Dresdner Nachrichten : 12.06.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189106120
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- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910612
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910612
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-06
- Tag1891-06-12
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- Dresdner Nachrichten : 12.06.1891
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^ s» »» » L- Z rtchc» Dienste verbrachte Dienitzeit unbeschränkt und dir i» einem ständigen Schulamte verbrachte Dienstzeit vom 25 Lebensjahr« an an»urechnen war. soll in Zukunst einerseits auch bezüglich der als .Hilfsgelftlicher und Bikar zurückgelegten Dienstzeit die Anrechnung erst vom 2.-. Lkdensjadre und nach bestandener WadlfähigkeitS- vruiuna siatmnde». andererseits die in öffentlichen Schulämtern cls Hilfslehrer oder Pilar verbrachte Dienstzeit durchweg unter benielben Bedingungen angerrchne« werden. Der BersassungsairS- Schutz konnte die Frage. ob vom kirchlichen Standpunkte besondere Bedenken gegen den vorliegenden Gesetzentwurf geltend zu machen «eien, nur im verneinenden Sinne beantworten Es war jedoch noch für den Fall Stellung zu nebme». daß seiten» der Stande- veriammlung im Einverständnis mit der Staatsregiernng Aende- lungcn an dem Geietzcntwnrsc vorgenoinme» werden iollien. Hur diewn Fall glaubte der BettaiiuiigsanSichnß in der Ueberzengung, datz eS sich nur um formelle Aenderungen oder materielle Aende rungen von untcraeoldneter Bedeutung bandeln konnte, sowie in der Absicht, das Jnkrattlleicii des olc'etzes zu dem in dem E»t> Wune lestge'etzlcn Zeilpnnkle I. April >>92» sicher zu stellen, em- v'eblen zu dürsen, die "Vcrlreiuiig der landeslirchliche» Jnlere"e» dem Kircbenregimeiile zu »beilaue» Daher beoiuiog'.e der Aus 'chuf;: Die Smwde wolle beubliepe». D mit dein Geietzentwurie uch ihrerseits einversianden zu erllmcn. 2l das Kicchenrcgiment zu ermachiigen etwaige» von der Staatsreglernng ans Antrag der SlänNoeriammlnng genebmigten Aeiidernnaen des GeietzenlwnriS. ,owei. sie sich nicht blos ani die Hiitterlassenen der evangelisch- > lesorniirten Geisllichen bcziede». lelbiisiandig zuznilinnneii. Herr! 'Ddere.mlsrichler Straus; »eilte den Unlec-mirag. zu Punkt 1 die ^ Worte binziiuisugen ; „Und nur die endgiliige Be'chluspassung über! die ?? 10 und 14 bis zur Eiledigung des logen. Disjiplinargesetzes! ausuuepen" Die genannten beiden Paragraphen Handel» von der Penilonsen!,iellung dcrieuigen Geiitlichen. welche disziplinarisch! von ihren Stellen enklaslen werden. Aus die Ansiiihrunaen des! ,0>err» lliechisanivalk Kroker. welcher aus die Disserenz uviul;e» der! Lage der Gei'lllchen und deiicuigen der Llaaisdiener in Rücksicht! aus die neu zu regelnden PeiisionSberhälliiisle hinwies, und des j Herrn Planer Hahn welcher die im ^ 2 des Ge>etzei>iwnnes dein! Eonsiitorlnin eiiigciauinte un'reiiolllige PeusioniliiNg eines Geistlichen nach znruckgelegiein 0', Lebensislne i» Erörterung zog. erwiederic Seine Ercellenz der Herr Staaksniinislcr Dr. b Gerber eliva Fol gendes. Es läßt sich nicht verkennen, das; in der Situation dec§ Geistlichen und der Staalsdieiier eine Perichiedenbcil vorhanden Ni; aber loenn einmal die Wohltlsalcn der Pensioinrung durch den! Staat erreicht werden sollten. io war es notbwendig. diese Per utnedenhciten z» ignorire» und einen gleichmaszigen Mahstab sür! Oieiffliche und Staalsdiener eintreten zu lassen früher bestand der Grund'atz. das; die Eineritirnng durch die Psriinde geschehen! innjzie und es wurde dadurch bewirkt, das; der Eineriiirte wohl! oder übel den "Nachfolger in leine Stelle abündcn ^nulzte. ^ Das! ergab ein trauriges Perhallnitz rur beide Dbeite. Dieses Lbllei» ^ verlassen und bewirkt zu haben, das; ein ncncinkretender Geistlicher! klipp und klar «eine Siellung beziehen kann ohne irgendwelche Ab hängigkeit. ist ein Akt der Slaaisiegiernng. welcher alle Aner kennung verdien! Bravos Wen» setz! ein Geistlicher leinen Dienst nicht mehr lhun kann, io lnii der Siaat ein und sorgt nir 'einen! Lebensabend Der Herr Minister eiläulerlc alsdann die Besinn inung. das: die höchste Pension nicht mehr als >>0o0 Mk jährlich! betragen »oll Ter llnteOchied der Skaatsdiencr von den Geist- ! liehen beruhe daraus, das; die Ve'oldnng der Staatsdiener von der Regierung im Eiiivcrnehinen mit der S täiideverianunlniig sestge stellt weide und »ach einem besiiniinlen GehalkSplane ersolge; bei den Geistlichen dagegen seien es Zn'älligkeile». von denen die Hohe der Gellälter abhange. Der Staat aber könne unmöglich! aul solche ZuiäUigkeiten. die außerhalb seines Einslusies lagen, ein j PensivnSgcietz anlbanen, schon deshalb nicht, weil er wissen müsse, j welcher finanzielle Aunvand nöllffg »ein iverde. Gegeniiber den! von Herrn Synodalen Hahn ausgesprochenen Zweiteln über die j Auslegung der Bestimmung, das; das LandeStonsistorinm einen! Geistlichen ohne 'eine Zustimmung nach dem »2. Lebensiabre § cmcriliren könne, bemerkle der Herr KnltnSininiffer; Garantieen ^ «! »ur die Handhabung dieser Besliminnng können nicht gegeben « ! werden ---ie liegen ini Pertranen zu dem Kirchenreginienle. Das ^ Hirchcnrcgiinent ivird davon sicherlich keinen willkürlichen Gebrauch machen, kernen Gebrauch, welcher im Widerspruch stände zu den Gemeinden und uu Widerspruche zu den Interessen der Kirche. rBravo!s Herr Oberbürgermeister Streit bat. die 2 Beraihnng des vorliegenden Geietzeniwurses bis zur Perabichiedniig des TiS- ciplrnarge'ctzes zu verschiebe». Ter Präsident. Herr Gras v. Kön- neritz. gab die entsprechende Zusicherung, woraus der linkerankrag Straus; zurückgezogen wurde. Aach Annahme der beiden Anträge des PersassungSauSschnsses begründete Herr Geh. Finanzralh v. Kirchbach einen weiteren "Antrag desselben, der mit dem vorliegenden Ge'ch.enlwiirse in einem gewissen Zusammenhänge! steht. Zn den Beweggründen znni Gesetzen»»»»»' ist nämlich ans-! drücklich Iiervorgekoden worden, das; die Möglichkeil hat geschlissen! werden 'ollen, einem Geistlichen unter Umstanden die im Dienste! der inneren "Mi'sion verbrachte Dieniueit in Anrechnung zu bringe» ! Der "Vcrfassnngsausichnß Halle sich hierbei eines von der 2. Landes-! ipnode angenommenen Antrages zu erinnern, welcher dadin ging.! den ini Dienste der inneren Mission stehenden Geistlichen die Eon-! siriiiltung rn ertheücn und ihm dadurch den Eintritt in die be-! stehenden Pensionskassen zu ermöglichen Der Antrag des Per- iassungsansichnffes ianrete; Die Synode wolle beschlichen, bei der Staatsrcgicnliig eine erneute Erwägung der Frage anznrcgen. ans! welchem Wege einer gewissen Anzahl der mit bsenehmignng des Laiideskoiisisrvnnms im Dienste der inneren Mimen angettelllen ^ Geistlichen nnd deren Hinterlassenen zur den Fall der Dienst-! unsähigkeit oder des Todes cine gleiche Fiirlorge wie sür die stän digen Geistlichen der Landeskirche gewonen werden könnte. Herr! Gras Bltzthum v. Ect'ladk erkannte »n. das; hei der irrage der Pen- sionirung der Pereinsgeistüchen der inneren Mission der Bersa'snngs- aus'chnb durch Beschränkung der "Anzahl einen glücklichen Ausweg geichassen habe nnd bat. dem Ankrage. >ür welchen die Pereine der inneren Mission sowohl wie deren Geistliche iclir dankbar sein würden, beimsliinmen Herr Hberkoiiiislorialrath v Zal>» gab die Erklärung ab. das; der "Antrag dem Landeskonsislorinm hochwill kommen wi und das> dasselde dem Pcrsasslingsaus'chusse darür Tank zolle Nachdem Heir Pfarrer Lehmann den Antrag warm em- V'ohlci! halte, wurde derselbe einnimmig angenommen. — Ter .. Säch'iiche I n n u n g s v e r b a n d ", welchem gegenwärtig 2öl Innnngen mit über lO.«rb»tPllkgliedcrn angehören, hält am 21. nnd 22. Juni 'einen 4. Pcrbandstag in Lcisnig ab. Der vom gcschäsrS'ührcnden Porstande versandten Einladung'zum Perdandskage in die Tagesordnung desselben beigeiügi. welche Än- »age. die Beweinng der HandwerksiehrÜnge von der PersichernngS- vüichi bei der Znvalidilats- nnd "AUersversichcruiig: die Beschränk ung der Annahme von Lehrlingen im Perhallmtz der Zahl der be- 'chärtigken Gehsisen; die "Perleiliniig von Porrechlen an freieHand- ivcrker Pcreliiiglingen; die Perstcigernng von öcntzhölzern durch die König', «wr'lveiwallnng r, >. w belrcslend, enthalt, ferner ist ouher Ge'chaNs- und Kassenbericht, den 'citziingSgemähen Wahlen da u ' w auch die Berichkcrslaltung iiber dieHandw.rkerkoiisercnj in! d' Aussicht aenonnnen. Wie in den Porjahren sind auch beim dies-! S zahrigen Perbandslagc des ..Sachi. Znnnngsverbandes" ^esilichkei- ten. ,Festessen ». >. w ausgeschloiscn Am Sonntag wird eine Por- veriammlung ttattsinde» nnd am '»contaa früh 9 llbr die Haupt- veriainmlnng eröffnet und dieselbe erst »och Eiledigung der Tages ordnung am Racvniiklage de; "Abende geschlossen werden. Der PerbanäSvorstand hat auch an alle noch nicht znm Perbandc gehö renden mchs. Innungen einen Ausrus erlassen, worin nicht nur zur Theiknahmc am Pcrbandskagc. loiidern auch zur Mitgliedichast beim Pcrbande auiaesorbett wird. Letztere ist im eigenen ünterrsse >eder Zimung aut's ".'lngelegentlichsie zu eiiivsehlcn. "Anmelduiigen nimmt emgcgcn der Perbandsvorsitzende. Buchdrnekercibcsitzer "A. Schröer tu Dresden, von dein auch icdc weitere "Anskunsi zu erlangen ist. — Tie umfassenden B a h n h o ss a r b e i t e » im Westen 'inseicr Sladt. bis »ach Eotta zu. bieten schon jetzt ein interessantes Bild. Die zukünftige Hafenbahn, welche niitcrhalb des alten Ma- schinenhauscs bei den« ischuppen für Petroleum und Zucker an der Schufferhausslratze vorbei nach dem Lttragchege zu führt, iff ener- qnch in "Angriff genommen. Hunderte von Arveitcrn sind hiermit Erdarbeite» beschäftigt. "Ans der Schu'tcchausstrahe solle» vorerst! die Massen aus dem Belte des zukünftigen Hascns herbeigeichosst werden. Die provisoriiche» Gleisanlagen am dem äusseren Berli ner Bahnhoic gehe» mii Ende d. M. ihrer Pollendung entgegen. An diew "Arbeil reiht sich der "Angrifs des zweilcn Geleises bis Scanndors an rr.ie'e "Aibcilen beansprnchcn einen "Amwcmd von »a. t(l" Arbcilskräüen. Die Legnng inuß bis zum Hoch'vmmerdcS 'icich'len Bahrcs beendet lein Deshalb macht der Peräudcrunas- ' cni ,etzt rasche Horklchritte. Während »och an den, Manerwerk der Pleiter der Riedermarthacr Elbbrücke rüllig gearbeitet wird, ist der PerbreilerungSbau der ^lulbbrücke ous Niederwarthaer Flur beendet und diele ^luthbrücke zweigleisig aeworven, der eiserne Oberbau, welcher von der Meißner Eisengießerei und Maschinenbauanstalt Vormalt lZakoby kis Meinst dergrstellt wirb, füll in 6sn nächsten Dag«, anarbracht werden, vetrefs- de» Baue» der Verbindung«, bahn zwischen der Leipzig-Dresdner und der Berlin-Dresdner Bahn, und zwar von, Bahnhof Coswig a» der elfteren, nach der Halte stelle Naundorf an der letzteren Bahnlinie, wird zur Vornahme der EzprovriativnSverhandlunaen heute Vormittag tm Gaslhvs zu Naun dorf Dermin abgebalten Die betheiligten Grundstücksbesitzer, welche an diesem Termine nicht erscheinen, haben zu gcwcntiaen. daß defsenungeachtet nicht nur mit der Ezproprialionsvrrhandlung und Bekanntmachung der Entschädigung, insbesondere auch mit der Uebttweisung des zu enteignenden, durch Pfähle abgesteckten Areals verfahren, sonder» auch die ausgewDrfenen Entschädigungen sür be kannt gemacht erachtet werde». — ES ist eine vielgepflogene Gewohnheit, daß GrundstückS- ! Eigeiitbümer oder -Pachter theil» durch Plakate auf den Grund stücken. theilS durch Bekanntmachungen in öffentlichen Blätter» das uilbesligte Begehen von Privalweae» oder Betrete» der Felder. Wiese» n. >. w unter eigener Androhung von Strafe vertuest». Derartige Strafandrohungen sind, wie letzt auch die König!. AmlSdai,pt»»i»iilchast Leiprig bekannt gicbt, jedoch wirkungslos; kein Privatmann hat das Recht, eine Strafe aiizudrohe». ob eine Handlung strafbar sei. bestimmt si.1i »ach dem allgemeine,, Rechte; »ur »ach dem letzteren babe» die Eigeiilhünier oder Pachter, welche das »iibejugle Belreten ihrer Grundlsticke nicht dulden wolle», ihr Recht zu iilchen. "Aber auch der hin und wieder vorkviiimeiide Erlas; von Belaiinkinachnilgen dieser Art durch GulSooisleher ist als nnslalthast zu bezeichne», den» Strasandrobunge» der Polizei bellörde». zu denen die GtilSvorsteher gehöre», dürsen sich nur ans Gegenstände erstrecken, die nicht durch das allgemeine Recht geregelt sind lieber die hier in Rede flehende Materie enthält jedoch das allgemeine "liecht anSgielüge nnd ausreichende Bestimmungen. Aach de» letzteren würde auch ein durch irgend welche Polizeibehörde iGniSvorsteher :e > erlassenes Perbol de» unbesngten Betretens solcher Grundstücke als nichtig aiiznsehen sei». "Wohl aber steht dem nichts entgegen, wenn durch besondere öffentliche Bekannt machung seitens der Besitzer bez. Pächter vor dem unbefugten Betreten der Feldgrniidslinke gewarnt und hierbei aus die geietz- licheii Strafe» bff'gcwicien wird — Ein frecher Bk o r d a n iaIl letzte gestern Nachmittag die Bewohner der Neustadt in Ansregniig. "Ani der Hcllerslras>e in dem Hanse Nr. 4 im Hose besindek sich das Eomptoir eines Herrn Nadiich, InliaderS eines "Agentur- und Kommissionsgeschäftes. Derselbe beschäftigst seil Februar d. I. einen inngen Mann im Eviiivkoir. den 20 Zalne alten Georg Hoch nns Planen i. P. Letzterer war zugleich Stadneiiender für ihn. wobei der'elbc auch Provision bezog Bei den Geschäften dieser "Art balle derselbe seinen Prinzipal »nn i» letzter Zeit wiederholt beschwindelt Herr Rcidvch hatte dies entdeckt nnd war gestern im Begriffe, diesem Manöver weiter nachznipnren Nachmittags gegen 4 llhr saß er in seinem Eoinpti'ir am Pult und schrieb ahnungslos an einer Rechnung. Plötzlich bekam er einen fürchterliche» Schlag ani den Hinstrkops, todaß das Blut hoch auffvritztc. Er verlor jedoch die Besinnung nicht, sonder» drehte sich rasch herum nnd erblickte seinen Evnimis Hoch, ber mit dem geschwungeist» Beile in der Hand znm zweite» Hieb ausholle. Er packte denselben und riß ihn inil sich zu Boden. Gleichzeitig rief er. so laut er konnte, »m Hilie Es kam zunächst eine in dem sragiichen Hauie wohnende Lolrn- kurichelselieftcin hinzu, sodann noch zwei Arbeiter ans dem Nach- bargrundsliick. die den Mörder packten und uinchädlich machten. Derselbe, rin kleines Bürschchen von schwächlichem AnSsche», war über nnd über mit Blut befleckt, welches aus der Wunde seines Priniipals geflossen war. Er wurde der Polizei übergeben und abgeftihrt. Es scheint offenbar ieine Absicht gewesen zu sein, seinen Piintipak zu beraube» Dafür sprechen verschiedene Umstände. So hat er das Beil, welches er zum schlagen benntzke. bereits am Morgen aus dem Stalle des in jenem Hanse wohnenden Lohn- kul'cherS herbeigeholt und im Eomptoir versteckt gehalten. Er wußte, daß sein Prunipal sein Geld in seiner Brnstlasche bei sich lrng und da außer diesem und ihm "Niemand im Eviuptvir an weiend war. Halle er leinen Plan wvhl leicht durchfuhren können, wenn der erste Schlag von Erfolg gewesen wäie. Derselbe hal zwar die Kovstchwarst durchschlagen, die Wunde ist aber glück licherweise mchl lebensgesührlich. — Nächsten Mittwoch Nachinittags 5 Ubr findet in der VII. Bürgerschule die »rzlliche Auswahl der von den Schulen zurAuS- icndnng in die F e r i e n k o l o n i e e n in Borschlag gebrachte» Kinder sllitt. Wie in früheren Jahren unterbreiteten dieie Bor schläae dein Ausichusse die Herren Direktoren unserer Bc.zirtsschulcn in liebenswürdigster Weise. Die Ausgabe war eine nicht leichte, galt eS doch ans der großen Menge von Bewerbungen bei der vor geschriebenen Zahl der Porichläge die bedürftigsten nnd würdigsten Kinder anszuftiche». Wohl mancher recht bchcrzigenswerlhe Wnnich einer armen Wittwe. einer lren>orge»den Müller muß vielleicht nnettüllt bleiben. Leider sind zur Zeit auch noch nicht die ge nügenden Mitteln vorhanden. n:n wenigstens annähernd dieselbe Zahl von Klnbcr» wie in ftiihcrcn Jahren zu ihrer Eririichnng und Stärkung cins'enden zu können, um sie widerstandsfähiger zu machen gegen Krankheiten und Siechlhuin. Möchten doch die be nnttellen Familien, welche io glücklich sind, eine GcbirgS- und Badereise machen zu können, »n ff der ärmeren Boltsklnssen ge denken und dem Unlernehmen praktischer Nächstenliebe einen Bei lrag widmen, damit die io oft erprobst Men'chcnften'idlichkeft nnd der bewährte Gcineingelit der Dresdner Bevölkerung sich abermals bewahr heitet. "Ans Kreffen der hiesige» Haute tinanee sind in den letzte» Tagen anichnliche Beiträge ssir die Ferienkolonieen gespendet worden; w von den Herren Generalkoninl Maiikicwrcz und Bank- direktor Klemverer ie 100 Mk. — Herr Sladlrath Lingke. welcher sür die Insassen der ihm unterstellten S tadl - Irren - und S i e ch e n h a » S - "A nsta l t bekanntlich von Zeit zu Zeit durch kleine festliche "Arrangements Lichtblicke in das Dasein ber Armen bringt, wird morgen. Sonn abend. Nachmittags von ft b>S 5 Uhr bei irgend günstiger Witte rung im "Ansialisgartcn sür die Pfleglinge ein Eoncert veranstalten. In sreundlicher Wei'e hat dazu Herr Restaurateur Hecht von der Großen Wirthschast >m König!. Großen Garten seine Kapelle kosten los überlassen — "Am nächsten Sonntag gedenk! die Deutsche Straßen bahn g e sc I l s ch a s t den Betrieb uns der von den Neustädter Bahnhöfe» bis zur Kanonenilraße (Stadtgrenzec weiter geführten Linie zu eröffnen. Die Pcrbindnng nach dem Wilden Mann wird von vorgenanntem Endvnnkt der Straßenbahn ad durch Omnibusse der Gesellschaft hergeslellt werden. wclche.PormiltagS aller 2 Stunden. "Nachmittags stündlich verkehren sollen. — Heule, Freitag, vollenden sich IM Jahre, seitdem die K re ri zkirchen glocken zum 1. Male gelallter wurden. Dem zufolge w rd der an jeden, Freitag Abends 7 Uhr stattfindende Wochengotteodienst sich heute zu einer "Art Erinncrungsseier gestalten. — Gestern Bormillag gegen 10 Uhr paisirke das 2. Feld- arlilleriercgiment Nr. 28 auf dem Marsche von Pirna nach deni Schießplatz Zcitdain unsere Stadt. Punkt 7 Ukr war das Regiment von Pirna abgcrückk Für den ganzen Marsch sind drei Tage bestimmt; das erste Onanier wird in Uebigau und Serkowitz genommen. Gcncralmaior Haberland war dem Regi ment. an dessen Spitze Oberstleutnant v. Rabcichorst ritt, bis nach Grima entgegengcritlen Vom 14. d. bis 5. Juli finden in Zeit- Hai» die Hebungen im Scharfschießen statt. Ter "Abmarsch des gelammten 2. Feldartillerieregimcnts Nr. 28 vom Schießplätze Zeit- Hain erfolgt am 0 Juli. Ten Rückmarsch wird das Regiment über Radcblirg-Radebcrg nehmen und denizusolgc am 6. Juli bei Radeburg und am 7 Juli bei Radcberg Marschauartiere beziehen Am 8. Juli gegen Mittag wird das Regiment, von Eopitz über die Brücke kommend, wieder i» Pirna einrücke». — Im Laufe der vorigen Woche bereisten mehrere von der Kaiserlichen Kanal-Kommission in Kiel abgeordnete Herren die bayrische Obervsalr, aus welcher Granilgnadeni für den Nord- oslscckanal gclieiert werden, die Elbe von Herrnskretichen bis Riesa und die Saale, um sich über Bezugsquellen von Stcinmalerial zu orienliren — Tie technischen Hochschulen des Teulschen Reiches wurden ini WinstlHalbjahr 1890/91 von 3656 Studirenden besucht, die sich aus 9 Hochschule» wie folgt verthcilten ; Aachen 137, Berlin 1169. Brarinichweig 122, Tarmstadt 262, Dresden 276, Hannover 308. Karlsruhe 196, München 250, Stuttgart 327. Hiervon studirtcn: 558 Architektur. 65l Bouingcnieurwesen. 1278 Maschinenbau. 117 Schiffsbau. 632 Chemie und Hüttenwesen. Tie übrigen vcrtheilen sich auf verschiedene Fächer, die nicht aus allen technischen Hoch schulen vertreten sind, z. B. Pharmazie, Bergbau, Handwirlhschaft, Forstwesen:c. — Tie in der Sonntagsnummer befindliche Auslassung des Herrn Tr. Platzmann-Sayda über den Preis der Milch, in welcher die Schuld an den hohen Preffen desselben dem Gewinn der Zwiicheichändier in den Städten znaeichricben wurde, hat aus den Kreisen der Letzteren eine Reihe gewürzter Entgegnungen er zeugt. Alle dieselben sind hier natürlich nicht wiedeizugeben, virl- c-«yr fei dies aus ihren Hauptinhalt beschränkt. In einer Aeukerung heißt .Die Zuschrift muh bei dem Publikum die "Ans'chl er zeugen. daß es die bösen Milchhändler sind, welche dieses Nah rungsmittel willkürlich vertheuem. um einen Nutzen nach lüdischrr Art von 75—100 Prar. rinzuheimsen. Die Sache, wie Herr Dr. !. erscheint >a auch ganz plausibel, indem ne t deren Richtigkeit hinsichtlich Einkaufs- jl. sie darstellt. Zahlen bewiesen ist. deren Richtigkeit hinsichtlich Einkaufs» resp. Verkaufspreis nicht in Abrede gestellt werden soll. Dagegen liegt der Auslassung über den angegebenen Nutze» der Zwischenhändler doch ganz entschieden ein Irrthum zu Grunde, weil den Verlusten. . _ . s» . ^ . welche der Zwischenverkehr naturgemäß erleiden muß, keine Rech nung getragen ist. Wlll Herr Dr Pl. alle diese Verluste des Händlers — von allgemeinen Speien, nämlich Miethe. Löhne. Ei«-. BeleuchtungS- und anderen Unkosten gar nicht einmal zu reden — trage», als da sind: Verderben der Milch durch Witte- runasvrrhältiiisse oder Mangels Abnahme durch die Konsumenten: Einbuße am Berschleiß »nmenllich bei "Abgabe von halben und Biertel-Liter». sowie dem nicht ganz zu vermeidenden Kreditgebe»; die vielfach bestehende Bervslichtnna des Händler», der Kundschaft die Milch in s Haus zu tragen, wozu er noch rztra Leute evenl auch Geschirr halten muß und was dergleichen Unkosten noch mehr sind —. dann wird gewiß irder Milchhändlkr freudig wieder mit 30 Proz. wahrscheinlich auch »och mit weniger vorlteb nehmen. Der Zwischenhändler verlheuert die Milch nicht über Gebühr, viel mehr sind die Hohen Preise eincsiheilS sowohl mittelbar wie un mittelbar aus die Eoniumeittc» selbst, andereiilhrils aus Ursachen ziirnckjuiühre», die weder Landwirlhe. »och Eonsumeilleii. noch Zwischenverkehr zu beseitigen vermögen." — Die Ressource der Dresdner K a u s m a n n i ch a st hat ihre für heilte geplante FrühiahrS Partie nach der Löbnitz in» folge ungünstiger Witterung bis auf Weiteres veiichoben — Das Köiiigsnhicßen der hiesigen vriv Scheibe u schütze n- G eiellschafl beginnt Sonntags d. 14 ds., und dauert bis mit 18. "Am Donnerstag A8.) findet daS iLchlukichießcn statt, während am darauffolgenden Sonntag die Deklaration de» Schützenkönigs, der Ritter- und Pl»niie»ichiitzc», sowie die Geiviniivertbeilung vorge- nomine» wird. Wie früher ist damit das Königsmahl und der Ball verbunden. — Herr Eigarrenhändler Schneider. Ziegels!»., ersucht u»S, mit- zutheilen. daß der Heilkniidige Boldt. der am vergangenen «oniiabend mit dem Maurer Conrad eine» Raub in deni Schnei- der'ichen Eigarrengeschait geplant hatte, bei ihm nie als Vcrkäilser lhalig gewesen isl. sonder» daß er nur zuweilen in dem Geichäst verkehrt hat. — Die heutige Nummer enthält für Dresden cine Beilage, betr. den Ei > cn - Cognae Gvllie z. — DaS Rittergut Kreiicha bei Lockwitz ist in dicien Tagen anS dem Besitz des Rittergutsbesitzers Diltrlch für 700,000 Mk. an Herrn von Zenker käuflich übergegange» — T c p I i tz - S ch ö » a u Der Bürgermeister von Schönau, Herr Franz Waage, wurde am 3l. v M.. der Teplitzcr Badearzt. Königl. vlenßiicher Gcheinirath Tr. Jvicf Seiche. Cdlcr von "Nordenheim. am 3. d. M. durch den Tod iciiiein verdienstvollen Wirken für den gemeinsamen Kurort entrisse». Dr. v. Seiche war der "Arzt Kaiser Wilhelms des Ersten, als dieser nach dem im Jahre 1887 gegen ihn verüdlen Attentat hier Heilung und Genesung stichle und sand Tie aittzerordeullich große Theilnahme von zahl losen Leidtragenden o» den Lcichenbegäiignissen beider Lahingc- schiedenen gab Zeugnis; von der Schwere des Perlusles. den der Kurort zu beklagen hal. Da Tr. v. Seiche zugleich nuch Ehcsarzt im hiesigen König!, preniziichen Mililär-Badciiistitut war, so gaben ihm auch alle setzt daselbst zur Badekur anwesenden Militärs aus seinem letzten Wege das Chiengclettc. Tr. v. Seiche war in deni »ohegelegeiicii Kulm am 4. Dezembcr 1816 als Sohn des dortigen Lehrers geboren Schon 1845 übersicdelte er nach Tevlitz. wo er Nch bald durch die gewinnenden Elgeiffchaltcn seines Herzens und seine Tüchtigkeit nls Arzt einen weiten FrenndeS' und Paliciiteii- kreis gewann, dem die hervorragendsten Besucher unierers Bade ortes angehören. — I» Jahn sbach brannte gestern Nacht das dem Kohlen händler Schletter gehörige Wohn- nnd Scheniieiigebüiide mit sänimt- liche» "Möbeln und Porräthen vollständig nieder. Ter Kalamitose ist ob dieses Schlages um so mehr zu bedauern, da er vollständig — blind ist. sisortsestuua deS örtliche» TbeileS Seite V. TageSaeschichte. Deutsches Reich. In Anknüpfung an eine Erklärung der Karlsruher Zeitung, des Organs der badischen Regierung, daß es dem Wohle des Deutschen Reiches nicht frommen könne, wenn die volitiiche Situation so dargestellt werde, als ob die Dankbarkeit, die wir dem Fürsten Bismarck für seine weltgeschichtlichen "Verdienste schuldig sind, zu einer Opposition gegen die jetzige Regierung des Reiches verpflichte, äußert sich die „Köln Zeitung" nnler der lleber- schiiff „Fürst Bismarck nnd die Nationalliberalen" i» nachstehender Weise: „Der Fehler dieser bemerkensiverthen Kundgebung liegt »nscres Erachtens darin, das; die Fragestellung ialich ist Niemand hat behauptet, daß die Dankbarkeit gegen den Fürsten Bismarck zur Opposition aegcn die RcichSregieriing verpflichte. Die Frage, welche auf der Tagesordnung stand, laulete vielmehr, ob die Rück sichtnahme ans die gegenwärtigen Machthaber zu einem liebedie nerischen Abrllcken von dem Begründer des Deutschen Reiches führen dürfe. ES giebt ohne Zweifel Leute, welche vor Jahre» den Rücken nicht tief genug vor dem damaligen Reichskanzler beugen konnlen und weiche jetzt nicht wissen würden, in welche Ecke sic sich drücken sollten, falls Fürst BlSmarck im Reichstag erschiene. Derartige Elemente möge» sich als natürliche Stützen jeder wie immer gearteten Regierung betrachten ; aber wir glauben, daß keine Regierung aus ihre selbstverständliche Gefolgschaft irgend welchen Wrrtb zu lege» braucht" Kaiser Wilhelm wird am I. Juli in Amsterdam eiirlreffen. Am 3. besucht er den Haag und reist "Abends nach Rotterdam, wo er nach mehrstündiges» Aufenthalt «eine englische Pacht besteigen wird. Die Königiii-Regrntin und die inirge Königin werden den Kaiser dorthin begleiten. Der Verivaltungsrath des Bochumer GußitahlvereinS besteht anS einem Herrn "Adolf v. Griesheim als Vorsitzenden, Robert Körte als dessen Stellvertreter, Emil Rittershaus. Heinrich Waldt- bausen, Rechtsanwalt Wcvland. "Abgeordneten Bergrath Dr Schliff;. Herrn Baare, der zugleich "Mitglied des Verwallungsrathes und Generaldirektor des Vereins ist. Gegenüber der Mitlhcilimg des Staatsanwalts in Bezug aus die Beschuldigungen gegen Geh. Rath Baare erklärte Fnsangel, er Halle die Bcichnldigimg gegen den Bochumer Verein und Baare vollständig ausrecht. Er habe weiteres Bcweismaterial der Staats anwaltschaft vorgelcgl. Wegen der erwähnten Erklärung des Staatsanwaltes cLandmeher habe er Beschwerde beim LberlandcS- gericht und dem Juslizminisler erhoben. Der amerikanische Kegelklub beim Fürsten Bismarck. Die zum deutschen Bnndeskcgeisest in Hannover ans Amerika eingetroffenen Mitglieder der dcittsch-amerikaiiiicheli Kegelklubs in Ncw-Pork hatten am Sonnabend wahrend ihres Au>enihaltS in Hamburg eine Audienz beim Fürsten Bismarck nachgeincht. "Am Nachmittag begaben sich zehn Herren mit ihren Damen nach Friedrichsruh, wo sie von dem Fürsten, der gerade eine Promenade machte, sehr freundlich emviangen wurde». Tie "Abordnung bestand aus den Herren Feldiiiann. Thum. Fritz, Schnackendem. Schönrich. Wchner, Ltellmann, Lurch. Braun nnd Vogler. Hr. Feldmann richtete eine Ansprache an den Fürsten und überreichte demselben die Ekren- Kcgclmedaille der Ncw-Porker Kegelklubs, welche der Fürst freund lich dankend annahm. Unter dem Bedauern, weiter nichts bei sich zu babe». gab er Hr» Feldmann einen von ihm selbst gepflückten Blumenstrauß, indem er bemerkte, daß er »rüber selber sehr viel gekegelt habe: aber jetzt, wo er allein sei, sei ihm das Kegelspicl ebenso unintercssaiit, als wenn er allein Whist spielen solle. Zum Schluß wünschte der Fürst den anwesenden Keglern Glück zum Kegclsest in Hannover und daß jeder Wurf eine volle "Neune werde. Folgende Sensationsmeldung bringt der Pariser Figaro aus Berlnr: „Der Rücktritt Caprivi'S steht bald bevor; zum Nachfol ger wird wahrscheinlich Miauel ernannt, doch ist die Ernennnng des Mittags bis 10"r Uhr Abends." DaS Trlegraphen-Burcau, wel ches die Depesche übermittelt, giebt die Nachricht nur unter allem Vorbehalt, und das niit vollen. Recht. In einer in Hamburg stattgehrbten Versammlung zur Be- rathiliig von Maßregeln zur Unterstützung der aus Rußlind au?- gewieienen Juden wurde eine Subskriptionsliste zu Gunsten der AuSgewieicne» aufgelegt, welche Zeichnungen im Betrage von 6-5.000 Mk. ergab. In der Bcffammlimg wnrdc ein Delegirter zu der vom Baron Hirsch nach Berlin rinbcruscnrn allgemeinen Kon- seren, gewählt.
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