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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 31.08.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000831026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900083102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900083102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-08
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Dresdner Nachricht- Arcitaa, 31. August 1»ttO Nr. 23» Journallstcii und Schriftsteller. Tie Anstalt sei in Mainz viel zu wenig in den Vviderariind der Verhandlungen getreten. Ihre Lebensläbinkeit sei vollständig erwiesen und gesichert. Am Schlüsse seiner Ausführungen betonte Redner, daß es wünschcnswerth sei, in allen die ninteriellen und ideellen Interessen betreffende» fragen des Ortsvcrbandcs Hand in Hand mit dem Verein ..Dresdner Presse" zu geben. Weiter verbreitete sich Herr Redak lcur Gröichel über die Elnbeimsuiig einer allgemeine» Jvnriialisten und SchriststcUerversammlung, in der ei» Vortrag über de» Zweck und die Ziele der Pensivnsanstalt gehalten werden «oll Als Redner wird ein Herr aus München auftreten. — Hierauf verlas Herr Gröschel nach Mitthcilung mehrerer An träge des Vorstandes die abgeändertcn Statute». Die Statute» wurden eu blae angenommen. Dem Dresdner Ortsverband hat sich ein litterarilck-journalistischer Klub angealiedert. Lichterem sind bereits viele Herren beigetrcten. Zahlreiche Anmeldungen sür den Ortsverband liegen vor. Unter grobem Beifall konnte mitgetbeilt werden, das; ihm in kurzer Zeit Ist neue Mitglieder bcigetreten sind. Auch hat sich der Verband des Wohlwollens einer gröberen Anzahl unterstützender Mitglieder zu erfreuen. — Aach näherer Begründung durch Herrn Redakteur Werner fand folgende Resolution Zuslimin nng: Der Ortsausschuß Dresden der Pcnsionsanstalt deutscher Journalisten und Schriftsteller in München beschliebt, die Zcilnngs redaktionell und Verleger zu eisuche», bei Aufnahme von Berichte» über aktuelle Begebenheiten diejenigen der Bcrnfsjvmnalisten auch dann zu berücksichtigen, wenn von anderer Seite gleilbwerthige Berichte vorliegen und Honornrbedingungen gestellt werde», die den Stand der BcrlckSjviirnalistcii im Ansehen zu schädigen geeignet sind. Alle ionrnalislischen Vereinigungen werden ersucht, diesen Beschlich zu dem ihrigen zu mache». — Mehrere interne Angelegen heilen bildeten den Schlich der reichhaltigen Tagesordnung, nach dem zuvor der Verdienste des Herrn Vorsitzenden und anderer Vor standsmitglieder uni die Ortsgruppe ehrend gedacht worden war. — In der sich nnschlicbenden aicherordentlichcn Hauptversamuilung erfolgte die endgiltiqe Annahme der Statuten und die Wahl von 4 Mitgliedern zur Ergänzung des Vorstandes. —* Das gestern Nachmittag im Waldschlvßchen-Park ab gehaltene Sommerscst des Allgemeinen Handwerker Vereins nahm einen animirtcn Verlauf, wenngleich der Besuch lein besonders zahlreicher war. Eingrleitet wnrdc das mit niannig- sacheu Unterhaltungen ausgestattetc Fest von der Kapelle des Herr» Mnsildirektvrs L. Gärtner niit dem Kronungsmarsch aus der Oper „Tie Folkunger" von Kretschmer. Das Stücke der besten Koni ponisten enthaltende Programm trug der Kapelle reichen Beifall ein: besonders wurden hierin ausgezeichnet das eigene Tonwerk des dirigirenden Musikdirektors, Herrn Gärtner, „Krieg und Sieg der Deutschen", ein grobes patriotisch-kriegerisches Potpourri, sowie der Handwerkerverciusmarsch von Trcnkler. Die zahlreiche Kinderlchaar ergötzte sich lebhaft an den von einer Kindergärtnerin geleiteten Spielen, besonders stark wurden die Zichball-Figiircii in Anspruch genommen, da die Treffer mit Prämien ausgezeichnet wurden. Ei» Lamvionzug bildete den Schluss des Kinderfestes. Aber auch für allerhand Scherz und Kurzweil der Erwachsenen war Sorge getragen. So entwickelte sich in dem znin Wettin- scstzug angefertigten Heidelberger Fas;, das gastlich eingerichtet ist und in dem die Herren Lauge und Kappnieicr Waldschlößcn- Pilsencr zum Ausschank brachte», bei musikalischer Unterhaltung ein seuchtsrvhliches Treiben. Dem Glücke die.Hand zu bieten, gab eine reichansgestattete Kirmcskuchen-Verloosnng, deren Reinertrag zum Besten der Vercinsfnchschulc bestimmt ist, Gelegenheit. Nicht minder erfreuten das altdeutsche Wurfspicl und die Gartenpost. An das Parkfest reihte sich ein frohbelebtcr Svmmcrnachlsball in dem neu erbaute» groben Saale. —* Im Wiener Garten kamen gestern eine Anzahl Veteranen aus den verschiedensten Gegenden Sachsens zn einem Appell der 8. Kompagnie des 4. Sachs. Jnfanterie- Regiments Nr. 108 von l870/7l zusammen. Es galt die :lO. Wiederkehr des Tages von Nouart zu feiern, an welchem die Kompagnie in heißem, siegreichem Kampfe die Feuertaufe er hielt und 57 Todtc und Verwundete auf dem Felde der Ehre zurücklicß. Zu dem Appell waren 28 Veteranen erschiene», nulcr denen sich die ehemaligen Jcldzugsoffiziere, nämlich die Herren Masor a. D. v. Zanthicr-Pirna. Sanitätsrath Dr. Drcschko- Freiberg. Baumeister Börner-München und Banmeistcr Trvscha-Baichen, befanden. Nachdem man den Vormittag mit dem Austausch von Erinnernngc» und Vegrübungen ver bracht hatte, vereinigte man sich Mittags zu einem einsachcn ge meinschaftlichen Mahle, das eine» schönen Verlauf nalnn. Herr Bnchdruckercibesil'.er Winckler-Ehrnniitz hatte hierzu ein schönes Feslgcschenk in Form eines vornehm ausgcsührtcn Kartons ge nistet, ans dessen erster Seite man das geprägte Bild Sr. Ma jestät des Königs erblickte. Die zweite Seile zierte das Bild des Herrn Majors v. Zanthier als Fcldzugs-Kompngnicchcf und de» Rest des Inhalts bildeten Lieder, darunter einS deS Soldaten Neppe von der 9. Kompagnie, i» welchem das 4. Infanterie- Regiment Nr. 108 in der Schlacht von Nonart gefeiert wird. Eine weileie Ehrengabe stiftete Herr Fabrikant Höhnc-Bciersdors iLansil.O, indem er seine» Kameraden eine „Kriegserinnernngen" betitelte Broschüre überreichte, in der die wichtigsten Erlebnisse der st. Kompagnie während des Feldzugs angedcntct waren, sodas; nnn Jeder seine eigenen Erinnerungen daran anknüpfen konnte. Viel Freude machte auch ein Bild von Ehatean Thierrv, wo die Kompagnie nach der Einnahme von Paris säst ein Viertel jahr lang liegen blieb und sich eines angenehmen Stilllebens er freute. Die Reihe der Trinkiprnche bei Tisch ervffnclc nach einigen begrübenden Worte» des Herrn AnftaltSvorstehers Reichmann- Pirna und des Herrn MaiorS Zanthier der Letztere mit einem begeistert ausgenommenen Hoch ans Se. Majestät den König. Dar nach wurde folgendes Begrüßungstclegraiiim an den Monarchen nach Pillnitz gesandt: „Tie heute zur Feier des :D. Gedenktages von Nouart im Wiener Garten zu Dresden im Verein mit ihren damaligen Offizieren versanimelien Veteranen der st. Kompagnie 4. J»sa»tcrie-Regiments Nr. 108 entbieten hierdurch ihrem all- gcliebken König unterlhänigsl Grntz und die Versicherung un wandelbarer Treue." Ans dieses Telegramm traf Abends folgende Antwort ein: „Pillnitz. Schloß. Ich danke den zur Nonartscier versammelten Veteranen der!«. Kompagnie 10:; kamerad schastlich für den mir zugesandten frenndlichen Gruß. Albert." Herr Riedinger-Mulan feierte die Offiziere der Kompagnie, wofür Herr SanitätSrath Dr. Drelchko-Jreiberg mit einem Hoch ans dies —* Die diesjährigen Michaelisferien währen bei brave S Kompagnie von 1870/71 dankte. Hiernach forderte Herr sämmtllchen hiesigen Nnterrichtsanstalten vom 22. vis mit Masor Zanthier zn einem stillen Schluck zn Ehren der Tobten der 80. September. -z,,- — - - - — Kompagnie auf. Weiter tranken Herr Fabrikant Höbne-Bcieisdor auf einen ruhmreichen Kampf und eine glückliche Wiederkehr der Ehinakrieaer, Herr Bahnassistent Wcndler--Ebersbach auf die Kamrradschast und Herr Otto-Leisnig auf die Veteraninnc». Nach dem Essen ließ sich die Kompagnie photographire». und hörte noch das Nachniittagsconcert der Kapelle der II Matroiendivtsion an. Ten Abend verbrachte man ebenfalls gesellig, und am heutigen Donnerstag unternahm man einen kleinen Ausflug. Ehe man auS- einanderging, beschloß man noch, den Gedenktag von Nouart in einigen Jahren wiederum durch einen Kompagnie-Appell festlich zu begehen. —* Die Abtheilung für landwirthscbaftliche Bau kunst der Deutschen Bau-AuSstellung hielt unler Leitung ihres Vorsitzende». Herrn Landbaumeister Schmidt, gestern Abend im landwirthschciftlichen Mustergelwft eine Sitzung ab und beschloss einstimmig die Abhaltung eines Ernte- und KirmeßfesteS. Es wird nach der nunmehr auch voni Direktorium erlangten Zu stimnilina in der zweiten Hälfte des September in der Toner von l bis 2 Tagen ahgclwlten werde», um weitere, besonders ländliche Kreise heranzuziehen »nd auch diese» eine Annehmlichkeit zu bieten. Es wurde vorläufig in Aussicht genommen, unter Herbeiziehuiig geeigneter Persönlichkeiten einen Erntefestziig origineller Art mit kvslnniirter Bauernmusik, Schnittcrtänzen »nd allgemeinem Tanz ans einer zn errichtenden Tanztenne im Freien obznlmlteii. Kirmeß- kuchcn und Kirnießscstspeiscn zu bestimmten Stunde» zn verabreichen lind einen möglichst allgemeinen Kirmes;- und Erntcfcstschmciiis abzirhastcii. Kinderfestlickkeiteii, Sackhüpfen, Topfichlagc». Seil springen. Lampionzug. Illumination nnd ein bescheidenes Fcucr- lveik sind vorläufig in den Festplan aufnenonimcn. Der Umzugs- ,'latz wird zwischen Hauptreslauraiit und Mnstergehöft liegen nnd ii letzterem der Zug sich sowohl ordnen wie nuflösen. Der Haupt- und Tanzplatz wird der guadratiscke Conccrtplatz zwischen Hanpt- restaurant und Teich sein. Gutes Wetter vorausgesetzt, dürfte das Fest viele Schaulustige anlockcn. —* Deutsches Radfahrer-Bundesfest zn Dresden IstOl. In der am 28. os. M. im „Bürger-Casino" abgehaltencn Bersammlnng von Mitgliedern des „Teutlchcn Rad fahrer-Bundes" erstattete zunächst der Vorsitzende des vorbereiten den Ausschusses zur Erbauung einer Rennbahn und zur Ab haltung deS 1901er Bundesfestes deS „Deutschen Radfahrer- Bundes" in Dresden, Herr Max Ulrich. Bericht über den Be schluß der Magdeburger Delegirten-Versammlung des „Deutschen Radfahrer-Bundes", ii» nächsten Jahre in Dresden das große BnndcSfrst zn feicni. Zur Vorbereitung dieses Festes wurde von der Brkinmmluiig die Bildung eines HauptalisscluisseS borgelchlage» und wählte man in denselben die Herren Mar Ulrich zum 1. Bor- sitzenden. Direktor St.-B. Ahldelm z»m 2. Vorsitzenden, Oskar Kersting zum 1. Schriftführer und Emil Snalbach znm 2. Schrift führer. Ten Ehrenborsilc deS Finanzausschusses hat Herr Geh. Kommerzienrath Viktor .Hahn übernommen, wäbrend Herr Direktor Ahlhelm als Vorsitzender dieses Ausschusses fnngirt. —* Zn dem am 28. d. M. bei Glvßsteinberg abgehaltenen Nennen des Offizierskorps des Königin-Husaren Regiments hatten sich außer den zahlreichen Ehrenaästcn der Offiziere viele Zuschauer eingestellt. Das Programm zeigte Rennen, wie die „Nachr. sür Grimma" mittheilcn. Im ersten Königin Jaad-Renne»" (Distanz 8500 Mtr.l liefen um den von Ihrer Majestät der Königin gestifteten Ebrenvieis Rittmeister d. Tccken's „Destinäe". Leutnant Skäcker's „Zauberin", Leutnant Kcilbeia's „Mitzi" nnd Leutnant der Reserve Frhr. .Hanscn's Wallach „Gefreiter". Ais Sieger ging Rittmeister d. Decken, hartbedrängt von Leutnant Kcilberg durch das Ziel und gelangte somit, da er schon im Vorjahre in dieiem Rennen Sieger war. in den Besitz des Preises. Als Dritter traf Leutnant täckcr ein. Im „Rcgiments-Steeplc-Chase". Entfernung eben falls !N00 Mtr., traten um einen vom Gewinner des Rennens im Vorjahre gestifteten Ehrenpreis und um Ehrenpreise sür die Reiter des zweiten und dritten Pferdes 5 Herren in die Bahn, und gelang es abermals Rittmeister v. d. Decken, als Elster mit Johannisberg" das Ziel zu erreiche». Auch hier behauptete Leutnant Kcilberg als Zweiter das Feld, wäbrend Obellcutnant Bramsch mit seinem br. Wallach „Odol", obgleich letzterer zwei Mal vor Hürden ausacbrochcn war und der Rester das Reimen bereits ailszugclien schien, doch noch nach beißen, Ringe» über Leutnant Bahrdt'S „Nakiscim" den Sieg um den 3. Platz erstritt. Leutnant Strnve hatte das Rennen infolge Lahinwerdcn des Pferdes bald nach Beginn allsgegebcii. Im Jagdrennen ans t!>XX> Mtr. Paluilängc mit beschwerlichen Hindernissen ritten ll Herren. Rach Freigabe der Balm durch die Führer der Jagd, gab es ein interessantes Bild, die Reiter kurz vor deni Ziele um den Sieg koiilurrircn zu sehe», der Leutnant Bener zuficl. während Lciitnaiil Strnve als Zweiter und Leutnant Lange als Dritter eiiikameii. —* Herr Hosphotograph Lambert hat mit seinem photo graphischen Atelier. Secstraße 21, ein Welt-Panorama ver bunden. welches vor einigen Tagen eröffnet worden ist und dessen Ausstellung von Original-Glasstcrcogramnicn sich durch Reich haltigkeit äuszcichnet. Die Bilder aus allen Welttheilen sind von guter, natürlicher Farbengebung nnd zeigen vorzügliche Plastik und Perspektive. Bis zum 1. September bietet Lambert's Welt- Panorama eine höchst zeitgemäße Kollektion von Ansichten, besonders von Ehina, Japan und Korea. Bor den Augen des Besuchers ziebcn u. A. Bilder von Tientsin und Peking rTiung-Ii- ?)cimcn. Stadtmauer) :c. vorüber, während sein Blick andereveits über Nokohama, Tokio und Kioto :c. schweift. Ein Beinch der EröffnuiigSserie dürste sich daher zu einem durchaus lohnenden gestalten. Vom 2. bis 8. September werden Bilder von der Pariser Weltausstellung zu sehen sein, die ebenfalls aktuelles Interesse bieten. Das Panorama ist Wochentags von früh 10 bis Abends 8 »hr »nd Sonntags von früh 11 Uhr ab geöst'net. Ter Preis für eine Reise beträgt für Erwachsene 20, für Kinder 10 Big. —* Infolge einer Einladung der Hamburg Südamerikamschen Damvicr-Gesellichaft hat sich der Leiter der hiesigen öffentlichen Aiistunstsstellc sür Answanderer, M. Hans Klössei. nach Hamburg begeben, um der Einschiffung einer größeren Anzahl Aus wanderer nach Südl>raiilien beizuwobneii. —* Polizeibericht. 30. August. Am Montag wurde einem 18 Jahre alten Arbeiter in cuier Fabrik der Johann- Vorstadt von einer Maschine vom Daumen der linken Hand ei»! Glied und vom Zeigefinger das Fleisch abgeauctscht. — In« der Vorstadt Striesen hat sich gestern Abend -str Arbeiters erhängt. — Gestern ist ans dem eingeplankte» „platze Ecke, Arnold- und Blnmenstraße der schon stark in Verwesung über« gegangene Leichnam eines neugeborenen KlndeSj weibl. Geschlechts in weiße Leinewand, ein Stück blau- und weiß»; gestreiftes Bettinlett und einen Bogen weißes und braunes Pack«! Papier eingewickclt, nusgefunden worden. Wie von einer in der Nähe wohnhaften Person beobachtet worden ist. hat eine un bekannte Frauensperson von mittlerer Größe, bekleidet mit Heller' Blouie und blauer Schürze das Packet mit dem Leichnam über' die Brettervlanke geworfen und sich dann eiligst durch die Arnold-i nach der Psotenhauerstraße zu entfernt. Es wird gebeten, alle. Mittkcilungeii, welche zur Ermittelung der KindeSmutter dienen« können, an die Kriminal-Ablheilung der König!. Polizeidirektion zu Aktenzeichen 6. IV. 2892 gelangen zu lasse». —* Das Plenum der ordentlichen Professoren derUniversität Leipzig besteht zur Zeit ans iS Mitgliedern. Senior des Kollcgiums und der Universität ist Herr Geh. Rath Professor Dr. Lnthardt. dessen Ernennung vom 14. Mär; 1856, und „jüngstes" Mitglied des Plenums ist Herr Professor Dr. Felizg Marchand, dessen Ernennung voni 19. Januar 1900 datirt. -* Ter Säiigerckivr des evangelischen Ar beitervereins lGiuppe Friedrichsladt; begeht nächsten Donners tag den 6. Septr. Abends 8 Uhr, im großen Saale des Kegler- heims, Jricdrichstraßr, sein IV. Stiftungssesl nnd ladet hierzu Bereinsmitgliedei, Gönner »nd Freunde ein. Es ist Alles aus- geboten worden, nm den Abend zn einem recht schönen und ge nußreichen zu gestalten. Die Festansprache an aeiinnnlcm Abend bat Herr Pfarrer Segnitz von der Annenkirche übcinpmmen. Programme sind bei Herrn Kaufmann Wünsche, Friedlichst!:. 40, und durch die Vertrauensmänner zu haben. —* Die hiesige renommirleFirma Thümmler u. Müller. Kaiilbnchstraße 30, 1. Elg-, begeht . m 1. September ihr 25jähriges Gcschästsiilbiläum. —' Wetterbericht der Hnniburger Seewarte vom SO. August. Die Wetterlage bat sich seit gestern wenig verändert. — Wahrscheinlich ist die Fortdauer der ruhigen, meist trockenen Witterung. Tagessteschichte. Berliner Gebäude bilden wird. Damit dürste dann auch endlich dcnkmal des Großen Kurfürsten, dem Schlüter'ichen Meisterwerk, die „Schloßsragc", die hier io lange die Gcmrilbcr beschäftigt nnd«einen herrlichen Abschluß gesunden hat. — In dreier völligen Um- os! genug encgt hat. aus der Welt geschasst sei» .... «gcstaltung der Schloßumgebung kommt edem'o der persönliche Seit deni Regierungsantritt des jetzigen Kaisers hat auch! Kuiistgeichmack unseres fetzigen Kaisers zum Ausdruck, wie in dem sonst die Umgebung des Schlosses, das bekanntlich feine Berliner > plastischen Schmuck der SiegeSallee, der soeben wieder durch Residenz ist, eine vollständige Umwandlung dnrchgemacht. Wer drei neue Herrichergruppe» eine Erweiterung erfahren hat. Auch sie nnn vor 12 Jahren kannte, würde sie heute nickst wieder-! hier muß man manche Einzelheiten tadeln, auch hier macht sich crtennen. Verschwunden ist die Reihe alter, häßlicher Hänier an > durchweg ein Hang nach dem Dekorativen. Prunkenden bemerkbar, der Schloßneilieik, ans der sich heute das prunkvolle Kaiser! aber auch hier ist die Geiammtwirkung schiießiich günstiger »nd Wilhelm Denkmal erhebt. Verschwunden ist auch der alte, l«äß-> erfreulicher, als man ursprünglich annehmen konnre. Auch die sür iiche Dom, an desen Stelle deute der satt vollendete ncne Dom z den Platz vor dem Brandcilvnrger Thor bestimmte, nunmehr im stoch, vielleicht zn hoch emporragt. Er leidet an denselben Fehler», Entwurf sertiggestcllte Gruppe, deren Mittelpunkt Kaiser Friedrich wie jenes Denkmal« er ist zu gewaltig für die Stelle, an der er; bildet, verspricht nach Allem, was man davon hört, ein rn jeder steht, zn nmnhig nnd überladen stir den Zweck, dem er dienen soll,! Hinsicht vortreffliches Kunstwerk zu weiden. Jedenfalls muß den nnd zerreißt die ivnstige Harmonie seiner Umgebung. So wenig niiter der unmittelbaren Einwirkung des Kariers zu Stande kom- das Denkmal mit leinen Löwengrupven und stolzen Emblemen dem menden Skulvtnren und Bauwerken jener große Zug zuqeslaiidei! ein achen, schlichten Wesen des ersten Hobcnzollcmlm'ers ent-! werden, den wir sonst hier mir zu oft schmerzlich verminen. Man spricht, so wenig paßt dieser Pninkdom mit seiner Uebersüllc von « braucht ja nur an den unglaubliche» Figiirenschmuck der Potsdamer Ornamente», mit lewem fast bis zum Dachfirst reichenden Haupt-! Brücke zn denken. Auch unsere staatlichen und städtischen Bauten portal und «einer zu hoben und zn schweren Kuppel in den Rahmen! lalle» immer noch zu klein und kleinlich aus. die altpreußiiche des protestantischen Gottesdienstes. Tieie Fehler treten nm so! Sparsamkeit, die ja gewiß ihre sehr guten Seiten hatte, liegt greller in die Erickeinuiig, als sich i» nächster Nachbarschaft das j nnjercii Bmeankraten noch immer im Birne und verleitet sie auch in den edelsten Formen gricchiicher Architeitur gebastene Aste! da zur Flickarbeit, wo aus dem Vollen geschaffen werden muß. So Museum bcnndet. das übrigens leider dnrch den anwruchsvollen i kommt es. daß un'ere meisten öfsentlichen Gebäude sich Nachbarban vollständig erdrückt wird. Aber wie das Wilbclms- j bereit? auch nach veihällnißmäßig kurzer Zeit als zu klein sür ihre Denkmal an sich unzäbiige Schönheiten und Feinheiten besitzt, so z Zwecke erweisen und daß man gezwungen ist, sie durch „Filialen" weist auch der neue Tom. wenn man ihn lediglich als Äaiilvrrk«sozusagen zu ergänzen. Man hat in den achtziger Jahren draußen x Deutsches Ncich. Tie Sicheiheitsmaß»egel» zum Schutz desKaiiers weide» neuerdings schärfer aehandhabt. Das trat auch bei der letzte» Enthüllung in der Berliner -sicgcsallec hervor. Ebenso werde» bei den Atclicrbesnchen des Kallers letzt größere Vorsichts maßregeln getroste». So erschien Polizeipräsident v. Windheim vorher bei Pros. Lessiiig nnd cikundigte sich, ob dieicr unter seinen Stuclbildhauern auch italienische Arbeiter beschäftige. Ferner wurde angeordnet, daß während des KaiscrbesuchS keine fremde Person im Hause weilen dürfe. x Als ob es keinen R c i ch s t ci g gäbe, schreibt die ultra- montane „Germ.", so handelt die Reaierung in Sachen der China- Expcditio». Es werden Schisse nacb dem ferne» Osten hinaus- geiandt, Regimenter von Laiidniigstruppen gebildet, Jahnen und Standarten verliehen, 100 Millionen Mark an Kosten ausgegeben — und der deutsche Reichstag wild nach all' diesem nicht gcstagtl Wir halten das durchaus nicht im Einklang mit der Becsassiriig und außerdem für sehr unlliig. Je länger dieser Zustand dauert, um so mehr Uiimuth wird sich in viele» Kreisen deS Reichstags aniammeln und um io erregter werde» sich die Debatten gestalten. Sind es doch gar zn viele Details, welche bis in den November ausgespart werden. x Um der herrschenden K o h l e ii n o t b entgegcnzuwirken, beabsichtigt die preußische Regierung die Vergünstigung des Rvh- stofftariss, d. h. des billigsten Eiienbahntariss. auch den ausländi schen Kohlen bei der Einfuhr nnd Beförderung im Staatsgebiet einzuräumcn. Diele Maßregel würde unter den augenblicklichen Verhältnissen namentlich die Einfuhr englischer Kohlen erleichtern. Von einer Aufhebung der Ausnahmctarise. wie solche von den Kohlencentrcn nach bestimmte» Orte», hauptsächlich mit Rücksicht auf die Konkurrenz der Wasserstraßen, eingeinlirt sind, dürfte da gegen abgesehen werden; auch der Landes Eisenbahnrath hat sich wiederholt gegen die Aushebung ausgesprochen. WaS die Staats- bergwcrke anbctrifft. so wird noch weiter die Einzestundschast bei der Vertheilung von Koblcii bevorzugt, die Verträge mit Groß händlern «ollen nur erneuert weiden für die bisher von ihnen be zogenen Kohlcnmcngcn. Im klebrigen hat der Eisenbahnministcr auf die Mchrsördening der Staatsgrubcn im Interesse der Staats- cisenhahnverwastiing Beschlag gelegt. x Oesterreich. Der König von R u mänien ist in Ischl cingetroffcn. Zn seinein Empfange waren Kaiser Franz Joies, Prinz Georg von Banern. der Minister des Acußeren Graf Gvlilckwwski u. A. erschienen. Die Begrüßung trug einen sehr herzlichen Ebarakter. An dem Mahle in der Kaiserlichen Villa nahmen der König mit seinem Gefolge, die Mitglieder des Kaiser lichen Haines. Graf Gosticbowski nnd andere Würdenträger Theil., x Frankreich. Präsident Loubet hat ein Dekret unter zeichnet. durch welches ein Minimoltarif sür den Zoll auf Kaffee- ohncn in Hülsen festgesetzt wird: er soll bis zum 31. Dezember. . I. ans Herlünite ans deulichen und dänischen Kolonien und Schutzgebieten Anwendung nnden. x Italien. Ter Prozeß gegen den Königsmörder Bressi in Mailand führte, wie nicht anders zu erwarten war, zur Ver- nrtheilnng zu der schwersten Strafe, die nach den italieniichen Ltrafgeietzen möglich ist: zn lebenslänglichem Zuchthaus. Die eritcn sieben Jabrc sind in der Einzelhaft zu verbüße». x Gnglaud. Ter Pnrlaments-Untersckrctär des Auswärtigen Brodrick hielt vor «einen Wählern in Guiidford eine Rede, in der er cmsführte, man müsse Ersatz verlangen sür den an den Gesandtschaften in Peking angerichteten Schade». Man müsse alles Rvthwciidiae ttum. nm den englischen Handel in Ehina zu schützen. Im anderen Falle könnte die englische Regierung weder allem noch mit den anderen Mächten die Verantwortlichkeit für die Gestaltung der Verhältnisse i» China übernehmen. x Nustlirnd. Ter Kaiser und die Kaiserin mit den kattcriichen Kindern, der Großfürst-Thronfolger und die Großfürsten Nikolai Nikolajcwitsch und Michael Nikolaieipitsch haben sich von St. Petersburg nach dem Jagdschlösse Bielowitsch begeben. weitdin leuchtenden goldenen Kreuz bringt einen großen Gelammt-«zu einem Monumentalbau — man brauchte nicht gleich den herr- emdrnck bcrvor. Jedenfalls bat der Lustgarten, der durch dcn Iichen Justizvalästen in Wien oder Brüssel nachzueifern - ent asten. nahezu baufälligen Tom, an dem drei vreußllche Könige! gehen ließ. Jetzt hat man am Alexandervlatz in der Nähe des berumgcflickr hatten, geradezu verunstaltet war, durch dielen Neubau eine bedeutende Verschönerung erfahren. Weitaus am besten gelungen vvn allen baulichen Aenderungen in der nächsten Umgebung des Schlosses ist icdenfalls der Neubau des königlichen Marstalls In dieiem nach Schinkel'icdcn Entwürfen ausgesuhrten Monumentalbau nnden wir jene strenge Geschlossenheit und Sym metrie. die wir an dem neuen Tom vermissen. Ties Gebäude ist ein wirklicher Schmuck des Schloßviatzes, der gleich daneben durch Len Umbau der Langen Brücke mit dem schönsten Berliner Reiter- Polizeipräsidinms ein zweites Justizgebäude crnfgeführt und es wieder einmal in eure unbedeutende Nebenstraße eingeklemmt. Nicht viel bester wird es mit dem zweiten Rathbanse werden. Es ist wirklich ein Jammer, wie wenig künstleriichen Sinn uniere sämmtlicben Behörden bei jeder Gelegenheit bethätigen, nnd es ist leider nicht zu erwarten, daß dieses tief wurzelnde, ererbte Ge brechen in abiehbarer Zeit verschwinden und einem echten Kunst sinn Platz macken wird. Ter Krieg in Ckina. x Tie Thatsache, daß von Peking noch keine amtliche Mitthcilung und nähere Nachricht über die Ermordung Kettelcr's vorliegt, wird dadinch erklärt, daß die Boxer noch immer hier und da die telegraphischen Linien zerstöre». Tie vorhandenen Slicitkrästc der verbündeten Mächte reichen nicht aus. um einen Ueberwachungsdienst für die gciammte Linie von Tientsin nach Peking ciiiznnchten. x Nachrichten des russischen Generalstabes voni 29. August melden, daß General Rennenkampf mit seinem detachirten Korps nni 24. August bis zum Nemerftusse vorgerückt iei. üver welchen eine Brücke gebaut wird. Bei einer Rekognos- zirnng in deni Dorfe Bordodschan wurden 10 Geschütze, gegen 1000 Pud Pulver und verschiedene alte Waffen erbeutet. Die« Truvven sind wohlauf. Die Kalmücken und Kirgisen längs des Tckes'lnffes in Kuldscha erklärten, keine Feindseligkeit gegen Ruß land zn hegen. Die Truppen des AbtheUungS-Gcnerals Orlow rücken von, Paffe des großen Chinganrückens airs weiter in der Richtung auf Tsitsikar vor. j x 1000 Mann russische Truvven gingen von Tientsin nach Peking ab. Das Land um Tientsin ist ruhig. x Wie es heißt. Härte der Gouverneur von c-schansi-thu vor etwa acht Tagen die Fremden, um sie zu schützen, aufacfordert, in s Rainen zu kommen. 50 Personen nahmen die Aufforderung an: Alle wurden niederge metzelt. x 200 Banditen machten in der Nacht vom 27. d. M. einen Ranbzilg durch die kanarische Stadt in Canton und plünder ten 400 Häuser. Man nimmt an, daß die Veranlassung hierzu in dem Hasse der Bewohner CantonS gegen die Bevölkerung des Nordens zu suchen lei. Im Urbriarn ist in Canton Alles rudig. — In Amov ist der Kreuzer „Isis" elngetrvffen. ES verlautet, daß 12,000 Mann japanische Truppen von Formosa nach Amoy kommen. - x Ein französisches Transportschiff ist mit Verspätung > in Shanghai eingetroffen. Die Truppen werden heute ausgeschifft.! x Von Shanghai geht ein Sabelschiff ab. «m zwischen Wusung und Tschis« rin Kabel zu legen. , - - -
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