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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.07.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186107214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18610721
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18610721
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1861
- Monat1861-07
- Tag1861-07-21
- Monat1861-07
- Jahr1861
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.07.1861
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3596 Gastspiel auSgewählt sind, keine geringere sein kann, das versteht sich für Denjenigen, der über die Bedingungen der tragischen Künstlergröße einigermaßen unterrichtet ist, ganz von selbst. W-e. Leipziger üunstverein. Von den schon durch mehrere Ausstellungen bekannten schönen Brüsseler Photographien ist gegenwärtig wiederum eine größere Folge von biblischen Darstellungen nach Peter Paul RubenS ausgestellt, der erste Theil deS großen Werkes: „DaS Werk von P. P. RubenS" in Photographien nach Kupferstichen von Zeitgenossen des Meisters*), dessen christlich-allegorische und legendarische Abtheilung bereits neulich vorgeführt wurde. Das im Verlag von C. Mucquardt in Brüssel erschienene Prachtwerk ist dem Kunstverein durch die gef. Vermittelung der Herren Dörff- ling und Franke hier überlassen worden. Ferner sind zwei vorzügliche Handzeichnungen von Johan nes Aumpe: „Apoll und die neun Musen auf dem Parnaß", und „die Poesie mit den Genien der bildenden Künste" ausge stellt. I. Aumpe (aus Bautzen) erhielt seine künstlerische Bil dung erst in späteren Jahren in Leipzig unter NeherS Leitung, dann unter Julius Schnorr in Dresden; dort vollendete er den Carton der „Christenverfolgung", der auf der hiesigen Ausstellung von 1853 allgemeine Anerkennung fand; 1858 erhielt er das italienische Reisestipendium von der Dresdner Akademie und ist jetzt nach zweijährigem Aufenthalte in Rom nach Dresden zurück gekehrt. — DaS Vereinslocal hat einen dauernden neuen Schmuck erhal ten durch die Aufstellung von sieben prächtig colorirten lithogra- phirten Nachbildungen der „Glasgemälde in der Kirche der Vorstadt Au zu München." — Diese weitberühmten Werke, deren vorzügliche Zeichnung (Figuren von Schraudolph und Fischer, Architektur von Ainmiller) und tiefe Farben wirkung sie neben die besten Erzeugnisse mittelalterlicher Glas malerei stellt, waren bisher in der vorliegenden trefflichen Verviel fältigung noch wenig bekannt; die Betrachtung derselben in ihrer gegenwärtigen Aufstellung wird ihre Schönheit als Aimmerzierde erkennen lassen. *) Der Titel lautet: I/Oeuvrs äs ?. ?. lluben8 xrave au burin p»r les »nei6N8 maitre8 tlamsnä8 et reprocluit pan 1» ?kotograpkis pp. de HM. 1.eda et llaäoux. Texte par Hl. L. köti8. 2 Bde. s 40 Bl. pr. Bd. HZ*/- Thlr., » Bl. l'/g Thlr. Die Lotterie -es Münchner Künstler- Unterstützung« - Vereins. Der überaus günstige Erfolg der Düsseldorfer Malkasten- Lotterie hat in München ein ähnliches Unternehmen hervorgerufen. Der dortige Künstler - Unterstützungs - Verein besitzt nämlich eine Sammlung von nahe 200 Oelgemälden und andern Kunstwerken, die, im Laufe der Zeit durch Geschenk und Vermächtnisse vereinigt, gegenwärtig verloost werden soll. — Ueber die Ausstellung der Sammlung, welche gegenwärtig im GlaSpalast zu München statt findet, wird in höchst rühmender Weise berichtet; sie trägt durch aus nicht das Gepräge augenblicklichen Entstehens um der Wohl- thätigkeitS-Zwecke willen, das so vielen ähnlichen Unternehme^ anhängt, sondern repräsentirt fast durchgehends tüchtige Werke der in ihrem korporativen Zusammenhalten so überaus achtungSwer- then Müncher Künstlerschaft. Besonders gerühmt werden histo rische und Genrebilder von A. Palme, Jllenbach (in Düssel dorf), Kaltenmoser, C. v. Enhuber, Kirner, Pech mann, R. Aimmermann, H. Bürkel, Kreling u. A.; Thierstücke von Lieske, Eberle, F. und I. Voltz; Architek turen von B. Stange (aus Dresden) und E. Kirchner (aus Leipzig). Unter den Landschaften zeichnen sich Werke von Chr. Ezdorf (dem Meister der trefflichen norwegischen Felsenlandschaft in unserm Museum), Steffan, Baad e,Schlaich, Morgen stern u. A. aus. Der Gesammtwerth der Sammlung ist auf 14,660 Fl. taxirt und wird eine demselben entsprechende Anzahl von Loosen zu 30 Kr. — Neun Neugroschen — auSgegeben. Um bei dem billigen Preist der Loose denselben die größtmöglichste Vertreibung zu geben, hat sich der Vorstand deS Münchner Unterstützungsvereins an die ver schiedenen Kunst- und Künstlervereine Deutschlands gewendet und, nachdem durch eine Verordnung deS k. s. Ministeriums deS In nern die Erlaubniß zur Verbreitung der genannten Loose für Sachse» gegeben ist, machen wir die hiesigen Kunstfreunde darauf aufmerk sam, daß Plan und Katalog der Verloosung im Locale des Leip ziger Kunstverein- einzusehen und Loose bei dem CustoS desselben zu erhalten sind. GeffentUche Gerichtssitzung. In der am 20. d. M. unter Borsitz de- Herrn GerichtSrath Starke adgehaltenen Hauptverhandlung wurde die Armenhausbe wohnerin Johanne Amalie Auguste Hübner von Kleinzschocher, welche die verschlossene Lade einer Mitbewohnerin erbrochen und daraus ein auf 1 Ngr. taxirteS Portemonnaie mit 1 Thlr. 10 Ngr. Inhalt entwendet hatte, unter Berücksichtigung ihrer vielfachen frühem Bestrafung mit bez. Gefängniß und Arbeitshaus zu ein jähriger Zuchthausstrafe verurtheilt. Die Anklage war durch Herrn Staatsanwalt Barth vertreten, eine Vertheidigung fand nicht statt. Verschiedenes. Nach dem neuesten Hübner'schen AeitungSkatalog erscheinen von politischen Zeitungen, Tage-, Wochen- und Jntelligenz- blättem: in Baden 29, Würtemberg 59, Bayern 138, Bremen 10, Frankfurt a. M. 15, Hamburg 12, Lübeck 6, Hannover 57, Großherzogthum Hessen 32, Kurfürstenthum Hessen 13, Hol stein 19, Mecklenburg 21, Nassau 9, Oldenburg 10, Oestreich (deutsche Länder) 67, Preußen 534, Sachsen 90, in den sächsischen Herzogthümern 35, Reuß 12, in Anhalt, Braunschweig, Hessen- Homburg, Lippe, Luxemburg, Schwarzburg, Waldeck zusammen 38, in ganz Deutschland also 1206. Fortschritt. Von welcher Bedeutung die geringfügigste Ver besserung in irgend einem großen Erwerbszweige ist, geht u. A. aus Folgendem hervor. Im Königreich Sachsen ist nachge wiesen worden, daß wenn der mittlere Milch ertrag einer Kuh von täglich durchschnittlich 4 Quart nur um */, Quart erhöht und letzteres mit 1/4 Sgr. verwerthet würde, der ganze Betrag der auf der Landwirthschaft ruhenden Grundsteuer damit gedeckt werden könnte. Erwägt man, daß Milcherträge von 2000 (oder 5,4 Quart täglich) noch ziemlich häufig, von 3000 Quart ebenfall- noch vielfach Vorkommen und sogar solche von 6000 Quart con- stalirt sind, so ist ein solcher Fortschritt nichts Unmögliches. Nehmen wir dazu die noch möglichen Verbesserungen im Ackerbau, die sehr bedeutend sind, die Anlegung von Bewässerungen, Drainagen rc., so erhält man ungefähr eine Vorstellung davon, wie groß der Unterschied im Wohlstände zwischen Deutschland und England z. B. sein muß, welches alle diese Verbesserungen schon hat und obendrein kein stehendes Heer besitzt, sondern nur wenige Lohn soldaten. 860. Am umengefttzttn Lage bei der leipziger Brodmcte«-Börse tu Platz- wie in Termin-Geschäften (durch „loco", auf der Stelle, und „p.", d. h. pro, zu späterer Lieferung, angedeutet), bezüglich ») de« OeleS für 1 Zoll-Eentner, d) de- Getreide- und der Oelsaate» für 1 Dresdner Scheffel (daneben auch für 1 Preuß. Wtspel), 0) de» Spiritus für 122*/, Dresdner Kannen oder 1*/, Eimer 2*/, Kannen (---- 100 Preuß. Quart) vorgekommene Angebots-, Verkaufs - und Begehrs»Preise (mit „Bf ", Briefe, „bz.", bezahlt und „Gd", Geld bezeichnet) nach Lhalern au-geworfen. Rüböl looo: 121/4 bez.; p. Juli, August, ingleichen p. August, September 12*/» »L Brf.; p. September, Oktober 12-/4 Bf. Leinöl looo: 111/4 Bf. Mohnöl looo: 17 Bf. Weizen, 168 8, braun, looo: nach Qualität 5»/, bis 6*/, aL Bf. und bez. (nach Q. 68 bi- 76 Bf. und bz.j Roggen, 158 8, looo: überhaupt nach Q. 31/4 — 41/1, Bf. und bez.; altmärkische Waare 4*/» «L Bf., 41/1» bez. (überh., nach Q. 45 bis 49 Brf. und bez.; altmärkische W. 49»/, a- Bf, 49 bez.; p. Juli, August 47 Brf; p. August, September 47»/, Bf; x. September, Oktober, ingleichen p. Oktober, November 48 Bf. Gerste, 138 8, looo: nach Qual. 2"/» bis 3*/, Brf. und bz. (nach Qual. 35 bis 40 Bf. und bz.) Hafer, 98 8, looo: nach Qualität 1»/« bis 1"/i, Bf. und bez. (n. Q. 22 bis 23 Bf. und bz.) Erbsen, 178 8, looo: nach Qual. 41/, bis 5 Bf und bez. (nach Qual. 50 bis 60 Bf. und bez.j Wicken, 178 8, looo: 3*/, bz. (46 bz j RappS, 1488, looo: nach Qual. 6>/r bis 6'/» bz. u. Gd. (nach Qual. 78 bis 79 «js bz. u. Geld.j Winter-Rübsen, 148 8, looo: n. Q. 6i/i, bz. und G. (n. Q. 73 bz. und Gd.j Spiritus, looo: 20 Brf, 19?/, Geld- p. Juli 191/4 a-t Gd.; p. August 20 Bf. u. bz.; p. September, Oktober 19*/, Gd.; p. September bis Mai, in gleichen Raten, 18 «/l Bf, 17 Gd.; x. Oktober bis Mai ebm so 18 bz., 17i/, Gd. Leipzig, am 20. Juli 1861. bä. Hkretschma«», Secr. M. Seite 3483 d. Bl. vom lauf. Jahre ist beim Roggen dreimal statt „ 3*»/,4 " zu lesen: 41/1,, und bei der Gerste statt „3^/,4 zu lesen: 31/4 «tzk; ingleichen S. 3529 beim Roggen statt „32»/,4 «B" zu lesen: 41/1,«^, wieder bei der Gerste statt „3?/,4 zu lesen: 31/4 «i?, endlich beim Hafer statt „3*/»4 zu lesen: 1"/„ «jff.
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