Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.10.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187710015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18771001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18771001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-10
- Tag1877-10-01
- Monat1877-10
- Jahr1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.10.1877
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
S748 — Das „Dr. Iourv" meldet: Nuchdem sich nachträglich «ged« hat, daß der t» 3« Wacht- kreise de« platt« Lande« z«m Abaeordnet« ftir dir tl Lamm« gewählte SchrfftsteÜ« Wilhelm Liedknecht in Lripzig die Wählbarkeit nicht besitzt, weil er noch nicht drei Jahre lang sächsischer Staatsangehöriger ist, so wird, wie wir ver nehmen. in G:mäßheit tz 48 Abs. 2 de« Wahl gesetze- vom Doeember 1888 eine Nenwahl in dem gedacht« Wahlkreise angeordnet werden — Der »nealgelUich« Unterricht im kunstgewerb liche» Freihandzeichnen (stehe da- Inserat) wird demnächst wieder im Kunstgewerbemuseum fortgesetzt, ähnlich wie im vorig« Winter, in welchem sich derselbe sehr reger Theilaahme er freute. In demselbeo wurde die Anzahl der Plätze nahezu verdoppelt, so daß die Anzahl der selben auf circa 24 siteg, die auch regelmäßig b«. fetzt war«. Bet dem immerhin noch sehr be schränkt« Platze und um die gebotene Gelegenheit defouder- Solch« zugäaglich zu machen, für welche die Hebungen vorwiegend nothwendig und förderlich sind, wird darauf aufmerksam gemacht, »aß vorherige Anmeldung gebot« ist, um zweck dienlich a»Sr»wühlen In erster Reihe werde» dabei solch« Thcilnehmer berücksichtigt werden, die schon im vorig« Jahre sich mit regem Eifer an den Uebungen beteiligten und müssen Diejenigen ausgeschlossen bleib«, welche an dm genannten Abenden verpflichtet sind, die Fortbildungsschule zu besuchen rc Bei Gelegenheit der Entgegen nahme der Anmeldungen wird der Inspector der Borbildersammlung für siuostgewerbe ge« weitere Auskunft ertheilen und namentltch auch aufmerk sam auf die Vorbereitungen mach«, welche von den Einzeln« zwecks erfolgreicher Thätigkeit zu beschaffen sind. — Der sogmannte erste Bauern-Eonntag führte, da die Witterung äußerst günstig war, schon in der Frühe de- heutig« Tages zu all« Thor« Leffnig« ein zahlreiches Continarnt Meß besucher herein. Ganz besonder- stark waren die in den erst« Vormittagsstunden eintreffenden Eifenbahnzüge besetzt, so daß die Besucher menge theilweise in Extrazügen befördert wurde, beispiel-weise auf der Dresdner Bahn, aus welcher dem vo» Dresden um 9 Uhr hier eintreffendm außerordentlich zahlreich besetzten fahrplanmäßig« Zuge noch ein Extrazug aus Wurzen folgte. Sine gleich starke Frequenz war auch aus dm ander« Staats- und Privatbahn« zu verzeichn«, und wir stimm« ge« in den Wunsch der kleinen Handeltreibend« auf de« Markte, dem AugustuS- platze x. ein, daß nach der so lange anhaltenden schlecht« Witterung und dem damit zusammen« hängenden traurig« Meßgeschäst endlich einmal flotte Geschä tstage folgen möchten —r Leippg, 80. September. Am gestrigen Abend veranstaltete der hiesige Kaufmännische Verein in de« großen Saale seines schön« BereinSgebäudes eine musikalische Abend- Unterhaltung. Der Besuch war ein so über aus zahlreicher, daß der Concertrau« und lalle Nebenräume dicht gefüllt war«. Unter dmAn- wesend« glänzt« namentlich ein reicher Da wen- flor in geschmackvolle« äußer« Gewände. Die Mufikrusführungen und Gesangsvorträge, bei oenen rum Therl in der Kunst bewanderte Ber- eivskräfte mttwirktea, gelangen sämmtlich sehr aut und Hab« gewiß bei allen Hörern o« Wunsch Hervorsterufcu, der Vorstand de- Vereins, dessen rührige Thätigkeit nach jeder Richtung hin volle Anerkennung findet, möge von Zeit zu Zeit derartige mufikalffche Abende wiederholen. — Die Concerte und Künstler-Vorstellung« in Trietschler's ConcerthauS an der Schul straße »erd« allabendlich eines freundlich« Zu spruchs theilhaftig. Das Programm ist ein inhalt reiche» und jeden Abend mit neu« Borträg« ausge'iattet. Bon dm darstellenden Künstle« haben sich ganz besonders das berühmte Wiener Zither-Trio, unter Direktion des Herrn Huber, sowie weiter Herr Zottmahr und Frau Earina, von der komisch« Oper in Wiw, der »ugelheilteflen Tunst des Publicum» zu erfreuen. Da- Wiener Trio entwickelt eine so vollendete Fertigkeit in der Feinheit und Reinheit des Bortrage«, namentltch in dm gewählt« Gtrauß'sch« Sach«, daß man wohl mit Recht sag« kann, es nimmt unter Künstlern seines Gleich« die hervorragendste Stelle ein. Anderer seits find Herr Zottmayr und Frau Carina sowohl t« Einzelvortrag wie im Zusammen wirken anerkennenswert- Der sonore, wohl klingende Bariton des Herrn Zottmayr und die ' 's in die höchsten Tonlagen reine und wohlge- grille Stimme der Fra» Carina finden bet« Mr»m stets alle Anerkennung. Auch der ^otK^"' als komischer Inflrumeutalist und als RoSZer. und die Dam« Frl. Ferenzi als Ballchjenstingerin und Miß Lizzie und Edith so baß da« Finnen sind ganz an ihrem Platze, werden darf. *mble als ein gelungene» bezeichnet naverni^üsch aw^pkmb« Aus einem Prome- am gestrig« Spächwanentetch hörte man Schutzmann Al« stch den Ruf nach eine« er ein« jung« Manusolcher hinzukam, fand iäßter Kleidung am Volftlbst mit ganz durch- daß er sich, um sich da« Argen, welcher angab. Schwaneuteich gestürzt, im V.zu nehmen, in den besonn« habe und freiwillig w« aber sich ander lei. Der Schutzmann drachttherausgefiiegm zitternden, übrigens im trunkene vor Frost ,«blich« Manu, ein« Fletscheri^stande be Reudnitz, zu» Ausschlaf« nach dem Rillen aus Ein« 13 jährigen, aus Gohlis ent linkt.— Knaben traf man in vergangener Renen Circus auf dem König-Platze schlafend au am selbe wurde ebenfalls in polizeiliche Verwahr- aenvmmm. — Mit dem gestrig« Nachmittags» oer Thüringer Bahn langte ein Co mmauvo von 1 Osfieler und 5s Mann des ir. Fuß- artillene-Regimrals aus Metz hier an. Dieselben ging« aH der Dwsduer Bahn weiter zur Com- mandoablvsuug nach der Festung Küntzstein. — Ein Handelsmann aus Berlin, welcher bei einer hiesig« Meßauctton dm Scheinbieter »ud Zulrnber macht wurde heute Morgen, da er von Berlin aus weg« bedeutend« Betrug- steck brieflich verfolgt wird, polizeilich verhaftet * Leftyig« 29 September. In der Nacht vom 17. zum »8 Juli d. I fand in der Restauration von Michael Strauß tu der Hauptmannstraße eine Scene statt, die hinsichtlich der abscheulich« Insult«, den« die herbeigerusmen Schutzleute «»»gesetzt warm, schon damals in der Tages- presse ausführlich geschildert Word« war. Der Schutzmann Brückner, der damals den HruS- manvspost« in dem Grundstücke Sebastiau-Bach- straße Nr. 10 und Hauptmannstraße 7s ck versah, war an jenem Abend, als er sich im Hofe be funden, von dem obengmanutm Michael Strauß von hinten anaefaßt »ad mit Gewalt in die Strauß'fche Gaststube hioetngezog« worden, an geblich. um sich darüber zu verantwort«, daß er dem Strauß uachgeredet, er, Strauß, habe das Gerücht verbreitet, daß der Schornstetnsegermeister August Wilhelm Herre ihm Geld schulde. Als Brückner in die Stube hineingezerrt worden war, versetzte Herre dem Brückner, während Strauß 8eu. dies« sesthielt, mit einem Billardqueue ein« heftig« Stoß in die linke Seite »ns mehrere Schläge auf die linke Schulter, sodann aber faßt« Paul Guido Strauß, der Sohn des Wirths, und der Schuhmachergeselle Heinrich Wilhelm August Becker in Gemeinschaft mit Strauß son dm Brückner von vorn und schleif ten ihn in da- anstoßende Billardzimmer. Hier wurde nun mit vereint« Kräften auf Brückner losgeschlag« und derselbe hin- und hergezoz«, so daß er vielfache körperliche Verletzung« erlitten hat. Unterdeß hatte die Ehefrau Brückner'« po lizeiliche Hülse herbeigernsm, allein die Patrouille fand die Hausthür verschloss« und erhielt erst nach ernstlicher Aufforderung Einlaß. Bei ihrem Eintritt fanden Polizeicorporal Kämnitz und Schutzmann Schütze den Brückner in der schon er zählt« bedrängten Lage, a«S der man ihn zunächst zu befreien suchte Bei diesem Vorhaben erhielt aber Corpora! Kämnitz von Strauß 8vn einen Schlag mit der Faust auf den Helm, de« Schutz mann Schütze aber, den man biS an die Wand gedrängt, wurde in dem Augenblicke, als er von seiner Waffe Gebrauch machen wollte, dieselbe von den beiden Strauß «triff«. Corporal Kämnitz er klärte hierauf Strauß sen und jnu., ebenso de« Schuhmacher Becker und einem gew.ssm Anger, welch Letzterer sich namentlich mit beleidigenden Redens- arten gegen die Beamten vergangen, die Arretur, Herre aber hatte sich mittlerweile entfernt. Wäh rend sich die klebrigen der Arretur fügt«, setzte Strauß 8«n derselben entschiedenen W verstand entgegen, so daß der Tran-Port wagen Herbetgeholt werden wußte und erst jetzt war Strauß 8SN. zum Mitgehea zu bewegen. Es hatten sich mitt lerweile noch drei andere Schutzleute eingefunden uns erfolgte nunmehr der Transport der vier Arrestat« nach de« Polizeigebäude, am andern Tag« aber der« Ablieferung an da- kgl Bezirks gericht, woselbst gegen Strauß oen und )ao, Herre, Becker und Anger die Untersuchung etn- geleitet wurde Dass zuersterkenneud« kgl. Ge« richtsamt für Strafsachen im Bezirksgericht »er- urtheilte Michael Strauß, Paul Guido Strauß, Herre und Becker weg« gemeinschaftlich und mittel- hinterlistigen Ueberfalls verübter Vorsätze licher Körperverletzung die beiden Strauß auch zugleich weg« Widerstands gegen die Staatsgewalt und Anger wegenBeleidigung zuGesängniß, und zwar Strauß seu z»4 Monaten 2 Wochen, Straußjan zu 8 Monaten 2 Wochen, Becker zu 2 Monat« und Herre zu 2 Monat« 2 Wochen. Anger aber zu 1 Woche, jedoch unter Anrechnung der erlitten« Untersuchungshaft Erster« vier Angeklagte halt« gegen dieses Erkenntntß Einspruch eingewendet, vor der Erledigung diese- Rechtsmittel- warm von den Angeklagten noch verschied«« Entlastungs zeugen bmannt »ud Erörterung« beantragt worb«, allein das köuigl. Bezirksgericht, welches in öffentlicher Verhandlung über die Rechtsmittel der Augeklagt« in zweiter Instanz zu ent scheide» hatte, bestätigte, namentlich auch mit Rücksicht darauf, daß die »«erlich« Erhebung« nicht zu Gunsten, v elmehr eher zu Ungunst« der Angeklagten ausgefallen, dem Anträge der königl. Staatsanwaltschaft gemäß, allenthalben das erste Erkenntuiß und erachtete die erkannt« Strafen mit Rücksicht auf die von den Angeklagten bet ihr« vergehen in hohem Grade bekundete Rohheit und Beharrlichkeit in Verfolgung «hrer verbrecherisch« Absichten auf der ein«, sowie mit Hinblick auf die zahlreich« Verletzung« Brückner s auf der andern Seite immerhin nur als eine milde Ahn düng ibrer diesfallsig« Verschuldung. ^ Plagwih, 30 September. Daß,« in un sere« Orte recht erfreulich vorwärts geht, da« beweisen wieder zwei Etablissements, von den« da« eine bereit- im Gange ist, während da andere in nächster Zeit eröffnet werden wird. In dem Hause Zschochersche Straße Nr. 1 bat sich eine Wiener Bäckerei aufgethan, welche bemüht ist, dem Publicum ein bessere- Weißbrod zu liefern, als es die Bäcker der hiesig« Gegend verstell« Die Wiener Bäckerei liefert ihre Waar« auch bis in die angrmzmden Stadttheile von Leipzig. In dem Haufe Zschochersche Straße Nr. 9 aber ist die neue Apotheke unterge bracht. zu der« Betrieb Herr Apotheker Weyrauch aus Leipzig Concession erhalt« hat Bisher war dos hiesig« Publicum aus die Apotheke in Lindena» oder auf die noch weiter entfernten Leipziger Apotbekev angewiesen. * Geithaiu, 29 September Vorgestern Abend der siebenten Stunde wurde in der Nähe des «ckt« Pulvertburms hierselhfi die ledige Alma Laug« von hier von zwei Männern augefalleu und eines ihrer Zöpfe beraubt. Der Eine der Männer hatte das Mädchen gehalten, während der Andere den Zopf abschnitt Das Mädchen war in Folge des Ueberfalls so erschreck«. vaß sie nicht im Stande war, eine Beschreibung der Unbekannt« zu geben. Die sofort angestellten Nachforschungen nach denselben Hab« bis jetzt keinen Erfolg gehabt. - * Hainichen, 29. September, vorgestern Nach mittag entstand auf dem Oderboven des Hrlm'- schen Hause- in der Hiulergaffe Feuer; zwischen den Diel« »ud der Oberstubmdecke riagestopfte- Stroh war tu Brand perathen. Da der letztere nur in böswilliger Absicht angelegt sein konnte, so faßte man alsbald Verdacht gegen den 2ijäh- rigen Sohn de- Hausbesitzers und brachte Den- selben zur Haft -rorkmarm's Affen-Thealec. Wenn wir bei der neuesten Schwenkung der Wissenschaft die Herren Affen leider nicht mehr als liebe Verwandle begrüß« können (und e« war dres doch ein so erhebendes Gefühl!), die Gmugthuung bleibt dem arbeitenden Menschen, sie auch arbeiten »u sehen. Arbeit adelt Men sch« und Tbtere, so wenig letztere dies auch be greif« wollen und so sehr auch unter dm Men schen noch Viele deu schönst« Genuß selbst der angestrengtest« Arbeit vorziehen. Und die Arbeit ist eS auch, durch die Herr Broekmann noch trotz alledem feine Aff« zu Mensch« adelt Sehen wir näher zu. Gleich zu Anfang der Vorstellung, bei dem unvermeidlichen, aber trotz alledem immer spaßhaften Gasimahl: wer hat, besonder- wmn er Etwa« herumqekommen ist, nicht jene Personen unter den Menschen schon gesehen'? Insbesondere der Tischgast rechts mit dem rochen Gesicht und de« großen blond« Backenbart, sind wir diesem Engländer nicht schon irgmdwo begegnet'? Natürlich kommt er »ns jetzt etwa« kleiner vor, aber solche Täuschungen sind hä»fig und inen un- nicht. Ebenso der Gast links mit dem dunkeln vorstehenden Gesicht, war es nicht einer jener Neger in Gesellschaft der Nubier de« vorigen Jahres'? Das ver änderte Costüm macht un- nicht irre, kommt ja auch das oft vor. Auch der Kellner mit dem tief« Hosenboden, er muß un schön irgmdwo begegnet sein, scheint unS aber auch etwaS zusammengeschrumpft, wie da- ja oft daS Alter mit sich bringt Folg« wir den weite ren Vorstellung«, so sehm wir, daß die Menschen, zu den« Herr Broekmann feine Aff« macht, auch schon eigentliche gelernte Künstler sind. .Blondia der Zweite, denn der Origiaal-Blondin scheint e« doch nicht zu fern, arbeitet sich gründlich aus dem Schwungseil ab, und kann, wenn ihm dies der Mühe werth ist. mit dem Bewußtsein voller Pflichterfüllung abtretm in seinen Kasten Eine prächtige neue Vorstellung ist der Deserteur aus Liebe. Wenn, währmd der Unglückliche dasttzt und sein Urtheil erwartet, der nach dem Gesetzes- artikcl suchende, mit großem Iesuitmhut ange« thane Geistliche im Gesetzbuch eifrig blättert, zwischm den Blätter« die Rosin« hastig suchend und zum Maul führend, so daß es aussieht, als befeuchte er die Finger, so beweist dies, daß wenigstens dieser Beamte durch Nahrungs- tnteress« zum Gesetzeshüter geworden ist, was natürlich sonst nirgend- vorkommt. Wmn er allerdings dann aufsteht »ud nach gefälltem Urtheil zu» verurthetltm gehend, dies« liebevoll umfaßt und ihm sein« Segen ins Ohr zu flüstern scheint, so verfehlt dies freilich die ernste Wirkung aus den Beschauer gänzlich; wer da nicht aus volle« Herz« lacht, kann ed« nicht mehr lach« Daß bei der jetzig« Reffelust auch die Aff« auf Reis« geh«, wm möchte die- verwunde«'? Sie Hab« sogar ihr eigene- Geschirr, welche- ab«, obgleich es nach jeder Fahrt au-gebessert wird, doch bei jeder neuen wieder aus einauder geht, so daß da- Herausspringen im Augenblick des Unglücks ihn« schon ganz geläufig geworden ist. Sehr interessant dabei ist eS zu beobacht«, welche Affen noch nicht hinreichend Mensch« ge worden sind, um mit der gewünscht« Begeisterung zu arbeiten, hi« also zu „reisen' . Em sanfter Hieb hmter dm Eouliss«, od« eine Abfchütlelung s la Hrgenbeck und Humsa bringt sie daun ab« dem Menschmthum schon näh«, wie wir schon fertigeren Menschen nach der Meinung Viel« ja auch durch sauste Schicksal-Hiebe, die sogenannten Prüfungen, unserem höheren Berufe am Schnellsten näher geführt werden. Das achtbarste und ehrwürdigste Mitglied d« nanzen Künstlergesellschaft ist ohne Zweifel die Pavianin Mummy, welche vor einem Jahre ihr 2Ljährtges Künstler. Jubiläum bei Broekmann feierte und dabei, wie noch nie zuvor, arbeiten mußte. Sie hilft, wenn es Noth thut, überall mit a»S, ihre Hauptleistung ist aber die hohe Schule, gewöhnlich aus einem kleinen Rapphengst geritten, im Costüm eines Eircusdirectors. Wenn man sie so, frei, d. h. nicht angebunden, im Sattel sitzend, die anstrengendst« Touren reiten sieht, wenn sie dann, ganz in der Weife jenes be rühmten Eircusdirectors, dm Hut abzieht und in gemk ss ener Haltung die Man «ge durchreitet, so wirkt d« sich unwillkürlich aufdräugende Vergleich ganz unendlich komisch. Dm vierhändig« Künstle« dürfte somit dn verdiente Zoll der Werthschätzung entrichtet sein, und Pferde. Hunde, Elephant und Ziege, die ander« Künstler, müssen als die uns ferner Stehmdm mit geringerem Raume vorlieb nehmen, mögen sie auch noch so bedeutend sein. Und da find sie in der That. Durch die Pferde werden »ns die Leistung« eines Circus im Klein« auf ebm so erstaunliche wie reizende Weise vorgeführt; die Hunde, fast alle geschorene Pudel, zeig« Künste, man sie ihr-m K' sollte, wie z. B. da' Pferde; die „iudis iuschmd ein« »eweist ihre grbirgis stterkünfie aus d« lanische Elephant Z> a» nach »nsäbiz tigir« aus »ugr- tüope" Diuorab, lerhöruigm Ziege bstammung durck» Pyramide, und welch« in Folge ms seine früher« ovstäudig ausge. Zeistungen. z B order- und eben aushaltbaren Was st als Zwergeleph^ t, hat sich in eiui^ Einigen Stehen aus « Hinterbeinen so vollkommuet, dc-ß noch zu steigern isKurz, wr- klug« i»s sich «ach« lassewenn man ihn« mredet da- beweisejese Vorstellung« na bis zu Ende, si weisen ab« auch itmß deS Thier charsfi von Seit« des Zroekmann, wie » sie selten find« beweisen ein« seiuTakt tu Auswahl derobe, einen seinel^eschmack in der coralion, eine gesckkvolle, »st launige er Vorführung ;ej Einzelnen. Wie h auch sonst Hnr Bkmauu Jahrzehnte lang »« als der Emzig, dies« Unterhal- tun'gssrche halt«, und m « trotz der Men. die ihm wurch d« Verlust :e, durch d« ers«t« Ersatz, und entsteh«, sich diStellung so lang« weiß, so ist rhm de» lrhhast« Be- uch lHohn dafür ausrichrz« gönnen. Verschie-rs. — In Graf Molv Aufenthalt in KarsSrM wird Folgende« chlt: Ein dortig« Biirser> Zchuhmachrrmeistevegel, gedachte dem ,ieloi,?intvein sichtbare« Zeit fein« Verehrung und Hochchiung re übermin, verfertigte da her «in Paar hübsche Mo rgenhe und übersunvte sie dtm „großen Schwe.ger'tt einem Schreiben, worin « den Feldherrn bidieS Geschenk als ein Zeichen sein« hohen Bnur.g anzuuehk«. mit tem Wunsche, daß er,-n fein« schweren imstgrschästen auSruhend. V in dm Schuhen rhagllch fühlen möge G Moltke soll üd« iese« Geschenk sehr «srewewesev sein. Er bersandtr dem Geber Tagdrauf seine Pholo- Vaphie mit eigenhändig« Urschrift und folgen dem Briefe: . Karlsruhe, de». September 1877 ZVrdem ich Ihnen meinen, rbindlichst« Dank austtpreche für die mir geirrten freundlichen Gesinnungen, nebme ich di« «sandten Morgen- fchuhHe gnn von Ihn« mtgn und schicke Ihn« bestoßend meine Photog^t Gras MoUke. Gene Feldmarschall." — vürrnun g C'ne je! Dame in Hall e b°»' sellsck G besuchen. Um , die blau« » üppk Id Perlzähnch« g. nd in den rech « t" bekomm«, p.tzvles-lben mit etwa« In der T die blaue Färb- verschwand, aber binnen wer Minuten aZd.e ^ ,s° Kleidet, sank sie aus- Sopha und hatte e«»weitäaia« Starr. Kamps ähnlichen Schlaf, d-«°s?- erst den angestrengtesten Veungen des Arztes durch Frotlirm und Einregen «wachte. Noch Wochen laug war sie höMgegriffeu und wirb WA« vergessen, daßlorkalk ein gefähr- Ilchrs Gift ist, welches nmt größt« Vorsicht äußerlich anzewendet werpars. — Man meldet aus Konsinopel, 18. Septbr : Je wenig« im Allgemeine» Türk« an d« in ihr« Hauptstadt vorkom»« verbrechen h«- thetligt sind — h« weitauößte Thell derfüb« wird von dem Abschaum hier ansässig« christ- lich« Bevölkerung verübt desto allgemeineres Aussehen «regt auch in fisch« Kreis« ein ,u dm letzt« Tag« von nc Türki, verübt« Gatten mord. Abdi Edi, ein Beamt« der Handelskammer, welcher, Quartier Kaffim Agha in Skutari lebte,laubte feit einig« Zelt die Wahrnehmung «ach«, daß ferne Frau Gülrengi (wörtlich fenfarbe) mit einem dort ansässig« Edhem :ndi »««laubte Be ziehungen ukterhalte Uftes« »«kehr gänz. lich abzufchneid«, zog e<s Skutari weg «w fiedelte nach Tschekmedschm Bosporus üb«. Diese Maßregel brachte der Brust des ehe brecherisch« Paares dm sanken zur Reife, sich des lästigen Gatt« zu euigm. Gülrengi trat zu diesem Zwecke mit Avesitz« de« Hauses, welches da- Ehepaar bediite, einem gewiss« Emm, in Verbindung f gewann auch ihre Dien«, Ibtch »nd MuH zur Mitwückuvg. In «o« der letzt« R( den Liebhaber der Frau in dm Harem etndri Sclaven Wache hielten, Emin dem schlafmdm üb« den Kopf, um ihn hindern Hinauf erdv ließ« die Dien« de« Hausbesitzer Währmd d,e en Edhem »ob ffendt die Decke Schrei« zu Ver- Gülrengi ihr« Gatten mittels einer seidesSchnue, die sie v»> dm Vorhängen abgerissenste D« Leichua wurde daraus von den zerschnitt« und in ein« den ersten Tag« «regte aus oe« Mimst««»« ke' «mt« währmd de- R Pflicht« stets mehr o »achkom«« Bet eins kürte Gülrengi, üb« d Patt« Nichts zu wisse. uldige» in Stück« be verscharrt Ja «»«bleib« «bd.'s ussehen, da die Be ll ihr« dienstlicke« Inder unregelmäßig teren Nachfrage er- Verschwind« ihres letzt wurde ein sehr lichtig« Geheimpolizist Ußar von Geburt) mit »er Unters,chung der lnalegenbeit beauftragt, vss« Bemühung« ei ach bald gelang, de« -«brechen auf die tun zu kommen. D,e tchuldiq« find schon «ottlch »«haftet. — Em -ung« M» i, Syrk an der Mosel üollte seinen Pudel ckriuken. Ec daud ihm ,fien Stein an den tz-, bestieg m,t ihm.einen '»ihn »nssruderte vdn die Mitte des Flusses Ha warf» r das IreLhi« in deu Strom »nv .5 8» m 4 vd! Lop«r t'stvr, 3r«,k klclckt ZvirL ?»r>, Lu-»«. Ailaek S«lia wi«> S »i 8« I. I seudvi »Mit« »>> i
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder