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Dresdner Nachrichten : 25.02.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189702256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-02
- Tag1897-02-25
- Monat1897-02
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- Dresdner Nachrichten : 25.02.1897
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vereinLaeled. oder wenigsten» doch eine Novelle zu dem besteben, den Gesetz vorzulegen, noch immer nicht erfüll» bat. Thatsächllch soll eine Emiguna über diele Frage innerhalb de» Staats- Ministerium» noch nicht erfolgt lein. Man nimmt daher in weite» Kreisen bereits an, daß trotz der Ankündigung in der Thronrede in dieser Session eine derartige Vorlage überhaupt nicht mehr zu erwarten ist. Der Landralh v. Oven lEichSfeld) hat die Gemeindevorstände .seines Bezirk ersucht, ihm ei» Verzeichnis! der in der Gemeinde wohnenden Juden mit folgenden Angilben einzureichen: 1. Laufende Nummer. 2. Name, Stand, brziehnngswelse Berns. L. Stellung zum Haushaltungsvorstand lob Ehefrau, Sohn, Tochter und dergl. 1. Geburtsdatum, 5. Bei Rindern im schul pflichtigen Alter, ob, wo und durch wen dieselben jüdischen Unter richt erhalten. Daraus zieht das „B. T." den Schlich, daß eine Zahlung der Juden im ganzen Reiche bevorslehe. Ablwardt hat bereits wieder in die raddau-antisemitische Alanntrompete geflohen und zwar in einer Bersammlung der anii lemitischen Lese- und Nedevereinigung in Berlin. Die Versamm lung war sehr stark besucht, was wohl aus dieselben Gründe zurück- zusuhren sein dürste, aus denen das Pnbliknm sich in Massen zu Spezialitütenvorstellungen in VaristL-Theatcrn Innzudrüngen pflegt. In seiner »Rede" variirte Ahlwaidt bis zum Ekel das Thema von Spanien. Der „Jmparcial" erhält au» London die Meldung, daß n» englischen Parlament elne Jntervellatlon bezüglich der an Anarchisten voraenominrnen Tortur in Barcelona erfolgen werde. Rein Madrider Blatt stellt die Tortur ln Abrede. Der ossiziösen „Evoca" zufolge waren die Verluste in Kuba ans Seiten der Spanier bis Ende >890: Todte 13,862, darunter 550 Ossiziere: Verwundete 8072 daninler tll Offiziere: aus Seiten der Ausständischen . Tobte 13M1: Verwundete 3M. (Kngland. Der DienStagdsibung des parlamentarischen Unter suchnngS-Ausschnsses betreffend Jamrson'S Einsall in Transvaal wohnten der Prinz von Wales nnd Dr. Jameson bei. Der Prinz von Wales reichte beim Eintritt Rhodos die Land. (!) Das Ver hör Nhvdes' wurde fortgesetzt. RhodeS verwies aul die Analogie zwischen dem Einfalle Jnmeson s nnd der Invasion aus Kreta. „Der Unterschied besteht darin", äuszertc Rhodes lebhaft, „das; das Volk von Johannesburg Ihre Landsleute waren, während es die .Kreter nicht sind. Sie haben volle Shmpathie für die Kreter, aber keine Shmpathie für Ihre Landsleute." Labvuchere unter brach NhodcS mit der Bemerkung: „Giebt es aus Krcia auch Goldminen?" und wurde deshalb zur Ordnung gerufen. Ans fernere fragen verschiedener Mitglieder des Ausschusses erwiderte NhodeS, die gegenwärtige Lage in Transvaal könne nicht fort dauern, eine Aendernng müsse eintretcn. Tie neue Bevölkerung dem .Ungeziefer" und den „Wanzen". Bezeichnend sür den ganzen , würde sich verdoppeln nnd verdreisachcn. während die alte Bevvl Mann ist folgende Stellen „Vor ca. sccbS Jahren habe ich in' fcr»ng der Burghcrs sich vermindere, da„s>c iheilmcise nach Rho Wien eine Reihe von Vorträgen Jahren abaehalteu. Ich Mäiini habe ich . . befand mich Es waren n. A. sowie ein Advo- Was ist^ heute dort im Kreise von sehr »»bekannten Männern, ein ganz kltiner Buchhändler, der hieß Slrobach, kat mit schr kleiner Praxis, der hieb Lueger. . Lueger ? WoS ist Strobach? Strobach bezieht als erster Bürger »reister von Wien dreißigtousend Gulden und als Landcsmarschall siebzehntausend Gulden Gehalt jährlich." Z»»> Schluß erklärte Herr Ahlwardt in einem Ansluae des ihn beherrschenden Größen- wahns: „Der Antisemitismus ist meine einzige grobe Jdec. Für die lebe ich, für die werde ich sterben, und die Nachwelt wird mein Richter sein!" Ahlwardt's Anhänger haben sich z» einer All gemeinen Antisemitischen Vereinigung zusammengethan. die sich über ganz Deutschland erstrecken soll, ohne den bestehenden gesinii- ungsverwandten Parteien Konkurrenz zu machen. Ter StadlhanShalt für Berlin piv 1807.98 schließt in Ein nahme und Ausgabe mit 88,415,509 M. ab. Die Berliner Friedens-Gesellschaft veranstaltete eine Versamm lung. die der allgemeinen grobe» Welidrmonslration der Fricdens- genossenschastr» galt, welche am 22. Februar in allen Kulturländern stalisindcn sollte. Nach einer Rede des Oberstleutnants a. D. Herrn v. Egrd» zu Gunsten der Friedensbewegung wurde eine von dem Berner Bureau vorgeschlagene Resolution zu Gunsten der SchicdSgerichtsverträae angenommen. Tie Versammlung drückte seiner Herrn Alfred Nobel für fein Legat an die deutsche Friedens- aesellfchaft in folgender Resolution ihren Tank aus: „Wir ehren dos Andenken an Alfred Nobel nnd wir wrechen die Hoffnung ans, datz dir Vollstreckung seines letzten Willens all' das Gute zu Stande bringen möge, das der edle Geber der Menschheit dadurch hat erzeigen wolle». In Sachen der schwebenden Vvrermittelnngcn betreffs der Wiederaufnahme deS Verfahrens im Essener Meincidsprozeb Schröder und Genossen wird weiter gemeldet, mehrere neuerdings vernommene Zeugen hätten eidlich bekundet, dab der Gendarm Münter den Schröder Ihatlächlich zu Boden gestoben habe. Schröder hatte seiner Zeit dies ebenfalls beschworen nnd wurde deswegen von den Geschworenen des Meineids für schuldig er kannt, weil der Gendarm Munter eidlich ausgriagt hatte. Schröder sei nicht von ihm hingestoben worden, sondern ohne sein Zuthun zur Erde gefallen. In der Kaserne in Weimar erkrankten nach einer Meldung des »B. T-", nach dem Genuß von Kartoffelsalat zweihundert Mann unter VergiftilngSerscheiiiungen. Eine Untersnchuim ist eingeleitet. Ter Sultan hat laut „Frkf. Zlg." dem Divisionsgeneral v. d. Goltz in Frankfurt a. O. einen glänzenden Antrag gemacht, um ihn zum Wiedereintritt in die türkische Armee zu bewegen. Der General hat aber den Antrag abgelehnt. Das Landgericht München II vernrtheiltc wegen eines in der Nacht vom 26. zum 27. Oktober in Steinhöring lAmtSgeiichtS- desia ziehe. Er. Rhodes, habe nicht die Umwandlung der hollän dischen Republik in eine englische gewünscht. Ich wünschte eine Union, dadurch allein wurde mein Vorgehen geleitet." Rhodes stellte dann in Abrede, daß die Erhebung in Johannesburg von ihm in's Werk gesetzt sei: die Wahrheit sei, daß Johannesburg ihn in die Erhebung getrieben habe. (!) Das Volk im Rand habe die der englischen Rasse eigene Empfindung gelheilt, das; cs an der Negierung theilnchnicn müsse, wenn eS die meisten Steuern zahle. Im Unterhaus erklärte der Parlaments-Untersekretär des Aeubern Eurzon. die Regierung wisse nicht, wer das Signal zur Beschießung der Aufständischen auf Kreta gegeben habe. Das Verfahren sei zwischen den Gefchmader-Ehefs vereinbart worden: vermuthlich habe der älteste Offizier, der italienische Admiral, das Zeichen gegeben. Die Oiegierung habe keinerlei Andeutung er halte», dal; die türkische Regierung seindliche Maßregeln zur See gegen Griechenland beabsichtige. Da der tückische Vertreter in Athen nnd der griechische in Konstantinopel bleibe, so könne man nicht sagen, daß jetzt ein Kriegszustand vorhanden sei. Darling fragt die Regierung, ob England diejenige Macht sei, die, wie der sranzösifchc Minister des Aeußcrn Hnnvlaux gestern gesagt habe, Ende November 1805 die Einfahrt in die Dardanellen vvr- geschlagen habe. Eurzon erwidert, daß dieses nicht der Fall sei. Auf die Frage Darling's, welche Macht es gewesen sei, erklärt Enrzon, cs sei nicht seine Sache, im Unterhaus siir fremde Mächte zu antworten. Durch eine in den Nobel'Ichcn Werken bei Irwine (Schottland) vorgekommene Thiiamitexplosion wnrdcn sechs Arbeiter gelobtet. Nustland. Kaiser Nikolaus theilt. einer Meldung der „Magdeb. Ztg." zufolge, vollständig die Ansichten Kaiser Wilhelm's betrests der kretischen Frage. Er erklärte wiederholt gegenüber dem griechischen Gesandte», falls Griechenland den allgemeinen FriedenS- ivunsch nicht respcktire, iverde Eurova der Türkei freie Hand lassen. Von besonderem Interesse sind die Betrachtungen des Fürsten Mcschtscherskw des Herausgebers des „Grashdanin". über die Stellung Rußlands zum Vorgehen Griechenlands. Man irre sich gewaltig, wenn man glaube, die Aktion Griechenlands ans Kreta könne einen Krieg für Rußland herausbeschwöreii. Mit wem solle Rußland Krieg führen? Nicht einmal der Zusammenbruch der Türkei würde Rußland veranlassen. Krieg zu führen. Rußland brauche nichts als den freien Ausgang aus dem Schwarzen Meere, ein solcher aber lei bei dem Zusammenbruch der Türkei selbst verständlich. Gott behüte, daß Rußland sich zur Besitzergreifung KoiistantinopclS verlocken lasse: Konstanilnopel würde der Kirchhof Rußlands fein. Deshalb werde Rußland die Griechen aus Kreta entfernen Helsen, um das Mandat der Pacificirung der Türkei zu ersüllcn, ES wird nochmals ans das Bestimmteste versichert, daß bisher weder in Odessa noch in Sebaslopol Truppen mobilisirt würden fand ein mehrstündiger Ministerrath statt. Nach dem Ministerrathe wurde der Marlneminister in's PalaiS besohlen, von wo er sich später persönlich zum Telegraphen-Amt begab, um der Flotte Befehle zu ertheilen. Die Blätter. 'Allen voran die niinisterielle „Palingeiiesia", führen eine Sprache gegen die Mächte, die alles bisher Dagewesene überbietet. Die tollsten Gerüchte werden ver breitet und geglaubt. So hieß es. Prinz Georg habe zwei tückische Transvortschisse mit 5000 Soldaten in die Lust gesprengt, Icrnrr die „Hndra" habe mit dem deutschen Kreuzer „Kaiserin Augusla" gekämpft und denselben kampfunfähig gemacht, (!) In der Deputirtenkammer wurde leitens der Mehrheit ein Antrag eingebrachl. welcher gegen die Beichirßnng der Ausstän- difchen durch die KriegSichisse der Mächte Einspruch erhebt und die 'Regierung aufsorderl, bei der Politik des Handelns zu be- harren. Ministerpräsident DelvanniS erklärte, der Anirag bedeiuc Mißtrauen znr Regierung, auch erachte er es nicht für des Hauses würdig, zwecklose Protest Erklärungen zu erlassen. Dir Mitglieder der Opposition beantragirn hierauf, die Kammer möge den Schmerz des GriechenthnmS gegenüber den Zwangsmaßnahmen Europas znni Ausdruck bringen Delhannis stellte hieraus die Vertrauens frage. 'Nachdem die Oppositionellen erklärt hatten, daß sie sich an der Abstimmung nicht betheiligen würden, wurde der das Ver trauen zur Negierung ausdrückende Antrag mit 115 gegen 1 Stimme angenommen. 'Auierita. Im Repräleiitantenhciuse i» Washington ist eine Resolution eingebracht, welche den Pciisidenten ermächligt, den aincritaniichen Kriegsschiffen den Befehl zu einer Beschießung der kubanischen Küstenstädle zu geben ,ür den Fall, daß die jetzt gefangen gehaltenen amerikanischen Staatsbürger nicht freigelassen würden. Indien. Unter den Personen, welche aus den Nothbauten im Newastaate beschäftigt sind, ist die Ehvlera ausgebrochen. In zwei Tagen sind IM Todesfälle vorackommen. Die Behörden er greifen kräftige Maßregel», »in die Verbreitung der peuche zu verhindern. bezirk Edersberg) stallgehabten Haberseldtreibcns 3 Angeklagte zn ^ und hlnzngesügk. letzteres würde nur ebcmo überflüssige Kosten Gesängnißstralen von 1 bis 1' 2 Jahren und 45 Angeklagte zu verursacht haben, wie ein verfrühtes Zufginmenziehen größerer Gcfängnißstrafen von 1 bis 8 Monaten. Im Dorse Schönow, unweit Lagvw in der Provinz Branden bürg an der Poiener Grenze, sind, wie die „Poscner Zeitung meldet, in der Brannlohlengrube gestern acht Bergarbeiter vcr schüttet worden, Tie Ursache ist auf das Grubcnwasser znrück- zusührcn, das dort heilig eiiigetreten ist nnd die getroffenen Schutzvorrichtungen beschädigte Obgleich verschiedene Maß nahmen in großem Umfange sofort gelrosfen wurden, war von den Verunglückte», die sämmtlich Familienväter sind, bis zum Nach mittag keiner gerettet. Tie Rettungsstation Colbergermünde bei Bremen ielegraphirtr: Am 24, Februar wurden von dem bei Bodenhagen gestrandeten, mit Kohlen von Leith nach Colberg bestimmten deutschen Dampfer „Liadt Leer" 12 Personell durch das Rettungsboot „Neichs- relegrapli" gerettet Oesterreich. Uebereinslimmend wird neuerdings gemeldet, die Abreise des Kaisers »ach Kap S. Marlin werbe Anfangs nächster Woche erfolgen. Der Görzer Landtag ist wegen andaiicliiderBeschlußiilisähigkeit geichlosse» worden. Der Landtag bestellt dort a»S elf Italienern und elf Slovenen Die Letzteren verließe» bald nach Eröffnung der Session den Landlog »nd lähmten dadurch dessen Thältgkeit, so daß mit Ausnahme des Bildgel-Proviivriums keine Landtags- rirbeit verrichtet wurde. In Villach wurde Nachls »m halb 1 Uhr ei» hcstigcr Erd stoß verspürt, »in 2 Uhr ei» zweiter, m» 6 Uhr ein dritter. Dem Erdbeben ging ein Hellmer Sturm voraus. 'Auch Unterkrain winde vom Erdbeben beiiiigesncht. Frankreich. Ter „TempS" weist ans die Erklärungen des StoalS:ekicliirS Freiherr» v. Marschatt, des Ministers des Aciißeren Hanotaux und des Erste» Lords des Schatzes Balfonr in den bc- lreffenden Packamciilen hin und sagt, nicht nur das Einvernehmen der Regierungen, wildern auch das der Volfsvettrclnngcn sei offen kundig geworden: die europäische Diplomatie schöpfe hieraus eine neue, geradezu unwiderstehliche Kraft. — Das „Journal des Tsbats" schreibt, die drei Reden seien durch absolute Einheit des Gedankens und der 'Aktton gekennzeichnet: angesichts der gemein samen Gefahr habe sich das europäische Gefühl mächtig geltend gemacht. Präsident Faiire äußerte gegenüber dem 'Amerikaner Cleerma». der ihm vorgellellt wurde, dem Schiedsgerichte zwischen den Staaten gehöre die Zukunft. Der frühere Präsident des Senats, Le Rover, und der ehe malige Botschafter beini Batikan, Lesebvre de Behaine, sind gestochen. Zahlreiche Blätter Hollen, daß König Georg von Griechenland die Autonomie Kretas als hinreichend legitime Befriedigung der! griechische» Asviratioiie» anschcn und begreifen werde, daß die ! Fortdauer der angrcstendcn Hallimg Griechenland die vorhandenen Sympathien entfremden werde. ... .... _ . w _ Tliippenmasscn. Auch ohne besondere Maßregeln babe Rußland dort jeder,reit 20- bis 25,000 Mann schnell znr Hand. Es sei Sorge dafür getragen, sie in Odessa nnd Sebastopvl sofort ein- schillen zn können: in dreißig bezw. zwanzig Stunden sei von da der BoSpours zu erreichen. Wird ei» derartiges Vorgehen von Rußland für nöthig befunden, so soll nach der einen Ansicht, General v. Schak, letzt Kommaiidircndec des 8. Korps in Odessa, als Kommandeur des BejetznngskorpS in Aussicht genommen sein: Andere behaupten, General Dragomirow sei dazu auscrseben und General Schol zum Generalstabsches bestimmt. Schak war früher prcnßstcher Offizier nnd zwar im ersten Garde-Regiment. Türkei. Das Bombardement ans das griechische Lager bei Kanca soll auf deutsche» Vorschlag erfolgt »ein. Die ollizime „Italic" erfährt, vor dem Bombcildemeitt habe der deutsche .Kommandant gedroht wenn die übrigen Admirale nicht mitmachlcn, das Feuer ans eigene Faust zu eröffnen. Kaiser Wilhelm habe fämmtiicheli Kabinetten mittheilen lassen, daß ec entschlossen lei, zn verhindern, bas; der gricchi'chc Zwischenfall einen Wettbrand ent fessele. Damit Tcittichland nicht zilvortomine, habe England als dann durch fcmc Schisse das Bombardement eröffnet. Das Weller, das während der Beschießung des Jnsurgentenheeres herrschte, war sowohl für die Bedienung der Schtffsgeschützc als auch für die Beobachtung der Wirkung der Geschosse höchst ! lingünstig. Man konnte daher in letzterer Beziehung nnr bcmecken, daß die Insurgenten, als die eisten Schüsse cinschliigen, sich eiligst Kunst und Wissenschaft. 7 Die K vnig l. H 0 s 0 per gnb vorgestern vor vollem Hause eine vortreffliche Aufführung von 'Rossini s „Dell", an der im Einzelnen und Ganzen kaum eine wesentliche Ausstellung zu machen war. Die rechte Stimmung des Abends wurde gleich An fangs geweckt mit der von Herrn Generalmusikdirektor Schuch geist- und tempclameittvoll geleitete» Ouvertüre, die mit dauerndem ? 'Applaus ausgezeichnet wurde, Tic stürmischen Beifallsbezciigungen legten sich hier sogar nicht eher, als bis Herr Schuch wiederholt den Tank entaegenaenoinmen und mittelst pantomimischer Andeutungen die Ehren der spontanen Auszeichnung auf die König!, Kapelle über tragen hatte. Freilich ohne eine wiche Kapelle ist das Schiuß- teinpo. wie es vorgestern wieder genommen wurde, rein ilnmöglrch. Säßen nicht an iedem einzelnen Pulle hervorragende Virtuosen, io müßte ans deni Schlußsätze in solcher Aussassuiig eine Kakophonic sondergleichen werden, eine Wursteiei ohne Sinn und Verstand. Aber die König!. Kapelle parirt solche Anforderungen scheinbar spielend, wenn auch mit dem Aufgebote aller Kräfte. Aehnlich dieser glanzvollen Leistung gestaltete sich der weitere Verlauf der Vorstellung. Herr Scheidcinanlel war, wie bei den früheren 'Auf führungen, ein ausgezeichneter Repräsentant des Tell, markig und kraftstrotzend, vollendet in der Durchführung des musikalischen Parts, besonders wirkungsvoll in der großen Scene des dritten Aktes. Mit gleicher Hingebung und ganzem Erfolge wurden die Partien des Äemmy, der Mathilde und der Hedwig von de» Damen Wedekind. Dossenberaer und Irl. v. Chavannc durchaeführt, die prachtvollen Stimmen wirkten in dem feinabgetönten, musikalisch geschmackvollen Vortrage gleich entzückend rm Solo wie im Ensemble. Auch der Gast, Herr Kurt Sommer von Berlin, bot vorgestern überraschend schöne Momente als Arnold, mit denen er sich hoch über seine Ausführungen gelegentlich seiner früheren Gastwiele an der Dresdner Hosoper stellte. Die glanzvolle Höhe der Stimme entsprach zumeist vollkommen den schwierigen An forderungen, die dem Sänger des Arnold gestellt werden, sie blieb irisch und elastisch selbst in den Momenten, die für Jeden, auch für den besten Repräsentanten dieser Figur, gefährliche Klippen bedeuten, und wenn Herr Sommer nur hie und da dem Offen- siiiaen etwas weniger Konzession gemacht, den Kunstgeschmack etwas mehr über den Effekt hätte dominiren lassen, io wäre sein Amold zu tadelloser Leistung geworden. Jedenfalls aber hat Herr Sommer bewiesen, daß er der schwierigen und heiklen Partie, für die wir in Dresden gegenwärtig einen Vertreter nicht haben, gewachsen und in dieser an ersten Bühnen anfzutceten berechtigt ist. In dem be rühmten Trio des zweiten 'Aktes zeichnete sich durch klangvolle niusikalische Wirkung und maßvolle Darstellung auch Herr Wächter als Walther Fürst auS. Eine Wiederholung der ausgezeichneten Vorstellung würde gewiß allgemeinen Anklang finden, ll. 8t. V Ein mit vornehm künstlerischem Geschmack zusammeiigestelltes Programm lag dem Klavier-Abend von Margarete Stern zu Grunde, dA vorgestern Abend zum Besten des unter dem Protektorat Ihrer Majestät der Königin stehenden „Krüvpel- beimS" im Mnienhails stattfand, und dem u. A. Ihre König!.. Hoheit Fron Prinzeß Johann Georg, die hohe Schülerin der? Eoncertgebeiin. beiwohnte. Die Künstlerin ist dem musikalischen! Dresden leine Fremde mehr, sie har schon zn wiederholten Malens Proben ihrer pianistijchen Fähigkeiten abgegeben und sich mit jenen außerordentlichen Erfolgen hier und auswärts hören lassen, die der Kritik das Amt nicht sauer machen. Auch vorgestern galt eS deswegen nur Thatsacly'» zu konstaliren. Die Vortragsweise der Kaviersvielerin — n»d das bleibt immer das Wcrthvollste für die Beurtheilung — hat einen durchaus Poetischen Grundzug an sich: in Stücken wie Brahm'S ganz eigenartigem „Inter mezzo" (op. Il7), einer 'Art schweimnthiger Phantasie in F nrückzogen. Fünffchn Mann nnd die! Nvniicn aus dem Prophet, Töne» über das Thema des alten Volksliedes: „Schlaf' saiist. Theresia" und endlich das russische Schiff zu feuern be ganncii, Tic meisten Schüsse wurden von dem deutschen Schiffe abgegeben, nämlich zwanzig, während die wenigsten, vier, von dem Russen abgefeuert wurden. Tie französischen und italienischen Schiffe konnten sich an dem Poiiibardcment nicht betheiligen, da deren Positionen zu den zu beschießenden Objekten sehr ungünstig waren. Ferner verlautet neuerdings, daß die griechische Fahne nicht iiicdcrgchißt, wildern hernbgeschvssm und dann sofort wieder ge hißt worden sei. Tie Admirale der fremden Kriegsschiffe vor Kanea haben den griechischen Geschwndeichef aiifgefordert, mit ihnen gemeinschasllich die Oertlichkeil der Beschießung zu besuchen, um die Wirkungen der Beschießung scslzustellen und für die Pflege der Verwundeten zn sorgen, falls deren etwa vorhanden sein sollten Der griechische Geschwaderchef lehnte den Vorschlag ab. da er infolge der durch die Beschießung helvorgerilfeiien Erregung nicht für die Sicherheit der 'Admirale bürgen könne. Vor dem Pariser Zuchtpoll.^gerlcht stunden einige der Stu- ? chischcn Grenze sollen bereits 5i>,0ö0 Mann stehen. machnng nimmt trotz des'RamazanS einen befriedigenden Fortgang. Nach einem Telegramm des „Reuter'schen Bureaus" aus, Kanea ist in dem ganz ans Hol; erbauten, in nächster 'Nähe des! Postamts gelegenen Palast Feuer ausgebrochen. Man nimmt ^ zufällige EnlstehungSnriache an. Nach der griechischen Grenze sind, einer Meldung des K- K. Wiener Tel,-Eon-Bureaus zufolge, acht 'Regimenter Kavallerie und vierzig Batterien dirigirt. Seit dem 22. d. M. ist kein weiterer Angriff aus Kreta erfolg!. Die Lage ist in der Umgegend der Stadt Kanea eine viel be ruhigtere, Die Fahrzeuge haben sich längs der Küste vertheilt. Zoo verwundete deuten, die verhaftet wurden, weil sie während der philhellenifchen Kuiidgehuiig Polizisten geschlagen oder mit Waffen verletzt hatten, j Zwei Griechen wurden deshalb des Landes verwiesen, zwei andere Studenten zu acht Tagen Gefängnis; vcrurthcilt und ein fünfter zu 100 Fics. Geldstrafe, weil ec im Besitz eines Todtfchlägers und eines 'Revolvers gefunden wurde. In der Kaserne der Genietruppe in Nanc» ervlodirten in Folge der Unvorsichtigkcii einiger Soldaten mehrere Zünder. Sechs Mit,,», wurden verwundet. Italien. Mehrere Regimentskommandeure wurden telc- grayimch von Neapel »ach Rom berufe», UNI sich sofort nach Ein- . „ ...... treffe» beim KriegSminister zu melden, Dcc Turincr „Gazzcita bei Der Laiiipfcr „Suchet" hat in Sitia ungefähr Popvlo" zufolge handelt es sich hierbei um die Ablenkung einiger! Ehrisicn »nd Muselmanen ausgenommen, tarnend Mann Trupven znr vorläufigen Besetzung von Kreta. Felix Napoleon Eanevaro. dem während der ersten Tage der gemeinsamen Aktion der Mächte vor Kreta als dienstästcstem Admiral die Gesamintleitnng zusiel, Ist gegenwärtig einer der her vorragendsten Offiziere der italienischen Marine, Im vergangenen Frühjahr wurde sein '.Name auch In Deutschland öfter genannt, da Eanevaro das im Hasen von Palermo ankernde Geschwader befehligte, während Kaiser Wilhelm Sizilien besuchte. Am 6. Avril 1896 war er an Bord des Kaiierschifss ^Hohenzoller»" znni Früh stück geladen und brachte den damals vielbemerkten Toast ans den Kaiser auS. in welchem er sagte: „Die gegenwärtige Reise Ew. Majestät in Italien ist wie ein wohlthäliaer und tiekempsundener Balsam auf die Wunden, die uns in Afrika geschlagen wurden, und die liebenswürdige Anwesenheit der Kaiserin ist für unser Land nie ein Lächeln de» Glück-A . ^ ticsachcnden Wirkungen jeder einzelnen Coniposition bedinge». Auch in der Ebopin schen L-mc>Il-Tonatc betonte Margarethe Stern ani nachdrücklichsten dieses Moment, und das Trio des Trauerniacsches wurde dadurch unter ihren Händen zn einer ein igen Elegie von wunderbarer Schönheit und Innigkeit auf den Tod, nicht auf den Tod mit Stundenglas »nd Hippe, sondern aus den Tod, ivie ihn sich Richard Boß in der „blonden Kathrein" vorstellt, als den buchenden Jüngling, mit der Geige m der Hand, aus der zauberische Klänge strömen, die zn sonnigen Blumcngcnldeii locken. Daß ihr dabei die Technik nicht Nebensache, wenn auch immer nur Mittel znm Zweck ist. bewies sic durch den excellenten Vortrag des diesem Lento folgenden Presto's, das an die vollständig über der Sache stehende Technik des Spiels die höchsten Amoidenliigen stellt, und das mn von Künstlern aller ersten Ranges gespielt den gewünschten Effclt macht. Ein Gleiches gilt von Stücken wie „In der Nacht" und „Tmuinesivnccn". die dcr Pianistin voiznglich gelangen, und die man am liebsten noch Nach lüclischcn Angabe» werden 17 Linien- und Rhedii-j einmal gehört hätte. Auch Beeibovc» war mit einer Nilinnier auf ' " ' »Mann mobil gemacht dem Programm veitreten, mit 'einen Variationen m tt-moll, die 'An dcr grie-! augenscheinlich der Künstlerin am wenigsten lagen : ein leichtes Ner- Die Mobil-,'ehe», das- schnell und energisch korrigict wurde, blieb ohne größere Folgen. — Tadellos war übrigens, ^iiiii noch eine Einzelheit zn Divisionen nfft 280 Bataillonen nnd 222,000 ! und ans der wesilichcn Ballan-Halbinsc! vcrtheilt. Jin Konsillarkorvs von Kanea soll der Plan einer Landung gemischter Detachements in Paläochora und Eandano, wo die Türken von Ebristcn eingesclstosseii sind, vorherrschen. 'An der Nordwestküste Kreias kreuzen Torpedoboote, welche jede Ausschiff ung von Lebensmitteln Verbindern. Das griechische Lager sei noch für mehrere Tage mit Proviant versehe», (Hriechenland. lieber die Stimmung in Athen wird der „N. Fr. Pr." geschrieben: Die Lage ist tu hohem Grade ernst »nd die Erregung im Volke derart, daß sich die Regierung zu Maßregeln gezwungen sehen wird, die unabsehbare Folgen haben können. Die Straßen wimmeln »och von Demonstranten, und man hört laute Verwünschungen gegen die Mächte: die Worte „Deutschland" und „Melinit" kehren dabei am häusiasten wieder. Deltiannis hielt, die höchste Aufregung in den Zügen, vom Balkon des Ministeriums herab eine Ansprache an die Demonstranten. ES um erwähnen, der 'Anschlag Margarclhc Stern S, der in seiner 'Rund ung und Weichheit den zarte» Abtönungen der verschiedenen musikalischen Phrasen nns's Beste entgegciilommt, und von dem manche Pianistin, die ihren Kollegen vom stärkeren Geschlecht am liebsten im „Pauken" gleich lommcii möchte, recht sehr lernen könnte. — Die Künstlerin, die ihre Kaust an diesem Abend in uneigennützig ster Weise in den Dienst einer guten Sache gestellt hatte, winde beim Betreten des Podiums >edeS Mal ans das lebhafteste applandirt. mit reichem, wohl verdientem Beifall überschüttet und darf sich rühmen, ihre Dresdner Erfolge als Pianistin vorgestern 'Abend um einen neue» glänzenden vermehrt zu haben, 5V, s In dein lstS an die Grenzen der Möglichkeit gefüllten Gc- wcrbehaiissaal hielt vorgestern dcr Leh rcrg c f a n g v crc i n seine» halböffentlichen Vortragsabend ab, dcr im 'All acmeine» von sehr genußreichen Eindrücken begleitet war, Ucbcr die Vorträge der unter Herrn Hosrath Pros. Krank hervorragend geschulten Sängerschaft kann man kurz sein' sie ließen kaum einen Wunsch ilnbesriedigt. Als nachträgliche Huldigung für das große GeviirtStagskind vom 31. Januar erklangen zur Eröffnung des Abends die beiden Schlibert-Ehöre, „Wehmuth" nnd „Trinklied", denen später Hegar s ergreifende Ballade „Todtenvolk" (zwei Mal gesiingens und die beiden Silcher schen Volkslieder .Gut' Nacht" und „Soldatenlied" folgten. Auch eine Männerchor-Neuheit brachte daS Programm, eine allerdings mehr interessante ttsts wohl- thuende Komposition Franz Curti's: „Ein Sohn für's Mterland" betitelt. DaS neue Opus schildert mit all' der Lebendigkeit und Farbengebung, deren überhaupt der vierstimmige s, caMa-Satz Vp-s-nev Nachrichten. . Sr«« 3. M» Donnerstag. SS. Februar 18S7
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