwar wissen wir nicht. Sollen wir aber immerdar das Be wußtsein mit uns Herumschleppen, daß die Verheißung „Friede auf Erden" nur ein Irrwahn der frommen Beter sei, die durch die Pforten der Gotteshäuser wallen? Daß der Schrecken ohne Ende das un vermeidliche Schicksal unserer geistigen Errungenschaften, unseres tech nischen Fortschritts, unserer hohen Etvilisation sei? Nein, dann wäre doch das Leben nicht mehr lebenSwerth. Darum, wenn auch Europa heule noch in Waffen starrt, die Hoffnung dürfen wir nicht fahren lassen, daß eine allmähliche, friedliche Umbildung der Lage sich werde ermöglichen lassen. Ist es denn nicht auch im Grunde genommen das Festhalten an dieser Hoffnung, daß die Mächte bisher alle Kräfte hat eiusetzen lassen, um eine Kata- Ii>u>bvu). ! Freitag, 25. Tezbr. strophe zu vermeiden? So wollen wir denn ohne Murren die Last weiter tragen, die des Reiches Wehrhaftigkeit aus unsere Schultern legt, auch wenn uns eine noch größere in Zukunft aus- gezwungen werden sollte. Wir müssen sie tragen als Volk, wie der Einzelne die Bürde des Lebens trägt mit seinen Lieben. Einer sür Alle und Alle für Einen. Wird uns die Last nicht doppelt leicht werden, wenn wir aus der Weihnachtsbotschaft die Zuversicht schöpfen, daß schließlich doch einmal die vom Himmel her verkündete Liebe allen Haß überwinden werde? Kernfchretb- und Aernfprech-Vert»te vom 24. Dezbr. Berlin. Dieser Tage ist aus Initiative des Reichspostamls und nach einem Plane desselben durch den Dampfer „Calabria" die Legung eines unterseeischen Kabels vollendet worden, welches eine unmittelbare telegraphische Verbindung zwischen dem deutschen Reiche und der iberischen Halbinsel herstellt. In Emden schließt sich das Kabel an das Neichstelegraphennetz an. Bei einer Gesammtlänge von annähernd 1l- bis l200 Seemeilen zieht es sich über Borkum durch die Nordsee und den Kanal weiter, um die nordwestliche Spitze von Frankreich und durch den Biskaischen Meerbusen direkt zu dein an der spanischen Westküste gelegenen Vigo hin. Das Kabel ist Eigenthum der deutschen Seetelegraphen-Gesellschaft in Köln. Das erste Telegramm, daS aus dem neuen Wege expedtrt wurde und von Madrid bis Berlin nur wenige Minuten gebraucht hatte, war von dem spanische» Generalpostmeister Maranis Lema an den Staatssekretär Dr. v. Stephan gerichtet und enthielt einen Glückwunsch zum Zustandekommen der Linie. Dr. v. Stephan antwortete darauf mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß die direkte Verbindung wesentlich dazu beitragen werde, die Bande des Ver kehrs und der Freundschaft, dir beide Länder so glücklich vereinigten, noch fester zu knüpfen. — Die gerettete „Jltis"-Mannschast wird vom Kaiser am 8. Februar empsangen. — Der neue für Berlin bestimmte chinesische Gesandte Huang Tiun Schien ist von der Neichsregierung abaelehnt worden. — In den letzten Tagen hat die hiesige Polizei bei vielen Anarchisten Haussuchung gehalten und eine Anzahl derselben verhaftet. Am Mittwoch wurde der Führer der hiesigen Anarchisten. Landauer, in seiner Wohnung sestgenommen. auch die Genossin Roia Bareiß. die Verlegenn der beiden anarchistischen Blätter „Der Sozialist" »nd „Der arme Konrad" wurde iubastirt. — Die Untersuchung wegen der Fälsch ung der Kopcnhagener Sparmarken ntnimi immer größeren Umsang an. Neuerdings sind der Genosse Leimert und mehrere Stein drucker deswegen in Untersuchungshaft geführt worden. — Das hiesige! Weihnachtsgeschäft war. wie der „Konfektionär" versichert, diesmal besser als in den letzten Jahren. Man habe sogar bemerkt, daß gerade in den großen Geschälten, die wegen ihrer Reellität be kannt sind, der Zulauf ein viel größerer war als je zuvor: aber auch die Inhaber der Bazargeichäste habe» wiederum bedeutend größere Umsätze als In den früheren Jahren erzielt. Würzbiirg. Die hiesige Universität erkannte dem Professor Behring in Marburg den Rinecker Preis für die bedeutendste Ent deckung der letzten drei Jahre. Diphtherie-Serum, zu. Der Preis besteht in einer goldenen Medaille und 1000 Mari. Wien. Kaiser Franz Josef ist heute früh zum Bejuchc de, Erzherzogin Maria Valerie nach Lichtenegg abgereist. St. Gallen. Der Agent Hegele, der sich gänzlich erholt hat, wurde heute vom Krankenhause in Wattwvl in Vas hiesigc ffriminalgefängniß gebracht. Der Untersuchungsrichter in Karl- ruhe hat bereits einen Auslieferilngsalitrag gestellt. Die Ans liescrung erfolgt wahrscheinlich Anfang nächster Woche. Bern. Zu der auswärts verbreiteten Depesche ans Brr», der zufolge der Bnndesrath beschlossen haben soll, sich mit den aus wärtigen Staaten über eine Revision der Konvention von 1861. beir. das Schicksal der im Kriege verwundete» Soldaten und Offiziere in's Einvernehmen zu setzen, ist zu bemerken, daß der- Bundesrath sein politisches Departement nur mit den Vorarbeiten zur Prüfung der Frage einer etwaigen Revision der Genfer Kon vention beauftragt bat. Mit den betheiligten Staaten sind noch keine Unterhandlungen eingeleitet. London. Gegenüber de» auswärts verbreiteten ungünstigen Nachrichten über den Gesundheitszustand Giadstone's haben rin- aezogene Erkundigungen ergeben, daß sich Gladstone ganz wohl befindet. Konstantinopel. Zuverlässige» Nachrichten aus dem Palais zufolge beruhen die Gerümte, nach denen der allmächtige Günstling Jzzet Beh. sowie der Marineniinister Hassan-Pascha ,n Ungnade gefallen seien, aus Erfindung. — In Snwrna hat cm unter großem Getöse stattgesnndeneS und mit heftigem Orkan verbundenes Erdbeben großen Schrecken hervorgerusen. aber keinen nennenswerthen Schade» angerichiet. — Den in's Ausland ons- gewandeften Armeniern wurde ein neuer Termin von 1K Tagen zur Rückkehr bewilligt. — Einer offiziellen Mittheilung zufolge weist das neu ausgearbeuetc Budget einen Uebcrschiiß von 15,000 Pfund aus Der Sultan hat seine Eivrlliste um 15 Prozent gekürzt. Er verzichtet außerdem aus die Einnahme», welche icine Vorgänger unter dem Titel „außerordentliche Anftagcn und Ueberichüsse" bezogen haben, ferner verzichtete der Sultan aul die Jahreseinnahme der SchifffahrtsqcselUchast Mahinie, der Koblen werke Herakie und der kaiserlichen Tuchfabrik, welche Einnahme» sich zusammen aus 102.552 Pfund belaufen. Nachdem der Sultan bereits früher zwei Mal insgeiammt 422.882 Pmnd zu Gunsten der Finanzreform von seiner SI7.400 Pfund betragenden jährlichen Civilliste gewidmet und diesmal aus weitere 50,000 Pfund verzichtet hat, so belaufen sich die Abzüge von seiner Civilliste aus 575,414 Pinnd, trotzdem die Gehälter der Prinzen und Hosbeamten zu seinen Lasten fallen. Mit Hinznrcchnung der erwähnten 50.000 Pfund erhöht sich der Budget-Ueberichuß aus 05.000 Pfund Konstant invpel. Der Eindruck der Amnestie wird da durch beeinträchtigt, daß von amtlicher Seite die Auslösung des annenischcn Komitees als Bedingung für den Amnestieerlaß be zeichnet wird, während das Patriarchat nur seine Bemühungen um die Auflösung beS Komitees versprach P r ä t o r I a. sandte große Mer„ bewohnten Gebiet, in welchem Hungers»oll, herrscht. Der in zwischen elnaetretene fliegen läßt auf eine günstige Ernte hoffen Port Elisabcth. Rhodes ist heute hier angekommen und von einer zahlreichen Menschenmenge unter slürmiichen Zurufen empsangen worden. A lgier. Der italienische Dampfer „Santo Christo" ging in der Nähe der Küste von Algier verloren. 5 Matrosen ertranken, die übrige Mannschast konnte gerettet werde» — ^ ? L - 8 ^ >ria. Die Regierung der südafrikanischen Republik Mengen Lebensmittel.nach dem von den Eingeborenen
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