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Dresdner Nachrichten : 20.07.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188407200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840720
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840720
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-07
- Tag1884-07-20
- Monat1884-07
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.07.1884
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Vr.»v» LSre»»«»o«r 5k»»I»rt«U««>,. Kltz». welcher früher tänaere Zeit in Dresden gewohnt hat. tödtlich venmglückt. Aut welche Weise ist nicht gesagt. — 2m Park Reisewik geht es heute hoch her. Ein aus mehrere Tage berechnetes großes Münchner Bierfcst nimmt heute seinen Anfang Dem Programme nach zu nrtheilr» werden alle nur erdenklichen Unterhaltungen dem Pndliknm geboten werde». Gestliiitzteucr. Triumvl'zna der Brauer, dreifaches Konzert, Vorführ ung der fünf dressirteu Wölta, 'Anftreten der besten equilibristischcn Svezialitäte», Beloc ipedkünsle, Volksbühne, alle möglichen kiuder- velnstigunacn, Kuriositäten. Ball und am Mittwoch Schlußkngll- eifekt durch brillantes Feuerwerk — mehr kann man kaum noch bieten. Selbstredend fehlen auch die nnnmgänglichen Fisthßstvns und Wnrstzelte nicht und zur sonstigen Erfrisclnmg kredenzt Herr Freiesleberr ein ezanisites Märze» Löweiivräu. Wer also je gl schon einen Vorgeschmack bon der groben Bogelwiese haben tvill, der mache sich ,ans nach Rcisewißens!" — Auch in P ieschen ist man von Seiten des Schulvorstan des und des Lehrerkollegiums der Frage der Abhaltung eines Schulfestes nahegetreien und soll dasselbe für die grobe Airzahl von l2.3> Kinder» wahrnbeinlich gegen Ende August oder Anfangs Sep tember staltfinden. Zn dieiem Zivecke sind bereits 3t» Mark vvr- lianden und gedenkt man am Sonntage, den 27. d. M, diese Mittel durch eine ^ammlnng unter den Einwohnern Pieschens noch zu vermehren. — Aus dem ersten Stock eines HauseS ans der Schumann- straße fiel vorgestern eine gefüllte Glas flasche ans die Strasse hinab und einem gerade an der RiedeAaUitellc weilenden Kinde ans den Kopf. Die demselben hieraus erwachsene Wunde mribte ärztlich bcbanvell werden. — Pon der Schiffswerft in Uebigan wurde gestern Vormittag M9 Uhr der AuSbruch eines Schadenfeuers gemeldet. — I» einer unweit der Chcmnitzerstraße gelegene» Fabrik sind dieser Tage zwei Tischler bei der Arbeit verunglückt, von denen der eine an der Kreissäge mehrere Finger eingebüsit und der andere Snetsclningen am Unicileibe davon jfcstrage» bat. — Wie wir Horen, dürste im nächsten Frühjahr Circus Herzog wieder nach Dresden lommen. Gegenwärtig weilt derselbe in der H.nirststadt Bayerns und erfreut sich des lebhaftesten Anspruchs und Beifalls der Münchener. Der nltbernhmle Stamm der Reine seht immer neue Biütben an, die nenestc am Montag, wo die liebens würdige junge Frau Renz-Starck i» München einem munteren Jungen das Leben gab. — Leiviig. den 19. Juli, sechzig steht heute vollständig unter dem Eindunk des morgen beginnenden Bniidesichiebens, zu welchem unn ichon teil Wochen Vorbereitungen getroffen worden iiiid. Am dem Feffplatze, ivel.bcr teil vorigem Sonntgg dem Pnbliknni gegen ein billiges Enttce zugänglich >'t. herrstlste bereiis die ganze Wo.be Iiindnrcb ein Leben. dag inan glauben konnle. die Festtage ivären'cboii anaebroche». JmG.nifen kann man von dem Tulln» dastlbfr den Eindriick der Dresdner Vogelwiese erhallen, denn außer den grobe» Neslanr.st>o»c», unter welchen Sedlmayer ans Viiiiichcn mii 'einer Armee sticher Dirndeln und seinem vor tre'ilich mundende» Slots die crsie Rolle spielt, sind auch eine An :al?l von Schandnden. Hnvpodroin, kaioni>els. Tanzfalons :e. im Freien anfac'fchlagen. Die Bauten, zu ivelchen die Plane der hiesige Architekt Arwed ffi'oßbackt enllvorfen. mgchen nnzivcitelhgft einen großartigen Eindruck. Ein ganz brillnnkrr Embsang ivird an dem Hanpteiiigange den Ankommende» durch zwci .koioffaisiguren reckeii I'atter deutscher Schätzen niik etwas sa ll statt.» li gen Fugen zu Shell. Im Innern der Stadl Herrn!» natürlich lieiite ein Verkehr, das; das Vorwärkskommeii schwer in Berittene Srhntzleiste halten die Ordnung antrecht. An vielen Hausern ist man »och mit denDeko rallonen beschäftigt. Im Ganzen iti an den letzteren nicht allzuviel a^'clnllnn. Ein wirklich farbenreiches Bild vielen eigentlich nur die Mraßc», welche der moraende Fe'izng vassiren wird. Sehr gui neliinen sich Straßen nne die ('>rinnnaische ans. welche durch lieber cmki'mmen der Hausbesitzer einbelllich aeslhmückt sind. Sie Eni Bange der beute hier eingerroffenen Sclniizen ans Wien. München und Hamburg gestalteten sich ungemein herzlich. Namentlich unter den Bliinchnern befanden sich iiiwonirende Gestalten. Alle beaaben sich m acordinkcu Fügen »nräch'l nach der Bncht'ändlerhorst. Ivo die lleberre:cl>nng der Fahnen vor sich ging Der morgende Festzng verspricht nach d-nr Vorbereitungen ein großartiges Schauspiel zu ircrden. namentlich diirch ganzvolle .Kosläni'. zahlreiche historische und sagenhafte Figuren zu Pferde. Der Fug sttzl sich ans ist Grnpprn rioainmen, von dcnen last jede ein eigenes Mnsit.hor ha!. Tie Anangements und Führung liegt znm gnlen Shell in den »ich nrliiini'chrn Handelt von Mitgliedern des Stadltheaters. Leider ist das Wetter heute nicht günstig: iclwu m-llnere Male hat es geregnet. Es mitte sehr bedauerlich, wenn die unendlichen Muhen, welche am o.ewendet worden sind, nicht durch ein irenndlicheS Lächeln des Himmels belohn! wurden. -- Ganz L einzig ist heute vom Feslfnbcl fortgcrissen, denn beule leiert Plcibathen in solennster Wei'c das VII>. Deutsche V n n d c s schieben, das bis znm 27. d. M. die Festfreude im Fuge erhalten wird. Schon seit Wochen beschäftigten die außer ordentlich niirtassendcii Vorbereitungen zu». Feste alle betbeiligten kreise. Am Freitag prangten bereits viele Straßen und Gebäude im Schmucke der Fabnen, Guirlairvcn und sonstigen Dekorationen, zumal die via ti'iiiinplnrist (Griminarichestraße), welche vom Ein gang am Augustusplatze ab, wo eine prächtige Ehrenpforte die be wundernden Blicke auf sich zieht, einem gri nen, mit buntestem Schmuck ausgestalteten Laubgange gleicht. Unmöglich können alle die »erreichen Dinge an den Häusern beschrieben weiden, der Anblick des Ganzen aber ist von bester Wirkung. Man weih ja, bas; Leipzig stcts-im Arrangement großer Feste — z. B. einst des Turnsestcs 0863), des O ktobcrfestes i 1863), ferner der ersten Earnevalsfesle — ganz beson dere Talente entfaltete. Auch das jetzige BnndeSschicßcn ivird noch lange Zelt hinsichtlich der seitlichen Arrangements von allen Bethei- ligien und Festgästen gerühmt werden. Am meisten verdient der Festplatz selbst und seine Reichhaltigkeit, die jedoch eine gewisse Einheitlichkeit bewahrt, Bewunderung Bevor man in die de» Festvlatz tRennplatz) einlritt. verfehle man nickst, das künstlerisch und reich ausgeftattetc Portal genau zu betrachten, insbesondere die beiden vom Bildhauer Kafssack (Berlin) hcrgcstelllcn impojanlen Landskncchtgestalten. welche bereits in unzähligen R'achbildnngcn ((stups, Bronze, Holz re.) verkauft wurden und somit eine plastische Erinnerung an das Fest bleiben werden. In der Mitte des Fesi- vlatzeü sieht man den Gabenlempel, in welchem die Ehrengctchcnke und Schützenpreije zur Ausstellung kommen. Rechts vom Gaben- temvel befindet sich die große Fcsthalle, die bell, lustig lind sehr umtangreich einem riestgeir Zelte gleicht. Darin können an den unab sehbaren Tafel»eihcn viele Tausende Platz und Erguickung rinden. An beiden Seiten ziehen herrliche Glasgemäldc, welche Schützengcstal'e» aller Zeilen, darunter auch Wilhelm Teil, Kaiser Marimilian u. A. darstcllcn, den Blick aus sich. Neben der Fcsthalle rechts ladet das große Zelt der Hcnninger'schen Bierbrauerei auf jede Weite, beson ders durch den ans beflügeltem Fasse reitenden Bacchus (ebentalls ein Werk des Bildhauers Kaffsack), zum Besuche ein. Noch größere Anziehungskraft besitzt das Svatenbrüu-Etabliffcment von G. Sedl mayr, das sich in Terraffenform in der Mitte des großen Fest- vlatzringcs ausdrcitet. Mit Vergnügen zahlt dort der an billigere Vierpreise gewohnte Leipziger M Pfennige für die große Maß des köstlichen Bieres. Der größte Tbcil der linken Fcstplatzseite ivird von den ausgedehnten Schießstündcn eingenommen. Unter den Lierhallcn. die überall zum Besuche hcranlocken, sei noch her- vorgeboben das Zelt der Leipziger Vereinsbrauerci, das Gutes und , Billiges darbietet, sinnige Schützen- und Trinksprüche zum Austchmuck wählte V. „Tic Tulpe zwar gestillt mir sehr. Maßliebchen aber noch viel mehr"», aber in den Sstädlcbildcrn an der Wand doch -n buntt'bantastische Zerrbilder auiweist. Muntere Schankmädchen ,n altdeutscher Tracht sichern dem Ricbeck'schcn Bierzelte lebhaften Betuch Ebenso locken die hübschmaskirten Heben auf der gegen überliegenden Seite Unzählige heran. Tic Ricbeck'schen Mädchen find mehr kurz angebund en die Letzteren aber mehr kurz angezogen — beide aber ziehen an und die Güte des Stoffes dürste bei Beiden gleich sein. ^ Der heutige Zestzug in Lcivzig umfaßt folgende spezielle Gruppen: >. Gruppe der deutschen Staaten; Reitergruppe m't den Bannern der deutschen Staaten (gestellt vom Reicherem Sport), in ihrer Mitte ans liohcm^Roß Saronia. eine liebliche Erscheinung, mit Pagen, Schild- und Schwertträgern. I k. Gruppe der Schützen, mit Falmentchwenkern, Sciierbcistr.'sger», Zielern, Trabanten, Spccr- ttäger», dem Banner des St. Sebastian, Teil und lein Knabe. — III Gruppe: Sclstitzcnzng ans dem 16. Jahrhundert, Stadlvoigt, Stadtkiicchte^nnd Stavtp'citcr, der Schützenkönig, der Gabrnlwrt mit einem Tbeile der hierher gespendeten Ehrengeschenke, Raths- herre» und Fahncnlrägcr. — I V. Fagdgruppe l Reiter und Reiter innen des Bicler'schcn Reitvcreins): Treiber, Jäger, Meute und ihre berittenen Führer. Edelbcrrer» und Edelsraueri t» Pferd«. Sänft». »on Mauleseln gete«««». veutewaaen. Wildträaer u. s. w. — V. Gruvv, der Germania. Frftwagcn der Germania und früheren 7 Feststädt». Friedensboten. — VI. Gruppe der Lü frühere« Patrizh alt Si, der en de« iter »u Pferde, aestellt vom Leipziger Reitorrrin-. Seelchif! , ,innbtld de» Welthandels, Ltpsia am Steuer, umgeben von unst und WiffeiEchaft, Handel und Gewerbe, bmgestellt durch amen. — Vll. Grupp« der Flora, Festwagen mit Amor und den ,«»ien im Geleit« von Blummrttlern. — Herr Director Staege- man» bat sich mit warmer Hingabe der stylacrechten. alänzenv Ausstattung deS FestzugeS gewidmet: auch viele Mitglieder d Theaters find thamciflig der der Jmzcniruiig wie Ausführung. — Aus wa« für lukrative Einfälle doch Leute kommen, die den Schwindel als Beruf treiben. Da wurde fetzt in Leipzig ein schon für Unterschlagung bestraftes Mädchen aus Zwickau wegen eine» MauteldirbstahlS verhaftet unv dabei stellte sich heraus, daß das holde Kind ei» recht sinnige- Verfahren hatte, zu neue» und guten Schuhe» cu kommen. In mehreren Schuhmacher-Geschälten lnstte sie dieser Tage angeblich, um für eine Schwester ein Paar Schuhe zu kaufen, sich einen Schuh zur Ansicht und Anprobe »ach Hause gebe» lassen und solchen um so mehr anverlraut erhalten, weil man doch mit einem Schuh eigentlich nichts anfangen kann. Da sie aber das Manöver in mehreren Geschallen getrieben, war sie auch zu mehreren Schuhen gekommen, hatte sich dieselben zu Harrse zurecht gemacht und sich in den Schnhinacherläden nicht wieder sehen lassen. Bei ihrer Arretur trug sie ei» Paar solcher Schuhe, die sie einzeln erschwindelt, an den Füßen. — Heute Svnnlag und »rrngeii Montag tindcst in Banste» das Dherlausister Bniwesgesmigfesl statt Ans diesem Anlässe laßt die Kgl. Generaldireklicm der inchs. Staalseiienbahnen an obigen Tagen die sonst nur -wischen Dresden und Bischofswerda cvmsirenden Peetanenziige Nacln». (>. 13 ab Dresden Neust »cllles. Bahnlnff und 'Abends l't, 18 ab Dresden 'Neust, ichlei. Bahnhof bis vozw. von Banste» verkeim». Ter Perwnenzng Nachm. <>, l'> ab Dresden 'Neust, schief. Balnchot geht in seiner Fomestnng Abends 8s! av 'Bitchc'ss- wecha, halt in Demist und Seilschen und trifft 'Abends 8,:V> in Bansten ein, wahrend d.nttn Tresd.Menst. Abends ltt,18ankvu>inende Perwnenzng Bansten Abends 9,29 verlaßt und sodann in Seilschen, Demist, wie auch in Großhartban und Arnsdorf anhalten ivird. — Ans Böhm. Kanin ist wird uns nnlerrn >8. d. VA ge meldet: Vorgestern stürzte in der hiesige» Marienkgpelle ein Shell der anlaßlrcb der Malerarbeiten ansgesillnten bölzerne» HochriiNnng unter (nrchlbarein Getöie zusammen. Eni Vergolder wnede »bwre a»! Kopte, ein zweiter 'Arbeiter leicht nnler der Kniegegend des rechten 'Benies berietst. Die Scheid am Unfälle Ivird der» unvor sichtigen Gebühren beim Abuislen zugesclnieben. - Seit einiger Zeit verbreitete sich >n Loniinastjrh das Ge rinnt, daß cin krankes Rind getchlachle! tvorden sei: der dort stalio- mrte Gendarm Morgen'lern Hai nach den angetlelltc» eingeltcndslen llierhecchen ermittelt, daß der Flc'iicheunemer ffrvbeit Hennnann von da eine krarrke knlr »ach ihierartzlicheirr Gniachlen verltiillstig', welche er lnr Vrt gctantt, ui »enrden ttiannnn blind geschlachtet und den giößten Tlteil oes Fleitches zt, Wnrstrhen verivandle, unlche er znin Ll'Mttiatycher Schüsteitielk. das llebrige aber im Lac » oerklintte. ferner hat ffch der taubere Fleitcherrnetsler der 'Anstiftung zitin Metiieid insoiern dabei schuldig gemacht, daß er die Verkan'erin der lrairketi Kuh z» bestiminen suchte, dieselbe tolle, »alls sie betragt irnirde, ivas sie tnr die.Knh betoinmen hgbo, den Preis von .!<i Ttilr. angeben: nstls ffe es beschwören niiisse, tvolie er ihr einige Tage vor dem Eid. damit sie leinen taffchen Eid leiste, noch sttt Tiilr. geben: .Hemniann wurde zur Hg't gebracht. Von dem Genuß der Würstchen mp. des Fleffclies sind bei 7 Personen leichte Erkrankungen vorgekommen. — Am Donnerstag Abend und in der Nacht znm FreiN» landen über E b e m ir i tz nne deffen weitester Urngelnrng so andauernde »nd starke elektrische Entladungen statt, daß mehrere Stunden hi» durch der Telegraph nickst benutzt werden konnte. — Mit dem jetzt in Chemnitz abgehaltenen 13. Eongreß j deS Gc'samnttvereins denffcher Barbiere, Friienre und Hellgehirtc» ^ verband sich auch ein großes Schaust rsiren, an der» sich 39 Gehilfen und Lehrlinge hellieiligten und bei weicher» den Betreffende» eine halbe Stunde Zert gelassen worden war. Die Leitung des Frisirens balle Herr Richter übernommen. Rüstig arbeiteten die jungen slreb- tarncn Leute unter Mnsrtöeglkilnng mit Kamm, Scknere. Brenn-! eiten :e., so daß sich gar bald künstliche Lockenhane ans den .köpfen der von ihnen Frrsirlcn erhoben. Noch vor der festgesetzten Zeit hatten die Meisten ihr Werk vollendet. — Für die mit besonderer Entschlossenheit bewirkte Errettung eines 7jährigen Mädchens wurde dein Tapeziergehllien Anton Glöckner in Chemnitz von der Kgl. Krcishauplmannschaft zu Zwickau eine Gcldl'elohnnng verliehen. Eit» auffallend reicher Betrieb herrscht jetzt in den Granit steint rückn» bei B i I ch o fs w e rd a-, cS sollen von verschiedenen Seiten anßeegewöbistich starke Austiäg,' vorliegc». — Die k l i n g e n t h a l e r Muiikinstrnincistcii - Industrie hat auch in diese» Jalne einen bedeutenden Abiatz nach Aineüka; mir werden von dort die Preise furchtbar gedrückt. -- Die furchtbare Hitze am Donnerstag forderte in der 'Nähe von Pirna zwei Spter. Ein Handalbeiter kaffer, Pater von drei Kindern, weicher aut dem Felde deS Dekonomen Wennann bei Enin necsdort arbeitete, siel, vom Hitzschlag getroffen, nieder und ebenso erging es st» nahen Portchwitz der Niiälirigc» Frau Schanz, die, begleitet von ihren 2 .Kindern, ihrem im Freien »rbellendcn Manne'das Essen zntragen wollte. In beiden Fällen nt der Tod sofort cmgetreten. — 'Am 18. Juli gcrielh der Weber Hellmuth ans Harlba in derkirschenpachlnng eines ,zeiviffen kretzsclimar ans k a llenb o rn mil letzterem wegen einee nnbedenlendeir Lache »i Slreil, io daß kretychmar in der Erregung lein Gewehr hcrbeibolle und mit dem Kolben ans Hellmuth lostchlagen wollle : in diesem 'Augenblicke aber entlud sich das Gewehr und die Ladung drang kretzschmar i» dis rechte Seite des Unterleibes. Nachmittags verstarb dcr ll». glückliche, welcher eine Wiltwe und 5 Kinder in ärmliche» Vcrhäli- nissen hinlcrläßt. — Im Gerichtsgeiängniß z» Planen i.V. Hut sich emetvegen betrüglichciiPankerotls mlmffirteEhcstan eincsHandelsmynns Eduard Keilhack aus Delsnllz erhängt. - Ein Sohn des Gutsbesitzers Heller in Seilers dort bei Rndebcrg hatte dieser Tage das Unglück, leinen jüngeren Bruder zu überfahren, welcher, wahrend ersleecr das Geschirr in Drdnnng zu bringen hatte, vom Wagen gefallen war, so daß das Rad llnn über die Brust ging und der Tod alsbald erfolgte. — Svininertrischlcrn, welche ihren Aufenthalt n, R a h e n a n zu nehnien gedenken, kann die dortige Äehtrgsverc»>stettion »och eine Auswahl schöner und billiger Sommerwohnungen Nachweisen. — Einen schnellen Tod fand am 17. d. an» der Lnttiecstraße m Radebcul der auf der Schilderstraße dort wohnende Bahnnieislcr Bege durch eineil Lnngenschlag. Uni ihn trauern eine Wittive und drei Kinder. Ter Verstorbene erreichte ein Aller von 36 Jahre». — An dem Grundstück Goelbestrgße Nr. 6 in Leipzig, wo selbst jetzt noch erwlglem Abputz des Hauses das Gerüst abgetraac» wird, brach plötzlich der noch stehende mstere Shell des ('fernstes zninmmen, als 3 -Arbciler noch daraus sich hetnndeii. Die Lentc stürzten mit herab, blieben aber wunderbarer Weite insgeiamml ohne wesentliche Verletzung, so daß sie die Arbeit wieder nntnehmen konnten. — In einer der letzten Nachte wurde ni die Pnirrwohnnng zu Baalsdorf emaebrochen und verschiedene Gerätbe, darniste, eine Spiel- und eine Weckuhr gestohlen. — 'Am Donnerstag Abend äscherte ein Blitzstrahl die Scheune des Dekoiiomcn Behcr m Lansigk ein. — Landgericht. Ferien - Strafkammer I V. „Was kann man dem Richter Schwereres als Parteilichkeit »nd Bestechlichkeit Räumung durchzufübre«. glatt ab. wie dem Beo Uber den Besuch ieh. «on*»« 1» ckaN M« Dabei ging es aber nun keinesweg« so eamten erwünscht srin konnte, denn die ehr erzürnten Bewohner tobten und , wie die wilden Horde.» und eS entschlüpften ihnen n der Erbitterung die beleidigendsten Aeuberungen über die ge richtliche Maßregel. Dieselben gipfelten in de», Vorwurf, das Amtsgericht in G. sei (hier folgt ein ganz gemeiner Ausdruck, dcr sich aus rin betrügerisches 'Vorgehen deS Gerichte- bezieht) und habe sich für Geld — für einige Mark — bestimmen lassen, ein Urtheck im Sinne des Kläger- abzufassen. Das biedere Kleeblatt überdot sich gegenseitig t» den boshaftesten Ausfällen gegen die Behörde und nebenbei fühlte sich auch der HausvaltuiigSoorstaiid angcsicht-Z der an ihn ergangenen Aufforderung, zu räumen, gemüßigt, den, Vertreter deS Gesetzes anfänglich die Bemerkung: „Nu, das gebt »i so schnell, erscht wär'n mer Kaffee trinke»!" zuzurufcn. Nach dem die Räumung mit Hilfe fremder Leute beeiidet und Weinert be schäftigt war, das Protokoll anzufertigen. ergriff die ledige Zieschc,zeck aus der Landstraße stehend, nochmals das Wort und zog ihren Gegnern nicht mir eine lange Nase, sondern steckte, um ihre Per- achtuug noch mehr sichtbar werden zu lassen, die Zunge weit Uber den Mund in die frische Lust hinaus. Die Vetter'fchen Eheleute waren Zeuge dieser Darstellung und zweifelten nicht im Geringsten, dnß das freche Benehmen der Angeklagten in erster Linie der gerichtlichen Proccdur rcsp. dem GerichtSvollziebergehilren galt, während die« von der ledigen Ziescheneck bestritten wird. Die Angeklagten leugneten nach beste» Kräften und bemühten sich namentlich nachzuwetscn. der AuSbruch ihres Zornes habe sich nur aegen die Vetter'schcn Eheleute gerichtet, wie z. B. die ledige Ziescheneck am Schluffe ihrer Vernehmung mit dcr Erklärung Eindruck zu machen suchte: „Ich habe gegen'- Gericht gar »ischt, ick, bin iberhaupt »och ni ei»al ob'n gewesen!" Der Gerichtshof nnler Vorsitz des Herrn Landgciichw- Direktor Stöckel erachtete jedoch die drei Angeklagten auf Grund der beschworenen Zciigenauüsageii für vollständig überführt und fand in Rücksicht auf die Schwere »nd Frechheit dcr Beleidigungen die energische Strafe von je 6 Monate» Gefängnis« am Pi..ge. Die ledige Z. wurde insoweit, als cS sich n,n eine Beleidigung des Gerichts druck, die vorerwähnten verächtlichen Gcberdcn hnndclle, treigeiprocheii, da anznnchme» sei, daß sich letztere nur ans die Eheleute V. bezogen haben. Allem Anscheine nach glaubte aber die nur theiiweise Freigesprochene. sie habe gar kerne Strafe in Sicht: wenigstens brüstete sic sich beim Fortgehen ans drin Ge- riclitsgebäiide ihre» Schicksalsgenossen gegenüber mit den Worte»: „Na. die mnssen allcenc sitze», ich bin w drum rum gekomm'l" Fortsetzung des lokalen TheilcS Teile v. vorwcrscn't" dedicirte gestern die Kgl. Staatsanwaltschaft, vertreten durch Herrn Assessor v. d. Decken, in ihrem Schlußvortragc gegen über dcr Anklage gegen den Tagcarbeiter Emil Eduard Ziescheneck, deffen Ebesrau Auguste Elara vcrchel. Ziescheneck und die ledige Anna Rosine Ziescheneck ans Zschieschen bei Großenhain, und duffe Frage gewinnt umsomehr an Bedeutung, als bekcmnllich heutzutage daS Vorurthcil bei dem Nichljuristcn so häufig das rein objektive, aus dcr Basis des Gesetzes stehende richterliche Erkcnntniß über das erlaubte Maß hinaus ttititirt. Der vorliegende Full dürste ein abschreckendes Beispiel auch für alle Solche sein, die mit dem Aus gang eines Prozesses nicht ihre persönlichen Anschauungen in Einiiang zu bringen vermögen und dann, bewußt odcr unbewußt, dem Miß- mutlre über die fatale Situation in beleidigenden Aneffillc» gegen das Richlcrpcrsonal Lust machen. Tie Angeklagten bewohnten ge meint.'.,,, ein iSuartier in dem Wohnhaus des Ehepaares Vetter in Zlchieschcir und erhielten dasselbe für Ende März gekündigt. Da V. aus diese Weise seine Miethcr nicht los wurde, machte er eine Klage aus Räumung dcr Wohnung anhängig und aus Grund eines am 1,3. April bei den» Amtsgericht in Großenhain stattgcsundcnen Verhandlungstermins begab sich 2 Tage später dcr stellvertretende Gerichtsvollzieher Weiuru « da» Quartier der Beklagten, um die raftkSffkschichtk. Deutsch,es Reich. Dem Itr. Schwenningcr hat dcr Kaiser i» Anerkennung tciner Verdienste »in die Wiederherstellung der Gesundheit des Reichskanzlers Fürsten Bismarck de» Rothe» Adlerorden dritter Klasse verliehe». In de» letzten Tag-» bat sich cin Verein konsiituirt, der sich die Wahrung der wirtiffchattlichc» Interessen des Hgndels uiffd Gewerbes zur Aufgabe gemacht bat. Unter den Persönlichkeiten, welche den Verein ins Leben gcrillc» haben, befinden sich Anhänger aller politische» und wirlhichatllicheii Richtungen, fast scheint es .'.ber, als wen» das sreihändlcrische Element vorwiegend sei. Als einziger Dresdner betindet sich nnler den Mitgliedern der Fabrikant Gustav Haiti».,»,, Der Verein erläßt Eirknlarc folgende» In halts: „Die wirthschattliche Gesetzgebung hat in den letzten Jahren eine immer wachiende 'Bedeutung gewönne». Der ermcrbsthäligc» Bevölkerung niffcres 'Vaterlandes erwächst hierdurch die Ausgabe, auch ihrerseits daraus lniizuwirken, daß bei dcr Ausstellung und Beratbung der Gesetzentivüne Regierung und Volksvertretung »nt voller Kenntnis! deS praktischen Gebens und mit unbefangener Würdigung dcr dadurch bedingten Verhältnisse Vorgehen Nur unter dieser Voraussetzung Ivird es der Gesetzgebung möglich sein, weises Maß zu Hallen, die vorhandenen berechtigten Interessen zu schonen und dem Nene» die Möglichkeit einer gesunden Entwickelung und eines dauernden Eriolgcs zu sicher». An dieser ausreichenden Kenntnis! und an dieser uiibefangcnen Würdigung bat es jedoch vielsoch gewillt: hierin Abhilfe zu schaffen, erachten wir — nament lich im Hinblick aus die bevorstehenden Neuwahlen zum Reichstage ffir ein dringendes Interesse, ja geradezu für die Pflicht der zu nächst Belheiligten. AlS 'Mittel zur Erreichung dieses Zweckes er scheint die Bildung eines „Vereins zur Wahrung der wirthschasl- ttclien Interessen no» Handel und Gcwerhc" als angemessen. Dieser Verein würde sich die Ansgabe stellen, sowohl bei der Regierung als in der öffcitttichen Meinung ans eine richtige Würdigung der snr die Erwcrl'slhäiigkeit in Betracht kommende» Verhältnisse hin- znwirkcn. Das Sclüstsjniigen-Schiilschiii „N n m v b c" hat eine ILmonatigc Reise „ach Weslindicn »nd Nordamerika angelrclen. An Bord hc- findel sich der älteste Jahrgang der Schiffsjungen, die nach Rückkehr bcs Schiffes in die Heimath zu Matrosen betvrdert werden. Cin inrchlbarcs Unwetter hat die ganze Vorderpsalz hcffn- ge,nclll und ungeheure Verwüstungen angerichtct. Ganze Aecker sind total rninirt. einzelne Häuter und Scheunen eiimcslürzt, Olffl- hänme in Masse »nigcworten, D äckier in den einzelnen Lfftc» ohgcdcckl. Em vccnm'cher Lienlenani, Graf Scrre, bat letzten Dienstag mit ieiner cugl9ck.cn Volllllnlstule Maloja eine» Distanzritt beendigt, welch., Berlin znm Ansgangsvnnlt und Wien zum End ziel Halle. Dcr Reite'' legte diese Strecke von 88 Merlen rirncrhalh l i Tage», ven denen ein Tag als Rasttag diente, zurück, so daß also ans >etcn Tag durchschnittlich 9 Merle», d- i 69,.3 Kilometer cn.ffclc». nno zwar wurden zu dieser Leistung wegen der großen Hitze die Mor.y»- und Abendstunde» gewühlt. Roß und Reiter lind Dienstag, Adcnds um 7 Uhr, »ach kurzer Rast in Stockernu, in Wien wslitbrhalten eingetroffen. iTie preußische Rangliste, low,' Vas Galliaitche Gräfliche Taschenbuch enthalten euren tolcbcr Namen nicht » Die Zahl der C h r r » l> >i r g c r von Berlin beträgt z. Z. nur noch vier. Cs sind dies ber Reichskanzler Fürst Bismarck, dcr General Feldinanchall Grat v. MoUte, ber „alte kochha»»", dcr langi.slnige Voryffende der Siadtverordneien Venaminlnng, und Tr Sllllteinann, der Nenenldecter des attenTroja. In frühere» Jahre» heiand sich, wie wohl nicht allgemein hetannt iein mag, ,n der Reihe der Berliner Elnenhürger auch derkmier Nikolaus von Rußland. Tie vom Reichslänller veröffentlichten Bestimmungen zur Ab web, der Cholera halten im Gegewalz z» .'koch s Anichannna. welcher Trollenhett zur Tödlnng des '.'lnslecknngsslo^es e»ipiahi. daran le't, die Aborte seien fleißig zu bespülen, ine Tirciszeii auch zu bespritzen. Bei einem Brande auf dem Rittcrgnte NicwiSzcj»e bei Bromberg sind drei Personen ums Leben gekommen. Desterrrielt. Seit Italien wegen dcr Cliolcragesahr seine Grenzen abgeschlossen bat, bewegt sich last dcr gcsammte Handels verkehr zwischen dem Noidcn und dem Süden Europas über Oester reich und insbesondere über die Arenner - Bo h n. In Oesterreich nützt man diese seltene günstige Konstellation nach Kräften aus und gieht sich redlich Mühe, diese unerwartet cingctrctene Hebung des Verkehrs wenn möglich auch dann sortdaucrn zu lassen, wenn ihre Ursachen wieder verschwunden sein ivcrden. In Wien ist der Geologe Prof. Höchst etter gestorben. Frankoeirti. Ans B n st i >r (Eorsiegi wird gemeldet: 609Pen wnc», im Lachiest, konlnmac irt, telegraphnen dem Maire und Gencrol prolnustor: „W,i verbrennen ,n dcr Sonne, sterben vor Hunger und Durst. Wenn wir bis heute nicht Lchensmiltel erhalten, ver bisst» wir Alle das Lachreih." — In Marseille beträgt dieTemp. ralnr nn Schatten 38 Grad Celsius. — In Lyon sind die Hotels nul Flüchtenden überfüllt. lieber den Dentichr». welcher angeblich auf dcr Place de la Concorde hesrhiinplcndc Rust gegen Frankreich ansgcslvßc» haben toll und den tr.niz. Blätter gern als den eigentlichen Urheber des S t a nd,il s beschuldig»» inochlen, ist Folgendes zu berichten: Ein Totlor der Philologie, Wurster ans Renstm.fen in Württemberg, war bei der knndgcl'nng vor der Statue der «lladt Straßburg als ruhiger Zunhaner zugegen und lnstte sich ».che lier.nigedrängt, weil er tnnsichtig ist Sei» Jagerächer Wotteminrug. sowie seine große Gesbstk errcgle» '.'ln'iehen. Man ichuc: ^,V..ilä u» Urnssion!" drängte, stieß, schlug und beipie jogar den Mann, der schließlich davonliet, verlobst wurde und sich ins Marineininisleriuiil rettete. Derielvc l»st icdo.h leinen Rus ansgesloßen, lpncht tanm tranzösißh und war viel zu sehr über das Pöbelhafte Emdriiigen der Menge au> lim ernhreckt, als daß er zu anlittanzösischen DciiwnstraluM» aufgelegt gctvcjcn wäre. Ein Korrest'vndent dcr „Kölnischen Zeitung" schreibt <7(släß,ich der ncnlichen cs k a n d a l g s > g > r c n: Ten Kern unserer Revanchc- leute bilden die hiesigen Elsässer, denen mit dem Wegfall des Rache- gedankcnS jedwede Existenzberechtigung und geradezu die Existenz- mittel gbacichiutten wäre»». Es gab «ine Zeit unter dem »weiten
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