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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.01.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187701053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18770105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18770105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-01
- Tag1877-01-05
- Monat1877-01
- Jahr1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.01.1877
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wo eine solche Gchahr nicht vorliegt, ist e< für sie eine Ehrmpßrcht, dev fortschrittlichen Tan« dtdaten ihr« Stimmen zu versagen und dieselben ans einen hervorragenden Name» der eigene» Partei zu vereinige» In diesem Sinne ist i« 2. Berliner Wahlkreise Herr Kandidat ansgestellt wo. Der v. Forckenbeck als nsgestell Abaeorvnete Lasker hatte auf das Ansuchen von politischen Freunden in Breslau zugesagt, am 2. Januar dort einen Vortrag z» halten. Diese Zusage war erfolgt, ehe von der Aufstellung feiner Kandidatur m Breslau die Rede gewesen war. Nachdem inzwischen die Breslauer National« liberalen diese Kandidatur beschlossen haben, hat der Abgeordnete Lasker auf jenen Vortrag der« zichtet. Die „Schlesische Presse" sagt: „Die national- liberale Partei in Breslau tritt in daS neue Jahr ei» mit dem Feldgeschrei: Bennigsen und Lasser; wir stellen Rudolf v. Bennigsen dem Herrn Professor HLuel und Eduard Lasker dem Herrn vr. Stein gegenüber; mögen unsere Parteigenossen ausgiebig ihre Pflicht thun! Die Parteiverhältniffe liegen hier so. daß gar nicht abzusebeo ist, wie schwer unsere Stimmen in das cSewrcht fallen." Aufoie fortschrittlichen Angriffe gegen die National-Liberalen erwidert die „Schl. Pr." sehr richtig: Der Streitpunkt in Betreff der Justizgesetze hat sich bereit- sichtlich verschoben. Hatte vor acht Tagen schwur jeder Fortschritt-« manu daraus, daß die Gesetzgebung in gänzlich verpfuschter und verwahrloster Gestalt auS den Händen des Reichstages hervorgegangen, und daß es besser gewesen wäre, anstatt solcher Justiz- gesetze gar keine zu haben. Heute wird bereits zugegeben, daß diese Gesetze, so wie sie find, einen großen Fortschritt bedeuten, daß die einheitliche Gesetzgebung au sich ein wichtiger Erwerb ist, daß aber auch für jeden einzelnen Staat be deutende Fortschritte in Beziehung auf die Güte der Justizpflege gemacht worden Die Borwürfe, welche gegen die Rational-Liberalen aufrecht er halten werden, sind nur noch folgende Wäre der Reichstag, so sagt man, fest geblieben, so wären die Justizgesetze zwar in dieser Session nicht zu Stande gekommen, aber in der nächsten Session b itte gewiß die Regierung nachgegeben. So sagt n an, vielleicht glaubt man eS; wir wissen das Gegentheil. Wir halten eS für eine unzweifel hafte Lhatsache, daß die Regierung fest entschlossen war, nicht nachzugebcn. Beweise kann man in solche» Dingen weder pro noch contra führen ; die Ueberzeugung, die wrr haben, ist eine nur sub jective, aber eine unerschütterliche. Der Reichs tag hatte die Wahl, aus eine einheitliche Iuüiz- gesetzgebung für unabsehbare Zeit zu verzichten oder rn Betreff der Preß Privilegien nachzugeben Andere unserer Gegner sin» noch milder. Sie wollte» »ns gern verzeihen, daß wir nachgegeben haben, wenn wir nur früher nachgegeben hätten, wenn wir eS vermieden hätten, unS bei den ver schiedenen Lesungen in Widerspruch mit uns selbst zu versetzen. Ach, du liebe Zeit, den Lärm, den Hohn hätten wir nicht hören möacn. wenn unsere Freunde schon bei der zweiten Lesung oder gar in d.w Commission nachgegebcn hätten. „Versuchen", io würde man gesagt daben, „hätten sie es wenig- srens müssen; zur Nachgiebigkeit blieb ihnen noch immer Zeit Aber diese Partei hat nicht einmal mebr den Muth, ein Verlangen aufzustellen." Der preußische Landtag wird, wie die „Prov. Eorr." meldet, zum 12. Januar berufen und voraussichtlich vom König eröffnet werden Mit Rücksicht auf die notbgedrungen nur kurze Dauer dieser ersten Session wird demselben außer dem Staatshaushalts-Etat und dem Gesetzentwurf Über die Vorbereitung für den höheren Der waltnngsdienst nur eine Reihe von dringenden, aber minder erheblichen Gesetzen vorgelegt werden. Nach der „Tribüne" beziehen sich diese Entwürfe aus die Provinzialgesetzgebung und bezwecken in deu meisten Fällen Bestimmungen, die in den älteren Provinzen Gültigkeit batten, auf die neu- erworbene» Landestheile ru übertragen Da- kafferlich deutsche Gesundheitsamt wird unter dem Titel: „Veröffentlichungen des kaiserlich deutschen Gesundheitsamtes" vom Januar 1877 ab eine Wochenschrift herau-geben, die alle diejenigen thatsäcblichen Mittheiluvgen von allgemeinerem Interesse enthalten wird, welche dem Gesundheitsamt bezüglich der Erkrankung« und Sterblichkeit-Verhältnisse im In- und AuS lande zu Gebote stehm, insbesondere einen rege! mäßigen wöchentlichen Nachweis der Sterblichkeit m den deutschen Städten von 15,000 oder mehr Einwohnern und in den großen Städten deS AuS laude- zugleich mit einer WittcrungSüberficht Über die verschiedenen klimakreise Deutschland- für jede BerichtLwoche. Außer diesen aus die Erkran klMgS- und Sterblichkeit-Verhältnisse, auf den Gang der Epidemien im In- und Ausland«. sowie auf den Witterung-Verlauf bezüglichen fortlaufen, den Mittherlungen werden in den Kreis der Ver öffeutlichungen auch alle sanitärischen Gesetze und Verordnungen gezogen werden, welche im deutschen Reich« oder in den deutschen Einrelftaaten zur Einführung gelangen. — sowie diejenigen neuen Einrichtungen zur öffentlichen Gesundheitspflege und Fortschritte der sanitärischen Gesetzgebung und Verwaltung im Auslände, welche einer all gemeinen Beachtung werth erscheinen Die „Deutsche Reichsglocke" hat zum JahreSschluß ihre skandalöse Tyätigkcit in Berlin eingestellt Ihr Rttwcleur Heinrich Joachim issehlsen kündigt au, daß er von der Schweiz aus pcrwdisch ein« Broschüre unter dem Titel: „Der Glöckner im Erst" Herausgeber» werde Erzherzog Rainerist schwererkrankt und war bereits »it den heiligen Sterbesakramente« ver sehen worden. Das „Wiener Tagblatt" schreib darüber: Nach unseren gestern Abend ein. zogenen Erkundigungen bestätigte es sich einae- leider allerdings, daß der Herr Erzherzog bedenklich und war au eiuer Rippenfellentzündung erkrankt ge wesen, zur Stunde jedoch glücklicherweise schon auf dem Wege der Besserung sei. Der Lauf der krankheil war folgender: Freitag überfiel den Erzherzog nach einem Diner be, Erzherzog Karl Ludwig ein heftiger Herzkrampf. AlS der Anfall vorüber, begab sich der Prinz nach Hause und ühlte sich sehr geschwächt. Trotzdem war die Kackt ruhig und auch der Sonnabend ging ohne »edrohliche Erscheinungen vorüber Sonntags jedoch und zu communiciren, so that er e- auch die-mal, bat jttwch den Priester, ihn zugleich mit dm^heili^en zugtei Sterbesakramenten zu versehen, welchem Wun denn auch willfabren wurde. Man holte au-der Burg eine kleine Capelle, stellte dieselbe im Zimmer deS Kranken auf, verrichtete daselbst die heilige Handlung und celebrirte eine Messe, worauf der kranke sich etwa- ruhiger fühlte. Diese Besserung hielt auch über Nacht an und gestern früh konnte der den Prinzen behandelnd« Leibarzt bereit- sol lende- Bulletin veröffentlichen: „Se. kaiserliche Hoheit hat in der Nacht mehrere Stunden ge chlafen. DaS Fieber, sowie die anderen Krank« heit-symptome haben sich gebessert, vr. Rossiwall " Der römische „Diritto", dessen Beziehungen mm italienischen Ministerpräsidenten bekannt .md, veröffentlicht anläßlich der Enthüllungen, welche mehrere französische Blätter im Anschlüsse an die bekannte, in der französischen Deputaten» kammer gehaltene Rede drs Prinzen Napoleon brachten, nachstehende anscheinend inspirirte Note über da- angeblich vor dem deutsch-französischen Kriege zwischen O "ge z esterr Italien, Frankreich und eich geplante Bündniß. „Wir würden unS", schreibt daS osficiöse Organ, „mit diesem Zwischenfalle nicht beschäftigt haben, welcher an sich keinen positiven Werth hat. wenn nicht einer der Artikel diese- angeblichen Vertrages bei einem befreundeten Lande einige Unruhe erregt hätte. In der That fügten die franrösiscken Journale, auf welche wir anspielen, nachdem sie mit einer Sorgfalt, welche ihrer Phantasie viel Ehre macht, die einzelnen Capitel dieses eingebil deten ANianzvertrageS analysirt hatten, hinzu, daß eine der für Italien angewiesenen Compen- sationm die Berichtigung seiner Grenzen nach der Schweiz hin, also die Annexion deS Can- tonö Tessin wäre. Alles die« ist lediglich ein Werk der Einbildung, und wir sind zu der Er klärung ermächtigt, daß in der Erzählung der französischen Journale kein Schatten von Wahrheit ist Die Beziehungen aufrichtiger uud loyaler Freundschaft zwischen Italien und der Schweiz waren immer und sind gegenwärtig »ehr alS jematS so dauerhafte und herzliche, daß man sie nicht besser wünschen kann. Wie die Schweiz weiß, daß sie an dem neuen Italien eine aus- richüge uud uninteressirte Freundin besitzt — so begreift Italien, welch hohen Werth für seine politischen und militairischen Interessen diese gute Nachbarschaft eineS freien und seine internationalen Verpflichtungen achtenden Lande-, wie die Schweiz, beanspruchen darf." Je bestimmter aber diese- Dementi bezüglich der angeblich geplanten Annexion de- Tessin lautet, um sö auffallender muß eS er scheinen. daß die italienische Regierung sich nicht veranlaßt gesehen hat, auch hinsichtlich der übrigen Punkte eine ebenso kategorische Erklärung ab zugeben. ' io 4. Januar. DaS „Dr. I." schreibt officiöS: Dem Vernehmen nach sind mehrfach darüber Zweifel angeregt worden, mit welchem Wahlkreise bei der bevorstehenden Reichs tag-Wahl im Königreich Sachsen diejenigen Ortschaften zu wählen haben, welche zwar keinem feit Emanation deS zur Ausführung des Reichs« tagSwohlgesetzes unterm 28 Mai >870 erlassenen Reglement- aufbehobenen GerichtSamte angehört haben, aber seit dem gedachten Zeitpunkte aus sonstigcn Gründen einen, andern GericktSamtS« bezirk zugewiesen worden sind. Diese Frage ist von dem Ministerium de- Innern dahin ent schieden worden, daß solche Ortschaften mit dem jenigen Wahlkreise zu wählen haben, welchem daS Gerichtsamt einverleibt ist. dem sie zur Zeit des Erlasses des gedachten WahlreglementS an gehört habe«. Die Wahlkreise bestehen, solange nickt in, Wege der ReichSgesetzgcbung eine die-« fallstge Aenderung eintrilt, aus der Gesammtbeit derjenigen Ortschaften, welche zur Zeit deS Er lasse- des WahlreglementS, und sonach auch bei den letzten ReichStagSwahlen den betreffenden Wahlkreis gebildet haben. * Freiberg, 3. Januar. Im hiesigen (9 ) Reichstag-wahIkreise ist von den Liberalen der LandtagSadgeordnete Pen zig als Candidat auf gestellt. Em durchweg von Arbeitern Unter zeichneter Ausruf an die Arbeiter de- Wahlkreises sagt: Wiederum ist in unserem Kreise zur bevorstehenden RnckStagSwahl von Gotba bez. Hamburg au« in der Person des Herrn Fritzsche au» Berlin «rn Führer der Socialdrmokratie als Candidat aufgestellt worden. E« wird deshalb Zeit, daß wir prüfen, ob die Vertretung, di« uns von dieser Seite au« ohne nufer Zuthun und obne daß wir zuvor uur darum gefragt worden find zugedacht wird, auch von der Art ist, daß wir ibr Ver- trauru schenken und von ihr erwarten können, daß sie mit Erfolg im Sinne steter freiheitlicher Fortentwickelung aller und insbesondere auch derjenigen wirthschaftlichen uud politischen Verhältnisse, die un« besonders berühren, wirft DaS ist aber nach dm Erfahrungen, die wir bisher mit den Abgeordneten aus der Führerschaft der Socialdemokratie gemacht, nicht der Fall, denn wie Ihr Alle wißt, find un« von ihnen vor jeder ReicliStagS wähl die weitgeheudfirn Versprechungen von ihrem Wirke« im Reichstag gemacht, nie aber ist auch das Müdeste davon erfüllt worden Und jetzt, da derartig« Versprechungen fick abgenutzt, jetzt vertröstet mau un» von dieser Seit« auf die Zu kunst, jetzt sagt «au »u». daß zur Erreichung der voltsdeglüSeaden Zwecke der Locialdemokratie Jahr zehnte und Jabrhmiderte gehören, daß wir die Flüchte xr socialdemotratische» Bestrebungen jedenfalls rben- owemg zu pflücken bekommen werden als unsere Kinder. Und damit hat man Recht, denn die Bestrebungen der Sociald:mokratie gehen, genau besehen ans Unerreich bares, fie können sich nie ve,wirklichen, weil sie mit den chatsSchlichen Verhältnissen, mit dm naturnoth- wmdigen Berschiedmheiten der Menschen tu Charakter, Häbigkelten rc. nicht rechnen. Indem wir fie weiter verfolgen, wird es un« gehen wie seither, wir werden nicht allein keinen Erfolg sehe», sondern wir werden im Streben nach dem Unerreichbaren und deshalb theilweis« Unvernünftigen nicht einmal Das erreichen, was uu» uoth thut, wir werden, indem wir lediglich eine Tlassmvertretung in den gesetzgebenden Körpern austrrdm. alle übrigen Elasten unS nur entfremden und dadurch uns am meisten schädigen. Wir sind aber nicht dazu da, um auf unsere Kosten die Kastanien für d,r Führer der Socialdemokratie aus dem Feuer zu holen, um so weniger, als dieselben zum weit aus größten Lheile dm» «rbeiterstande, den sie ver treten wollen, gar nicht augehvrm. Ls wird Hobe Zeit, daß wir uns dessen bewußt »oerdrn, daß w:r aufhörm, die Reaktion, zu der di« Bestrebungen der Socialdemo- kratir unausbleiblich führen müssen, durch Wahl der sichrer der letzteren in die Volksvertretung zu nnter- ützm. Wm wählen wir aber, von welchem der ausge stellten Eandidatm können wir erwarten, daß er gleichmäßig die Rechte Aller, also auch die »ns- rigm, freisinnig vertritt? Wir, dir Unterzeichneten, meinen, es k,nu für unS hierbei nur der liberale Candidat in Frage kommen, denn soviel ist richtig, daß der Liberalismus, werm er auch nach der Ansicht des Emen odrr des Andern von uns hier und da etwas weitergehende Forderungen halte stellen können, seitdem er maßgebend geworden, Vieles für die freiheit liche Entwickelung und speciell auch für uns, den Arbeiter- stand, getbau und geschaffen hat und daß er fortgesetzt demübt ist, diese Bahn zu erweitern. Schließen wir unS deshalb ihm an, wenden wir uns ab von der Ver folgung unerreichbarer Ziele, wir werden dadurch einm größeren Einfluß in der Gesetzgebung erlangen, größer als ihn uns eine Anzahl Socialdemokraten im Reichs- tage erringen kann. Deshalb empfehlen die Unter zeichneten dm von den Liberalen ausgestellten Landtags abgeordneten Herrn A. Penzig in Dresden als Can- didaken für dm Reichstag gleichfalls und bitten Euch, am u». Janua 1877 diesem Eure Stimme zu geben. * Plauen, 3. Januar Der Vorstand deS ReickS- vereins für Sachsen hat eine Ansprache an die Wähler unsere« (23.) Wahlkreises erlassen, in welcher er dieselben auffordert, dem bisherigen Vertreter, Herrn Advocat Krause, ihre Stimme zu geben. ES beißt darin: „Wir können die Wähler des 23 Kreises nur auf das Dringendste ersuchen, daß sie am 10 Januar ihre Stimmen nicht zersplittern, sondern auf den Candidaten der treu zu Kaiser und Reich haltenden liberalen Partei, Advocat Kraus« aus Dresden, vereinigen. Herr Krause hat diesen KreiS nunmehr drei Jahre lang aus das Würdigste vertreten und er gehörte, wie wir auf das Bestimmteste wissen, alle drei Sessionen hindurch zu den pflichteifrigsten Mitgliedern des Reichstages. Wenn wir lauter solche Abgeordnete gehabt hätten, dann wäre der Reickstag niemals beschlußunfähig gewesen. Herr Krause hat sich namentlich in der PetitionS-Com« Mission durch seine umfassenden Kenntnisse lind prak tische Erfahrung hcrvorgethan und es wurde ihm häufig daS Referat über Gegenstände von hervor ragender Bedeutung übertragen. Dann hat er aber auck während seiner ganzen parlamentarischen Ttätigkeil durch die That bewiesen, daß die Reckte deS Volkes in ihm einen warmen Für sprecher und standhaften Bertheibiger besitzen. Herr Krause hat zwar die Angriffe der gegnerischen Par teien ,n nickt geringem Maße erfahren, er theilt jtt>och dieses LooS mit dm hervorragendsten und ver« dientesten Männern der Natron." * Dresden, 3 Januar lieber die gestrige Wahlmännerversammlung im Tivolisaale, rn welcher Herr Prof. vr. Maybo ff seine Wahlrede hielt (und worüber im Tageblatte bereit- berichtet wurde) mtnehmm wir der „DreSv. Ztg." noch Folgende-: DaS Aahlcomits hatte einm der rvßtm Säle DreSdenS für die Abhaltung der erfammlung gewählt, der Andrang de- Pu- blicumS überstieg aber selbst die kühnsten Erwartungen. Herr Dir. Vellingrath eröffnet« die Versammlung mit einer kurzen Auseinander setzung über die Motive der Einberufung der selben Hierauf ergriff Herr Pros. Mayhoff daS Wort. Er verschmähte in seiner Rede allen Aufwand von tönenden Phrasen, sowie alle eitlen Versprechungen. Klar und bestimmt entwickelte er sein Programm und an der Hand der That- sachm widerlegte er ohne überflüssige, schönred- nerffche Wendungen die Schmähungen und Ver leumdungen, welche gegen die nationale Partei von gewisser Seite erhoben werden; ohne alle Leidenschaftlichkeit, nur sachliche Gründe ins Feld führend, bekämpfte er die Opposition ü tout prüc, enthüllte er daS gefährliche Trachten Derer, welche unter der alten, verbrauchten Devise „Männer- stolr vor Königsthronen" stets auf dm Eonslict zwischen Reichsregierung uud Reichsvertretung loS- arbeiten. Schließlich legte er da- Thörichte der Schließlich legte er da- Thörichte Furcht vor dem Einheitsstaat dar. Die vor- trefflicke Rede (welche die „Dresdner Zeitung" a!S Beilage im Wortlaut wiedergiebt) machte dm überzeugendsten Eindruck, der auch m der gespanntesten Aufmerksamkeit der Zu hörer und in dem dollstimmigen Beifall, mit welchem sich die Anwesenden am Sckluß für die Candidatur des Herrn Pros. vr. Mavhoss er klärten, genügenden Ausdruck fand. Da nur ein einziger Anwesender Eröffnung der Debatte beantragte und dieser Antrag von keiner Seite Unterstützung fand, unterblieb jede Debatte und es wurde die Aufstellung des Herrn Prof, vr Mayhoff gegen etwa 10 Stimmm beschlossen. * AltkndMH. Auch in unserm Herzogthume gehm die Wmm der Reichst«gswabl höher als früher. Da wir das Glück haben, nicht an der sogenannten Fortschritt-Partei zu leiden, sind es nur drei Feldlager, iu denen die Agitatious- qeschütze geladen uud abgefeuert »erde« Ma könnte diese Geschütze in Windbüchsm. Hiuter oder Hinterhaltlader und Vorderlader eintheilm Im Ganzen haben wir. namentlich waS dm städtischen und bäuerlichen Mittelstand betrifft, eine gesunde kernige Bevölkerung, die dm extremen Parteien abgeneigt ist und sich in der groß» Mehrzahl zur nationalliberalen Partei bekennt Wenn auch dann und wann ein focialdemokra- tischer Agitator Wind macht, er bläst bei un keinen Staub auf. Diese Partei bat ihre Stellung im Lande Altmburg zur Zeit noch nickt behaupten könnm. Auf der andern Seite stehe» die siamesischen Zwillinge: Agrarier und Deuksch- couservative, welche diS jetzt noch dem Hiuterhcüte anqebvrm, vor Kurzem aber dm m Preußen an- geftellten. im Lande aber angesessenen Regierungs- Präsidenten Freiherrn von Hardenberg m Kassel alS ReickstagScandibatm ausstellten. Diese Be kanntmachung war mit der bewußten Unwahrheit ausgeftattet, daß die Nationalliberalm die Grün der bereichert hättm und daS gesetzliche, wirth- schaftliche und christliche Leben d«S Volkes zu untergraben bestrebt wären Ob das gmaunle Mitglied des preußischen Herrenhauses sich durch eine solche Einführung geschmeichelt fühlen wird, ist zu bezweifeln. Hinter dieser Empfehlung steht unser nur geringes Gewicht uud ge ringe Bedeutung respräsmtirender Adel mit einigen, die Schleppe tragmden bürgerlichen Elementen und einem Häuflein orthodoxer Geistlichen, welche dm bisherigen Reich-Vertreter. AppellationSgerichls-Präsidentm vr. Wagner, verwerfen, weil er — zum Protestantmverem gehört. An diesem trm bewährten Manne hält nun die nationalliberale Partei einstimmig fest, bat Dies offen bekannt und wird Denselben zu« versichtlich durchbringm. Der Wahlaufruf ist von ruhigen, freisinnig denkenden Männern aus allen Ständen und in allen Theilen de- Lande- unter schrieben, während derjenige der agrarischen und deutschconservaliveu Partei namenlos in die Welt gesetzt worden ist. Wir sehen dem t». Januar ruhig inS Auge! Ausverkauf von Geschäftsbüchern, Reicksstraße 55, Stutlonsi'» SellierL Hof. lepplell-kridrUi Kebr. Vürvk. Teppiche. Läuferzeuge. Tischdecken, Möbelstoffe z« »1,1. Etage. 31 Ärmrma'sch« Str. Die ueue Wtißtvaareuhaudluug „Low kortsolultt", Raschmaikt Nr. t. Ecke Grtmma'sche Stnch«, Eingang in der HauSftur, empfiehlt Garnituren. Kragen, FtchuS z» überau« billigen Pressen. Am Feste GpiphaniaS predige»: St Thomä: St Nicolai: Neukircke: St. Pautr: Krüh l/,v Uhr Hr. vr. Valentmer. 8 Uhr Beichte. Abend« tz Uhr Hr. vr. Suppe, Früh Uhr Hr. vr. LampadiuS, 8 Uhr Beichte bei sämuitl. Herren Geistlichen, VeSper 2 Uhr Hr. vr. Binkau, Früh 9 Uhr Hr. vie. Merbach, früh V-9 Uhr Beichte bei sämmtl Herren Geistlichen, Abend» 6 Uhr Hr vr König. Früh 9 U. Hr. v. tbvol. Hösmann, AbmdS 8 Uhr Hr. Caud Ackermann St Johanni» St Georg: vom Pred -Soll.. 9 U. Hr.Hülfspred. Pescheck, St. Jacob: kalh. Kirche: :Früh (rm früheren Gl. Äacod-hö-pital) Früh 9 Uhr Hr Pastor Tranzfchel, nmm Stadt« Krankenhaus«) im ln Connewitz: in Lindenau: rüh 9 N.Hr. Pfarrer vr Michaeli», Krüh 7 Uhr hl. Messe mit Altar« rLde, » Uhr Predigt und Hochamt. N Uhr hl. Messe. Nachm 2 Uhr VeSper, Früh 9 Uhr Hr. k. Müller. Früh 10 Uhr Hr. k. vr Schütz. M. Auch soll an diesem Festtage eine Collect« für die Zwecke der evang -luth. Heidmmission vor dm Thüren sämmtlicher Kirche« gesammelt werden In der ThoubergSkircke früh S Uhr Gottes dienst ; Predigt: Hr. k Strregler Iu GohliS früh 9 Uhr Gotte-dimst; Predigt: Hr. k. vr. Setzdel. — Collecte zm» Besten ses sächsischen Mission-Verein-. AN » t e t t «. Heule Nachmittag 2 Uhr in der Thomaskirche - Wie heimlicher Weise, Lied ». I. Rheinberger Herr, nun lässest du, Motette v F Mendels sohn - Bartholvy. (Die Texte der Motetten sind au dm Eingängen ktrcbesür ' ' der Kirche für 10 Pf. zu haben.) «trche»«»stk. Morgen früh »/,9 Uhr in der Thomaskirch«: Verloih' uns Frieden. Chor von F. Mendels sohn - Vartholdy. Tagcskalrn-er. ReichS-Trlcgraphrn-Station: Klein« Kleischergaffe 5, vctter'S Hof, l. Etage Ununterbrochen geöffnet. Landwetzr-Bureau un Gebäude am Eingänge zu dm Baracken bei »ohli» Früh 2 di» Rach«. '/,4 Uhr. I OeffmM Uutvr »olkk Volk» «twttsch »ag Ä »vn ft 3 Uhr Ftlia! Tchützc Rr. 30 ««dttsch tag im »Uhr. Singa, Waage; »er Ro In t 187s od«c P Luctloa Donrrmel Rathbai Haas«, »ach«, rr. Ker hamlisk Ke» jftkö-Po alten r- Dilldm» surter 37 ÄU. Neue» l ver Sur Äai assenh Rtalstra DreSv rrc Hof-Pia ««Play Garten Durchga der Scb> Anheim ft i süi Herberge r« fü Herberge z quartier «tLdtt>ad tagen vo Reue» Th, von r—i Sttdtischec Del «rrchl IS-4 U> Lmlstgewc ThomaSk U—I U! lnh geöss! Montags Auskunft «»! Gchillerhan «Wii^. K »a« <ier I lleipÄst. -ov LI« VI v»2 üeeli>ci 280 Mtn « I StLcktlsok Ikliulatr, Geätzte «w m der Kc Badewanne and billig »KeinrJ'l < >i- !». Aboiin Romrntischc Hmmch derE royengriu . Elsa »on Br, Herz«« Gottf Friedrich von »scher Bra Ortrud, seine Der Heerrnfe Erster > Ede Dritter Vierter Erster Zweiter Dem« Vierter Fürsten und Gras» uud < Foan» K 0« der Hant In d» Zwi ri< Der Text de
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