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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.04.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187704274
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18770427
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18770427
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-04
- Tag1877-04-27
- Monat1877-04
- Jahr1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.04.1877
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Romberge (Reffen der beiden alten Rvmberge) u Äm., bestand Gegenwärtig sieht sich der Abel in Folge der wirthschaftlich«! Umwälzungen. wie auch der großen völkischen Reformen der jetzigen Regierung, welche ihm ein weite- Feld ernster Thätigkeit eröffnet haben, von einer eingehenden Beschäftigung mit der Musik abgezogen und Überläßt deren Pflege dem weiblichen Theil feiner Angehörigen und den übrigen Ständen, die sich der Kunst berufsmäßig widmen. Ausgrabungen des Prof. Llopsieisch bei Cölleda in Thüringen. Schon feit einer Reihe von Jahren veranstaltet der thüringisch sächsische Verein für AlterthumS- tanve Ausgrabungen in dem an historischen Er innerungen so reichen Thüringen In den letzten Tagen hat der bei diesen Ausgrabungen schon mehrfach genannte Jenenser Professor vr Klop- fleisch einen reichen und interessanten Fund ge macht, der sicher die Aufmerksamkeit — auch auS weiteren Kreisen — aus sich lenken wird Bon EckartSberga ziehen sich in der Richtung Uber Buttstädt, Cölleda. Greußen in Thüringen eine Reihe künstlich aufgeworfener Hügel hin, deren Höhe 20, 30, auch wohl 50 Fuß beträgt. In den meisten derselben ist man zufällig aus Steingräber gestoßen, auch wurden Urnen und Streitäxte ausgefunven. Die in Rede stehenden Ausgrabungen fanden in der Gegend zwischen Cölleda und Feudingen a U. statt. Hier, bei dem Dorfe Stödten, liegt der hiernach fo genannte Stödtcner Hügel (ca. 50 Fuß hoch). Seine Lage in der an Erhebungen freien Ebene, seine eiaenthümliche Form lassen ihn aus den ersten Blick al- einen künstlich aufge- wv'senen Erdhaufen erkennen. Pros. Klopfleisch ließ in der Mitte deS Hügel- von oben herab Anschlägen; man sand bald in den oberen Schichten (ca 7 Fuß) eine Reihe von Skeleten, namentlich von Frauen und jüngeren Personen; nur ein einziges derselben war in emen Kasten von Holz eingeschlossen worde»; die Übrigen erschienen nur mit einer starken Bohle üverdeckt. Der Schädelbildung nach zu urtheilen, gehören die Skelete verschiedenen Racen an; der deutsche Langschädel indeß war am Häusigsica ver treten. Auf diese Schichten folgte ein ausgeschütteter Humusboden von ungefähr derselben Mächtigkeit; darunter befand sich eine Lage von Steinen, die auS verschiedenen Orlen der Umgegend, zum Theil auS ziemlicher Entfernung herbeigeholt sein müssen. So waren der rothe Sandstein von der Rothen burg (Kyffhäuser), der weiße Sandstein auS Nebra a d. U , Steinforlen auS den Brüchen der Schmücke und Hainleite zu erkennen. Hierauf erst stieß man aus daS eigentliche Grab, daS sich wohl am Besten als ein „Hüttenbau" bezeichnen läßt. Leiber waren fast alle Skeletthelle Staubmassen, nur de Stirn- und Augenknochen eineö männlichen KörperS hatten sich erhallen. AuS der Art der vielfach Vorgefundenen Schmucksachen und auS der Lage derselben ist zu schließen, daß auch ein weib licher Leichnam mit bestattet fr» und zwar müssen berd« Leichen Kreuzform gebildet haben. Ern starker Baumstamm, an den sich dachartig andere ge spaltene Stämme angelegt, hat daS Grab zunächst bedeckt; darüber sind Stcinmassen gelegt worden, die auch alS mit Kalk oder Mörtel ver- strichen erscheinen, diese wieder hat eine starke Schicht Sctils bedeckt, besten Uebcrreste als solche- noch zu erkennen waren. Darüber folgte daS hüttenartig geformte Steinlager. DaS Alter diese- HüttengrabeS setzt Pros. K. auf 500 vor ChristuS, während die oberen Gräber sicher der Zeit derBölkerwanderung angehören. Bei den Sceieten dieser Schicht fand man Obrringe, Halsketten von Glasperlen und geschliffenen Steinen, auch Ueberreste von grob gewebten Stoffen. Die in dem untersten Grabe aufgesundenen Frauenschmucksachen waren goldene Nadeln. Finger ringe und eineArmspange. Letztere ist massiv goleen, einen kleinen Finger stark, unten nicht geschlossen, dieAußenfläche zeigt sein gearbeitete Verzierungen: daS Gewicht beträgt 200 Gramm. Weniger sein gearbeitet sind die beiden gleichfalls massiv goldenen Gewandnadeln; die beiden nach Form und Größe ganz ähnlichen Fingerringe sind spiralförmig dreimal gewunden und gehen in Mäanderform auS Von Waffen barg da- eigentliche Grab vier kreuzweiS gelegte Dolche, von denen der größte 8" lang und mit drei Nieten versehen ist. die wohl e>nen dazu gehörigen Holzschast umschlossen haben. Ferner eine große steinerne Streitaxt in der ge wöhnlichen Schm,edehammersorm. Auch sand man eme Anzahl Werkzeuge. Bohrer. Meißel und Messer, auch einen viereckiq geformten Schleifstein von 4" Breite, 1>/," Stärke und 8" Länge Waffen, Instrumente uno Schmucksachen dürften wobt orientalischen Ursprung- sein Dem Vernehmen nach wird Prof k. in nächster Zeit weitere Ausgrabungen in derselben Gegend unternehmen und zwar in dem schon früher durch suchten Lausen, und Hanenhügel und auf der in den Waldungen der Grafen Werthern-Beichlingen gelegenen Monradurg 8tuä >V Nachtrag. — r Leipzig, 20. April. Nach heute vor liegenden Mittheilungen ist leider zu gewärtigen, dag der ,m Reich-ta g vorgelegte Entwurf eine- PatentgefetzeS nicht mehr zur Berathung im Plenum gelangen wird. Der vom Abgeordneten vr Hammacher auSgearbeiiete sehr au-sübrliche Bericht, der von allen Seiten al- ein vortresfliche- Slück Arbeit bezeichnet wird, soll «var in diesen Lagen zur Vertheilung an die Reich-tagSmit- -lieber kommen, in-«ffen der Präsident von Forckevbeck, der von sehr vielen beiten dazu ge drängt wird, gedenkt die Sitzungen unbedingt vi- zum 5. Mai zu schließen und man glaubt in parlamentarischen Kreisen nicht, daß e- in der noch verbleibenden kurzen Spanne Zeit gelingen werde, mit der Berathung de- gedachten Ge!etz entwürfe- fertig zu werden, zumal da noch eine Menge anderer Dinge unbedingt erledigt werden müssen. ES könnte nur lies bedauert werden, wenn eine so heilsame Reform, wie sie durch da- Patentgesetz angestrebt wird, noch um ein volleS Jahr hinan- geschoben werden müßte. * Irisyig. 26. April. Zu unserem vorläufigen Bericht über die letzte Stadtverordneten sitzung ist noch Einige-nachzutragen Bezüglich der Anlage einer Straße läng« der Parthe von der Blücherstraße bis zur Gerberstraße wurde, den Anträgen der betreffenden Ausschüsse gemäß, be schlossen: da- hierüber mit der Jmmobiliengesell- schasl getroffene Abkommen mit Ausschluß der Besiimmunq zu genehmigen, daß die an der Ecke der Gerberstraße liegen bleibende Fläche städtischen Areals (400 Ou.-Ellen) der Jnrmobilltngesellschast unentgeltlich überlasten werden soll; dcn Rath zu ersuchen, daS erwähnte Areal zu veräußern, und endlich die für Herstellung der Straße mit Bruch steinpflaster berechneten 14.683 zu verwilligen. — Ein Antrag deS vr Schill, den Rath um die Veranlassung einer eingehenden Untersuchung in Bezug aus die Bewirthscdaftung der städtischen Waldungen zu ersuchen, geht nach dem Vorschläge deS Direktor-Peucker an'den OekonomieauSschuß *** Leipzig, 26 April Am t. Juli dS. IZ. wird daS an der südwestlichen Ecke der Burggasse neu errichtete Gebäude der k. Staats anwaltschaft dergestalt bezogen werden, daß in der I. Etage die k. Staatsanwaltschaft und die Untersuchungsrichter ihren bleibenden Sitz ausscblagen, während provisorisch im Erdgeschoß die Abthcilungen deS k GerichtSamtS im Bezirks gericht für streitige Civilsachen und in der 2. Etage die cinzelrichterliche Abiheilung für Strafsachen untergedracht werden. Obwohl die- so nahedevor- steht, befinden sich die Straß-nzugänge zu jenem Ge bäude noch in dem trostlosciien Zustande ES wäre wohl an der Zeit, nicht nur sofort mit der Legung von TrottonS in der Burggastr zu beainnen, son dern auch die Eröffnung der Harkortstraße nach der Promenade zu Lurch Beseitigung der alten Wasserkunst in Angriff zu nehmen. Diese Rücksicht ist die städtische Behörre nicht nur den Justiz beamten, sondern auch den Sachwaltern und dem Publicum schuldig. —r. Leipzig, 26. April. Die neuerdings an geregte Frage, vH cS im allgemeinen Jntercsie liege, in Bezug auf die SonntagSseier noch mehr Dispensationen von den Bestimmungen wegen Schließung der Geschäfte stattfinden zu lasten, alS sie seither schon gewährt waren, erregt in den Kreisen deS Publicum- größere- Jntercsie und eS ist namentlich daS Aktenstück, welche-die Gewerbe- kanrmer in der vorigen Sonntags.iummcr diesc- BlattcS veröffentlichte, mit Aufmerksamkeit gelesen worden. Nach den Wahrnehmungen, die wir in dieser Hinsicht gemacht, steht der allergrößte Theil de- PudlicuwL durchaus nicht aus dem Stand- punct der Mehrheit der Kammer, die sich, wir können sagen, zu allseitigcr Ueberraschung dafür ausgesprochen hat, daß der Sonntag durch mög lichst vielseitige Ossenhaltung der VerlausSläden sich immer weniger vom Wochen- bez. Arbeits tage unterscheiden möge. ES ist uns mög lich gcwescn, die Meinung einer größeren Anzahl kleinerer Gewerbetreibenden, die einen offenen Laden halten, über die gedachte Ange legenheit zu erforschen; die Meinung geht fast einmüthig dahin, daß eine Nothwenvigkeit oder selbst ein Bedüisniß dafür nicht vorliegt, die Ber- kaufSläocn daS ganze Jahr über am Sonntag zu öffnen. ES wurde darauf bingewiesen, daß in Zeilen, wo ein derartiges Bedürfniß ber- vortrete, zum Beispiel wäbrend der Messen und in der Weihnacht-zeit, die Behörde hier den Wünschen der Verkäufer kein Hinderniß in Len Weg lege; damit sei aber den An forderungen de- öffentlichen Verkehr- völlig Ge nüge gethan Dem Einwande, cS sei ja in daS Belieben teS Einzelnen gestellt, ob er am Sonn- und Feiertag verkaufen wolle und cS könne Jeder nach wie vor uneingeschränkt seine Sonntagsruhe halten, begegnet man mit der nach unserem Dasür- halten ganz richtigen Bemerkung, daß, wenn nur ein Verkäufer iy der betreffend« n Straße seinen Laden öffne, dann die anderen, um nicht beim Publicum in daS Hintertreffen zu gerathcn, ge zwungen seien, dem Beispiele zu folgeu. Der Wunsch ist daher hier fast ganz allgemein ver breitet, der Stadtrath möge den an ihn gelangten Petitionen, den Charakter de- Sonntages alS ge schäft-freien Tag mehr und mehr schwinden zu kaffen, nicht entsprechen Lllc Der spanische GeigenvirtuoS Sara säte, der bekanntlich vorigen Herbst zum ersten Male hier im Gewandhause und damit zu gleich in Deutschland austrat, dann aber auch sofort in seiner Bedeutung alS BirtuoS von der Kritik wie vom Publicum anerkannt wurde, gab am 13. und 14. April binter einander zwei Con- cerle in DreSben, da- eiste m,t der königl. Hos- caprlle, da- zweite im Saale de- Hotel de Taxe mit Pianobegleitung — Nach übereinstimmenden Berichten der DreSvner Blätter brachten diese Concerte daS Dre-dner Publicum ,n eine große Begeisterung. Schon der Zudrang zu den Billet- verkausSstellen veranlaßte die Leiter der Concerte zu außerordentlichen Maßregeln behuf- Ausrecht erhaltung der Ordnung bei dem Besuch der Con certe selbst. Bi- aus den letzten Stehplatz waren denn auch die Plätze besetzt und der Concert- geber, der allerdings zwei anziehende Programme aufgestellt und durchgesührt hatte, erntete außer ordentlichen Beifall Wie bereit- gemeldet, wirb Herr Sara säte auch in Leipzig, von wo au sein Ruf in Deutschland begründet wurde, vor seinem Scheiden nach der schönen Heimath noch einem größeren Publicum Gelegenheit geben, seine Kunst zu bewundern und zwar in der erwähnten MatinLe, welch: am Sonntag Cantate, 29 April, im Neuen Theater stattfinden soll. LAkb Noch ist der erste Kanonenschuß am Pruth nicht gefallen, aber schon tön;n die KriegS- drommelen d«L b>S an die Zähne gewappneten Rußland- zu uns gar lust'g herüber. Dce- ist nickt etwa tropisch gemeint und gesagt, rein rein akustisch. Nicht Stimmen der Presse schlagen diesen KriegSlürm an; nicht etwa läutet Sturm der . GoloS", nein, cs handelt stk um wnklicke Musik. Vor uns liegt in der carmoisinrothrn Uniform der Breiikovs'i'chen Ausgaben ein russische- „Magazin für Milltairmusik", von dem bereit- zwei Monatshefte erschienen sind (Peters burg, Hofmusikalienhändler M Vernarb). Die Hefte entkalken je vier Partituren für Hsrnmusik in 1^5 Der Redacleur tc- vom Krieg-Ministerium «ick 9/2t. März diese- Jahre- aulorisnten Unternehmens ist der erste Capellmeifter de-russischen GaroecorpS, W.W ur m, dem Namen und wohl aucd der Thal naL also ein deutscher LandSmann. — Der Krieg ist die aller« theuerste Beschäftigung der Regierungen, auch die KriegSmusik ist heute an der Newa keine wohlseile Sache Die zwölf Monat-Hefte des M'.litcür- Mustk Magazin- kommen auf sechzig Rubel im Abonnement zu stehen, macht fünf Rubel für da- Hefc (104 Seilen Lerikon-Octav). Die Aus stattung ist solia und macht der F.rma Ehre. Den Inhalt anlangend, bringt Heft 2 z B. einen Marsch von A. Zimmer mann, („Llcoiii marsch"), sodann ein Potpourri auS Auder'S Oper „Die Krondiamanlen", eine Quadrille mit Motiven französischer Chansonnette von Resch. endlich eine Romanze von M I. Glinka mit Oornet L piston-Solo. Wir geben den« Unternehmen al- solchem die besten Wünsch; auf den Weg, indem wir hoffen, daß die Märsche rccht bald wieder auf den Exercir- und Parade- Plätzen daheim erklingen mögen, anstatt aus den: KriegSthcaler an der Donau und am Schwarzen Meer! — ac. In der HauSflur der Centralhalle ist ein offener hölzerner Kasten ausgehängt, in welchem sich zur Betrachtung für da- hier verkehrende Publicum bi-her sechs der primitiven Instrumente, „Ocariuo" genannt, befinden, auf welchen bei den Abendvorstellungen im großen Saale die italienischen Musiker unter der Bezeichnung „OcarienS" zu concertiren pflegen. Die au-gestellten Ocarino'ck sind an der Rückwand de- Kasten- mit Eisenoraht befestigt, trotzdem und ungeachtet der Belebtheit auf genannter HauSflur «st eS aber doch einem Lang sinqer möglich gewesen, ein- dieser ziemlich werth- vollen Instrumente unbemerkt loSzudrechen und wegzubringcn. Jedenfalls ist dieser Spitzbube ein musikalischer, für da- Ocrrino in Begeisterung geralbener Kunstenthusiast, oder wenn daS nicht, ein Curiositätensammler. Befänden sich unter den concertirenden OcarienS Damen, so ließe sich auch noch ein dritter Grund annehmen. Jeden falls haben die OcarienS durch genannten Dieb stahl einen empfindlichen Verlust erlitten. lH Leipzig, 26 April. Für die ersten Tage dcS künftigen Monais dürste eine Störung de- Pferdebahn-Betriebes auf der L«nie Eutritzsch statt finden. Durch die Verlegung der hinter dem Chausieehause befindlichen Thüringer Stammbahu nach dem Damme der Magdeburg- Leipziger Eisenbahn zu macht sich auch die Ver legung de- PserdebahngeleiseS auf der Delitzscher Chaussee nothwendig Zu diesem Zwecke ist be reit- die über die Thücioger Stamm bahn führende Brücke an der N-veaukreuzung mit der Magde burger Bahn aus der reckte«« Seite bedeutend ver breitert, während von der linken Seite au- eine thcilweise Abtragung und Unterwöldung derselben inzwischen vorgenvmmen wird Auf jene ver breiterte Seite de- UebergangeS kommt al-vann das provisorische Pserdebahngeleis zu liegen, und wird, sobald dasselbe fertig gestellt ist, der Betrieb alSoann an jener Stelle wieder ausgenommen. Später wird der Pserdedahndetrieb j:voch wieder an seiner alten Stelle stattfinden. Die nöthigen Arbeiten sollen aller Wabrschcinllchkcit nach nicht länger al- 10 Tage in Anspruch nehmen und wird für diese Zeit der Pserdebahnverkehr nur zwischen Augustu-platz und Halle'scher Chaussee — halbe Tour — unterhalten werden können O LkiBi-, 25. Lpril. Am l. Mai wird der „Deutsche Photographen.Verein" seine zweite diesjährige Wanderversammlung im großen Saale de- Stadthaus«- in Weimar abhalten. Dem »n- vorliegenden Programm gemäß zerfällt die Versammlung m einen rein geschäftlichen und einen öffentlichen Theil. Der letztere, welcher wohl ein größere- Publicum interessiren dürste, besteht au- Vortragen mit Demonstrationen und wird die Stunden zwischen 3 und 10 Uhr au-süllen. Gleichzeitig findet eine Ausstellung vou Photogrammen (Lichtbildern), Utensilien, Apparaten und Chemikalien für Photographie statt, welche in den Pausen zwischen den einzelnen Vorträgen durchVerem-mitglieder rrläutert wurden soll Die Themata der bi- jetzt angemeldeten Vorträge sind: „Ucber Chrom-Verbindungen" (Honikel-Leipzig); „Da- Siemcn-'sche HartglaS" (Fauser-Weimar); „U:ber Perspective" (Schwier Weimar); „ProjectionSdilder mit dem Knallgas. Mikroskop": a) Die Gebirge de-Monde-, d) lieber Mikrophotographie < Zink-Gotha); „Erfahrungen auS meiner photographisch,n PranS' (BeUt-ki- Nordhausen) — Von den reichhaltig angemeldeten Au-stellungS - Gegenständen heben wir be sonder- hervor: Pzologromirn (Photogramme in natürlichen Farben ohne Hülse de- Pinkel-) von L-on Bldal-Pan-, au-grstellt durch R. Holle- Hamburg; Vergrößerungen bis zu zwei Meter Größe von vr. L Haruecker Wriezeu a^O> Portrait- und Gruppenbilder von k. Krst^I Eisurt, Harlan-Weimar. Hertel-Weimar, Zv ' Gotha, Belitski - Nordhauser«, klarv - Alg Meinhardt-H.-rmannstadt (Siebenbürgen); La schasten. Interieur- und Reproductionen v« Zink-Gotha, Schwegerle-Gotha, Langenlop Altenburg,Schwier-Wnmar; Ucenstlieu, Apparat, Chemikalien rc von Harlan-Weimar, Zivil Gotha, Eolich und Heppe - Lcndenau-Leipzig Ulbricht und KaderS-Dre-den, Vr. Kurz-Wermg, rode am Harz — ES liegt in der Absicht, eignete Ausstellungsgegenstände lotteriemäßjj zu verwerthen, worüber da- Nähere in Wein-aj begannt gegeben wird. Dem größeren Public soll auch der Eintritt zu den Vorträge und Ausstellungen gegen 50 gestaltet sein. ) Leipzig, 28. April. Im „goldnen Einhorns am Grillima'schen Sleinwege hatte eS sich gesteh Mittag ein Gast recht wohl sem lasten, gegesso und getrunken und dadurch eine ziemliche Zechj sc'iuld heranwachsen lasten AlS eS nun Bezahlen gehen sollte, war der Gast plötzlich os der Flucht, indem er, die Mütze unter den versteckt, da- Gasilocal verließ und durch heimlio Entfernung der Bezahlung seiner Zeche sich entziehen sachte. Damit war eS aber Nich man hielt ihn vor seiner Entweichung noch rechts zeitig an und überlieferte den zahlungsunfähige, Zechpreller eine« herz agebollen Schutzmann, de, ihn nach dem Naschmarkt absührle DaS was aber eia schwere- Stück, denn der Arrestat «r höchst renitent und schimpfte nach Möglichkeit, daß er nur mit größter Anstrengung an den Or> seiner Bestimmung gebracht werden konnte. ES wa eur fremder Schlosiergeselle. der natürlich auf Naschmarkl vorläufig in Hast genommen wurde^ — Einen gleich schwierigen P o li zeitranS- port gab eS an demselben Abend von Wasserkunst her, woselbst ein steckbrieflich verfolgte! Cigarrenmacher au- Großenhain in einer dortiger! Restauration polizeilich angehalten worden wart Auch dieser Arrestat war im höchsten Grade aus- säs ig gegen die Schutzleute und beschimpfte s«! nach Möglichkeit, sodaß em Menschenauflauf da ! durch verursacht wurde. Am Naschmarkle ouge-s langt, kam auch dieser rohe Bursche in Hast. I — Am König-Platze erfolgte am Donner-lax! Morgen dre Arretur eines Brauzehülsen aut! Riesa, weit derselbe gefälschte Legitimationen bei! sich führte. * Leipzig, 26. April. Im Anschluß an unserr! vorläufiaen Bericht über die gestrige Schöffe»-! pericht-Verhandlung gegen die Fletschergcsellerl Köhler und LooS und die Fleischermeistn! Braune und Friedrich wegen Zuwwerhand-! lang gegen tz 328 deS ReichS-Strafgesetzbucht! theilen wir noch Folgende- mit: In der B« s k-nntmachung de- hiesigen Rath-, betreffend d«! Maßregeln zur Verkittung der Rinder Pest, heißt e- u. A., daß da- Schlachten vors Rindern, Kälbern. Schafen und Ziegen in Privat häusern bi- aus Weitere- verboten sei, daß Mon tag- und Freitag- Vormittags nicht geschlachtet! werden dürfe und daß die Schlachtstunden m Schlachthofe (am Fieischerplatze) Dient- ta-a-, Mittwoch-. Donuer-tag- und Sonnabendi auf die Zeit Vormittags von 9 bi- 12 Uhr, sowie Nachmittag- am Sonnabend von r/,4 bii »/,8 Uhr, an den übrigen Wochentagen von 2 bi! 6 Uhr festgesetzt seien. Die genannten beide» Fleischergesellen hatten nun am 2 März d. I, dem Bußtag, — zu welcher Zeit die g-nanntc Bekanntmachung noch in voller Kraft sich be fand — außcrhalo der festgesetzten Schlachtstund« und in Folge besten ohne vorgängige veterinär- polizeiliche Controle vier Kälber geschlachtet. Dn Geselle Köhler stand beim Fleischermeister Erich Friedrich hier in Arbeit, der Geselle LooS d«- gegen in Diensten de- alS Schlachthofmeister cw-! gestellten FleffchermeisterS Braune. Die beide» Gesellen waren über der Arbeit durch einen Raths- diener betroffen worden,welcherdenBorsall zurkennt-1 niß der Behörde gebracht hatte; glücklicher Weise batten sich bei der durch den BezukSthierarzt Herr» Prietsch an deu frisch geschlachteten Kälbern vorbe nommenen Untersuchuna dieselben al-gesund erwie sen. Die beiden Gesellen Köhler und LooS haben n» allerdings zugoden müssi-n, außerhalb »er bestimmte» Schlachtzeit geschlachtet zu haben. Köhler, obglech von LooS daraus aufmerksam gemacht, daß bas Schlachten «m diese Zeit unerlaubt, mit da Entschuldigung, baß die betreffenden Lebern ge braucht »arden feien, und Loos, daß er Köhler au- Gefälligkeit geholfen habe. Fleische» meister Braune behauptet, daß die Arbeit wider seine Genehmigung vorgenommen worbe» sei und Fleischernieister Friedrich, daß ihm aus Tag» vorder gehaltene Anfrage durch emen anbei» seiner Gesellen die Nachricht zugekommen, es könne am Bußtag geschlachtet werden, ohne über die Zeit unterrichtet wrrden zu fein. Diese An gaben fanden durch die Au-soqea der abgehörte» Zeuzen Unterstütz» rg und fab sich in Folge desse» der Gericht-Hof veranlaßt, die Freisprechung Braune'» und Friedrich'- «u versüßen, dagegen aus Bernltheilung Köhler'- und LooS' zu je einer Woche Gefängniß zu erkennen * Leipzig, 28 April In seiner heutigen Sitzung verurtheilte da* Schöffengericht den bereit- wiederholt bestraften 20jähngen Dienst- knecht Johann August Schlösser, genannt Heinicke, auS Ehrenberg, welcher geständigermaßen unter wahrhe 1-ividiigen Vorspiegelungen in vier Fällen Geld und GeldeSwerth in Beträgen von lO bi- 20 und außerdem in einem Falle mittel- eines gefälschte» Zettel- wieder 7 ^ck 5V zu erschwindeln gewußt volle, wegen Urkundenfälschung und Betrug- j» Gesänguißitrafe in der Dauer von 1 Jahr un» 2 Moaaten. Borfitz Anklage und Bertheidig«»- waren bei der Verhandlung durch die Herr» Gerichtsrath Weiske, Assessor Häntzscbel «d Idb Freytag H vertreten vr. den 28 A. Hc Theolo Gegeni der I bilden verwal G em e ihnen, ist ber« Mitgli Schrc beute t folgte. Herr § gelegt. Leipzig vernct: bastem freudig namenl schen de besteht, rung d ersehen Gemen Finanz bat, ei eine re nagt ' Entsche — ( höheren Untersc! Behufs Auf se jungen dem Ar mein S und kn Wange: ärgerlic und zei Dienstz begab s ihrem C aus ein« Dir et Lugend habe", sprechen — Der Unteres standen Angst; e- die ioar, v« - ..3ä Dame < sagen, e unsere kam gei Wange ich» ih lackend dabei, r kneist? vielleichl Damit wo der erwarte Kneifere bleiben', ich wuß »,3cl, sich u: Nicht, r Dienst erlaube staunt Borgest »no dar kommen die klein Gäste kr gegeben de« der Lektion - P behördei ist in d< Posibeui stücken c born ge ThäterS gesetzt. V diese- ü »uternel den alle Geschäft Bericht t»aängli «wserer der Dir >^n Rc
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