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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.03.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187703254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18770325
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18770325
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-03
- Tag1877-03-25
- Monat1877-03
- Jahr1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.03.1877
- Autor
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»«»«1t«» «»» <«P«»ttt»» JvhanutSgasse 33. »yrrlHß«»«» »er »«»actio»: Vormittags 10—12 Uhr. Nachmittags 4—« Uhr. »nuabme »er für dir nächst- folgend« MWmner bestimmten Znserate a» Wochentagen dis 8 U»r Nachmittags, an Tonn- »ad Festtage« früh bis '/^ Uhr. Ha »r» Mlalca für Zos. Aa»ah«e: Otto Klemm. Univerfiläzsstr. 22. rontS Lösche. Katharinenstr.l8,p. nur dis Uhr. Anzeiger. Organ für Politik. Localgcschichte, Handels- und GcfchWdcrkehr. Ld«»»e»u»t»»rrt« viertelt. iacl. Bringerloh« L Mt. durch die Po« bezog«« « Mt. Jede einzelne Nummer 30 PI- Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbefvrderuug 3« Mt. mit Postbeförderuag 45 Mt. Zoferalr 4gefp.Bourgeois. »»Pf. Größere e-chnftcn laut mtserrm PrriSverzeichniß. —Tabellarischer Satz nach höherem Tarif, »relamen ouler »ev> »röactioor-ttch die Spaltzeil« 40 Pf. Inserate sind stets an d. tdvrtitto« zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pr»»n»»«n.ii<1« oder durch Poftvorschust. M 84. Sonntag den 25. März 1877. 71. Jahrgang. Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten Mitt»»ch «m 28. März «. v. «be»d« »/,7 Uhr tm Suale der I. ««rgerschmle. Tagesordnung: I. Gutachten de- OckonomieauSschusteS über » die AuSflurung der beiden bei Lindenau gelegenen Parcellen Nr. 2828 und 2629 de- Flurbuch- für die Stadt Leipzig, d. die An pflanzung von Bäumen auf dem Roß- und Fleischerplatze, o. den Vertrag mit dem Sgl. Justiz-Ministerium hinsichtlich der Herstellung der Harkortstraße und Kleinen Burggasse, ä. die Herstellung eine- Wege- von der Kochstraße nach der Südstraße, s. Schleußen- anlagen in der Alexanderstraße. Seitenstraße, Moritzstraße, Rudolphstraße und Prome nadenstraße. II. Gutachten de- VerfastungSauSschusteS Uber die Friedhof-ordnung für den neuen nörd lichen Friedhof m. Gutachten de- Bauau-schustes über L. die vom Rathe abqelehnte Einführung der Wassir- leitung in die Corridor« de- neuen Stadttheaters, d. Conto 3l, Anhang Pos. 24 dc- Hau-Haltplan-, e da- vudgetpostulat für Unterhaltung der Nonnenmühle. Bekanntmachung. Wiederholt ist hier wahrzunehmen gewesen, daß bei Herstellung von GaS- und Wasterrohr- leitungen, bei Pflasterung-arbeiten oder Legung von Trottoir-platten, bei Ausführung oder Aus besserung von Schleusten und anderen Bauten in den öffentliche« Wege«, Straffe« u«d Plätze« nicht immer die z«r Sicherheit de» Deikehr» erforderliche» Maßregel« aetr»ffe» werden, daß namentlich während der Nacht offen gebliebene Baugruben und Gräben, sowie aufgehiiufte oder sonst liegengelassene Materialien aller Art nicht gehörig eingefriedigt und mittelst ausgestellter Laternen besonder- beleuchtet werden. Die GaS- un» Wasserleitungstechniker, die Baugewerken und Arbeiter weisen wir daher hier durch besonder- darauf hin, doß nach tz. 367iz, i«, deS Strafgesetzbuches Derjenige, welcher bei Arbeiten »bgedachter Art die erforderlichen Sicherungsmaßregeln zu treffen unterläßt, mit Geld strafe bi» zu ei«hu«dert««dfü«fztg Mark oder entsprechender Haft bestraft wird. Leipzig, am t5. März 1877. Der Starh oer ^.radt Leipzig. vr. Georgi. vr. Reichel. Die allgemeine Ausstellung der Schiilerzeichuunge« sämmtlicher Leipziger Stadtschule« findet an den Tagen vom 26. biS 29 Mär, ». e. statt. Geöffnet: Vormittag- 9—12, Nachmittag- 2—6 Uhr. Au-stellung-local: t. Bürgerschule für Knaben, 1. Etage. Eintritt sicei für Jedermann. Au-gestellt find die Zeichnungen: vom ThomaS- und Nicolaigymuafium, Realschule I. Ordnung, Realschule II. Ordnung, höhere Bürgerschule für Mädchen, 1. bi» 5 Bürgerschule, 1. bi- 4. Be zirks schule, Rath-frrischule und Kortbttduug-schnl« für Mädchen. Di« Fortbildung-schale für Snaben ist nur durch Claffe 20—40 vertreten Zum Besuche der Ausstellung ladet ergebenst ein F. Flt»zer, städt. Zeicheninspector. Wegen Reinigung der Locale bleiben die Geschäfte deS Leihhause- und der Sparcafse für DieuStag de» 27. März ». «. au-gesetzt und können die für diesen Tag bei der Sparcasse gekündigten Beträge schon Montag den 26. März e. in Empfang genommen werden. Leipzig, den 24. März 1877. De» Rath» Deputation für Lethh««» »«d Spareuffe. Die Eltern derjenigen Kinder, wrlcbe Oster« L87S eo«fir«»irt werden sollen, werden hierdurch ausgefordert dieselben biS zum 7. April persö«ltch anzumelde« und zwar die Knabe« bei Herrn Pastor v Dreydorff, die Mädche« bei Herrn Pastor vr. Howard. Die Unterrichtsstunden für diese sowohl, wie für die, welche schon ein Jahr den Unterricht besucht haben und Ostern 1878 confirmirt werden sollen, beginnen in der zweiten Woche nach Ostern. Da» e»a«g.»reform Pfarramt. Bekanntmachung. Hierdurch bringen wir zur öffentlichen Scnntniß, daß der Unterricht der -tze«lsch«le II Ord nung im nenen Gebäude an der Parthe am LG. April h. I. beginnen wird. Leipzig, am 23. März 1877. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. W-lisch, Resrdr. Bekanntmachung. Da« der Stadtgemeinde gehörige, am Peter-stei«»eg Skr. LL gelegene Gr««d- stilek z«r Gruue« Lt»de, Nr. 30l Abthecl. ö. de- BrandkatasterS, soll zum Derka»fe, bez. da- Vordergebäude a»f de» Abbruch M»«tag de» 2V. dtef. Mo», Bormittug» LL Uhr an RathSstelle versteigert und vorbehaltlich de« Beschlusses über den Zuschlag i» ^lge»der Weife auSgebote» werde«, nämlich zuerst da- ga«ze Grundstück, so wie eS steht und liegt, zum Verkaufe mit der Verpflichtung für den Ersteher zum Abbruche de« Dorbergehäude» »nd ««trr Au-fchluh des nach der festgestellten neuen Straßen, und Banfluchtlinie davon zur Straßeuverbretterung zu verwendenden Grunde- «nd Boden-. welcher nicht mit verkauft wird, da»« «och einmal da- Grundstück mit Ausschluß de- befo«der» auf den Abbruch zu versteigernden Dordergrbäude» «nd «ach Abtre»u««g de- zur Straße«verbretteru«a zu verwendenden Grundes und Boden- de- letzteren mit den Sette«- und Hintergebäude«, so wie Alle- steht »nd liegt, ebenfalls zum Verkaufe, zuletzt da- Bordergebäude auf den Abbruch für den Fall, daß der Zuschlag auf da- zweite Ausgebot erfolgt. Der versteigerungStermin wird pünktlich zur angegebenen Stunde eröffnet und die Verstei gerung jede-mal geschloffen werden, sobald auf die in obiger Reihenfolge au-gebotenen Berstei- gernnqSobjecte weitere Gebote nicht mehr erfolgen. Die Versteigerung-dedingungen und ein Situation-Plan liegen von Do««er»tug de« LS. dtef. Mo«, ab in unserem Bauamte (Rathhaus, 2. Etage) zur Einsichtnahme a»S. Leipzig, den 10. März 1877. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Eerutti Holzpflanzen-Verkauf. Bo« dem städtischen Forstrevier B«rga« könne« durch den «evierwalter Herr» Oberförster Dietz« (ForsthauS Burgau, Lindena» bei Leipzig) die nachverzeichneten Holzpflanzen z» den beige gesetzten Preisen gegen Baarzahlung oder Postnachnahme abgegeben werden, alS: 20,000 Stück zweijährige Eichensaat ä Hundert 2 100 « holländ. Linden von 2—2V, Meter Höhe ä Stück 1 - 50 - 500 - gewöhnliche Linden von 2—2'/, Meter Höhe ö Stück — - 75 - 1000 - eingeschulte Birken - 2—2»/, - - ä - — -50- 1000 - - « - 1i/,—2 « - ä » — -30- 1000 - - eschenblättrige Ahorn von 2—2»/, Meter Höhe ä Hundert 30 - — - 300 - - Ahorn zu Alleebäumen mit Kronen von 3 Meter Höhe ä Stück 1 - — - 30« « - großblättr. Ulmen von 3 Meter Höhe ä Stück i .... 1 - — - 1000 - - Ebereschen von 2—3 Meter Höhe ä Hundert 40 - — - 500 - - Weißbuchen von N/,—2 Meter Höhe ä Hundert .... 8 « — - 1000 - . Fichten mit Ballen N/,—l^/iMtr.HoheäSt. 75^s, i. Hund. 65 - — -- 3000 - » - « » 1 Mtr. Höhe ä St 50 ^s, im Hundert 40 - — - 500 - « Lärchen mit Ballen 1—11/4 Meter Höhe L Stück . . . .— - 50 - 100 - « Tannen mit Ballen 1—1*/, Meter Höbe ä Stück ... 1 - 50 - Leipzig, am 14. Februar 1877. De» Rath» Forst-Deputatio«. Lripfig. 24. März. Da- Ergebniß der Abstimmung über den Reich-gericht-sitz wird von den Berliner Blättern meist mit Bitterkeit besprochen. Die „Nat.-Ztg." geht auch hierin wieder voran. Unter den größeren Organen, die rühmliche Ausnahme machen, ist namentlich die freiconservative „Post" hervorzuheben, die sich mit Würde in das Unver meidliche fügt und Folgende- auSführt: Eine so zahlreiche Theilnahme, wie sich am Mittwoch bekundet hat, ist m den Annalen des deutsch«« Reichs tages kaum noch verzeichnet. ES nahmen an der Ab stimmung 355 Mitglieder Theil und eS fehlten also nur 42, eine Zahl, weiche durch Krankheit und unaufschieb- bare Geschäfte ersahrungsmäßig stets abgeht. Dir Majorität für Leipzig betrug 71 Stimmen, die Anwrseotzeit sämmtlicher Abwesenden, selbst wenn man annehmen will, daß sie ohne Ausnahme für Berlin ge stimmt hätten, würde also an dem Resultate Nichts ge ändert habe». Vollzählig anwesend waren, die Lonservativen und die deutsche Reichspartri; von der letzteren stimmten alle preußischen Mitglieder mit einer Ausnahme für Berlin, ebenso stimmten von den Lonservativen nur drei preußische Mitglieder für Leipzig. Bei dm Nationalliberalen stimmten 32 Mitglieder, meist Sachsen, Bayern, Thüringer, Hessen für Leipzig, außerdem Laster, Wölfe! und Andere. Fortschritt, Centrum, Socialisten stimmten geschloffen für Leipzig, ebenso die Elsässer Protestpattei, während die Autouomisten sich der Abstimmung enthielten. DaS Resultat der Abstimmung ist als» herbeigefühtt durch da- Zusammengehen der entschiedenen Opposition «it nationalaestnutm Elementen, welche durch lavdr- «annichastlicke Gefühle, Antipathie gegen Berlin und sachliche Rücksichten sich leiten ließen. Wo sich Nameu. wie Bölk, LaSkrr. HSlder, Srephaui, St auffenberg unter der Mai orität für Leipzig fiadev, wird man dem Votum nicht eine antiuationale, reichsfeindlichr Deutung geben können. Sobald man sich dazu entschließen kann, dem Votum vom 21. März Seme politische Bedeutung beizulegm. darf mau sich dabei beruhigen, daß. so gewichtig die Gründe avck find, welche für die Verlegung des Sitzes d«S obersten Rrich-gerichts nach Berlin, als de« Centralcunct« der gesammtrn Verwaltung des deutschen Reiches, sprechen, der Gedanke einer möglichsten Decen- tralisatio«, «elche seit der Begründung »cs deutschen «eiche« vo« ten unbefangensten Staatsmänner« und Denkern gefordert worden ist, diesmal gegen die preußi schen Wünsche den Sieg davon getrogen hat. Als eine Ironie des Schicksals verdient e» schließlich noch verzeichnet zu werden, daß sämmtliche sechs Berliner Abgeordneten gegen Berlin gestimmt haben. Auch die „Weser-Zeitung", die bekanntlich seither mit großer Entschiedenheit die Wahl Leipzigs von nationalen Gesichtspunkten au- bekämpfte, stellt sich jetzt auf den Boden der vollendeten Thatsache und schließt ihren Artikel über die Abstimmung de- Reichstage- mit den Worten: „Im Uebrigen werden die rein sachlichen Consequenzen der ge troffenen Entscheidung »nd selbst die politischen Nebenwirkungen de- concreten Falle- wohl zu er tragen sein, da ein oberstes Reichsgericht auch in Leipzig existiren kann." Ueber die Zurückhaltung, die der Reichskanzler in dieser Frage beobachtet, sagt die „Köln. Ztg.": „Fürst BiSmarck mag eS vielleicht gerade für seine Pflicht gehalten haben, in dieser Angelegenheit weniger den preußischen Minister-Präsidenten heran-zukehren, al» den Reichskanzler Er hat sich v»n den Berathungen über diesen Gegenstand »m Reich-tage fern gehalten, und in der Tbat würde e- doch wohl einen eigentümlichen Ein druck gemacht haben, wenn der Reichskanzler, nachdem der BundeSrath sich für Leipzig entschieden, eifrig für Berlin hätte sprechen wollen. Die große Mehrheit, die sich für Leipzig au-sprach, läßt e- al- zweifelhaft erscheinen, ob Fürst BiS marck mit Aufbietung alle- seine- Einflüsse- eine Mehrheit für Berlin zu Stande gebracht haben würde. Und in diesem Falle würde er wirklich eine empfindliche Niederlage erlitten haben, wäh rend er jetzt sich mit allem Recht darauf berufen kann, er habe im BorauS erklärt, in dieser Sache neutral zu sein." Die scharfen Aeußerungen, die der Abg. La Sk er während der zweiten Lesung der ReichSgerichtS- Vorlage über die Abwesenheit de- Reich-kanzlerS that, haben noch während jener Sitzung zu einer kleinen Episode geführt, die aber von manchen Blättern sehr stark übertrieben worden ist. UnS wird darüber au- Berlin gemeldet: Au- einer privaten Mittheilung, welche der Präsident de- ReichSjuftizamlS Herr Friedberg während der Berbandluug am Mittwoch im Auftrag de- Reichs kanzler- einzelnen Abgeordneten machte, und welche sich nur auf da- Nichtkommen de- Reichs kanzler- an jenem Tage bezog, hat da- Gerücht, nach allen Seiten übertreibend, einen Brief de- Fürsten BiSmarck an den Präsidenten v. Forcken- beck gemacht, worin der Erstere erklärt habe, er würde eine Versammlung nicht wieder betreten, in welcher man ihn der Pflichtwivrigkeit geziehen habe. Wir hören au- sicherer Ouelle, daß weder ein Brief an den Präsidenten v. Forckenbeck von dem Reichskanzler an jenem Tage gerichtet wurde, noch daß die Aeußerung de- Reich-kanzlerS einen andern Inhalt hatte, als den, daß und weShalb er an jenem Tage nicht erscheinen werde. Auch nach der „Nat.-Ztg." ist die Nachricht, daß während der letzten Sitzung de- ReichStageS zwischen dem Präsidenten de- Reich-tage- und dem Reichskanzler irgend eine Cammunication stattgesunden habe, namentlich bezüglich einiger Aeußerungen de- Abg. La-ker in der Rede über den Sitz de- Reich-gericht-, vollständig au- der Luft gegriffen. ES hatte Uber eine dem Fürsten Reichskanzler mißverständlich mitgrtheilte angeb liche Aeußerung de-Abg. La-ker ein Briefwechsel zwischen dem Reichskanzler »nd dem in ber Sitzung anwesenden StaatSfecretair Friedberg stattgefunden, der mit der Erklärung beS Mißver ständnisse- seinen Abschluß fand. Nach der „Magd. Ztg." soll der Reichskanzler namentlich durch die Andeutungen de- Abg. La-ker über die neutrale Haltung de- führenden Staate- in einer so wichtigen Frage und über die herr schende „Regierungslosigkeit im Reiche' sehr em pfindlich berührt worden sein. Tagesgeschichtliche Ileberjicht. Lchyis. 24. März. Bei der am kaiserlichen Seburt-tage ersalgten Ueberstabe de- Kolofsalgemälde- von A. i» Werner, d,e Kaiserproclamativn in Bersaille- darstellend, an den Kaiser hielt König Albert von Sachsen eine Ansprache an den Kaiser, die von dem Letztere« mit tiefer Rührung entgegen- genommen und beantwortet wurde, wie überhaupt der Kaiser Über die- Geschenk in höchstem Maße sich erfreut zeigte. Die Ansprache de- König- Albert lautete: Ew. Katserlicht Majestät! Den Tag. an welchem Hochdiesrlbe« zur Freude de« gesemmten Vaterlandes Ihren achtzigste» Geburtstag in ungeschwtchter Kraft und ungetrübter Frische feiern, konnten die deutsche» Fürsten und freien Städte nicht vorübergehen lasten, oh«e auch ihrerseits durch ein äußeres Zeichen ihrer Freude uud Luhänglichkeit Aus druck zu geben. Diese- Bild stellt einen der wichtigste» Momente der deutschen Geschichte, eine» der wichtigsten wohl auch aus dem an großen Augenblicke» so reichen Leben Ew. Majestät dar. Er war, als E». Majestät auf den Wunsch der deutschen Fürsten »nd freien Städte die dem deutsch« Volk« in der Zeit frauzöfischer Gewaltherrschaft verloren gegangene Kaiserkrone wieder ausuahme», und so Dem. «aS die deutschen Stämme i» gemeinschaftliche» Kämpfen uud Siegen bereits erreicht, dir äußere Weihe aabeu. Dürft« wir »och riuen Wunsch bwjusügen, so ist eS der: Mögen Ew. Majestät das auf blutigen Schlacht feldern gegründete Deutsche Reich noch viele Jahre iu ungestörtem Friede» uud Wohlergehen regiereu! DaS walte Gott! Da- sächsische König-paar hat seinen Aufent halt in Berlin verlängert; die Abreise s»ll Sonn tag erfolgen. Der König gedachte der S. Lesung der Reich-gericht-vorlage beiiuwohnen, wie er be reit- die zweite mit Interesse verfolgt hat. D«r sächsischen Abgeordneten, die ihm ihren Besuch machten, sprach er feine hohe Befriedigung über die Wahl Leipzig- auS. Am Abend de- Kaiser tage- war die ReichS- hanptstadt glänzend erleuchtet. Die Illu mination war eine außer»rdentliche. Natnrgemäß concentrirten sich ihre Haupteffecte um das Centrum der Stadt, die Linden, die FriedrichS- und Leipzigerstraße, den Schloßplatz rc. Gegen 8 Uhr, als die fleißigen Hände der Handwerker und Arb/-' r Feierabend machten, begann eine förmliche Völkerwanderung nach dem Eentrum der Stadt, die durch da- milde Wetter sehr begünstigt »nrde. Der Hauptstrom ergoß sich »ach der neuen Reicb-bank, die zum ersten Male i« Lichter schmuck strahlte. Die Hauptliuieu de- mächtigen > Portal- waren durch tausende und aber tausende I von Gasflammen — eS sollen ihrer 47,000 ge wesen sein — nachgebildet und von der Bekrönung deS RisalitS leuchtete unaufhörlich rothe- benga lisches Feuer, besten „wabernde Lohe" der pracht vollen Gruppe „Germania, Industrie uns Handel
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