I. Splitter und Bruchstücke. Zweite Folge. Ton R. L. Schneider. 1. Rückblicke. — Vergleich. — Aeusserliche Reifestufen. ,,Es ist nichts nützlicher als Erinnerung, denn sie lehrt nicht sowohl, sie ist auch eine Art Ermahnung.“ Seneca. Rückblicke zeigen uns denWert der Vergangenheit und beein flussen unser zukünftiges Tun und Lassen. An der Hand des Vergleiches geben sie uns den Massstab für die Erspriesslichkeit und das Tempo unserer Arbeit und zeigen uns den zuiückgelegten Weg auf oder neben der Linie unserer ursprünglichen Absichten und Erwartungen. Wollen wir daraus Nutzen ziehen, so dürfen wir nicht oberflächlich an der Erinnerung haften, sondern diese muss unter Zu-ammen- ziehung aller zur Sache gehörenden Einzelheiten zur Erfahrung werden. Durch sorgfältig vergleichende Prüfung dieser Ergebnisse mit den Erfahrungen anderer gelangen wir alsdann zu Er kenntnissen. Namentlich in der Kunst, deren Entwicklung stolz ihrer Lehre vorausschreitet, sind solche Erfahrungs-Erkenntnisse überaus wert voll und daher sind periodische Rückblicke für eine Kunstschule nicht nur nützlich, sondern durchaus notwendig. Dies gilt als Sache der Erziehung für die Vertreter der Schule, während der Schüler durch Rückblicke in seinem Entwicklungsgänge per sönlichen Nutzen ziehen soll. Wo viele zugleich denselben oder ähnlichen Zielen nachstreben, wo die Wege zu diesen so geordnet und also übersichtlich sind, wie in der Schule* wird dem einzelnen der Vergleich täglich vor Augen geführt und gewährt ihm genauere Eindrücke als später, wenn er alleinsteht und darum kämpfen muss, die erworbenen Schätze selbständig zu vermehren. In der Schule tritt auf jeder Stufe und in allen Fächern die Durchschnittsleistung sehr deutlich hervor, zudem ist die durchschnittliche Studiendauer sehr bald dem Schüler bekannt. Am nächsten liegt dem Schüler der beständige