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Dresdner Nachrichten : 14.10.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189910141
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18991014
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18991014
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1899
- Monat1899-10
- Tag1899-10-14
- Monat1899-10
- Jahr1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.10.1899
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M ^ 4-s r» « r» k-- 27« teittnan! v Heppke gehört zu den zeugen, die in der Vorunter suchung und in ihren Antwqrtcn aus die von Herr» v, Manteufsel dricslich unterbreiteten Fragen eine höchst ungünstige Schilderung no» de», Angeklagten cntwvrsen und eine ganze Reihe anscheinend del gtender Thatsachcn angegeben haben. Ans die seitens der Angeklagten »nd der Vertheldiger n» ihn gerichteten zahlreichen Imge» schränkt der Zenge diese AuSiaacii in vielen Punkten er heblich ein. In andere» Punkten crgiebt sich, das? Vorgänge, die dem Zeugen als belastend erschienen, schließlich auch bei anderen Spielern vorgckoimnen undunverdächtig sind. Ec blieb ober dabei daß die Herren v. Kavier und v. Schachtmevcr recht viel Glück hatten, mehrfach zusammen die Paul gehalten hoben und auch einmal mit Wollt zusammen hielten Aus die bezüglichen Ein- wände der Berthcioignng erwidert der Oberstaatsanwalt, das; die Vorhaltungen cm die Zeugen mit Rücksicht ans die früheren Aus lassungen wesentlich ans dein Grunde geschahen, um zu zeigen, wie anders die Zeugen srüher ausgcsagt haben und um zu recht- tcrtigen, daß so schnrs gegen die Angeklagten vorgegangen werden mußte. Tenn sonst würde man nach dem Gange der Haupt- Verhandlung es in der Oesseutlichkcit sür unbegreiflich halten, warum die Angeklagten in Hast genommen wurden. Berlin. Englische Blätter berichte!» über die angebliche Nicdermetzelung einer deutschen Expedition in Kamerun wie folgt: -Der Dampfer „Niger", welcher aus Rio del Re» in Liverpool > ingctroffen ist, bringt die Meldung von der Riederinchclung des Distriktkommisjars Leutnant von Qritie und des Herrn Lohmever von der deutschen Handelsgesellschast, sowie von hundert deutschen Soldaten und eingeborenen Trägern. Dieselben waren von Rio del Ren bis zum Crvßfluß hinaus gegangen, um einen Ansstand unter den Eingeborenen im Hinterlande von Kamerun zu unter drücken. Tie Mehrzahl der Truppen waren Träger. Der Eroß- stuß bildet die Grenze zwischen dem deutschen nno dem englischen Gebiet. Die deutsche Expedition »ahm als Führer den Häuptling eines Dorfes, an dem sie vorübcrkam, mit. Der Säuptlrng lockte sie verrätherisch in den Hinterhalt und so wurde sie beim Ucbcr- lchreiten einer Brücke beschossen. Der Häuptling wurde infolge dessen von den Deutschen sofort »icdcrgeschosse». woraus die Ein geborenen einen erbitterten Angriff ans die Deutschen begannen. Die Deutschen kämpften mit großem Mull), aber sie erhielten nur wenig Hilfe von den eingeborenen Trägern und sollen von der Ucberzahl der Feinde gänzlich massakrirt worden sein. An hiesiger zuständiger Stelle ist von der Nicderinetzclung einer deutschen Ex pedition nichts bekannt. Da der Dampfer „Niger" von der asritä- niichen Westküste die Meldung mitbringt, müßte auch dem Gouvcr- nenr von Kamerun Kunde davon zugegangen sein, in welchem Falle dieser zweifellos sich beeilt hätte, hierher telegraphisch zu be richten. Da dies nicht geschehen ist, stößt an zuständiger Stelle die englische Meldung aus starken Zwcisel. — Der frühere Minister dcü Innern Botho Gras zu Enlenburg und derKurator der Königl. Rittcrakadcmic in Liegnil; Graf von Kospvth wnrdcn aus beson derem Allerhöchsten Vertrauen zu Mitgliedern des Herrenhauses ans Lebenszeit berufen. — In der bekannten Angelegenheit deS Astika- rciscndcn Dr. Esser wird berichtet, daß derselbe unter Belastung 'einer OffizierSaualität den schlichten Abschied ans dem Militär- dienstverhültiiiß erhalten hat. Ans den, Aussichtsrath des deutschen Koloiiialmusenms ist Dr. Esser ansgeschiedcn. — Die Nachricht der „Köln. Volksztg.". daß ein Antrag ans Ausschluß des Pfarrers Naumann ans dem Gcsammtverband der Evangelischen Arbeiter vereine Deutschlands aus der Tagesordnung der AuSschiißsidimg in Eisenach stehe, erweist sich als falsch. Leipzig. In Folge des Beschlusses der Konferenz deutscher Steinmetzgeschästsinhaber. eine Massenanssperrnng sämmtlichcr 20.000 Steinmetzen Sachsens und Thüringens vvrznnehmen, be schlossen die ausständigen Steinmetzen im Königreich Sachsen, den Unternehmern die Wiederaufnahme der Arbeit anzubicten. St. Louis an» Senegal. Beim Passiren der Barre schlug ein mit Eingeborenen besetztes Boot uni. äst Insassen ertranken. Johannesburg. Der Betrieb der Crown Reef- und der Ferreira-Goldminen dauert fort. An dein von der Regierung be- tchlagnahmtcn Golde sind bethciligt: die Afrika-Bank mit 5792 Unzen, die Standard-Bank mit I2.S07. die Afxican-Bankiiig- Eoinoan» mit 2617 und die Natal-Bank niit :El Unzen. Die Beschlagnahme von Lebensmitteln und Kleidungsstücken dauert fort Die heutige Berliner Börse verkehrte im Ganzen in fester Haltung, wenn auch das Geschäft, angesichts der unsicheren politischen Verhälknissc und des andauernd stciscn Gcldstandcs sich in recht bescheidenen Grenzen bewegte. Die zufriedenstellende Bilanz des Bochumer Bercins nahm das Interesse der Börse in Anspruch. Bergwerke und Hüttcnwerthc waren daraufhin bevor zugt, doch konnten dieselben den ansänglrchcn Kursstand nicht boll behaupte». Banken still. Deutsche leicht anziehend Bon Eisen bahnen Dransvaal und Prince Henri höher. Am Kässamartt war reger Verkehr i» den Antheilcn der großen Berliner Straßenbahn. Tic Vörie schloß fester. Privatdiskont Prozent. — Am Spiritus-Markt ging Loco 7stcr um 10 Pfg. auf 43,90 Mk. zurück, doch war der Umsatz mir gering. Termine lagen sehr gc- tchästslos. Am Getreide- Markt dauert das inländische Angebot in effektiver und bald lieferbarer Waarc fort; auch vom Ausland liegen dauernd größere VcrkansSordrcS vor. Weizen und haben: die etwas nach, spätere Lieferungsfristen waren behauptet. Am Frühmarkt herrschte für Hafer und für Braugerste Nachfrage. Nach Ermittcl- »ng der EeistraliiotirniigSstclle der preußischen Landwirthschasts- kammern wnrdcn bezahlt in Berlin: Weizen 152, Roggen 152, Hafer 110 Ml.; Stettin-Stadt: Weizen IW. Roggen 117, Hafer 131 Mk. — Wetter: Vormittag Regen, später schön- Westwind. yraukluct a. M. (Schluß.) eredtt 226,80. Dt-Komo 190.30. Dresdner Bank 16I.W. Staatsbahn 103,20. Lombarden 01,80. Laurahiitle 251,70. Ungar. Gold —. Portugiesen 25.60. H-esl. VarlS. ,3 Uhr Nachmittag.) Rente 160.17«/.. Italiener 01.75. Trauter 61.00. Portugiesen 25,00. Türken 21,07' ^.. Türkenloose 112.00. Ottomanbank 553,00. Staate, bahn 699.00. Lombarden . Zeit. Parts. Produllenmarlt. Weizen per Oktober 1^.90. per ^mr.-April 10.70. ruhig. Spirnus per Oltober 36.75, per 'A.'arz.^uni 39.50, bcy. NUböl per Oklbr. 53,75. per Ianuar-Apnl 55,75, ruhig. Amsterdam. Prodttktemrüeiicht. Weizen per Novbr. —, gcschästoloS, per Mär- —, ruhig, unregelmäßig. Roggen per Oktober 110,00. per März 113.00. > London. Produktcubericht. Smmntliche Getrctdea'.teu fest, aber ruhig, Hafer, Mai6 und Gerste ','4 Tch. hoher. — Wetter: Schön. OkrtlichcS und Sächsisches. — Ihre Königl. Hoheiten Prinz und Prinzeß Fried rich August besuchten vorgestern die Ausstellung der vortrefflich gelungenen Bilder des Meißner Domes im Brühl'schcii Palais. Augustiisstraßc8. --- ^ Hann 0ver. Der sozialdemokratische Parteitag sprach sich mit 216 gegen 21 Stimmen für die Resolution Bebel aus wonach für die Partei leine Veranlagung bestehe, ihre Grund anschainmgcn cniszugeben oder zu ändern. Die Partei lehnt ein eventuelles Wahlvüiidniß mit den bürgerlichen Parteien nicht ab, sie steht der Gründung der wirthschastlichen Genossenschaftcii neutral gegenüber, wenngleich sie in diesen ei» geeignetes Mittel für die Erziehung der Arbeiterklasse zur selbstständigen Leitung ihrer Angelegenheiten erblickt. Maricnwerder. Bei einem Schadenfeuer, welches das Wohnhaus eines EigenthümerS in Herminendorf zerstörte, kamen die hochbetagten Elter» des Besitzers in den Flamme» um. W i e n. Graf Elar» erklärte gestern der von ihm empfangenen Deputation czechischer Abgeordneten, daß die Aufhebung der Sprachenerlassc bedriigirngslos erfolge, weil diese mit Recht die Deutschen verletzen müßte» und ein Hiiiderniß der gesetzlichen Ord nung seien. Die Aufhebung der Sprachenverordinnige» tolle am 17. o. M. amtlich veröffentlicht werden. — Der ehemalige Minister Dr. v. Bilinski hat ein Reichsjprachengesctz ausgearbcitet, dessen Bestimmungen in allen Ländern, die im Retchsrath vertreten H sind, Geltung haben soll. Paris. Der Bndgctansichuß beschloß die Einzichung des Gehaltes von 35 Bischöfe», allen Generalvikaren und gegen 7000 Pfarrern, deren Stellen im Eoncordat nicht vorgesehen sind. Tic »r dadurch zu ersparenden 3 Millionen solle» zur Erhöhung der Lchrergchältcr verwendet werde». — Der „Intransigcant" beuchtet, der ehemalige österreichische Militärbcvollmächtiate Schneider sei gestern in einer Tragbahre mit einer frischen, schwere» Wunde in der Seite in den Oricntexprewug geschasst worden. Er habe sich hier wegen des bekannten Zwischenfalles in der Trehsiis-Verhand- 'u»g mit einem noch nnbekannten Gegner geschlagen. Lissabon. Die Blätter melden eine» Pcstsall in Guimnraes. H aag. Der Regierung ist heute eine amtliche Depesche zu- gegangen, welche das gestrige Telegramm des „Handelsblnttcs" über das Erdbeben ans der Insel Ecram bestätigt und die Zahl der Todtcn »nd Verwundete» ebenso hoch beziffert. Das Erdbeben »and in der Nacht zum '29. v. M. statt und richtete besonders in der Pcpapiitib-Bai Verheerungen an. Die Garnison von Amahei und die Eivilbcamtcn sind gerettet. Amsterdam. Hiesige Blätter berichten, die Engländer rekuitirteii Neger-Soldaten aus Bctschiianalaiid. um dieselben im Kriege gegen Transvaal zu veiwenden. In Folge dessen werde die Transvaal-Regierung ebenfalls die Schwarzen bewaffnen. Lvnd o n. Ein Telegramm aus Kapstadt bestätigt die Meld ung, daß die Buren südlich von Mafcking einen gepanzerten Eiscnbahnziig in die Lust gesprengt haben. 15 englische Soldaten lind dabei gctödlct worden. London. Der von Calais kommende Kanaldampicr „Victoria" stieß heute bei der Einfahrt in den Hafen von Dover »ist dem Frachtdampicr „ElSwick" zusammen. Beide Schisse wurden schwer beschädigt. Die Passagiere wurden gelandet. Der Dampfer „Bille de DouvreS", welcher gestern um Mitternacht von Ostende nach Dover abgcgcmgen war, hat mitten im Kanal schweren Maschinenschaden erlitten und mußte nmkchrcn. Stockholm Der König genehmigte die Demission des Ministers des Aeußercn Grafen Douglas und betraute den Staaks- ministcr Boström mit der einstweiligen Leitung des Ministeriums des Acrrßcren. — lieber die Verhandlungen wegen der Flaggen frage wird weiter milactheilt: In dem gemeinschaftlichen schwedlsch- iwrwegi'chcir Kronrathe am 6. ds- M.. an welchem auch der Kronprinz Theil nahm, wurde die Frage der neuen norwegische» Handctsslaggc vom Minister des Aeußercn angeregt und dem Minister des Inneren zum Vortrag überwiesen. Nachdem dieser eine Acndcmng des königlichen Erlasses vom 20. Juni 1811 im Sinne des neuen norwegischen Gesetzes befürwortet hatte, ver langte die norwegische Abthciiung des Staatsrathes ein neues Gutachten der Regierungsmitglieder in Lhristiania. Der König willigte ein. Im Kronenrath vom 11. ds. Mts. kam dann die Frage zur endgiltigen Vcrhandlniig. Ter Minister des Aeirßcrcu riet!, von einer Aeudcruug des Erlasses von 1814 ab: die übrige» Mnglicder des Ltaaisrarhes traten scdoch dem Anträge des 'Ministers des Innern bei, woraus der König dahin entschied, daß Punkt 6 des königlichen Erlasses von 1811 bezüglich der nor wegischen Handelsflagge am 15. Dezember 1899 außer Kraft treten und der Minister des Aeußercn den fremden Regierungen, sowie den Ge'andrichascen und Konirrlaicn gegenüber Las Notlüge zu verfügen habe, »r-ndurch ff! das Unionszeichcn in der norwegischen HavcelSslagge lünstig beseitigt, bleibt aber in der schwedische» Handelsitagoe bestehen Die Flaggen der schwedischen und der norwegischen Marine bleiben gleichfalls unverändert. Petersburg. Ter Holst-Andsrn zu Äabrrger , EinehalbeStundewciltclldic hohen Herrschafteni» der interessanten Ausstellung, die am 20. d. M. geschlossen wird. — Jbrc Königl. Hoheit Frau Prinzessin Johann Georg besuchte gestern in Begleitung einer Hofdame das Ge schäft des Königl. Hofjitwclicrs Herrn Gustav Zähne. — Ihre Königl. Hoheit Herzogin Eccilic vo » M ccklenburg - Schwerin besuchte heute vas Museum des Königl. Süchi. Altcrthiimsvercins und des Vereins sür Sächs. Volkskunde. — Se. Majestät der König hat den »achgenannten Beamten der Staatseiseirbahnverwaltung und zwar dem BahrrhosSinsvektor 2. Klasse QuaaS in NarSdori das Berdienslkrenz, dem Obcr- ichaifner Schulze in Dresden das AlbrcchtSkreuz und dem Weichenwärter 2. Klasse Dictz in Werdau das Allgemeine Ehren zeichen verliehe». — Sc. Majestät der König hat genehmigt, das der Kaiserliche Wirst. Geheime Legationsralh Dr. jur. Göhring in Leipzig das ihm von dem König der Belgier verliehene Großossiziertrcuz des Leopold-Ordens annchme und trage. — Herr Gartcninspektor Stadtrath a. D. La cm in er Hirt, Geschäftsführer des LandeSvbstbanvcreins, ist in Anbetracht seiner großen Verdienste um den sächsische» Obstbau von Sr. Majestät dem König zmn Gartcnbaudirektvr ernannt worden. — Die Stände des Königreichs Sachsen werden, wie jetzt amtlich bekannt gegeben wird, zu dem ordentlichen Landtage auf den 7. November einberuseii. — Eine sehr interessante prinzipielle Entscheidung wird der nächste Landtag zu treffen haben. Wie uns aus Leipzig berichtet wird, ist gegen die Wahl des Herrn Geh. Hof- ralh Dr. Schober Protest erhoben worden mit der Be gründung, daß der genannte Herr als österreichisch lmgarischcr Gencrallonsiil, demnach als Beamter eines sremden Staates, über haupt nicht wählbar sei. Tie juristische» Kreise Leipzigs iiitcressircn sich lebhaft für diese Frage und das Für und Wider wird vielfach erörtert. Nach der bishcngcn Ucbimg hat man die Qualität als Wahlkoirsul eines auswärtigen Staates nicht sür hinderlich an gesehen, um ein Abgcordneteii-Mandat übernehmen zu können. So gehören z. B. auch der Ersten Kammer mehrere Mitglieder an, die ein solches Wcchlkonsnlat vertreten. Run ivird znm ersten Male ans den erhobenen Protest eine vrinzipieltc Entscheidung ge troffen werden müsse». Tie Entscheidung steht dem Kammer- pleirnm nach Vortrag derjenigen Kannncrabtheriung. welche die Wahl zu prüfen hat. zu. — Er» weiterer Protest soll gegen die Wahl des Herrn Riltcrgulsbcsitzcr Bundt im 15. ländlichen Kreise ciiigcrcicht werden. — Wir haben schon gestern erklärt, daß die durch die Presse gegangene Msttheilnng, man beabsichtige an Stelle der jetzigen La n d ta g ss ei s i o ir e» . die eine» Winter um de» anderen stattsindc», künftig a l l w in terl i ch e Tagungen ciiizusübreir. in den Tbalsachen ni:bt begründet sei und lvnncn beute aus Grund genarrcstcr Information arrr bestätigen, daß weder bei der Regierung, noch bei einer der beiden Fratiioncir der Zwesten Stäiidclammcr diese Frage überhaupt nur zur Diskussion gestanden hat. — Nicht >o stcniidlich wie Plauen stellen sich die Gemeinden Löbtau und Eotta zu der crngcrcgteu Eiirvcrleibuirgs- Fraac. Während der Gcmeinderath zu Plauen aus das dies bezügliche Schreiben des Rothes z» Dresden antwortete, er werde die Angelegenheit in „wohlwollende Erwägung" ziehen, lehnte der Gc- mciiidcrath zu Löbtau mit 11 gegen 10 Stimmen, der Gemciirdc- rath zu Cotta aber einstimmig jedes weitere Eingehen auf die An gelegenheit zur Zeit ab. — In der S> t ä » dc b a ir sb a ir s ra g e war s. Z. von beide» städtischen Kollegien rröercinsliinmend beschlossen worden, sich zur unciilacitlichen Abtretung der Terrassengasse zwischen Schloßplatz und Ärühl'schcr Gasse und zur Gewäbmng eines bciaren Beitrages von 200,000 Mk. zu den Kosten des Baues unter der Bedingung bereit zu erklären, daß cO die B r ühl' sche Ter r a s s c in ihrer Höben . Breiten- und LärigsauSdehimriZ völlig unverändert und b) die Tenaiscntreppe in ihrer Lage zum Schloßplatz im Wesentliche» erhalten bleivc: e> daß das bei der vertragsmäßigen Verbreiterung der Brübl'icben Gaisc zur Straße fallende Bauland unentgelttich an die Stadtgemeinde abgetreten : ck) daß die Augustusstraße unter nncntgcltiicher Abtretung des erforderlichen Areals ans mindestens 18 Meter verbreitert werde, und e> daß der Fiskus der Stadt- gcmcinde die bei Einziehung der Terrassengasse erforderlichen Auf wendungen erstatte. Das Königl. Finanzministerium hat nun mehr, nachdem Herr Geh. .Hofrath Pros. Dr. Wallot einen neuen Plan gefertigt hatte, sich mit den ersten drei Bedingungen einver standen erklärt, was die Bedingung unter a anlangt, jedoch mit der Einschränkung, daß im Interesse der Belichtung und Trocken heit des Rerrbcrucs die Terrasse au der Südseite uni ein Geringes verschmälert werde. Tie beiden übrigen Bedingungen sind ab gelebtst worden, dagegen erklärte sich das Ministerium über die den städtischen Kollegien gestellten Bedingungen hinaus bereit, alles zum Ständehausilenbau nichtbenöthigte Land der Stadt- gemeinde unentgeltlich zu überlassen, wodurch abgesehen von der verlragsmäßigen Verblestcrung der Brühl'schcn Gasse eine wesent liche Vergrößerung des Schlotzplatzcs ermöglicht Ivird. und außer dem in Fortsetzung der auf 10 Meter zu verbreiternden Brühl'schcn Gasse aus seine Rosten einen Durchlaß unter der Terrasse Herstellen zu lassen. Tie Stadt glaubte, diesem clngeräliiisten Zugeständnisse gegenüber um Io eher auf die Erstattung der bei Einziehung der Tcrrassenaassc etwa erforderlichen Aufwendungen verzichten zu können, als diese Aufwendungen nach Lage der Sache nicht erhcv- liche sein werden. Ferner ist der Rath der Ansicht, so erwünscht Avpell'cnH v-^rtpestl? „en Pastor von gl-ch eine Verbreiterung der Nngilsttissrraße wäre, so werde doch mtsenttetzung wegen Ke.isirmatw:'. ^jeie Bedingung, da die dortigen Berkchrsverhästnisse die Ver- L --- -- -— ' ' werde» könne». von Kindern aus Mi.cheben. Der Prokura»or hatte gegen Las ^^eiterung nicht unbedingt erfordern, sollen aela freiiprechcnde Urcheil des Nizaer Bezirksgerichts Berufung eingelegt., nrenn wenigstens dafür Sorge getragen wird, daß die Vorlagen Caracas, Der Waffenstillstand ist bis morgen verlängert des Neubaues nicht weiter in den Slraßenraumdcr Augnstusstroße »orden. hineinrogcn, als die des jetzt dort stellenden Gebäudes. In Ver folg dieser Erwägungen ist nun ei» Vertragsentwurf mit dem Staatsfiskns ousgearvcitet worden, wonach sür den Fall, daß das neue Ständehaus ans den verraten Banblock zu stehen kommt, die Brülil'sche Terrasse bis ans jene kleine Verschmälerung rnwerSndelt, auch die ans ihr stellenden Bamnvslanzungcn erhalten bleiben, der Fiskus die entbehrlichen Grundflächen, die Stadtgemeinde aber ebenso unentgeltlich dasjenige Straßenarcal, welches ioo-r'ialb des Bauplatzes des StändebanseS liegt, sowie den erforderlichen Theil der Tcrrasicnaasic abtritt und srüberer Vereiubarunn nemäs Uli- der Terrasscugassc abtritt und früherer Vereinbarung gemäß zu de» Baukosten 200,000 Mk. beiträgt. Ferner erklärt vas Finaiiz- »ilnistcriuin lein Einvcrständiiiß damit, daß, unbeschadet der mittelbaren, Hauses am< des Königs , der Platz demenffprechend riingcstaltet werde. Die Kosten dieisr Umänderung trägt die Siadtgcmeinde, während der Fiskus die Kosten der Herstellung eines überwölbte», 10 Meter breiten Durch lasses durch die Bruhl jche Terrasse trägt. Diesem Vertrags entwirrst hat das RathSkollegium vorbehaltlos zuaestimmt und die Stadtverordneten um Zustimmung zu diesem Beschlüsse ersucht Die Berathung dieser Angelegenheit wurde jedoch in der vor gestrigen Sitzung von der Tagesordnung abgelebt. — Das Direktorium des LandeSvbstbauvereins für das König reich Sachsen hatte gestern Mittag l Uhr die Preisrichter und Ausschüsse der Jubiläumsausstellung, die heute Mittag 12 Uhr feierlich eröffnet wird, rm Restcrurantocs städtischen ArisstellringsparkcS zu einem Frühstück eingcladen. Den Herren Preisrichtern die den Tag über bis zu den Abendstunden ikrcs schwierigen Amtes zu walten hatten, kam dieic Unterbrechung ibrcr verantwortiliigsreichcir Arbeit willkommen. Hundert Herren nahmen an dem von Herrn Traiteur Böttcher vorzüglich aus gestalteten Frühstück Theil. Den ersten Trinkspruch brachte der Königl. Kammerherr Herr AmtShanvtma»» v. Schroctcr- Meißen in warmen Worten ans die Preisrichter aus, die ihre», »ist Mühe» und Unbcgilcinlichkcite» verbundenen Amte mit größter Gcwisscnhastiglcit und Umsicht vorgestandc» hätte». — I„, Namen der Gefeierte» dankte in humoristischer 'Rede Herr Geh Reg.-Rath Professor Dr. Witt mack-Berlin, der sein Glas ans das Wohl des Direktoriums leerte. Das Direktorium habe eine solch schöne rcrchlialtige und lehrreiche Ausstellnng instciiirt, wie sic seit de», 25jährige» Bestehe» des LandeSobslvauvereins noch nicht gezeigt worden sei. Die Ausstellung gereiche ganz Sachsen zur größten Zierde. — Herr Professor Dr. Hankel. Vorsitzender des Prcßaiisschusscs, dankte in längerer Rede Allen, die die Aus stellung gefördert haben. Sern srcnndlich aufgeiiommciicr Trint- ipruch klang in einem Hoch ans ein glückliches Gelingen der Aus stellung ans. Nachinittags >-Uh» fand im unteren große» Saale des Kgl. Belvedere ans der Brnhl'schen Terrasse eine Sitzung des Landes obstbanvcrcins statt. Hier erfolgte die Bekanntgahc und Ucbcrrcich- ung der vom Direktors»,» verliehenen Auszeichnungen an Vercins- mitgliedcr gelegentlich der Jubiläumsfeier des Laiidcsobstbaiivcreiiis. Der Saal, der in einem herrliche» BicsttpslanzcnschmrrckOdie Büsten Ihrer Majestäten des Kaisers, des Königs Albert und Sr. Königl. Hobest des Prinzen Friedrich August trug, nahm eine zahlreiche Versammlung ans. Man gewahrte n. A. die Herren Amtshnrwt- lcnte Tr. Uhlinainr-Großenhain und Beger-Arrerbach. von Lippen- Mciricnbcrg, sonne Herr» Geh. Oekonoiiiierath Hähiiel-Kiippritz. Herr Königl. Kaiiimcrherr Aiiitshanvtmann von Schroctcr-Mcißcn begrüßte die Versammlung ans daS .Herzlichste und gab mrler allseitiger Freude folgende AuszcichüMiae» bekannt: 1. Die E l, r c » m i t a l l e d f ch a s t des Landcsobltbau-Vmins wurde verliehen den Herren: Arhnr. v. Fritten, Königl. Kammer!--rr «ui Schlosi Rötha, Geh. Oclononrieraih Münzner in Dresden, II. Die Sil berne Medaille den Herren: Geh. Ockonomieratk Pros, v. Langsdorfi, Generalsekretär des Landcskullnrrarhs in Dresden. Otto Lacnnirerhiri, Garieninspekior und Gcschäslssuhrcr des Landes obiwau Vereins in Dresden, Geh. Bauraih Lehmann, Straf,enbau- dircktor in Dresden. Rentier A. Pekru» in Dressen, Riliergulsöciiirer H. Degenkolb aus Rottwerndorf, Tr. Stcalich. Vorhand des landwirist. schasitichen Bersuchswcsens im Königreich Lachsen, Dr. Alcifchcr, Ober lehrer am Nsnlgimniasium zu Döbel», OberregicrungSrarb v. Döring, Vorsitzender des BezirkSvbslvauvereinS Bautzen, I. Aruager, Direktor der Obst- und Gartcilbarochule zu Bautzen, Rentier Wilhelm Mcndlcr in Dippoldiswalde, Stadlrath a. D. Rößler i» Arciberg, Direktor Olnittorgc in Scbnitz, Geh, Regierungsrath v, Polenz in Plauen i V.. Rittergutsbesitzer KreNcr aus Wcischlitz bei Plauen i. V,, Endlcr, Direk tor der landwirlhichaslliche» Schule in Meißen. III. Die Bron zene Medaille de» Herren: Vezirkssekrelär Karl Ferdinand Wendel in Annabcrg i. S.. Brandoersicherrmgsinsvektor Freinel in Döbeln, WcüibcrgSbesitzer >5. Lamsbach in RiederlößniL, Gatten Inspektor Braunbart i„ Bautzen, Kunst und HaiidclSgärtncr Pinkett i» Riesa, Bainnichulcnbesitzcr Mar Indisch in Kittlitz bei Löbau, August Adam, PrivatuS i» Gävernitz bei Priestewitz. IV. Das Ehren- d i p l o »i den Herren : Kunst und Handelsgärtner Langer in Anna bcrg, StadigntSbesitzer O, Müller in Dippoldiswalde, Kunst- und Handelsnärtucr Florenz Philipp in Dippoldiswalde, Straßenwärtcr Christoph in Löbau i. S., Baunnvürter Gutsbesitzer Johann Stöckel in Ruppertsgrün. Herr Geh. Lekonomiemth von Münzner dankte sür die ihm ge wordene Auszeichnung t» läncicrer Rede, während die aiidcre» Herren bis aus den am Erscheinen behinderten Herrn Freiherr» von Zric'en ihren Dant durch Händedruck bekundeten. Herrn Gartenbandirektor Laemmerhirt herausgcgebcne zur 25jährigen Jubelfeier des Lcindesobstbauvercins festigen Beifall. — Heute ist cs dem L a » d cs o b st b a u v c re i n sür das Königreich Sachsen vergönnt, ans eine 25iährige Thätigkest zlirückzllbücken, indem er am !0. Oktober 1871 ans Anregung dcü Generalsekretärs des LaiideSknsturraths, ictzigen Geb. Octonoiiite- raths Pros. v. LangSdorfs und des daiitaligen Baiiinschlilc-iibcsitzers in Obergorbitz. fetzigen Gartcubandireltor Otto Laemmerhirt bc gründet wurde. Man beschloß, dielen Zeitabschnitt mit einer Iubilärimsausstcllung abziifchlteßen, welche ein möglichst voll kommenes Bild vom gegenwärtigen Stande des Obstbaues im Königreich Sachsen geben soll. Da auch in diesem Jahre der Tcutlche Pomoiogen-Vereiii seine alle drei Jahre stattsindende Hanvtversanlinlntig nbhält, welche in üblicher Weite mit einer All gemeinen Deutschen Obslausstclliiiig verbunden ist, so erging an lim die Einladung, seine 15. Hanptvcrsanlinluiig in Dresden und die 'Allgemeine Denlschc Obstarisstcllung gemeinsam mit dcr Iubilättms-Ansstelliiiig des Landesobstbaiwcreiits abzuhaltcii Dicier Einladiing wurde bereitwilligst entsprochen, um so mehr, aiS sich die Tbeiltichmer an der im Herbst 1886 abgehaltenen Pvitwlvgen-Berscuirmlmtg in Nicrßen, wo der Landesobstbauverein schon einmal mit der ehrenvollen Ausgabe der Veranstaltung einer Allgemeinen Deutschen Obstaiisstclluiig vom Tciitichen Poinvlogen-Vcrcin betraut gewesen, »och mit Freuden der schönen Tage in Meißen erinnerten, Bon allen Seiten wurde dem Nntcr- Frerh Tic von Festschrift fand oll- Se. Königl, Hoheit Ilp age tn Mcißc nehmen das größte Eiltgegcnkoiiimcn zu Theil. . Prinz Friedrich Anglist übernahm das Protektorat uns Ihre Ma iestäten Kaiser Wilhelm und König Albert, Se. Königl. Hoheit Prinz Friedrich August, die Regierungen und Körperschaften der verschiedenste» Einzeistaatc» des Tcutichen 'Reiches, die Garten- utid Obstbau-Vereine des engeren und weiteren Vaterlandes, und insbesondere auch die Stadt Dresden bewiesen ihr Interesse durch Stiftung von zahlreichen Ehrenpreisen oder Bewilligung »amhaster Zuschüsse. Bei Ausstellung des Ausstellungs-Programms hat das Direktorium dem landwirthtchaftlichcn Obstbau besondere Beachtung geschenkt, da der Landesobstbauverein cs sich zur speziellen Aufgabe gemacht hat. den Obstbau in zusammenhängenden Gütern, sowie an Straßen und Feldwege» zu einer wrrthichastlichen Bedeutung emporzuheben, die ihm bis dahin im Königreich Sachsen nicht »kam. Bei der Prciszuerkcimung soll wesentlich die Mühewaltung ics Züchters anerkannt werden und deshalb für die Prämiirung weniger die mehr oder minder große Sortenznhl des Ausstellers in Betracht kommen, als vielmehr auf eine zweckentsprechende Sorten- answahl bei LönrnaderPreisaufgabengctchcn werden. Bei gleichen Leistungen ist die Entscheidung zun, Ävrtheil der von der Natur weniger begünstigten Lagen rn Bezug ans Klima und örtliche Lage zu fällen. Das Programm enthält 122 PreiSaufgabcn in 11 Abtherinngen. Die 1. Abtheilniig enthält 36 Ausgaben sür frisches Obst und Weintrauben und ist nach den vier üvlichen Zonen, nach warmen, gemäßigten, rauhen und kalten Lagen, aus gestellt und zu bcurthcilc». Die 2. Ablliciluug umsaßt nur werth volle Neuheiten in Obst, welche seit 1890 gezüchtet sind. Die 3. Abtheilung bilden niit 6 Ausgaben die Po,nologischen Samm lungen, welches aus früheren vom Deutschen Pvmologenverein ver anstalteten Ausstellungen eine hervorragende Stellung cinnahme». Obwohl mehrsach bekämpft, sind sie doch für Obstausstellunaen. welche Belehrung bringen sollen, unentbehrlich und ans der jetzigen Hlibiläilmsausstclluiig gut vertreten. Die 4. Abtheilung, das theil,ingen 5'und 6 sür , reibt sich d»« Adtbeilmra Fruchtkörbe und Topfobst bsterzeugnisse an, welche durch
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