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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.01.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187701048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18770104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18770104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-01
- Tag1877-01-04
- Monat1877-01
- Jahr1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.01.1877
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M i. Erste Seilagr zum Leipziger Tageblatt miö ÄnzeiM Donnerstag den 1. Zanuar 1877. 71. Jahrgang. 8 M. l » .-e 14» Innoncen, bet C. cksen und ipttx. 88 iöüaeteu, leu -ü rsche r. tst, brn-gc ster dn§ äe. »ger ia«e. ster. sehlung de! (ober 1870 auch wr Kur unser mit gute« kedicamcut r. 4.1 r« 1, Me- «chfe», »dtuch- erete«, :achtvolle da«««- da»er- i iverdeu S0 ^L. msbal VeUa-en. Lebel in Lreslau. > Drc dunkeln und unergründlichen Wege nach dem Schießwerder «üllien sich am Abend von 7 Uhr ab mit Hund-rie.i von dunkeln Gestalten; vereinzelte trübselige Lalerncnblicke sielen aus schwel gend fürbaß wandelnde Männer — alle einem Ziele zustreberck. dem Sckießwerdersaalc zu, wo aus dem Parquel tcS verunglückten Skating Rink das stkachrbild sich in taghelle Beleuchtung aus- loste und die Sonne des soclatdemokratischen Evan geliums über der gläubigen Gemeinde ausgebrcitct lag. Bebel auS Leipzig. Drechslermeister und ReichslagSabgeordneler, sprach. Was die Phy siognomie des Saales anlangt, so zerfiel derselbe, von der Galerie auS betrachtet, gleich aus den ersten Blick in drei Theile: der vorderste, daS Podium (zugleich Rednertribüne), mit dem weiß- g-kccktcn Borstandstrsch und dem Katzenlischchcn für den Polizei Commissarius daneben, sah recht stattlich aus Da saßen die socialaristokratischen Gestalten BreslauS, die Führer und Macher der Bewegung, die Arrangeurs und Regisseurs; auch einige andere bevorzugte Menschenkinder batten da Platz gesunden, ZeitungSmenschen und Gönner der socraldkmokrat,scheu Bewegung, an cor töte der Fortschrittkmann Louis Cobn — bei Leibe kein Social-Demokcat —, daS Binde glied zwischen den, ersten und zweiten Theile des Saales, durch die warmen Händedrücke nämlich und die verständnißinnigen Grüße, die er mit den biederen Gestalten dcS eigentlichen PublicumS un aufhörlich wechselte. Nun der zweite Tbeil, die eigentliche Zuhörerschaft, eine compacte. Kops an Koos stehende, tabakrauchende Menschenmasse, ge wiß 2000 an der Zahl, über der eine mächtige, nnmer undurchdringlicher werdende und beäng» fügender wirkende Rauchwolke ausgebreitet lag. Im dritten Theile endlich, im Hintergründe des Saales, wurde Bier verzapft, die „Wahrheit" ver saust und Abonnements darauf entgegengenom men, „der arme Conrad", „Antisvllabus", „6ete- , am csr^eo" und andere Krastbroscküren vertrie ben und — last not Ies8t — aus reinlichen Tel lern Kleingeld gesammelt für gemeinnützige Zwecke. Die Staffage der in Kleidung und Physiognomie ziemlich einförmigen Zuhörerschaft bildete der Schutzmann in Civil, kenntlich am breitspurigen Pudestal, der zuversichtlichen Miene, dem säubern Neberrock und dem dicken Stocke. Und nun die Ga'erie! Eine Garnitur von Bassermann'schcn Gei.alten, dazwischen einige Dutzend Vielliebchen aumuthig hineingestreut, in traulicher Gruppiruna und lebhafter Conversation mit ihren Galans. Herr Rcindcrs, Präses der Versammlung, eröffnet unter Glvckcngcläutc die Sitzung und möchte in erster Lmie den Tabaksqualm abgeschasst sehen, der dem vornehmen Gaste aus Leipzig un angenehm werden könnte. Zwanzig Cigarren und ein Schock Pfeifen verschwinden, der Rest dampft rub g weiter. 'Herr Bebel hat das Wort. Das Thema lau tet: „Das Kleingewerbe vom Standpunkt des Socialivmuö und'dcS Liberalismus." Eigentlich ist cS Nebensache; daS socialdemokratische Pro gramm muß bekanntlich größer sein, und eS war auch wirklich größer. Die zweistündige, ohne irgend eine Unterbrechung im Schnellsprechtempo ge sprechen? Rede behandelte in sprungweiser Auf einanderfolge und zwanglosen Uebergängen nicht blos daS Klein-, sondern auch das Großgewcrbe, den ZulunstSstaat, den Militarismus, die Steuer reform, da-LolkSbecr, die StaalShülse, die Bank srage. die Arbeit-Zeit, daS Gründcrlhum. Bis marck, Moltke und noch einige andere schöne Sachen, die man unmöglich ohne stenographische Aufzeichnung olle im Aopse behalten kann und mit denen nur die Leser auch gar nicht be ängstigen wollen Anfang- hatten wir unS in den Kops gesetzt, zu zählen, wie oft Redner wohl die schmeichelhafte Anrede: „Meine Herren!" an sein Aud'torium richten würde gaben aber den Versuch alS fruchtlos schon nach der ersten Viertel stunde auf. Anfänglich herrschte ziemliche Ruhe, nur daß besonders unpassende Stellen mit einem koästigen Bravo! Ganz richtig! Der hat Recht und ähnlichen Beifallsäußerungen bedacht wurden. Aber schon nach einer Stunde änderte sich der Stand der Dinge. Die schöne TriaS der Saal eintbeilung verschob sich merklich, die Zuhörer schaft concentrirte sich gruppenweise nach rück wärls, wo die „Wahrheit" und da- Bier zu haben war, die Unterhaltung belebte sich, die Reindcrs'sche Glocke gab fortgesetzt warnende und bittende Töne von fick, einzelne übereifrige Seelen suchten beschauliche Winkel auf und versenkten sich biS zur Bewußtlosigkeit in sich selbst; da zwischen erschallten die bekannten Schläge, die für ZeckerS Ohr Musik sind, ein frisch angezapsteS Faß signalisnknd, — kurz, "S entwickelte sich in der hintern Halse deS Saales ein Stillleben, das zu den Donnerworten in der vordern Hälfte, wc der Bourgeois Convertit die Zeit an der t'7-nlocke faßte und seine eigenen mit qenia lesticulirendei- Hand aus d« n redefreudigen Antlitz 'trich, in schneidendem Contraste stand. „> meine Herren, alS ick aus der Festung war. da sah ick, wie seckS Weiber für 1000 Sträflinge reckten und wuschen Warum sollten Sic. meine nren, sich nicht zusammenthun vnd auch c-emein- anien großen Haushalt führe«: und Zeit und Ar jtskrast sparen körnen?" Seh.n Sie e Herren, »n BreSlau sind die.,eicht 500 Sckuh cher, die n scuckten KZlern arbe ten und darben! d nun, meine Herren, wenn der Staat, so wie r es erstrecken und wie eS auch noch kommen wird, diesen 500 Schustern eine Hobe geräumige Arbeit-« Halle bauen läßt und ihnen die neuesten Maschinen dazu verschafft und alle Errungenschaften der Neuzeit bei jedem Einzelnen zur Verwendung kommen, dann, meine Herren wird nicht der Fa brikant daS Fett abschöpsen, dann werden Sie sich in den Gesammtgewinn theilen, dann werden Sw auck nicht 12 Stunden und noch länger arbeiten müssen, sondern Zeit haben zu Ihrer sittlichen Veredelung, zu Ihrer geistigen Weiterbildung! , (Im Hintergründe wird eben wieder ein frisches Faß aufgelegt.) .. . „Und daS waffenstarrende Europa, die Bleigarnitur, Namens Deutschland! Wenn wir erst einig sind, meine Herren, hat man uns damals von oben herab versprochen, wenn wir er st «nächtig sind, bann können wir daS stehende Heer vermindei n. Und nun, meine Herren! 1866 und 1871 kam, und heute ist'S ärger denn je Sehen Sie nack der Schweiz, meine Herren! Das «st das richtige VolkSbeer! Da kriegt der Junge schon sein Gewehr (einige 15jährige strängen auf der Galerie freuen sich unbändig dar über) und lernt mit den Waffen umgehen und wenn das Vaterland in Gefahr ist u. s. w ... Wann wird man bei uns ansangen. ein VolkS- heer zu schaffen und Gewehre auSzutheilen an die Heranwachsende Jugend? DaS könnte freilich in einzelnen Fällen unangenehm werden." Jn- arimmigcS Lachen rechts, links und im Centrum. Riesiges Bravo, einige Schläfer erwachen davon nnd schreien noch ärger alS die arideren, selbst der Kneiptisch hinten an der Schenke, wo kein Wort vom Redner zu verstehen ist, ermannt sich und aiebt eine BersallSsalve. . . Noch eine kleine kalbe Stunde, und die Rede ist zu Ende. daS HauS erbebt von Beifallssturm, die Glocke deS Präsidenten stellt die Ruhe nothdürstig her Herr ReinderS: Meine Herren! Wir werden jetzt eine Pause eintreten kaffen müssen von 10 oder 15 Minuten. Wer für eine Pause von 10 Minuten ist, den bitte ich die Hand zu erheben (Es erheben sich etwa 20 Hände.) Bitte um die Gegenprobe. Wer stimmt für 15 Minuten? (Es erheben sich etwa 12 Hände.) Meine Herren, die Majorität hat 10 Minuten Pause beschlossen. Ick möchte Sie aber daraus aufmerksam machen, daß die Versammlung roch nickt zu Ende ist, im Gegenlheil erst jetzt bockintercssant zu werden ver spricht, indem eine Interpellation anaekürckigt ist nnd wahrscheinlich eine Debatte herbeisühren wird. Also bitte, geben S«e nicht fort! Und wenn Sie sortgcbcn, dort hinten stehen welche mit einem Teller in der Hand Merken Sie sich wohl, ich fordere Sie bei Leibe nicht auf, Etwas zu geben, dazu habe ich keine Ermächtigung; ich sage nur, da hinten stehen welche und nehmen Gaben in Empfang. Wozu? Sie werden'- ja wissen Und nun nock Etwas. Benutzen Sie die zehn Minuten Pause dazu, auf die „Wahrheit" zu abonnircn Beim Eingänge dort liegt die Liste Zahlen, meine Herren, und abonniren! Zehn Minuten Pause! (Große Heiterkeit, Alles stürzt nack dem Hintergrund, um sich dort — ein Seidel zu kaufen.) Da die Majorität für 10 Minuten Pause ge stimmt hatte, so wird nach 15 Minuten die Ver sammlung svrtqcsetzt und erhält zunächst daS Wort Maschinenschlosser Schubert zu einer Inter pellation. Herr Schubert: Recht schön, waS der Vor redner gesagt hat, aber er streicht sich nur immer selber heraus; diese socialdemokratischen Abgeord neten sind doch eigentlich nicht die richtigen Ver treter des Volkes Zn fast allen Sitzungen dcß Reichstages fehlen sie. (Oho!) Bebel: Gerade dadurch, daß wir nicht immer im Reichstage anwesend sind, sondern unsere Zeit zu Agitation-reifen benützen, glauben wir unserer Partei zu nützen, mehr alS wenn wir immer au' unseren Plätzen säßen. Was die liberalen Par teien in den zwei ersten Lesungen sagen und be schließen, ist doch für die Katze; bei der dritten Lesung stimmen sie doch so, wie Bismarck eS wünscht. Aus unsere paar Stimmen kommt'S da nicht mehr an, eS ist also gescheckter, wir agiti ren. UebrigenS, von den Liberalen fehlen häufig noch mehr alS von unS. (Sehr wahr!) Schubert: Ganz aut, aber ich finde es nicht anständig, daß die Eisenbahnfreikarten der socia- listischen Reichstagsabgeordneten zu Geschäftsreisen benützt werden, und dann habe ich auck gehört daß der Abgeordnete Mende in einem Cabriole am Reichstag vorgefahren ist lPublicuS: Pfui, pfui') und dann haben in den Sitzungen über die Gewerbegesetzgebung sümmtlicbe Socialdemokraten gefehlt. Bebel: Das stimmt nicht, nicht nur ich, son dern meine sämmtlicken Gesinnungsgenoffen waren damals im Reichstag anwesend und haben wir größere, oder wenn auch nicht größere, doch län gere Reden gehalten, aber eS hat Nicht- gefruch let. (Rührung «in Publicum.) Schubert: Ich bleibe dabei, daß sie nicht da waren; sie sind überhaupt keine Volksvertreter. Da Herr Bebel sich äußerst abgespannt fühlt erbebt sich der Rcdactcur der „Wahrheit", Herr Schlesinger, und erklärt nack eu er längeren General-Deklamation zur Sacke: Sie werden wissen, daß Herr Mende thatsäcklich als 'nickt mehr zur Partei gehörig betrachtet wird (Ruse: Droschke I. Cl. Pfui! Pfui!), und ick sage Ihnen, meine Herren, eS kann unserer Partei nur zum Bortheil gereicken, wenn solche Elemente auS ihr auSsckeiden UebrigenS, meine Herren die Wahrbeit über AlleS! Da hinten liegt die „Wahrheit"! Abonniren Sie auf die „Wahr heit"! (Die Bestelllisten füllen sich mit zwei I neuen Abonnenten, cS wird ein „Armer Conrad" verkauft) Herr Schubert meldet sich nochmal- zum Wort, wird aber an Stimmumfang bedeutend überboten von einem Arbeiter NamcuS Grau, der auch sprechen will, und zwar 6 laut prrx. Vorsitzender Herr ReinderS: Wollen Sie für oder gegen Bebel sprechen? Grau: DaS ist janz ejal! Ich spreche von vorn herein! (PublicuS ist riesig heiter) Herr Grau, der von vorn herein zu sprechen verspricht, hat da- Wort: Meine Herren! Nun rat man unS schon vierzehn Tage lang immer vorerzählt, daß der Bebel, will sagen der Herr Bebel Herkommen wird Nun ist er da, nnd waS >at er unS denn eigentlich gesagt? Ein Seidel Bier und ein Loth Kaffee sollen wir später kriegen (bezieht sich auf eine von Bebel angezogene miß verstandene Aeußerung BiSmarck'S.) (Ungeheuere Heiterkeit. Rufe: Aufhören, RauS! Grau ver sucht weiter zu sprechen, gefticulirt mit Händen und Füßen und schreit schließlich, von der Frucht losigkeit seiner Sprechversuche überzeugt, auS vollem Halse): „Bebel soll leben, hoch! hoch! hock'!" Ungeheurer Jubel, Gejohle und Geschrei, auch Pfiffe werden hörbar. Die Versammlung ist in fekr animirter Stimmung, eS wird ein neüeS Faß aufgelegt. ReinderS: Meine Herren! Ich bitte Sie, daß Jeder genau auf seinen Nachbar achtet, ob der nicht etwa pfeift und johlt. Ich bin fest überzeugt, daß nicht die Socialdemokraten eS sind, die so etwas thun, daS sind unsere Gegner hier im Saale. Also, geben Sie genau Achtung. (Jeder besieht sich grimmen BlickeS seinen Nach bar, mehrere anständig gekleidete Menschen ziehen sich scheu zurück und werden mit wohlwollenden Blicken verfolgt ) Herr Schubert will noch einmal sprechen, dock kommt ihm Hr. Polizei-Commisiar Kupser- mann zuvor und bedeutet Herrn ReinderS. die Zeit sei um (eS ist »/« nach II Uhr), er werde gehen Herr ReinderS macht die Geste deS Bedauerns, als wollte er sagen: es thut mir leck, aber geniren Sie sich nickt, geben Sie immer zu Herr Schubert meldet sich abermals zum Wort, auf eine Erklärung deS WirtheS des Etablissements aber, daß er um 11 Ubr fern Local schließen müsse, erklärt der Vorsitzende die Ver sammlung für geschloffen mit dem Ausdruck leb Hafter« Bedauerns, sie gerade jetzt schließen zu müssen, wo Herr Schubert wieder einmal sprechen wollte. Die Versammelten entfernen sich unter Hoch rufen aus Bebel und suchen an den ominösen Sammeltellern nack Möglichkeit vorbei zu volti giren, was aber nicht Allen gelingt. Draußen aber wartete melancholisch ein ein sames Droschkenpaar. Wen sie wohl heimgcfahren haben werden? Ein Cabriolet! Shocking'! DaS war Herr Bebel in BreSlau (Schles Presse.) Des Domherrn Geh. Dath Hänel's jüngstes Werk. ^. Leijyig, 1. Januar. Am 5. Oktober v. I. ist unser jurrstifchcr Nestor in Leipzig, Geh. Rath vr jur. GustavHänel, 84Jahre alt geworden. Der rüstige GreiS setzt dessen ungeachtet seine aka demische und gelehrt - schriftstellerische Thätigkeit mit einer ganz wunderbaren Munterkeit und Arbeitskraft fort, hält seine Vorlesungen und ist ein eifrige- Mitglied der Facultät. Der ausge zeichnete Mann ist dieser Tage unter den Senioren der Universität mit allem Fug obenan erwähnt worden Nächste-Jahr kann er ja sein diamantenes Docenten Jubiläum feiern, da er 1817 seine aka demische Lehrtätigkeit hier begonnen hat Sein jüngstes Werk ist eine schwcrgelebrte Quellenforschung. Eine anspruchslose biblio graphische Notiz möge darüber einige Mittheilungen für weitere Kreise an die Hand geben. ES erschien bei HinrichS hier unter dem Titel: „IuIiaui epitome latina vovollaruw ^u^tiiiikuri". Gustav Hänel verglich darin nicht weniger denn 20 6ockice8 (Manuscripte) und HauptauSgaben,* schrieb dazu „krolegoinena^ und gab einen An Hang, in welchem die Compendien de- Epitome von BoheriuS, den Brüdern Senneton und von Peßnot, sowie svnopliscbe Register der auSge lassencn und versetzten Capitel enthalten sind. DaS ganze Qucllenwerk ist Friedrich Blüh me, Carlo Baudi a BcSme und Karl Witte, seinen berühmten Collegen auf dem Felde der Quellenforschung, gewidmet. Die Einleitung (lateinisch, wie das ganze Buch) ist 54 Seiten in Grcßquart stark und datirt vom 1. Juli 1872. Am Schlüsse derselben spricht Verfasser seinen herzlichen Dank Allen auS, die ihn, bei dem gewaltigen Werke hülfrciche Hand geleistet hatten. Manche davon sind leider in zwischen beimqegangen. In erster Linie nennt er Gras Carlo Äaubi ä VeSme in Turin, Graf Porro in Mailand, I). tbeol. Banchicri, der ihn den Murensiscken Codex mit dem deS Miraeus ver gleichen ließ, die -sh Bibliothekare in Berlin und Leipzig. Pertz und Oersdorf, Pros. ttr. Gustav Ernst Heimbach, denen er die Beschreibung zweier *) Lin frühere- Ouelleuwerk Hänel's, die 1849 er , schienen« ..!,«» Ll>m»v» Vieixotbornm", beruhte sogar I auf der Vergleichung von — 7« Ooüic,,. andern koäices, des Vereellensig und deS Ire-^ snsrs. zu verdanken hatte. Endlich erwähnt er einen Leipziger alS . amicum ckÜsctrs5rmam", Karl Trainer, der ihm, dem 80jäkriqen Grxise, bei der Vollendung der schwierigen Ausgabe durch genaue Vergleichung feiner (Hänel's) Anmerkungen «it den l?ockice5 und den gedruckten Ausgaben, sowie durch Uebernahme der Correctur der Druckbogen unschätzbare Dienste geleistet habe. Zuletzt drückt er auch seinem Verleger, Herrn Hermann Rost, seine Anerkennung für die treffliche topographische Ausstattung deS Werke- (Dr»ck von Hundertstund L HrieS), in besten Her- tellung leider der Setzerstreike störend genug eingrifs sinultum vlituit .... rixa t/potke- taram oum pLtrcmrs <»tüoillLiitm1. Die erste Halste de- Werke- enthält daS lateinische Epitome de- ausgezeichneten LehrerS der Rechte Zuliaru»! über die griechischen „Novellen" de-Iustiniames, dazu Anhänge aus 226 Quartseiten. Die andere Hälfte bringt die Beilagen, die Tompendien von BoheriuS, den Senneton und Pesnot. endlich die Lesarten auf 271 Seite». DaS Werk hat also über secb-thalb Hundert Seiten in Quart! Mit Rührung und Bewunderung steht man vor dieser Leistung, deren gerechte Würdigung in der Fachwelt erfolgen wird und schon jetzt er folgt ist. Literatur. llliitole«- clo mini 1>inp!i. >'»p trecleeie I« Lraas. r»I cle Leunse. koineHe ecliliun, n;ru« et e«r- rieee. 2 va'. tt. Vjoik-r. 1876. Interessant in hohem (Krade, auch für unsere Zeit, ist Friedrich's des Großen „Geschickte meraer Zeit". Wie in einem treuen Spiegel strahlen ja diesem Buckr alle großen Eigenschaften des große» Königs, als Herrscher, als Denker und als Geschicht- ckreider, wieder. Bor Allem zeigt er sich als guter 'Patriot, und namentlich von diesem Gesichtspunkte aus ist das Buck heute anziehend für da« deutsche Ball: „wir sckauen darin den ersten Versuch Preußen-, d»r Hause HadSburz die Kaiserkrone zu entreißen, und warn Preußen sie damals dem Haupte des bayerischen Lwr- fürsten aussetzte, erscheint dann nickt als eine That ge« sckicktlicker Wiedervergeltung, was der junge Bayer»- köniz 1870 zu Versailles vollbrachte ?" BiSlaug waren die Werke Friedrichs dem größern Public«» schwer zuzLi-glich . dir Gesammtausgabe derselben kostet 48 und einzelne Bände davon werden nicht abge geben. Um so verdienstlicher ist daS Unternehmen des Verlegers, der uns bereits im vorigen Jahre eine billig« Ausgabe der ..iäEnir?» ;>nar ««rrir a l'Uliinirs ä» geboten, die in verschiedenen höheren Schulen Norddeutschlands schnell Eingang gefunden hat. Die Redaclion der heute vorliegenden „Nl.rmre «e man ist durch eine in jedw Hinsicht kundige Feder vollzogen worden: wir danken dein vr. Herman Semmig, welcher auch die Herausgabe der er wähnten ütimoir«, übernommen hatte, einen Abdruck des Werkes, dem zwar die erst« Ausgabe von l788 -v Grunde liegt, bei welchem aber die von den Heraus gebern willkürlich gemachten, oft dem Sinne des Ver fassers nickt entsprechenden Abänderungen mit Fleiß und Umsicht beseitigt und nach der officiellen Ausgabe von 1846 berichtigt worden sind. Die Ungenauigkeiten m geschichtlicher Beziehung, welche aus der Feder Friedrich'« selbst mit geflossen, sind gleichfalls richtig gestellt worden. D'e äußere Ausstattung der beiden Bände ist eine höchst anständige, kurz, man darf das Werk in jeder Beziehuüß anerkennen. Ist dem Verfasser, welcher in einer gehalt vollen Vorrede treffende Vergleichungen zwischen Krie- dricb's Zeit und dem jüngsten Kriege mit Frankreich anstellt, dock bereit« von Seiten der französische« Presse, wohlgemerkt der antibonapartistiscken, volle Würdigung ausgesprochen worden. Sicherlich dürfte das Buch vielen jetzt übungsmäßig in unseren Schulen verwendeten vorzuzieben sein! So auch in unsere« enger n Baterlande Sachsen, dessen Geschicke ja iu io mannichfacher Weise m t dem Handeln Friedrichs verknüpft waren X. NeodLcktuo^ev »u( ckor vom 24. vecemder di» 30. veeember I87S. V -- »L - L ! 2 L ^ L' i- « -- co o 2 « ! r- ^ <!»» 24. 25 20 6 ! 2 1V 744.8.1 745.8k 748.43 12.5 12.« — 12.,! « 2 1" 749.59 750.90 758.61 - — 13.4 —13.S -13.2 -12.9 — 14.6 >0 768.81—186 757 20 760.86 92 LXL 77 88 85 klL 76 'XL 88 XL 88 XL 88 XL 82 XXL 94 XXL . 6 763.88 -18.8 88 38L 27 2 762.15 -10.5 63 8L 10 758.4'.( - 7.2 72 88L 6 751.08 — 0 6 96 8 28. 2 751.26 1,3 10E8 10 74" 22 -s- 3.2 90 38tV 8 747.61 -ft 4 9 98 88^ 3 trüb» 2 crüd« 3'rrtld« 3 tritt»- 2 trübe 2 trüb«') 1 laut trüb« 2 klar I !it»r», 0 klar 1 f»,r klar 2 rrübe ') 3 trübe 2 trüb« 4 trübe*) 29. 2 749 50 -ft 8.8 82 8 V 10 749.84 -ft 5,ü 94 8iV 6 743.14 -ft 7.8 79 88>V 3». 2 746.50 -ft 9.0 76 8^ 4 trübe 4 s»»t trüb« 4 trüb«*) 4 vottliss 3 bevblü» 16 743.7!ss-ft 5.8 9t 34L .1 ') trüb seiner 8clinee; äeo xa-r-o IX? unä Xb«n4» 8el>neebi»rkeln Vo'miNaz» «t«»» 8«.üve». *) Lke«» L»uedk»o»r. *) Xoedt, etürmiirb, 8ebv»e ur.ä Oroap«!'.; srüd »tarker kexen. XrekmttlaL, L-xev. *) Lran Lexeu. *) Xaebte »türmiecd; Xdrnä» K Uür Lezev.
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