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Dresdner Nachrichten : 20.01.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188401204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-01
- Tag1884-01-20
- Monat1884-01
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.01.1884
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sen werven jredrnur« au» vr»t«t»r-vo tzeriicheu Gründen abaewiesl mußten. Bezüglich der Qualität eine- in Neucoschützer glue ge legenen Weges fällt« da- Kollegium dabin Entscheidung, daß der fragliche Weg bisher schon tkaträchlich als r« öffentlicher Fuß- rin Tlieil davon als össentlicher - SM»»- >Iich als e« öffentlicher Fuß-und Nothsabnveg anzusehen gewesen n beiderlei.Eigenschaft nicht ent- ist und daß derselbe auch kilnstig in bebrt werden könne. Hinsichtlich der Bet»ichnun>sdr« Ra> ingrdaltrS der zum Verlaus gelangenden geschlossen««. mit Bier, Wein und dergleichen gestillten Flaschen hielt inan zur Zeit gesetzliche Bettiinniungen, daß derartige Flaschen mit einem Füllslriche verleben seur müssen. nicht für erwrder.ich. Bedingungsweise Genehmigung fanden die Gesuche Gradl'- in Boderitz, Hünrch's in d-r Fivna Addis krause. LiSmarclHatz wurde aus d«r Breite- au« dein Hosraam« der Betten «»Add er«», alt sie den nun zu ersetzen hat. rrmltti Goppeln und Änst'ü in Roflhal um Dispensation in Diürnembra- tionosachcn. sowie einGciuch Ernst Wilhelm Zocher'sin Gittersee, die An legi! Gemeinde veränderun! - ^ . M. die Anlegung eines LchlachtbauseS betr., und das Ortüslatut der Gemeinde Kleinopitz. Das Regulativ Uber Erhebung der Besitz- Veränderung« Abgaben in Klcinopitz und das Gesuch de- Gaildois- besiverS Lclnnann in Niederveilerwitz — min Steiger — um Er- lanönrß zur Abhaltung all'onntäalicher Tanzmusik während der Sommermonate sollen befürwortet werden. Die Einziehung des alten Oberkunnerüdorf-Klingenberger Koininunikationowegeü als Fuz- und Fahrrveg, soweit derselbe innerhalb der Klingrnberger Rittergutsflur gelegen, genehmigte inan bedingungsweise. Ferner nahm der Bezirksausschuß von der ausgestellten statistischen Uebcr- sicht über seine Tbäligtert im Lahre 1883, sowie von dem von der Direktion der BezirfSanstalt Saalhanien erstatteten Jahresbericht, nach welchem am Schluffe vorigen Fohres in gedachter BezirkS- anslalt 7l Korrektionäre, 38 Versorgte und 06 Kinder sich be fanden. Kcnnlniß. Wegen deö Begräbnis! - AuswandeS für die in der Beürksaristatt vernerbendcn landarmen machte man sich dahin schiünig. das« derselbe, soweit die Tarifsätze vom Jahre 1670 ül erichri ten werden, von dense-ügen Gemeinden zu übertragen ist, welche die Einlieserung beivirkt haben, da diese Gemeinden hierzu geietzl ich vermochtet sind. Schließlich erfolgte die all jährlich »> Gernäßheit dcü Gesetzes vom 23. Juni 1880 vorzunelnnende Wahl derjenigen Vertonen, au« denen im Jabre 1884 die Sachverständige» zu wählen sind, welche bei Feilstellung der Entschädigungen für die wegen Seuchen gelüsteten Dbierc nritnrwirkrn haben. ES wurde» in der Hauptsache die Herren, welche im Jahre 1883 sungirl habe», wieder ernannt. — Der vorgestrige Familienabend des BczirkSvererns rechts der Elbe in Bachs Elabliffement brachte ein ausserordentlich ahwechselungerelcheS, durch Deklamationen. Bokal- und Jiistrumen- talvoitläge gebildetes Programm zu Gehör, als deffen Hanplnttnimer die von Frau K loellmeiiicr Krebs trefflich einslnvirte und von Hrn. Munldirector Gölbe geschmackvoll begleitete komische Oper: „Gute süachi. Herr Pantalon" den lebhaslesien Bcrsall sand. Nicht minder gelungen verlies auch der an, 18, dS. statlgejundene Familienabend der Bezirksvereine der Seevoritadt und Frievrichstadt iin „Tivoli" zum Besten ihrer Volk-Kindergärten. wobei nanientlich ein Andante auS der Sintoiiie mit de», Paukenschlag von Harrdn von Mitglie dern des Lenz'sche» ZitlrerverernS und ein Prcis-Tivcrtiffemcnl von Rudigicr vom Zrlherlchrer Lenz vorgetragcn ward. - Die alkrenoniinirtc Niasiengardervbe von E. Prenßer' S Nachfolger Mar Jaeobi, hier, Galerieslraße 2, versendet soeben ihren »erretten Katalog, aus welchem die Grobe und Bedeutung dieses Geschäftes bcrvorgeht. Es flehen Tarnende von Koslinnen für Herren nnb Damen dem Pnhlikum zur Verfügung und zwar voni ein'gchffen bis znm feinsten Genre aller Jahrhunderte. — Der Männergeian,herein K asm» S hält lreute seinen zweiten Wintcifainillemibcno im saalc des Feldschlößchenö ab. — Herr Direktor Herzog hat sich nun durch Ankauf des altrenommiiten Reilöaöngrundslückcs Stnrvettratze 2, welches bisher einem Herrn MühlbauS gehörte, hier «massig gemacht. Direktor Herzog bat mit den ihm befreundeten bischerigen Inhaber der Reit bahn. Stallmeister Emil Hirschfeld, einen langjährigen Mietlwertrag unter eonlanien Bedingungen abgeschlossen und letzterer wird das Rcrtbahnctabliffement vollständig erneuern und mit allem Komfort der Neu eil ansslaltcn. — Mil beule, Sonntag, erfolgt im Alten HMbranhaus (Amalien- bosi der Anstich der Ni u t I e s-d o ck f ä s s e r. Es ist dies das Zeichen, das; die beliebte Bocköicrfci'llichkeit sich ihrem Ense zuneigt. Wer also noch Freund eines gediegenen TroMens ist und einige heilere Slunde» echt Bairischer Volksrinlniiichkeit erleben will, der möge es noch in diesen Ictzlen Tagen i«,, Restaurant Amalicnhos wahrnebinen, — Ein im Stnl Louis XV. ausgcsnhrtcr Schrank zur Auf bewahrung einer Münzsammlung ist setzt rn der K n nstgewerbe st alle, Pragerstraßc 40. ausgestellt, der ein allgemeines Interesse erwecken dürste. TaS prachtvoll irrst eingelegter Arbeit in Nutzbar in stergeitellte, mit eiselirlen Broncebeichlägen und Porzeltauplatten belegte Möbel l:a! Ihre Majestät die Königin von Herrn Hoiralh Pror. Graff zeichnen und in der Tischlerei von Udlust L Hartmann ouSiübren lauen. Tic Gußarbcrten sind von Pirncr L Franc, die Eitclirung vorn Bildkaucr .Harald Richter, Lehrer an der Königs. Kunslgeiverbeicbule. Das Ganze macht, seinem Zweck entsprechend, einen durchaus vornehmen und gediegenen Eindruck und zeichnet sich ebensosehr durch Forinenichönhert, wie durch musterhafte techn-schc Durchführung aus. Anw sonst ist die Kunstgewerbehalle wieder gut mit Neuheiten beschickt, so daß ihr Besuch aus daS Beste empfohlen werden kann. — Mil Rücksicht aus die hier in neuester Zeit zu wiederholten Malen vorgekommenen Fälle blinden FeueriärrnS macht der Rätst daraus ausmerkrarn, daß das Anbrcmrerr von Feuern, Kien körben, Fackeln u. w. auf öffentlichen Strafen und Plätzen, sowie in Gärten und Gestösten, insbesondere auch das Heizen von Coaks- ören zunr Austrocknr» vorr Räumlichkeiten nur »ach vorkcrigcr An meldung aus einer Feuerwache (die Anrrreldung aus einer Feuer- ineldcsielle genügt nicht) oder aus einem Bczirlsburcan der Wostl- sabrtevvlizci stastsinden darf. Das Unlerlaffen dieser Meldung wird unnachsichtlich »nt einer Geldstrafe von 30—150 Mk. oder nach Befinden mit entsprechender Hast geastndet. — In der Ausstellung des sächsischen Knnstvereinö aus der Brüstl'schen Terrasse (geöffnet an den Wochentagen von 10—3, Donnerslags von 10-l, Sonntags von 1l —3 Uhr) sind ferner neu arügeslellt: l. Lelgcinälve. Genrebilder von Knöchl (München), Schrödte und Frlrr. v. Sendlitz (N!ür-chen); Studlen- rövse von C. v. Bodeiistaustn (Nrünchen) und Zcniieck; Landschatten von Pst. Hermann (München), Jeltcl undEminn Winllcr-Palleske; Nkarinclandschast von Neumann (Eaffel); Arcketekturbild von Schenker; Bliniienbild von Louise Metz, — II. Aquarelle, Radi- rungcn rc. Die sächsische Ablherlung der aus der Jnternatienralcn Ausstellung der grapstiichen Künste in Wien befindlich gewesenen Werke: 15 Blumenstücke ,n Gouache und Aguarell von Iran Rosa Afmann gcb. Frerin von Brust (Loichwitz); Blumenbilv von Gustav Fritz -, 8 Bl. Skudienblatter vu zrouavsts von Anna Gerwlncr (Lberlößnrtz b. Tr.); Brustbildniß, Kreidezeichnung von Oskar Heidel; Landichast von Gertrud v. schiegcll. — IU. Plastik. Rclies- brloniß in Gnos, mod. von Lffcrrnann. ^ — Einen Extra zug von Hainsbcrg nach DivvoldiSwalde- Schmiedeberg und KrpSdors läßt die Könrgl. Staalseisenbalmver- waltung wiederum Mrltwoch den 23. d, Abcnds verkehren, um den Bewohnern der an dieser Lrnie liegenden tichasten die erwünschte Gelegenheit zürn Besuche der Dresdner Theater zu bieten. Der Ertrazug ichlicj-t an den um I l Ubr 10 Min Abends aus Dresden» Altstadt abgehenden Lokalzug nach Tharandt an. — Eine große Dezimalwaage nebst Gewichten konsiscirtr gestern ein Aristrchtsbeamter in einem nahe der Pragcrstrahe ge legenen Rokoroduklengerchäst, indem dir gedachten Wiegeinskrumente den Aichstempel vcrmrffen liesjen. — Wegen Verdacht der Versäisäning belegte die WohlsakrrtS- rolizei gestern einen 3 Eentncr nmiaffendcn Posten neuer Würze mit vorläufigem Beschlag, und entnabm auch von str anderen vnlverifincn ('-ervürzioiten Proben bcliuss deren Untersuchung aus ihre Be»a»dlheile. — Nlicknien Drenstag findet der iür seine Mitglieder und deren Gäste voin Verein E onsidentia veranstaltete Maskenball in den Räumen der Tonhalle statt. — Montag und Dienstag findet die Versteigerung der zur Konkursmasse des wegen Unterschlagung verliastetcn Rechts« anmaltes ür. Sintenis gehörigen Modiliarernrichtung, Wcinvor- rätke u. s. w. statt. 2lus dem Inventarverzeichnis geht hervor, dafi sich der betreffende Herr durchaus keine Entbehrungen aufcrlcat staken mag, speziell einen Weinkeller geführt hat, der an Rciai- staltigkeit nichts zu wünschen übrig lief. Da finden wir 700 Flaschen Werfwein, als Rauentstaler Nonnenbcrg, Rüdesheimcr. Nicrsteiner Rolbenbrrg u. s. w.. ferner 100 Flaschen dw. Rotstwein. Nickt minder reichhaltig und elegant ist seine Mobiliareinricktung, sowie seine Garderobe, unter der sick auch einige Maskenanzüge beianden. — Am Mittwoch den >0 Januar. Abend- 9 Uhr, wurde die D a m e n > r i' i r - F a cd > cd u l e der Dre-dner Friseur« und Per rücken»,ackrer - G-Hrlsenichast in Anwesenheit der Herren Primivale eröffnet. Die Schul« tk wieder der bewährten Leitung de- Herrn Giovanni Vart-t» tr. 7. ammtraut. - Aergan»n« Feeita, Nackmrittag wurde ans straf, emer am«« Frau an- Striesen au« dein H Kinderbeilanstalt der Kindennaaer, mitiamnrt den Ben, len. Die Iran litsst dies« Verlust um so schm Wagen nur gelichen statt« und denselben mn . . . Hoffentlich gelingt »«. Dieb und Gut reckt bald zu ermitteln. — Dir ganz auüerordentUchcn Leistungen aus akrobatischem, wie grrninasllschem Gebiete, welche negcinvärtig im Viktoria- Salon von den Gedr. Beas» gel-oten werde», erregen allabendlich ! Stürme von Bestall und e- sei deshalb stier, da diese Künstler Dresden bald verlassen aus dieselben nochmals dingewresen Sie sind deute in beiden Vorstellungen (Nachm, rrmäfigte Preise) mit beschäftigt. De« gleichen Erfolge« kann sich auch die ganz allein arbeitende Seimora Arnoros rühmen, welcher als einzige, freilich sehr bedeutende Unterstützung, persönliche Schönheit und Grazie zur Leite stellen auch diese Künstlerin bleibt nur noch kurze Zeit im Verbände des Salon-. — Polizridertcht. Am 17. dü. Abends bat man im Fisch« Häuser Forstrevier einen unbekannte», etwa 30 Jahr alten Mann, anscheinend Arbeiter erschossen aufgcsunden. Derselbe Ist von mittlerer Gestalt, hat braune Haare, hell blonde» Schnurrbart, läng- UcheS Gesicht, vollständig weihe Zähne, er trug dunkle rvtoffiirütze, schwarzen Tailirnrock und halb englische Lcderlrosen. Stiefeletten E" ^ ^ ^ " " sci. ohne Ltrümpse und führte ein blaues und ein buntes Taschentuch bei sick. Nach der» Zustande der Lerche dürste der Tod bereits vor — Von einem aus der stehen gelassenen Wagen wurde eine Kiste mit 13 Kanne» Butter, welche die etwa 2 bis 3 Wochen eingctrctcn sei» Badergasse kurze Zeit aussichtslos stehen vorgestern Vormittag eine Kiste mit 13 Kannen Butler, welche die Marke „Rittergut Petschmitz" trägt, geslvl> ien. Die Kiste wurde sväter entleert »n eurer naben Hausflur gesunden. — Nach amtlicher Nachricht aus Leipzig ist von dort vorgestern Abend der 17 Jastre alte Laufbursche Mar Säuberlich »ach Unterschlagung von 2157 M. s l ü ch t i g geworden. Derselbe ist von schlanker, hagerer Statur und bat blasses Gesicht. I» seiner Begleitung befindet sich ver- muthllch der Schlofferlelirlina Lostse. — Wie der „P. A." meldet, wurden in Bodenbach am Dienstag Abend die Paffagiere dcS Berlin-Wiener Schnellzuges vielfach zum Gegenstände versänglicher Nachfragen seitens der Grenz- poUwi gemacht. Besonders wM.en alleinrersende Damen und allcin- rerienve Herren der Gegenstand polizeitrcher Anfrnerksainkert. Wie sich herariüstellle, handelte cs sich canmi, daf ein ans Bremen echav- pirteS Paar serlgebaltcn werden sollte, ein Herr iin Alter von 45 Jalnen und eine ginge Dame. Man »ai»n an. daß die!elbeNiwal>r- schernlich in ein und demselben Zuge, gclrennt von einander, reise» ! würden und brachte deshalb zusammenreiscndeir Paare», aber auch j einzelnen Herren und einzelnen Damen beiondcre Aufmerksamkeit entgegen. Habhaft scheint man des rn ungkeichem Alter siedenden ^ Liebespaares bisher noch nicht geworden zu sein. — lieber den gestern erzählten Fall einer angeblichen Frcilieits- ! bcraubung ä la Kaspar Hauser in Radebcrg wird »ns durch einen der nächsten Venvandtcn der betroffenen Familie jetzt Fol- ! gendes mitgetbeilt. Der erwähnte durch die VollSfirninre unbe- ! gründet als gelangen gehalten bezeichnet« Sohn des Gewerb- treibenden F. zähtt jetzt Ä Jabre und ist bereits mit ca. 7 Jairrcn nach überstandener Bräune geistesschwach geworden und geblieben. Mit der Zeit artete aber dreier Zustand pcriüdirch in Häusl«« Tob- suchtsanlälle aus. Die bedaucrnswerthen, zienrlich beLrbrten Eltern waren aber nicht in der Lage, ihren unglücklichen «oln, in eine Anstalt zu bringe», da die dazu erlvrderiicheir Mittel nicht cu erschwingen waren, so daf sie sich dazu verstanden, den Sohn im eigenen Hanse zu verpflege». Mit dieser Pflege wurde der jüngere, jetzt 2l Jalrre alte Bruder desselben betraut, ebenderselbe, der sich kürzlich durch Erhängen entleibt hat. Als Motiv zu diesem traurigen Schritte liegt die glaubwüidigc An nahme vor, daf derselbe durch den st.te» Umgang mit seinem geisteskranken Bruder schließlich selbst schwcrmüliiig geworden ist, wozu noch der Umstand fördernd beigetragen haben mag, daf infolge reiner Unentbehrlichkeit, für die Wariung und Bewachung seines 'Bruders nicbt iür die Erlernung irgend rineS Berufes und damit für die Sicherung seiner Existenz Sorge getragen wurden ist. In einem solch mrlröstlichen Augenblicke ging er hin und erhängte sich im Hinterhaus«. Seine Müller, »'Hebe sich ui» Milch zu holen enliernl halte, fand bei ihrer Znrückknnst die Stube leer und «gh fick, deshalb nach ihm nur, woraui sic ilm alsbald ii» er wähnten Hinlerlmnse erhängt vorfand. Mit -Hilfe einer zweiten Person mackste), Beide den Armen von dem Stricke los, siclllcn leider erfolglose Wiederbelebungsversuche an und wuschen denselben aus de«» Grunde ab, weil die Leiche infolge der Todesart in holicm Grade verunreinigt war. Tic hieran, von den Eltern selbst bcr- beigcrnsene Leichenfrau machte sodann ganz ordnungsgeniäf die vorgcschriedene Anzeige. Was nun seiner die angebiiche Ein kerkerung des alleren, LOsährigen Lohnes belrrfft, so ist deffen Sevarirung lediglich aus die noibwendigen Maßnahmen zur Sicherheit der Umgebung des Kranken zurückzusübren. Tagsüber hielt fick, der deklagenswerlbe Kranke unter Bewachung seines jetzt totsten Bruders in der Wohnstube aus. in welcher zur Sicherheit der übrigen Bewohner in einem Tbeile dcriekben ein Brelverichlag hergeilelll worden war, in dem sich der Tobsüchtige bewegte. Mit Eintritt des Abends wurde er in eine Krimmer ge egte führt, wo sich eine Bettstelle mit Stroh zum Nachtlager befand. z> Ille diele Maßnahmen sollen flch baupüächlich um deswillen notlr- wcndig gemacht haben, da der Kranke sich, wie behauptet wird, in seinen Ansällcn häufig die Kleider reibst vom Leibe gerissen »nd reine Angebörigcn in ge äbrlicher Weise bedroht hatie. Soweit linier Gewährsmann. Das klebrige sei den gerichtlichen Erorlec- ungen überlassen. — Loichwitz, Gestern Nachmittag wurden die sterblichen Uebcrreste des durch ein Herzleiden plötzlrch nus dem Leben gcrchie- denen Rentier O. Saricrt unter großer BellieUigurrg und reichsten Blumenschmuck zur letzten Ruhestätte gebracht. Dem Zug schritt das Musllchor vorn Schüvenregiment, hei welchem der Verstorbene im Jahre 1871 die Eamvagnc in Frankreich durchgernacbt hatte, voran. Dann folgten das Eorps Marcomannia vom Politechnikum zu Dresden mit Fahnen und studentischen Embleme», Verlrcler der Eorvs Deukonia und Tburingia, der Gcmcindcrallr und Schul vorstand von Loichwitz. sowie bcr Militärvcreu, mit einem Schützen- ^ zng, welcher den Ehrendienst versah; dem von 0 Pferden gezogenen Leichenwagen schloffen sich die Verwandten und Freunde des Ver storbenen an. Am Grabe selbst ivrachcn aufer Herrn Pastor Krclsch- mar, die Herren stuck, tevlur. Ubven vom Eorps Marcomannia und Gcmeinbevorstand Straub von Loscbwitz herzliche Worte des Ab« i schrcds für immer nach, — In der Nacht vom Donnerstag zum Freitag ist inPieschcn ! in der Wohnung des Bäckermeisters Hohlseid, Grofcnhainerstr. 1 ^ wohnkasl. e>» Diebstahl ansgeführt und sind dobei verschiedene ! Werthgegenstände gestohlen worden. Ebendaselbst musrte am Ictzlen Donnerstag Vormittags bei einem Gutsbesitzer nothgedrnngcn eine Kuh geschlachtet werden, welche an der Perlkrankbert ertrankt war und ichlcnnigsl vergraben wurde. — Nus eine Petition deS Hand werk, rvercins in Pieschen an die dortige Lrtsbrbörde um Errich tung eines regelmäßigen WochenrnarkieS bat der Gcirieinderath in seiner letzten Sitzung am 10. Januar beschlossen, sich mit der Ab haltung eines Wochen,narktcs einverstanden zu erklären und hierzu den sog. Schulplatz rn Aussicht genommen. — Am l7. d. Abends gegen IO llbr brannten in Lichten stein 2 Scheunen total nieder. Man vermullret Brandstiftung. — Durch Zerbreck-n eines beladenen Wagens tros den Gemeinde- Vorstand A, Kaiser aus Zietsch bei kamen» das Unglück, daß ihm ein Bern zeiscblagen wurde. — In Mühlbach bei Frankerrverg ist am 17. d. Abends in der Dunkelheit der dasige Gutsbesitzer Karl Müller, i» den 50er Jabr-m stehend, in den Dorsbach gestürzt und hat da seinen Tod gefunden. — In der Kammgarnspinnerei in Meerane geriet!, am Morgen des 17. ds. der I5j,tlrrige Spinnertchrling Ehrlich (Sohn ! des dortigen Bahnt,ossportiers) mit dem Kopse zwilchen den Wagen und die Walze des im Gange befindlichen Selfaktors. Er liegt schwer verletzt und wohl hoffnungslos darnieder. . —Zur Mahnung möge ein UngtückSiall dienen, welcher sich dreier Tage in Pirna zugclragen. Der Iljährrge Sohn deS vor dem Scbinthor wohnhaften Bahnarbeiters Weichelt nahm mit mehreren arideren Knaben iogenannteS Actstelreiten vor. wobei es geschah, daß derselbe mit solcher Wucht auf die Erde fiel, daß ihm die Kugel de- linken Schenkels ausgerenkt wurde. — Dir Fabrikation von Dnnamit Inderin Kleinwolms dorf bei Radeberg errichteten Dnnamitfadrit hat am Mittwoch ihren Anfang genommen. — In Medingen b. Radeburg brannten dieser Tag« ein Bauerngut und zwei Häuvlerwohnungcn nieder; rin« 70jährige Frau war nahe daran in den Flammen umzukomme«. sionnt^j L» »«. '^avrurr IM 8!» Wohlsein Li dem Rittergut« Dörntdal . ayda in Diensten aestaudene Pferdeknecht und Hau-besihrr ein» tm PferdeftaU zwilchen den beide» ihm anoertraut Pferden an rtnern von ihm an der Sialldecke befestigten ltzingt aufgcsunden; Tag- znvor liatte er kür seinen Dien Eentncr Kolilen zu holen gehabt »nd den KauspretS dafür autgeanr- wortrt erhalte», lnrtte dagegen nur I8Ee»lncr gebracht und war der Unterschlagung von 1 M. 8 Mg. überwiesen worden. AuS Furcht vor Bestrafung hat der bereits »eit IO Jahren in besagtem Timst gestandene und sonst gutheleumdet« Mar», Hand an fern Leben gelegt. — In dem cheiiirsch-Iechnischen Geschäft von (Kölnisch und Löbel am Schützcnplatz dir. 2 entstand vorgestern Abend 9 Uhr im Ma- schinemaume durch Gasexplosion ein Schadenfeuer, welches erheblichen Schaden »amentlich an der Transmission verursachte. Die städt. Feuerwehr halte über eine Stunde Arbeit, um da- Feuer durch Wafferzufühning gefahrlos zu machen. — Bereits an, Frertag Nachmittag ist in Chemnitz Der« trntge verhaftet worden, welcher am Mittwoch Adrird den jungen Fabrikarbeiter Emst Schuricht dort durch einen Rkvolvcrschriß in den Kopf tödtetr. Er wurde in der Person de- 10jährigen Klcmpncr- lebrlings Karl Friedrich Hirt ermittelt. Sein Lehrherr, Klempner- mcisler Retzsch, zeigte bei ver slävtischeir Polizeibehörde a», daß sein Lehrling schon »rüber einmal im Besitze eines Revolvers gewesen sei, welchen er (der Lehrberr) dem Burschen wcggenominen habe. Neuerding- habe Hirt aber wieder einen Revolver besessen, auch eäußert, daß er die Waffe schon einmal bei passender Gelegcnheit cnntzen werde. Der Lehrling sei auch am 10. Januar (am Tage cS in Rede stehenden Vorkommnisses) Nachmittags nicht bei der rbctt gewesen »nd erst Abends !> Uhr ganz beschmutzt nach Hause gekommen. UebrigenS wurde in der» nahe ver Jakvdrkirche befind lichen öffentlichen Abort am Donnerstag früh eine Schachtel Re- volvervntronen »nd in dem beim Bcckerdenkrnal befindliche» Abort er» Revolver ausgesundc». Der verdächtige Lehrling wurde fest- genommen und war ans Vorhalt schließlich geständig, am Mittwoch Abend zur angegebenen Zeit an dem oben bezrichneten Ort mit einer» Revolver geschossen, des RcvoivcrS, sowie der Munition so dann in den bezetchnelen Aborten sich entledigt zu haben. — Am Freitag Vormittag wurde die mit ihrem Handwagen auf dem Nachhausewege befindliche Otzdorscr Milchsrau Schulze an dcrHolzccke vor GeberSbach von einer» Strolch überfallen» welcher ihr die Geldtasche abschnitt und dann entfloh. — In Borna gerictb wiederum ein kleines 2lähr. Kind in einen Tops mit heißem Wasser und mußte in Folge der Ver brennung sterben. — Der gestern erwähnte, in der Kammgarnspinnerei irr Meerane verunglückte Robert Ehrlich ist nach furchtbaren Leiden seinen 'Verletzungen erlegen. — 'Am Donnerstag war daS Ausschachten deö ScklohbrunnenS in Stolper, beendet. Am Mittwoch wurde die letzte Hälft« der 4. Kanone, der noch e ne Kugel in der Mündung steckt, zu Tage befördert. Kugeln sind gegen 3000 Stück gesunden worden. unter denen sich über lOO noch gefüllte Bombers befinden, deren Pulver aber nicht mehr explvsioirssäbig, da der Salpeter durch ein- gevrungcneü Wasser ausgelaugt worden ist. Der Waffcrzustuß hat noch nicht das Geringste zugenoinmen. — Am 18. dis., Nachmittags, wurde im Teiche deS Guts besitzers Schneider in L d e r b o b r i tz i ch der sert 7. November vorigen Jabres vermißte Mübikrrappe Ernst Robert Glöckner auü L berbobritzsch ertränlt ausgesunden- Ob Verunglückung oder Selbst mord vorliegt, ist nicht fcsigcstellt. — Dieser Tage wurden in Leipzig 5 ans dem Magdeburger Bahrst,os angeslellte Güterbodeiiaibcrter verbauet, dcucn »actzge- wiescr, worden ist, daß sie regelmäßig Waaren aus dem Zollboben eiuwcndct batten. Man fand in ihren Wohnungen garrz bedeu tende Porte». — Versteigerungen in den Amtsgerichten. Am 2l. Januar: Meerane: Friedrich Robert Kunze's GaslbofSgrundstück dal., 00.010 Ml.; Herrrstmt: Ernst Wilhelm Sckünberncr's. Han delsmann, HauSgrundslück ii,Niedrrstrabwaldc.4405M.; Hainichen: Friedrich Einil Fcldinann's Hauvgrundfiück in EunircrSdors, 4500 Mk.: Wolkenstein: .Karl Eduard Schreibcr'S -Haus- und Garten grundstück in Trebtzach; — 22. Januar: Zitlau: Alwine Hulda und Hedwig Therese Cngler'ü Fetbgrnndstück dai., 5l45 Ni!.; — 23. Januar: Künigstcin: Marie Wiihelnnne verchcl. Reulcr's Grund stück in Ennnerövorf, 2750 Mk.; Ehemnitz: Franz Gräbner's Grund stück in Gabienz. 13,500 Mk.; Leipzig: Sophie Beuha Pfau's Grundstück in Lettewitz, 900 Mk. taxirt. — Landgericht. Proceß des Direktors Karl Robert Kanih gegen den Kau»,rann und vorm. Bcrgdrrektor Karl Wribelm Holt mann weac» Beleidigung. Differenzen cwilrcchtiicher Natur wurden die Vere.masiung. daß der Privatangeklagte, welcher vom April 1380 bis Ende September 1882 bei der Actiengefellfchaft „tzänichencr Steinkoblenbau-'Vcrein" als Verkäufer thätig war, von Kanitz, der gegenwärtig uur noch >,ro torma bi« zum 30. Juni als Direktor der Gesellschaft funairt, wegen einer Reibe von Behauptungen ver klagt wurde. Tie Vorgeschichte des Belcidigungsprozesses beruht im Weicntiichcn aus solgcnoci, Umständen. Als Hoffman» sein« Stellung verlaßen, strengte er bei der I. Kammer für Handel-fachen eure Klage gegen den Hänichener Steinkohlenbau-Verein aus Zahlung vo»2l00 bis 27MM. für rückständige» Gehalt und Provision an und im Verfolg seiner, von derGcsclljchast, rcsp.dcrcnVertreterKanitzange- zweifelter Ansprüche reichte er unterm 10. Mürz v. I. eine Emgabc bei dem erwähnten Prozeßgeiickrt ein, deren Inhalt rm vollen Um fange von Kanitz als unwahr erklärt wurde. Hoffmarm hatte rn dein inkriiuinirtcn Schriftstück erstens behauptet, er sei von Kanitz bei Abschluß des in Rede stehenden Vertrages getauscht worden; zweitens habe fick K. seine, H'S Unterschrift erfckrlichen; drittens bade Kanitz das zwilchen den Parteien gekroffrnr Abkommen ge leugnet ; viertens habe sich K. von einem Kunden der G sellschaft eine große Summe rvon vierstelliger Zahl) entliehen» aber wever Zinsen gezahlt noch Rückgabe dcS TarlcbnS geleistet und darüber hinaus noch viele gröbere und kleinere Zuwendungen entgeaengenom- rnev, wie er denn Uberhauvt nach der Trinkgeldertveorie verfahren sei: fünftens habe K. eine» Reitwechsel bei der Kaffe des Verein- viskontirt, und rechstens seien von ihm, K„ ohne daß er Forderungen gehabt, Gelder aus der Kasse de- Vereins entnommen und ein Revers darüber n In Beck hiirgclcgt worden. Bemerkt sei, daß der wegen Unterschlagung :c steckbrieflich verfolgte Stavtratb Beck der Vor gänger des Klägers Kanitz, demnach früher Direktor bei dem Hänichener Lteinkohlcnbauverein gewesen war. Weiter stützte sich die Anklage ans euren, von Hofimann an Kanitz ssn„ den Vater des Klägers, gerichteten Brief vom 29. März v J>, wSrin der Schreiber versicherte, der Sohn habe ein schwere- Unrecht begangen, welches von ihm wieder gut zu »rachen sei und würde Kanrtz gurr, durch Wicderanstellung H'ö um die Notlrwendigkeit derumkommen, öffentlich den Wahrheitsbeweis hören zu müssen. Das Schöffengericht erachtete in der Hauvtverhandlung vom 17. November auf Grund einer umfänglichen Bcweisaurnalnne die von dem Beklagten an geführten Behauptungen ln der Hauptsache nickt für erwiesen, trat auch der Ansicht Hoffnrann'S, er habe lediglich zur Wahrnehmung berechtigter Jnlercssen (gemäß st 193 des R.-St.-G.B.) gebandelt, entgegen »nd erkannte daher aus eine Gcianinrtgcidslrafe von 150 Mark, sowie Tragung der Gklichtssoste» und Erstattung der dem Kläger entstandenen noibwendigen Auslagen. -Hiergegen legte .Hoffman» daS Rechtsmittel der Berusung ein und gelangten zu der zweitinstanzlichen ebcnsnlls sehr nmsänglicken Haupt- verhandlnira wiederum eine Anzahl Zeugen zur Vernehmung. Vor Schluß der Beweisaufnahme, deren Resultat den Beklagten nach mehreren Richlungcn entlastete, ließ der Herr Präsi dent, Landgerichtsdirektor Stöckel, unter Bezugnahme auf die von denr Beklagten .Hofimann entschieden bchnriotetr und von dein Kläger hartnäckig bestrittene Angabe, Kanitz sc» seiner Funktion als Direktor des Hänichener Steinkoblenbauvereins enthoben, den Sach verhalt durch de» als Zeugen anwesenden Vereinvkasiirer Koch feft- stcilcn. Koch erklärte, Kanrtz sei allerdings nicht mehr als Direktor thätig, gehöre aber dem Direktorium »och einige Zeit an und be ziehe auch seinen Gehalt fort, woraus Hoffman», entgegen der Be hauptung des Klägers, dieser bade selbst gekündigt und diese Kündi gung siebe nicht mit de», vorliegende» Prozeß im Zusammen- hanL dcnrcrkt. das Direktorium bade bereits am 20. November v. I. beschlossen, Kanitz zu entlassen. Der Gerichtshof hob daS sung auf auf 90 Mart , . .zu entlass , , , schaff, »gerichtliche urtheii betreffs der Strasbemes und setzte demgemäß die Strafe von IVO Mark herab. Entscheidend hierfür war namcnIUch der Umstand, daß der Beweis der von Hoffmann gemachten Be hauptungen nach einigen Richtungen gelungen sei, daß jedoch namentlich die Versickerung des Beklagten. Kanitz habe einen sog. Reitwechsel an der Kaffe dcS Vereins viskontirt, zu Privatzwecken Geld auS der DereinSkaffe entnommen und einen Rcvcr» ä I»Beck darüber devonirt. vollständig unbegründet und in-desondere hieraus
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