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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.10.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187710062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18771006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18771006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-10
- Tag1877-10-06
- Monat1877-10
- Jahr1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.10.1877
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Erscheint tSglt * früh 6'/. Uhr. Lrbacstr, «» t rr«»trt>»« Johamttsgaff« 81. APttchid»»,, -er Le-aettou' v»r«ittag!j >0-12 ULr -tuchmittag» 4—S Uhr. aauchmr der für dir nächst- »inende Nummer bestimmten Arsseratr au Wochentag« dis 8 Uhr Nachintttaas. ao Tonn- und Fest tagen früh bisUhr Su de, Mtutr« für Luuahme: Vit» Klemm. Univerfitätsstr. 22. -«Ns Listche.Kacharmeustr. 18,p. nur bi» Uhr. Anzeiger. Organ für Politik, svcalgeschichte, Handels- nnd Geschästsderkehr. Mch-«»»«,e is.rs». Lriaiinrmcatsprrt» vierteil 4'/, Vt inct Urmgertohn L M?. durch d,r Pose bezogen ü Mt- Jede einzelne Nummer 10 Pf Belegexemplar 10 Pf Gebühren für Lrlrabeilagen ohne Postde'ördcrung >0 Mt mit Postbeivrderung er Mt Zaferat« zgesp Bourgeoisz 2»P» Größere Schriften laut unserem Preisverzeichnis — Tabellarische, Satz nach Höherem Tarif. Ltclamru «ater t Rr-»cttou«-ttq, die Spaltzeile 40 Pf Inserate sind stet« au d. Erve-Wi'* zu senden — Rabatt wird nick»« gegeben, Zahlung przeaumorontl, oder durch Posworschuß. M L7S Sottnaben- den 6. October 1877. 71. Jahrgang. «»- Zur geMigen Beachtung, -me Unsere Expedition ist morgen Sonntag den 7. October nur Vormittag« bis ' .9 Ubr geöffnet. Bekanntmachung, die V«zahl«»G der J««obtltar-Bra«dcaffe»deitrL«e betreffe»d. Den 1. Octmber d. I sind die für den zweiten halbjährigen Termin lanfenden Jahre- iällig« Bra»dversicher»»OSdettrage nach tz. 65 de» Gesetze- vom 25. August 1876 «tt IV» Pfennig von der Brttrag-etnheit zu entrichten und werden die hiesigen Hausbesitzer »nd deren Sleuorrtreter hierdurch aufgesorderl, ihr« Beiträge von diesem Tage ad späteste»- dt»»«» 8 Kaae» bei der Brandcassengelder-Einnahme aühier — GeorgenhaÜe, Eingang Ritter- straße 15, erste Etage — zu bezahlen, da nach Ablauf dieser Frist die gesetzlichen Maßregeln gegen die Restanten einlreten müssen. Leipzig, den 29 September 1877. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Scharlach. Bekanntmachung, die «tt de* Atltala»«ah«estelle für die Sparraff« t« der Ostvarstadt »arge- komme»« Rendernng betreff«»-. Nachdem Herr Apotheker D»» die hiesige Marienapotheke verkauft »nd dessen vesitznachfolaer die Fortvcrwaltung der zeither mit diesem Geschäfte verbunden gewesenen Filialannahmestelle sür die Sparkasse abgelehnt bat. so haben wir diese Filialannahmestelle nunmehr auf Herrn Rodert Schweader, Eolonialwaarm-, Tabak-, Cigarren- »nd Mineral- ölgeschäst, Schützenstraße 17/18, übertragen »nd machen die- mit dem Bemerken bekannt, daß vom 1 October d. I. an jedem Werktag von früh 8 biS Nachmittag» 3 Uhr statutenmäßige Spareinlagen von 1—150 daselbst niedergelegt »nd die darüber «»»gestellten neuen oder die schon vorhandenen alten Bücher, — welch« letztere gleichzeitig mit den Einlagen abzuaehm sind, — von jedem folgenden DieuStag Mittag» 12 Uhr ab legal q«itttrt wieder in Empfang genommen werden können. Von der Filtalstelle werden sofort bei Bewirkung der Einlagen Interim»«,«itt»ngen «»»gestellt, welche bei Abholung der Q»itt»ngSbücher wieder zurückzugeben find Auch Kündigungen von Einlagen oder Einlagethetlen über 20 -ck können bei der Filialstelle »ater Production de» Einlagebuche» bewirkt werden. Leipzig, den 28. September 1877. Der Rath -er Stadt Leipzig. vr. Georgi. vr. Reichet Thomasschule. Die Prüfung der zur Aufnahme angeneideten Schüler wird Montag den 8 October vo» Nachmittag» 2 Uhr ab veranstaltet werden Dieselben haben sich mit Schreibmaterialien in der Prima einzustnden. vr. Eckstein. Die Arbeit der Lü-uugsverrine. Bon A. Lämmer». (»u» der Zeitschrift „Der Arbriteifreuud".) (Schluß Die Wirkung guter Vorträge auf empfängliche Seelen wird nicht am wenigsten dadurch hervor- treten, daß der Durst nach Bildung überhaupt sich regelmäßiger »nd lebhafter in ihnen meldet. Dann greifen sie nach einer für sie nicht zu hoch Hangenden Lectüre. Die Bildung-Vereine, welche hieraus nur gewartet haben, bieten sie ihnen in reichlicher Auswahl dar. Sie haben entweder selbst eine Bibliothek, oder rufen allgemein zu gängliche BolkSbibltothek« in» Leben. Um dieseS beguerne Bild»ng»mittel sogar dorthin zu tragen, wo ein eigener Verein sonst nicht Stoff »nd Kraft genug z»m Leben fände, senden sie kleine Büchersammlungen förmlich ans die Wanderschaft, oder stiften sie tu Dorfschulen, unter der sachver ständigen Obhut eine- Lehrer». Die auf diese« Wege seit dem letzten Kriege frisch entstanden« Sammlungen von Jedermann zngänglichem und für Jedermann genießbarem Lehrstoff wird man bald nach Tausenden zählen können Ein mir bekannter, erst im Herbst 1872 entstandener Volksbildung-Verein in einer größeren Stadt bat allein schon fast zweihundert in seine Umgegend hinau-gegeben Wurden diese Bibliotheken, groß und klein, nun planlos ausgehäuft au- der billigsten Waare, die die Verleger z» Markte schleppen, «nd au» dem abgestoßeuen Ausschuß von Privatbüchersamm« luugen, ohne daß Inhalt »nd Kor« de» einzelnen Buche» geprüft wnrden, so könnte man ihret- halben den Borwurf der Begünstigung gemein- schädlicher Halbbildung allenfalls erheben Allein so wird, wenn überhaupt noch, doch auf jeden Fall nur äußerst selten mehr verfahren Reif liche Ueberlegung ist die Regel und blinde» Au», streuen ungestchteter GeisteSsrüchte die Au-nahme Insbesondere hat anch in dieser Hinficht, wie bei der Veranstaltung der Vorträge, die Entstehung und Thtitigkeit der großen deutsch« Volksbildung», gefellschaft mit ihren Zweigen den förderlichsten Einfluß geübt. Sie war eine geräuschlose, aber unwiderstehliche Aufforderung an alle Theilnehmer, die Sache mit Plan und Zusammenhang zu betteiben. Allerdings ist gerade da» erste tu ihre» Mittel« puuct ausgestellte Bücherverzeichniß Gegenstand scharfer Angriffe geworden, »nd in gewissen Grenzen mit Recht E» ging von zu ho Zen Voraussetzungen streng wissenschaftlichen «nd sogar philosophischen Lesebedürsniffe» bei den hier in Betracht kommenden Massen au» und schied im Einzelnen nicht sorgfältig genug minder ge eignete Bücher au». Aber al» von außen her deshalb Zeter geschrieen »nd kurzweg der Stab über diese ganze großartige Wirksamkeit gebrochen wurde — im Sommer 187b—, war e» bereit- überflüssig geworden, weil inzwischen schon inner halb der Gesellschafts-Organisation selbst die uöthtge» Zurechtrückungen stattgefundeu hatten. Der Berliner Eenttaworstand gab eine neue, verbesserte Auflage seine» Musterkatalog» herau» Einzelne Zwetgveretne und Provtuzverbüude, z. B. der Verein tu Bremen und später der »ordwefideutsche BilbungSvereinStag stellten selbst, ständige Verzeichnisse aus. AuderSwo wurden wenigsten» praktisch die Verein»- oder Volk», bibltothcken aus Grund selbstständiger Auswahl geschaffen In diesen Arbeiten steckt ebensoviel Verdienst wie Müh«. E< ist gerade keine Kleinig keit, «u» einer unermeßlichen Literatur, wie unsere deutsche ist, die hundert oder dreihundert oder tausend Schriften herau»z»sach«u, welch« zuerst verdien« de« bildung-begierig« Volle dargeboten oder bereitgehalten zu werden Kennt« niß de» Volke» »nd Kenntmß der Literatur müssen einander dazu die Hand reichen. Der Maßstad, welcher angelegt werden soll, bedarf zuvor einer Feststellung ganz au» dem Groben herau» Denn so gut auch jeder Einzelne zu wissen meinen mag, wa» seinem Volke fromm:: wenn Mehrere zusammen kommen «nd ernstlich darüber zu Ralhe gehen, merken sie bald, daß noch eigent lich Alle- zu thun übrig ist. Vor kleinen Miß griff« ist natürlich auch der befähigtste und ge wissenhafteste Krei» von Kennern nicht bewahrt. Ader nur wer ein« Begriff von der Schwierig, keil de» Unternehmen» hat, wird die Schuld wie d« Schab« solcher vereinzrlter Fehlwahlen richtig »nd gerecht beurthetlen. Alle, die jemals eine e!wa» weitere Umschau nach wahrhaft gesunder Volk» lectüre gehalten Hab«, werden betroffen sein durch die verhältniß- mäßige Arm«th unserer sonst so reich« Literatur an entsprechend zubereiteter GeistcSnahrung für ehemalige Schüler »nd Schülerinnen der Volk» schule. E» hat ebm bisher kaum jemal» ein Schriftsteller daran gedacht «rd daran denken können, für diese zu schreib«. Kein Verleger forderte ihn dazu auf oder bot ihm dafür Lohn. Die Masse des Volke» la» nicht; e» sei denn Kalender, Gesangbuch »nd Bibel. Seitdem die» ander» geworden ist, setzen sich allerding» auch Verleger »nd Schriftsteller für jene in Bewegung, aber wie begreiflich, zuerst die lockersten, losest« »nd leichtfertigsten unter ihn« Unter dem ehrwürdigen Nam« „BolkSliteratur" spreizt sich ein greulicher Schund und dringt aus dem Rück« zudringlicher Hausirer von Dorf zu Dorf, von Fabrik zu Fabrik, von Straße zu Straße durch Stadt »nd Land. Wa» au» diesem Dünger aujjprießt, ist freilich „Halb- brlvung" in der veiächilichsten Bedeutung de» Worte». S» ist einfach geistige» Unkraut Aber »it bloß« Klagen wird e» nicht au-gejätet. Man kann auch nicht füglich mehr die Cmsur gegm seine Erzeugung »nd die GenSdarmerie gegen seine Verbreitung aufbietm. Man muß vielmehr versuch«, ihm dm Boden wegzunehm« durch systematische Bestellung mit ander«, besseren Pflanz«, für die ein halbwegs «tf»Mpfter Boden immerhin aus die Dauer glücklicherweise doch noch empfänglicher ist, al» für schwächende» Unkraut. So hat man i« Schoße der verbundenm Bil« dungSverrine gehandelt durch Herausgabe einzelner Schrift«, wie dnrch Stiftung eine» eigen« ge« meilinütziq« verlazSgefchäft» (de» Nordwestoeut- schen BolkSschristen-Berlag» in Bremen). vorwiegend sind nun auf diese Art bt-her UnterhaltungSschrfftm geschaffen Word«, nicht al» da» wahre oder hauptsächlich« Ziel, sondern al» der einzig mögliche Anfang zu wirkliche« BorwärlSkommm. Der Mensch, welcher hart arbeitet, bedarf einer Anfrischung der Phantasie zu seiner Erholung so gut wie eine» kühlen Lrnnk». Irgendwie verschafft er sie sich anch heutzutage gewiß; gerade wie er schlechte» Bier Kinn, wenn ihm kein gute» gebot« wirv. Diese» BHÜrfniß gilt e» daher vorab zu befriedig«. Seine Befriedigung «it nahrhafter, zusageuder Kofi führt daun von selbst weiter, von d« Räuber-Roman« nnd Vuhldirn«. Novell«, oder von jm« Erzählung«, die dem gemeinen Manne «it seiner angeblich« höher« Tugeudhafttgkeit schmeicheln, ist nur ein Schritt bi» zur Vera», schuna in den Wahugebildm de» SocialiSmu». Gerade so regt eine Erzählerkuust, die da» Leb« in seiner echt« Wirklichkeit ersaßt, ohne Schminke und ohne agitatorische Tendenz, dm Sinn de» Lese,» au, sich genauer z» unterricht« über die» »nd da» an» der wirklich« Welt, de» Wes« der Menschen oder den Gesetz« der übrig« Natur, Kunst oder Wirthschaft, Staat oder Erziehung u s.f. Eine fesselnde Erzählung steigert durch den Drang de- Weiterlesen», welchen sie hervorruft, die müh sam geübte Kunst in dem ehemalig« Zögling der Volksschule erst bi» zu jener spielend« Fertigkeit, die e» nicht abfchreckt. wenn auch in dem Inhalt de» Gelesenen einige Nüsse z» knack« sind. Dann erst vollzieht sich der Fortschritt z« belehrender Leclüre, «nd wir begreifen so, weShalb in der Statistik aller Vo.kSbibliolhekm da» bloße Unter« haliungSfuttcr am reißendsten abgeht, die Kataloge folglich von ihm vorzüglich strotzen »nd Volk», schristen-verlage mit diesem Fach beginn«. Daß sie nicht dabet steh« bleib« dürfen, versteht sich von selbst. Die neuest« Ankläger der nationalen Halb bildung würdm un» jedoch, wie e» scheint, noch eher verzeih«, Novell« herausgegeben zu haben, al» gemeinverständliche Darstellung« von Ergeb- niss« der Naturwissenschaft ». dgl. Gerade unter diesen Rosen sehen sie die Schlange de» Radika lismus laue«, da» selbstzufriedene und mit allem Ander« mißvergnügte Halbwissen. Nun, wcnn dem so fein sollte, müssen wir e» un- eben ge fallen lass« »nd zu übersteheu suchen. Der em- geleitete Proceß populairer Ausklärung und Be« lehruvg kann deshalb nicht unterbrochen werden. Kein anderer Weg führt von der Unbildung zur Bildung, »nd in jener Unbildung, die der Mutter- gotteS.Erscheinung von Marpingen ihre Wunder- glänbigm zuführt, wollen wir doch nicht steck« bleiben. Wir komm« anch von der Sandbank de» revolutioaairm SocialiSmu», auf welche Wind »nd Well« unser Schiff mit der ein« Kante zeitweilig hinanfgetrieben Hab«, nicht lo» durch Umkehr, sondern nur durch da» entschlossenste und kräftigste Vorwärts arbeiten. Die heutig« Bildung-Vereine erzmgm keine Socialdemokratm; sie schaff« nicht einmal jene» selbstverguügte niedere Maß von Wissen, welche» mitunter zum Staunen und Widerwillen Anderer au» den Semt- narim hervorkommt. Da» läßt gerade die Mischung von Höher- »ndNledriger-GedÜdel« in ihn« nicht z», weder dm Schulmeisterdünkel, der vom Univer sität»'Katheder in dm BolkSschulfaal herabgestiea« ist, noch die weit blödsinnigere Einbildung, welch« wirklich wähnt, ein Most vermöge einen Mommsen z» berichtig« Im Gegmtheil wirkt Nicht» so sicher und nachhaltig wie der Wissen», und Erfahrung». Austausch in dies« unschätzbar« Verein« aus eine gesnnde, nüchterne und doch schwungvolle, strebende wiewohl zufriedene, Menschen« und Vater« landSliebeode LebenSanschaunng hin. Sie r» dis- creditirm auch nur durch ein üoelberechnete» Wort ist daher nicht wohlgethan, wenn «au da» Be- stehende zugleich erhalt« und fördern will. „Kreuzztg." hält ihr« neulich« Nachricht n vermutlichen Rücktritt de» Handel». T-gesgeschichtliche ßlrberßcht Leipzig« 5. October Die über dm minister» vr. Achenbach, ohne daß dadurch ein Wechsel in der inner« Politik bedingt sei. aufrecht Sie schreibt: „Es wird mehrfach be. hauptet, die Differenz«, welche baß verbleib« de» Handel-Ministers Achenbach in seinem Amte frag. l«ch gemacht, hält« sich nur auf Etsmbaha- an lagen bezog« und sei« bereit» wieder aus geglichen Wir halt« diese Auffassung für irr ihümlich, ES gewinnt au Wahrscheinlichkeit, daß vor Eröffnung de» Reichstage» ein Wechsel in der Leitung de» Handelsministerium» ein trete Schlüffe ans ein« Wechsel tu der allge- mein« inner« Politik soll« daraus nicht z» zieh« fein. Wie im Uebrigm verlautet, stände die ganz« Frage wesentlich «it der Eisenbahn« Politik »nd mit beabsichtigt« Reformen besonder» auf dem Gebiete der Gewerdegesctzgebung in Zusammenhang." Nachdem die beiden Hruptorgane der söge- nannten Dentschconservativeu in Berlin, die „Kreuzzntung" »nd die eine» fest« Stand, puncte» jetzt fast gänzlich entbehrende „Norddeutsche Allgem. Ztg", durch ihre dm Klerikalen ent« gegenkommenden Artikel und ihre thetlweise Be kämpfung der Falk'schen Ktrchenpolitik di« Uitramoutanm erst zu dem Glauben verleitet hatten, der Staat sei de» BerthetdigungSkampfe« müde geworden, »nd diese Partei dadurch zu einer um so größer« Ueberhebung veranlaßt halt«, fang« beide Blätter jetzt an, von ihren Illusionen einigermaßen zurückzukommen. Die „Kreuz, zeitung" druckt d« Artikel der „Prov -korr " über die Selbsttäuschung der »ltramontaoen Partei ab »nd fügt demselben folgende Worte hinzu: „Wir Hab« oft unserem Bebaue« nicht nur über die Wirkung«, sondern auch über den Beginn »nd Fortgang de» Kulturkämpfe» Aus« druck gegeben. Wir würden besten Beendigung al» einen Segen für da» deutsche Volk betracht«. Aber eine AuSficht, die- Ziel z» erreich«, ist nur daun vorhanden, wenn seiten» de» Staate» wie der Kirche der ernste Wille vorherrscht, gegenseitig Fried« z» schließen. Eine gründliche Revision der Maigesede würden wir mit Freud« begrüßen, aber wenn seit«» der römisch« Kirche einfach die Aufhebung derselben gefordert wird, so ist ein Ausgleich nicht abznsehen Die Verhältnisse de» Staate» znr Kirche sind im Wege der Gesetz- gebnng »uv nicht durch ein Eoncordat »it de« Papste zu ordu«. Dnrch eine Revision der Mai- aesetze lass« sich die ungerechtfertigten Be schränkungen der Kirche beseitig«, aber die Katbo. liken müssen eine den Streit au-gleichmde Re vision ermöglich« " Die „Kreuzzeitung" hätte sich dies« Rückzug spar« können, wmn sie ihre blinde Wuth gegen die Falk'sche Politik einiger, maß« gezügelt »nd da» kühle Urtheil über die Z'ele und Ireale de» UltramontaaiSmu» nicht völlig verlor« gehabt hätte. Die badischen Ersatzwahlen werden, wie die „Nat.-Ztg" erfährt, dm Nattonallideral« wahrscheinlich Verstärkung bring«. Dieselben Hab« die Städte und Aemter Karlsruhe, Pforz. he,m, Offmburg, MeerSburg, Pfullmdors und Radolfzell behauptet, da» Amt Ettlingen d« Klerikal«, die Stadt Mannheim dm Demokrat« abgewono« Dagegen scheint die Stadt Fr«- bürg den Klerikal« gegenüber für sie in Gefahr z« sein. Die Deutschconservativen Hab« sich sehr gerührt; ob sie Kammersitze erruogm Hab«, weiß «ao noch nicht. Der natioualliberale Wahlsieg tu Mannheim ist ei» sehr großer; 157 national- liberale gm« 75 demokratische Wahlmänuer find au» der Wahlurne hervorgegangm. Seit 187t war Mannheim die Burg der badisch« „Demo- kratie", wie einst Kaiser-laute« diejenige der pfälzisch«; beide sind jetzt verlor« Da» „Wiener Fremdenblatt" erklärt, es fei bewies«, daß Klapka bei den Waffensen, düngen nach Rußland betheiligt sei. Die Unter« fuchung nimmt große Dimensionen an Mit der Affaire wird eine in Rußland entdeckte weit ver« zweigt« Verschwörung in Zusammenhang gebracht, der« Zweck war. die Proviantvorräthe für de» Krieg zu v«nicht«. Ein räthselhafter Vorfall versetzt die politisch« Kreise in Pest tu Aufregung. Da» Organ der äußerst« Link«. „EgyeterteS", veröffentlicht da» folgende Schreib«, welche» seinem Redacteur von de« Reichstag».Abgeordneten I Helfy, bekannt lich eine« der Führer jener Partei, am 2 Oct tu später Nachtstunde zugegang« war:
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