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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.10.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187710217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18771021
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18771021
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-10
- Tag1877-10-21
- Monat1877-10
- Jahr1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.10.1877
- Autor
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Grichetsl täglich früh 6*/, Uhr. TrSutttsu »»> Erpcöttto» JvhanniSgaff« 8». »Mrchßuudru Sn RrSarltou: v-rmittagS 10-12 Uhr. Nachmittags 4—« Uhr. ß»xch»e der für die nächst- Gerade Rümmer bestimmten Zr Eie an «ochmtagm dis I lltzr Rachmittags, an Sonn- »o Festtagen früh bis '/,v Uhr. 1» ««, FkUalr« für Z»s.-Tauahm«: M» Klemm, UniverfitätSstr. 22, SuttH Löscht. Katbarinmstr. 18,p. m»r bis '/.8 Uhr. KiWM.Tageblatt Anzeiger. Organ für Politik, Lvcalgeschichtc, Handels- nnd Geschäftsverkehr. Auflage 15,25V. Adomlemrut,pret» viertelt 4'/,Ml- incl. vringerlohn S Mk., durch die Post bezogen « RN. Jede einzelne Nummer 30 Pf. Belegexemplar io Pf Gebühren für Extrabeilagen ahne Postdesvrdrnmg SS W», mit Postbefürderung 4L Mt. Znsrrat» 4grsp. BouraeoiSz. 2» Pf. Größere Schriften laut unsere» Preisverzeichnis. — Tabellarischer Say nach Höherem Tarif. Urciawe» «ater S Urdaiit-astrich die Spaltzeile 4v Pf. Inserate find stet« an d.«rpe»ttt„ zu senden — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pr»«nnw«r»ucko oder durch Postvorschuß. W LS4. Sonntag den 21. Oclober 1877. 71. Jahrgang. Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten «ttt»»ch «« 2L. Oct-b-r ». «. «keud« »/,7 «h, d» ««»!< dar I. «ike«e,sch»l». Tagesordnung: I. 8»lachten der AnSschüfse zum LersastungS-, Ban- »nd Oekonomiewrsen über Reorgani sation de- Bauamte-. II. Gutachten de- BersostungS- »vd SchulauSschuffeS über Errichtung einer neuen HauS- manvSstelle für die höhere Mädchenschule. III. Gutachten de- verfafsungSau-schusie- über den Antrag de- Herrn Dir. Peucker, die Feststellung der Eompeteuz der gemischten «uSschüsie zu Srlvverwilligungm betr. IV. Gutachten de- Ausschüsse- zum Feuerlöschwesen über ». eine Nachforderung zu dem Budaetpostulat für Beheizung »nd Beleuchtung der Feuerwehrwachlocale b Verlegung der Feuermeldestellen au- dem Hause Dorotheenstraße 6/8 »nd a»S dem Blüthnerschen Grundstücke nach der Feuerwache in der Wiefenstraße. Bekanntmachung, Miethveränderungen betr. Um Derz»lch»t- -e» Gt«q»«rtter««gSpfltchttUe» »nd der zu »«rtgXt»« dtza««r in Ordnung zu erhalt«, geben wir den Hausbesitzern vlermlt auf. jede t» ihre» Hsns-gruudstücke»» eingetretene LKieth- resp. längsten- 8 Lage nach deren Erntritt bet unserem Quartieramte (RathhauS, m»z»«elde« Jede llnterlasiung oder Bersäumniß r«h» Vkark geahndet werden. Leipzig, am 17. Oktober 1877. zur Gi»q««rtter»»g und Aowin'straloren Zt«Sverä«der»»M 2 Etage) schrsftltch dieser Vorschrift wird mit einer Geldstrafe von fu«f. De» Rat- -er Stadt Leipzig. vr Georgt. Lamprecht. Holz-Auction. M»«tag, den 22. diese- Wtsvats, sollen von Nachmittag- S Uhr an, westlich der Moschelvi- und Bi-marckfiraß« »nd am Iohannaparkwege, ca. » pappelne Klötze, 7 Rmtr. pappelne und 3 Rmtr eichene Bre«»scheite, sowie 17 Rmtr. pappelner Nbra«« und 4 Rmtr. Schlagreiflig gegen svforttge Bezahluug und Abfuhr« an den Meistbietenden verkauft werden. L^pzig, den 18. Oktober 1s Bekanntmachung, die fii» dieses Iah» vo« 22. Lts spätrfl»«- de» 27. dieses M»«ats ei»z«- retche«de» Ha»sd«w»h«erttfle» detrsffe»-. Behuf- der zufolge einer General-Verordnung de- Königlich« Finanz-Ministerium- vom 27. September diese- Jahre- demnächst zu bewirkenden Ausstellung der Ort-catafler für die Ge werbe- »nd Personalsteuer auf da- Jahr 1878 macht sich dt» St»sord»»««g d«r Ha«s» d»»»h»«»v»rzetch»1ss« wie t» d»» srtihere» Jahr»» nothwendtg und werden die HauS- befitzer und deren Stellvertreter, wie auch insbesondere die Inhaber von Mirthabtheiluugen «vd deren Abmtether hierdurch oufqefordert, die in der den HauSlisten beigegebenen Bekanntmachung enthaltenen Vorschriften gewissenhaft zu beobachten, da außerdem die in tztz. S und 1V gedachter Bekanntmachung angedrohten Nachtheile für die Beteiligten eintreten müssen. Fall- die behändigten Formulare von HauSlisten «nd Bekanntmachung unzureichend sind, werden dergleichen bet de» Stadi-St»«»»-St««»h«» — Akltterstrafle IS. tztz»orge»hall», 2 Lreppe» lt»ks — allwo auch dt» ausgefiillte» Ha»-b»p»»h»»rllfl»« abz»g»b»» flud, verabreicht. Leipzig, den 17. Oktober 1877. De» Math de» Stadt Leipzig. vr. Georgi. Taube. Bekanntmachung. Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntuiß, daß in der Nacht vom 27. zum 28 die Ret«1g«»g de- HechreservorrS der städtische» Waff«riett»«g und vom 29. ad NachtS die Spülung deS Röh ennetzcS vorgenommen werden soll. Leipzig, den 18 Oclober 1877. De» Math he» Stadt Leipzig. vr. Georgi. vr Oktober Oktober Reichel. Bekanntmachung. 1877. DeS Math- Aorst Deputatio». Die am 13. dS. MtS. versteigerte Wohnung im Universitätsgebäude Ritterstraße Nr. S/7 ist pergebeu und werden die nicht zur Berücksichtigung gelangten Bieter ihrer dieSfallsigev Gebote hiermit entlassen. Leipzig, am 19. Oktober 1877. VutverfltLtS-Meutaimt. Graf. Leipiigi 20. Oktober. Nus dem -6 ländlichen Wahlkreise, wo an Liebknecht'- Stelle eine Nachwahl zu vollziehen war, trifft soeben die Nachricht ein, daß daselbst der Laudtdat der Socialisten, Advocat Otto Fretztaa au- Leipzig, dm Sieg davoogetragen bat. Am ihn fielen 897 Stimm«, während der konservative Gertcht-amtmann Zumpe in Stoll» berg 528, der fortschrittliche Zieaeleibesttzer Voitel in Oel-vitz 4SI Stimmen erhielt. Diese- Er- gebviß war vorau-zusehen. nachdem e- nicht ge- lungen war, unter den Ordnung-Parteien eine Limgung üb« einen gemeinsamen Candidatm Her- Mellen. Da- Wahlresultat zeigt, daß diese Parteien, wenn sie zusammenhielten, die Socialisten sicher geschlagen hätten; e- zeigt aber auch, daß in jenem Wahlkreise Liberale und Conservative ziemlich gleich stark sind und daß die Letzteren unverant wortlich handelten, indem sie, auf ihr aogeblichr- Uebergewicht pochend, ihren Eandidatm den Liberalm auszwivgen wollten. Sie stellt« ein sach ibr« Herrn Zumpe wieder auf, ohne die andere Partei zu befrag«, der« lautlos« Gehör sa» fie vorauSzufrtzen schienen; so kam r- zu dem beklagen-werthm Bruche, den natürlich die Sozialist« weiblich a»-be»tet«. Immer da- ' alte Lied! Die Socialdemokralie zieht ihre-rast nicht so sehr au- sich selbst, a»S de« Zauber ihrer eigenen Bestrebung«, al- vielmehr a«S de« Zwiespalte der Gegner, der ihr da- Aus kommen erleichtert. Herr Frrhtag ist übrigen-, so viel wir wissen, nicht reiner Gocialtfl; er ist nicht- weniger al- ein Apost,l der neuen Lehre, »nd die Hoffnung, daß da- rothe Banner nuumehr auch in einem größer« Landtage entfaltet werde, wird somit nicht tu Erfüllung geh«. SM-'-- Ruch au- de« 11. städtisch« Wahlkreise (Gri»«a re) liegt nun da- endgültige Ergebutß vor Dort hat der Tandidat der Liberalen, Kaufmann Lasse (mit 854 Stimm«), über den konservativ« Gericht-amt»anu Mosch (mit 566 Stimm«) gesiegt; für Bebel, mit besten Auf fieüung die Socialisten eine äußerst schwächliche Demonstration macht«, find nnr 92 St im mm abprsallkn. Auch dort also Hab« di« Herr« Eovservativm schlechte Geschäfte gemacht obwohl fie den Sieg schon in der Tasche zu Hab« meint«. Auch dort ernten sie nur die Frucht ihre- aumaßmden »nd brü-ken Vorgehen-. Zwar fiell« fie sich jetzt so an, al- ob aus die Grimmaer Wahl nicht da- geringste Gewicht zu leg« wäre und die „Rene Reich-ztg " pfeift ganz gemüth- lich: „Wir unsererseits würdm natürlich lieber de« GerichtSamImann Mosch in der Hammer sehen, al- den Kaufrnann Laste. Wir können aber anch ohne d« elftm städtischen Wahlkreis leb«. Der kleine AnSfall wird kein Defici in »nser politisches Budget bringen." — Da Vlatt scheint aber zu vergessen, daß e- vor der Wahl gerade die Position im Grimma« Wahlkreise au-uehmend scharf auf- <oro genommen hatte. Schon in fein« Nummer VOM 27. Septem b« machte «- auf die dort be vorstehende Wahl aufmerksam, indem r- betonte die Liberalen haben) giedt d« aus d« 17. Octbr. angesetzten Nachwahl im elften städtischen Wahl- reife (Grimma.Laustak) ganzbesondereWtch- igkeit. Wir dürfen »n- deshalb auf ein« Sahlkamps gefaßt »ach«, der ein« ganz ander« Eharakt« zeig« wird al- die i» Allgemeinen ehr geräuschlos verlaufenen Ergänzung»Wahl« vom 19. September." — Hält« also die Con. ervativeo gesiegt, so wäre dies« Erfolg ein Ding >ou „ganz besonder« Wichtigkeit ' gewesen; sie rnd aoer geschlagen, und nun hat auf einmal >te ganze Sach« Nicht- zu bedeut«. Die Trauben ind fau« geworden, weil sie dem FuchS zu hoch sängen. vattvHr kein besonder- starke- Uebergewicht üb« Leiprig, 20. Oktober. Au- Frankfurt a. M, 19. Oktober, wird gemeldet: Aus der Rundfahrt, welche d« Kaiser mit seinem Gefolge heute Vormittag unternahm, wurden d« Römer, d« Dom. die neu« Brück«, der Zoologische Gart«, der Palm «garten, da- Städel'sche Institut besucht und auch d« Theater- bau und d« Börfeuba» in Augenschein genommen Im Röm« waren der Magistrat »nd die Stadt verordneten versammelt, »nd d« Oberbürger meist« d« Stadt richtete i« Kaisersaale folgende Ansprache an den Kaiser: Gestalt« Ew Majestät, daß ich im Namen der hier versammelt« Mitglieder und Vertreter de« Magistrats und der Stadtveroidiieten-Berfammluiig Ew. Majestät Groß und Willkomm« unserer Stadt «hifurchiSvoll dardring« und d-n wärmst« Dank anssprrche für die durch Allerhöchst Ihren Besuch der Stadt erwteseue Ehre. Di« E»iüllung de» lange gehegten WuvfLeß, Ew. Majestät in unsere Stadt Einkehr halt« zu feheu. ist von der hiefiq« Bürgerschaft dankbar erkannt und mit aufrichtige, Freude begrüßt worden. Ew. Mojefiät betreten M dem Römrrgebänd« «lthistorifcben, ich dar sag«, klassisch« Boden. Insbesondere ist dieser Saal der lebendigste Zeuge eine» ehrwürdigen TheitS großer Vergangenheit, d,r, wie fie in der Geschichte ihr« Ab- schluß gesund« hat, so auch in diesem Saal« al- ab geschtoff« sich darstellt, insofern der Raum gerade au» reicht« sür die Ausstellung der Bildnisse der römisch deutschen Kaiser von Kart dem Groß« bis auf Franz den Zweit«. Ew. Majestät bstuchru diese Erinnerung», stättr deutscher Geschichte al« Repräsentant und Träger einer neu« Zeit, al» Schöpse, und Oberhaupt ve» neuen deutsch« Reiche», da« seit.« Kaisrrdom und Kaisersaal nicht in dieser oder jener Stadt, wohl aber im Herz« der Nation selber aufgrr.chnt hat. Möge der Allmächtig« auch fernerhin der den« Hüter unseres unter Ew. Majestät weiser, kräftiger Führung ge- einigt« deutsch-n Vaterlandes bleiben und zu dessen Ruhm «nd Glück Ew. Majestät noch viele Jahre un getrübt« Wohleraehev« schenken. Und wenn dereinst Ew Majestät dieses Tage», dieser Stunde gedenken sollt«, hoffe ich, d?.ß alldanu der Rückerionerung sich die Anrrkrnutniß betgesill« wer de: sie find treu zu Kaiser und Reich gestanden, diese Frankfurter, und haben zu de» Baterlande« Ehre und Wohlfahrt ihr bescheidene» Theil, aber freudig und stet» opferbereit be'grtrag«. Gott segne m»d erhalte unser« Kaiser und König! Mit diesem Wunsch« heiße ich Ew Majestät t« Namen Ihrer getreu« Stadt Frankfurt und ihre, Behörden und Bürger au dieser Stell« herzlich willkommen. Der Oberbürgermeister schloß an diese An sprache ein dreifaches Hoch ans den Kaiser, in welche- alle Anwesenden begeistert einstimmten. Der Kaiser erwiderte, er bebe, den Wunsch der Nation «kennend, die Wiederaufrichtrng de- RricheS al- eine ihm von Gott gestellte Aufgabe unternommen »nd in diesem Sinne die von den Fürsten Deutschland- ihm daraebvtene Kaiserkrone angenommen Möge e- zum Segen Deutschlands »ereichen! Der warme Empfang in .Fravklurt zabe ihn sehr erfreut und chm den schönen Empfang vor 6 Jahren bei der Rückkehr au- srankretck in angenehme Erinnerung gebracht. An Frankfurt knüpfe sich für ihn persöultch noch eine andere bedeutsame Erinnerung: Frankfurt sei gewissermaßen der Au-gang-punct feiner «ilitatriscben Lauftahn, von hier habe ihn sein hochseligrr Vater abgeholt, damit er am Befreiungskriege gegen Frankreich theilmhme. Er fei fielS gern in Frankfurt gewesen und danke allen Anwesenden Er bitte der Bürger schaft seinen Dank zu übermitteln sür den ihm bereiteten schönen Empfang, der ihn. wie er wiederhole, hoch erfreut habe. — Nach Vorstellung der Anwesenden und rach eingehender Besichtigung de- sinnreich geschmückten KaisersaaleS und deS Rath-saalr- verabschiedete sich der Kaiser mit nochmaligen Danke»Worten und mit dem Wunsche, daß die neue Zeit dereinst gleich bedeut same große Erinnerung« hiuterlaffeu möge, wie solche an die alte Kaiserzeit an dieser ehrwürdig« Stätte in »n- wachgerufeu würden Lem Römer ging die Fahrt noch dem Dom. Aus dem Wege dahin, auf dem Markte, kredenzte die Metzger zunft dem Kaiser einen Ehrentrunk in silbernem Pocal Bei der Ankunft im Do» stellte der Ober bürgermeister die anwesenden Mitglieder deS KleruS und den Baumeister deS DomeS vor. Der Kaffer äußerte sodann zu dem Stadtpfarrer Münzet- derger, wie ganz anders der Dom bei seinem Be suche vor 10 Jahren unmittelbar nach dem Brande auSgesehen habe. Hierauf hielt der Stadtpsarrer Münzelbergcr folgende Ansprache: Al» Pfarrer dieser Kirche ist mir die Hobe Ehre zu Theil geworden, an der Spitze deS KleruS Sw. Moje- fiät beim erst« Eintritt in den au» den Rain« w eder- „standen« Dom die ehrfurchtsvollste Begrüßung und Huldigung darznbring«. Wir verbinden damit zu einer Zeit, da dir Eröffnung de» Gottesdienste» h er so nahe brvorfieht, dev Ausdruck unsere» tirfaesühli« Dankes sür die ron Ew. Majestät dem edlen Werk« der W'-edert-erstellung d,S altrhrwürdtg« Tempels bewiesene grvßmüthigr Teilnahme und sprechen an dieser seit rimm vollen Jahrtausend dem Köwg der Könige geheiligten und mir de« Geschicke unseres Volke» so «ge verknüpft« Stätte den innig« Wunsch au», daß der reichste Segm von oben über Ew. ka,s,rl. Majestät und übti dem ganzen kaiserl. Haus« zur Ehre, zum wahren Fried u und zum Heil de» BatrrlaudrS alle» zeit walten möge'. Der Kaiser erwiderte: „Sie Hab« Recht, an GotteS Segen ist Alle- gelegen. DieS war der Spruch meine- Vater-, »nd daran halte ich mich auch!" Unter Führung de- Stadl Pfarrer- »nd de- Dombaumeister- Denzmger besichtigte der Kaiser sodann den Dom »vd die in demselben auf gestellte Kaiseralocke, sowie den Chor und die daranstoßevde Wahlcapelle. Die „Post" schreibt: Gegenüber dm Eo«»« taren, welche den Rücktritt oe- Graf« zu Eulen burg erklär« sollen, ist daran festzuhalten, daß Derselbe, wenn er nicht lediglich au- Gesundheit-- rückftchten zu motivtren, sondern auch mit — that- sächlich erledigten — D stermzm in Bezug aus die verwaltung-resorm in Verbindung zu bring« wäre, doch mit einer Krise im Ministerium Nicht- zu thun hat. Wa- sonst die Kriseugerüchte av- betrifst, so Hab« wir gestern auSgesührt, in welchem Umfange und in welcher Beziehung mög licherweise Differenzen, die zur Zeit übrigen- noch nicht Ihatjächlich vorhanden, entstehen können. Wa- namentlich die Gerüchte betrifft, welche von bm mit b« wirthfchaftlichen Krag« in Ver bindung stehenden Differenz« sprechen, so dürfte stch hierüber vor der Übrigen- unmittelbar bevorstehenden Entscheidung über den Havdel-- oertrag kaum etwa- Authentische- und Positive- sagen lasten. Gar keiner Widerlegung bedarf die Behauptung, daß zwischen de« Fürst« BiSmarck »nd dem Cultu-mmister vr. Falk eine Erkältung eingetretm sei. — Einzelne Blätter stellen auw den Rücktritt de- Chef- der Admnalttät Minister- v. Stosch in Aussicht. Di» Frage Slvsch, wenn eS eine Frage ist. steht ganz isolirt und kann nicht wohl al- eine „Minis! erfrage" augefehm werden, da Herr v. Stosch nicht in vrllem Sinne a'S Mitglied de- Staat-miuisterium- anzuseh« ff:. Die „Weser-Ztg " sagt: Die vorläufige Be urlaubung de- Graf« Eulenbung hat, wie man anutmmt, nicht die Bedeutung, daß der Kaffer die Entlastung desselben verweigert. Der Kaiser hat eine endgültige Entschließung von der Be schlußfassung über die innere Politik abhängig o>. «acht, inzwischen aber dem Drängen de- Gräfin Eulmburg auf sofortige Entbindung von den Ge schäften mit Rücksicht auf da- Befind« desselben durch Ertheilung de- Urlaub- oachgegeb«. Vr n den weiter« Entschließung« wird denn auch die Bestimmung de- Nachfolger» de- Graf« Eulen- burg abhävgen. Die Befürchtung, daß ein Theil der natiovalliberalm Partei Herrn» Bennigsen al- Minister de- Jauern Schwierigkeit« machen werde, theil« wir nicht. Herr v. Forckenieck hat sich sehr befriedigt über die neuer- ding- eiugetretene Wendung au-gesprocheu, welche allerdings feiner Stellung ru der Ver waltung-« form durchaus entspricht Und von de« Führer de- sogenannten linken Flüge!- der nattonallibcralm Partei (La-ker) ist e- zur Genüge bekannt, daß gerade er in letzter Zeit tu entschiedenster Weise den Eintritt de« Herrn v. Bennigsen in eine ministerielle Stellung befürwortet hat. Kommt r- dazu, so könnte frei lich auch die Stellung Herrn vr. Achenbach - unhaltbar werden Für alle Fälle scheint Fürst BiSmarck entschlossen, die seinen Wünsch« ent« sprechende Lösung der principiell« wie der Prr- sonenfrage als Vorbedingung für die endgültige Zurücknahme feine- Entlastung-gesuckieS hinzu- skellen W e die Caplantpresse dazu kommt, die neue Wendung al- den Vorläufer wcht' der Re vision, sondern der Aushebung der Maigesetze z» feiern, ist ganz unbegreiflich. Unter Herrn v Bennigsen dürste die leidenschaftslose, aber entschiedene Durchführung de- „Culturkampfe-", d h. der bestehenden Gesetze auch gegenüber dm Frondeur- im konservativ« Lager durch«»- ge sichert sein. Im österreichischen Abgeordnetmhaufe *>aben der Abgeordnete Mang und Genossen folzr de Interpellation au die Regierung eingebracht: Wre w?it die Zoll- »nd Handelsvertrags-Verhand lungen »it Deutschland gedieh« feien, wann die Vertrag-- und Tarisvorlagen von der Re gierung eiugebracht werden würden und wie die Regierung für dm Full Vorsorgen wolle, daß die
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