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Dresdner Nachrichten : 06.07.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189107062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910706
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910706
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-07
- Tag1891-07-06
- Monat1891-07
- Jahr1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.07.1891
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Sin. 1^7. Seite 2. Montan. «. Juli Ikv» «Schster Tage ntedeyuleaenden älteren Gebäuden morgen die Ver steigerung eines großen Theils des Mobiliars beginnt, hat zum ferneren Betriebe eine praktische Umgestaltung erfahren, indem der fledendleibende große Saal in zwei freundliche and elegant auS- gestattete Räumlichkeiten umgewandelt worden ist und für die sonst erforderlichen Lokalitäten durch Passende Veränderungen der slrhen- bleidenden Reste der älteren Bauwerke Ersatz aeschafsrn worden ist. — Ein Äolkrnbruch, welcher früh zwischen V—7 Ubr die Großsckönauer. WarnSdorser. Eibauer »nd Oderivitzer Gegend Iieimsuchte, viele Däuser an der Mandan und Lausur unter Wasser fetzte, ldie Wiesen und Felder überschwemme» half und groben Schaden anrichtete, machte seine Wirkungen gegen 9 Ubr Vormit tags auch in der Zittauer (Legend durch starkes Anschwcllen und Uebertreien der Mandan geltend Bi- IO llbr war da» Wasser an der OlberSdorse» Brücke 2 Meter über den Rormalstand gewachsen und die schmutzigen Fluiden orangen mit säber Ge schwindigkeit stroinabwärtS Um diese Zeit trat auch der Mühl graben bei Könrtzer'S Fabrik auS »eine» Ufer», die Ptorlniiihle wurde leicht üben'luchct und die unteren Garten und Wiesen der Langesabrt erhielten «um Tberl ebenfalls Ueberichwemmung. Am schlimmsten iah es aus der Schießwieie a»S' Bon der Grottarrer- slrabe au» konnte man nur mit Benutzung der Eisenbahndrücke »nd des jubilier Bahndammes noch hinüber, drüben erblickte man ein bedauerliches Bild Sämnitlicbe Buden. Scliaurelte und Möbelwagen waren meist über eine Elle hoch im Wa"c> und die Besitzer batten viel Muhe und Arbeit, um ihre Hah'c'Iigkeitcn in s Trockene ru bringen Tie Schntzengelellschast. welche mit einem Kostenauilvande von über «>00 M dre lieferen Stellen der Schießwieie bat ausschütien und walzen lasse», dürfte nun vergeb liche Sb'er gebracht haben. Tie woblmeirreirde Maßregel, daß man die Kinder der böhmischen Vorstadt ans den Schulen entließ, damit dieselben im Falle des Eintretens einer größere» lieber- ichwemmnng vorher noch nach Hame kommen konnten, hatte auch eine bedenkliche Folge Stall Iren» zu gehen, war die liebe Schül ingen- aus der Schießwiese zu sehen, wo besonders flotte Inngens die Tiefe de» Wassers erprobten und bis an die Brust hcrum- watelen. ei» besonder» wagemrrlhiger Schlingel gcrieih hierbei in den neu angeleglen 'Abflußgraben und ivnrde von der Gciakr des Ertrinkens nur durch erneu Brrdcirberitzer gerettet Tie sonsiiaen (Lerrichte. schreiben die „Zikt. 'Nachr". ivelche über ertrunkene Kirabei, und ansacsischie Leichen in der Stadt »mlieien, sind zur Feit nicht konirolirbar und jedenfalls nur AnSgeblirren üppiger Phantasie. V'n ll Ubr biS gegen 12 UI>r Mittag» ist zwir kein Steigen des'W.riserS scslgettelti worden, aber auch kein Falle» i Kur; vor 12 Ubr lier aus Wnrnsdori eine Depesche de» Inhalts! bei der Behörde ein. daß dort infolge eines in der Rnnwnrger > liegend am Bormilkag gefallenen neuen Wolkenbrncki? die Flnt'aen i in verstärkter .Heftigkeit im Anzüge seien. Tic Bewohner der »nleren Straßen wurden deshalb erneut gewarnt. In den nnlcrcn Vorstädte» hat das Element urrlerdenerl ziemlichen Schaden an Garten niid Gchällderr angerichtei. Bei der .Heiliaengeiitbiiicke in der 2ta!>e von 'Nepolskn'S Gärtnerei brach der Tamm zweimal, man besirrchrer sogar eine Ge'ährdnng der Maiidaninkeiiirishrncke bei der Kaserne. Fr, dieser Gegend sah eS üherhanpl schlimm genug an». — Am 8. d». M. wird i» L a » g h e n n e rSd o r t in Ber einigung mit der Bottagenrnr daselbst eine mit F-ermprecher ber- >e>>ene e elegravlicirbelriebsslelle mit be'chraiikteni fTagesdienst er- össnel iverdeir. — Au' der durch .Hochwasser gestörten Zwecke Zittau'. Ka- seriienstraßc—Zittau. Balmhos der Sobru-Zittauer Linie konnle der Verkehr am Sonnabend 'Abend wieder am enommen werden — In Eon il avpcl wurde am 3. ds. M. der beinr Baderr in der Elbe erlrrrnkene nnd dalelbtt angeichwommene Pionier Haliin beerdigt. Tie 4. Evurvagnre de» Pionier Batallons, sowie sämuilllche O'Niierc nnd der Eompagniechef .Hauptinan» .Kvahl waren zur Beerdigung anwesend. Herr Pastor Schültofs kielt am Grabe eine ergreifende Predigt, vorher ipieile de.» Musik chor des Pionierbataillons de» Ehopin'schen Trancrmarsch und nach der Predigt einen Trauerckorai. — Anläßlich des 12">iälirigen BetteberrS der Bergakademie zu F r e i b e r a hak vorgestern em solenner Fackclzng srntlgesunden. Zahlreiche Hänw:. an rvelchen der Zug vorüber kam. waren reich illumiirir! odc, erglänzten in Rolli- und Grüniener.' wobei die Kopi an Kor' dicbt gedlängle Znichauermenge wiederholt ani- lubclie. Tie Tbeilnehmer am Fgck.'ftngc 'anden sich »ach demiel- bcrr im Gcirerbr'hanse wieder ;n eurem srolilichen Beüanimenscrn mit den von an-wan-:- eiiigetrr sionen Gatten zmainme». während die schon,zeickunückren und beleuchteten Straßen bi» Mitternacht von zahlreichen Schaulustigen oiirclnvogt wurden. — Beim HeiLelbeemuhe» nahe der KleinbennerS- dorser Flur gab am TonnerStag Nachmittag eine Bäckers- lrau ans Krivven zwei Kindern das Leben. .Hilfe war rasch zur Hand : ebenso heichasste man bald eine» Wagen, der die Wöchnerin ansnahm. Das eine Kind starb bereit» unterivegs. — Bei der städtischen Sparkasse zu S «kr neeberg wird von, l. Hkkober ab der Zinsfuß für die Einlagen von 3 auf Pro;, erhöht. — Ta? in der Rahe de» Bahnhofes in A u e stehende Fabrik gebäude der.Herren Gcorgl nnd Elster brannte am Freitag früh gänzlich ans. L-rräeriland der LUie i» ^re-rseii am g-n,- 7>: nun. u»!cr 0. Wettewericht an vauertrouen brachten MUch iür die verwunoeten. Dle ver letzten wurden theil« nach Bamberg. tdeil» nach Erlangen, einer nach Nnrnbcrq gebracht. Bon Nürnberg ging der Zug nach München um vier Ubr ab In Forchdeim wuiben unzählige Tele gramme ausgegeben, die Lieben-würdigkrtt eine» dortigen Beam ten wird gerühmt, andere sollen unbeholfen gewesen sein. Während amtlich über die Ursache de» Unglücks nicht» zu erfahren ist, gebe» dir Passagiere einmükhig dem Geleisebau. an dem gearbeitet wurde, die Schuld, und sprechen sich sehr abfällig darüber au». Bei dem Zuguntall wurden die Schienen de» in Arbeit befind lichen Geleise» zersplittert und wegariprengt. In einem -Fürst Bismarck und die Presse" überschriebenen Artikel erklären die „Hamb Nachr." nochmal», daß der »ReichS- anzclger" nickt so genau unterrichtet geivesen sei, wie e» für sein kategorisches Temenli bezügl. der Einwirkung der Bundesstaate» auf die BiSmarcksreundlichen Blätter erforderlich war. „Daß die Redaktion deS nichtamtlichen TheileS dcS -Reichb-Arg." über alle Vor gänge innerhalb nnd außerhalb des amllichen Verkehrs der Regierung stet-» genau unterrichtet ist. schreibt das Hainburger Blatt, be zweifeln wir generell; jcden'allS vermöge» wir in dem gegen n»S gerichteten Teinenti eine amtliche Kundgebung der Regierung nicht zu erblicken »nd zwar nicht sowohl, wer! die betccsscnde Notiz im nichtamtliche» Thcilr de» »Reichs A»;." gestanden bat. als vielmehr deshalb, weil ihre Fassung den omliichen Charakter derselben onS- z»schlicßen scheint Es wird darin bestritten, daß die deutsche Re gierung bei cmderrn BniideSlegierungen die betreffenden Rekla mationen erhoben habe. Eine dcutsrhe Regierung aber ezistirt nicht: e» grebt nur die verbündeten Regiernngen, welche unmöglich bei sich lelbst Vorstellungen in dieser Sache erhoben haben können Will man nicht annehinen — nnd wir thun cs nicht —. daß die amllichen Lrgane der Regierung dir peinliche Sorgfalt, welche früher daraus verwandt wurde, die anitliche Sprache stets korrekt und in Uebcreinnimlnilng mit den verfassungsmäßigen Zuständen zu erhalten, nicht mehr beobachte», io bleibt nichts übria. als das Temenki im ..'Neichsnnzrigcr" als Privatleistung der nichtamtlichen Redaktion de? Blattes auf.znsasse». — Tie -Hamb. Nachr." schreiben: „Wenn der Hamb Eorrespondent" in einer Besprechung der seiner Zeit gevlant gewesene» Rcaelivirung des Herrn v. Pult- kamcr erwähnt, „Fürst Bismarck habe diewm Gedanken widerstrebt", io in diese Bemerkung unwahr. Ei» solches Widerstreben von Seiten des früheren Reichskanzlers hat niemals stattgeinnden." Ocstcrreick». Ter MißbillignngSanSichnß des Reichsraths beantragt, wegen der gemeldeten Parlamentsikgndale den Abge ordneten Lueger nnd Wrabetz die Mißbilligung ansjniprechcn. weil dieielben üralrackiliche Beleidigungen im Hanse vorgebracht haben : der Anschuß betont dabei, er habe lediglich die iormale Seite der Ange legenheit in Betrncht gezogen, seine Aufgabe iei nicht, das Privat- tebe» der 'Abgeordneten zu unkcriuchen und die Gründe einer Be leidigung zu brüscn lieber den Ankrgg des AnsicknsseS iand eine gelier»»' Sitzung de? Plennm-S statt: auch di? Jonrnalislenlogc wurde aerännrt Born Fustizminisler kan, eine Zuschrift, daß die Wiener Slaat-sanwalkichaik die vom Ziistizminillerittin angeoidnete Nnteruichnng gegen Schneider wegen Mangel an Tdatbestand ein gestellt habe Ter Antisemit Schneider suchte die Beschuldigungen zn entkräften: er hnbe gegen die Blätier nicht klagen tonnen, weil die Prozesse viel Geld koilen. Gegen die Bc'chuidignng Blocks habe er nichts nnlcmominen, weil Bloch Jude iei Redner wird znr Srdming geritieti. Rach längerer Tebokke erklärte Gras Kün- bürg, daß die Linke in Folge der Zuschrift des Justizminislers auch inr den Ailsichiißantrag stimme» werde. Bei der Abilimmnng wurde der Ansschiißanlrag nahezu cliistimmia angenommen. Italien. Wie der .Standard" ans Nom erfährt. verlautet dort, der deutsche Kaiser werde Rndini als Zeichen seiner Beiüe- diaung über die Erncucrnng des Dreibundes den Schwarzen Adler Scheu. der österreichische Kaiser ihm ans demselben Anlaß den Stephans Srdcn verleihen. b'ttglaud. Ter Empfang Kaiser Wilhelms in Shcerncß war wahrhaft großartig, glle Schisse im Hasen sarutirten und die Mn- ülkorps sprelren .Heil dir im Siegerlianz". als die „Hodcnzollern" »ach Port ltticloria abdampite. Sammklichc englische Prinzcii. ivelche dem Kauer nnd der Kaiserin entgegengesahre» waren, be- aabe» sich Herrn Eintresien dcrsclbcn an Bord der .Hvhen.zollern". Ter Kaiser umarmte nns knßre den Prinzen von Wales und de» Herzog von Eonno.nght. Ter .Kaiser lrng die biitrsrhe Admirals- i-nisorm mir dcnr Hoieubandorden. 'Ans der Fahrt nach dem Zchlosie Wiiidior hielt der Kaücr vor dem rcichgeschmückten Rath- taiue an. welches die Inschrift -Gott mit nns!" trägt, und nahm :n Aiiwricnheii des Mavors und der städtischen Behörden eine prachtvoll anSgcstciltcte Adresse entgegen. Ter Kniier erwiedcrle hier ans in englischer Sprache etwa Folgendes: „Ich bin Ihnen inr den Mir bereiteten freundlichen Empfang sehr dankbar: cs »lacht Mir große Freude. Ihre Majestät die .Königin, Meine er lauchte Großmutter zn besuchen, die vor Meiner Thronbesteigung, sowie nach dieser Zeit stets sehr gütig gegen Mich gewesen ist." Amerika. Unweit Eharleskvn wird uns der Kanawa-Michigan- t ahn ein Enc'nhahnninall »att. Während der Babnzrig den Brnc'en- hoc- passirte. brach letzterer zusammen. Ter Gepäck- ivwic zwei Paisagierivagen stürzten in einer Hohe von 30 Fuß ans den Boden herab. Mehrere Perwncn sollen netvdtek und eine größere Anzahl verwundet sein. Nähere Einzclhc'ltcn schien, da sich kern Telegraph in der Rahe befindet. ^ . ^ au»aez«ichnet «ar au» »ieHbrla« Vorstellung. Herr Bach macht zusebeHv« Fortschritte al» Cbaraktenslike^ seln zu studlerrn Ganz, Lmhardt hat viel krefflich Beobachtete». Fräulein Toni Haben erntete wohlverdienten Hervorruf bei offener Scene für idre F> zi»ka: Herr Mauthner. Frau BenSberg und Herr Werkle > noch besonder» al» trefstiche Vertreter Ta» Talent de» Herrn Treptow erre mrrksamkeit. ran- selen er tbrrr Rollen hervorgehoben. regte abermals besondere Aus« Wolfgang lltrchda». c r I. 4'ol>ö. . . Sovaraiivr Mklttkl . . Wl!Ill-1»l1 . vtieiboirra e-krU» . . Mürutki! . - :r- »0!„!>. l Wtkkcr. AI >UN!>ct>rck! .'>! 7>cv Icickr .'cS-ckl > >rr !n;u l>>,uk>» ua v. >cc aa tnUdt'eS. t>'> -- iauviin Rcaeri r t iniiiaa u alkiq «>:, w iriiai :>i,nru vea aa.zu mr'k^roi. Znnir,»« I» armmNi l>»», S. gnli. ! Zv. s cr r. > rvkUcrg Zl>. ! >>c» u-uiu w,ukt,r > U" w iiark trarUI l !>,' >" ritk>>k» rr >>cv l,si. wolkig -j-1-, lsüd! wolkcal. -^21 <U>>» li-nlrl tikllec -Z 27 -UI Ij»t>5»«r>r> . -U IAWir» . . -I-I7!Vrog . . -Ut'itvrirrSdra -i I7> prns„>»»ll -i-M'Zrikll . . -u MsiiwkrSkk» . j öri mca Ikiürr wolkig -i-l2 zü-rarSl-u, in Vcr 'Kaa>t vom ßrettaa zmn SoniiabrriS Iiörkorcr 'Klrdriichlag gclat!-«. I-rr o»a> rü.-Uwcüc nm r!-aruirUog »och ondtelt. Irrrrlchtk Tag» üvkr! -,war mn» lrädc:-. ab,-r lrockcnrr Wrttrr mit wciiia grgrn üc» Vortag vcr onvcrlcr Trmvnorur. Ter Wiuv l»Mc lich wrrlrr »ach 'ZtorSionI g-vrrt,!. TlirzkSlftichlchtc. Tentschcs Nxicl, Ilcber das nencste Eisenbahnnnglück in Eggolshc m liegen folgende Einzc-lbeiten vor: Ter Zug verun glückte dadurch, daß um Balmhose Eggolshkim die zweite Maschine dieses Pergnügnngszuges bei der 'Ausw.hU au; dem Wechsel, ent gleiste. Weitere 13 Wagen, alle erster und zwcrler Klane wurden aus dem Geleiie genhleudert. thcüweiie zertrümmert, tbeilweisc er heblich he'chädigt. Tie meisten Verletzungen sind Srhenkeibrnche. i Rivpenhrüche unv Kopskonkunonc». Tie Venviiunng ist gräßlich.; Ter Anhlick. der sich dem 'Auge an der UiiglückMrüe bietet, ist ein wulirhait grancuhaiker, und rnilregreiflich erschein! cs. daß bei der starken Besetzung des Zuges io verhälluißiuäßig wenig Ver wundungen vorkamen. Ein Waggon dritter »no einer zweiter Klasse wurden rechts hincmsgeschleudcct. der crstcie liegt aus der Seite, der zweite, der ein Bild entsetzlicher Zerstörung bietet, ragt mit abgermencr Rückwand in die Lust. Em Waggon erster nns zweiter Klasse liegt gner über dein Bulmgelciic ineinander gerannt mit einem weiteren Waggon. Tie Reuenden deS verunglückten zweiten Berliner Vergnügungsznge? trafen in Nürnberg nm ' >1 Uhr ein. Rach ihrer Schilderung inhr der Zug um 7'.- Uhr 'Morgens langem durch die Station Eggoishrim. Am AnSgang wird am Geteüe gedarrt. Tie Schienen lagen aiü den Schwcllen- neincn srei »der dem Erdboden, so daß der Zwischenraum niit Erde nicht ansgesüllt war. Hier, wo wahrscheinlich adsichilich schon langsam gesahren wurde, entgleiste der Zug. Tie erste Lokomotive blieb stehen, due zweite Lokomotive siel nm nach links. Tie »acb- »olgcndcn 'Wagen sielen »Heils nach rechts, Ibeilr »ach links, nnd dadurch erhielte» die Wagen Lust Lime die», was zum Theil an: das langsame Fahren rilrückznnihren ist. wäre ein »nahschhares Unglück entstanden und alle oder die meisten Insassen verloren ge wesen. Tie PassagiercZvnrden thcilwene hinaiisgeschlcndert. meist ohne nennenSwerthcn schaden z» nehmen, andere stiegen ans den umgekehrten Wagen oder wurden herauSgehobc» oder mit Leitern heransgclwlk. Ein Wagen wurde zwischen anderen einacanetscht. hier wurde eine icchzigjährige. angeblich alleinstehende Tarne aus Berlin aetödtei. Sie wurde von dem Tach eingcauetscht und starb wahrscheinlich an Herzrerreißnng. Eine andere Tarne erhielt einen Stoß ans den Unterleib nnd wird wahrscheinlich sterben. Nach dem Zusammenstoß wußte der Sintionsvorstand. der zitterte nnd den Kops verlor, sich nicht zn helfen. T ie Passagiere nnd Strecken arbeiter griisen znr Befreiung der Passagiere ein. Tbeilmcise mußten hierzu die Arbeitswerkzeuge der Streckenarbeiter dienen. Zum Glücke waren Aerzte unter den Passagieren. Aus de» Nach barorten kam Feuerwehr zu Hilfe. Tie Einwohner von EggolS- beim drängten sich au die Unglücksstätte, wns bei der mangelnden Ordnung vielen Pasiogieren lästig icin mochte, von Anderen ober enlschrlldiat wird. Letztere erkennen die gute Gesirmuno der Leute v Ncsidenzkbenker. Eine G e l d h e i r a t b. Scbauivlel von Gustav Zcbwarzkovi »nd E. Knrlwciß. Unter großer» Bestall ging vorgestern die interessanteste Rcrstgkeit. welche die Manthncr iche The-ckerzeiellich-atl bisher geboren hat. über die Bretter des Resi- denztheatcrs. „Eine «Leldheiralh" ist ein Werk, das von schöner Kennuriß g-.-iellichastlicher Znsiände zeugt, mit satirischer Kraft die- ielben vernn'chanlichk, reich an Zügen Irc-nender Pteirichcnkenittniß. mit niistrciugem Brihnentalenl gearbeitet lft. Pran merkt dre Zchnle Sardon's >>> der Behanolung der Seenen. der gnellichast- lickren AmtriNc-. der dramnlrschrn EsteNe. welche de» F-ainilien- nnd Gesellillia'tt-ikandal als sichere Wirkung allsmchcn. Man nrerkt in der Eharak lcrisrik der Gestalten etwas von Angicr. Sic ist nicht imincr ganz lebenswahr dicie Elrarakleristik. aber in jedem Falle interessant. Sie beruht ans ichaner Beobachtung der MAiiichen. ist aber mit einem satirischen Zuge versetzt, der die richtigen Beobachtungen hänit, vergrößert, im Hohlspiegel wieder giebr und io allerdings mehr geistvolle Kanikatnren. als rein em- psrrrrdeiie Meistchengcstalten liescrk. Indessen wird man einem geistreichen Karrikatnrenzcichner, der in seinen Strichen lebendige Beobachtung verrät!», immer mit mehr Antheil Zusehen, als Dem jenigen, der überhaupt nicht beobachtet. Gustav Schwarzkops, dem man wohl den Löwenanlhcil an diesem Werke znirhrciben darr, vcrrotd sich gerade r» dicier originellen, satirisch gestimmten Beobachtungsgabe. Man ist ihm in seinem Roman oder Lebens- Hilde : „Lebcnskünstler" schon früher auf verwandten Wegc» be gegnet Auch hier eine satirisch gcstimmle Beobachtungsgabe, zwestelloie Meistchcnkenntnrß. Gcscllichartskenntniß. welche durch eine Reche schlagend richtiger Eharakterzüge srappirt. Auch hier die P-ethode. »'eiche Schwarzkops mit Glück in seinem Drama an- wendel. nach welcher er eine Art von gesell,christlichem nnd sitt lichem ZersetznngSprozeß mit einer gewissen unbarmherzigen Folge richtigkeit schildert Tas Traum „Eine Gcldheirath" trägt schon im Titel seinen Inhalt satirisch zmammengesaßr. Ter gcsellichajt- liche Zerietziingsprozeß. ZecslvrinigSbrozeß, welcher zn diesem Uebel fuhrt, snmmt seinen Folgen, wird blvßgelegt und zwar in einem Tone, welcher g-wisscrinaßen die Geheimnisse der Gesellschaft schonungslos ansplauoert »nd an diesem Ansvlandern sein Ge fallen rindet. Selbst die Eharakteristrk cirizc-liicr Gestalte» beslkinnrt sich darnach. Tie iKeigirng des Vcnasseis. den Vcrrälher an den Hcnchcleicn der Gesellschaft zrr machen, übertragt sich in seine Figuren. — Herr Pohl hat »ich nni's Vorlheilhaftcste niit der Rolle des Tr Richard Wardegg eingesiihrt und das zahlreich er schienene Publikum begierig gemacht, ihn auch noch in einigen von den Rollen zn sehe», mit denen er in Berlin leinen Rui begrün det hat. .Herr Pohl ist vorwiegend Eharaklerspieler, bcrsngt aber über eine ro gcivastigr. nnmrttelharc Leidenschaftlichkeit, daß eine ganz eigenarüge schaistviclcriiche Erscheinung entsteht. Ans der eine» Seire scheint der Künstler zu den „gelehrten" Schailibielern zu gehören: sei» Sbici zeigte !m ersten Akte die Neigung, Nu ancen. Pansen, Mienen. Gebärden »nd Warle sozusagen zn doci- ren. Man merkte den docircnden Vortrag des „densichen Thea ters": die dortige sehr vortreisliche Regie hat vielen der Mitglieder eine Spielwciie gebracht, welcher nur» einen didaclischen Zrra nicht abibrechen kann So wie Herr Pobl aber da-? Gebiet der Leiden schaft betrat, war es mit allem Dociren vorbei: er schien sich der- ielben so rücksichtslos zn überlassen, daß er sich sogar einige Male Im Tone vergrits. den er nicht variier berechnet hatte. Ein solcher Zug von elementarer Gewalt beherrschle dicieS Sviel, daß Alles hinaerissen und der Ersolg einer der mächtigsten war. weicher ci» Gatt im Lause der letzten 1'/» Gastipicliahrc am Rcsidcnztbeater gehabt hat. Ein Meister seiner Kunst verrietst sich in icdeni Wort. Sosscnllich ist Gelegenheit, dieie hervorragende Kraft noch weiter Briefkasten. Wally. .Ist ei anfsallend. unanständla und für der Menschheit Augen schädlich, wenn iunae Damen an drückend beigen Tage» weiße, geschlossene Batiltblousen tragen ? Neulich wurde ich von einem Kleinstädter, den gebildeten Stände» anqchörrnd, gesragt. ob es jetzt da» Neueste wäre, ini Hemd aus die Straße zu lausen?" — Nach dem Kleinstädter Hemdenmatz würde freilich kein Mensch Hinsehen Eine lunge Dame in geschlossener Äatistvlouse sinde ich ttets reizend und bezüglich der Decenz nnansechtbar. O Kotb, Antwort. Mein lieber Junge, wenn Du meinem Nathe ivlgen willst, so mache zunächst Tein Abiturienten- ezaincn. Dan» sieht Dir die ganze Welt vssen Als Obeueknn- daner kannst T» nur irgend eine subalterne Stellung erlanaen. Gerade im Koniulalsdienst Ivirst Du gar nichts erreiche», da vier vor Allein die Kenntinß der orientalischen Sprache» erjorderlich ist tBcsiich des orirnialiichen Seminars in Berlin) und selbst der Be sitz derselben noch keine Verwendung garanlilt. Gute Kenntniß der drei genannten modernen Sprache» würde Dich allensalls zum Ko.nsmann eignen. Aber warum nicht abwarten? Lerne doch Deine 2 Jahre zu Ende, und Tn hast ein ganz anderes Leben vor Dir? Honender. Sch. „Meine Geichichte ist kur, die: Wir lieiralhetcn in allzngroßer Liebes- und Vertrauensseligkeit sehr übereilt. Beide an», »ahmen wir natürlich Alles auf Abzahlung. Tie Summe der einrelncn Abzahlungen, die wir veriprvchen, ist größer, als mein geringes Gehalt, mehrere Termine konnten des halb nictst eingehalten werden nnd . . . der Gerichtsvollzieher siebt vor der Thür, nm uns crusznpsändeii. kur; wir befinden uns dicht vor dcm Znsomniendrnche unseres junge» Glückes. Meines innig- gelielstcn Weibes stiller Jammer zerreißt mir das Herz rc." — Sekt Ihr. so geht es. wenn man leichtsinnig heiralbet und die Ansstatinng über seine Kräfte ans Pump nimmt Gering ist davor gewarnt worden: nun seht auch, wie Ihr herauSkommt. 2 EonsinS. „Was versteht man mtter Familie, d. b. welchen Kreis versteht man darunter ?" — Familie ist der Inbegriff der unter einer Fainiliengewalt stehenden Perione», im weiteren Sinne alle Verwandten. M. W „Gleist eS schon Lehrbücher über Kissuahclie, wo bekouimt man dieselben zu kanscn und wieviel kosten dieselben un- s gesähr ?" — Völlig unbekannt! ! R. St.. Meißen. „Wie hat man Eier beim Einlegen ! in Kalk zn behandeln?" — Man übergicßt die in ein Gesäß ge hegten Eier mit Kalkmilch. Wasserglas oder Leinöl und stellt sie an ; einen kühlen Orl. H erold. Auerbach. »Welchen Werth bat ein Tbaler mit dem Bildnisse Friedrich Wilhclni's. .König von Preußen 1791. nnd ein Einmarlstück mit dem Bildnisse Earolrm ,1ux Ur. oh. Tms. Jahr 17l>I ?" — Ei» Münzianimlcr gicbt vielleicht das Doppelte des Wertstes. Verein SaPicntia, Lengcnfcld I. V. -Wie ist es zn erklären, daß nnler mehreren Personen männlichen Geschlechts, die schließlich noch so gelehrt sind, aut kürzere Zeit der Gesprächs stoff anögclicn kann, während dies bei Francnzimmern fast nie vor- kommt ? Liegt das an Mangel von (Leist oder woran ? Warum Irinkcn Frauenzimmcr nicht so viel wie Männer lKaffec kvmml mttnrlich niibl in Betracht)?" — Weil in den Köpfen gebildeter Mariner selbst im geselligen Kreise der Skatteusel wirkt und aller Gcdankeiianslanick sich nur mit den ! Wenzeln beschäftigt. Das Wenigezlrinke» der Fraiiciiziminer erklärt sich ans dem zarteren Or ganismus ES giebt aber auch genug weibliche Knnmicl-Türkinncn. Pin' elsri tze. „Können Sie mir vielleicht eine Firma mittheilen. welche anckr nach auswärts Oclgemälde znm Evpiren gegen Honorar verleiht ?" — In Dresden verleiht leine Kunsthand lung Gemälde, und ich glaube auch nicht, daß irgend eine Firma sich damit besaßt. «".Schulze, Losch Witz. „Es ist schon längst mein Wnmch gewesen, für einige Jahre de» dentsch-ostafrikannchen Ko lonien meine Dienste zu widmen. Wohin habe ich mich behusS Ausnahme in den Militär- oder Civildiens! zu wenden?" —An das AnSwärlige Amt zn Berlin. Legen Sie dem Gesuche Ihre Militärvamere nnd Zeugnisse über Ihren Bildungsgang und bis herige Beichäslignna bei. E. H. F. Brnnndöbra. „Ist bei einer Summe von 130 Pik. eine Iwöchenlliche Kur in Teplitz, bescheidene Ansprüche boransgesetzt. überhaupt möglich ? Wie möge» sich die Kosten nach Knriaze, Bädern :e. tkcilc» ? Wann ist die billigste Zeit dort, ictz.t oder im Spätsommer?" - Von Mitte August können Sie »nt l!!0 Ml. eine» -llvöchenllichen Knrgcbraiich in Teplitz. bei be scheidenen Ampriichcn nnd wenn die Krankheit nicht besondere Hisseleislnng bedingt und Sie im Stunde sind. Treppen zu steigen, anssnhre». Ausführlichete Auskunft wird die Verwaltenn des aut rrnommirtcn Kurhauses, zweistöckig, direkt vm-ir-vm dem Kaiier» bade, gern selbst erthcilen. A d. „Tie neue, deutsche Straßenbahngesellschaft läßt ab Böstm. Bahhnoi reip Bergilraße 2 Linie» befahre» cTiPpoldis- w.ildacrblatz. Maricnstr., Poilplatz, Altmarkt, Kvnig-Johannstr., Pirnaiicherplatz, Neust. B-rlmhöse; die zweite fährt Dippoldrs- waldaerpl., Ringstr.. Piriiarscberpl. Neust. Bah»böse. Beide Linier» benritzcn also ab Pirnaiicherplatz ein und dieselbe Strecke, und ich habe schon gesehen, daß beide'Wagen alsdann gleich hintereinander, wenig besetzt, verkehren. Wie wäre es. wen» die Tireklioii ge nannter Geicllickast die ohnehin dies Jahr »och fertig zn stellende Strecke Eranachslr., Schnlgnlstr.. Tcrrassennfer legen ließe und die Wogen der oben letztgenannten Linie abZPirnaischcrplatz durch die Grnnaers».. Kaulbnchslr.. Eranachslr.. Scbnlgntstr. dirigirte; das Gleis liegt bis Cranachslraße. und auch die Weichen reich. Kurven sind sowohl am Pirnaischcnvlatz als.Kanlbackisliaße dementsprechend gelegt. Tie innere, auch äußere Pirnaische Vorstadt kann beide Bahnhösc, Alt.- wie Neustadl, »nr vermittelst UmsteigedilletS aus Umwegen erreichen, und dürfte die Ausführung meines Vorschlages im Interesse der Geiell'chast als auch des 'ahrenden Publikums icin." — Wie uns von unterrichteter Seite mitgcihcilt wird, besteht bei der Tenlichen Straßenbahn-Gesellschaft läng« die Absicht, eine Ihren Wünschen entchrcchcnde Linie «welche übrigens erst dem 2. Banabnbnitt cmgcbört) cinznrichlc'ii, nnd zielen ja auch schon die von Ihnen bcmcrklcn 'Anlagen daraus hin. Eie müssen sich jedoch mindestens noch bis zur Erbauung der Linie Schloßplatz-Blasewitz gedulden, zumal die Gesellschaft jetzt eitrig mit Legung der Glciic nach dem „Wilden Mann", aus der Johann-Georgen-Allee in der Hcchtslmße und n. A. in der Fiirslcnstraße beschäftigt ist. » '» F- N. L. „Bitte nm ein Mittel gegen inrch!baren Schweiß den Füßen." — Man nimmt aller drei Tage eine Messerspitze an von Pulver girier Gerbsäure nnd streut sie in die Stiesel oder Schuhe, wodurch die ammvnikalischcn Zersetznngsprodukte der Haut sogleich gebunden werden nnd auch jeder Geruch beseitigt wird. »*« F. W. Otto, IIöba. „Ist Ihnen ei» Mittel (Salze oder ionslige Mineralien re) bekannt, nm einen etwas feuchten Keller möglichst trocken zn machen?" — Man verschließe alle Ocss- nnngen nnd Thürc», Lpundlöchcr der Gesäße :c. recht dicht. Dann bringt man in ein ticicS Gcsäß etwa 3 Pfund Kochsalz, stellt dies in die Mille des Kellers nnd iibcigießt das Salz mit ca. '/? Liter Schwefelsäure. Eoiort cittserne man sich. Ter Keller bleibt nun etliche Stunden bcrlchlossen: dann össnet man die Tbnrcn. Fenster und Luken, damit das schädliche GaS entweichen kan», kehrt dann den Schimmel und Fcncdligkcitsiiberzng von den Wanden rc.. woraus sich die Fenchliglcil nicht wieder cinstellen wird- E. M., Löbtau. ,I> I» Nr. Itzö der Dresdner Nach- richten im politische» Theil befindet sich eine Notiz, das: Paul Gohrc 3 Monate als Fabrikarbeiter thätig war. und in Nr. 177 d. Tresd. Nach», ebenfalls ',» Politischen sieht wieder „3 Jahr alS Fabrikarbeiter". Wns ist nun rlchtia ? 'Rur nicht auischnciden: sonst mach'» mir nich mehr mit. 2) Welchen Tag fiel der 11 Ok tober IM)?" — l) Göbre war drei Monate Fabrikarbeiter. Irene mich, daß Sie io ansmcrksam lese», daß Sic den Druckfehler ent deckte». Nun wird auch wohl die Orllivgraphic besser: werden! 21 Montag. »*» Plauenscher Grund. -Sei so freundlich, mir einen inchligen Sbezialarzt sür Magcnleiden zu empfehlen." — Tr. Pichl. Walpurgisslraße 13. »"» A b.. Würze n. „Hier delkauit man das Brot nicht nach Pftind oder Kilo, sondern nach Pscnnigcn. Ich war selbst bei einem Bäcker und verlangte ein «! Psimdbrot: ich erhielt zur'Antwort: „Psnndbrote haben wir nicht, aber sie können Brote zu 20. 4(1. 60. tzo. 80, loo Pscnnigcn u s. w bekommen Daß unter diesen Ver hältnissen den Bäckern ein großes Feld der Konkurrenz geboten ist.
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