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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.01.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187701076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18770107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18770107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-01
- Tag1877-01-07
- Monat1877-01
- Jahr1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.01.1877
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Z) das Uath-schreib» «ege« Zurücknehnng d« ß auch vmckage Sb« Errtchtnng e«e- Fennwehr- devot- an b« Wepmderstraße bchnss ArE- «weitnng um« Pläne, 4) eine Einladnng des Ikuustgaverbemusenm- znr Besichtig»»- b« neuerworb«« Knust- «umstände. Hierbei allenthalben läßt es da- Collegium be wenden, und »«schreitet man sodann zu der den ersten Gegenstand der Tagesordnung bildenden Wahl eine- unbesoldeten Stadlrath«- an Stelle de- verstorbenen Herrn Stadtrath Hempel. wobei Herr Meißner aus Ersnchm de- Herrn Borsteh«- da- Bureau unterstützt und die Eontrole übernimmt. Die anwesenden 4b Mitglieder legen nach Aus ruf ihr« Ramm, in der Reihenfolge de- Er schein«- in heutiger Sitzung, ihre Stimmzettel in die Wahlurne em. Bei der Au-zähl«ng dies« Stimm« «giebt sich, daß der Kaufmann Herr Carl Wilhelm mit 33 Stimmen gewählt Word« ist, während die and«« 12 Stimm« aus Her« Privatmann Mainoni gefall« sind. Der Gewählte erklärt aus Befrag« de- Her« Borsteh«-, daß « gewillt sei die Wahl anzunehmen und hofft, daß eS ihm geling« wnde, durch seine Thätlgkeit im neuen Amte dem Collegium zu dank«. Hinauf berichtet Herr Gumpel für den Finanz vu-sch»ß Üb« Prüfung der Stadtcasfcnrechnung auf da- Iahr 1875. Die Contm l bi- mit 9 «halten ohne Debatte dem Au-schußantrage gemäß, bez. vorbehältlich der Prüfung hierzu gehörig« Specialrechnung« die einstimmige Genehmigung de- Collegium- und wird weit« zu Conto 10 nach dem Anträge de- AuSfchnsse- die mit 1106 vorgekommene Ueber schreitung betreff- Unterhaltung d« knhstrang-, Plcißenwildfluth' und Plagwitzer drücke >monirt, im Üebrigen ab« auch diese- Conto einstimmig genehmigt. Conto 11 findet ebenfalls Genehmigung. Zu Conto 12 (Feuerlöschwesen) lieg« folgende Au-scLnßanträge vor: Bezüglich der in Rubrik „Unterhaltung der Maschinen und Geräthe" mit 1761 94 vorkommenden Ueberschreitung beim Rathe anznfrag«, warum nicht rechtzeitig die Ge nehmigung des Colleaiuw» eingehaltm Word«, rcsp. wieso d« Ankauf von Hausschläuchen, welch« zu dies« Ueberschreitung Veranlassung gegeben, als so dringlich sich «wies« habe; «gleich« b den Rath um Auskunft zu «such«, we-halb die Berwilligung zur Ueberschreitung de- Vudgetpostulate- „Beaufsichtigung und In standhaltung der Telegraph« (1006 63-s)" nicht rechtzeitig eiugeholt Word« ist. Herr Stadtrath Hehler «klärt, heute nicht in der Lage zu sein, die im ersten Anträge ge wünschte Auskunft zu «theilen, da- Monitum »nt« d. sei insofern nicht ganz zutreffend, al- die Ueberschreitung nicht 1006 -L betrage, da die jenigen 731 ^ in Abrechnung zu bringen wären, welche da- Collegium für Verlegung de- Tele graphen von der Gerberstraße nach dem Leihhause verwclligt habe. Die hiernach nur verbleibende geringe Ueberschreitung von 275 .4! rühre von der Anschaffung eine- Apparate- für die provi forifche Wache m d« Weststraße her und bitte «, diese Mehrausgabe nachträglich zu verwilligen. D« Herr Referent entgegnet jedoch, daß die Ueberschreitung faktisch auf 1006 63 -s sich beziffere, da die auß« dem Budgetansatz von 600 noch besonder- verwilligtm 731 vom Ausschüsse schon mit in Betracht gezogen worden sei«. Herr Stadtrath Heßler giebt zu, daß hi« ein Irrthum seinerseit- vorlieg« könne, da « die betreffend« Unterlagen äuqmblicklich nicht rnr Hand Hab«, und werden hinaus die obigen Ao-schußanträge einstimmig zum Beschluß er hoben, auch Conto 12 im Nebriqen einstimmig jnstistcirt. Die Contm 13 bi- mit 21 find« auf Antrag de- Ausschüsse-, da gegen dieselben etwa- nicht zu erinnern gewesen, die Genehmigung de- CollegiumS. Zu Conto 22 wird dem Au-schußantrage ent sprechend monirt, daß zu der Au-gabe von 900 . 4 Akkordlöhne für Einebnen de- ausgeschachtetm Bob«- der alt« Sandgrube am Thonberg die Zustimmung de- Collegium- nicht eingehaltm worden ist, im Uebrigm genehmigt man ab« auch diese- Conto einstimmig, ebenso werden die Tonten 23 bi- mit 28, dem Ao-schußantrage gemäß, einstimmig justificirl. Emm gleich« Be schluß saßt mau zu Conto 29. jedoch nur vor- behältlich der Frage üb« die den, Fürst« Her« Zacharias für den Wegfall der Tantieme hin sichtlich Beaufsichtigung de- Grasdorfer Stein bruche- zu gewährend« Entschädigung. Die Contm 39 und 3t justificirt da-Collegium durch einstimmig« Beschluß. Die zu Conto 32 vom Ausschuß empfohlene Anfrage an den Rath betreff- Ueberschreitung de- BudgetpoftulateS für Treppenbeleuchtung in einig« städtisch« Ge bäuden beantwortet Herr Stadtrath Hehler sofort, indem « »«sichert, daß die betreffend« Ausgaben nöthig gewesen sei«, und daß vom Rathe Alle- geschehe, die größte Sparsamkeit io der gedacht« Richtung wall« zu lassen. Der Au-schuß zieht hieraus sein« Antrag zurück und genehmigt da- Collegium Conto 32 ei»stimmig, ebenfo Conto 33. Zu Conto 34 (Stadttheater) Leg« folgende Aus- schußvan träge vor : ». die Ausgaben von 5 50 -s für Reperatur eines Gardinenkasteu- in der Conditorei und 13 --k 5s für Reinigung von Lambreguie- i« Billardsaal zu beanstand«, 9) die in der Jahre-rech imng pro 1874 Conto 8 beanstandete Au-gabe von 616 Thlr. für Hülf-dieu« nachträglich »u genehmigen, «halt« sämmtlich ohne Debatte die nnbellige Zustimmung de- Collegiums. (Fortsetzung folgt.) Neues Theater. LriWick, 5. Jan. Wenn ich bei meinem Rück blicke noch größere Vielseitigkeit de- Repertoire sowohl in der Spieloper wie in, ernst« Genre empfahl, um all« billig« Wünsch« Rechnung zu trag«, so sind die- im Hinblick auf ein großen- theil- neue- Personal und uns« stark beanspruchte- Orchest« selbstverständlich nur Wünsche für die fernere Zukunft, durch welche die sorgfältige Pfleg« d« jetzt gegeben« Opern nicht gestört werden darf. „Lohengrin" ist, wie da- überfüllte Hau- von Neuem bewie-, eine-derjenigen Werke, welche vom hiesigen Publicum stet- freudig begrüßt werden. Die heutige Wiederaufnahme war eine der besten jetzigen Vorstellung«, wenigsten- für alle Diejenigen, welche sich dies« Genuß nicht durch unwesentliche Trübung« verleid« ließ«; nament lich bot da- Orchester unter Sucher'- Leitung eine wahrhaft prachtvolle Leistung. Bon den Chörm wurde der Brautchor im 3. Acte mit besonderer Sorgfalt auSgesührt, auch sonst gelang dem Chore Viele- ungetrübter; Die- würde ab« noch viel durchgängiger der Fall sein, wenn einzelne Mittelstiwmen de- Männerchore- di-creter sängen, namentlich litt die «greifend« Steigerung beim ersten Erblicken Lohengrin'- unter verschiedenen zu derben, ungeregelten Ein- sätzen. Auch scenisch war« weitere Vervollkomm nungen bemerkbar, z. B. führte bei Loheugrin'S Ankünft der Schwan seine Rolle recht talentvoll durch. — Wa- die .Hauptpartien betrifft, so forderte Hr. Perotti wiederum unsere vollste Hochachtung heran-, und man kann nur wünschen, daß er alle and«« Aufgab« ebenso abgeklärt behandeln wöge. Auck die Repräsmtation ent spricht mehr und mehr den dichterischen Inten tionen. Einzelne harmonische Uebergänge sind noch besser zu beherrschen. Frl. Hasselbeck, Frl. Parsch und Hr. Schelper bedürs« keine- neuen Lobe-, so überzeugend wissen sie de- Tondicht«- Gestalten zu vermitteln. Statt der jetzt vielbeschäftigt« H Reß und Lißmann sangen heute die H. Baumann und Hynek. Schade, daß bei Hrn Baumann die frühere unvortheilhaste MaSke und Haltung die merk lichen Fortschritte in diScreter« und doch zugleich au-gepriigtercr Behaudlong von Ton und Sprache trübte ; d sonderS lobenSwcrth sang Hr. B die erste Begrüßung. Auch bei Hrn. Hynek fang« AuSspracke >md Portammt an, sich abzuklärm, sodaß Hoffnung vorhanden ist, daS störend« Tro molir« immer durchgängig« zu beseitigen. vr. Hrm Zopfs. Ars LIM uuL Lau-. * Leipzig, 6. Jan. Soeben er'cl>emt folgende Verordnung, die Kraftlo-erklärung früherer Stempelsteuerhinterziehungen betreffend ..Stempelsteuerhinterziehungen, welche vor dem 1. Januar 1877 begangen worden find, bleib«, soweit sie sich nicht auf den Reichswechselftempel und den Spielkartenstempel bezieh«, in Zukunst von jeder Strafverfolgung au-geschloff«. Die wegen dergleichen Hinterziehungen bereit- anhän gigen Erörterungen und Strafverfahren werden einschließlich der UntersuchungSkoften und d« noch , , .nicht vollstreckten Straf« medergeschlagen. Eine Mißstände hinsichtlich der Theaterverwaltung jetzt I Zurückerstattung bereit- eingezogen« Strafgeld« wahrzunehmen, aus die « in nichtöffentlicher I findet nicht statt. An dem Ansprüche de- Staats an den Rath di« Anfrage zu richten, welche Veranstaltung« zu ein« sichern Eontrole üb« da- der Stadt gehörige Inventar ge troffen Word« stad, und ln-defvndere, welch« Beamte zunächst mit ein« solch« Control« betraut ist. Bezüglich de- letzt«« Anträge- bemerkt Herr Stadtrath Heßler. daß der Theaterinspector wöchentlich einmal das Inventar zu revidirm habe, außerdem ab« auch von Zeit zu Zeit Revision« seiten- der Theaterdeputatwn des Ralhes stattsändeu. Die Au-gabe für Reinigen der Lawbrequiu- habe der Rath au- der Stadtcaffe zu bestreit« sich verpslichtet gehalt«, weil diese Lambrequins nssolge eines Defecte- an der Dachrinne und de- hierdurch verursachten Eindringen- der Nässe in das Gebäude beschädigt worden sei«. Herr Stadtrath Wagner bestätigt die Aus führungen de- Her« Vorredner- in Betreff d« Coi'trole über da- Inventar und versichert, daß diese Angelegenheit eine unausgesetzte Sorge d« Theaterdeputatwn de- Rathe-, welche auch all vierteljährlich eine Revision vornehme sei. Herr Br Schultze ist nach diesenMittheilungrn hinsichtlich der Eontrole üb« da- Theaterinvmtar eiuianmaßeu beruhigt, doch wünscht « noch An kunft darüb«, ob e- in Wahrheit beruht, daß d« mit der Eontrole beauftragte Beamte dem be treffend« Personal nicht vorgestellt oder bezeichnet Word« fei. Herr Redner findet e- ungehörig, daß Costüme an Privatgesellschaften »«liehen, und die best« Mantel-Costüme auch den Chorist« gegeben werden, fern«, daß Decorationm, wie z. B. die zum Tauhäuser durch Au-schneid« einzeln« Tbeile von dem Regisseur beliebig abge ändert werden, daß man da- könig-zimmer zur Abhaltung von Prob« benutzt, daß an Stelle de- von der Stadt vereideten SecretairS ein And«« die Büch« führt. Weit« beklagt Redner, daß accreditirte Beamte degradirt oder entlassen werden; so sei der Garderobein spector Matthe-, welch« t 9 Jahre zur Zufrieden heit und mit Auszeichnung unter 4 Direktoren gedient habe, entlassen Word«, weil n sich «laubt, wiederholt Vorstellungen wegen zu schnell« Ab Nutzung d« Garderobe zu mach«; der Theater sccretanc, seit 26 Jahr« im Dienste, fei zum Schreiber degradirt worden und müsse Alle- über sich «gehen last«, nur um seine Pension zu reit«. Die Lage der Logenschließer sei eine er bärmliche, diese Leute erhielten jetzt nur noch 5 Thlr. Gage monatlich, welche allwöchentlich unt« Abzug von 5 Ngr. für jeden etwa au-ge fall«« Tag bezahlt werde; in Dresden zahle man dm Logenschließern monatlich 14 Thlr. Weit« circulire in d« Stadt das Gerücht, daß die neuanzuschaffende Garderobe auf den Namm de- Herrn Reumann eingetragen und von letzterem nur dem Direktor geliehen werde, sowie auch, daß seiten- d« Direktion eine Claquc unterhalt« würde. Herr Redner fragt, ob die- Alle- dem Rathe bekannt sei, und beziehentlich ob dieser nicht Schritte zur Abhülfe beabsichtige. Bei and«« Gelegenheit werdc er sich noch ein gehender Über verschiedene Mißstünde an unserem Theater äußern. Herr Stadtrath Heßler entgegnet, daß die Entlastung der nur al- Privatbeamte d«S Theater- director- anzusehenden Personen lediglich Sache de- Direktor- sei. ES gehöre nicht zur Compe tenz de- Rathe-, die hi« in Frage kommenden Verhältnisse zu prüf«. Herr Schnitze beklagt, daß dem Rathe durch den neuen Theater-Pachtvertrag die Hände zu sehr gebunden Word« sind Es sei« verschiedene Sitzung zurückkommm werde. Noch stelle « hier nur die Frage, ob die Oardcrobestücke seit der« Uebernahme durch die Stadt auch zeitweilig au geklopft werden, um sie vor Mottenschadcu zu schütz«. fi-cuS auf hinterzogene Stempels bqaben wird > durch gegenwärtige Bestimmungen Nicht- geän ! dert." — Im vorig« Jahre bereit- wurde eine- j iungm, hi« bestehenden Verein- «wähnt, der HerrStadtrath Wagner erklärt, daß die sämmt-! den Zweck verfolgt, jungen Leuten, welche Interesse lichen von dem Herrn Vorredner angeregten Frag« I an den Naturwissenschaften Hab«, durch ihren heute nicht beantwortet werden könnten; da-1 Berus ab« mehr od« weniger verhindert sind, Collegium möge dieselben dem Rathe vorlegm I dasselbe zu »«folgen, Gelegenheit zu bieten, durck und würden dann die «forderlichen Erörterungen, I kürzere Borträge, Di-cusfionen. geeignete Zeit- soweit der Rath hinzu kompetent, angestellt I schristen und Büch« naturwistenschaftuche kennt werden. I niste sich anzueignen. Manch« junge Mann, der Der Ausschuß zieht hinaus seinen auf die An--1 seine freie Zeit nicht nur am Biertische zubringt, gäbe von 13 >4? 50 s für da-Reinig« der I hat Gelegenheit, jeden DonuerStag Abends 8 Uhr Lambrequin- bezüglich« Antrag, mit Rücksicht ^ diesen Verein (im Braun« Roß, t. Etage) zu Vor dem Grundstück wurde am gestrigen auf die durch Herrn Stadtrath Heßl« hinüb« gegebene Erklärung, zurück; der zweite AuSschuß- antrag findet einstimmige Annahme und wird weit« einhellig beschlossen, den Rath um Erklärung üb« die durch Herrn Schultze angeregt« Frag« zu «such«. Die weit« vorliegenden AnSschußanträge »nd 6 bi- 9, dahin lautend: 6) die in Conto 39 mit 3156 verkommend« Ueberschreitung« der für Neupflasteruna de- Brühls von der Reichsftraße bi- zur Ritter- straße verwilligtm Kosten und d« Kosten für Pflasterung der Plagwitzer Straße mit! 3215 -ck 68 nur vorbehältlich ein« spe rren« Vorlage de- RatbeS hierüber und der« Prüfung durch dm Oekonomieau-schuß zu amehmigm; 7) rm Uebrigm, soweit nicht nach Vorstehendem Ausgaben beanstandet Word«, od« noch Er klärung« vom Rathe «bet« Word« sind, die Gtadtcaflmrechnung für 1875 vorbehältlich der Prüfung der Specialrechnungm zu den Cvut« 6, 7, 37, 42 und 44 zu justificirm, ieruer 8) bie vom Collegium zur Stadtcaflmrechmmg pro 1874 unterm 15 März d. I. gefaßt« Beschlüsse S, 5, 7 und 9 bezüglich der Contm 11. 32. 33 und 34 beim Rache in Erinnerung zu bring«; besuch«. ^ Alhambra-Theater. Allabendlich vor fast au-verkaustem Hause tritt der berühmte Athlet Felice Napoli aus, ein modern« Herkule-, den man unt« die Künstler «st« Range- zähl« darf. Mit anscheinender Gemächlichkeit spielt Napoli, eine gedrungene, wohlproportionirte Ge stalt, mit centnerfckttveren Eisenstangen, schlägt zolldicke Eisenstangen auf dem Arme krumm, trägt außer ein« schweren Essenstange. an welcher sich mehrere Männ« hängen, roch eine ganze Anzahl von Cmtnergewicht« und bewegt sich mit dies« Last einige Schritte vorwärts, zum Ueberfluß nock an einem Kletterbaume die erstaunlichsten Prob« von Muskelkraft vollführend. Napoli war übrigen- ehemal- ein vorzüglich« Sänger (Tenorist und die Wandlung von diesem zum Athlet« is wohl eine Seltenheit zu nenn«. Da- Interessan teste bei Napoli'- Auftreten ist. daß « feine Production« vor dm Augen de- Publicum- in so ehrlich«, off«« und überzeugend« Wesse vor führt, daß an eine Täuschung auch nicht in Ent ferntesten gedacht werden kaun. — Seit vergangenem Sonntag tritt im Par terresaal der Ceutral-Halle die Tyroler- und Concertsänger-Gesellschaft „Edelweiß" auf sie cultivirt nicht lediglich da- Gebiet der Tyroler Rationalqesänge, sonder» trägt auch andere »ud meisten-theil- humoristische Sach« vor. Eine .aä sehr beachten-wert-e Kraft ist da- Havpt der Oe-, ellschast, und Erscheinung wie Stimme lass« da« hm reichlich gespendete Lob al- »«echtfertigt «- cheruea. Die Gesellschaft, welch« noch mehrere übende concertirl, hat sich eines zahlreich« Be- uche« zu erfreu«. ) Leipssz, 6. Januar. ) -r. 1 der Schützenstraße Abend ein jung« Mann, wie sich nachmals «gab, ein l8V, Jahre alt« hiesig« Handlung-- commiS von einem plötzlich« Gchlagsiusie und Blutsturz befall«, in Folge best« « aus der Straße zusammenstürzte und gleich daraus verschied, vergeblich hatten die hi« »obnhast« Eltern des Verstorbenen d« ganz« Abend auf die Rückkehr ihre- Sohne- gewartet, bis der Vater um Mitternacht zur Aufsuchung deffelben ich aufmachtc und daher die traurige Kunde von >em plötzlich« Ableben seine- Sohnes auf An rage in der Rath-wache «fahr« mußte Die .'eiche de- jungen Mannes war nach dem Kran kenhaus gebracht worden — Kurrnach 1t Uhr am Freitag Abenv ging aus dem Fleiscberplatz die Breterbude einer Viktualienhändler« in Feuer ans und brannte vollständig nieder. Da ein darin befindlich« kohlentopf, dem man die Entstehuug-ursacde anfänglich zuschrieb, leer vorgesund« wurde, ist »öswillige Brandstiftung zu vermutheu. — In ein« Restauration d« Kochstraße er ging eS in der Nacht zum Sonnabend einem -iksigen Studenten recht Übel. Ein kohlen- )Lndl«, mit dem « zuvor Streit gehabt, schlug ihn mit irgend einem harte« Instrument der- maßm aus dm Kopf, daß da- Blut au- ein« schweren Wunde hervorströmte und »er Ver wundete mittel- Droschke nach dem Poltzeiamte gefahren werden mußte, wo ihm ärztliche Hülse geleistet und seine Verwundung zugeuäht und verbunden wurde, — In der Person eine- Schuhmacherge- seilen au- Mainz ist am Freitag ein bereit bestraster Hazardspieler, der da- Spiel ge werbsmäßig zu betreib« scheint, hi« aufgegriffeu und durch ferne polizeiliche Vnhastung vorläufig und wenigsten- für diese Messe unschädlich ge macht worden. — In Folge mehrfach« Anregung von Seiten de- Publicum- ist der Vorstand de- hiesig« Thi«- schutzverein- üb« die Frage in Bcrathung ge treten, ob es zweckmäßig sei, bei dem Stadtrathe wegen Zurücknahme der angeordneten Hunde sperre vorstellig zu werden. ES hat jedoch der Vor stand beschloss«, von einem derartigen Schritte Abstand zu nehm«, weil sich nicht constatrren laste, daß in der angeordnet«, an sich gesetzlich begrün det« Maßregel eine Thierquälerei enthalten fei. — Der Thätigkeit d« Gensdarmerie in A»»a- berg und Umgegend ist e- gelungen, eine Falsch- münzerbande zu ermitteln, welche schon längst durch Fertigung von Fünfmarkftücken, sächsisch« und preußisch« Thalern, 2-Mark« und bayerischen Markstücken da- Publicum betrogen hat, und zwar in folgenden Persönlichkeiten: 1) dem bereit» we. qm Münzvergeh« bestraften Maschinenbau« Jos. Bräu« au- Kosel in Oberschlesien, 2) dem Agenten Görner au- Geier, 3) dem Handarbeit« Schubert au- Mildmau und 4) dem Maschinen bau« Feig au- Schönfeld. Dabei sind der Ge»-- darmerie 2 Formen oder Pressen, sämmUiches Werkzeug, Metall und eine größere Partie von obengenanntcn Falsifikat« in die Hände gefall«, so daß nun die Anfertigung und Berau-gabimg falsch« Münzen vollständig constatirt und dem Geschäft selbst ein sichere- Ende gewacht fein dürste. — An nab erg. Die seit einig« Tag« ein» getretene warme Temperatur veranlatzte de» Schankwirt h und dm OrtSrichter von Bvde» bei Marienberg, am 2. und 3. Inouar Korn zu säen. (Eingesandt.) AlS in Leipzig plötzlich ein kleine- Häuflein, Adv. Francke, Tannert, Findel, eine Wahl-Ccmdi- datur auf eigene Fanft prorlamirte und zugleich dieselbe mit persönlich« Verunglimpfung« d« nationalliberalen Vertreter, insbesondere Sie- phaui'S, zu begründ« suchte, mochten wohl die anständigen Anhänger entgegen stehen der An sichten auf eine Bekämpfung bei so widerlicher persönlicher Art der Befehdung nicht eingeh«. An- dem persönlich« ist nun der entschiedenere Parteikampf «tbrannt, die local« Streb« ras« fremde Hülse für ihre nur gering imvomrend« Persönlichkeiten. Die große Wählermaffe läßt sich nicht durch die Lage-Presse allein beeinflussen. Die Parteiträger imponiren oft mehr al- die Parieiziele und Leistungen, so auch eine'große Versammlung mehr al- scböne Preßerzeugnisie. Sollte es jetzt nicht höchste Zeit sein, eine große Wählnversammlung im größt« Leipzig« Saale noch zu Vera»stal1«. mit vorher bestimmtem tüchtig« Vorsitzenden, wo die «tgegenstehenden Parteiarundsätze und Zücke «örtert, dafür ab« jedem Redner nur 10 Mr- nutm zuaeftanden würden und strengstens jede Abschweifung aus persönliche- Gebiet zu ver sag«? ES ist kaum glaublich, daß in Leipzta die »lt- liberale Gesinnung nicht auch in der Wählermasse, die doch nach viel« Tausend« zählt, ihre größte Stütze finden sollte. Dal social-demokratssche und sogmannte Fortschritt-geflunker kann ia wohl un schwer in dre richtige Beleuchtung gebracht wer den. und Tausende von Wähle« wird die Leip zig« Fahne: Liberale freiheitlich« Entwickelung der geeint« ganzen Ration, zam Wahlsiege führ«! «iu liberaler Wähler. Nachschrift der Redaction. S» wohl- gemeint der obige Vorschlag, so zweifelhaft ist wine Ausführung, denn es ist zu ein« solch« Versammlung bereits — zn spät.
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