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Dresdner Nachrichten : 13.09.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-09-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188409132
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840913
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840913
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-09
- Tag1884-09-13
- Monat1884-09
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.09.1884
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».»SV der G«sangver»in Besichtigung wurde jufSllta dievlertelmlIlt« seit dem Bestehen ves Etabliffement« sertiggestrl dieses freudige» Ereignisses batte am Mo der Fabrik dem Chef der Firma, Herrn Bruno Naumann, Billa ein Ständchen dargebracht, und dieser bekundete sein« Dan! barleit für die Treue und Anhänglichkeit seiner Arbeiter aus ein« ebenso nützliche, wie ihn liochehrcnde Art. .*» 0r«»S»«r Salto » — , dadurch nämlich. dem von ihm begründeten Jnvaliden-Fond «inm weiteren Zuschuß von IOM) Mart zuwendete, durch welchen solcher eine Hohe «on 25,900 Mark erreicht. Zweck deä Fonds ist, Arbeitern, die 10 Fahre laug in der Fabrik beschäftigt sind und aus irgend eine Weise invalid werden, in den Fällen, ivo nicht da« llmallversicherungs- Geseh die Fiirsorge übernehmen sollte, eine leben-längliche Unter stützung ru gewähren. — Wie schm, gestern am Kotzte des Blatts erwähnt wurde, ginge» in der vorgestrigen S tg d ttz er v rd n e t en s i st u u g aus der Stadtrathswghl die drei Herren: Stadtralh Kaiier, St.-B. Bicevorsleher Znstitntedirektor Schröter und StV. RcchtSaiiwalt Tr. Höckner als gewählt hervor und zwar elfterer cinslinunig und die beiden anderen je mit 33 von 59 Stimmen Herr Stavtrath Kaiser ist nunmehr aus die ganze Amksveriode, die mit 1885 be ginnt. gewäblt, wahrend seine nenliche Wahl nur bis Ende dieses Jahres gegolten haue. Tie Herren Schröter und Dr. Höckner sprachen ihren Dank slir die^.ms sie gefallene Wahl aus. Auch diesmal irneber bekam Herr St V. Hnrtivig Gelegenheit, ans daS Entschiedenste seine Abgeneigtheik, Stadtrath zu werden, zum Aus druck ni bringen, denn Herr St, V Fra»; emtzsahl?lros; der Vor acht Tagen bereits ganz energisch gegebenen Erklärungen des Herrn Hartwig glich diesmal wieder, sowohl beim ersten, wie benn zweiten Wahlgang dessen Wahl zum Rath aris den schon in voriger Sitzung von Herrn Thiel befürworteten Gründen diingendst: cs werde ja doch Herrn Hartwig mit dem Fort;ichen von Dresden nicht Ernst sein. Herrn Hartwig ist eS aber Ernst. Er rnst mit nachdrücklichstem Tone: „Ich will eben nicht und werde ich doch gewählt, io ziehe ich wirklich fort von Dresden, d. h. — nur uns ein Vierteljahr, dann komme ich zurück »nd wenn es die Wählerschn't will, sehen wir n»s in diesem «aale wieder: io wird .' gemacht und io bleibt s !" Uebrigens müsse er sich wundcrn, das; gerade Diejenigen ihn in das jeweitige Kollegin!» wünsche», die ilm, io lange er Stadtverordneter sei, niemals unter stützt hatten: die Heuen Thiel und Franz seien immer seine bocb- gr'cbäpteii vereinte» Gegner gewesen, das; gerade sie ilm vorsihlügen. nun - man merte die Absicht und werde verstimmt. — Die Ab stimmung brachte Henn Hartwig immelhin im zweiten Wahlgange nn dritten ln Summen - Die in den Wahlgnnge» über seinen S'-'L und nicht- Eiligere« zu tlmn So«ma»«liä SW L»ä tzoptomder ISS« wohl Dre-drn im Allgeineint» aus De" - - - Ichii'siecn Stinnnen rersvlilkerlen sich inst geringen Zahlen aus die ^ keit dir vom Ge Herren Stndlralb Meng >Wiederwahl: und St. V Dr. Blochwitz. fgr Hansiverksleö TO-enbeia, Tr. Schumann und einige andere. — Bei der Beschlich- -ah die besten un '.ii-ne, nbm die B." 2a 3l des diesrälirigen Hanshalistzlancs, j Werkzeuge und .^ iver ee die Ausgaben und Einnahme» bezüglich der Ban. Wohl mau- und Feire>volr;e>. des Beuiiessniigsamlcs, der Fenerloschan stali und den Zunbuß an die Kgl Polireidirettion betreffen, und bezüglich deren den iiadtrasistichen Borscblngen mit nnr ganz^inbe- deirkender Abiverchnng beigetreten wird, gelang cs dem St.-B. Sensiarili einer, Antrag dirrrlgnbrrngen der den Aach ersucht, die Ge balle derNütc'.sie» Feneiwelnlerrte. :venn die letzteren drei Fahren» Dren.sw gewe'e». von 87o an' sir r r Mark;»erbolien. Bon Herrn Sk. B. Hartwig rvrirde bei dem .stabile! der Woblsabrtsboli;ei eines wirklich 'el>r anstossigen und leider immer melir um sich greifende» Nebel st,indes eines ehestes innerer Schuljugend gedacht, nämlich der Be- nrdelnng der Mauern und Harster mit Kreide- oder Kohleschmiere- Icic!!. dre in den schamknesteil Figuren :c ;>IM AilSdriick kommen. Es ist iedeinalls verdienstlich, gegen dergleichen 2lrrsschreitunge» endlich einmal auch in dreien! Saale durch einen Antrag zu Felde :r: neben: der Hattwrg'sibe Anirag. welcher wärmste Unterstützung sinder, ecnicbr dcn üratl». durah die Organe der Woliliahrtsvolizer dcn nr incni-ben Tlieilen anßerordeittlich häufig cmstretenden Be- irrseirnigen der Hänier durch .Kreide, Kohle und nndere Stoffe ener- g.'rl' entgegen: eien und die Tlräter zur Anreige bringen zu lassen! - Wahrend der 'ehr leblia'lcn Debatte Ivard mehrrach behauptet, cm groszer Tbr rl der Scbnlurgend, besonders natürlich der männ- Borüdergehenden Etwas gesagt, da könne machen, daß er weiter konniie, wenn er ißte laaene reichere Ärrsslattnng au>/ui>d dem Äus- >eno. wird sie bewilligt, aber von Herrn St.-V. neo. wer stn: T r d.. Iahen, ern bedauerlich neck,es Wesen zur «chan trüget, was beion- deis beiaevtlis, werde, wenn die Schulen schließen: werde solchen rohen Frrrraen non einem er unter Umstanden nur ,,,, , „nim: aar noch Treirhe haben wolle". So bedrohlich dürsten indeß dre Situationen, Gott sei Tank, nur äußerst vereinzelt ausietien; immerhin kann es aber nicht schaden, wenn. wie.Herr «t. V. Lingke anregle, am!, dre Tehrenchait ans das Allerslrengsle Ausschreitungen erioalniier 2lrt, wie Wandehesttdelung n. s. w. nnansgeietzt verbäten uns de; bestraiien. — Tre Anlagen auf dem Lindenauplatz werden demnächst bedeutend erweitert n»d verschont, ia für diesen Platz ge nug: nicht einmal der zuerst vvrgelcgte Plan des Rathes. Während sonst b> inal, alle Pläne als zii opulent, zu kostspielig und dergl. bei» dies-eilgzeii Fananzansschn!: Einschränningen erfahren, mn, drcn r: aber und koststneliger verbessert werden. Es tritt zwar Niemand gegen die ietzr vorgeschlae rch':>;gnt..>l>:cnk»t'prerhk oh wird daraus bmgcwie'en. daß es aufsallen müsse, hier so ge- s> vonu-rehen. wcrinend türstich erst bei dem Platz vordem W'.ttstrer Gniltnasium io sparsam veriadren worden sei: auch Herr S: B Waldmann weist aus dasselbe hin und will etwas in dem : Blaue em'acber haben und Herr St. B. Thiel erklärt, er e s-.st>. da er in der tzlahe des Hindenauplatzes wohne, der Ah nung enthalten und erincht den Referenten in der Sache, Herrn B Hariwra. doch dasselbe zu tlmn, da er gleichfalls ganz in derNähe s Platzes mohrre. Das werde er nicht thun, replizcrte Letzterer, ebenstnrenig rv:e es si Z, der Borredner getyan. als derselbe, noch an' der B". .'was..' wolmeud. die Errichlnna besserer Fußwege dort dm., ge'evr. Ta der Ton immer persönlicher zu werden drohte, sihnttl der Bäumende Werteres durch die Ermahmmg ab, dochsalche "Ai'scii'airde'.setzringcNl wr lasten, man befinde sich setzt am dein Puden wivlatze »iw nicht am der Bergstraße! —Zm Lallte des Alands wird dann »och die Bewilligung ausgesprochen zur Errich- lrnig emer sicruernm Treppe — der Nälh hatte eine eiserne borge st! lagen — westlichen Flügel des Stadtknmkenhanses, zur Hcr- ii aliüsg eines erlrolrren Fnßiveges am der Nordsette des zwischen der Bcoiitzbmgeniraße und der Flnrgrenze gelegenen Theiles der Leib.iaer'ira:e und rnr nuentgeltlichen Ueberlastring von Gas und Wasicc an das storim,' »ür die demnächst zu eröffnende Ausstellung m Handrverksteclmik »n Flora lstrurrdstück in der DstraPlllee. — Tw nw dieses Falw nw Han.halivlan eingestellten Einnabmen aus dcn stoimmmgrimdstücken iverdcn mit 555,5>ii«; Mark eingestellt und >o da i> -wichen Herstellungen irn genannten Gebäuden 18,804 Marl bewilligt. - 1!cl w die segensvendende, ausgedehnte Wirksamkeit des A ! b e r I - B ereins im Fahre Id88 ist soebcir ein von dem Ae- iciäsisirilwer desBcrcins, Sberi'Ilewlnant 1>r. Naundoesf, zusammcn- nestcwicr aa:srrlnlict,er Bericht criuncnen. An erster Stelle bringt dasilla a»s;rrgc,weiie Nirttlierlniigen aus den Geschäftsberichten der Z o i w ereii'.e. Es folgt sodann ein Bericht über daS Institut der Al!erturcrinnen. Den werteren Mtlherlungen ist zu entnehmen, da» vom Bereine irn vergangenen Fahre in Dresden-Altstadt 133, r» Neustadt 50 Kranke ambulant vcrvstcgt ivnrdcn. Fn der Poli- lliml wurden 3717 Knuste behandelt. Fn der chirurgischen HiisS- slation, Kaiser Wilbclinviatz 1, fanden >43 Kranke Hilfe. Weiter w ird dann airsstidrilch über das Eaioia-tKranken-sHauS berichtet. Ai.r I. Fanuae war der Krankenbestand 5!), nämlich 33 männ liche »nd 2st roeibliche Kranke. Fm Lause des FairreS 1883 wurden cm'gcnommeii 330 männliche urrd 284 weibliche Kranke. Fn Be handlung blieben am Fabresschlussc 75 Kranke, nämlich 40 männ liche und 2!) westliche. Es fallen aus 372 männliche Kranke 10 A>st. aut 3l0 werbliche Kranke 0 900 durchschnittlich pro Kops 38.» Tage. 145 gebessert, 3l auS anderen Gründen der Polnklinik für Frauenkrankbcitcn wurden insgesanunt 102 Frauen behandelt, in der für Augcukranke 332 Patienten. Ferner gicbt der Falrresbcricht noch Rechenschaft über die Pcrwaltung des Krankenhauses Grunau und über das Zrehtiirderwescn in Dresden. Nach dem Rechenschaftsbericht ke rnigen die Eümahmcn 77,070 Ml., die Ausgaben 09.571 Mk., es schloß demnach daS Bcrichtü>ahr mit einem Kasscnbcstand von 7400 Mark ab. Das Lercin.Lvcrmögcn bestand am 1. Januar 1S31 auS 120,004 Mark. — Ans Anlaßdcö in Lo schwitz stattsindendcir Kirmcs- fcsles läßt die Sächs.-Bähm. Tampsichisssahrtsgesellschaft Sonn tag Abend lO Uhr cm Ertradampfschisf vonBlasewitz-Lvlchwitz nach Dresden verkehre». — Zwei schöne Pferde muhte am vorgestrigen Tage die Berwaltung der Dresdner Straßenbahnen todtstechen lassen, welche bc»:> .Hinstürzen durch dcn eigenen Wagen derartige Verletzungen erhalten batten, daß ihre Tödtuna unadwendlick war. Krauten wurden 310 geheilt, 11 entlassen. 112 verstärken. In 30 BerpslcgungStage: d. i. Von dcn 082 behandelten ihn mache, antwortete er m gutem Deutsch: „Dresden ist sehr schön, doch habe ich es mir groß städtischer gedacht! ' Xl riebt! — Ter Fahwlan der Schmalspurbahn Radebenl- Radeburg. weiche am 10. d. M. dem öfsenltichc» Bcrkehr über geben werden soll, wird in jeder Richtung 3 Züge enthalten, welche mit ca. l Vestündiger Fahrzeit zwischen de», Endpunkte wie folgt verkehren werden: Ab Radebeul im Anichlus» an den 7 Ubr 25 M. früh von DreSdcn-Reust. abaehenden Zug nni 8 U. 20 M. früh, Äliiknnft in Moritzburg 0 U. OM., abMvritzbnrg!» ll. llM-, Anknntt in Radcbnrg !»ll. 51M. Borm.: sodann ob Radebeul mit Anschluß 1 U. 55 M. Nachm., von Dresden - Neust. 2 ll. 15 M. Nachm., Ankunst in Morikburg-Elscnberg 3 ll., Abfahrt von Moritzbnrg 3 U. 0 M.. Anfunft in Radebnrg 3 ll. 40 M. N'aclnn. nnb endlich ab Radebeul »ist Anschluß 8 ll. 5 M. Abends von Dresden-Neust.. 8 u. 45 M. 'Abends, Ankunft in Moritzbnrg 9 ll. 29 M., Abfahrt von Mvritzburg 9 U. 3,5 M, Ankunft in Radebnrg 10 ll. 15 M. Abends. In uingekehrter Richtung: ab Radebnrg 0 N. früh, ab Moritzbnrg 6 U. 46 M., Anknntt in Radebeul 7 U. 30 M. mit Anschluß an den Zug. »velcher 8 U. 5 M in Dresden-Reust. ein- trifst; sodann ab Radebura 11 U. 5 M. Vor,»., ab Moritzbnrg 11 U. 51 M., Ankunft in Radebeul 12U.35 M,. Ankunst in Dresden- lNeust. 1 Uhr Mittags, endlich ab Radebura 6 U. 35 M Abends, ab Moritzbnrg 7 U. 21 M.. Ankunft in Radebenl 8 N. 6. M, Ankunft in Dresden Neust. 8 U. 48 M. Abends Alle Züge halten außerdem in BerbiSdorf. Bärnsdorf, Dippelsdorf, Loßnitzgrimd. Weißes Roß. — Das Königreich Serbien hat in Sachsen zwei Generalkonsulate errichtet nnb zwar in Dresden und in Leipzig. Zmn General konsul Serbiens in Dresden wurde Herr Karl Mankiewicz, der Eher des Bankbanses Elimehcr, zu dem in Leipzig der Bice- präsidcnt der dortigen Handelskammer Affr. Thieine 8v». ernannt. — Anläßlich der bevorstehenden Eröffnung der Ausstellung für Handioerkstechnik hat der Allgemeine Dresdner Hand- merkervcrein an alle Handwerker- und Gcwcrbevcrelne Deutschlands folgende Einladung erlassen: Welch hohe Bedeutung und Wichtig- Geiverbeverei» -u Dresden veranstaltete Ausstellung chint, speziell für das Handwerk hat, erhellt daraus, und neuesten, zum Lheil noch wenig gekannten Werkzeuge und Hilssmaschincn aller Handwerkügatlungen zur Aus stellung gelangen, resp. in ihrem Betriebe vorgesührt iverden sollen, j Soll das denlichc Handwerk gegenüber der Gcoßindnstrie wieder zu Ebren kommen und der goldene Boden desselben, der jetzt tictcr denn ehemals liegt, wieder aufaesiinven werde», so ist cS Pflicht jedes Zugehörige», die Augen für die ans dem Gebiete der Hand- wcitstechnik geschehenen Fortschritte osten zu halten und die Elrungcnschattc» der Neuzeit in den Dienst des praktischen Lebens zu stellen. Anregung hierzu bietet die erwähnte Ausstellung, in welcher Fcdem Gelegenheit geboten ist, sich über den Gebrauch der für sein Fach bestimmten HilfSmaschincn und Werkzeuge an Ort und Stelle insormiren zu können. Ta Vereinen in der Regel Fahrpreisermäßigungen zugcstcmden iverdcn, ermäßigte Eintritts preise aber für diesen Fall vom AuvslcllvngS Eomito bereits zuge- , sichert sind, so ist auch dem Minderbemittelten durch Anschluß an ! eine größere Korvoration für ein verbältistßmüßig geringes Opfer ! die Möglichkeit geboten, des Segens dieser Ausstellung theilhaftig zu werden. — Der Scilcrgcscllc Karl Kwiaton a»S Smollna, der einen über die Brust reichenden Vollbart trägt, 40 Jahre alt ist. hat am 3. d. M. einem 13jäbrigen Mädchen, bei deren Eltern er früher gewohnt bat. unter Anwendung von Gewalt (Feslbalten und Zu l,alten des Mundest die Haare abgcsckmitten und sich nach Herzu kommen der Mutter unter Zurücklaszung der Haare entfernt. Kivia- ton bat Dresden eiligst verlassen. — DaS Schmücken der Fayaden der Häuser mittelst Gold grundcS und bunter Farben malerei wird jetzt in Dresden bäufiger. So ist gestern Morgen vor dem, dein Amalienbose gegen über gelegenen Hause die Hülle gefallen, welche die Arbeit von Malern und Vergoldern bisher verbarg. Der Schmuck macht sich recht stattlich und giebt einen vortheilhastcn Eindruck; Jrucht- schnuren und bunte ornamental gehaltene Felder wechseln ab. Gar nicht Übel sehen zwei aus Goldgrund gemalte Jraucngestalten mit Genien auö; die holden Schönen haben auf jegliches Gewand ver» zichtrt, was bei der jetzigen warme» Witterung ihnen wohl keinen Schnupfen zuziehen wird. Sie sind in durchaus gesitteter Haltung hingelagcrt und sehen viel seiner auS, als die plumpen Gestalten an einem anderen Hause an der Pferdebahn. — Die letzte Karlsbader Kurliste schließt! mit der Nimmer 20,831. — Mit großem Bedauern haben die Mitglieder des HoftheaterS von der schweren Erkrankung rinr» geschätzten Kollegen Krnnt- niß genommen, der statt setzt sein 25jähr»geS Bühnen, feiern, in einer Privatanstalt Heilung von tiefer N tung sucht. — Gegenwärtig steht ein großer, gesunder und starker Kastanienbaum daS zweite Mal in dieiem Jahre in schönster Blütbe und im frischesten Blättergrün vor der Billa Königs- brückerstraße 88. — Im Tivoli-Tunnel amüslrt gegenwärtig ein „Jllu- sionist", Herr S. Hamann, daS sich dort allabendlich zahlreich ein findende Publikum mit seinen hllbsch und geschickt durchgelüdrten Zauberkünsten auf das Angenehmste. Da den Besuchern gegen dir gelöste Entreekarte noch ein GlaS Lagerbier extra gratis verabfolgt wird, so gestalten sich diese Zauberabrnde zu einem ebenso billigen wie kurzweiligen Vergnügen. — Im Restaurant Bazartunnel in der Baderaasse findet von heute an ein großes Kellertest mit Doppelkonzert statt. — Wir berichteten kürzlich, daß der Braumeister Hähnel in Großsedlitz in Folge Genusses trichinösen JlccscheS er krankte und bald daraus starb. Auch dessen Tochter erkrankte und ist noch nicht wieder hergestellt. Vorgestern wurde in demselben Hauswesen ein zweites Schwein geschlachtet. Der zum Fleisch beschau« nach Pirna mit einer Aleischprove entsendet« Bote war noch nicht zurückgekehrt, als man von den übrigen Thetlen deS Schweines einiges gelocht Halle. Glücklicher Weise hat Niemand von dem Fleische genossen, denn die Untersuchung hatte ergeben, daß das Fleisch stark trichinös war. Nächsten Tages wurde rin drittes Schwein desselben Besitzers geschlachtet; es stellte sich heraus, daß auch dieses stark trichinös war. — Landgericht. In der Gemeinde Nieschütz bei Meißen herrscht in Ermangelung eines Gemeindepolizcibeamten di« löbliche, an den sog. Vierrciheschank rrtnnemde Sitte, daß allemal ein Ein wohner des Dorfes anketcn muh, wenn e» sich um den Transport eines aufgrarifsenen Individuums an die Vorgesetzte Behörde Han» delt. Die Jour nach dieser Richtung batte am 4. Juli d. I. der 46 Jahre alte Wirtbschastsbesitzer Sornitz, ein Mann, an dessen Ruf in moiaiischer Beziehung nicht gemäkrlt werden kann und dem auch Niemand bestreiten wird, daß er das Wohl seiner Gemeinde sederzeit zn fördern bemüht ist. Allerdings eignet sich der brave Landmann durchaus nicht zur Vollstreckung von Befehlen, wie ste die obwaltenden Verhältnisse bedingen und hieraus erklärt sich auch jenes jämmerliche Fiasko, das Sörnitz an dem vor erwähnten Tage zu verzeichnen batte, als er einen, von den Gen darmen Rosenkranz verhafteten Landstreicher anS Stade an die Königl. Amtshauptmannschast in Meißen ablicsern sollte. Die Uebergnbe deS Arrestaten fand im Gasthofe zu Nieschütz statt und gleichzeitig überreichte der Gendarm dem. vom Gemerndevorstand Knoblauch kommandirten Transporteur Sörnitz die Reisepapiere, sowie das Original der Anzeige zur pflichtgemäßen Ablieferung an dir vorerwähnte Behörde. Einen gemüthlichcren Transporteur konnte sich der Gefangene gar nicht wünschen, und deshalb wird «S ihm auch Niemand verarge», daß er unterwegs, in der Nahe von Diera und ungcsähr noch sechs Kilometer von Meißen entfernt, seinen Begleiter sreundschafttichst ersuchte, ihm doch die Papiere ausznliändigcn. Der Arrestat molivirte sei» Ansuchen m»t dem Hinweis, er wolle sich schleimigst Arbeit suchen, und unte diesen Umständen fand Sörnitz seine Mission nach Meißen eigentlich für überflüssig. „Na. wenn's kecne Umstände und leen Schaden für mrch macht, hab'ch regentlich nischt derwider!" meinte der Transporteur und würdevoll übergab er sodann, nachdem der Landstreicher die Bedenken de» biederen Nieschützcr» vollends mit einem frommen „I. Gott bewahre! " zerstreut batte, die erbetenen Aciirlegitimationen sammt der Anzeige rc. an den Gefangenen, der . -u «um hatte, a» au« dem GefichtSkrel« neS bisherigen Begleiter» zu verschwinden. Selbstverständlich and die Sache noch ei» Nachspiel vor Gericht und Görnitz, r seine damalige Einrnlchaft als Beamter, tm Sinn« dr esche-, durch die Freilaffung seine» Arrestaten gewiß gröblich, wen» auch auf fahrlässige Weise verletzt hatte, kann stcb durchaus nicht darüber beklagen, daß ihm der Gerichtshof I Taa Gelängniß auferlegte. — Mit recht schwerem Herzen ging am frühen Morgen des 15. August ein lnrflgcr Bürger heim. Man bedenke seinen Schreck, als er plötzlich nach elnei» grmütlilichen Schläfchen im Tempel der freien Natur die Entdeckung machte, daß seine schwer- goldii« Uhrkette mit Anhang lm Werthe von 309 M-, rin Geschenk seiner wackeren Ehehälfte, sammt dem daran befindlichen Stunden zeiger abhanden gekommen war und wer begreift die Aufregung seiner Gattin, als sich diese schließlich von dem Verluste ihrer kost baren Wiege,iscslgabe überzeugte. Ans dem bedaiiernSiverthen Verlustträger war leider nichts Genaue» hrrauStukrieaen und so naln» denn dessen Frau dl« Angelegenheit selbst ln die Hand, d. h. sic erstattete umgehend AnzZge bei der Königl. Polizei und hatte auch sehr bald die Freude, den Aufenthaltsort der Kette zu erfahren. Hierbei stellte sich heraus, daß Wilhelm Oscar Bach mann, ein ca. 30 Jahre alter und schon oft kriminell vorbestrafter Dachdecker die vermißte Kette für einen ganz geringfügigen Betrag verkauft hatte und zur Rechenschaft über den Erwerb des werth- vollen Objektes gezogen, behauptete dieser übelherüchttgte Mensch, er habe die Kette am frühen Morgen des iS. August von dem izroßen Unbekannten, der diesmal Seisert hieß, Matrose und aiG Stettin gebürtig ist, in der Pflaumen - Allee zwischen Eotta und Dresden für 21 Mark gekauft. Ter Gerichtshof unter Vorsitz des Herrn LandgerichtSdircetor Trummler erachtete auf Grund der um fänglichen Aeiveisausnnlnnr dcn rc. Bachniann leibst dann schon der Hehlerei slir schuldig, wenn sich dessen Angabe über den Erwerb ver Kette bestätigte, und crkannte demgemäß auf l Jahr Gefängntß und 3 Jahre Ebrcnrechisverlust. Fortsetzung ve« lokalen ThelleS Seite ». icrvenzerrüt- TailtSqkschichtt. Deutsetje« Reich. Unter den zur Briivc'hniing der alljährlichen großen K a isermanvver geladenen gelrönlen Häuptern und tüiilllchcn Personen befinden sich in der Regel auch ldiejeuigen. welche Inhaber von Regimentern sind, die an den Tr»ppe»nbu»gen unter den Anaen des allerhöchsten Kriegsherrn lheilnehinen. Bo» den diesmal Geladenen weiden bei der Parade des 7, Armeekorps dem Kaiser ihre Regimenter vvrtühren der Großherzog von Olden burg das Westfalische Kürassier Regiment Nr 1. n ln nuito dessen sein zweiter «vhn, Herzog Georg, als Preni, Leutnant steht, der bei der Parade ebenfalls eintreten wird, »nd Fürst Woldcmar zur Lippe das «i. Westsill. Ins. Reg. 55 .König Ludwig von Banei-i, welcher Ebes des I. WeMl. Husaren Regis. Dir. 8 ist, läßt sich durch den Prinzen Leopold vcrlrewn. Das 5. Weslsäl. Ins. Reg. Nr. 53 wird der deutsche Kronprinz seinem Kgiserlichen Vater vor führen, und dos 3. Wcstsäl Fnsi Reg. 'Nr. 13, mit dem Prinzen Alexander von Preußen a» der Spitze, dcsilire». Bei der Parade des 8. Armeekorps wird der Gwßherzvg von Sachsen Weimar das Rheinische Kürassier Regiment 'Nr. 8 und Erbprinz Leopold von Hohenzollern, General Leutnant n In «uito des Hvhenzvllcr'schen Füsilier Regiment Nr. 10, dies Regiment in Vertreimig des Ehess, seines Vaters Fürsten 'Anton von Hohenzollem, vorbeisiihren. Auch werden die Genernle Grus v. Werder, Ebes des 4. Rhein. Infinit Regts. 'Nr. 30, v. Beher, Ehes des 'Niederrheinischen Füsilier- Regiments Nr, 39, und Frhr. von Barnekoiv, Ebes des 0. Rhein. Inf. Regts. Nr. 08, z» den Manövern erwartet. DaSHauptgnarlier des Großen Gciicialstahcs mit dem (Keiiernl-Fkldmarichnll Grasen Moltke und dem General Ounrtierineister Graten Waldersee an der Spitze, wird vom 1t. September ab bis ans Weiteres in Benrath sei». Der Reichskanzler F ü r st BiSmarck ist mit dem Konricnuge der Stettiner Bahn aus Varzin in Berlin wieder cingetroffen. Während sonst über die Reisen des Kanzlers das größte Geheimnis; zu herrschen pflegte, war diesmal die Ankunft offiziell im „Hoi- oerichte" nngezeiat worden. So hatte sich denn ans dem Bahnbosc ein zahlreiches Publikum zur Begrüßung einacsunden. Zum Em pfange des Fürsten waren anwesend der Wirkliche Lcgationsrath Gral zu Rantzau mit seiner Gemahlin, der Gräfin Marie, der Tochter des Fürsten, der Vortragende Rath in der Reichskanzlei Geh. Rath Dr. Rvttenburg, sowie eine Anzahl Herren aus dem auswärtigen Amt. Ein Thcil des Bahnhofes war in einem artigen weiten , . ibnhotcs war m einem ziemlich Halbkreise abgespcnt. 'Nach der Fürstin. bei der die Spuren der langen schweren Krankheit vollständig verwischt sind, entstieg der Kanzler dem Salonwagen. Der Fürst, welcher den bekannten großen Schlappbut. einen langen dunklen Ueberzieher und vor den Augen eine stählerne Schutzbrille trug, sah recht wohl, «namentlich stark sonnenacbrämit aus. Nach herzlicher Begrüßung seiner Angehörigen begab sich der Fürst, sich leicht aus einen derben Knotenstock stützend, durch das Empfangszimmer zu seinem Wagen. Unterdessen hatte aber daS stark nachorängende Publikum die Schutzmannskette durch brochen und war dicht in die Nähe des Fürsten gelangt. Laute tzurrahrufe von allen Seiten erschollen und tief den Hut ziehend dankte der Fürst für diese Ovation. Im offenen Wagen begab sich der Kanzler, ihm zur Seite sein Sohn Gras Wilhelm, nach den; Palais m der Wilhelmstraße, in einen; zweiten offenen Wagen folgte die Fürstin mit ihrer Tochter. Das vor dem Bahnhof zahlreich versammelte Publikum brach bei der Abfahrt des Fürsten nochmals in taute Hochrufe aus. Je acht Jahre Zuchthaus ist die harte Strafe für jene zwei deutscher; Landwehrleute, welche sich, wie wir jüngst meüwten, weigerten, m einem Viehwagen zu dem Orte der Landwehrübunaen zu fahren und die eine Anfrage des Inhalts, ob sie verpflichtet wären, sich eines solchen Transportmittels zu bedienen, an dm Kaiser Wilhelm nach Gastein richteten. Ein neuer Manövcrwagen wird für den Kaiser gebaut, dessen oberer Theil mit Glaswänden versehen wird. Auf diese Weise würde eS dem Monarchen möglich werden, Manövern. Paraden und andere« öffentlichen Vorgänge!; selbst bei ungünstigem Wetter * tn. frische sich tägigen Parti Oesterreich. Von einem bedauerlichen U « alllS wurde die Familie des Herzogs von Sermoneta, welche in Lanvro ln Sommer- ndet, betroffen; während die Ettern auf einer mehr- , : abwesend warm, machte der Prinz mit seinem Hof meister einen Ausflug nach dem Monte Plan, stürzte dabei und og sich mehrere ernste Verletzungen, namentlich eine am Kopf zu. km zufällig in Landro anwesender deutscher Arzt legte dm ersten verband an und es geht dem verunglückten Prinzen besser, so daß sich derselbe außer Gefahr befinoet. Im Laufe der letzten Tage wurde von der Wiener behörde tm Bezirke Margarethen eine ans 21 Personen b« Falschmünzerbande verhaftet, welche falsche Silbergulden- kllcke verbreitete. DaS gewonnene Geld soll nach Budapest ge sendet und dort zu anarchistischen Zwecken verwendet «orden sein. Der Ehes der Falschmünzer ist Vater von nicht weniger als 17 Kindern. Die Polizei leugnet jedoch den Zusammenhang mit den Anarchisten. Ungarn. Ein schreckliches Unglück hatsicbzugetraaen. Mehrere hmchert Leute kamen von der Wallfahrt aus Maria-Pocü zur Neberfahrt nach Nammy Die betrunkenen Fährleute unter ließen die Befestigung der Fähre, so daß dieselbe in dem Moment, als der Beltccr Einwohner Alexander Papp mit seinem Wage» hincinfnhr, ;unkivpte. Sämmtliche auf der Fähre befindlichen Leute fielen in die Theiß, die an der Ungliicksstelle von dm um Hilfe rufenden und mit dem Tode kämpfenden Menschen ganz bedeckt war. Mehrere am Ufer stehende mnthige Burschen sprangen in'S Wasser, um die Verunglückten zu retten. Ein gewisser Ivan Luga zog allein sechs Menschen auS dem Wasser. Der Katastrophe sollen zwanzig Menschen zum Opfer gefallen sein. Frankreich. In Are ecru bei Dijon wurde ein ehemaliger Rach vv»; Appellationsgericht von Besam,nni, Namens Tnpard, als er mit seinem Sohne in der Nähe seiner Wohnung spazieren ging, von eine»; Manne Namens Marquis nicdergcschossen; der Sohn erhielt cbcnsalls einen Schuß in's Herz, als er seinem Vater bei- springen wollte. Ter Mörder wurde sestgenomme». Nach seiner . ;zs zu fünf Jahren Gcsängniß verurch Das Journal „La Franke" veröffentlicht eine Unterredung eines keiner Redakteure mit dem Conseil-Präsidenten Fern, in St. Dis. Fern, versicherte, daß China den Krieg weder erklärt, noch Lust habe, denselben zu erklären. Der Minister tadelte lebhaft die Schärfe der englischen Journale, deren Sprache in keiner Weise mit dm herzlichen Beziehungen, welche zwischen Frankreich und England beständen, übereinsttmme. Der Fried« mit England sei «ln kostbare« Gut. sowohl <ür beide Länder wie sür Surooa.
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