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Dresdner Nachrichten : 25.12.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-12-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189612256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18961225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18961225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22, 29-30 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-12
- Tag1896-12-25
- Monat1896-12
- Jahr1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.12.1896
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Redaktionen unterhalten haben soll. tft. wie die .Germ." schreibt, ein« ganze Reihe von Journalisten als Zeugen geladen bezw. Ictio» venrommrn worden: zu ihnen zählen z. B. die tLchriffstclln Dny'el, Heller, der bekannte Herr Gtegotd-Staerck, Liman, der Rcdaktiviiö- Irkrelär Hurzmann u. A. Auch der Herausgeber der „Zukunft*. Maximilian Harden, dürfte zur Zeugenaussage über Herrn v. Tausch veranlaßt werden, da er sowohl mit dem Letzteren, wie auch mit dem jungen Leckert tu persönlichem Verkehr gestanden habe» soll. Taß die Untersuchung argen Tausch »ach der erwähnten Rirdiung hin ausgedehnt worden in. geschah, wie in unterrichteten Kretie» verlautet, mit ausdrückltchrr Zustimmung des Kaisers, der für den Sensativnsprvzeß von Anfang an ein außergewöhnliches Interesse gezeigt haben soll. Z»m -Hall 2ausch* wirb von anderer Heile noch gemeldet: Wie erinnerlich, fand während dcS Leckerl- Prozesses in der Wohnung des Mitangeklagte» v. LÜtzvw eine Haussuchung statt, welche Oberstaatsanwalt Drescher aus Ver anlassung des Vertheidigers. Rechtsanwalt Tr. Lubczhuski. per sönlich vornakmi. Tabei wurde ein mit Briesschasie» und Skrip turen aiigeiülller Reiirkorb beschlagnahmt der weiteres Belastungs material gegen Tausch rnthieli. durch welches auch dnS Gesländniß dcS Hern» v. Lützow In mehreren Punkten bekrastigt wird. Ge legentlich der Prüfung jener Biiesichnsten konnte auch der Urtext deS anonymen Brieses festgesirllt werden, welchen Lützow aus Ver anlassung des Herr» v. Tausch an den Krtegsminister schreiben mutzte und in welchem, wie erinnerlich, vier Namen vorkamen, von denen Oberstleutnant Garde i» der Verhandlung nur drei zu nennen vermochte. Dieser anonNme Brief bezw. „Vers*, wie ihn Tausch nannte, lautete: „Wollen Sie wissen, wer gegen Sic hetzt und putscht, — So fragen Sic Homann, Eckart. Sachs und Kukutich.* — Sachs idas ist der damals ungenannte Name> be zeichnet«: den Leiter des königlichen litterarischen Bureaus; Herr p Köller, dem der Steg.-' ssessoc Sachs schon t» Strahlung ein ähnliches Bureau einge>ichtet hatte, veranlatzte nach seiner Be rufung zum Minister des Innern Herrn Sachs, nach Berlin zu Lbersiedeln, um hier das litt«att!che Bureau zu leiten. Die osfizivS-deniokratische „Nocdd. A. Zig." ereisert sich über die nationale Phrase und bedauert die Behandlung der deutschen Geschichte vom nationale» Standpunllc aus, indem sie schreibt: „Wenn i» den unteren Klaffe» der Schulen, wen» Kindern unter vierzehn Jahre» nicht begreiflich gemacht werden kann, dass König Ludwig von Baher» vollkommen im Recht war. den Braven seiner Armee, die im russischen Schnee begraben lagen, — ncro poronuiuk — die Inschrift zu widmen: „Auch sie starben sür das Vater land*. nun so lasse man eben die neuere Geschichte Bayerns und Württembergs ans der norddeutschen Kindcrslnbr kork. Tie Schule wird nichts vcrlie en, wenn z. B. etwas mehr Evangelium — io wie eS wirklich lautet, ln Lulher'scher Uebcitragiing — an die Stelle gesetzt wird. Ter bayerllche oder würrlcinberglsche Offizier bat aber ein in der monarchischen Versaffnng drs Tenlichen Reiches begründetes Recht, ru verlangen, daß. soweit der Einslutz de» Reichsvchordc» reicht, keine veschichlSdarsleluingen zugelassen werden, in welche» aus Grund des rc»ol»lionärc» Rationalismus Soldaten und Ossiziere, welche, dem Gebot ihres Kriegsherrn ge treu. einer Hahne folgte», durch die sie zeitweilig von der ichwarz- lveißen geschieden waren, wegen der Treue, die sie dem geschworenen Eide bewahrte», und wegen ihrer Hingabe an die dienstliche Pflicht geb-andmarkk oder lächerlich gemnchi werden." Die „Voss. Zig.' bemerkt z» diesen Auslassungen: „Eine bewndere Hrende weiden über die Ausführungen des vffifföse» Blattes die Welsen empfin den, die den „revolutionären Nationalismus' immer verworren haben und »och heuie au dem Enmbcrländer hängen. Ter Spott aus „nationales Heldeitthnm", „bewndere vaterländische GesiniiuiigS- lücbtigkrit" und „Grschasispatrioien" ist so elgenihlimlich, daß man unwillkürlich fragt, ob man seinen Augen traue» darf." Das „Hamburger Echo" theilt mit, dab demnächst der Seiiiorcnkonvcut des Reichstags Maßregeln beratben wird, um den zwciielhcfften Gestalten, die als Pvlizeivigilanien ihr Wesen im Haine treiben, den Zutritt zu den Tribünen, wie überhaupt ins Haus, unmöglich zu machen Ter Präsident v. Buol soll fest knischlvssen sein, dem bas Aiuchcn des Parlaments verletzenden Unsuge, daß sich Polizciuigilantcn im Ncichstagsgebäude breit machen, ein Ende zu bereite». Bei dei Ern ordimg des Bankiers Eduard Häßncr in Tanger scheint »ach den bisherigen Ermittelungen die marokkanische Be völkerung unbeiheiligi zu sein. Bisher weilen alle Anzeichen ans Spanier hin. Mitglieder jener internationalen Verbiccherkolonie, die sich i» Tanger uiigesiedelt hak und die zum größte» Theile aus entwichenen Sträflingen der spanische» PrcsidioS an der nsrikaui- icben Küste besieht Tie Finna Hätzucr und Joachimssvhii in Tanger Hai aus die Entdeckung des Mörders sür die inarolkaiiischc» Behörden 25,000 Francs, für de» unmilleihare» Entdecker des ThäkcrS 5000 Francs ausgesetzt. Ans der nächsten Versammlung der dort beglaubigten Gesäurte» soll eine radikale Reform des marokkanischen Poiizeiwcsins bernthen weiden. Ein Plan gehl dahin, eine internationale Schiitzmaniffchast zu gründen. lieber die Veiietzniigssciec des Generals von Lippe berichtet die „Pos!": Am dem friedlich stillen Gcirnisonkiichhos in der Hcffcnheide, weitab von dem B>o»icn und Lärmen der geschäftigen Millionenstadt, wurden die sterblichen Ueberrcüe des in Dressen verschiedenen General-Majors n»d dienMhuenderi Generals i> In 8uito des Kaisers Bernhard vv» Lippe dcni Schooße der Erde übergeben Gramgebeugt umstanden die Hinterbliebenen und Freunde den Sarg des Verewigten, der gerade iu den Tagen von ihnen Abschied nehme» und ihre Herzen mit Trauer Müllen mutzte, da Albs sich rifflet, das hohe Frcndeiffest der heilige» Weihnacht zu keier». Von der Wertbichätzung. deren sich der Tahin- geschiedene in reichem Maße zu «treuen hatte, sind viele Zeichen vorhanden. Allen ovian ist es das herzliche Beileidstelegramm der kaiserlichen Manschten a» die trauernde Wittwe. svwic der anßerordcnttich ehrenvolle Nachruf, welchen ihm ans Befehl des Kaisers der Kommandam des laiserlichen Ha»pta»arliers, General- le,ttnant von Plesscii, gewidmei hat. Ter Äerem gke wird darin als das Mus!« eines preußischen Offiziers gerünni . dessen Evaiak .er unb soldatische Begabung ihm das besondere V.rcrancii dreier Kaiser gewonnen Halle. Die Beisetzangsseier fand unter Entlast ung reichen militärischen Glanz-s statt. Aus dem freien Platze vor dem Kirchhofe »ahm die unter Rur Kommando des Gcneral- mäiors von Sick, Kommandeurs der 1. Garde-Kuv>>ll«ie-Bcigade. iiehenbe Trauerparade Aiisslellung. Sie beitano aus einem Bataillon Kaiser Alexander-Garde-Grenadier-Regiments 'Nr. 1 niit Hahne und Regimciitsmusik, emer Eskadron Gnrde-Küratsicr- Regiments mit Tiomvclerkorps und einer Batterie zu 4 Ge>ch»tzen des I. Garde-HeldalttUccie-Regimeiris mit Trompeterkorpö. Gegen 2 Uhr begann sich das Trauergesolge aus dein Kirchhof zu ver sammeln cs letzie sich meist aus hohen Militärs zusammen, sodaß sich dem Auge ein glänzendes Bild von blitzenden Helmen, blin kenden Orden und prächtigen Nnisorme» darbot. Tie Fülle der herborrngenoen Persönlichkeiten war zu groß, um sie alle „uizählen zu können. Mil den Herren des mililänichen Gefolges Sr. MairNät des Kaisers, der Generalität — der kommairdircnde General des GardekoipS v. Wutterieldt an der Spitze — waren die Kommandeure der Gardercgimeiit« Berlins erschienen. Zu den reichen Beweisen der Hochachtung und Liebe, die den Hinter bliebenen zu Therl geworden, gesellte sich noch ganz unerwartet eine ganz besonde e Gnadcilbezengniig von Seiten des KniserS, welcher es sich nicht nchinen ließ, dem Tahingeschiedeiien persön lich die letzie Ehre zu geben. Nachdem Se. M leslat die Fronten der Letchenpniade aoge>chr>tlen halte, begab « sich auf den Kirch hof. gefolgt von dem Kommaiidanien deS Hauptgaarlicrö. General leutnant von Plessen, und dem Ehes des MarlnekabinckS. Frhrn. von Sendni-Bibran, und legie zwei kostbare Kränze aus den Sarg nieder. Nachdem der Kaiser die Wittwe hnldvollst begrüßt hatte, «folgte die Euiiegnung der Leiche durch den Garnisviipinrier Gvens. 'Nach beend«« Hei« trugen Offiziere vom Kvnigin- Eliiabcth-Gcirde-Grenadi«-R>:gi»,ein Nr. 3 den Sarg zur Grnit. während die Musikkapellen seicrliche Ehoialmusil errvuen lietzen. Während der Sarg in die Tiefe gelassen wurde, «dröhnten vom Felde her drei Salven als lctziec Schcidegruß der Armee an den todlcn Kameraden. Ueber die Bewegung der einheimischen Studenkenschast der Univecfilät Straßbrirg wird der „B. B.-Z." von dort geschrieben: Die Angelegenheit nimmt eine sehr ernste Wendung. Die elsaß- lollhringtschcii Studenten haben den steten anshttzcriichen Ein- blälereie» seitens des ultramonlancii unddeiuvkratische» Radikalismus nui zu willig Gehör geschenkt und »i ci»er nochmasigcn Pcviesl- vcrsammluiig die Entsendung zweier Abgcvrdiieken an den akademischen Senat beschlossen, weiche das Eingesländniß einer unrichtigen Auffassung der Sachlage seitens der erffen Tepittaiion zu widerrufen und den ersten Protest in vollcni Ums.ing«' aufrecht zu «Halle» beauitragt waren. — Tieie «iienle Kundgebung ent hielt nach den Tarlegiwge» der akademischen Behende enre zweite schwere Provokation de« IlniversitalSlnhörde, welche sich letztere im Interesse der Ausikchtcrhaltnng der akademischen Disziplin nicht bitte« lassen durfte. Die beiden Abgeordneten »nißlen zunächst die Anwendung der härtesten akademtichen Strafe, die Relegation. empfinden. Die UniversilälSbehörde machte dies durch folgenden Anschlag am schwarze» Brett, der zugleich die Ueberzeugung von polblschen Umtrieben ausipricht, bekannt. ES beißt darin: Die akademtichen Behörden haben tu Betracht zu ziehen, daß diese groben Tiszipimarwidrigkeiien nur das Erzeugnis sind einer von außen he>eingetragenen politischen Veihetzung. die sich «ineSthellS der Studentenschost brmächlsgl hat. Nachdem aber die Angeklagten sich zu Wortführern der Demonstration hergegrben habe», ist es nicht möglich, von Anwendung der strengsten Strafe abzuiehen. — Tie Erregung über die Relegation der beiden Wortführer ist nun eine große, wenn auch künstlich gemachte, und es gewinnt ten Anschein, als ob die übrigen etjätsitch-lothrlngischeii Studenten sich mit den beide» Kommilitonen sür svlidarnch erklären und ebenfalls eine Relegation provoziren wollen. Damit wäre der längst von Protestler»»« Seite geplante Schlag gegen die Universität Slraß- vuru geführt. Diese Ereignisse bringen die Aushebung der eljämschrn Studentenverbindung „Sunvgovia-Envinia". die vor Iu Jahren «folgte, wieder in Erinnerung. Diese Verbindung, der auch Nichlstudrnten angehörlen, vertrat ausgesprochen anti deutsche Tendenzen. Damals legte man der Sache keine große Bedeutung bei: zweifellos sind hier irdoch die Keime zu suchen, die sich jetzt zu der v«häng»ißvollen Frucht entwickelt haben. — Tie proirstlerischc Parket jubelt bereits in dem Gedanken einer Jubiläumsfeier und fordert die Straßburger Gemeindevertretung auf, der Universität die geplante Ehrengabe iüe dieses Fest zu ver sagen. In dieser Weise wird der akademische Zwist bereits tn städtische Angelcgenheite» hineingetragen, die polnische Ausbeute gestaltet sicu leid« noch sehr 'olgenreich. DaS aus Sluttgurl gemeldete Pistoleiidncll fand beim Wasser haus In einer abgelegenen Gegend statt. Die Ursache ist noch nicht zuverlässig bekannt. ES wirb behauptet. daS ewig Weibliche «picle eine Rolle dabei. Der Konflikt soll gelegentlich eines Reiler- settspieis entstanden sein. Ueber die Tuellbedmgungen verlautet: 15 Schritte Distanz mit Avanciren. Als Zeugen werden ein höherer Offizier und ein Diplomat bezeichnet. Gras Utxküll- Gyllenband ist Plemicrlkulnant im Grcnavic,-Regiment Königin Olga, Freiherr Hans v. Wangenheim LegativnSsekrerär der preußi schen Gelandlschafl. Tie Verletzungen Beider sind schwer. Frankreich. T« Ehes des Miiilärstaates des Präsidenten der Republik. General Tournier, wird zum DivisionSgeneral er nannt werde» und ein Kommando in einem östlichen Departement erhallen. Der liekannte Hungerkünsilec Succi, der sich ini „Olhmpia"- Theatcr i» Paris produzir.'e, ist 'Nachts beim Verlassen des Theaters plötzlich tobsüchtig geworden und mußte in ein Kranken haus gebracht weiden. Italic»«. Der städtische Finanzbeamie Ferracio in Mailand hat sich in einem Augenblicke hochgradiger Erregung, indem er lürchtcle. sein Reivriii-Entwurf sür mc städtischen Steuern möchte von dem Gemeiiideralhe nicht genehmigt werden, «schossen. Gewitter und Wolkenvrüche veruriachten in den Provinzen Eatania und Sttrakus »»gehenren Schaden Der Fluß Sinieio Hai weithin Felder und Gärten unter Wasser gesetzt. Den Passagieren des Schnellzug? Syrakus-Catania, weich« mitten in j den Wnssecwogcn stecken blieb, winden mi leist Kähnen Lebens-j mittel zugciührt. L« Eisenbahn- und T«cgraph«wttkehr ist ge-, stört Ter Verlust von acht Menschenleben ist zu besingen. Schweiz. T>r Schweizer Bundesiaih hat dieser Tage die Ko»zels>oiis«lheiinng sür «ne Bahn von Lauteibcunnen »ach ViSv. atio für eine direkte Verbindung deö Berner Oberlandes mit Wallis und dem Simplou hesniworiet. Tic Länge der Balm wll -II Kilometer mcsse». der Kttlmittalioiispuilll ans 1055 Mt« zu liegen kommen. Ein Tunnel von 10 Kilometer ginge gerade unter dem Breilhorn durch. 'Notar Valtvlon von Lausanne, der große Summen unter schlug. wurde zu zehn Jahren Zuchlhaus verurlhcitt. Der Staats anwalt hatte nur ?'/- Jahre Zuchthaus beantragt. <?»igland. Nach einem Londoner Bericht des „Manchester Guardian' b«ies Lord Satisbucy die Londoner Botschaft« in'S Auswärtige Amt, um ihnen die Anschauungen der britischen Re gierung über einen von ihm empfangenen cndgiltigen Vorschlag Rußlands sür gemeinsame Einimschllng der Großmächte in die Beiwaiiuiig der Türkei nntzutheilen. Salisbury ersuchte die Bot schaft«. die russiichcir Vvochiäge zur Kenntniß iyrer Regierungen zu bringen, damit die Konitanlinopi« Verlier« der Großmächte gehörig iniirnirt werden könnten. Der Gewährsmann des Blattes will wissen, daß, wenn die Türkei nicht während der nächsten zehn Tage ciuschicdciie Nachgiebigkeit bekunde, von den vereinigten Machten sehr enrichlosscnc Schritte ergriffen werden würden. ffiuffland. Et» kuttesiich« Ufas bestätigt das Statut der ost- chincsitckn» Eisenbahttgetellichast für den Bau and den Betrieb einer Eisenbahn aal chinesischem Gebiete von Punkten der Wesi- grenze der Provinz Ho-Lu»g-Kiaiig bis zn einem Punkte der Ost- greiizc der Provinz Kinn und für die Verbindung dieser Linien mit Zwcigliirien, welche die russische Regierung zur Verbindung der Dr nssioirischen mir der obengenannten Etsciibahn bauen wird. Es bildet sich eine Aktiengctellicyasi der vilchtnesischen Eisenbahn. Tie Bildung drei« Gesellschaft liegt der rnsirsch-chiiiestichen Bank ob. Tie Konvention mit der chinesischen Maserung über den Betrieb dieier Bahn ist für 80 Jahre abgeschlossen. 'Nur linsische und chinesische Unterlhancn können die Aktien dies« G«clt chast er werben. Die Geselltchast innß die Arbeiten bis zum 10. August 1897 m Angriff nehmen und sie derart fördern, daß die Bahn in sechs Jahren dem Betriebe vollständig übergeben werden kann. Das Karmas der Gescllschait wird ans 5 Mill. Rudel tarnt und in lausend Ak ien zu je ÄX-O Rubel cingeiheilt. Im Auirrage der Nkoslauer Behörde hat die Warschauer Polizei Nachis bei ruisnchen Sludenien Revisionen vorgenommen und dabei komprominirettbe Korrespondenzen gesunden. Bkehrere russische Sludenien wurden verhaftet und sogleich nach Moskau gebracht. Serbien. König Alexander hat noch einer Berathung init Juristen sammsiich« Parteien die Unterzeichnung deS von der Skuptchtina angenommenen Gesetzes über die Zwangsvollstreckung abgelehnt. da das Gesetz verfassungswidrig t«. Das Geiamml- kabinet Novalomriich Hai seine Entloffung gegeben. Amerika. Aus Buenos-Aures wird berlchlet, daß das Ent- lassungsgeiuch des FinanzmtnisterS Dr.'Nomero angenommen wor den ist. Als mnkhmatztich« 'Nachsolger wird Dc. Fecry bezeichnet, der dieses Amt bereits früher bekleidet har. WtW'?.! »,»l»«,u»,s«tt<L«r»«nL«id«ftmann. Jokef Luk. onnakend d< ^rof. HanS Äityans giebt Sonnabend den 23. Januar ir» Vereinshaule ein Conecrt. — Der Konigl. bamitch-. Kainnreriänger Herr Eugen Gura veranslatiel Dienstag Le» 12. Januar im Mmenharpe einen Loewe-Abend. ff Die Nachmittags -Eoncerte im Gewerbehaus während der Weihnochrsseiertage beginnen ausnahmsweise halb 4 Uhr. ff Eine interessanie Ausführung von Kamm er Musik werken in der neue» Stelzner'schen Beietzung durch das Rappotdi-Quartett uni« Zuziehung der Herren Kammer musiker Spitz»« lViolai und Hüllivcck iEello) wird am 11. Januar im Musenhaussaaie staltsiiiden. In der bisherigen Belebung des Streichauartetts sind die vier verschiedenen Stimmen durch nur drei verschiedene Tonwcrkzcuge «Violine. Viola, Violoncellos ver treten. Um diesem öster empsundenen Mangel abzubelseii. kon- struirte Dr. Stelz»«, der Begründer einer neuen Methode deS Baues von Streichinstrumenten, nach seinem System, bas im Gegensatz zu der bisherigen, aus bloßer Empirie fußenden Praxis im Instrumentenbau ans wissenschcffsiich« Grundlage beruht, vir „Vtolotta". eine Armgeigc von der Länge und Mensur einer mittel» großen Bratsche, mit vier Saiten in Quinten gestimmt, eine Oktave tief« stehend als dir Violine, im Violinschlüssel »otilt. und als Repräsentant der Tenvrstimme die Lücke zwischen Bratscht und Cello aussüllend. El» zweites, völlig neues Streichinstrument, das „Cellone". konstruirte Dr. Slelzncr, uni einen Ersatz sür den Eontrabaß. dn sein« 'Natur nach außerhalb des Bereichs deS Kommertlils fällt, zu schaffen und damit zugleich ein weiteres, neues Ausdruck-mittel i» die Kammermusik einzusühren. Das Cellone ist kaum merklich größer als daS Eello bat vier in Quinten gestimmte Saiten und steht eine Quart ticser als das Cello, al!o zwei Oktave» tief« als die Violine, mit seinem liesstc» Tone eine kleine Terz höher als der Eontrabaß. Zwecks Beschaffung der neuartigen Kompositionen sür Stelzner-Iiistrumenle wurde bc- Klmst und Wissenschaft. ffSpieIplan der Königl. Hoftheater während der Feiertage. König!. Holoper: am ersten Feiertage: „Odns - seus' Heimkehr": am zweiten Feiertage: „Mignon": Sonntag den 27. ds.: „Der Bajazzo", „Sonne und Erde'. Das Königs .Hofschauspiel giebt am ersten und zweiten Feiertage das Lustspiel „M oralische Menschen" von Mosci- Trolha: am Sonntag den 27 ds.: „Die goldene Eva." An allen drei Tagen wird Nachmittags halb -t Uhr das Görnec'sche Märchen „Schneewittchen" wicderhvlt. ff Nach vorläufig« Verfügung ist der Spielplan der König!. Hosopcr wie nachstehend bestimmt worden: Sonntag den 27. ds. Mts.: „Der 'Bajazzo", »Sonne »ud Erde" : Montag, zum Besten deS UnterstütznngssondS für die Willwen und Waisen der barst llenden Mitglieder: .Odysseus' Heimkehr" : Dienstag : TDic lustigen Weiber von Windsor": Mittwoch . „Tannhüus«*: Tonnerstag: „Das Glöckchen des Eremiten": Freitag: „Die Wal küre" : Sonnabend: „Die Zauberflöle": Sonntag: „Odysseus' Heimkehr". Das König!. Hofl chauspiel stellt in Aussicht: Sonntag den 27. ds. Mts. Nachmittags: ,.Schneewittchen", Abends: „Tie goldene Eva": Montag: Mmaliichc Menschen": DicnSiag: „Wilhelm Tell" : Mittwoch: „Renaissance" Donners tag : „Der Raub der Sabinerinnen*: Freitag: „Schneewittchen*: Sonnabend: „Ein Glaü Wasser"; Sonntag: „Moralische Menschen*. s Im Residenztheatcr gelangt während der drei Feier lage und an den folgenden Tagen Nachmrttngs halb 1 Uhr zu halben Prellen das Ongiaai-Weihiiachlsmärchen „Die W»ndcr- blunre. oder: Mukteriegen — Kindcrglück" zur Aufführung. At'eiids geht die neue AnSstattiingsposse „Eine tolle Nacht* in Scene. Tie Posse ist in Berlin über 300 Mal mit großem Erfolge gegeben worden. h Evnceet - Notizen. Der zweite Kammermusik- A l> end der Herren Nappoldi. Blumer. Nennnele, ürühmacher findet Montan den 28 Dezember nir Mritenhaule statt. — Die Ka m rner- n> u > i k - L e r e r n i g u n g von Frau Margeraie Stern, Herren Petri, v. Lillencron hat den zweiten Vortragsabend aus Montag de» 4. Januar rm Mntenhante angeseht — Der zweite htstorricheKIaoierabend von Herr» Nrcbard Buchmaiier findet Montag den U. Januar im Muienhause statt. — Im dritten P l> > l h a r m o » i I ch e n populären K ü n st l er e o n ccrt, welches Dreirstag den t». Januar inr Geioerbe- stause staUfindet, lreteir als Solisten an!: die Könial. bäurische klammer- süngerin ffrl. Milka Lanina uns Arriao Serato aus Bologna tLioline). — Krug, ein Sextett in derselben Besetzung von Eduard Behm und ein Quartett sür Violine, Viola. Violotta und Cello von Max Zod«. Die ausübenden Künstler weckten insgeiammt nur Stelzn«- Jnstrumenle spielen, deren Eigenart ausschließlich in neuen, den akustisch richtige», endgitligen Proportionen des Neionanzkörpers besteht, derart, daß den Schallwellen nunmehr die denkbar gniissig- sten Bedingungen für ihre Wirksamkeit geboten sind. Die Violotta hat Herr Nemmele übernommen, das Ecllone Kammervirtuos Proy Grützmacher. ff In dem großen Conccrt des Dresdner Männer- gesangvereins. am 13. Januar im nruerbauteu Bereinshaus- Saale. habe» Frau Kammeriängerin Emma Baumann vom Leipziger Stadttheal« und Freiherr v. Liltencron ihre Mitwirkung zugciagt. ff Die „Voss. Zta." schreibt: „Die Intendantur der Berliner König!. Schailtpielc hat sich beeilt, das Aufführungsrecht für die OdhsscnS-^ctralogie von August Bungert, deren dritter Thci!, „Die Heimkehr des Odhssens". bei d« ersten Aufführung in Dresden mit stürmischem Bestall ausgenommen worden ist, sür das Berliner Opernhaus zu erwerben. Wie wir hören, ist gestern der Vertrag mit dem augenhlickiich in Berlin weilenden Kompo nisten abgeschlossen worden. „Die Heimkehr des LbysseuS" wird jedeiffalls noch in diesem Winter hier ansgesührt werden. In Dresden bestrebt man sich, in möglichst schnell« Folge alle vier Theile des Werkes hcrauszubringen. ff In der Akade in i e für Zeichnen und Malen von Ernst O- Simvnson sind von dem Inhaber außer den Malern M. Pietichmann und F. Hochmann, sowie dem Kunstschriststeller Th. Seemann noch weitere Lehrkräite gewonnen worben, und zwar die Herren Otto Hiicher für Radircn. Lithoaraphiren und tunsl- gewerbliche Entwücse aller Art, sowie C. Etszner sür Perspektive. Außerdem ist von Neujahr an ein Abendkursus im 'Aktzeichnen für Tamcn und Herren in getrennten Ateliers eingerichtet worden, woraus besonders alle Interessenten ansmertiam gemacht werden. ff Die Komödie „l68Jwa.u1.tr" von Maurice Dvunay. deren Aufführung am Lessingtbcal« in Berlin verboten worden war. obgleich die Kritik das Stück als Kunstwerk schon in der Originalbuchausgabe beifällig begutachtet hatte, hak im Wiener ./Lcutichen Volkötheater* unter dem Titel „Die Verliebten* eine starke Bühnenwirkung, einen vollen Erfolg erzielt. — Voraussicht lich gelangt das Werk übrigens noch in dies« Saison an unserem Residenzthcaler zur Ausführung. ff Den Mitgliedern der verschiedenen Ausschüsse, die im Inter esse der Ausstellung des sächsstchen Handwerks und Kunst- aewcrbes lhäkig waren, ist ein E r i» n e r u n gsb l a t t als Zeichen „dankbarer Aneckennairg" zngeslellk worden. DaS künstlerisch svrgsciitig ansgesühcle Blatt mit Ansichten des Aus- stellniigspalastes, der alten Stadt und reicher Emblcmen-Ansstatt- ung ist von Herrn Maler O. Sehffert, Lehrer an der König!. Kuiistgcwcrbcschulc, entworfen und in der Wüh. Hoffmann'schen Kulistanstalt hergestcllt worden. 4 Gerhart .Haupsmcmn's Märchmschanspicl „Die ver sunkene Glocke" wird in Paris vom Verein „L'Oeuvre" ansgesührt werden. .Herold, ein Enkel des Komponisten der Oper „Zampa", hat das Stück übersetz'. — Das neue Jbien'sche Schcm- ipiel „John Gabriel Bortmann" gelaugt zuerst im Ber lin« Deutschen Theatee zur Aufführung. ff Von Fnrst Bismarck' s Rcdcn, herausgegebcii von Phil Siein iVerlag von Phil. Rcclam jun., Leipzigs, iit soeben der 6. Band erschienen. Ec umfaßt die Reden m den Jahren 1873 bis l877. !- Der »maste Alters: „Hochzeitsreise nach Italic n". der als Weihnachisnovikät der ^Dcnsichen Verlagsanstalt" (Stutt garts erschienen war, hat sich eines so außerordentlichen Beifalls beim Publikum zu erfreuen gehabt, daß er noch vor dem Fest? eine Neuauflage «lebe» konnte. Ein gleiches g'lt von der deuttchcn Ausgabe des bekannten englischen Romans „ Trilby " tVerlag von Robert Latz, Stuttgart), der sogar den Werken unser« be liebten Modeaiikoren au> dem weihnachtlichen Büchermarkt Kon kurrenz ui maclien im Stande war. Diele beiden neben vielen anderen Thalsachen sind gewiß ein tchönes Zeichen dafür, daß auch der deutsche Buchdandel in diesem Jahre mit dem Weihnachts geschäfte wohl zufrieden sein konnte. ff Das alte Berliner Volksstück .Ter Millionenbauer* von Max Kretzer, dem jetzt vielgenannten Autor ocs soeben er schienenen Romans „Das Gesicht Christi" (E- Pierson'S Verlag, Dresden», der allenthalben Sensation macht wegen seiner küi»tl«i- schen Originalität und seines hohen ethischen GeiiallS. ist mm neuemstudlck auch im Schillertheater zu Berlin, nachdem cs früher am Thvmaslheat« und später auch in Amerika mit riesigem Erfolge gegeben wurde, vorgestern mit großem Beifall ausgenommen worden und wod längere Zeit auf dem Spielvlan bleiben. ff Eine mit irischer Verve unternoinmme Attaque auf die ganze Wag- »cr'sche Richtung «mbülr das foeben im Vertage der Verlagsgefellichatt Münchner Freie Presse in München erschienene Büchlein: „ Äehereieu aus dem Banccutber H «rtigtvu in." Seit Jahren Ol wohl kaum mehr ein w rückhaltloses Uriheil über die Wagncrichule gewrochen worden. Ohne die üblichen Zugeständnisse und Kompromisse, ohne de» mindesten Respekt vor der herrschenden Meinung wird hier das, was dem Baureuiher Unternehmen eigenthllmlrch ist. als Verneinung der Kunst, als geschickte Ausbeutung niedriger Elemente und ats Reklame cbarakterifirt. Mil dreier negattven Kritik verbmvet sich em warmherziger Enthusiasmus sür die eigenen Kunst-Ideale der klassische» Richtung. Die Art der Darstell ung ist ini eckten Bncytil von solcher Frfche »nd Unmillelbartcit, zugleich so originell und vielfach humoristisch, daß wohl auch entschiedene Legner das kecke Büchlein nut Interesse lesen werden. -s- Im Kunstsalon von Ernst Arnold, Königs. Sachs. Hos- kunsthandluna, WilSdrusserstrafie 1. t. EckeAitmarkl. wird am ersten Fcrer lag die Ausstellung des K arte r u h er K ü n st l e r d u n d e -> erösi- net. Aus der großen Berliner Ausstellung dieses Jahres legte gerade die Karlsruher Abwetlmig Zeugnis! ab von einem regen kUnstternchen Schaffen der jüngeren Kräfte dieier Stabt, die sich seit Kurzem zum „.ztuustlerbimde" vereinigt haben. In der neuveransiatteien Ausstellung, die an allen drei Festlagen von tl-2 Uhr geöffnet sein wird, sind nachstehende Miigttedcr verrrcien: I. Bergmann ..Abend". E. Biese „Schilseiniamkeit", O. Büttjcr „Schlafender Hund". „Ein Mittagsgast". A. Des Eoudres „Bei Ebbe". E. Euler „Abenddämmerung". „Alle Lütte in Worpswede". O. Fickeniichcr „Hundeportratt", Fann» v. Geiger Weisbaiipt „Abend". „Sonnenschein . „Herbstmorgen". H. Gattiker „La maffon m»sterieuse" sRadirung», E. Grcth« „Freiwacke". „Ein Mann am Steuer". F. Hein „Walonrärchen" Gtadir. ung), F. Hoch „Sommermorgen", „Abend bei Beffgbeim". E. H. Hoff iVoi träl tHerrG.Kamvmaims. Margarethe L>on»uth.KaIlmorgeii „Roien", x-. Gras v. Kalckreutb „Hamlnirger Hasen", „Kinderbildiuß". F. Kalimorgen „Soin- mer", „Stilles Wafier". G. Kanipmann, „Spätherbstabend", „Rach einem warmen Lage". H. Kiev „Am Rbcinuser" (Aquarells. „Hoizptatz" (Aquarell» R. Pöbeibcrger „Neues veben", „Waldeinsamkeit", M. Romann „Bei Ebioaaia". P. v. Ravenstein „Vorfrühling im Walde". Alfred Schmidt „Herbst", Emilie Stephan „Somnicrmichmitlag", G. Tnrahn „Eüeilie". „Stillleben". Am Morgen", H. v. Volkmann „Aus einsamer Halde", „Lom mer", V. WeiSbaupt „Aus der Weide". „Landschaft mtt Bach". Ferner n Lithographien (von H. Dam. F. Hein, E. Greibe. H. Gattiker, (Lraj L- Kälckreuth, E>. Kampmann, E. Lanzbiin. ü. R- Liech, Li. Luch. Dresdner Nachrichten. ^!r. 35K. Leite Freitag, 2S Tczbr
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