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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.08.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-08-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187708155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18770815
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18770815
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-08
- Tag1877-08-15
- Monat1877-08
- Jahr1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.08.1877
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Erscheint tihUch früh 6'/, Uhr. Ue»«A»» «d TepMN«« Jvhausirguss« »». -prrchßu»»«» der Led«li«»: Vormittags 10—12 Uhr. Nachmittag» 4—« Uhr. »imaHmr der für die nächst- ol-mde Rümmer bestimmten Zwenttr «u WschciUagru bis 8 Uhr Ruchmittaas, au Sonn- uub Kesttage» frühbtS '/,d Uhr. Z, dt» Filiale« fir Zat-Aamchme: vtt» Klemm. UniverfitätSstr. 22. ttutl Lösche, Kathartnenstr. IS.p. mir dis '/H Uhr. M 227. VchMrr.TagMall Anzeiger. dkM Kr Politik, Local-kschichtc, Haudrlr- mb GeschLstrvnkchr. a»n»,e iL.s;» Ld»»»E»I§,ret» oirrtelj. s'/.AAt iucl. Bnngrrlohn b Ntt., durch di« Post bezogen « «t. Jede einzelne Nummer 30 Pf. Belegexemplar 10 M Gcvühren für Extrabeilagea ahne Postbcfvrderung 3« PU. „il Postdesbrderung 45 Ml. Zascratr laesp vouraeoi«). 2» Pf. Größer« «chriften laut unfe>e» Preisverzeichniß — Tadellarii»«!, Satz nach höherem Lauf Lttlameu »uter »cm Urd«urt«a»»riH dir Spaltzeile 40 Pf. Inserat« sind stet» au d ürvedtl.»» zu senden. — Rabatt wird inod' gegeben Zahlung xruvnlliiloraoä- oder durch PostvorsLuß. Mittwoch dm 15. August 1877. 71. Jahrgang. Bekanntmachung. Der viener'jche» Blindenanstalt sind von einer «nbekannten Dame, welche erklärt hat, daß sie Tante, Fra« Gke««a««, erklärten I Berliu-Auhattischen Eisenbahn. Gefell. L. Geier hier al- letztwillig verfügte^ verw. Kaufmann Geier, ISO ^ zu» damit den in einem Vorgefundenen Briefe ihrer verstorbenen «ille» erfülle. 2 Stück 4»/,«/, PrioritätS-Obligationen der fchast im Neunwerthe von je 800 «nd von Herrn C. Schenkung feiner verstorbenen Mutter, Fra« Joha»«e geführt worden. Wir bringen diese Vermächtnisse, welche beredte- Zeug» iß von der menschenfre»ndlichen Ge finvung der Verstorbenen ablegen, mit dem A»Sdr«cke unsere» herzltchstm Danke- hiermit zur vffent sichen Kenntniß Leipzig, den 1t. L«g«fi 1877. Der Nath der Gtadt Leipzig. Georgi. Messerschmidt. LeipM, 14 August. Je «ehr sich in Frankreich die Dinge der Entscheidung d»rch die Wahlen nähern, »m so bester gestalten sich die Aussichten der Rep«blikaner, «m fo schlechter diejenigen der Regierung. Der große Dortheil der republikanischen Parteien war von Anfang an, daß sie durch den 16 Mat ge zwungen waren, sich zu einem fest geeinigten Ganzen zusammenzuschließen, während die monarchi stische Koalition untereinander sich nothwendig je länger desto mehr entzweien mußte Da» Letztere zumal ist reichlich etngetreten. Entsprechend dieser Sachlage ist denn auch da- verschiedene Verhalten aus beiden Seiten Die Republikaner beobachten im Allgemeinen eine bei dem französischen Lolttcharakter fast auffallende Ruhe und Mäßigung. Daß Au-schreitungen nicht ganz vermieden werden, liegt in der Natur der Sache, aber sie sind sehr vereinzelt «nd werden nur in Worten begangen; eie Führer «nd die tonangebende Presse üben an der Regierung eine scharfe, vernichtende Kritik, minder heilige obrigkeitliche Pflicht in nicht ge nügendem Umfange, nämlich diejenige der Der- Hinderung bezw. Bestrafung von Aufreizungen zu Ungesetzlichkeiten, Auflehnungen und Verachtung der obrigkeitlichen Gewalt, wie sie in der radikalen TageSpreffe täglich Vorkommen «nd da- Volk ver giften. Zwar sind einige kleine, unbedeutende »nd einflußlose Blättchen vor Gericht gezogen worden; aber gegen die eigentlichen Giftküchen, gegen die Organe der Thier- und Gambetta, hat man ein zuschreiten nicht für angemessen erachtet oder nicht gttvagt. Die kleinen Diebe zu hängen und die großen laufen zu lasten, ist aber, zumal in der Politik, ein falscher Grundsatz. Die Herren Broglie und Genosten stärken durch ihre Zurückhaltung die Zuversicht ihrer Gegner, lasten in den Augen der »rthcilSunfüh'gen Maste die Sache der Opposition als unangreifbar erscheinen «nd geben der Regie rung da- Ansehen, al- ob sie sich im Unrecht befinde." Also eine Regierung, die in der oben geschilderten Weise verfährt, gewährt der Opposition „Freiheit der Agitation!" Wenn in Preußen ein hüten sich aber, die gesetzlichen Grenzen zu über-1 ultramontaner Bürgermeister, weil er verfass»ngS- schreiten. Dagegen zeigt da« Lager ihrer Gegner em grauenvolle« Durcheinander von Maßlosia ketten, Verlegenheiten «nd Zwistigkeiten; die Handlungsweise der Regierung nimmt immer mehr den Charakter einer Politik der Der zweifiung an. Man hatte da- neue System so schön einge leitet! Die verfassungsmäßige Volk-Vertretung war aufgelöst, dem Volke selbst war durch die be stehende Gesetzgebung Uber da» Verein-- »nd Ver sammlung-recht der Mund geschlossen, der fatale Einfluß der Presse wurde eingeschränkt, indem man in der Provinz frischweg den Eir zelverkauf der republikanischen Blätter untersagte, wa- bei der in Frankreich ganz überwiegend herrschenden Gewohnheit, aus die Zeitungen nicht zu abonniren, sondern sie in einzelnen Nummern zu kaufen, einem Verbot der republikanischen Presse für die Provinz gleichkam. Zugleich wurde da- gcsammte Personal ver unmittelbaren Staatsbeamten ge säubert. AlS trotzdem die Sympathie für die 368 Republikaner de* Deputirtenkammer nicht ge brochen erschien, begann die Schließung aller Wtrth-häuser, in denen republikanische Gespräche geführt wurden; da- Unwesen der MouchardS (Spitzel), durch welche- da- Zweite Kaiserreich e«, wenigsten- in der Provinz, wirklich dahin gebracht hatte, daß in den Kaffee- und Gasthäusern Niemand mehr laut über Politik zu sprechen wagte, blühte wieder auf. Dann ging man auch den mittelbaren Staatsbeamten, besonder- den Gemeindebeamten zu Leibe. Bürgermeister, welche sich zur republikantschen Partei bekennen, wurden ohne Umschweife abgesetzt, Gemeinde- räthe mit republikanisch gesinnter Majorität aufgelöst. Nebenher wurde der Präsident der Republik selbst al- Wahlagitator in die Pro vinz geschickt. Aber alle diese Anstrengungen scheinen bi-hl mäßig erlassene Gesetze bekämpft, nicht wieder be stätigt wird, so ist Da- eure . Verdammung», werthe Knechtung der Freiheit"; wenn dagegen in Frankreich Dutzende von Bürgermeistern, weil sie die bestehende Verfassung vertheidigen, einfach abgesetzt werden, so nennt man Da- „Freiheit der Agitation"! Und eine Regierung, welche die Linie der Gesetzlichkeit schon fo weit überschreitet, daß ihre Organe vor den Gerichten mit Erfolg zur Verantwortung gezogen werden, geht noch lange nicht weit genug! In der That, zur Ver- Hängung de- Belagerungszustände- zum Mindesten müßte sich da- Cabinet Broglie.Fourto« ent- schließen, wenn e- die Anerkennung der „Germania" verdienen wollte. Danach mag denn ein Jeder ermessen, wa- wir in Deutschland zu erwarten hätten, wenn jemals da- allgemeine Wahlrecht unter der Herrschaft der „Partei für Wahrheit, Freiheit und Recht" erfolgte. Tagesqeschichtliche ZleberfiA Leipzig. 14. August. Wenn auch die Angabe, daß die Zusammen kunft unsere- Kaiser- mit dem Kaiser von Oesterreich in Ischl einen rein familiairen Cha rakter getragen habe, mit dem bekannten Körnlein Salz zu nehmen ist, fo ist e- doch jedenfalls eine Uebertreibung, wenn hier »nd da die Begegnung al- ein Act von hoher politischer Bedeutung etwa in gleiche Linie mit den Reich-stadter Besprechungen gesetzt wird. Schon die Tyatsache, daß keiner der maßgebenden Staatsmänner beider Reiche in Ischl zugegen war, hätte genügen müssen, um da» Ge biet der Vermuthungen, da- an »nd für sich erkrankt ist, nimmt nach dem AuSspruche de- Prof. Ranke einen günstigen Verlaus. L»S Stuttgart, 13. August, wird gemeldet: Der König hat zu Stipendien für verdiente Tübirmer Prtvatdocenten 2000 gestiftet. — Nach einer Meldung de- „Schwäbischen Merkur" wird in Folge eine- von Rußland au- an die Königin gerichteten Ersuchens mit Ge- nehmigung de- König- ein Sanität-zug für die russischen Verwundeten ausgerüstet, der fo bald wie möglich nach Bukarest abaehen soll Dem Vernehmen nach hat die hessische Re gierung die Anerkennung Moufang'S al- BiS- thumSverweser beanstandet, weil die Erklärung desselben nicht unzweifelhaft den Willen, die Lande», gcsetze in jeder Beziehung anzuerkennen und positiv zu befolgen, offenbarte. A»S Zürich kommt die Nachricht, daß die dort eingeleitete Bewegung unter dem Zugpersonal der schweizerischen Nordostbahn eine geschloffene, widerstandsfähige Organifationallerschwei- zerischen Eisenbahnangestellten aller Kategorien anstrebe. Die ersten Schritte hierzu sollen bereit- eingeleilet sein, und die Angestellten der anderen Ballgesellschaften sich zu einem der artigen BÜndniß geneigt zeigen Ob «nd inwie weit eine Analogie mit dem jüngsten amerikanischen Elsenbahnstreik vorliegt, muß zunächst auf sich beruhen bleiben AuS dem vatikanischen Lager ist äugen blicklich nicht viel Weitere- zu berichten, al» der beständig andauernde Zwiespalt der Geister. ES besteht noch immer eine Partei im Cardinal- collegium, die in allen Dingen extreme Maßregeln vermelden möchte, um jedem ernsten Zusammen stoße a»S dem Wege zu gehen. Dieser vom Geiste italienischer Maßhaltung unv Schmiegsamkeit er füllten Gruppe gegenüber hält der Staot-secretär Snneeut sutbst, mchr geschoben von den Schelten al- selbst schiebend, an einer enlschiroeuen «nd rücksichtslos durchgreifenden Politik fest. Piu» selbst, der die Jesuiten mehr fürchtet al- liebt hält einstweilen zu Simeoni. Aber die Spannung besteht einmal im heiligen Colleg, und die ver mehrte Zahl der sich an den heiligen Stuh herandrängenden TageSfragen ist nicht geeignet dieselbe in kurzer Zeit schwinden zu lasten Vom orientalischen Kriegsschauplätze liegt heute etwa- Neue- von Wichtigkeit nich vor. Während die in den letzten Tagen mehrfach gemeldeten Gefechte, welche russische Abteilungen sowohl mit den Vortruppen OSman Pascha'- (bei Lowatz) al- mit denjenigen Mehemed Ali Pascha'- (bei Ja-lar und Uaila in der Näh« von O-manbazar) hatten, sich nunmehr alS Recog« no-ciruouen erweisen, denen eine übertriebene Be- deutung beigelegt worden ist, scheinen die neuesten Bewegungen der türkischen Südarmee unter Suleiman Pascha eine ernstere Beachtung zu ver- dienen. An zwei Puncten ist e- den Türken ge lungen, in die Engpässe de- Gebirge- einzudrin gen; an einem derselben ganz ohne Widerstand zu finden, da er russischerseitS geräumt war. Die im Balkan stehenden »nd denselben ver teidigenden russischen Abtheilungen haben ihren vertheidigungübezirk noch mehr beschränkt, um möglichst allen Angriffen auf der Hauptlinie de- SchipkapasseS gewachsen zu sein. Der Schutz de- selben fällt jetzt ebenso sehr den nördlich wie den südlich de- Gebirge- stehenden Abtheilungen zu, namentlich wird r-, falls den Türken ein Um gehen desselben gelingt, sich für General Gurko um die Festhall«ng von Gabrowa, den Ber scheinen bi-her nur der Sache der RepuÄikaner I hauptet. daß Kaiser Wilhelm, der durch die russi- schon übermäßig schlüpfrig ist, sehr zu beschränken. I einigung-punct der ^beiden vom Balkan kommen Nicht-desto weniger^>ird von mancher Seite be-^ den Straßen, handeln. Daß von den Flügel zu Gute gekommen zu fein Angesicht» diese- un befriedigenden Erfolge- wird in der dem Mini sterium nahestehenden Presse und also wohl auch ! n» Schooße de- letzteren selbst alle- Ernste- der Gedanke der Verhängung de- Belagerung--^ zustande- über da- ganze Land erwogen. Ent« schlöffe sich die Regierung wirklich zu diesem Schritte, so würde sich nur auf- Neue der alte! Spruch bewahrheiten, daß die Götter wahnsinnig! machen, wen sie verderben wollen. Bor einiger Zeit haben wir die Frage auf- aeworsen, wa- wohl die „Partei für Wahrheit, Dreiheit und Recht" in Deutschland, mit welchem Ramm sich bekanntlich unsere Ultramontancn I bezeichnen, zu dm Wablmanövern der von ihr so freudig begrüßten Regierung vom 18 Mai sagm j «erde. Die „Germania" giebt jetzt in folgen den Worten die Antwort: „In Frankreich be-I reiten sich mit Eifer Regierung und Parteien aus die i« Oktober staltfindeude» Wahl« vor, wobei die ^ erfiere der Opposition eine durchs»-»» billigende Frei« heit der Agitation gewährt. E- ist die- nicht nur eine Sach« der Gerechtigkeit und Gesetzlichkeit, well ohue diese Freiheit da- allgemeine Stimm recht die größte Lüge wäre, sondern auch der Wei-heit, den» jede Bedrückung der Opposition dient erfahrung-mäßig 1» ihrer Stärkung. Da gegen erMt die Regierung eine andere nicht schm Niederlagen sehr überrascht und betrübt sei, seinen persönlichen Einfluß bei Franz Josef an gewandt habe, um gewissermaßen eine Vermitte lung zwischen Oesterreich «nd Rußland zu versuchen, welche da- direkte Ziel habe, die serbische Frage in dem Sinne für Rußland günstig zu lösen, daß dem russischen Oberkommando, fall- e- Serbien mit in dm KreiS feiner Operat onm einbeziehm wolle, von Oesterreich a»S politischen Rücksichten keine Hindernisse in dm Weg ge egt würdm. ES kann wohl keinem Zweifel unterliegen, daß Kaiser Wilhelm, der durch verwandtschaftliche wie freund schaftliche Bande mit dem ganzm russischen Kaiserhaus«, besonder- mit dem jetzigen Czaren Alexander Ü. mg verbunden ist, von dem Unglück, da- feinen Reffen betroffen hat, unmittelbar nahe berührt worden ist; Nicht- berechtigt indessen zu der Behauptung, daß Kaiser Wtlhem in diesem Augenblicke activ au- der bisherigen Haltung Deutschland- herau-getretm sei; di« Vergangenheit hat zur Genüge gezeigt, daß der Kaiser die Leitung der au-wärtigeu Politik stet- unserem bewährten Reichskanzler überlasten »nd persönliche Neigungm »nd Wünsche de» allgemeinen Interesse unter geordnet hat Die Krankheit de- General - Feld marschall- Herwarth v. Bittenseld, welcher in Mün chen fett acht Tag« an einer Lungenentzündung abtheilungm der beiden um Plewna «nd zwischen RaSgrad und Schnmla concmtrirtm türkischmHeere, gleichzeitig mit dem Borgehm der Spitzen Suleiman' «nd dem letzteren entsprechend, Angriff-bewegungen gegm die Linie Gabrowa-Tirnowa stattgefunoen hätten, um die Kräfte der Vertheivigung hier zu zersplittern, wird nicht gemeldet. Dem Eindruck nach zu »rtheilm, welchen die letzten Nachrichten von der Aufstellung und Berthellnng der russi schm Streitkräfte in dem Raum zwischen Tirnowa und dem Balkan hervorbrachte, kann dort jetzt eine numerisch hinreichend starke Macht ver sammelt sein, welche verhindert, daß die Balkan Position geräumt werden muß. — Bemerkm-werth von dm letzten durch dm Telegraphen über mitteltm Nachrichten ist noch die, daß da- nach Varna zur Verstärkung der Armee bei Echumla bestimmte kaukasu-corp- zu dieser Verwendung nicht abkömmlich gewesen ist. — Nachstehend noch einige Telegramme: Konst an tinopel, 12. August. Ein Telegramm Suleiman Pascha « au» Jem Zagra vom l l.e. meloet, er Hab« da» Drfilt vou Kardätsch besetzt. In Karls«, und Kalifrr ist die Nutze wieder hergrstrSt. Di« auf ständischen Vulgaren in Salifer leisteten lebhaften Wider staud und flüchteten schließlich nach dem Balkan Ihr Verlust betrügt etwa 5«o Todte. Die Türken, wetcht 111 Todte und 28 Verwundete hatten. besetzten Kaliser. «rlche» durch eia« »usälligr Pulver-Explosion zerstört wurde. — Sin Telegramm Moukbtar Pascha » vom I I». d. bestätigt, daß JSmail Pascha dir russisch« Grenze iberschrittrn hat. — Em «eitere» Telegramm Moukhtar Pascha'» »om 11. d. meldet, die Russen seien gegen ihn mit Lavallrrir und Artillerie virgerückt. Bei Avi sei r» zum Kampfe gekommen, in welchem dir Rüsten mit eiuem Verluste von ca. doo Todtea und ebensoviel ver- wnndeten znrüSgeschlagru worden seien. ien, 13. August. Telegramm der „Presse." Au» Konstanttnoprl: Der größere Theil der unter Beneral Gurko stehenden Truppen hat sich nördlich vom Balkan zurückgezogen, aber Krsanlyk und Hainkioei, südlich vom Balkan, find noch von den Vortruppeu General Gurko » besetzt. Suleiman Pascha hat den Balka» »och nicht überschritten. — Au» Bukarest: General Kiüdener ist von seinem Posten nicht abderufrn, provisorisch führt aber der ihm im Rang zunächst stehende Geaeral- lteutenant Zoten» den Ooerbefehl. Wien, 13. August. Telegramme der „N. Fr Presse". Aus Orsowa, 13. o.: Nach einer Meldung aus Trsteuik soll das Hauptquartier des Großfürsten Nicolaus heute von Tschausch-Mahala und Bulgareni nach Gornii Studeu. 15 Kilometer rückwärts, auf der Straße uach Viela und Rustschuk verlegt werden. — Die Ope- ratiouen der russischen Armee werden durch wolkeu- bruchartige Regengüsse sehr erschwert. — AuS ESki- Djuma, 11. d.: Gestern wurde vou hier aus eine rößere RrcognoScirung über Kissiliar gegen den Stara- om unternommen. Ein« Recognoscirungsadthrilung unter Lmir Pascha rückte dis an deu Lom vor und constatirte, daß daS jenseitige Ufer von deu Russen stark besetzt sei. — Bei Popkoei und Jaselar befinden sich größere Lager der Russen. — Die zwischen dem Lom und der Straß« vou Rasgrad nach Eski-Djuma und Osmaubazar gelegenen, meist türkischen Ortschaften find ganz vou den Bewohnern geräumt, das Getreide steht, dem Verdorren nahe, uugemäht. Der „Post" schreibt man au- Peter-burg, 8. August: In unserer Hauptstadt herrscht eine große Bewegung. Die Garden werden mobllisirt und stündlich treffen in langen Zügen die Er« setzung-maunfchasten ein. Die vierten Bataillone der Fuß-Regimenter, wllche in den umliegenden Dörfern ihren Stand hatten, stehen zum Theil im Lager auf dem Mar-felde. Heute werden auf den Polizeiämtern die Pferde au-gewählt, welche für den Dienst der Garde nöthig sind. In langen Reihen sind vor den Casernen die Wagen für die Casse, Munition, Gepäck, Proviant, für die SanitätSabtheilung rc aufstefahren. Bereit» am 16. August begeben sich die Garde-Husaren auf den Weg. Die Infanterie folgt vom 23 August an. Jedoch erst Ende September wird da- ganze CorpS an der Donau vereinigt sein. Die dritte Division mit ihrer Artillerie, die Groduo-Husaren und die Leib-Ulanen. welche in Warschau stehen und die sogenannte junge Garde bilden, werden sich vermittelst der Warschau-Brest-Kiewcr Bahn aus den Kriegsschauplatz begeben, während die hier garnisonirende alte Garde mit der Moskauer Bahn befördert werden wird. Im Ganzen besteht die Gardea»S 3 Divisionen zu Fuß mit 48 Bataillonen, 1 Schützenbrigade zu 4 Bataillonen, 3 Brigaden (144 Geschütze) Fuß-Artillerie, 1 Div sion Kürassiere »nd 2 Divisionen, welche, wie die Armee-Divisionen, au- je 1 Regiment Dragoner, Ulanen, Husaren «nd Kosaken gebildet sind. Dazu kommen 6 reitende Batterien und die Specialtruppea. Auf vollstän digem Krieg-suß haben die Garden eine Stärke von etwa 64—65,000 Mann Zu gleicher Zeit werden die ErgänzunstSbataillonc formirt, zu welchem Zweck 5 Officiere von jedem Regiment hierbleiben müssen. Wahrscheinlich wird man in denselben die besten Mannschaften der ebenfalls einberufenen Landwehr (Opoltschenije) au-bilden. Ein anderer Theil der Landwehr wird den Dienst in oen Festungen »nd Städten übernehmen, wo Krieg-gefangene zu bewachen sind. Die Festung-« truppen werden meist al- ErgänzunqSmannfchaften nach der Dona» abgehen. AlS Officiere für die Landwehr werden nicht allein die nicht in der Front dienenden Officiere, sondern auch pensionirte berangezogen werden, dann aber namentlich junge Freiwillige, welche ihr Osficier-Examen abgelegt haben Au- Konstantinopel wird gemeldet: Die Uebersiedelung de- Sultan- nach Brusta ist endgültig auHegeben. Der Palast hat den Botschaftern unter der Hand versichern lasten, daß an de« ganzen Gerüchte kein wahre- Wort gewesen. Der Hof aber hatte in der That die Idee de- Umzug- nach Asten lebhaft in- Auge gefaßt Sie keimte unter de« Drucke de- russi schen Balkanübergange- wuchernd in den ängst lichen Gemüthern de- Sultan- und de- Harem» aus; man sah die Russen schon in Konstantinopel und vor dem PalaiS ve» Prinzen Reuß die russische Nobelgarde in Reih und Glied aufgezogen Erst nachträglich kamen den Großwürdevträgern die etwaigen Folgen diese- Schritte- zum Bewußtsein Ein Botschafter soll ihnen dabei behülflich ge wesen sein, indem er rund Hera»- erklärte, daß Europa möglicherweise kein Interesse daran habe« könne, den Sultan au» Brusta nach seiner allen Hauptstadt zurückzuberufen, wenn er einmal dark mit feinem gesammten Hofstaate sei. Dane bin lauerte eine Revolution in Konstantinopel z« Gunsten de- Sohne- de- Abdul Asiz, Justus Jzzedtn, im Hintergründe; und da man weiy,
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