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Dresdner Nachrichten : 14.10.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189110143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18911014
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18911014
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-10
- Tag1891-10-14
- Monat1891-10
- Jahr1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.10.1891
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7. landtzWadlkr. (BlichosswerLa.) Obom: Sroßmann (kons.) 10. Minckwltz (dsr) 117. Lehma»» (ioz )Ju Demnltz baden von 179 Wadlberechtmten 43 gestimmt: Gr. 12. M. 31. — GroßröhrS- dors. Sr. 123. M. 3M: Brettnig Gr. »0. M. 238: Houawalde Sr 10. M. 115: Qbom Gr. 3. M 117: Lichtenberg Sr. 3. M.57 10. lündl Wabl kreis (Drcsden-L.) Geiammtresultat: Bramsch (kons.) 2996, Schulte (soz.) 3076. l3 reriplittert. Der Sozialdrmv kral ist somit gewählt. In ProbliS buben von 55 Wahlberech tigten 41 gewählt, davon Bramsch (kons.) 38. Schulze (soz) ri. hul,e (so ' " Räcknitz und Zschertnitz Bramich (kons.) 4l. Schulte lst'j)' 12: Leutewttz Br. 56. Sch 48: Toitzschen Br. 39. Sch. 53: Goppeln Br 17. Sch. 2: Gvlderoda Dr 2l, Sch. 1: Gaustritz Br 13. Sch 0: Kaitz Br. 24. Sch. 87: Wahlbetdeiligung 66-/> Prvz Boveritz Br 15. Sä, 16: Naußlitz mit Wölsnitz Br. 55, Sch 119: Reick Br 44. Sch 27: Strebten Br. 168, Sch 41: Gombitz Br >7. Sch 12. PvdemuS Br 17, Sch I: Briesnitz Br 85. Sch. 5!>i Merbitz Br. 14. Sch. 3: dicker» Br 38. Sch 37. Coschütz Br 5!'.. Sch 193. Horn (ioz) 1, Dr. Oerftl (koni.) 1: Lockwitz Br 97. Sch 33: Lödcnu Br. 428. Sch 766: Nerinimvsch Br. 17. Sch. 30: Roßtbal Br 21. Sch. 12. 2lttsra»ken Br. 10. Sch 4: Obcrgorditz Br 26. Sch 17: Plauen Br. 550. Sch 282: Cotta Br 241. Sch 431. Omftwitz Br. 17, Sch. 3: Kemnitz Br. 27. Sch. 6: Cossebaude Br. 98. S>b 51. 11. ländlicher Wahlkreis. (Schandau 1 LangburkerS- dors: Mal, ,dft.) 90 Stimmen. 16. l-ändiicher Wahlkreis. (Tharandt.) Resultat: Dr Oertcl (kons.) 2139. Lingke cdsr) 327. Horn (Wz ) 2665 Stimmen. Letzter.r acwählt. Mohorn Grund: Dr. Lcrtel (koni.) ltJ. Lingke (dir.) 4. ->?orn (soz.) 6: Hintergersdors Dr. O 51. L. 3. H. 8. Hartha mit Spechioh'imen Dr. O 26. L —. H. 3: Giltcrfte Dr O- 52. L. 8. H. 137. Kleiunaundvrs Dr. O- !B, L 4. H. 73: Grüllenbnrg Dr. O- 14. L 4. H. 2: Pohrsdorf Dr. O.5l.L I. H-—: Grvßbnigt Dr. O- 133. L. 1. H. 88: Zankerodc Dr. O- 128. L. 6. H 1(» : DH er. bcnnSdvrs Dr O- 62. L 5. H. 2:1. Brannsdors Dr. O- 47. L. 11. H 27: Nicderliermsdors Dr O 74. L 3. H. 66: Wurgwitz Dr. D 41. L- I. H. 48; Oberriaiiirdors Dr. Niederhäslich Dr. O 9)6 L- 14. H. 212. ^schella bet JudllarS aesangverein unter Leitung d»S Herrn Lantor Lindner kn Z! eine trrsslich« Frstaufführung dar. welch« da« Leben de« Ju sn Wort und Lied zur Darstellung brachte. An ihr betheiligien sich die weftrsten llreile Meißen«. Den verbindende» Teil hatte Herr Lehrer Bruno Richter ln Meißen hübsch verlaßt urrv sprach ch» zugleich. Die gesanglichen Leistungen der Solisten wie der Chöre waren überau« schön und «hebend. Ein Festball beschloß den Tag. der Wwodl die allgemeine Berrdrung de- Jubilar« wie auch dessen körperliche und geistige Frisch« in irder Beziehung be kundete. Möge ihm dieselbe zum Segen der Schule und der Lehrerschast des Be,irk« noch recht lang« erhalten bleiben l — Der Allgemeine Dresdner Handwerkervereln wird in diesem Winterhalbjahre seine Bersammlungen Montags im Saale der 3Rabr» adhalten und begannen dieselben vorgestern Abend. Diese Hauptversammlung galt gleichzeitig als Wahl versammlung, da der Borsitzende Herr Stadtrath Nützlich leine letzte Wahl- bez. Candidotenrrde hielt. Die gehörten Arissühr- Dr O 15. L- —, H 29: Klcinbuigk Dr O- 5t». L. 3. H. ungillig 2 : Saatkörner, H. 53: « »7 Otiederveslerwip Tr. Ö 25. L —, H l'ft: Oberpenerwitz Dr. O >57, L I, H. 100: Potschappel Dr. O 2(65, L 56>. H. 287: Tödleir Dr. O. NI. L. 20. H 232: Dcuhen Dr. O- R6 L. 114. H. 5!3 l8. ländlicher Wahlkreis (Meißen): Diera: Steiger (koni.) 2l. Goldstern (wc.) 2, Zadsi: St 26. G 8. 20. ländlicher Wahlkreis. (Oichatz) Eulitz gewählt. Culip (koui.) I3«!8. Buchhcim 189. 2:1. ländlicher Wahlkreis. (Leipzig) Goldstern (soz.) 2289. Mirhlig (uat. lib.) 1391. Goldstern gezahlt 21. I >i n d l. W » h l k r e i S. (Dresden L ) Resultat: Seidel «koni) 2263. Dr. Kolke (nat.-libl 1218, Postelt (soz.) 2683. Letz- lerer gewählt. Dokritz und Witichdors fehlt. Grurra: Seidel «korst) 70. Dr. Kölke (uat. lik.) 21, Posielt (Wz.) 44: Klotzsche S. 78. Dr K. 91. P. 132: Ntcdeilöß»itz «s. 187. K 45. P 3l: stetzichcnbroda S. l2l. K 87. P. 95: Zitzichewig S. 27. K. W. P. 31: Naundon S 40, K. 23. P. :L: Dracharr S. 66, K. 53, P 17: Dracheukerge S. 89. K. !9. P. 80; Weißer Hirsch S. 25, K. 26 P. 18: Uckigau S. 4«6 K. 9, P. 57. 27 landl Wahlkreis. (Roßweiu) Geiaiirmkresultatr Dr. Mehner! (kons.) 1176, Grrrnbcnz (io;) t7l. Dr. Mchncrl gewählt. 2> ländl Wahlkreis. (Nochlrtz.) Fritzsching (kons.) N15. Dcichmaun (koni ) 1075, Schmidt (Wz.) 877». ^ 3-0. l a n d l. W a h l k r e rS. (Chemnitz L > sticiultat: Dr Fischer »(kons.) 1«!94. Dr. Schmidt dsr.) (>M (äener «ioz.) 1444 Gever ge Schmidl (dfc.) 8, Geyer .^wähll. — CinsredclTr. Fischer (kons) 149. LL'«' .(soz.) 113 -17 33. ländlicher Wahlkreis. (Zi (Zschopau.) Strcckewaldc: O^öpcke (kons.) 7, Heynrann (korrs.)4. Rüger (tö»l.)2. Schmidt (vsr.> 1. . L ländlicher Wahlkreis. (Over-Wiescruhal.) Cnd- —^--^resultat: Dr. Kühlmorgen rkons) gewählt. 'TL . 40. ländlicher Wahlkreis. (Zwickau ) Gesanrintreillltat: «dEhrhardt (koni.) 1577. Stolle (soz.) 2897. Letzterer gewählt, kl» s — Tcrs Koni^l Minislerirrnl des Firnem macht durch Bcrord- 2 -^^niing bekannt, day die für das Königreich Sachsen s Zr. erlassene ^ 2ZBestii»niuug: „daß zur Besörderrrng nach den Rördscehaw» /S ZN^^stimmte Wiederkäuer uiiv Schweine nur dann verladen HL 2^ werden dürfen, wenn eine Bescheinigung darüber vorgelcgl wird, »»»»«'»daß die Dhiere rrnmuteldar vorher von erncin veamteren Dhierarzke Äv -2 Um^rmcht und geiund desunden worden sind", aus die nach dem ^ Schlachthose irr Bremen bestimmten Biehiendrrngcn unter der Be- -^dtngrrng keine Aninendung mehr finden soll, daß das Bich ohne .L ZT Berührung mit anderem in den Schlachthos ükergeiührt und in ^lebendem Zustande nicht ivieder,»rs demselben cntserut wird. Cs '2 2 ^»iit daher m Zukunft für solche Brehsendungen von der Beibringung ^ ^chierürztlrcher Gesriirdhertszerigirrsse ahzirn'hcn. ^ — Bckanntlich haben vor etwa 14 Dagen die Stadtverordneten W die erneute Borlage des Rathes wegen Erhöhung der H urrde - .st euer abgelehnr und zur Erwägung anhermgeaehen, oh nicht ^2 L^der zweite und jeder weitere Hund r» jeder Haushaltung mit je 21^520 M. zu versleuem sein möchte. Der Rath hat bei der Ablehnung ^2. «^Beruhigung gefaßt, aber beschlossen, den Antrag wegen Besteuerung Lk^deS zweiten und folgenden Hundes ahzrrlehnen. weil bei der gelingen »Anzahl von Peiionen. welche mehr als einen Hund halten, der mit der Erhöhung der Hundesteuer im Allgemeinen verbundene Endzweck «Bermiirderuirg der in Dresden gehüstenen Hunde) nicht erreicht werden und weil die verschiedenartige Besteuerung Aiilcik zu Steuerhinterziehungen geben würde. — Ar» Montag feierte in Meißen der Königl. Beziiksschlil- imvcktor und Schrrlrarh Herr Ludwig W a n g e nr a n n das '»ijährige Jubiläum reiner Lehrerthäligkert. 2lus Brnchstädt in Dhüringen gebürtig, einpsing er rcrirc Bordildung zum Lehrerberus in Erfurt, übte denselben zunächst als Schutamtskandrdat irr Dhams- brück und sodann als Lehrer und Rektor an den Stadtschule» zu Merseburg und Eislcben. bis.er ziir Reorgaiiisirring des Schulwesens j nach Bautzen a:s Direktor der dorligen Real- und Bürgerschule i berufen wurde. In drerer Eigenichasr besuchte er im Llnsriage des! Hoben König! Ministeriums des Cullus und öffentlichen Unterrichts 1873 die WellanSslellirng zu Wien, »in die dort gerammeUen An- ichariungeil »nd Erfahrungen für unser sächsisches Schulwesen nutz bar zu machen Dasselbe übertrag ihm 1875 das Amt eines Königl. BeziclSschulinspektoiS in Meißen, in welcher Stellung er sich kleidende Berdienslc um das Schulwesen dcS Bezirks erworben hat. Tie vielen im Bezirk reiwvrrtcn und neuerbauten Schulhäriier. vor allem aber die Tüchkigkeir deS LekrerslairdeS und der lrcsflrche Stand des gairzcn Schulwesens geben yicisür das beste Zengniß Zur Hebung des letzteren kam ihm vor Allem seine hervorragende litlerarstche Dhätigkeil für das praktische Gebiet der Schule zu statten, ins besondere jein deutsches Lese- und Sprachbrrch für die Elementar- nusen bis tür die Oberstufen der Bolks- und Bürgerschulen, sowie »irr die mittleren Klassen der Realschulen und ebenso seine Dar stellungen der biblischen Gcichrchie für die Eleinentaniusen Seine dazu gehörigen ...Handreichungen" wie auch die sür den KatechiSmriS- unlerncht zu Hand des Lehrers sür den Unlerirchr sind überaus wertbvolle Leistungen für die Methodik des Unterrichtes und sind zugleich durchweht rowohl von echt evangelischem Geiste, wie auch von treuer Liebe zu Polk und Batcrland. Diese seine reich geseg nete Wirksamkeit war schon vor mehreren Jahren vo» Allerhöchster Stelle durch Bestechung des Titels elnes Königl^Schulrathes an erkannt worden, wie ihn auch jetzt die Huld Sr. Maicslät dcS Königs mit dem Ritterkreuz 1. Elaste des Berdrcnslordcns jchmückte. Sern Jubiläumstag selbst gestaltete sich zu eurer erhebende» Feit- rerer der Schule. Äm sruhen Morgen ries ihm der Meißner Lehrer- Gesangverein seine harmonischen Grüße zu, später folgte die Be grüßung seitens der Königl. und Srädk Behörden zu Meißen, sowie der Geistlichkeit des Bezirkes durch die Vorsitzenden der Pastoralkcnsteienzen unler Führung des Herrn Supcnnkcndenken Tr Köhl'chütter, welche ihm als bleibendes Zeichen des ichönen Verhältnisses der Schule zur Kirche im Bezirk den ThorwaldEn- ichen Christus in GhpS auf hohem Sänlen'öckel überreichten. Tie Beglückwünschungen der vielen Corvoraironen und Vereine von Meißen, von welch' manchem der Jubilar bereits Ehrenmitglied ist. schlossen sich im Lame des Vormittags an. Um 2 Uhr aber fand die Begrüßung desselben, umgeben von seiner Familie, die bis ans ieinen Sohn, den bereits in weiteren Kreisen bekannren Ma- rinepsarrer. mit zugegen war. durch die Lehrerschaft deS^BczirkcS. die sich zum allcmrößken Tbcile eingcsuuden hatte, im Saale des Gnsthvscs zur Sonne statt, und gab dabei Herr Schuldirektor Jacob in Meißen in trefflicher Weste der allgemeinen Verehrung deS Jubilars und seiner Verdienste Ausdruck. Als Ehrengabe seiten« der Lehrer wurde ihm eine Geldstiftung von ziemlich 2000 Mk. überreicht, die seinen Namen trägt und deren Zweck ihm überlassen ist. Unmittelbar daran schloß sich ein überaus belebtes Festmahl mit zahlreichen ernsten und heiteren Toaste», das bis gegen 6 Uhr dauerte. Um 8 Uhr endlich bot der Meißner Lehrer» T«ie»sei«itchte. Deutsche- Reich. .ktrische A igr» wiederholte» im LSeseullrche» das sniver Gesagte. I» der klössrirtc» Debatte wurde von z>r«i Herren die Candidatrrr Wetzlich's das Wärmste empfohlen. In VrwinSangrlegerchritrn gelangte Kundgabe, daß die Berichterstattung über das abgrlauiene aus das Wärmste empfohlen zur Krindgade. daß die B Geschäftsjahr in 11 Tage» erfolge» weide und baß nächste» Montag über dir Ereursion nach Frankfurt a. M berlckrlet werde» würde Während des SommerhaltijuhrrS sind 80 Mitglieder zum Verein getreten — Auch i» Dresden bat sich, wie an verschiedenen anderen Orten unsere» engeren Vaterlandes, unter dem Eindruck de« präch tigen HrlbstwetterS hier und da die Baumblütbe znnr zweiten Male entwickelt. So wurde rmS gestern ein in voller Blütlre be findlicher Zweig iibcst'racht. der von einem Apfelbaum im Garten des Ehrlich'schen GeftiftS berrührt. — Heule Nachmittag halb süris Uhr wird Herr Pros. Dr. Fritz Schnitze irr dem ersten seiner 12 pädagogischen Vorträge für Damen und Herren i» Braun s Hotel das zeitgemäße Thema behandeln: lieber das wahre Ziel aller pädagogischen Resormbcslrebungc». — Ter Verband der N a t rr ra l v s l c gst a t i o n c » sür nnbemillelte Reiieirde ir» Königreich Sachsen hat sich an den Rach mit dem Estrichen gewandt, die Stadl Dresden möge dem Verbände heilrcte» Das Armenamt bat den Beitritt nicht zu empfehlen ver mocht. obwohl an und sür sich die Verbands Bestrebungen nur zu billige» seien Hier iei aber dem Bedürfnisse in gndccer Weile durch private WohllhaligkeilSvereiiie. durch Jnmingcri und Vereinigungen von Arbeitgebern und Arbeitnehmer» derart Rechnung getragen, das; eine ftihlbme Lücke i» dieser Beziehung noch kaum emv'uiwcn worden sei. Besonders aber das Wirken des Vereins gegen Armen- nolb und Bettelei, welcher sich schon seit scincm Bestehen dir Unter stützung Durchreiiender zur Ausgabe gemacht hat. sei da hervorzu- heben und gerade hauptsächlich im .Hinblick auf die segensreiche Tbätigkeit dieses Vereins verüberslüssiae sich sür Dresden der Bei- irstt zu dem genannten Verbände. I» de» »och nicht vollen 11 Jalncn, die der Verein geaen Armemiolh und Bettelei besieht, hat derselbe allein 94.414 Tnrchreiicndcn Unterstützung gewährt. Deshalb hat das Arniknamt auch vorgeschlagen, diesem Verein speziell zum Zweck der Unterstützung Durchreisender jährlich 90o Mk. vom I. Januar 1892 ab zu gewähren und der Rath hat diesem Vorschlag znnr Beschluß erhoben. — In einem Ha s tv s l i ch t P r ozesse gegen eine Eiken- b a h n v e r w a l t» n g bat das Reichsgericht neuerlich eine wichtige Entscheidung gefällt. In der Abendstunde stürzte ein Reisender von der Plattform deS Personenwagens, ans welchem er stand, während der Fahrt herunter und wurde durch eine schwere Ver letzung crwcrbsnnjähig. Er verklagte die E»enbghmiistcrnehriul»g. welche jedoch die Ausflucht erhob, der Reisende habe gegen ein ihm bekanntes bahnvolizeilicheS Verbot gehandelt, als er sich aus die Plaft'örni gestellt, und seine Vcrnnglnctung sonach selbst ver schuldet. Es winde jedoch settgeilellk, das; der einzige Wagen, in welchem der Kläger fghcen mußte, so überfüllt war, daß nur daS Zurückbleiben oder das Mitsahren ans der Plattform übrig blieb, und daß zu letzterem der Kläger durch das Fahrperional selbst veranlaßt worden war. TaS Reichsgericht entschied hiernach, daß der Vercrnglückie sür die Zuwiderhandlung gegen das bestehende Bahnpolizeigeietz nicht verantwortlich gemacht und ihm ei» eigenes Verschulde» an seiner Verunglückung, deren eigentliche Ursache übrigens nicht aufzuklären war. nicht beigemesscn weiden könne. — Am Sonntag Morgen in der '2. Stunde war der Ort Schmölln der Schauplatz einer argen Schlägerei. Ea M Per sonen hatten in einem Restaurant rn der Nähe des Bahnhofes gezecht. Dabei war cS zu Reibereien gekommen, die den Wirth veranlaßten. Feierabend z» bieten. Aus der Straße setzte» sich nn» die Zankereien iort und im Nn blitzter^Messer und schwirrten Stacketlatien in der Luit und Stiche und Schläge sielen hagcldick. Ei» Bäckergeselle erhielt sieben Stiche in den Rucke», ein anderer 3 Stiche in den Arm, ein dritter und vierter mehrere Stiche irr das Gesicht und so fort Zwei Mann ivareir so schwer verletzt, daß der behandelnde Arztz der bis früh 4 Uhr zu verbinden halte, die Unterbrmgnng im Krankenhaus AltenburgS anordnele. Die Namen der Betheiligten wurden polizeilich scstgestellt. — P o ii z eibcri ch t. Eine hiesige Firma wurde anr 10. d M. telephonisch angerrsten und ersticht, sür einen „E- Weber" einen Wechsel in Höhe von 151 Mk. zu diskontiren. Bald daraus er schien rm Koinolost derselben Firma ein unbekannter, etwa 15 Jahre aller Knabe mit Schülermütze auf dem Kopse und übeMb erircn verschlossenen Brief, der einen Wechsel mit enthielt. Daß dieser Wechsel gefälscht war. wurde sogleich erkannt, der Knabe des halb sortgcichickl und angewiesen, den belr. Herrn selbst zum Er scheinen zu veranlassen. Starr denen kam anderweit telephonische An frage. die aber schnell abgebrochen wurde, als man von der vor liegende» Fälschung sprach. Vielleicht werden aus ähnliche Weste noch anderweit Betrügereien vecsircht. — Abgelieserte Fund- gegenstände: I Geldla'che mit Riemen, enthaltend über 13 Mk.. welche ein Kansniamr Hennig aus Guben am 12. Oktober früh anr Sachienplatz. l goldenen Trauring. .IV. U. 28. 2. 86" gra- virk. den ein hier wohudaslcr Kausman» am 5. d M.rm Waldparke z» Bbnewitz. ein Goldstück, das ei» Mädchen. Elisabeth Lft'verk. anr Sonnabend aus der Ebcnrnitzer Straße und 1 Portemonnaie ruft über 53 Mk. Geld, welches das Schulmädchen Irak. Lterg in der Flur des Harnes Moiitzslratze 2l anfgehobe» hat. Letzteres hat, wie nachträglich bekam» wurde, ein hier bcdiensteteS Hausmädchen verloren. — Wie im gestrigen Blatte mitgetheilt wurde, war am Sonntag trüb ans Niederwarthner Flur die Leiche eines in Pieschen wohnhaften Schlossers am Damme der Berliner Bah» anigeftindcn worden. Tie Verniuthung. daß in dieiem Falle ein Verbrechen vorlicaen könne, har sich sicherem Vernehmen nach nicht bestätigt Ter Verstorbene ist offenbar von einem Zuge überfahren und getödtel worden. — Von der Orlspolrzeibcbörde in Löbtau war vorgestern ein bekannter und viel bestmiter Handarbeiter von bier wegen Diebstahls verhaftet und einstweilen im Ortsgeiängniß inhasiirt worden. Von dort entwich derselbe wieder, indem er den Oftn demolirte und eine Thüre ausivrengte. Aus denselben wurde bereits wegen einer anderen Angelegenheit vigilirt. — Leipzig. >3. Oktober. Gestern Nachmittag 5 Uhr fand in dem Villengriindstück des io plötzlich aus dem Leben abgerrrfcncn Konsuls Paul Bernhard Limburger sen. ein Tiauerakt ergreifendster Art statt. Um die Leiche desselben, welche unter großartigem Blumen- und Palmenschinuck oufgebahrt mar — auch Ihre Königl- Hoheiten die Prinzen Johann Georg und Max hatten de» Per storbenen noch durch Ucberrenvung eines BlnmenichniuckeS geehrt —. hatte sich eine große Anzahl Trauernder aus der hicnaen Gesellschaft versammelt. Der Thomanerchor eröffnet«: und schloß die Feier durch Gesang. Superintendent Tr. Pauk sprach unter Zugrundelegung von I. Moses 48, 21 tiercra.eisend zu der Trauerversammluna, worauf NamenS der Ccwccrt.-Direktion, sowie im Namen dcS Königs. Conservatoriums der Musik Stadt,all, n. D. Tr. Günther d„S Wort ergriff, um die Verdienste des Verstorbene» um beide Institute zu schildern. Hieraus ordnete sich der Kondukt und zog langsam »»ch dem Johairnlsfriedhvs: wohl über 40 Cauipagen folgten dem Leichenwagen. — Gestern Abend in der 9. Stunde sprang von der Plaawitzcr Brücke aus ein anscheinend in den zwanziger Jabren sichender junge, Mann in den Flirthkinal und ertrank dawlbst Seine Leiche wurde beule Morgen aus dem W»sier gezogen und aus bei derselben bcsindlrchen Pupicren scstgestellt, daß oer Verstor bene der Uhrmachergchslse August Br. a»S Marburg rn Krain war. Wie sich aus einem Brief an seine Angehörigen ergiebt, bat er t-en Tod gesucht, weil er lange Zeit ohne alle Beschäftigung und deshalb vollständig mittellos war. — Die Einweihung des neuen UiiiversitStS-BibllolhekgebäudeS in Leipzig findet Sonnabend den 17. d. M. statt. Se. Excellen; der Kultusminister Tr. v. Gerber wird dem seierllchen Akte bei wohnen. Fortsetzung de- örtliche», Ttzeile- Seite v. - Der Sailer bat bekainttlich ganz u». erwartet dir elektrische Ausstellung in Frankfurt besucht. Ma» schreibt von dort: Die nationaldeirkendrn Kreiie batten sich schon darein ergeben, daß sie aus diese Hobe Ehre verzichten müßten, da ja stadtbekannte Behältnisse vorliegr». welche es Sr Majestät schwer gemacht hätten, der Zudringlichkeit gewisser Persönlichkeiten zu entgehen. Als darum die Kunde um- berslog: .Der Kaiser ist in der elektrischen AusstellrmaH wurde» virlsach Zwttsel gehegt. Hier in Franksurt. wo tagtägllch mit Böriengerüchten gearbeitet wird, ist man sehr zur Skepsis ge- »eiat. Aber die srode Nachricht war wirklich wahr, und Tausende sticmiten nach der Ausstellung und nach den, Bahnbose. um ihren jrigcndsrische» Herrscher zu leherr und zu begrüßen. Gründlich über rascht war auch das AusstellriiigSkoniittr. dessen .verdienstvoller'' V »sitzender bekanntlich — Herr Soniicrnan» ist. der» Anscheine nach einer der erste» Elektriker dieses Jahrhunderts. Einer der srüdesten unter de» überraschten Herren vom Komitee, der i» der Ausstellung eintras. war der intellektuelle Urheber und tbatkcästige Schöpfer der elektrischen Ausstellung. Herr OSkcrr v. Miller, dem sattsam bekannte Zustände Herrn Soirnei»»»» übergeordnet baden. Herr v. Miller übernahm auch sofort die Führung Sr. Majestät und wurde dabei vo» Herrn Geheimrath Kitller »irterstiitzt. Ja. wo war Herr Sonuenian» ? Nach seiner .Franlfurter Zeitung" soll er freilich i» erster Linie an der Führung Sr. Majestät velhciligt gewesen sein, das ist aber eine direkte Unwahrheit. Ueberbauvt schien die „Frankfurter Zeitung'' vo» ihrer gerühmten .Fixigkeit" i» der Berichterstattung verlassen gewesen zu sei», denn Herr sonne marin kam sehr spät, kurz vor Schluß des Kaiserliche» BeiuchS »nd konnte bei der» ungemein lebhaften Tempo, in welchem der Kaiser die Besichtigung vorrighm, trotz seiner Furlschrftlsbeiire niemals die vordere Gruppe erreiche», so daß er sich schließlich daraus beschrankte. d>e hessischen Prinzessirinen anzuredc». die schon früher einmal den Genuß seiner belehrenden .Führung" über sich haben ergehen lasse» müssen. Auch bei der Fahrt mit der elektrischen Bahn nach der Maincinsilcllnng befand sich Herr Sonncmann so sehr im Hialer- grirnd der Ereignisic. daß er mit knapper Notb den Anschluß er reichte. Sc. Majestät hat den internationalen Demokraten keines Blickes gewürdigt. Um so unverlchämter ist das Verhalten der .Fiairksurler Zertung", die von einer „Führung" durch „Herrn Loiinemair»" rvricht. Dieser Herr befand sich während der ganzen Zeit dort, wohin er bei einem Besuche Sr. Maicslät gehört — u» Htiitergrnnde. Bei einem Besuch der elektrotechnischen Ausstellung, die am nächsten Montag, 19. d. M.. ihren Abschluß findet, »ahm der Kaiier von den Er>ungenichaften Kennliriß. die der menschliche Verkehr aus de» Gebiete» des Nachrichtenwesens, der Beleuchtung, des ElseiibghiiweieiiS, der Marine, dcö Bergbaues, der .Heilkunde sowie sür bewegende und sonstige Vctricbszwccke der gehciminß- vollen Natnrkraft verdankt, welche dem jetzigen Zeitalter den lempcl aufdrückt. Der wichtigste, bahnbrechendste Fortschritt aber sollte erst mit dem Frankfurter Unternehmen selber zur Er scheinung kommcn : die praktische Lösun^deS Problems, irgend eure vo» der Natur gebotene, an Ort und -stelle nicht recht verivcrth- bare Kraft mit Hilft der Eleltricilät in de» Mitteloiinkt der In dustrie und dcS Gewerbesleißes üherzulcitcn Eine vo» Tobro- wolskn erfundene Maschine hat dies Geheimnis; von unermeßlicher Tragweite enthüllt und damit Ivahrend der Ausstellung irr Frank- ftcrt glänzend ihre Probe bestände». Zwar waren Anlagen von Kraftübertragungen namentlich in der Schweiz schon »relirfach aus- acftihrt, »och liienicilö aber aus solche Enlieriuiiigkii und mir io hoch gespailnieil Strömen, wie bei Ucbertragung der dreilmnocrt aus dem Neckar bei Larrffeir gewonnenen Pserdekräste »ach Frank snrt. Am 28. August erglänzten von der Frankfurter Ausstellungs halle als Umrahmung einer L.liu»wkpforte tarnend Glülllichtce. die von den Lauffeuer Turbine» gespeist wurden, und einige Tage water betrieb der neu erftindeiie Drehstrommotor eine Pumpe, die ihrerseits wieder einen Wasserfall mit einer Höhe von relnr Metern mit dem erforderlichen Wasser versah, er» Sviel der Kräfte, durch welches der Lauffeuer Wasserrall. der dem ganzen Unternehmen als Triebkraft diente, nach Franksurt a. M. zum Theii übertragen wurde. Hier steht die menschliche Gütererzeugung vor einer Thal von epochemachender Bedeutung: eine neue Periode mciiichhchen Schaffens erhält durch dieie Kraftübertragung uns einer Entfernung von 175 Kilometern ihren Markstein. Von jetzt ab braucht sich der schaffende Menichengeisl nicht mehr über den Mangel an Naturkrästen zu beklagen; wo ihm eine solche fehlt, da wird ihm eine unbeniitzte aus weiter Ferne geliefert und zur Verfügung gestellt. Besorgte Pessimisten hatten sich >cho» durch daS näherrückende Ende des KolilenvorratbeS der Erde schrecke» lassen. von jetzt ab ist diese Befürchtung gegenstandslos. Taiür werde» die Industrie städte hoffentlich bald reinlicher und weniger von Staub und Kohleiriuß czeplaat sein wie bisher, da ihnen wie auch dem Klein gewerbe mit Hilfe der Eleklricität billigere BctricbSkräste in un erwartetem Mayr dienstbar gemacht sind. Der Oberstallmeistcr des Kaisers Prinz von Thurn und Taxis demUsionirtc ans Geinndheftsrücksichte». Ter Käfter »ahm die Demission an unler Anerkennung der bisherigen Dienste und er nannte zum Nachfolger Len disponiblen Oberst Fürst Rudols vo» Lichtenstcin. Tie „Nordd. Allg. Ztg." veröffentlicht folgende Zuschrift: Von allen gegen dic Vcrthcidiger im Hcinre'iche» Moidprozeß erhobenen Vorwürfe» ist der für die Oesienllichkcit anstößigste der. daß „beide Verlheidtger" in öffentlicher Gerichtsverhandlung zn ihrer Erfrisch urig sich Sekt habe» kommen lasse». Diese Darstellung, welche nr der gelammten Presse des Inlandes Verbreitung gesunden hat, ist unrichtig, und muß sich gegen die Unterstellung, datz ich hierbei bethciligt sei. zu meinem lebhafte» Bedauern öffentlich Verwahrung einlegcn. Ich habe nicht erklärt, ein Bcdürsniß »»ch crirer Er grrickang zu haben. J>d habe den Sekt auch nicht bestellt, noch von dessen Bestellung seitens meines .Herrn Kollegen zuvor etwas gewußt. Ich hatte weder einen Auftrag crlheilt, noch war ich »nr meine Zustimmung ersucht worden, zugleich in meinem Name» zu ivrechen. als mein Herr Kollege zu meiner eigenen Ueberraschung erklärte: „Es ist cinsach ei» Glas Sekt, welchen wir uns kommen lasse»." Nach Gestattung der Sache durch den Herrn Vorsitzenden hatte ich keine Veranlassung mehr, die Erklärung meines Herrn Kollegen, soicr» sie »reine Perio» bctr.rs, richtig zu slellcn. da durch solche Besichtigung die Sache erst auffällig gewocde» wäre. Allerdings habe ich von dem ohne mein Wissen und Wollen mit Genehmigung des Herm Vorsitzenden durch den Gerichtsdicakr mir Vorgesetzten Wer» auch getrunken. Lediglich dem G »ige der Verhandlung meine ganze Aiftmcrksamkcft widmend, ist es erklär lich. wenn ich cS »nlerließ, ftirrsühlige Uebcrlegungen anzustcüeii. ob cs nicht dennoch rathsam wäre, von den, Genüsse des dargc- botencn Weines Abstand zu nehmen. Ich appellire an de» unvar teiischcn Sin» und das Gerechtigkeitsgefühl aller Zeitungen, welche ohne Keniitniß der wahren Sachlage Artikel in dem crwälmftu Sinne gebracht haben, diese meine Erklärung gleichiallS anszriirchmcir. Berlin, 12. Oktober 1891. Ter Rechtsanwalt Dr. Ballien. Den „Osld. Grenzb." wird aus Ehdtt,ihnen geschrieben: „Wie verlautet, trabe bier eine durchgereiste hohe Persönlichkeit sich fol gendermaßen geäußert: Es seren der Regierung viele Rathschläge erthcrlt und Vorschläge gemacht worden bchuis Ernrüßiguiig. gänz- sicher Aushebung und Abänderung der Getrcidezölle. Davon habe ein Projekt Anklang gesunden und nun werde hinter den Koolisscn sehr stark und ernstlich daran gearbeitet, dem Reichstage sofort bei seinem demirächstigen Zusammentritt eine diesbezügliche Wefttzes- vorlage zur dringlichen Erledigung zu unterbreiten. Die Basis dieses Projektes sei, die Zölle zu wirklichen Schutzrölle» für das allgemeine Wohl hcranzribildeir. Es soll ein Norm llpreis festgesetzt werde», und zwar: für Roggen 165 Mk. für Weizen 190 Mk. kur 1000 Kilo, ab inländische Hafeiwrte, welcher die Grenze fixift. wobei die Landwiethichast gut existircir kann und das Volkswobl nicht durch nr hohe Preise gefährdet wird. Die Negierung wird »nn ermächtigt, de» Getrcidekonsnmeritcn wie Müllern und Bäckern, insoftr» dieselben daraus reslcktrren. Getreide aus dem Ausland zu vcrsch >ssc» und zum fixirten Nvrmalvikift abzugeben, insofern der letztere den, Seldiikostcripreift gleichkommt oder dciiselveir übersteigt. Ist de, Weltmarktpreis höher, so wird dieser ohne Zoll bezahlt: ist er niedriger, so kommt der Normalprets zur Erhebung, und der Ucberschuß verbleibt olS Eingangszoll Für Psioatiirrport kommt der bisherige Zoll zur Erhebung. Dodnrch wird »nn bezweckt, daß wir vor Ucbcrichwemmuirg durch ausländisches Getreide geschützt bleiben. — also Schutz der Landwirthschnft, - ferner werden wir keine zu hohen, unerträgliche» Preise rvie jetzt habe», da wir jg daS fehlende Quantum zu den Auslands- bez. Normalpreisen er halten können — dadurch Schutz dem Volke vor Vertherrerung der Lebensmittel durch Spekulation und Vörftrinianöver. König Wilhelm H. von Württemberg bat den Beginn seiner Regier»«,! durch einen Gnadenakt aiwgeicichnct. Tieft an sich
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