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Dresdner Nachrichten : 31.07.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189107317
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910731
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910731
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-07
- Tag1891-07-31
- Monat1891-07
- Jahr1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.07.1891
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Polizei nach VnMan, zu ans dt» Schub gebracht wurde, Darauf hat» sich aber Wiede»«»» »in Trupp Zigeniirr. welcher ll Wagen mit sich fübrte, an der Potsdamer Ehanssee aus freiem Felde gelagert Von dieser Stelle her drang nu» mit eine,» Male da» Iannnergeschrei eines Kindes an die Obre» lio» Bewohnern der Adaurslraße, Ma» eilte hinju und wurde Augenzeuge einer rnt- «ksrlichen Thal, Im Ebausseegraben lag ei» kleines, i» Lumpen gehülltes Kind, welches laut wimmerte, Ucker ihm stand ei» grober, ttark gebauter Zigeuner, der auf dem zarten Körper des Kindes mit Stiefeln herumtra». Die Zuschauer wurde» entrüstet über die unglaublich rohe Handlung»»«»»«' des Zigeuner». Das Publikum machte energisch Front »egen denselbeu und brsrrite das Kind aus den Händen des Unnienschen. Dieter schien iroh,» sein, daß er sich des Kinde» entledigt batte, nnd kehrte in das Lager zurück. In zwischen war aber die Polizei von dem Vvrgesnlleuen benachrichtigt worden. Mehrere Beamte kamen schnell herbei, aber als lener Zigeuner derselben ansichtig wurde, bestieg er seine» Wagen und iaht im Galopp davon. Er wurde aber in einem Wagen eingeholt. Man bemächtigte sich de» Zigeuners und transportme ihn zur Stadt, wo er in Untersuchungshast genommen wurde Sein Wagen und Pierd sind in einem Gnsthoj untergebracht worden Mittler weile wurde die Situation beim Zigeunerlager lehr kritisch, Tie Horde war wiederdvlt ausgeiordert worden, das Gebiet der Stadt zu verlassen: die Zigeuner machten aber keine Miene, dem Befehl .vvlge zu leiste»: sie »ahmen vielmehr eine drohende Haltung an Unter diesen Umstanden hielt es die Polizei iür geratben. ans den l»achbarten militärischen Etablissements militärische Hille zu erbitten. Bald rückte auch eine Mtlieilnng Soldaten heran: dic- >elben pflanzten das Seitengewehr nni und gingen nunmehr im Bereur mit de» Polizeibeainlen. welche blank gezogen halten, gegen die Zigeuner vor: es muhte, um dieselben z»m Weichen zu bringen, von der blanken Wasse Gebrauch gemacht werden. Unter tnnlem Geschrei fluchteten die Manne». Weiber nnd Kinder schliehlich in ilire mit Lelirwandplancu bedeckten Wage» und trieben die Pierde zum scharfen Trabe an. Bald wäre» sie außerhalb deS Stadtgebiets, TaS mihhnndclie Kind, ein hübsches blondes Mädchen im Atter bv» drei Jahre» Namens Sephia, ist bis ans Weiteres bei einer Frau in der 'Adamslraße in Pflege gegeben worden, Ter verhasiele Zigeuner heißt Tarualobalow. lieber die Gruppirnng der BermvgenSklassen in Prenhen gicbt der soeben erschienene Bericht über die jüngste Lnndlagsftüsivn folgende Uebersichl - Sehr grohe Einkommen <00,000 Mk. jährlich und darüber) besitzen nach den Bernnlcigungscrgebnissen Ni» das letzte Jahr WO Personen; dieselben zahlen an Slaakseinkonnncn- liener inSgesamnik rund 5, Millionen Mark, Grohes Einkommen > >0,200 b<s Oti.OtlO Mk, lährlich) besitzen lO.OOt, Personen, lvelcbe rund sO Millionen Mark SlaatSeintonnnciislener zahle», Ncich- lühcs Einkommen sOOOo bis l!»,2t>0 Pik t besitzen 22,1 II Personen, die rund 8 Millionen Mark steuern Mittleres Eialomme» lOooo bis 0000 Mk) verstener» 201,021 Personen mit rund 25,0 Millionen Mark. I» der Klasse des kleinen slenerfähigen Elnkomniens endlich cooo bis 0000 '.stck- befinden sich 1,010,517 Pcesviicn, deren wirk licher Beitrag zur StaglSklassenslencr aus rund 00,0 Millionen Mark sieh beziffert, Neunzehn Soldaten deS in Kcoloschin gar»iio»ste»d<'n Insan ierieregimenlS Nr. 07 sind wegen Gehorsamsverweigerung vcrhnslet nnd in das Poiener Miliiäraesängniß eiiigeliesert ivordci' Krantrcicki. An das Unglück vvn Saint Mando Inüffft sich letzt ein bezeichnender ZcitnngSttreit, Die BollShlätler satten icber die grohcn Eisenbahn Gelcllschattc» her, sorder» die Berslaatlichnng und machen die gierigen Aiitheileigner sür die Katastrophe verant- warllich, während die Bo>llc»'iitdhlälter in entgegengesetzter lleber- itclbnitg ein Loblied ans die Geiellichaflen singen und linier nom mcr Angenverdrehniig bvn unberechenbare» Znsällen deS Schicksals nnd von nicht zu beherrschenden Nntnrkiäflen sprechet,. Die in London ponr Lordmaizor gegebene Erklärung, das; er keine Zeit kennen gelernt habe, in welcher so wenig politische Strciligkeilcn Vorgelege» hätten, wie in der gegenwärtigen, und das; die cnropäilche Politik zu keiner Zeit so ruhig gewesen sei, wie setzt, hat in PartS einen »heraus günstige» Eindruck gemacht. Die Blätter begrüben diese Nedc als eine weitere Friedensgarantie: es sei überhaupt zur Zeit sichere 'Aussicht am allgemeine Besserung der europäischen Lage vorhanden, wozu der Bcstlch der französischen Flotte in Portsmonlh Weiler heilrage» werde. In der Angelegenheit des Geiierals Ladvorat, welcher wegen der gegen ihn in der Melinit-Maire gerichteten 'Angriffe von dem Geueral Sanssier die Bernsnng eines llnleriiichnngsralhes verlangt batte, ist ein Bescheid des KlicgsminislerS dahin ergangen, das; leine Veranlassung Vorlage, de» General Ladvorat vor dcii llnler- inchimczsrath zu laden, Ter General Ladvorat möge sich durch diese Entscheidung sur gedeckt erachten. In Eharlcvillc wurde ein Tnnamitkomplott entdeckt: -1 Ver haftungen sind vorgeiiomiiicil worden. Bei den ans diesem Anlasse vorgcnvimiiencn Haussuchungen wurden zghlrciche Explosivstoffe ausgeslindeii. Während der Nacht wurden ivcitere VcihastLhcfchle erlassen. Mehrere Personen sind bereits geflüchtet. Die Bediensteten der Omnibus- nnd Tramwaugeieüschaften von Toulouse habe» mit dem Verlangen einer Lohnerhöhung ganz plötzlich die Arbeit eingestellt. Schweiz, lieber de» lliigliickssall, infolge dessen Stanley eine, wie sich letzt heransslelll, nicht sonderlich schwere Verletzung ni, Beine davontnig, wird non einem Augenzeugen aus Murren neichuchen: Stanley unternahm in Begleitung seiner Frau und »einer Schwägerin einen Spaziergang nach dem kaum 10 Mimiken »am Hotel gelegenen „Wäldchen" gegen die Schillalv hin. Der Boden war glatt, Stanley stolperte nnd siel so heilig gegen einen Stein, daß er sich nicht mehr ausrichlcn konnte, Aärztliche Hille war sofort aus dem Holet Kurhaus zur Stelle, ebenso eine Brüne mit Trägern ans dem Holet deS AlbeS. in dem St, wohnt, der Arzt konstatirte einen Bruch der linken Fibula am Gelenk, in aller Erle wurde ein Nvtliberhand angelegt und kaum eine halbe Stunde »ach dem Unfall besand sich Stanley wohl gegipst nnd gebettet i» hinein Hotel, Das Sehnnwiel, bvn dem ich sprach, bot Stanley a„> dem Transport, der nicht mehr Zeit in Anspruch nahm, wie etwa ein Gang vom Brandenburger Thor nach dem Käiseihor, Stanlch lag wimmernd mit iteisem, dick nmwukettcm linken Bern, lang arisgestrcckt wie ein Sterbender am der Bahre, das rechte Bein ost hcraiiszichend, ost anSlchncUend. sein Hut war abhanden gekommen, dafür hatte er beide Arme hoch erhoben und durch wühlten seine zitternden Hände die grauen Haare: die Augen Halle er meist geschlossen, nur zuweilen öffneten sich dieselben zu einem verzweifelten hilflosen Blick: dabei vcrnichle er vergeblich sich laut stöhnend vor Schmerz von einer Seite ans dir andere zn wälzen, kurz, er machte den Eindruck eines zu Tode getroffenen, sich lang- lam verblutenden, aber mit dem letzten Athcmziig gegen das Ende sich sträubenden — Feiglings, Wenn man die Nodoinoiiladen dieses „Helden" gehört und geleten bat, der sür die Schwächen ieiiicr Freunde und Feinde nur häiiiychc Bemerkungen hak, dem kein Mittel, vom gewöhnlichen Klntsch bis zur Verleumdung, zu schlcchl ist, wen» es gilt, seine Milmenschen lächerlich zu mnchcii, deren Ansehen in de» Augen seiner Lehrer oder Zuhörer hcrabzusetzen, nur um sein eigenes heldenhaftes Ich in hellerem Lickt erstrahlen zu lasse» — dann mutzte man von dem sich geradezu lächerlich gc- berdenden Stanley den Eindruck einer komischen Figur bekommen, Och gebe gern zu, das; eine Bein- oder Futznertiioi nng odcr svnsttgc Verletzung recht wehe thn» wag, Ei» jeder Schuljunge aber in Deutschland, der etwa beim Turnen gestürzt wäre, ganz abgesehen von unseren Studenten, die die schmerchaftesieii Schmisse empfangen. Lippen und Ohre» mit 20—00 Nadeln flicken lasse», ohne mit der Wimper zn zucken: abgesehen bo» nmcrcn Hcrrcnrcilern, die mil gebrochenen Nippen nnd Schlüsselbein sich wieder in den Sattel schwingen und ihr Nenne» zu Ende sichren: abgesehen von unseren Soldaten und Offizieren in Krieg und Frieden — er würde sich geschämt haben, sich »o cmzustellen, wie cs der imincrliin nur leicht verletzte Stanley that. cm Mann, dessen Wege durch Asrika von Skelette» erschossener, verhungerler, ost in der srcvcihastellcn Weile seinem Egoismus geopferter Neger cingcsänmt sind. Der „Fall Stanley" bildete in Murren natürlich das Tages- brzw. 'Abendgc- spräch. Ein Engländer, der seit 20 Jahren Stammgast von Murren ist. gab der herrschenden Stimme kurz und klar Ausdrnck: er klopfte seine Pseisc ans. trank eine» Schluck Wisltt und Wasser und sagte: „Ich bin mit deni Burschen fertig " England. Tie vor Jahresfrist nach Bermuda verbannte» Grenadiere dürften bereits i» den nächsten Tagen wieder i» Eng- land eintrcffen. In militärischen Kreisen begegnet man jetzt der Ansicht, das; ihre frühe Abberufung von der ivcslindischcn Intel eine weit härtere Strafe als ihre zwangswcirc Versetzung dorthin ist. Wie ein Londoner Korrcipondcnk versichert, habe» die Offiziere nnd Mannschaften deS zweite» Garde Grcnadierbntaillons, nach ihren Briefen zu schließen, in den letzten zwölf Monalrn eine» »»unterbrochenen Feiertag am der Intel verlebt. Von allen nn- uöthigcn Hebungen und Paraden befreit, hat sich das Bataillon in einem wahren Lotuöland bcsunden, rn dem es -immer Nachmit tag" war. Ein kleines Journal, welches ausschließlich für dir Gre nadiere gedruckt wurde, hat begeisterte Schilderungen von Bermuda und seine» Vergnügungen entworfe». Zunr bevorstehenden Besuch deS sranzosischen Geschwaders in PortSmouty ichreit» die „TimeS" : .Die Thallache, daß die fran zösische Negierung ihre Flotte nicht bloS »ach Kronstadt, svndenr auch nach PortSmvnlh schickt, schwächt bedeutend die Wahricdcin» lichkeik ab. daß de» Besuch in Rußland als das äußere und sicht bare Zeichen eine» Bündnisses als Gegenstück zum Dreibünde zu betiachten sei. In England würden die Offiziere des Geschwaders lediglich als tapfere Männer und Vertreter einer Flotte, welche England während vieler Jahrhunderte nicht erfolglos bekämpfte, bewillkommnet iverden ES bedarf kaum de, Erwähnung, daß in diktein Akt internationaler Höflichkeit kein Schein eines polinickien Beweggrundes vorhanden in, gleichwohl freue sich England, eine Gelegenheit zu habe», den Franzose» zu zeigen, daß, während es nicht in seiner Absicht liege, Vvn der durch leine ständigen Inter essen vorgeschllebrncu Politik abzuwciche», cS wünsche in freund lichem und höflichem Verhältnisse mit seinem nächsten Nachbar zn bleiben." Bei dein Bankcl, welches von der Sladr London zn Ehren der Minister gegeben wurde, hielt Lord Salisbury eine Rede, in welcher er erklärte, er kenne keine» Zeitabschnitt, in welchem aus dein Gebiete der cruswäetigcn Politik weniger Cchwieri«ketten l>r standen und in welchem in der europäische» Politik eine größere Nuhe geherrscht hätte, wie in diesem Augenblick, England sei an gegangen worden, die Finanzverhältnisse Argentiniens ne» zn ge stalte» und das TchiedSlichlerami zwischen den streitenden Parteien in Chile zu übernehme»: es lonnnc »doch England nicht zn, in diele Franc» ei»zngrenrn, Tie vrientaliicde Frage iei »och nicht gelöst: die schnellen Fortschritte, welche Egppten und Bulgarien machten, liehen jedoch erhossen, das; diese Ecntre» der Eivilisation einer dauernden Losung cittgegengehen Ans den Besuch des deutschen Kaisers übergehend, hob Lord Salisbury hervvr, daß die friedlichen Empsiiidnngen, welche der Kaiser in der Gnildhalt ge äußert. den Ilchcrzenguiigen aller Anwesenden beredten Ausdrnck iesensalls entsprach die Schrver« d«S Opfers nicht dem Lärm, der über dieses Eheprojekt in der Well gemacht worden war. Die kräftigende derilichr Schwarzwaldluft brauchte nicht erst Wurrdec zu th»n, um den künftige» Thronerben RnnränieuS au» «n»k> Verzauberung durch rassi,irrte, in iranzösiicher Schule erlernte und geübte Frournknnsle zu rernen Der Anirreb in dieser -lssaire war nicht vvn dem männlichen Thrile aus »gangen, sondern vom Weib lichen, der in bei Königin eine mächtige stütze suchte und fand Ter Gernohli» König Earot s mag bei dieser Gelegenheit die Phantasie Earmen Svlva's wohl einen Streich gespielt, der Gedanke mag rhr geichirieichell haben, daß auch die zweite Könrgi» von Rumänien eine Dichterin sein werde, WcrS die Phantasie rbi voripiegelte, »rchte sie mit der ganze» Energie zu verwirkliche», du Frauen i» solchem Falle z» entwickeln pflege» Es war aber keine Herkulesarbeit, eniein 20>ahrrgeu Prurze» die Partie »irrt cinei Oliälirige» Hvsdame ansznredcn, deren ^amilie nicht zu den vo, nehnisie» Rnmänirns und noch weniger zu den angesehensten gehöri Bulgarien. Ei» Soirdcrzng von ungefähr 150 bulgarische! Touristen, die zum Beiucke der Prager Anssrellung zu fahren l» nbsichligten, ist va» Sofia abgegangen: die Minister Nacsovus und Tontscheis waren ans dem Bahnhoie erschiene»: eure große Menschenmenge, die sich ebenialls daielbsl zur Zeit der Abiahu berilimmctt hatte, ,»belle den Ahrciicnde» aus das Lebhafteste zu In einigen Tagen soll ein zweiter Sonderzrig »ach Prag abge tane» iverden, Montenegro. Meldungen orrs Erlinie zufolge wurde» in den letzten Tagen montenegrinische Hirten, welche ihre Heerde,, a,:> der Moira Plania weidete», vo» Albanesen angegriffen, einer der Hirten wurde gctödlct. Eine andere Bande von Albanesen sei in das Dorf Nadle einge,allen, aber zurückgeschlagk» worden. Ein Verlnsl an Menschenleben lei hierbei nicht entstanden, Bnrerria. Tie Meldung »ns Waihinglo», daß Nnßland in folge von Borilellttngcn ieilens der Verrinigle» Staate» die gegen die Inden gelroyciw» Maßregeln gemildert habe, ist vollständig unbegründet, Das Ltiiatsdrpmlcmeitt erklärte, leine diesbezüglichen gegeben hätten. Im weiteren Verionse der Nede erwähnte Lord Nacbiichion erhalten z» haben, Lulisbnry den nngetündigleii Bemch deS sranjöüichc» Geschivaders > Ütsrilu. Ans dem Territorium von Angbera kam es zu einem Kamp»' zwischen Maure» nnd maroktcuiiühe» Soldaten, Dl in Pvrlsmonth und betaute, England erblicke in diesem Beinch ein neues, überaus werthbolies ttiuerpsand für den Frieden und die Freundschaft Frankreichs, Man habe bo» Verlrägen gesprochen, welche den Frieden der Welt bedrohen »iniften. Er wisse von solchen Verträgen nichts und sei überzeugt, daß die Tragweite einsciciOr geschriebene! Verträge sehr nherlriehen werde. Für Eng land seien Verbünde»' Diejenigen, welche die Anseechlerhaitnng der gegenwärtig:» Veriheilnng de, Länder nnd des Friedens wollten Ein entsetzlicher ttnglückssall ereignete sich >» der chemischen! Fcüwft Friar's Goose in Gateshend-vn-Tttne, Tort wild in sechs! riesigen irdene» Kondensatoren die Salpänre beicilcl. Einer der seihen zerbarst nnd hegrnb den Arbeiter Heßlop murr seinen Trümmern, Mauren wollten das ipoiiischc Kabel, das zwischen Tcirna nnd c»> marollainsche» Küsie gelegt ist. dnrchschneidcu, Tie Kabelwachi » berlanglen telegraphisch Hilfe ans Tanger, und Nacht» tamc» de Soldaten an. welche die Maure» der Kabila Anghera durch Fiinlei: yhniie in die Flucht trieben, Trei Mauren sind gelobtet Word»» nnd mehrere verwundet, Kunst uns 8Zi>>e»>chaft. 's N e i i d c n z l h e a l e r. „Tic Vaiadcre" dürste sich z:> , ciiiem Zugstücke ersten NangeS genallen, Wsalwr Lachsalve» d»rä, , ^ . drvlinen atlabendlich das Theater. Der Schwank gelangt im echs seiner Mltaebcilee eilten ihm zu Hilft', als drei! seiner deloralwen Ansiiattnng henke lF-rcitcigi abermals zur An der danehenstehciideii, !>0 Fny hoben und o Fuß im Gevierte messenden Kondciisatoien ans sic siele». Sechs von den 7 Ar- beilern wurden sofort getödtet, Oinsrlnrrd. Aus Petersburg läßt sich die „Köln, Ztg" vom 25, dö. schrelben: Auch heule wieder 20 Grad im Schallen, trotz all' der gestrigen und vorgestrigen Gewitter! Und dazu: l) die Franzose», diese berzlieben Fraiizvtcn, am der Kronstadt'.'» Nhedc, 2> die bisher in Nnßland berpönIeMarseillaisc crlanbl, dazu Ol die Hochmnlhs-, Frcndenlaiiinel- und politischen Slichel-Artikel der rtissischcn Blätter nnd -l> das Alles ini Verein mit der helaimten russische» Leichilchiglcit und dem patriotischen Drang, in diesen doppelt heißen Togen alte mögliche» Marken sranzosischen wie russischen CellS nebst EognacS, Beiiedicliiiee und OlichillchschinaS bald »ach einem hiiiauSaefthriccnen ,I iv lw läam c-!", bald ans ein erhebendes „Vivo I:> lttn^l,-!" blitidlings herunlerzngießcn , wer will sicy bei solchen schlagenden ttisachcii über die „Wirkungen" nach besonders wunder»? . , , Es wäre khörftl», das zn Ihmi. .Höchstens kann man sich über das jetzt schon riesige Tvhnniahvhn, iibcr die gar zu hoch gehenden Woge» dieser russischen Begeisterung amüsiren, die laut dem „Sivet" inür eittren wörtlich) aur Einpsangs läge „telbft die Finihcn des sinnsichen Meerbusens in Bewegung hrachle". Leider aber brachie sie dieselben mehl .zu»! Steigen", wie der französische Admiral zn seinem Leidwesen erfahren mußte, DaS Erste, was Admiral Gervais lha!, als der ihm znkommandiric russische Marine-Olsizier bei „Hochland" an Bord seines Floggschisies Bc'arengo lam, war eine Frage nach !Kronsladlcr Nhede. „sehr, sehe niedrig Anttvork. -- „Schädel nichts, wenn ich auch zwei Fuß Schlamm sahren ftüllc". cellarlc Admiral Gervais, und richtig, kurze Zeit daraus fuhr der Marengo im Schlamm nnd saß dort auch über zwei Sinnden lang fest. Ein russischer Schleppdampfer mußte ihn erst aus seiner nach Allem, was vvrc»isgegange», die Lachmnskeln reizenden Lage befreien. Tic liebe Eitelkeit hatte dem ührnng. morgen zum lo, Male dercils der luftige „GeorgSlhaler". der große Anziehungskraft nusübl. Für Sonntag Abend ist ci>» Tobvcl-Anfsührnag geplant, wie sie in Hamburg z. B, übtich. Zwei ganze Stücke bei eiinachcn Preisen, !' Tie S i n l o n i e - E o n e er te im Kgl, Belvedere ei Irenen sich eines noch immer singenden Zuspruchs, Porgeslern Abc», waren der Saal und die anstoßenden Näi»n> wieder total gciült: »nd im «ftarten iaß man trotz der Kühle der Lust mit unerschütterlich wmmcrlicheii Empfindungen Die Mnsiksicnndc findet man oller dings Mittwoch» — bei den Simonie - Programmen — nur im Snale, mag da von draußen auch der Abend noch so verlockend hereiiilacbe» : an diesen 'Abenden lohnt sich» beionders, ans,»horchen ans die Musil, deren feinere Stellen allerdings bis in ven Garten hinaus nicht dringe», weshalb auch da draußen die Unterhaltung in Permanenz bleibt, selbst wenn vom Orchester her die göttlichen HcN- moiiiec» Breihovcn's n, s. iv, erklingen Das vorgestrige Programm, feinsinnig ziisammengeftcllt und als Glanzpunkt die melodische und empsindiiiigstiese Sinfonie „Levnore" von I. Nass bietend, wurde wiederum höchst aiicileiineiiSiverlh gespielt: man kann sich daran erstem», wie versiändnißvoll, mit welcher Freude an der Kunst die Musiker spielen, wie Kapellmeister Hein mit ganz entschiedener Begabung in die Intentionen der Komponisten eindringt und wie er ans seine Abichatlirnng, ans möglichste Eharakterrstik im Vortrag hält. So gelang denn auch die Sinfonie vortrefflich und die An wesenden dank»» mit stüriniichein Applaus, Auch das zart und dem Wasserstand ä»s der i rein gespielte Schimiann'jche Ahcndlied ward mit außergewöhnlichem lautete die wenig tröiiliLe! Beifall ausgenommen, welcher sich nach einem Satz aus der lief im j „Bnnernehrc". den Herr .Hein hier einlegie, säst noch steigerte. Wenngleich die oben ausgesprochene Anerkennung der Durch- sührimg des ganzen Programms gilt, so sei doch der Vortrag der Liszt'fthcn Nhapsc'die Nr. l, noch besonders bervorgchoben: er war in »der Hinsicht schwungvoll nnd appart. 0, L. Die Angelegenheit deS Teiilichen Theaters in P e st bildet vranzofcn da eine» bösen Streich gespielt, Abcrglänbiiche russische! sich in der dortigen Bevölkerung geradezu zu einem Sensations- Gemülher können in diesem „Fcftsahre»" sogar ein böses Vorzeichen l ercigniß ersten Naiiges heraus und wird sur die Bctlreiligicn immer erblicken. unangenehmer, Tie Blätter theile» mit, daß Direktor Lesser nicht) Ter Nont, welchen der Mnnizipcilrath von Petersburg im Stadlhause zu Ehren der Offiziere des iraiizösiichcn Geschwaders beranstaltet hatte, nahm einen glänzenden Verlaus Admiral Gervais nnd die französischen Offiziere wurden am O.nai anglais durch de» Präsellen, den Bürgermeister und die Stadträtbe ein- pjangcn. Die ftieivanser waren reich geschmückl, die Hänier niil Fahne» geziert Die französischen Gas» begaben sich zn Wagen nach dem mit russischen und »anzösiichcii Fahnen geschiiiücklen Sladlhame, an dessen Nampe sic von dem Bürgermeister empfan gen winden, ttcbemll brach Jubel ans, wie er nie gehört wurde An dem beraniiatte»» Festessen nahmen die Minister des Krieges, deS Innern und der Weaeverbnidnngen und zahlreiche andere Oie ladene Theiß Vor den Plätzen der französischen Schissstomman- danlcn waren die silbernen Elyenvokale ansgestelll, ivelrhe die Mnnizipalilal von PelerSbme, den Llsizierc» des französischen Ge schivaders znm tstiychenl gemach: Hai Vor dem Sladlbanse und ans dem ganze» Wege von der LaiiduugSilelle bis zum Sladlhan» lialle siü» eine grobe Memchenmrngc angesanniiell, ivclchc die iratizössichc» cstäs» mi! eiulmsiastlichcn Znrnsen begrüßte. Ein Genfer Blatt weiß wieder einmal non einer soeben enl deckten Verschwörung gegen den Zaren zn berichte». Kurz nach der AnlttMt des iraiizösiichen GeichivaderS in Kronstadt seien in Petersburg 28 Offiziere verhastci worden: dieselben hätten einen Gc'beimhnnd gegründet, ml! der Adsicht, die aittotralische Regle rnngsiorm des Zaren zu zerstöre», ihn selbst zn ermorden »nd den Großinrsicn Thronfolger zur Grniidnng einer toiiiittulionellen Monarchie zu zwingen. Die Polizei habe jedoch die Gehen» Händler ft'stgenonmn» und glelchzeilig eine nihilistische Buch dinckcrei enldeckl. Siebzig Polizei-Agenten «olle» in derselbe» !0 Nihilisten überrascht haben, die sich vcrbarrikadlrlen nnd sich zwei Tlniiden lang mil Revolvern verihcidiglcn. Nach einem erhitlerlen Kampfe sei cs den Polizisten gelungen, die noch Mililärveistärkung eilnelten, die Thnrc» der Triickerci einziischlngc». Sieben Nihi lislcn seien während des Kampfes getödtet nnk> 2<>Pcrliai!e> ivacden; die anderen hätten sich gefluchtet. Das klingt recht märchenhaft. Man kann sich wohl eine Vorstellung von der peinlichen ttebcrrasclumg machen, welche durch das Anstanchcn des Planes, dem Grafen Mnrawiew in Wilna ein Denkmal zn errichte», nittvr den Polen in Rußland hcrvvrgcnstcn wurde. Man konnte sich Anfangs schwer entschließen, an den Ernst dieses Projekts zn glauben. Der Gencral-Gonvernciir ans Litthanc» ans dem Jahre 1800, dessen grausames Vorgehen während des letzten polnischen Aufstandes in Wilna in der Gcichiclste der modernen europäischen Staaten kaum seinesgleichen finden dürfte, dessen Name in Polen auch gegenwärtig nicht anders, als mit dem Zusätze „Der Henker" genannt wird, verkörperte in seiner Pcrion das Prinzip der grau samsten Vernichtungs-Tendenz gegenüber dem polnischen Elemente, Tie Verherrlichung dieses Mannes durch ein Denkmal in Wilna, dcnr Schanvlatze der Massenhinrichtnngen vom Jahre 1800, schien denn auch Anfangs in den gemäßigten russischen Kreilen keinen besonderen Anltang zu finden, und Berichte aus Petersburg wollte» iogcir wissen, daß das P ojckt an den maßgebenden Stellen der Hauptstadt dnrchgrrs nicht gebilligt werde Die letztere Behaup tung wird aber durch die Thatiache gründlich widerlegt, daß die Aktion sür die Errichtung des Mnrawicw-Tcnkmcüs unter den Auge» der Behörden mit großem Eifer betrieben wird, Türkei. Der Bandit Athanas ist neuerdings an der Spitze einer zahlreichen Bande in der Gegend von Kalikii aiisgetanchi. > Gleichzeitig ist einer seiner lliilerlomniandanten, Namens Elheni, ! mit einer allem Anscheine nach ans griechischen Piraten-Inseln an geworbenen Bande hei Karamnsf.il am Gals von Isnnd gelandet, in» zn Athanas zn stoncn. Starke Kuvallcric-Patrniiillcn wurden entsendet, um die ° — lnur an den österreichischen Monarchen, sondern auch an den den lichen Kaiser ein ähnliches Bittgesuch um Unterstützung gerichtet haben soll, wel ches letztere von Erfolg begleitet gewesen, indem seitens der deut schen Negierung Beihilfe zngciagt wmden sei. Lesser selbst demen- >»! diese Nachricht. Von anderer Seite wird gemeldet, daß trotz dieser und anderer Unterstützungen die Sache deS Deutschen Thea ters gescheitert sei, weil die Eubslribenten von Anthefticheiiien ihre iLnbikribttoncn zurückgezogen hätten, nachdem die Angelegenheit einen tompromittirenden Anstrich erhalten hat, — Borsenpräsek Kochmeister erklärt, er habe das Gesuch an den Kaiser betreffs des Deutschen Theaters nicht veranlasst, auch keine Gcldnnterstütznng zngcsagt, sondern es ans Bitten Lesicr's niigctcien untcrichriehc». Der Inhalt des Geinchcs sei ein großer Fehler. Kochmeister vec weist aber am »ine Vergangenheit, weiche die Angriffe aus seine ! Person nngcreststfertigt erscheinen lasse. >' Am de» Ankauf der O r i g i n a I l> r ic i e Goethc' s an Frau vo» Stein verzichtet die königliche Bibliolhck in Berlin ' Eingehende ttiilerhandinngen sind nickst gepflogen worden, und ^ eine diesbezügliche Bestimmung »itcns der maßgebenden Kreise lag nicht vor. Neuerdings sind vrr»yirde»c Reflektanten hcrvorgctrcft», doch ist bisher noch leine 'Abmachung getroffen: ebensowenig ist die Gewißheir vorhanden, ob der werlhvolle littcrariichc Schatz in Denttchland bleitst oder in's Ausland gebt, ff Der in Monza verstorbene Maestro Franco F aecro. einer der ersten Musiker Iiatiens, ist soeben nnler großen Ehren nnd Bcthei- lignng der Behörden von Mailand zu Grabe gelingen worden. Der Maestro lstnierlaßt z» Gunsten seines Vaters ein Vermögen von 200,000 Lire, sowie erhebliche Legate für den Scala-Orchester Verein und das „Islitnlo Pio Filodrammalicv", ff Ein offenbar aus sachlundiger Feder stammender Artikel der „Grenzdotcn" weist ans die K orr np Ii on am Theater hin, welche es den Künstle,innen fast unmöglich macht, ein anständiges, gesiitcicS Leben zn führen. Wer die Verhältnisse des Theaters iindirt, werde bald mit Schaudern »ine werden, welche Menschcnopft'r heftniderS dem Schachcrgeiste nnd der Begehrlichkeit zum Op»r fallen. Die Erniedrigung des Weibes an der Bühne ist ein Schandfleck unserer sozialen Verhältnisse, es wird Handel und Schacher mit demselben getrieben, eittchrender alS der Sklavenhandel in Asrika, Alle die» Mädchen, welche nicht Vermögen besitzen oder bald bestall»» lönncn, müssen sich aus die Wahl vorbereircn. um entweder ihre Ehre und Würde zu opfern oder da? Theater wieder verlassen zn müssen. — Wir freuen unS. die „Grenzlinien" in nencrcr Zeit wacker für die christlichen Sittlichkciisgcdanke» ein treten z» sehen, ff WagnerschrrsIe», Richard Wagner in seinem Häufst werke: Der Ring des Nibelungen, von Karl Giellernp, mit Autori iation des Verfassers übersetzt von Tr. Otto Luitpold Jiriezek, lVerlag von Feodor Reinboth in Leipzig.) Wir dunen in diesem Buche, durch dessen llebertragnng aus dem Dänischen sich der Uebersctzer nnscrci, Tank verdient hat, eine wahre Bereicherung der Wagncrlittcralnr erblicken. Sind die Aussprüche eines Fremden über uniercn großen Meister schon an sich interessant, so werden sie cs doppelt dadurch, daß wir tn diesem Buche das Urthcil eines nngemcin begabten Dichters über Wagner hören. Wir empfangen Iverlhvollc Quellennachweise und noch wcrthbollerc Einblicke in die poet iclie Technik des Meisters, Der Plan des BncheS ist wohl- geordnei und übersichtlich Jedes der Pier Mnsikdramcn wird erst inhaltlich analnsirl, dann werden die O.ncllc» des Stoffes und seine Bcbaiikstiliia dargcstelll. Den Schliißadschnitt bildet ein Ausblick »der das 'Werk als Ganzes, welches bündia und klar die philoso phischen Grniidgcdankcn der Tetralogie anscinandersetzt, — Bei Gelegenheit der Besprechung dieser neuesten Wagnerschrift iei »bei, »in die Vereiiiiyiing Elhcms mit Athanas zu verhindern j erwähnt, daß Hans v. Wolzogen s „Thematischer Leitfaden durch stirimäiiicn. 'Nachrichten ans Sigmaringen bestätigen, daß die Musik zu Wagner's „Parsisaß und „Tristan und Isolde" in die Pläne einer Verheirathung des Kronprinzen Ferdinand vom o und 5, 'Auflage vorlicgi, ebenso ist ein neuer brauchbare, Rumänien mit Fräulein Vacare«cu als aus der Welt geschasst zu Führer durch „Tannkiäuscr" (Parlier Bearbeitung) von dem geist- betrachten sind. Die Ausgabe, den Primen aus den Banden des vollen jüngeren Mirsikschnftstellcr Ferdinand Psohl erschienen, der Fräuleins zu befreien, scheint kr',or große Mühe gemacht zu haben: warme Empfehlung verdient. Sir. 212. r«t1« rr. SreUag. ri. 2«li 18»!
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