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Dresdner Nachrichten : 05.07.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188407051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840705
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840705
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-07
- Tag1884-07-05
- Monat1884-07
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.07.1884
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«r rme — U»p««a««» solchen Unternehmen- habe, der nach keiner Seit» bin Rath glaubt in dieser Hinsicht v»««dlg vouMfs- t zu Häven. Die Einrichtungen ve- Ndceßkompkoirs ' " - - - ^ ^ ^ - isD öen würden, ein ß ei» höherer Preis and, zu erklären. . mcmlichenveise jetzt hierin eine Abweichung erreichen ließe. Ät.-B. Schröter und Lingke wenden sich besonders gegen die palltische Richtung des Anzeigers Schröter meinte, der Anzeiger bezöge seine ganze politische Weisheit aus der Preußischen Zeitung und Nord deutsche» Allgemeine». Niemand würde gegen vi« politische Rieh chrpier nvthiveiidlg gemacht, wofür au werden mutzte und er nähme keinen Anstand, >g neuer hiverercS angelegt daß fiel g>.. tuug des Anzeigers etwas einzllwendc» havc». wenn diese politischen Kundgebungen »r anderer Weise geschähen. Wer den Dr. Anz. liestz wird zur llcderzeugnna kommen, daß derselbe mindestens taktlos redigirt wird (oho! Hort!) Nun finden Sie eS vielleicht taktvoll, wenn den politischen Gegnern schlechte Sachen vorgeworfen werden? Der Stifter würde sich wunder», was anS seinem zum Lokalblalte bestiiiiinien Blatte geworden ist. Man könne eS dem kleinen Manne nicht znmiithen, einen so großen Abonnementsbetrag für diese voll- tischeNebentost. die durchaus nicht nach seinem Geschmack ist. zu bezahlen, andrerseits derselbe aber das Blatt wegen seines amtlichen Inhalts willen wiederum zn halten gezwungen ist. Schröter beantragt da her. de» Anieiaer m doppelter Ausgabe, als Amtsanzeigeblatt und als politisches Blatt erscheinen zu lassen. St.-V. Thiel nimmt sich warm der Interessen deS Rathsblattes an, welches gewiß von -7,» der Dresdner Bevölkerung gntgeheißen sei, dies beweise jeine Abon- »enkenzahl. Es habe stets das Prinzip behalten, der Ltadt mög lichst zn nützen und möglichst uviiig Raddan zu machen. Tüchtige Redakienrc ivachien nicht aut den Bäumen (St B. Hartwig: „Aber wild wie die Heidelbeeren!" Heiterkeit. Entrüstung ans der Ivnr- nalisleiitribünes. Im klebrigen beantragt Thiel, den Nath zu er suchen, die nöthigen Papierlieserungen losort oder doch wenigstens unmittelbar nach Ablauf der vereinbarten Lieferungsfristen ,'n bc scluänkier Submission an den Mindestforderndcn zu chbcn, aber aus alle Fülle nicht iibcr geringere, wenn auch billigere Qualitäten ab- zincbließen. Lingke richtet sich gleichfalls gegen die Parteicigen- scbafl deS Anzeigers und untentützt den ^chröter'schen Antrag. Sr B Bloclnvitz zieht ebenfalls Vergleiche mit dem GehaltSauf wände anderer Zeitungen, welcher meist Höher als wie der Aufwand beim Raibsblakte sich beziffert und den letzteren vollständig rechtfer tigten Er habe zwar sich auch über die GehaltSverhülNiisse bei den , Dr. Nallir." zn inforiniren geuicht Darüber aber liege ein dichter Schleier des Geheimnisses ausgebreitet, wie über gewme Annoncen, wo darunter steht „Ein Steuerzahler" u. dergl. Er wisse eS aber ganz genau, daß dort das Personal noch viel geringer bezahlt werde, als die im Bericht vergleichsweise ansgeführlen Gehaltszinern, des halb kamen auch altiahrlich Untersclileise von ganz bedeutender Natur vor. Darauf werden wir die Antwort nicht schuldig bleiben, s?r. Dr. Blochwitz!^ Die Red. d. Dr. Nachr.) Nachdem ein Antrag Bose»berg's aui Schluß der Debatte angenommen, bemerkte Hr. Sberbürgeimeister Tr. «tnbel, daß von seiner Seite aus in keiner Weise ans den Redakteur Thenins Polilisch eingewirkt werde, noch worden sei. Bezüglich des angeblich hohen GehältS deS Redakteurs TbeiiiiiS benierkt er, daß eS hier sogar Zniclmeider gäbe, die mit 9000 M., also selbst besser als s^berlandeSgerichtSräthe. bezahlt würden. Nach dem Schlnßreserat des St. B. Hartwig, ivelcher eS an witzigen Bemer kungen gegen einzelne Ausführungen «Papier belr.) des Herrn Qber- biiigerineistel-s, die er mir einem Bernliignnaswalzer vergleicht, nicht fehlen laßt, nimmt das Kc'lleginni sännnilicbeAnssclnißgütachlcil an, indem es zunächst die Iuslisikation der Rechnung über die Güntz- Sttttnng auS>pr>cht und beschließt, „den Rath zu ersuchen, in Zu kunft bei Anfertigung der Rechnung aui vollständige Herbeiziehnng alles dessen, was dem rechinlngSpriifenden Stadtverordneten zur laichen Srientining erforderlich ist, Bedacht nehmen zu wolle», auch >li Bettvis vorübergehender Ausgaben bei der Verwaltung der Dr. cSiintz'scheii Stiftung so viel als irgcmd möglich von den Grund- 'aigen der Sparsamkeit nicht abzngehen, ferner über von ihm an Gew.eindennterbeainle erlheilie? Genehmigungen zum Betriebe von Nebengescbästen darüber Acillheilung zu machen, au welche Beamte und in welchem Umfange diese Genehmigungen ertheilt worden sind: endlich dem Rathe zu erklären, daß cs in der Verwendung so kost- iviellger Arbeilskrafte zur Besorgung der Ezpeditionsarbcilcn beim Oldresikoinploir und ebenso in der Gewährung der vom Inspektor Walther milgetheilken Preise für das Druckpapier eine den Grund- talzen wohlverstandener Qekononiie und den ausdrücklichen Vorschrif ten der Inndalionsiirkunde entsprechende Verwaltung nicht zu er kennen vermöge". Des Weiterem wurde noch der Antrag Thiel mit 33 gegen 19 angenommen, der Antrag Schröter aber mit 29 gegen 23 Silmmen atzgelehiil. Teinniichst kamen dann die von St. V. Tr. Zav's gegen die llcechnnng über die städtische Arbeitsanslalt für 1991 gezogenen Erinnerungen iRef. St.-V. Wagner), bezüglich ivelcher sich daS Kollegium ans Grund der Ausschußanträge unter Annahme eines von Sl. V. Dürnch acstetlten ZnsatzantrageS dahin tchlü'sig machie, die Jnstisilation der Rechnungzivar zn heanslanden, oleichzeiiig den llcaili aber um Entschließung zn ersuchen, ob ein Be amter des Rathes wegen Mehraufwandes regreßpflichtig zu machen fei oder nicht, ferner seine Mißbilligung cruSznsvrechcn, daß eine Brückenwaage in Leipzig und nicht hier >! gekanil worden sei und den Rain m.r eine Anordnung zn etüichen, daß den Beaniken der Arbeirsanstalt für Fortkommen in der Stadt tlinstig nichts mehr vergütet wird. Die Voranschläge znm HanShaliplane bezüglich der Bürger- und Emwohnersleuer und indirekten Abgaben wurden säst durchweg einstimmig genehmigt, die beantragte Erhöhung der Hunde- weuer nver abgelehnt. Aus den nun folgenden Punkt der Tages ordnung konzeutrirte sich eine fast fieberhaft erregte Spannung. Nicht ohne Grund: denn es handelte sich um das Pom St. B. Dr. Schmnanii verfaßte und vom Finanzausschuß Unterzeichnete Revi sions-Protokoll für das StadlkrankenhauS auf das Jahr 1884, in welchem der genannte Stadtverordnete sich in den schwersten An- 'chuldrgungenUgegeir die Verwaltuiig bez. die Krankcnhausärztc und deren Gchahrcn ergeht. St. V. «schinnaim fragt u. A. in seinem Berichte: „Wie tommeu diese Herren (die Stadlkrauleuhausärzte) dazu, eine so stolze Sprache zn reden? Sie scheinen in der That zwei bekannte Sprüchworte des deutschen BolkeS ganz vergessen zu habcw. nämlich : „wie man m den Wald hineinruft, so schallt es auch wieder heraus" und : „wenn mau in einem Glashause sitzt, so >oll man nicht mit Steinen werfen". Wir glauben übrigens, daß nachd'm, was wir soeben erörtert, die hochtönenden Phrasen jener Herren mehr emen komischen, als einen erhabenen Eindruck machen werden. Jedenfalls Hallen wir eS für unmöglich, Alles ernsthaft zu beN'mdeln. sind vielmehr der unmaßgeblichcii Airsichl, daß die GclehrPn des Sladtkrankenhamcs. das Wesentliche vom II n w eIentlich e n nicht zu u » t e r s ch e id e n v e r m ö^z e n." An einer anderen Stelle sagt Dr. Schumann: „Ta ist (im Stadt- kiankenhuwe« eine größere Anzahl jüngerer Acrzte — das sind die Tludenlcin Ta sind die Herren Oberärzte, das sind die Herren Professor:», welche sich „in steter Fühlung — mit den Fortschritten der wissenschaftlichen Heilkunde erhallen und jedes neue Medikament, wdes neue Kuwerfahren einer Prüfung unterwerfen müsse»." Das klingt schön - das klingt so wissenschaftlich, da wittert man einen imverwnsllücheii Fonchuiiastrieb und eine klare, sichere naturwisscn- 'chasklichc Forichnngsmethode. Allein, eins kann man sich nicht ver hehlen. Diese Studenten — sie haben die unangenehme Eigen- thümlichkeik, keine Kvllegiengeldcr zu zahlen, sondern sich — we nigstens eine größere Zahl — von der Stadt Dresden bezahlen zu Irpeu. Die Professoren — sie stehen znm Theil mit der natur wissenschaftlichen Methode der Medizin auf etwas gespanntem Fuße. Um Irrthümer zn vermeiden, wollen wir hier gleich hervorhebcn, d,rß das auch den Herren Professoren der Universitätskliniken mit unter passirt, wie ich das schon in meiner Arbeit über Augenspiegel nachgewieien habe. Aber cs sind doch gewöhnlich nur die älteren Herren. Wir fragen nun: wie steht cs mit den Professoren des -Lkadkkrankenhaii'cs ? Und da lautet die Antwort kurz — aber nicht erbaulich. Viel Gelehrsamkeit, viel Fleiß, der beste Wille, aber die Leistungen re. re." Ehe überhaupt in die Verhandlungen dieses Gegenstandes eingetreten wurde, nahm Herr Oberbürgermeister Dr. Stnbel das Wort zu einer Erklärung, wie sie bündiger und unzwei deutiger in diesem Saale selten laut geworden sind. Der Bericht, ber. die Ausführungen des Dr. Schumann, sagt Redner, tritt der Ehre der Krankenhausverwaltung bez. dem gcsammten ärztlichen Personale dermaßen ru nahe, daß er sowohl dem Rathe wie den zunächst bethciligren Aerzten gegenüber die entschiedene Pflicht D obachten müsse, sich von den Berathnnaen über diesen Punkt st zn halten. Gegenüber solcher Ironie und Ehrverletzung habe er dem Rath alle Schritte vorzubehalten. Er gebe es dem Kollegium an- bcim, in welcher Weise es in Abwesenheit der Rathsmitglieder die Ehre des Rathes und der Aerzte des Krankenhauses zu wahren ver mag. Aus die sofort folgende Aufforderung des Herrn Oberbürger meisters verließen sämmtliche Rathsmitglieder den Saal. DaS war «ln entlud. ratur Sotto »- den »«mttecschwülen Räumen ithuenden 0,0 , ohl immer »ur mit ihre , deutlich in niß war allerd Unartigen Tempe- war aber nun Hokrüth Ackermann lbcnd von einer weiteren abzusehen und dessen Wiederaufnahme weiterer oorzubehalten. Dr Schumann bezweifelt das Recht des », den Bericht ru beanstanden. Hartwig wollte wenig- lusschußantrag berochen «Men. während Lingke bean- jericht zurückzuziehen und blvs den Antrag zur Abstim- anze Vorlage von der Brrath He rrn nicht mehr den. Der Boi teres Bedenken entschieden schliexung vorzu Direktorium ^tens den mung zu bringen, bis endlich di« ganze Vortage von der «erachung mit grrrßer Majorität von der Tagesordnung abgelebt wird. Hieraus ersolgte, die Zeiger wiesen bereits aus di« MittcrnachtSstundr, der Schluß der Sitzung. — Gestern wurde «me vielbekannt« und liebenswürdige Pcrsön lichkeit Dresdens, Herr Julius Arnold, früher lanajähriger Besitzer der renoinnurteu Amold'schen Buchhandlung (am Altmarkt), aus dem TrinitatrSkirchhoje zur ewigen Ruhe bestattet. Genannte Buchhandlung wurde von dem Pater des jetzt VeElvrbenen begründet, welcher zugleich einer der gemeinnützigsten Männer unserer Stadt war, und m den dreißiger Jahren sich einer großen Popularität er- sreute. Die Arnold'ichc Buchhandlung war damals auch VerlagS- aeschäst und viele schnststellerische Namen gingen von hier aus in die große Welt, z. B. Tromlitz. Th. Hall, Schilling, v. Wachs mann re. Auch die dramatischen Schöpfungen der Prinzessin Amalie, Kgl. Hoh., erschienen bei Arnold. Unter dem Sohne entwickelte sich die Sorliinenlshaiidluiig in einer eminenten Weise und nahm auch den Kmisthandcl mit viel Erfolg ans, wozu die Weltlage des Buch- lo.dens nicht wenig beitrug, die Solidität und der Kuiistgeschinack des nun Heimgcaangenen aber die Hauptsache waren. Vor wenig Jahren trat I. Arnold in's Privatleben und überließ die Finna einer jüngeren wohlgeschulten Kraft. — Der Senior des sächsischen Landtags, Rittergutsbesitzer Oehmichen ans Choren, iü auf der Rückrcile von Gaüein, wo ihn bereits ein Schlagansall getroffen, gestern Morgen in Freiberg in Folge eines wiederholten Schlaganlalles im Eisenbahn-Coups verschieden. Seine ihm in, Tode, vorangegangene Gattin hat er demnach mir um rvenige Monate überlebt. Oehmichen bat seit l84!> der zweiten Kammer ununterbrochen angchört und bekleidete in derselben von 1800—1868 das Amt eincS Vicepräsidenten. Während seiner gcsammten Landtagstdätigkeit war er ein hervor ragendes Mitglied der Finanz-Deputation. Als Mitglied deS Reichstags vertrat der Verstorbene in den Fahren 180? bis 76 den 10. sächsischen Wahlkreis. — Der drainatischr Wohllhätigkeitsverein „Thalia" wird morgcn im Dianagorten, Fagdweg, eine theatralische Vorstellung nebst Eoncert arrangiren und zwar zum Besten der sächsischen Fecht- schule. Da die letztere speciell in Sachsen arme hilfsbedürftige Fa milien und Nothlcidcnde unterstützt und seit ihrem Bestehen schon manche Noth und Sorgen gelindert bat, so wäre ein recht zahlreicher Besuch sehr erwünscht. (Siebe Inserat.) - Am nächsten Mittwoch wird der Gär 1 nerverein für Dresden eine Excursion nach der pflanzen-physiologischen Versuchs station in Tharandt unternehmen, zu welcher auch Gäste gern will kommen sind. (Siebe Inserat.) — Die Stelle eines Rendanten bei der Hauptdcpositcnkaffe deS Amtsgerichts Dresden ist dem zeitherigen Kontrolcur bei dieser Kaffe, Friedrich Moritz Weinhold, übertragen und an Weinhold's Stelle ist der Kontrolcur Kühne vom Amtsgericht Hohenstein-Ernst- thal alS Hauvtscpositenkaffenkontrolcur ernannt worden. — Der Schiffsarbeiter August Führig in LoIchwitz erhielt von der König!. Amtohauptmaiinschaft sür die von ihm mir großer Entschlossenheit bewirkte Rettung eines Knabens ooin Tode des Ertrinkens eine Geldbclohnung. ^ — Wie uns jetzt bekannt gegeben wird, war der zum Jubiläum Lr. Erc. des Herrn Grasen von Fabrice von dem Ehrlich'ichen Miilikchor vorgelragene „Fcsigruß" nicht von deinHerrn Baron Felix von Kaslcl, sondern von Velsen 17 jährigem o h n e zur Feier des Tages koniponirt worden. Ucbriacns befindet sich der junge talentvolle Karl von Kaskel, wegen dessen Krankheit die Festlichkeiten zu Ehren des Grafen von Fabrice im Kaskel'schcn Hause inhibirt werden mußten, wieder auf dein Wege der Besserung. — In den Kreisen der Angestellten der Meißner P o rz el la n- sabrik, welcher der verstorbene Prvf. Ludwig Richter be kanntlich eine Reche von Jahren hindurch als Zeichenlehrer angc hört hatte, wird beabsichtigt, ein bleibendes Andenken an die Wirk samkeit dcö verstorbenen Meisters zn schassen. — Nachdem die alte gediegene Firma Hofoptiker Gebrüder Rocttig (Dresden und Wiesbaden) im Aufträge des Bade-Direktors j Othv zn Bad Elster vor einem Jahre eine mcteorvlogische Säule! (vor dem Badchaus) mit genau denselben Instrumenten wie in der hiesigeil Wettersäule bei Helbigs a. d. Elbe am diesen Herren von dem Bcrschönernngs Verein zn ei» gleicher Auftrag zu Theil geworden, jvdaß die Wettersäule z der Danivsslhisssstatioii und dem Tannusbahlchose am 19. Juni d gestellt haben, ist Biebrich a. Rhein zwischen ht genommen worden ist. e. Schulknaben kirn Alter von noo >ren, sind am Sonntag in Netzschkau kurz nach Diebstahls ermittelt worden. Sie entwendeten aus e eines dortigen Bäckers bk Mark. Während der eine »selbst, ist «ucb Heuei. LÄLLÄM >n v« bewegt« ß«b d Flor Meißner Bür« wartba und von «»tritt der Stadtkapell« Böll«rschUffr und All Art-«ratt. en Schüler in Vtglettuna zur Ltetenrcke unternahmen vomurd«« <t« cknH ISstst dikortAr dem s«wie beeächtzt. LieHrtmaner und Ectunda, lpütnen Nachmcttaa-ffu»den den Balls r Schüler m Begleitung ihrer Herren > I. zur allgemeinsten Freude fertig geworden ist. — Ai» 0«'. Juni ist der Sohn des Gründers der Wasserhcil mcthodc des 1851 hingegangenen „Vaters Prießnitz", Vinec»; Paul Pricßnitz. auf seinem Gute in Böhmischdorf bei Gräfcnberg (vsterr. Schlesien) im Aller von 37 Jahren einem Gehirnschlage erlegen. Ter junge Prießnitz war Bescher vieler Häm'cr, darunter auch ocs alten und neuen Kurhauses in Gräsenberg. Trotz seines Neichthnms lebte er von der Welt gänzlich zurückgezogen und galt als ein großer Sonderling. — Seit einigen Tagen wird die 15 Jahre alte Tochter eines hiesigen Einwohners vermißt. Dieselbe war mit ihren Anachö- riaen in Differenzen acrathcn und hat sich dann aus der elterlichen Wohnung entfernt, ohne zu sagen, wohin sie sich begeben wollte. — Vergangenen Donnerstag ist in dem Grundstück des Guts besitzers Ernst Politisch in Lübau bei Rabenau Feuer ausge- brochcn, welches glücklicherweise aus de» Entstchungshcrd beschränkt blieb, ohne erheblichen Schaden anzurichten. — In Verbindung mit der am vergangenen Sonntag in Hainichen «öffneten Gewerbcausstcllung wird am 5., 6. und 7. d. M. eine landwirthschastliche Ausstellung abgehalten. Die Eröff nung derselben erfolgt Sonnabend den b. Juli, währeird am Sonn tag die prämiirten Tbiere voraefiE " -- --- -- ^ Montag den 7. Juli die Hauptve KreisvereinS zu Dresden in Hamb ungemein reich beschickt. — In Leipzig beabsichtigt man den NenovirungSbau der Thomaskirche auch auf die Ost-, Nord- und Westseite auszudehnen. Die Kosten sind auf 351,000 Mark veranschlagt. — In Zwickau hat der reichs-treu-sreisinnige Verein Hrn. Fabrikant y. Ullrich in Werda» als Kandidaten für die bevor stehende R-nchstagswahl ausgestellt, während von sozialdemokratischer Seite der bisherige Vertreter des Wahlkreises. Gärtner Stolle in Gcsau, als Kandidat in Aussicht — Zwei jugendliche Diebe nicht ganz 8 Iah Verübung eines der Ladenkasse ei , der beiden Knaben vor der Hausthür stehen blieb und die Stiefel des anderen hielt, schlich der Letztere in den Laden und führte den >l auS. m Donnerstag Nachmittag Ereignete sich in Leipzlg ein schwerer Unglücksfall. Drei 11jährige Knaben badeten an einer verbotenen Stelle in der alten Elster, gericthen in tiefes Wasser und ertranken säinmtlich. — Der Präsident des Reichsgerichtes, Simson, bat dem Ober bürgermeister von Leipzig amtlich mitgethellr, daß das Reichs justizamt das Programm für den Bau deS neuen ReichStagsge- däubes genebmiat habe. Das KonkurrenzauSschreiben werde in nächster Zeit erfolgen. — Am Dieifftag Abend sniethete in Chemnitz ein gutgeklei deter Herr am Schloßteich eine Gondel und fuhr damit über den Teich: lsierbei wurde noch vom User aus bemerkt, wie der Herr mit dem Ruder in das Wasser stieß, wie vermutbet wurde, um zu niessen, wie tief dasselbe fei. Nach einiger Zeit trieb eine Gondel führerlos ans dem Teich, und in derselben lag ein schwarzer Filzhut und ein Regenschirm. Am Donnerstag wurde in Erfahrung gebracht, daß seit dieser Zeit ein in Chemnitz in Kondition gestandener Kaichnann vermißt wird. Der in der Gondel ansgefuiweilc Hut und Schirm wurde als diesem gehörig rekognoszirt. Ter Leichnam des Ver mißten ist bis jetzt noch nicht ailfaesunden worden. — Seit dem Bestehen de- Berg-Restaurants zu E-stebaude feiert alljShrlich die Meißner Fürstrnschule am 3. Fult Dal „ _ en. unter d«"imvosante Zug unter genannten Etablissement, durch umenschmuck manntchfachster daner huldigten wShrmd uden, tndeß die sttn« rofessoren einen Ruf« unternadmen. Nach einen, gemeinschaftlichen dbrod wurde mit Eindruck, der Dunkelheit die Heimfahrt an- getreten, sür welche der stets aufmerksame Wirst, Herr Große nagel neue Lampion» in) malerische Farbenzusammrnstellung hatte anfeetigen lasten. — Den niannichfach entstellten Berichten and« rer Blätter gegen über über die Begegnung des Jorstelcvrn Schmidt inOIbernhau« Grünthal Mit dem deS WildernS verdächtigen Nagelschmied Eduard Franz brtr., geben uns aus authentischer Quelle „och fol gende Detail« zu: Nacht» gegen 2 Uhr dienstllch im Walde be schäftigt. hört« Schmidt plötzlich abgebrochene« Hundeaebell und stichle sofort, die Gefahr ahnend, Deckung tm Dickicht. Gleich darauf bemerkte er einen Mann aus Staatsrevier, den er mit dem vorschriftsmäßigen Ruse „Halt! Werda?" zum Stehen brachte, worauf dieser sofort da« Gewehr aus Schmidt anschlug. Jetzt machle sich auch Schmidt schußscrtig und fast gleichzeitig knallten zwei Schüsse, von denen der «vchinivt'S sein Ziel getroffen, während der jetzt zurücktaumelnde Franz gefehlt batte. >Lch»iidt, der mit Recht noch wittere Gegner vermutkete, die den Hund zurückgehalten haben mußten (der Bruder deS Gefallenen hat bereits «rNärt, in der Nähe gewesen zu sein), zog sich rasch zurück und erstattete bereikt kurz nach 4 Uhr Anzeige bei der Rübknauer Oltsbehörde. der »och nichts von den, Vorfälle bekannt war. Der Gefallene war »war vorher noch unbestraft, vom Forftpcrsonal aber wobl gekannt und beob achtet; ein eigenst,ümIicheS Zusammentrtffe» ist es, daß auch der Vater desselben auf Maricnbclgrr Flur als Wilderer gefallen ist. Dem Forsteleven Schmidt ist bereit« von seiner vorgeletzten Be- körde ein Schreiben des Inhalts »ugeaangc», daß die Untersuchung klingelcgt habe, daß sich derselbe im Akte der absoluten Nothwehr bclunden habe und nicht strafbar sei. — In Grimma ertrank am Mittwoch in der Mulde ein Soldat deS dortigen Husaren-RegimentS Er ritt Pferde in die Schwemme, vcrUctz aber die dezeichneie Grenze, gecietl, in größere Strömung und versank im Wasser. Die Pferde retteten sich Es ist schon das zweite Opfer, das die Mulde wahrend der diesjährigen Badezeit fordert — Der in Leipzig bei dem Neubau der PeterSkirche ver unglückte Handarbeiter Rückert ist seinen schweren Verletzungen erlegen. — Am 3. Juli Abends nach '/»ll Uhr brannte in Grün der a bei Hermsdors daS zur Zeit unbewohnte AuszugsbauS und zum The»! ein Schuppen vom Erblehngerichte daselbst nieder Es wird Brandsiistung verniuthet. Schwurgericht. Ein düstere» Bild auS dem Ehestande entrollte sich in der gestrigen Hauptverhandlung gegen de» am 4. August 1852 zu Dresden geborenen ehein. Tambour und Dack- deckergescllen Carl Oscar Schubert wegen versuchte» Todtschlags vor den Geschworenen. Dem Angeklagten wird zur Last gelegt, am Vormittag des 31. März seiner Ehefrau, der 27 Jahre alten Amalie Auguste aeb. Claußnitzcr in der Absicht, dieselbe zu tödten, ein schaues Messer in die linke Brust gebohrt zu haben und Schubert bcslceilet auch die Ausführung der Thal nicht, behauptet aber, er wisse absolut von l-cr tragischen Szene nichts, weil er im kritischen Moment nicht nur total betrunken, sondern auch in Folge deS Ver bauen« seiner Frau in eine grenzenlose Wust, versetzt gewesen sei. Schubert vcrheirasticte sich, nachdem er schon mehrere Jahre vorder die Bekanntschalt seiner treulose» Zukünftigen ge macht, zu Weihnachten 1879 und noch wesentlich trauriger als innerhalb des Brautstandes gestalteten sich die Verhältnisse des durch »nd durch verkommenen Paares während der Ehe. Der An geklagte fröhnte. nach seiner Behauptung auch hierbei von seiner Gattin unterstützt, immer mehr dem Alkohol, und sein Weib, die Mutter zweier Kindcr. ließ sich keine Gelegenheit sür den intimen Verkehr mit anderen Personen entgehen, so daß der in dem letzt- vergangenen Jahre meist arbeitslose Mann wiederholt seine treu lose Ehehälfte ans verbotenen Wegen erwischte. Prügelszenen waren unter diesen Umständen lange nicht so selten, wie die Kometen, und es kam dabei auch häufig vor, daß die verehel. Schubert durch eines der Fenster im Parterre flüchtete. Am 31. Januar d. I. begab sich 5. von Dresden nach Hamburg, wo er schon früher aufhältlich ge wesen war. um dort Arbeit zu suchen, und am 29. März, nachdem er netto 50 Pfennige für den Lebensunterhalt seiner An gehörigen cingeschickt hatte, fand sich der brave Familienvater wieder hier ein. Man kann es ihm glauben, daß der Empfang zu Hause an Uimeundlichkeit nichts zu wünschen übrig ließ, ob aber seine Behauptung, er habe mit dem Leben abschlicxen wollen, be gründet ist, mag dahin gestellt bleiben. Am nächstfolgenden Tage, eines Sonntags, gabs wieder Prügelei zwischen dem Ehepaar und an dem verhängnißvollcn Montag frühzeitig ging Schubert von zu Hause fort, um seinen Aerger in üblicher Weise durch den Alkohol zu beschwichtigen. Nachdem S mehrere Destillationen sreguenlirt, besuchte er seine aus der Großenhaincrslraßc wohnende Schwester, die ihn mit den Worten: „Ach, der Hamburger ist wieder da!" begrüßte und dann mittheilte, seine Frau habe sich bei dem Begräbnis« der Mutter Schuberts, die während dessen Abweienheit verstarb, „recht schön ausgcfnhrt", indem sie unmittelbar nach dem Bcgräbnißtagc schon wieder ru Tanze gegangen sei. Höchst aufgeregt entfernte sich der Angeklagte und ging, nachdem er nochmals SchnapS getrunken, nach seiner Wohnung zurück, um min zunächst sein Arbeitszeug für 40 Pscmnge zu verlausen. Hieraus schickte S. seinen Jungen wieder »ach Branntwein, schloß die Thüre zur Wohnung ab und verlangte dann von seiner Frau Aufklärung, warum sie anläßlich des Todes seiner Mutter nicht trauere und sich übrigens auch nach dem Be gräbnis! derselben auf den Körnergarten zu Tanz begeben habe. „Womit soll ich denn trauern —ich habe doch keine Sachen dazu!" kntgegnclc die verehel. Schubert und in demselben Moment versetzte er mit seinem Messer der Frau einen tiefen Stich in die linke Seite der Brust. Hieraus entfernte sich der kurz darauf verhaftete Verbrecher und der zur Hilfe acrusene Arzt ordnete die Ucber- sühilmg der Verletzten nach der Diakonisienanüalt an, aus welcher die verehelichte Schubert 27 Tage später als geheilt wieder ent lassen wurde. Letztere bestreitet ihren unmoralischen Lebenswandel nicht, gicbt auch zu, sich wenigstens einmal in SchnapS bctrnngei, zu baden und erzählt dann weiter, ihr Mann sei schon oftmals mit dem Messer aus sic ioSgegangen „Damit ersteche ich Dich noch, ich will aus dem Zuchthaus sterben, aber erst mußt Tu sterben!" soll der Angeklagte mehrfach zu ihr geäußert habe», und cä wird auch von ihr behauptet, daß Schubert am Tage vor der That. daS Messer in den Tisch bohrend. unter Bezugnahme aus eine Verletzung, die er sich bei der Prügelet zugezogen, geäußert babc: „So wahr wie dieser Blutstropfen — werde Ich Dich und mich noch erstechen!" Den Vorhalt, daß eS bei dem Stiche zweifel los aus das Leben der verehel. Schüben abgesehen gewesen sei, will Schubert nicht sür stichhaltig anerkennen, obwohl er nach der an deren Seite wiederum versichert, er habe sich schon 1877 wegen ll daS Messer in die Brust gestoßen, um ie Staatsanwaltschaft, vertreten er hielt unter Citirung der br aß der Angeklagte in der Absicht, geführt und sich demzufolge des enracht habe, während Redner die e Umstände gerichteten Frage dem „ . ... Jertbeidrger. Herr Rechtsanwalt Jränzel. schickte in seinem Schlußvortrage voraus, daß er unter den obwaltenden Umständen nicht in der Lage sei. die Anklage zu bemängeln, wohl aber plaidirte er in gewohnter treff licher Weise und Hingabe für Annahme mildernder Umstände, wo bei Redner aus daS «nqualistzirbare Benehmen der treulosen Frau, den lieblosen Empfang bei der Rückkehr Sckmbcrt's aus Hamburg und daS pietätlose Verhalten der verehel. Schubert bei dem Vc« gräbnlß der Mutter des Angeklagten hinwieS. Der vom Alkohol beherrschte Mensch habe den seiner Mutter noch im Grabe zuge- fügten Insult zu tief empfunden, um noch einer ruhigen lieber- leguna fähig gewesen zu sein, als er den verbrecherischen Entschluß auSsührte, führte der Herr Verthcidiger weiter auS, und nachdem hie Geschworenen das Schuldig unter Zubilligung mildernder Um stände verkündet, bat er noch den Gerichtshof um Zuerkennuna einer möglichst milden Gesängnißstrafe. Demgemäß wurde auch Schubert zu nur 1 Jahr Gesängnlß verurthrilt. — Wegen Fälschung eines Sparkassenbuchs verwirkte der Gärtner und Grundstücksbesitzer Ernst Richard Risse au« Messa bet Lommatzsch 6 Monat« 2 Woche« Grsängniß und 2 Jahre EbrenrechtSverlust. Bortsetzuns de» lokale« Lhelle» «elte seiner „lieben Iran" einmal daS — sich daö Leben zu nehme», von Herrn Assessor I)r. Stobwo lastenden Momente für erwiesen, seine Frau zu töbtcir, den Stich versuchlen TodtschlagS schuldig c Beantwortung der aus milderm Ermessen der Geschworenen anhelmsiellte.
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