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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.11.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19001101016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900110101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900110101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-11
- Tag1900-11-01
- Monat1900-11
- Jahr1900
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.11.1900
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Dresdner Nachrichten« Nr.301. Sette 2. »» Donnerstag, 1. November IS«0 ^ , .ite. mit zwei Längen geschlagen. Als Dritter folgte Herr Schmidt-Benecke mit »Hailstorm IN'. L.t. Suffert kam bei der letzten Runde zu Fall, ohne Schoden zu nehmen. Totalisator :Ü : lO, Platz 17, 24 : 10. — V. Das „Verkauis-Hüiden-Rennen" erlitt durch einen falschen Start, bei dem eine ganze Anzahl Pferde :vegbrachen, eine längere Verzögerung. Als das Rennen definitiv elauscn wurde, gingen „Oppa", „Khamsecn" und »Kurprinz" alS ?! Vorderste durch s Ziel. Totalisator 22 : 10. Platz 15. 33. W. -10. 10. Platz 35. 38 Den Schluß bildete ein Trab sakren von Taxameterdroschken, wobei dem Sieger auch eine Ehren veiticke winkle. Zu den Preisen hatte der Verein der Besitzer von Droschken erster Klasse 200 Mk. beigesteuert. Erste wurde mit großem Borsvrung. nachdem sie die ganze Fahrt hindurch geführt hatte, die Herrn Adalbert Kramer gehörige Droschke 134. Ihr folgten zunächst die Droschke 8 des Herrn Alb. Mintzlaff und Droschke 53 des Herrn Hermann Wigriin. Totalisator 35 : 10, Platz 13. 13. 15 : 10. — Herr Schriftsteller und Journalist Emil Widcmann. hier, gehört heute der Redaktion des ..Dresdner Anzeiger" 25 Jahre als Mitarbeiter an, nachdem er schon mehrere Jahre zuvor schrift stellerisch thätig gewesen war. Der Jubilar, der als geborener Dresdner über eine umfängliche Lokal- und Pcrsonalkeiuitiiiß ge bietet, genießt i» den weitesten Kreisen der Bevölkerung Horb achtung und Beliebtheit. Er gehört zahlreichen Vereinen und Gesellschaften als Mitglied an. Sv ist er Mitbegründer des Dresdner Geschichtsvcrems, des Vereins Dresdner Presse, des Ortsvcrbandes Deutscher Journalisten und Schriftsteller in Mim che», Schriftführer im Verein gegen Unwesen im Handel und Erwerbe rc. — Das Gesammteraebniß der dreitägigen König!. Jagden in Mennsdorf war: 3 Hirsche. 5 Stück Mutterwiid, 12 Nchbörke. 38 Rehe. 8S Hasen, 31 Fasanen, 20 Kaninchen, -1 Füchse, 1 Eichel häher und 1 Dachs. — Das Freiherr!, v. Fletcher'sche Seminar. Marlen-Allee 5, begeht in diesen Tage» die Feier seines 75 jährige» Bestehens- Tie Reihe der festlichen Veranstaltungen nahm gestern Nachmittag 5 Uhr ihren Anfang mit einem in der Prächtigen Aula des Seminars abgehaltenen Concert. Dieses wurde eröffnet durch die vom Streichorchester des Seminars unter Leitung des Herrn Oberlehrer Wilhelm Seishardt schwungvoll und sauber ge spielte ,Egmont"-Ouverture. Im weiteren Verlaufe des Concerto löste das Orchester sehr befriedigend die schwierige Aufgabe der Wiedergabe der 5. Beethoven'schen Sinfonie. Von großem Studium zeugten auch die unter Leitung des Herrn Oberlehrer und Organisten Körnig vorgetrageneu Chorgcsängc: das „Gloria" aus der Voknlmcssc von Robert Volkinan», das äußerst sauber ge sungene neckische „Amor ini Nachen" von Giovanni Gastoldi u. A. Der zweite Tbeil wurde eingcleltet durch den mit Bravour zu Gehör gebrachten KriegSmnrsch der Priester aus „Atkalia" für Streichorchester, Orgel und Klavier. Von den Eborgesängen fand namentlich op. 47 Nr. 6 von Rietz t..Jm grünen Wald"), das schier unermeßliche Schwierigkeiten bietet, wohlverdienten Beifall. Den Schluß bildete der schwierige „Nvrmanuenzug" für Männerchor, Solo und Klavier von Mar Bruch. Zwischen dieser Hauptnnmmcr waren als angenehme Abwechselungen mehrere Solovorträge (Violine. Klavier, zwei- und vierhändig) eingestreut, fast ausschließ lich sehr gediegene Leistungen. Unter den Erschienenen bemerkte nian die Herren Kultusminister Dr. v. Sepdcwitz. Grasen Vitzthum v. Eckstädt. den Administrator der Anstalt, Geh. Schulrath A. Grüllich, Geh. Rath Vogel, Schulrat!) Buddensieg, de» früheren Direktor des Seminars und Seminardircktor Nitzelnadcl. — Aus den amtlichen Bekanntmachungen. Die jenigen Steuerpflichtigen, welche den 3. am 15. Oktober völlig ge wesenen Termin der Gemeindccinkoiiimensicucr und der Beiträge zur Dienstbotenkeankenkasse auf das Jahr IM) noch nicht ent richtet haben, haben diesen Termin bis spätestens am 5. November Im Stadtsteueramte ^ zu bezahlen. Nach Ablauf dieser Frist be ginnt das geordnete Einzugsverfahren. — Vorgestern Abend in der i>. Stunde rückte ein Löschzug der Feuerwehr nach dem Grundstück am Elbberg 2 aus, wo in einer Bodenkammer des einstöckigen Hintergebäudes aus noch unbekannter Ursache Feuer entstanden war, das durch schnelles Eingreifen der Hausbewohner an seiner Ausbreitung gehindert werden konnte. Die Feuerwehr hatte sich nur mit den Ab- räummungsarbeiten zu beschäftigen. — Die in der Haupthalle des hiesigen HanPtbahnhoses schon vor längerer Zeit errichtete Auskunftsstelle hat sich sehr bewährt und die Anerkennung des Publikums gefunden. Sie ist im Sommer von 7 Uhr, im Winter von 8 Uhr Vormittags bis 12,M Nachm, und von Ks8 Uhr bis 7 Uhr Nachmittags geöffnet Zur Reisezeit sind in dieser Auskunstsstelle bis zu 150 Anfragen an einem Tage beantwortet worden. Die Stelle wird zu Aus künften aller Art, besonders auch zu solchen über Sonoerzüge. Post- und Schiffsverbindungen, Stellung besonderer Wagen, Be stellung von Platzkarten, Bestätigung der Nichtausnützung sowie Umschreibung von Fahrkarten u. s. w. gern benutzt und trägt deshalb auch wesentlich zur Entlastung der Stations- und Zugs- abfertigunasbeamten bei. Auch die in der Haupthalle ausgestellten isungsbeamten haben sich als sehr nützlich erwiesen. Dieser lsungSbeamten Zosten ist im Sommer von friih 5 Uhr bis Nachts 12 Uhr, im Winter von 5 Uhr 30 Min. bis 11 Uhr 30 Min. Nachts besetzt und erledigt Fragen, die sich in der Hauptsache auf Zeit und Ort der Abfahrt oder Ankunft der Züge, auf den Lauf der 3. und 1. Klaffe in den Zügen, auf den Fahrkartenverkauf, auf Zug anschlüsse rc.. aus Fcchrvläne. Handgepäck und Packetsahrt beuchen. An verkehrsreichen Tagen ist die Zahl solcher Anfragen auf 000 geschätzt worden. Durch diese Einrichtung wurden vor Allein die ,;ahrgeldkassirer von Fragen entlastet, die sonst die schnelle Ab fertigung der Reitenden an den Schaltern aushaltcn. — Beim 10jährigen Stiftungsfest des Evangelischen Arbeitervereins wurde ein Ueberschuß von 367 Mk. erzielt tEinnahme 1778 Mk.. Ausgabe 1t>1 Mk): nach Ueberweijung von se 20 Mk. an die beim Fest bethciligt gewesenen 5 Sänger schaften und von 5,5 Psg. für jedes verlauste Programm an die Gruppen bez. Vereine wurde in der letzten Vorstandssitzung unter Leitung des Herrn Direktors Stuckart der überichießeude Betrag der Unterstützungskasse überwiesen. Mit dem Vorschlag, das zu einem erfolgreichen Kohlenbezug und -Vertrieb unbedingt erforder liche Kapital durch Ausgabe von unverzinslichen DarlehnSscheincn aufzubiingen. erklärte man sich im Prinzip einverstanden. Von der Jnaiiwruchnahme von Rechtsschutz im ersten Halbjahr 1000 und der Höhe der dadurch der Vereinskaffe erwachsenen Kosten wurde Kenntniß genommen und beschlossen, eine Umarbeitung der Satz ungen des Rechtsschutzes vornehmen zu lassen. Schließlich wurde dem Antrag, dem Evangelischen Bunde bcizutreten, ent'prochcn nnd der Wunsch ausgesprochen, daß sich außerdem die Gruppen dem Bunde anschließen möchten. — JmCentral-Theater findet heute Programmwechsel statt. Als besondere Attraktionen gelten Carmen Faur als Bravour-Sängerin, das Mvung-Toon-Trio, Birmanesischc Fuß- Jongleure: Bants, Charakter-Tanz- und Gesangsscene: Miß Bartho, Tronsformationstänzerin und Fritz Stcidl, Bruder des bekannte» Komikers Robert Steidl. Außerdem treten auf: Kellh und Gillette, amerikanische Excentrics: Taffarp's drcssirte Hunde; LeS Arbras, musikalische Equilibristen: Georg Osrani's drollige Pantomime „Der arme Onkel": Paul Evnchas mit seiner Scene „Im Manöverlager": Petra Mürer als deutsch-dänische Soubrette und Meestcr's Kosmograph mit neuen Bildern. — Am 5. November eröffnet die Ortskrankenkassc in dem Grundstück Augsburgeistraße 66 eine neue Geschäftsstelle. Daselbst werden Krankenscheine ausgestellt und Krankengelder ge zahlt, auch könne» An- und Abmeldungen bewirkt, sowie Beitrags zahlungen geleistet werden. — In der am 2«. ds. M. im Restaurant „.Herzogin Garten" statt- gesundcnen 3. diesjährige, Hauptversammlung der Uhrmacher- Zwang sinn un« zu Dresden^ unter Leitung des stellvertretenden Obermeisters, Herrn Julius Noib, erzolgte die Ausnahme von 3 Lehrlingen resp. LoSspraäic von 2 Lehrlingen, von denen einer die Ccnlur I d erhielt. Ueber den «-Uhr-Ladenschluß erhob sich eine lebhafte Debatte. Die Abstimm ung — es stimmten nur Kollegen der Stadt Dresden ab — ergab eine An nahme des 8-Udr-LadenschlulseS mit «3 acgcn 32 Stimmen. Hieraus wur den mehrere interne Angelegenheiten erörtert. Den Schluß der Tagesordnung bildeten die Berichte Uber de» UnterverbanLStag in Leipzig durch Herrn Schiemank und „Uder den CentralverbandStag in Gera" durch Herrn Roth. — Ein neues Produkt aus dem Gebiete der Ernährung und Verbesserung der Speisen bringt die »Sitogen-Estraki-Comoagnie in Lötzau i. Sa." unter ^ - - - -. -- ss den, Name» „ S > togen " in den Lande! dürste nach dem Gut achten hervorragender ärztlicher Autoritäten berufen sein, auch den ärmeren und mittleren Volksllassen die Woklthat einer kräftigeren Ernährung und Verbesserung der Spellen mittelst Ertraltcs zu ekawgiichen, da es imr un- arsähr so viel im Einkauf kostet, als ». üg'S Extrakt. Nach Gegenüberstellung der chemischen Snalvstn von Sttosen-Manirnslelsch- Extrakt und Liebig'S Fleisch-Extrakt ist ihr Näbnvertb ziemlich gleich. — Die Ortsgruppe Trachau des Evangelischen Arbeiter vereins veranstaltet morgen in, „Gastbof zum Lamm" Iq Trachau eiuen Familienabend. Herr Oberkonsistoriairath v. DibeliuS wird über „China, Land und Leute" sprechen. Der Eintritt ist frei. — Dem Hosaärtncr Melchior in Groß-Sedlitz wurde anläßlich seines 40jährigett DlenstiubiläumS von Sr. Majestät dem König eine prächtige, reich mit Brillanten besetzte Busennadel ver liehen. — In Krippe n feierte der pensionirte Bahnwärter Langer mit seiner Gattin die goldene Hochzeit. — Vorgestern ist die Mühle zu Gröditz bei Weißcnberg gänzlich abgebrannt. — Wie bereits kurz mitgetheilt. hat sich vorgestern Se. Excellenz der kommandirende General des 1». Armeekorps. General v. Treitzschkein Leipzig omch eine» Sturz mit den, Pferde einen einfachen Bruch des Unterschenkels zugezvgen. Die Bruch stelle ist günstig und das Befinden recht befriedigend, lieber den Unfall tbcilen die «Leipz. N. N." Folgendes mit: „Herr General v. Treitzschke kam Vormittags gegen 11 Uhr in Begleitung eines Unteroffiziers von einem Ausritt zurück. Er befand sich schon in unmittelbarer 'Nähe seiner Wohnung, der Unteroffizier war von teilten, Pferde bereits abgestiegen, da rutschten auf den, von der Nässe überaus glatten Boden den, Pferde die Hinterbeine so unter den Leib, daß das Pferd znni Sitzen kam und nach rechts zur Seite fiel. Se. Excellenz kam mit dem rechten Bein unter das Pferd zu liegen und erlitt eine» Bruch des Unterschenkels etwa eine Hand breit unter dem Knie. Der begleitende Unteroffizier mar sofort helfend zur Stelle. Gleich darauf kam auch der Haus mann herbei. Mit ihrer Unterstützung wurde der Herr General zuerst aus seiner üblen Lage befreit und dann, auf die beide» Männer gestützt nnd nur dc-Z Gebrauches des linken Beines sähig, in das Haus geleitet. — Wie alljährlich am Reformationsfest, fand gestern an der Leipziger Universität Rektoratswechsel statt. Die Würde ging von Prof. Dr. Kirchner auf Geh. Medizinalrath Prof. Dr. Zweifel über. — Von der medizinische» Fakultät der Universität Leipzig sind in diesem Scincslcr 13 Stipendien zu vergeben. Gesuche sind bis z,„„ 10. November in der Universitälskcmziei einzmeicheu. — Die jüngst verstorbene Baronesse von Eber st ein auf Schönefcld hat das Rittergut Schöuefeld testamentarisch z» einer Stiftung für nnverhcirathete hintcrlasscne Töchter von Staats beamten und Offiziere» bestimmt. — Chemnitz, 31- Oktober. Von dem Vormittag? 9 Uhr ,50 Min. von Zwickau nach hier verkehrenden Güterzuae ist gestern bei der Einfahrt in den Bahnhof Hohenstcin-Ernstthal die Loko motive zur Entgleist»«« gekommen. Dem Vernehmen „ach ist gliche Weichenstellung die Ursache der Entgleisung, Verletzungen n» Personen sind nicht vorgelvmmen, auch hat der Betrieb töruiigei, nicht erfahren. — Kirchberg, 3l. Oktober. In Gegenwart zahlreicher Ehrengäste und unter allgemeiner Bctheiligung der hiesigen Ein wohnerschaft wurde heute das auf dem Altmnrkt errichtete, von dem Ansang dicies Jahres verstorbenen „ationalliberalen Landtagsabgeordneten Kommerziclirath Kramer seiner Vaterstadt lctztwillig gestiftete Bismarckdcntnial feierlich enthüllt. Tie 2.40 Bieter hohe, vom Bildhauer Hugo Eauer-Berlin mvdellirte nnd von der Aktiengesellschaft vorm, H. Gladenbcck u. Sohn, Bitdgießerci in Friedrichshageii. in Bronzeguß hergestellte Originnl- tatuc zeigt die aufrecht stehende Gestalt des Fürste» in der histo rischen Kürassierunifvrm mit Helm, die Hände auf den Säbel ge stützt, ist von iiiipoiiirendcr Wirkung und völlig lebensgetrcu. DaS Postament, zum größte» Thcil ans rotheni schwedischen Granit, zum kleineren Tbeil aus blaugrauem Kösseine bestehend, ist in der Steinschlciserei von Wülfel u. Herold in Baureuth hergcstellt wor den und trägt an der Vorderseite die weithin sichtbare Inschrift „Bismarck" sowie eine kleine Widinungstafel zum Andenken an den Stifter des Denkmals. Die Gesammtk >stcn betragen ca. 12,000 Mark. Die Wciheseicr selbst gestaltete sich zu einem würdigen und erhebenden Akt. Auf de», mit Falinen, Guirlaiide» und Tannen- rcisig festlich geschmückte» Marktplatz hatten Nachmittags 2 Uhr fast säiiimtlichc hiesige Vereine, die Schulkinder und eine unabsehbare Znschauc,menge Ausstellung genommen. 'Nach einleitendem Ehvral- zcsaiig nnd Vorträg einbS Mänticrchvres durch die vereinigten hie- lgci, Gesangvereine hielt Herr Oberpfarrer Ziegler die markige und packende Fest- und Wciherede, an deren Schlüsse die Hülle unter Böllerschüssen und Präsentsten der Gewehre seitens der Schützen und des Militärvereins l fiel. Nachdem »och Namens der Stadt- vertretuny nnd der Vereine Kränze am Denkmal mit entsprechenden Wotteniiiedergelegtwordcn warenundBismarck'sLieblingslled: „Wie könnt' ick Dein vergessen" aus Kindermund erklungen war. wurde die Feier durch gemeinsamen Gesang von „Deutschland, Deutschland über Alles" geschlossen. Am Abend des Festtages fand ein öffent licher patriotischer Kommers im festlich geschmückten Nathhaussaale latt. — Ter Ehrcnratb des ärztlichen Bezirksvereins An » abcrg verurtheilte den Dr. W. in Neudorf wegen Vergehens gegen 88 1 »nd 2, Satz 1. der Standesordnuny zu 750 Mk. Geldstrafe. Aberkennung des Wahlrechts mid der Wahlfähigkelt zu den vom Verein zu bewirkenden Wahlen aus die Dauer von 5 Jahre» und Tragung der Kosten i» Höhe von 30 Mk. Eine vom Vermtheilten bei dem ärztliche» Ebrerrgcrichtshof der Kreishonptmannschaft Zwickau eingelegte Berufung wurde verworfen. Der airgezogene Paragraph, dessentwegen die Verurtheilnng erfolgte, lautet: „Jeder Arzt ist verpflichtet, seinen Beruf gewissenhast auszuüben und durch lein Verhalten in der Berufsthätigreit wie außerhalb derselben die Ehre und das Ansehen seines Standes zu wahren." — Bei der Rückkehr von einer Gerichtsverhandlung, die mit seiner Ver- urtheilnng geendet hatte, war Dr. W. seiner Zeit von den Be wohnern seines Wohnortes mit glänzenden Ovationen empfangen worden. Militärgericht. Vor demKriegsgerichtder 1.Division Nr. 23 hotte sich vorgestern der Soldat der II. Kompagnie des Jnsantcrie-RegimcMS Nr. 102 in Zittau Gustav Julius Eber- ........ i Diebstahls zu verantworten. Nach der üchend verdächtig, in der Nacht mann, geb. 1878 in Scbönfeld. wegen versuchten schlafenden Kameraden gegenüber Anklageveriiigung erscheint E. Himer zum 20. September d. I. aus deni Schlafsaal der genannten Kompagnie aus den Hosentaschen seiner schlafenden Kameraden die Portemonnaies zu stehle» versucht zu haben. E- ist dabei mit einer großen Frechheit zu Werke gegangerr. Einem Soldaten, der seine Hand aus der Hosentasche liegen hatte, versuchte E-, dieselbe wegzunchmen. woher er aber entdeckt und festgenommen wurde. Der gewissenlose Angeklagte leugnet die That hartnäckig, so daß eine Anzahl Zeugen geladen und vernommen werden mußte. Es war die Nacht, welche die Soldaten in der Kaserne vcr- e letzte N brachten, indem dieselben am anderen Tage zur Reserve entlassen wurden. Derr Abend vorher bis spät in die Mitternacht hatten die Reservisten in Zittau' aeknippen und war ein großer Theii recht inüdc. Diese Gelegenheit glaubte E. für seine Eingriffe in remdes Eigeiithum ausnützcn zu könne». Durch die Zeugen wurde die Schuld für erwiesen angesehen, so daß der Gerichtshof auf eine Gefängnißstrafe in der Dauer von 2 Monaten und Versetzung in die 2. Klasse des Soldatenstandes erkannte. Den Vorsitz in der Verhandlung führte Herr Major v. Schlicken. 3 Wochen gelten durch die Untersuchungshaft als verbüßt. Die Angelegenheit hat schon das Standgericht des 3. Infanterie-Regiments Nr. 102 in Zittau beschäftigt, doch hatte dieses in Bezug auf die Erheblichkeit des Falles und der Strafe seine Unzuständigkeit ausgesprochen und die Sache an das Kriegsgericht verwiesen. — Landgericht. Gemeinschaftlichen Hausfriedensbruch verübten der 1870 hier geborene Tavezircr Alfred Camillo Heule! und der 23 jährige, aus Riesa stammende Kaufmann Georg Max Uhiitzlch in dcr Aller'jchen Gastwirthschast. nachdem mit demWirth wegen Bezahlung der Zeche Differenzen entstanden waren. Das hiesige Schöffengericht belegte jeden der Friedensstörer mit einer Woche Gesängni» und einem Tage Haft. Hiergegen haben Beide Berufung eingelegt, ziehen sie jedoch noch während der Verhand lung zuruck, sooaß cs bei dem Urtheil der Vorinstonz verbleibt. — Erfolglos ist auch die Berufung der Arbeiterin Hedwig Martha Hartmann aus Oberneundorf. dre in ihrer Stellung bei einem in der Umgebung Dresdens ansässigen Bäckermeister etwa 19 Mark vereinnahmte Kuudeiigeldcr und eine Quantität Back- waaren »nterschlug und deshalb vom hiesigen Schöffengericht zu 2 Wochen Gcsängniß verurtheilt wurde. — Eine geheime Ver- rauenbain hörung vor, 8 Zeugen für Übersicht Handlungen an kleinen Mäd' unsittliche alb zu -HG KI M 1 Jahr 8 Monaten Gefängniß und 8 Jahren Ehrverlust verurtheilt. — Nachdem der Uhrmacher Ernst Alwin Oskar Heinze. 1807 hier geboren, wegen gleichartiger Unterschlagungen bereits fünf Mal vorbestraft worden war, verkaufte er vom Juli bis September eine größere Anzahl werthvoller Damen- und Serren-Ubren. die ihm zur Reparatur übergeben waren, wett unter Werth. Ferner betrog er am 1. Septenrber ' ----- - -- kür eine gekaufte diesmal auf 2 I«. 1871 in Papstdorf geborene, letzt in Königstein wohnhafte Maurer Friedrich Edwin Glöckner verschaffte sich durch gefälschte Bestell »ettel aus dortigen Geschäften verschiedene Maaren zum eigenen Ge brauch. erlangte auf Grund unwahrer Angaben von einem Bekannten ein Darlebn von 6 Mark und legte sich bei seiner Festnahme eine» falschen Namen bei. Das gegen ihn gefällte Urtheil lautet aus 5 Wochen Gefängnis, und 1 Woche Hast, wovon die Haftstrafe durch die Untersuchungshaft als verbüßt gilt. — Zu einer gegen den Arbeiter Friedrich Hermann Heiuig auS Ballendorf, er ist schon oft. darunter mit 6 Jahren 1 Monat Festung vorbestraft, am 2. Oktober auSgeworsenen cinmouatllchen Gesängnißstrasc werden 2 Monate hinzugefüat, weil Heiuig für überführt gilt, im Röhrsdorfer Gasthaus«- emc Brille gestohlen zu haben. — Amtsaerich t. Wegen Widerstands wird der ln Klotzsche wohnhafte, bisher unbestrafte Bauarbeiter August Hermann Heraert zu 20 Mk. Geldstrafe oder 4 Tagen Gefänaniß verurtheilt. — Aus der Fahrt nach 'Naundorf beleidigte am 3. August der 1867 geborene, mit dem Strafgesetz wiederholt in Kollision gerathene Handarbeiter Friedrich Paul Hänichen den dienstthiiendeii Schaffner: er wird dafür zu 2 Wochen Gcsängniß verurtheilt, — Die Weberseliefrau Ernestine Emilie Hänsclmann in Löbtau hatte sich des Diebstahls von Schmuck- und Gebrauchsgeaenständen im Werthe von zusammen 25 Mk. schuldig gemacht und wird dafür zu 14 Taaen Gcsängniß verurtheilt. — In der Strafsache gegen den in Evlmnitz-Klingenberg wohnhaften Angeklagten Keiler wegen gefährlicher Körperverletzung wird das Verfahren gegen den 31 Jahr? alten Markthelfer Augustin Meier abgetrcnnt und Letzterer für den von ihm verübten rubestörenden Lärm in eine Geldstrafe von 12 Mk. oder 4 Tage Haft genommen. — In Niedersedlitz ließ sich der vorbestrafte, jetzt in Heidenau wohnhafte. 34 Jahre alte Kutscher Ernst Emil Hartman» ans Lichwnbcrg bei Pulsnitz auf dem Bnbnstcia wie im Restaurant des Bahnhofs und später auf dem Gemeindeamt Hausfriedensbruch zu Schulden kommen. Mit Rücksicht aus die große GemüthSaufwallung und die geringe Bildung dcS Angeklagten erachtet das Gericht 1 Woche Getängmß als ausreichende Strafe. Für die Hartmann ferner zur Last gelegte Verübung rnhestörenden Lärms erhält er 3 weitere Tage Haft. — Der 18tl5 bei Torgau geborene Handarbeiter Gottlob Hermann Bischofs mischte sich ani 16. Oktober in die dienstlichen Handlungen eines Gendarmen, machte sich der Bedrohung und Beamten belcidigiing schuldig und verübte ferner ruh«störenden Lärm. Mit Rücksicht auf leine Vorstrafen lautet daS Urtheil auf 6 Wochen Gefängnis; und 3 Tage Hast. — Für einen am !>. September in einer Restauration begangenen Hausfriedensbruch mit thätlichem Angriff auf einen Gendarmen hat der 30 Jahre alte Tapezircr Friedrich Fritz nnS Wildberg in Württemberg 10 Tage Gefänaniß zu verbüßen. — Das Dienstmädchen Elsa Lina Agnes Arnold stahl einem anderen Mädchen einen auf 8 Mk. dewertheten Fraurniock. In Folne Berücksichtigung ihrer Jugend komnit sie mit einem Ver weis davon. — Der 42 Jahre alte imvcrheirathete Zimmermann Karl Friedrich Berger, wegen Bettelns mehrfach vorbestraft, wird wegen gleichen Vergebens zu einer Haststrasc von 1 Wochen 3 Tagen verurtheilt und nach deren Verbüßung der Landcspolizei überwiesen. — Der 18!>6 hier geborene Handarbeiter Robert Ostar Arnstäbt war am 7. Mürz zu einem hiesige» Fabrilherrn gekommen, um nach Arbeit zu fragen: dieser beauftragte ihn mit Ein schaufeln von Koks und bezahlte ihm sofort 5 Mk. Arbeitslohn: kaum hatte Arnstadt das Geld erhalten, lo verschwand er, ohne die ihm übertragene Arbeit geleistet zu haben. Vor Kurzem erfolgte seine Verhaftung in Leipzig. Der vom persönlichen Erscheinen ent bundene Angeklagte erkält 3 Wochen Gefängniß. — Dem 1869 bei Löbau geborenen Kutscher und Bauarbeiter Gustav Wilhelm Voigt , über 10 Btt. eidung. Diese . .. ungünstig für ihn aus; denn das Gericht erkennt auf 2 Wochen Haft. — Aebnlich erging cS deni 1874 in Svhland a. Spree geborenen Handarbeiter Gustav Hermann Eifert, der wegen Belästigung von Fahrgästen der Straßenbahn eine auf 10 Mk. lautende Strafverfügung er halten hatte. Da Effert, der u. A. vom Schaffner vergeblich auf aesordcrt worden war, den Straßenbahnwagen zu verlassen, sich höchst ungebührlich bei dem Vorgang benommen hatte, wurde die in der Strafverfügung festgesetzte Geldstrafe für unangebracht er achtet und auf 3 Tage Hast erkannt. — Der 46 Jahre alte vor bestrafte Arbeiter Johann Joseph Hoffmann entfernte sich am 6. August heimlich aus seiner in Lenbnitz-Neu-Ostra belegenen Wohnung unter Mitnahme der 60 Mk. betragenden Eilvarnisse ieiner Wirthin. die dieie im Aichekastcn (!) des OfenS ausbewahrte. Ter zuletzt in Brand bei Görlitz sich aufhaltendc Angeklagte erhält 2 Monate Geiängniß. — Tagesordnung derStadtvcrordncten-Sitzung für heute Abend 7 Ubr das Schreiben des Ratbes, betr. die Erbauung eines iitidtischen Schlachtdokes und die mit der hiesigen Flcischerinnung wegen Schließung des JnmmgS-Schlachthofes und wegen Verlegung der Biebmärktc nach dem städiilchen Schlachthose geführten Verhandlungen und das Abkommen mit der Fleilcherinnung wegen Schließung des Jnnungs-Schlachtboses am 3l. März 1907: da» bedingungsweiseFaUeiüasiendesTcScnfcklionszwanges fürdirltlär gruben derWasserklolets: die allgememeZulassung der Lehmann-Neumencr'schen Klärgruben: Antrag der Lerren Sladtverordnetcn Glöß und Genossen, den Ralh zu ersuckcn. seinen Beschluß, wonach die Vorlage wegen Emfübmng einer Gewerbesteuer für Dresden bis zum Zusammentritt des nächsten Landtages zurückgcftellt werden soll, auszubeben und den Stadtverordneten eine Vorlage wegen Einsübrung einer Gewerbesteuer baldigst zur Bcralhung vonutegen : di« Ermietbung von weiteren Räumen im Grundstück Banvncr straße 25 für die zweite städtische »öbere Wckterichule und die Vorrichtung dieser, sowie einiger anderer Räume für Zwecke dieser Schule: di« Gewähr ung einer erböhicn Beihilfe von 1200 M. jälirlich auf die Jabre 1901—1903 an den Allgemeinen Londwerkerverein zur Unterhaltung feiner Fachschule: die Gewährung einer Unterstützung von 2000 M. jährlich auf die Jadrc 1901-1903 «n den Verein „Kinderpoiiklinit mit Säuglingsheim m der Johannstadl". — Im Geschäftsbereiche des Ministeriums des Kult«? und össentlichcn Unterrichts ist zur Erledigung gelangt -. die vierte ständige Lebrerstelle an der Stadtschule zu Glashütte. Kollatoc: die oberste Schulbehörde. Einkommen: 1200 M. Grundgehalt, 200 M. Wohnung«- enttchädigunn, 125 M. Kirchcngehalt <sür Duplikat des Kirchenbuches), 200 M. persönliche Zulage und Honorar iür Fortbildungsschulunterricht. Bewerbungen bis ,nm 13. November an den König!. Bezirksschulinsoektor Bang in Tipvoldiswatdc; zu besetzen: eine Lebrerstelle zu Vielau. Kolln- tor: die oberste Schulbehörde. Einkommen: 13cv M. Gebalt, einschließ lich 200 M. Wobnungsgeld, vom 25. Lebensiabre an 1600 M.; mst voll- indctem ZS. Lebens)obre wird der Höchstgehalt von 2600 M. einschließlich 200 M. Wohnungsgeld erreicht. Gesuche bis zum 15. November an den König!. BezirkSschulinspcktor für Zwickau II, Schulratb Hörig. — Weiterbericht der Hamburger Seewarte vom 31. Oktober. Während ein Maximum von über 766 Mm. von Südeuropa bis Mittet- deulschland sich erstreckt, bedecken Minima unter 750 Mm. das westliche Schottland und den Busen von Riga. In Deutschland herrscht mildes, im Nordwesten theilwcise heiteres Wetter. — Wahrscheinlich ist meist mildes und trockenes Wetter. LageSgeschichte. Deutsches Reich. Die Eröffnung des Rcichstags wird am 14. ds. M. im Weißen Saale des Königl. Schlosses durch den Kaiser ersolgeit. Der in Aussicht genommene Jagdbesuch des Kaisers beim Fürsten von Pleß ist abgesagt worden. Der jüngste Sohn des Herzogs Karl Theodor in Nahem, Prinz .zranr Joseph, fiel bei Bad Kreuth in Folge eines F ehl -- tritts in die an der betreffenden Stelle ziemlich tiefe Weißach, konnte aber, bevor ihm Jemand zu Hilfe kam. selbst wieder das User erreichen. Der Unfall btteb. trotz des eiskalten Wassers und des starten Nordwindes ohne nachtheilige Folgen für die Gesund heit des Prinzen. Nach neueren Bestimmungen wird Fürst Hohenlohe nach einem vorübergehenden Aufenthalt in Süddcutschland, Meran und Oberitalien dauernd Wohnung in Berlin nehmen Dem „Hamb. Korr." zufolge haben bei der Schlußadstimmung im wirthschafitichen Ausschiik die Vertreter der Industrie für einen Getreidezoll von K Mk. im Minimaltarif und von 7V, Mt. im Maximaltarif gestimnxt, wogegen sich die Vertreter des Bundes l der Landwirtbe mit einer Reihe, industrieller Schutzzölle ein-»! verstanden erklärten. 1 ,.Denr „Hamb.Korrcsp." wird berichtet, daß der Chef de k ist kabmetS, v. LucanuS» am Freitag im ReichSamt des Äuoer»
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