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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.07.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186107238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18610723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18610723
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1861
- Monat1861-07
- Tag1861-07-23
- Monat1861-07
- Jahr1861
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.07.1861
- Autor
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Städtisches. Am 9. Juli feierte Herr Adv. Jager, Bürger nnd Haus besitzer in unserer Stadt, sein 50 jähriges Jubiläum al< Sach walter unter freundlicher Theilnahme der Behörden, nammklich der Advocatenkammer und des hiesigen Stadtrathes, so wie des Lehrer kollegiums des Nicolaigymnasiums, dessen Zögling er von 1800 bis 1807 gewesen, vieler Collegen und Freunde in stiller Zurück gezogenheit. Herr Adv. Prasse überraschte ihn an dem Morgen deS Tages mit einer Instrumentalmusik des hiesigen Militair- musikchorS, die auf den würdigen Greis einen so Liefern Eindruck machte, je ernster und feierlicher der Charakter der Musik war und ein je größerer Musikfreund er selbst ist. Der Stadtrath aber erkannte zugleich seine Verdienste an, die er sich auch bei Verwaltung eirckS schwierigen städtischen Amtes nicht ohne manche schwere Erfahrungen erworben und seine Treue und seinen Pflicht eifer dabei bewährt hat. Das Nicolaischulcollegium aber ließ durch den Rector Prof. Nobbe eine Gratulationsschrift mit einem lateinischen poetischen Epigramm überreichen. Unter den übrigen Gratulanten fanden sich auch die beiden Jubilar - Advoeaten, die Herren vr. Roth und Steuer - Procurator bl. Kretschmann, beide Ritter des Verdienstordens, ein. GeffentUche Gerichtssitzung. Der erst 16 Jahre alte Schreiber' Louis Emil Kunath aus Lausigk, welcher in der am 22. d. M. unter Vorsitz des Herrn Geheimen Regierungsrathes vr. Lucius abgehalteUen Haupwer- hanNung auf der Anklagebank erschien, hatte zu drck verschiedenen Malen, am 7., 10. und 12. Juni d. I., den verschlossenen Secretair seines Principales, eines hiesigen Sachwalters, bei dem er erst seit 7 Wochen in Dienst getreten war, <mf eine sehr raffinirte Weise in diebischer Absicht gewaltsam geöffnet und daraus das erstemal 20 Thlr., das zweitemal 10 Thlr. und das letztem«! 5 Thlr. gestohlen, lediglich um seine Genußsucht und Lüsternheit zu befriedigen. Zu seinem Vergnügen kaufte er sich einige Bücher und eine silberne Taschenuhr von dem gestohlenen Gelbe, den größten Theil davon aber brachte er mit Bekannten, die er frei hielt, in Wirthschasten durch und nur 5 Thlr. fand man noch bei ihm vor. Unter Berücksichtigung deS noch jugendlichen Alters und deS theilweisen Ersatzes wurde Kunathen eine 8monatliche Gefängnißstrafe zuerkannt. Die Anklage war durch Herrn Staats anwalt Barth, die Vertheidigung durch Herrn Adv. Gerhard vertreten. Verschiedenes. Die Berliner Gerichts-Zeitung erzählt folgenden Fall von Schein tod: In Weißensee wohnt ein reiches Bauern «Paar, das nür ein einzige- Kind, ein Mädchen von etwa sieben Jahren besitzt. Plötzlich fiel das bis dahin gesunde Kind wie vom Schlage ge troffen todt nieder; alle Belebungs-Versuche eines schleunigst herbei geholten ArzteS blieben vergeblich. Nach Ansicht desselben war das Kind todt, eS wurde der Todtenschein ausgestellt und die jammernden Aeltern richteten Alles zu einer Begräbniß-Feierlichkeit her: dieselbe sollte am dritten Tage Statt finden. Schon war dieser Tag angebrochen. Die kleine Leiche lag im offenen Sarge, umkränzt mit Blumen, der Vater stand weinend daneben; da kam es ihm plötzlich vor, als wenn eine Röthe über die Wangen des Kinde- komme; er hatte jetzt nichts Eiligeres zu thun, als in die Stadt zu senden und einen zweiten Arzt holen zu lassen; dieser kam auch alsbald und ordnete, nachdem er den Körper deS Kinde- genau untersucht hatte, an, daß derselbe sofort aus dem Sarge genommen und in das Bett gebracht werden, daß man auch alle Vorbe reitungen zur Beerdigung beseitigen solle, damit das Kind, das bald aus dem Starrkrampf, in dem eS sich befinde, erwachen werde, nicht- davon merke, wie nahe es der Beerdigung gewesen. Dies geschah, und zwei Stunden später schlug das Kind die Augen auf und war so inunter und gesund, daß die beglückten Aeltern sofort alle Kinder aus dem Dorfe zusammen hotten und mit diesen den zweiten Geburt-tag ihres Kindes feierten. Am 12. d. M. wurde vom Ortsrichter aus Löbenhain bei Chemnitz ein angeblich 19 Jahr alte-, völlig legitimationS- und subsiftenzmittelloses, unbekannte- Mädchen aufgegriffen und ist an das k. GerichtSamt Limbach abgeliefert worden. Dieselbe hat über ihre persönlichen Verhältnisse Folgende« angeführt: „Sie wisse nicht, woher sie stamme und wer ihre Aeltern seien. Bis vor 9 Tagen sei sie als Magd beim Zauberkünstler Rothe gewesen, der mit ihr, der Unbekannten, seiner Frau und zwei Kindern in Sachsen und Preußen umhergezoqen /ei. Sie sei von diesem „Auguste" genannt worden. Vor 11 Tagen sei Rothe in Giebichenstein bei Halle verstorben und habe ihr auf seinem Sterbebette gesagt: „Er wäre nich' ihr Vater, er hätte sie als 2 jährige- Kind 2 Stunden zurück von Chemnitz von der Hof- thüre ihrer Aeltern mit fortgenommen!" Vorher wäre ihr bis weilen aufgefallen, daß Rothens da-Dorf Harthau bei Chemnitz oft *ß»ätz«t hätten. Sie stk in dw Dörfern bei EiSdebtn, in Frledrburg bei KönNern, in Larmensalza, während Rothe gespielt, in dir Schule gegangen und sn vor 5 Jahren in EiSleben in der evangelisch-lutherischen Confessio« als „Auguste Rothe" con- sirmirt worden. Zuletzt habe Rothe in Giebichenstein bei Halle Vorstellungen gegeben. Seine Ehefrau sei vor 9 Tagen nach dem Begräbnisse ihre-Mannes in dessen Heimath: „nach Aegypten" gereist. Sie habe gesagt, sie brauche sie, die Unbekannte, nun Nicht mehr." — Die Unbekannte ist nunmehr angeblich zu Fuß über Leipzig und Frohburg in die Limbacher Gegend gekommen, um ihre Heimath und ihre Aeltern bei Chemnitz aufzusuchen. Sie will im Freien übernachtet und ihren Lebensunterhalt sich er bettelt haben. Siebenschläfer. Im Anschluß an d^fttrzlich im Tage blatte abgedruckten Zeilen über den an den Tag der Siebenschläfer sich knüpfenden Aberglauben macht Jemand darauf aufmerksam, eS sei sehr «vhlgethan, sich fest an den Glauben M hatten, daß ein regnerischer Siebenschläfer sieben nasse Wochen nach sich ziehe, weil dieser Glaube namentlich dem Landmann von großem Nutzen sein könne. Man solle uuS demselben die Moral ziehen, daß die bei trockner Witterung begonnenen landwirthschaftlichen Arbeiten unter allen Umständen so schnell als möglich vollendet werden müssttl und nicht verschoben werden dürfen. Allerdings deutet erfahrungsgemäß der Reytttz um Lage der Siebenschläfer auf kommende Misse. ./' . .»» - , > Tageskalender. Stadt-Theater. >66. Abonnements-Vorstellung. Dritte Gastvorstellung der Frau Julie Rettich, vom k. k. Hof« . tzurgtheater zu Wien. Komm her! Dramatische Aufgabe in 1 Act von Franz ElSholz. Personen: Tin Schauspieldirector Herr Stürmer. Eine Schauspielerin * . * Tin Diener des Direktor- .... Herr Scheibe. Neu einstudirt: Herrmau« und Dorothea. Idyllisches Schauspiel in 4 Acten nach Goethe von Carl Förster. Personen: Der alte Feldern Herr Stürmer. Seine Frau * k * Herrmann, ihr Sohn . . . . . Herr Hanisch. Dorothea ' . . Frau Wohlstadt. Rector Herr Kühn». Apotheker Herr Czaschke. Der Richter . . . . - . . . Herr Bachmann. Tin Bauer Herr Talgenberg. * . * Tine Schauspielerin und Frau Feldern — Frau Rettich. Anfang halb 7 Ahr. — Ende gegen v Uhr. Dampfwagen-Abfahrt und AuLuuft tu Leipzig. l. Auf der Berlin-Leipziger Eisenbahn. Nach Dessau: Lbf. MrgS. 3 U. 50 M. (Sil'- und Pers.«Zug, mit 2 St. Aufenthalt in Bitterfeld, von Dessau au- aber, nach 2 St. Verweilen das., auch noch bis Wittenberg) und AbdS. 8 U. 30 M. Güter- u. Pers.-Zua. ohne Nnterbrerh., n»r bt- Dtsisau. Lnk. Vorm. 1l U. 15 M. und NchtS. 11 U. 15 M. 6. Nach Berlin: Lbf. MrgS. 3 A SV M. lTilzugj, «rgs. 8 U. 45 M. (Pers.-Zug) und «bd». 5 U. 50 M. 1«ilzuaj. Ank. Vrm. N U. 15 M., Nchm. 4 U. 45 M. (Guterzug mit Personenbeförd. von Jüterbog au»), Abd». 5 U. 30 M. und Nacht- 11 U. 15 M. l«ilzug). ii. Auf der Leipzig-Dre-dner Eisenbahn. L. Nach Berlin: Lbf. MrgS. 5 U. 45 M. und Nchm. 2 U. 30 M. LNk. Nchm. 1 N. v. Nach Chemnitz: »bf. Mrg«. 5 U. 45 M., Br«. S U. Mlzug), Nchm. 2 U. 30 M., «bdv. K U. 30 M. und Nacht- 1« U. Mzugj (bt« Riesa). Unk. Vrm. 10 U., Nchm. 1 U., «bd«. 5 U. 45 M. und »bd«. 9 U 45 M 6. Nach Meißen: Lbf. MrgS. 5 U. 4b M., Drm. S U. Mzual, Mitt. 12 U., Nchm. 2 Uhr 30 M. und «bd«. « Uhr 30 M. Ank. Brm. 10 u., Nchm. 1 u., «bd«. 5 u. 4b M. und »bd«. 9 U. 45 M. v. Nach Dresden: Lbf. MrgS. 5 U. 4b M, Vrm. 9 U. lEilzugj, Mitt. 12 U , Nchm. 2 U. 30 M., «bd«. « U. 30 R. und NchtS. 10 U. lTilzugj. Ank. MrgS. 6U. 4b M., Brm. 10 U., Nchm. 1 U., Nchm. 4 U., Abd«. 5 U. 4b W. u. «bd«. 9 U. 45 M. 411. Muf der Magdeburg-Leipziger Eisenbahn. 4 Nach Bernburg: Ubs. MrgS. 7 U. jEilzug), Nchm. 12 U. 15 M. und «bd«. 6 U. Ank. MrgS. 8 n. 35 M., Nchm, 2 u. u. «bds. 9 u. 30 M. N Nach Magdeburg: Lbf. Mrg«. 7 N. Mrug), MrgS. 7 U. 30 M., Nchm. 12 U. 1b M., «bd». 6 U., «bd«. 6 U. 30 M. (bis Töthen) und NchtS. 10 U. Ank. Mrg«. 7 U. 30 M. (von Eöthen), «raS. 8 U. Sb M, Mi« 12 U, Nchm 2N., «bds. 8U. Sb«. u.Uttzs. »U. »0«
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