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Dresdner Nachrichten : 04.10.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-10-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188410040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18841004
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18841004
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-10
- Tag1884-10-04
- Monat1884-10
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.10.1884
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«r. «'S i solle. ^>ie ^ bo» chieu m» de- — Dr»»«!»»«^ Sott» » — . .,,,.. . ^ , . . ..... einer , . . . ii 77.0«.X> Mark >e zur Hülste m die Hanshaltpläne schließen soll, war nn ollen drei Togen so stark besucht, wie wohl und 1886 einzustellen, heute noch .anssetzt- und „och nie seit dem -16jährigen Bestehen des Etablissements, denn .. ... . . . .. --- - " . . ^ Sonnabend hatten sich gegen 3000. am Soi mindestens 150o0 und o>» Montag ca. 7000 frol Veranlassung eine »veitgrhetide Generosität geübt , . Gründe, die Herr Gerlh-Nolitzsch gegen den Rnthsvorichlag brachte, sind uns nicht recht verständlich geworden; es schiel dessen, als wenn der Redner die Sachlage verkenne, iveniasteni hniihlete» die obigen Herren und die große Majorität de» Ko! dvlmnentirte durch die Abstimmung, daß sie leine Gründe auch nicht silr stichhaltige ansehe. — Wahrscheinlich wirb »och im Laufe dieses Monats der Stadtrath eine gemeinsame Sitzung beider Kollegien c inberuseii, um die noch bezüglich des diesjährigen städtischen Haus« haltplaneS zwischen den beiden Kollegien bestehende» Differenzen zu endlichem Ausgleich zu dringen: er selbst, der Rath, hat betreffs mehrerer Punkte I>eceits bermittelnde Beschlüsse gesafrl. Im Uebri- geu ivurde die 18 Okmiimern starke Tagesordnung glatt und ohne vieles cäercde kurz erledigt. — ErwähnenSwerih a»S derselben er scheint uns nur, das; man der Ncuvstastemiig des zunächst der Slrnvestraße gelegenen Tbeiles der Christianstraße und der Regn- Iirung des Trottoirs ans der östlichen Seile dieser Straße zustimmt, dagegen eine Beschlußfassung über die Natl>svorl..ge: auf dem Bischoisivege von der Köiligsbrückerstrabeilschlenße ab bis zui» Prießnitzbache eine zweite Neberiallschleiiße zu erbauen und die An schtaassnmme von der Jahre 1885 , .. . zunächst eine weitere Vorlage mit Berücksichtig»»« einiger inzwischen aiifgetaiichter technischer Bedenken erbittet. — Aus Alllaß der Handwerkstechnischen Ansstellulig hier wird die Kgl. GrnerHldireltwn der sächs. Staalsbahnen Sonntag, den Ich Ott. Ertrazüge von Lcivzig und Wurzen über Riesa nach Dressen und zmüch sowie von Grimma, LelSi.'g. Dobeln. Roßwein und Rossen nach Dresden und zurück zu ermäßigten Fahrpreisen verkehren lassen. Die Absahrts- und Ankunftszeiten dieser Cztrazüge sind folgende: ab Leipzig 4 Uhr 35 früh, ab Wurzen 5 Uhr 20, m Dresden-Neust. 7 Uhr 38 früh: ab Dresd.-Nenst. 10 Uhr 15 Abends, in Wurzen 12 Uhr 19, in Lcivzig 12 Uhr 59 Nachts. Ab Grimma oberer Bahnhof 5 Uhr 35 früh; ab Leisnig 6 Uhr 12, ab Dübeln 0 Uhr 10. ab Rvßwein 6 Uhr 59, ab Nossen 7 Uhr 17 früh; in Dresden 8 Uhr 32 Bonn.: ab TreSd.-Neust. Abends 9 Uhr 25, in Nossen 10 Uhr 51, in Roßwein 11 Uhr 6, in Dübeln 11 Uhr 26, in Leisnig 11 Uhr 17, in Grimma 12 Uhr 19 Nachts. Die Billets, welche zur Rückfahrt am Sonntag Abend mit Extrazug oder am Montag mit gewöhnlichen fahrplanmäßigen Personenzücien benutzt weiden können, kosten von Leipzig ans in 2. Kl. 4 Mk. 50 Mg., in 3. Kl. 3 Mt., von Giimma ebenfalls 4 Mk. 50 Psg. lind 3Mk., Von Leisnig in 2. Kl 1 Mk , in 3. 2 Mk. 50 Pfg., vv» Döbeln und Noßivem m 2. KI, 3 Mk. ui 3. Kl. 2 Mk„ van Nossen in 2. Kl. 2 Mk. 50 Psg.. in 3. Kl. l Mk. 50 Pfg. In Leipzig werden außer dem BülelS mit Gagiger Giltigkeit ansgegeben, welche >n 2. Kl. 7 Ml. 50 Pfg., ui 3. Kl. 5 Mk. losien. — Nicht nur hier in Dresden exiüirt das Verlangen »ach Beleuchtung von Haasslnr-ii nnd Treppen seitens der HanS-§ pst besitzer, auch anderwärts fkrebi man darnach. So regen die „Zittauer Tagedl." wegen der bereits zeitig ei»tretende» Dunkelheit, für Zillan die Frage wieder energiich a». »»dein fis ziigleich daranf biniveisen, daß gerichtlichersci's die Bervflicklung der Wirthe hierzu mllgeiprocheii worden ist, wie die Verurtiieilnng eines Berliner WirlbeS cu einer bedenteiiden Entschädigung an eine Näherin, die in dem unbeleuchteten Flure seines Hanfes gefallen und verun» glückt war, doeumeiirilt. — Hellte wird die Lehrmittel- A u s 't ellu u g im Kgl. .-Zeughaus geschlossen. Möge» die Eltern diese sür die Erziehung innerer Jugend w wichtige Ausstellung nicht unbesucht lassen. Jeder sn.det bei der großen Auswahl der daselbst ausgestellten Gegen- sb ade Belehrendes lind Nützliches lind erhält Kenntnis! von dem großen Lehrapparat, welcher für die fetzige Jugend geschallen worden ist, im Gegensatz zu den geringeren Hilfsmitteln, deren sich noch vor kaum io Jahren die Schulen bedienen tonnten. Die Ausstellung bniigr durch ihre Bielsciiigkerk eure reiche Fülle und daS Beste, was ans dem Gebiete des Unterrichts durch eifriges und unermüdliches Sweben berittener Prämier als eine dringende Nothwendigkeit tür die Jen,Nett erschienen llt. — Professor Friedrich Zarn ck c. der berühmte Germanist an der Leipziger Universität, hielt vor einigen Jahren auch eine Reibe von Vorlesungen über das grüßre Gedickt der Weltliteratur, über Gvethe's „Faust". Dabei vassirte den, allverehrien und geliebten Gelehrten hin und wieder das kleine Malheur, daß er das altbe- rülmiie, sagemimiponiiene Weinlokal „Anerbach's Keller" ans der Gr»»,näheren Straße zu Leipzig mit der gleichfalls schon aut viele Jahre de-.- Ruhmes zurrickbiiüenden Restauration „Aeckerlcin's Keller" am Markt ebendaieibs! verwechselte, demienigen stiestalirail!, in iveici.em in neuerer Zeit die meisten al»de»i»'chen Fesisckinäuse, Retlora.tsbankerre :e. von Seiten der Leipziger Pro'essoren gehalten werden. Darob oft stille ,Seligteil" und unterdrücktes Lächeln in der Corona der Herren Srndenlen. Als aber unu in der Schluß- voilemnu am Ende des Semesters wieder seitens des wackeren Ger manisten ..Aeckerlem's Keller" invita Zliuerva an> dcn Schild er- hoücic ward und infolge dessen ein gewaltiges Kichern die Reihen der stiwirenden Jünglinge durchlief, das sich rasch zu laniee Frvh- lickkeir steigerte, wurde der Professor srra srinrs unbeabsichtigren Jrnoums bewrißl und ivrach nut vertäutem Blick zum größicn Gaudium der Anwesendeii: „Ja, meine Herren, ich bitte nin Ver zeihung; aber wenn Faust heule gelebt hätte, würde er als Akade- iiuurs gewiß „Aeckerlem'S Keller" den Borzug gegeben liabeu". — Am Donnerstag sprach Herr Bürgeischliii-brer Bibliothekar Wolf im Bürgers ereil, der Opvellvorüavt über die Bedeu tung und Einrichtung der Voiksbillliotbelcu. Der sreisließeiide Vortrag wurde mit großem Dank entgegen genommen, Fm An schluß daran beschloß ins», bei den Behörden m» Errichtung einer Volksbibliotdek in der OppeUvorstabt nachzusuchen. Gegenwärtig giebt cs in dcn Stadllhcilen rechts der Elle crs! eine, ivnlircnd links der Eibe bereits tüitt existircn. Betreffs der Stadlverordiielen- ivaklen beschloß man, wiederum mit dem Hausbcsitzcrvcrein Hand in Hand zu geben. — Heute Abend findet die bereits erwähnte totale Mond- si >rsteriiiß statt. Der Anfang der Verfinsterung ist um 9 Uhr !' Miiulen. Fn der Zeit von 10 Uhr 9 Minuten bis 11 Uhr 42 Minuten erscheint der Mond total verfinstert. Um 12 Uhr 42 Minuten verschwindet die letzte Sour der Verfinsterung. — Die neue Reitbahn von Oskar Pfafs, Lindenaustraße 38, der wir schon unlängst Erwähnung gethan, ist vorgestern von dem stattlichen Marstall des Benannten bezogen worden. Zahlreiche Gönner und Freunde besuchten von Morgens an die eleganten Räume, und die emgegangenen Gratulationen, Vouguets und Ge- ichenkc bewiesen, welcher allgemeinen Beliebtheit sich der strebsame Stallmeister Herr Psass erfreut. Abends vereinigte sich eine große Airzahl Reitfreunde zu einem gemeinschaftlichen Herrenreiten, dem ein speziell zu Ehren de« Tage« von ihnen arrangirteS, höchst ani» mirtcs Abendessen im Empfangszimmer des Instituts folgte. Für das englische und amerikanische Viertel ist dieses Etablissement, durch welches der Reitsport eine besondere Förderung eine große Annehmlichkeit. — De: Fortbildungsverein wird Sonntag den 19. October sein Etablissement begehen. — In einzelnen Gegenden des Königreichs Sachsen ticibt noch immer »er Spiritismus sein Wesen. Eine neue amtliche Vcr- östentlichung der obersten Kirchenbehörde bestätigt, daß zwar im Lause dieses Fabrcs eine Wendung zum Besseren eingetretrn sei. insofern als auS den bisher am meisten betroffenen Ephorien: Stollberg, Glauchau, Zwickau entweder ein Stillstand bcz. Rück gang gemeldet worben, oder wie in Marienderg, OelSnitz und Schneeberg ein siegreiche« Bekämpfen der Bewegung durch die Be mühungen der Geistlichen zu verzeichnen gewesen sei. daß aber trotzdem die durch den Spiritismus drohende Gefahr für weitere Kreise der evangelischen Landeskirche in Sachsen „noch immer nicht unterschätzt" werden dürfe. Es werde vielmehr dieser Erscheinung Geitzlio <r Verboten — Der heutige Ertrag der W ä sche«A u sstc ll ung in Melnhold'« Sälen ist für die Uttewalder oestimnit. Auch Herren dürsten eS nicht bereuen, einen Blick auf die dort ouSgebreitelen schönen Sachen geworse» zu habe». Heute Abend 6 Uhr wird di« Ausstellung geschlossen. — Ei» neues Verfahren, Brvd zu backen, hat ein Wies badner Bäcker Frank erfunden und zwar unter Anwendung von Malzwürzc, welche nnt dem Mehl vermengt, die Währung erzeugt und den Sauerteig resp. die Hefe verüdersiilssigt. Herr Bäcker meister Hantschel hier (Oppellstraße 10s bäckt und veikcnist solches Pate»t-M a l z d r o d, welches icines Geschmuckes und schäiien Aussehens halber gewiß viel Beifall sindrn wird, sich auch länger frisch »nd neubacken erhält wie anderes Brvd. — Die diesmalige Waldschiüßcbeiikittiies. weiche nwrgen und übermorgen mit einer solennen Nach- oder Jungkirines noch nie seit dem schon im Laufe tage ab »nd zu Gaste ans alle» en Kreisen der Bevölkern»« eingriimden. 7000 froher An Kuchen wurden über Zechzelmtcinsend Stückchen" verzehrt, und selbverstäiid- lich war daS Quantum des genossenen Rcisfee's und Bieres ein der kolvssalen Zahl der Kirmesgäste entsprechend grvßes. — Neuheiten. Einem Artikel, mit welchem die sv häufigen schweren Unglücke durch leichtfertige» Aiiwenden vv» Petroleum ver mieden werden können, gilt cS. besondere» Interesse zu schenken. Die Erste Dresdner Kvhlen-Aiizünder-Fabrik vvn Wvldemar Lang bein (Güterbahichofsttaße 15) stellt Kohlenanzünder her. durch deren Benutzung die Hii^ilsencihme von Petroleum beim Feueran- L°«Li Zwar hat man, als der ersterwähnten Tbat verdächtig eine, langer Zeit al» geistesschwach bekannte» Mensche» bemaltet, die Fra,l Ehler», welche bekanntlich durch mehrere Schnitte die Kehle tatioil mit koruuidsml a«o «. 0otot»r »1», Krebse sangen wollte, lusänmien Die ganze Ladung mit 40 Schrot« körnen, >var ihn, in die linke Brustfelle gegangen. . Sowohl in Sachen de« Wandsbecker LustmordeS wie de» ii falle» aus den Geldwechsler Kaner in Hamburg scheint uchultg ohne rin greifbares Resultat verlaufen zu wollen. "" Wm"" ' einen seit und v'envlinhrt wordkii war. 'hat denkeiben bei ier Konfron- , großer Bestiimittbeit al« den Thäler bezeichnet. Aber man weiß, daß d«e Peckon dasselbe auch mit Bezug aus den wieder entlassenen Schlächtergeiellen behatlpiei hat. nud man legt daher aus ihre Angaben nicht allzu starke» Gewicht. Andererseits wollen die Verwandten deS Verbasteten, die denselben bisher unterhalten haben, den Nachweis liefern, daß er an dem verhänanißvollen Abend weder in WandSbeck geiveien sei, noch Geld gehabt habe, nin die von dem Marder notorisch gemachten Ausgaben bestreiten zu können. Jedensall» wird, wie 'ich die Sache auch «ttwickeln mag, von einer Zurechnungsfähigkeit des Verhafteten keine Rede sein können. Auch bei dem Raubaillall auiKaner bat man cs. wie sich jetzt ergiebl, aller Wahrscheinlichkeit nach mit der Tbat eine» Irr sinnigen zu thilu, ,wenigsten,» , haben Beoback ngerrr »lachen sich völlig überflüssig zeigt, da dieselben infolge ihrer inten siveii Breiinkraft die Kohlen selbst ohne Anwendung Vvn Holz i» vollen Brand setzen und wobei jede Gefahr ausgeschlossen ist. Es ^ durck die Herstellung dieser Kohlenanzünder einem wirklichen Bedürsiilß abgehoben, zumal da sich die Feuemiig damit nicht theurer, sondern sogar billiger stellt als Holz. — Etwas Neues ,n Nacht geschirren bat die Firma E. F. Hippe in Langebrück kviistmirt und zwar sind diese unentbehrlichen Porzellan- oder Sleingiitgeiüße mit ei nein Deckel versehen worden, i» dessen hohlem Raum man aller 14 Tage einmal«frischen Karbol Kalk als Tesinscktivns- pulver schlittet, welches dem Inhalte des Gesäßes jeden Geruch be nimmt n'id abscbließt und sonach namentlich ui Kraulen-, Wöchne rinnen und Kiiiderziiiimeui sich ais sehr nützlich bewähren dürste. Betaiilttiich leidet muer den Ansoünstilngeli der Nachtgeschirre sehr die Farbe der Tapeten, der Möbelstoffe :e. und ist daher die neue Vonichlnng auch in dieser Beziehung sehr praktisch. In Dresden sind dergl, Paleltt-Geschirre vvrräthig bei der Firma User, Badergasse, und Tracksdors. gr. Meißnergasse. — Dem Gutsbesitzer Gärtner in En >inersd orfbei Medingen ist dieser Tage aus der Jagd das Unglück zugestoßen, ein aus dem Felde beschäftigtes Kind durch einen Schuß derart zu verletzen, daß dasselbe am Mittwoch sterben mußte. Es findet staalsanwaltschast- tiche Erörterung statt. — In Eh ein nitz bat sich dieEoiistituirnilg einer Schneider- I n n u n g vollzogen und insolge dessen der dort seit 1873 bestan dene „Verein selbstständiger Schneider" aufgelöst. Die Innung um faßt den ganzen Bezirk der kgl. Anitshauptlnannschast Chemnitz. — Ein rassiniucs Bürschchen von etwa 14 Jahren gesellte sich in Chemnitz zu einem Geichirrsührer und bat darum, ein Stück milsabreil zu oürsen, was ihm auch gewährt ward. Unter der Sitz decke hatte der Manu seine Brieftasche liegen, in der sich auch em Geldbrics mit 685 NU. befand, und als er einer Besorgung wegen den Wagen aus kurze Zeit verlassen, stellte sei» junger Fahrgast sofort eine Rcvidirung im Wagen an. Als der Mann zurückkam. war der Gast verschwunden und — der Geldbriei auch. Zum Glück gelang es noch am selben Abend, das gaunerische Bürschchen zu er tappen und scstziinehmeli; der Geldbrie» war auch noch da. nur waren bereits 2 Ml. von dem Gelbe verlhau worden. — Die nrneJnstnilerle-Käserne in Zwickau wird am l. Juli 1685 bezogen werden. — Am Wcildesrand des kgl. StaatsreviercS Halbend orf bei Bautzen war am Montag Nachmittag durch den Leichtsinn eines lojahrige» Knaben Feuer aiigelegt worden, und ist es nur dein energischen Eingreifen der sceiwilligeu Feuerwehr von Leichnam und einer Anzabl Tagelöhner zu dnnten, dag man des rasenden Elementes Herr wurde. Bei der heii'chenden Dürre iomiie jonst der ganze I korps, Wald zerstört werden. — Das Wochenblatt Uir Reich en bach i. V. schreckt: „Nach- Aeudcrung seines Benehmens nicht ciutritt, nach der Irrenanstalt überführt werden soll. Die Nachforschungen nach dem dritten Raub- genvssen sind bislang vvllsländig im Sande verlausen. Der Füsilier Maaß von der 11. Kvinpagnie des Garde-Alexandcr- Regiments in Berlin sland in der vergangenen Nacht auf dem zweiten Hofe des alle» Schlosse» Wache. Er wurde vvn dem die Rvnde machenden Offizier schlafend angetrosfe». Kurz vvr 6 Uhr hörten die anderen Posten einen Schuß fallen und fanden, nach dem sie dem Schalle gefolgt waren, den Maaß tvdt aii, Boden liegen. Zu seinem Selbstmorde hatte er zuvor Patronentasche und Seiten gewehr abgelegt und in hiiiaeducktcr Stellung das Gewehr sich nus vir entblößte, linke Brust gesetzt und mit dem Seitengewehr abgc- drückt. Der Tod war sofort eingetreten. Die Kimel, welche mitten durch'» Herz gegangen, an der Wand jedoch abgepratlt war nnd ihren Rückweg in den Körper deS Selbstmörders genommen hatte, wurde bei der am Morgen statlgehablen Untersuchung seitens des Stabsarztes nicht aufgefim-cn, weshalb man darauf schließt, daß dieselbe wohl ini Körper sitzen geblieben sein mag. Merkwürdig ist, das: andere Posten, welche in nächster Nähe standen, den Schuß nicht gehört^ während derselbe doch von entfernter stehenden Sol daten und Schiffen aus der Spree vernommen worden ist. wvz» wohl der Standpunkt des Selbstmörders auf der Galerie nnd das stürmische Regemvetter beigetragen haben mag. Maaß diente im zweiten Jahre und war bereits verheirathet und Vater zweier Kinder, denn er war erst im letzten Jahre ansgebvben. In Nvrdschleswig steht dem Pastor Bahnscii in Büldernp, früher Pastor >» Tviidern. die Am t»e» tse tzu ng bevor, weil n sür Arbeiter jedenIBeruss 1t, Sliftungöfest in Bachs trägUch werden wir vvn verschiedenen Scilenlzngleich aus eineErichein- ung aufmerksam gemacht, welche in der Nach; zum vorigen Sonntag gegen 2 Uhr Morgens beobachtet worden »l. Durch zwei rasch auicinmidersolgende, taiwnenschußälniliche Detonationen wurden Leute vielfach vom Schlafe geweckt, während andere zur Zeit gerade wach gewesene Personen, die den Vorgang deutlicher zn verfolgen vermochten, der Ucderzeuguiig waren, daß die Erscheinung ein Erdstoß gewesen sei: diese letztere Ansicht gewinnt mich einiger maßen nn Wahrscheinlichkeit durch den Umstand, daß die Gebände und die »i denselben bestndliche» Gegenstände erzitterten, und iveilcr durch die Thaliachc, daß dieiclbe Wahrnehmung nicht nUeni in hiesiger Stadt gemacht, sondern zu gleicher Zeit auch in iLber- reichenbach und in Mylau beobachtet worden ist." — In Glauchau I>: .mitte am Mittwoch Vormittag das HauS der Chriitiane Fnederite vcrchel. Bäcker Uhlig ab. — Am 3. d. M. Bonn, vcrgistete sich in Freib erg ein sehr geachteter russischer Bergatademiker. Das Mono, welches ihn dazu veranlaßt hat, ist zur Zeit noch uilbckcinn:. — In Leipzig beging am 1. d. die auch im Ausland weit daselbst bekannte Firma Heine u Eomp., Fabrik ätherischer Oele, das25jäh- rige Jubiläum ihre» Bestehens. — Am Sonntag Nachmittag ivurde in Körbiasdors der stellvertretende Signalwärter Kalauch auS Wendisch-Paulsdors — wahrscheinlich nach vorauSaegaiigenem Wortwcwsel — von zwei unbekannten Strolchen zu Boden geworfen und in gröbster Weise mißhandelt. .Hierbei ist dem K. seine Taschenuhr abhanden gekom men, woraus sich das Entstehen des cmsalle erklärt. Fortsetzung de» lokalen Theite» Leite Tageögeschtchte. Deutsche« Reich. Nach in Bremen ei richten erhielt der Veitreter der Firma Lüdcritz in Ängra Pegucna, Heinrich Vogelfang, am 9. August c. vom Korvettenkapitän von linden wird, Raven die Miitlieilung, daß er das afrikanische K tt sten « gebiet zwischen dem 26. Grad südlicher Breite und der Walßsch- bai. sowie nördlich der Walfischbai zwischen Kap Frio unter den Sckmtz des deutschen Reiches gestellt und daß er zu diesem Zweck in Sandwich Harbour, sowie nördlich von der Walfischbai und Kap Frio die deutsche Flagge auigebiist und Grcnzpiähle mit den deutschen Nationalscirben ausgestellt habe. Zugleich winde der Vertreter der Firma Lüderitz ersticht, dentschen nnd englischen Kriegsschiffen, weiche in Angra Pcgneiia einlaufe», hiervon Mit- theilung zu machen. Die Korvette „Blücher" nnt der Ve>snck>stc»vedodiviiion ist in Kiel cingelangt. Mehrere Torpedoboote, daumter da? Tchlcknn boot Nr. I, sind beschädigt. Auch »n Bord des dänischen Dampfers „Drininmg Lobisa", welcher von Kopenhagen in Stettin cintras, fand in ähnlicher Weise, zen, welche vei ungarNcyeil Wahlen »blich sind, ein Helles .'irst. In einem Konvert, das mit dem Namen dcs Abgcord- Salouwn Roth versehen war, fand sich vorschriftsmäßig die stier Wähler vor, dagegen fehlte das Mandat; statt des Man- Kovi wie aus dem „Ufso" eine Durchsuchung nach s oz i a td e m o t rn tischen Schritten statt. Man fand in einer Koje 13 Ereiii .... . vielmehr „ . , „fortgesetzt die höchste Beachtung Seitens der Geistlichen und > place des in dänischer Sprache gedruckten „Sozialdemokraien". welche, Kirchenvorstände zu schenken sein!" Ueberal! soll dcm Treiben, wo wie sich hcraiisstellte. dem dritten Mnschlncnmeister gehörten. eS sich zeigt, als einer der Kirche feindseligen Richtung entgegen getreten und, soweit möglich, durch Benachrichtigung der Polizei- organe ein Ende gemacht werden. — In dem Vvn Maler Küchler originell ansgesührten Aepiel- we'in-Keller (Inhaber Otto Petsch, Wilsdrufferstraße 9> findet jetzt täglich der Ausschank von vorzüglichem Aepsel - Most statt. — Ein Abonnent in Neukunnersdorf sendet uns aus seinem Garten eine frische Aepfelblüthe, welche er beim Pflücken der reisen Früchte nebst mehreren anderen noch vorfand; semer hat derselbe noch gestern von einem Kirschbaum reife Kirschen irisch ge pflückt. sowie ein Erdbeersträukchen, gepflückt am Bahndamme. Die warmen Herbsttage haben also auch in der schon etwa» rauheren Obcrlausitz noch w etwa» Außergewöhnliche« hervorgebracht. — In der Zeit vom 4. Okt.1883 bis zum 31. Sept. 1884 wurden in d«r städtischenchiruigischenHilfsstation inDresden-A.613Pa tenten orhcmdclt. ^ . . .. . seine raut am Jiingscrnkreuzzng theilgeiiviiimeii hat. Der „Jnngscni- kmizzng" bedenket den Auc-stng nordschteSwigscher Mädchen nnd Frauen nach Dänemark, bei welcher Gelegenheit detannitich m Schärpen, Bändern und Schleifen die dänischcu Nationastarben zur Schau getragen wurden. Ein Förster des Fürsten Salm-Dyck wurde zwischen Kleinen broich nnd Korschenbroich von einem Wilddiebe erschossen. Der Unglückliche schleppte sich noch bis zu einem der umliegenden Häusec. wo er bald daraus verschied. Den Thäter hat er erkannt, und derselbe ist auch nach seiner Verhaftung geständig, den Förster aus stiacke erschossen zu haben. Oesterreich. In Linz wurde, was im österreichischen Land tag noch nie boigelomineii, das S ch n l d b nd g et ohne Debatte, und zwar nicht nur ohne Abstrich, sondern sogar mit der Erhöhung einer Post nin 500 fl. bvn den Klerikalen angenommen. Die Rckrutirnng in Bosnien und der Herzegowina hat am 22. Sept. begonnen und wurde bisher in 16 Bezirken vollzo gen. darunter 9 in der Herzegowina, insbesondere in den an Mon tenegro grenzendcii. Ueberau vollzog sich die Stellung in größter Nnbe anstandslos. In den meisten Bezirken erschienen die Stelliiiigs- p ttickstigen vollzählig, der Proceittsatz der Allsgevliebenen ist geringer als im Vorjahre. In Gacko verlangten die Assentirten eine schwarz- gelbe Fahne nnd zogen mit derselben nach Mostar. — Das Rauber- iinwcseii in Bosnien ist ganz verschwunden, in der Herzegowina nur selten niistanchcnd, da die Bevölkerung die Verfolgung selbst be sorgt. So vor einigen Tagen in der Nähe Gacko v. Ein großes Verdienst an der Unkerdriickmig des Ränberwesens bat das Streif- dcnl cs vor acht Tagen auch gelang, den Ränberansührer Kovars, weicher im Sommer an der Ermordung eines Offiziers theilgeiwiiimen hat, in einem Hause zu überraschen nick mit emcin Gefährten iliedennschießen. Ungarn I» Budapest traten die Sektionen des Reichs tages behu's Pn:u:»g der Wahlen zusammen. Bei diesem An- j lasse ereigneie sich m einer Sektion folgender Fall, der aut die Be- , stechlingen, welche bei ungarischen Wahlen üblich sind, ein Helles ! Licht wirst. , iieten Salv j Liste seiner dates lag eine Schritt bei, worin der Abgeordnete als Kandidat sich vor Zenacn verpflichtet, 2,800 Gulden an Wohlkosteil auSzngcbc». ! Ter Fall erregte grvße Heiterkeit (Entrüstung spüre wohl ange brachter gewetzm). Die Sektion legte die Maire beiseite, betrach tete dcn bekrest'cnd.i! Abgeordneten so, als hätte er versäumt, sein Mandat eirmrciche» und wird seine Wahl erst nächstens verhandeln, wenn er das fehlende Mandat eingereichl haben wird. Seiten der Regierung ist der Verdacht der Rinderpest bei einem in Prcßbnrg eingelangten Viektrnnüport sestgesiellt worden. Die Regierung cntiandte den Hosrath Lckthai nach Preßburg. um daselbst betreff-- ver Kontumaz und Abhaltung deS nächsten Vieh- niarstcs Verfügungen zu treffen. Frankreicki. Ter Dircctor der Pariser Münze, Herr Ruau, ist ausgeloroert worden, dem Finanzmimster über den Vorschlag, das jetzt in Frankreich umlaufende Kleingeld auS Bronze durch Nickelinünzen zu ersetzen, eingehend zu berichten. Die Her stellung der neuen Scheidemünze und die Einziehung de« bronzenen . würde nach Herrn Rnau 3—4 Jahre dauern. Mit Vieser Umwond- GerüchtS von cinem Raub- lung zugleich soll auch die allgemein verlangte Schaffung tzcs tzalb- sons (— 2'/r Eentlmes) stattfiiiden. Der Mangel einer kleineren Scheidemünze als der Sou im Pariser Verkehr — in der Provinz sind überall Ein- und Zweiceninncsstücke in Umlauf — wird von der ärmeren Bevölkerung schwer emvlunden, da die Geschäftsleute im Eimelverkans den Biuchthcil eines Sou« immer al« ganzen aiigciien Nach-! So„ aus die Waare schlagen, weil sie begreiflicher Weise lieber etwas mehr gewinne» als verlieren wollen. So z. B. kaffen sich die Bäcker das Kilo Brod mit 40 C. bezahlen, weil st« nicht37V« E. verlangen könnrii »nd cine Herabsetzung um einen ganzen Sou, ans 35 E. zu stark finden. Die Einführung eines Halbsou-Stückes würde also »amcntlich den minderbemittelten Klaffen der .Hauptstadt zu Gute kommen. In Cirn le Noble bei Macon hat ei» Dvnamitattentat statlmttinden, durch welches erheblicher Schaden angerichtet wurde. Italien. Der Kaiser von Rußland hat dem italienischen Minister des Auswärtigen, Mancini, dcn Alcxandcr-NewSkyordcn verliehe». Der russische Minister des Auswärtigen, v. Gier«, sagt in oem Begleitschreiben: Der Zar habe dem Minister Mancini einen Bewci-Z seiner Achtung und Anerkennung für die der Rechtswissen schaft gcleisieten Dienste nnd sür den Einfluß geben wollen, dcn er zur Ausrechthaltui-g „nd Befestigung der srcundschastlichcn Bezieh ungen zwischen den beiden Regierungen auSarübt habe. Fii Neapel wurden von Mittwoch Nachmittags 4 Ubr bis gestern Nachmittags 4 Ilhr 72 Erkrankungen und 40 Todesfälle, in G e n >i a vv» Mittwoch Abends 10 Uhr 17 Erkrankungen an der Cholera gezählt. Lcstweiz. Am Montag standen vor dem korrektionellen Ge richt in Liestal diedreiAna r chistcn. welche vor einiger Zeit daselbst die bekannten „Stellmacher-Plakate" angeschlagen haben: Robert Psa» von Schaphausen. Anton Bächler von Rechthaldcn (Jreiburg) und Theodor Weiß aus Dresden, alle in Basel wohn haft gewesen. Die Verhandlungen boten nicht viel Interessantes. Psau und Bächler bekannten sich als Anarchisten, als Leute, welche rintcr Umständen mit Gewalt den sozial-demokratischen Bestrebungen zn»i Durchbruch verhelfen ,vollen, veftritten aber ihre Theilnalniie beim Amchlagcn der Plakate in Liestal, Weiß, ein zwanzigjähriger Mcnsch, steht im Dienste der deutschen Polizei. Vor Gericht bestritt cc aiisünglich, in der Eigenschaft als Spion sich den Anarchisten in Basel angcsckloffen zu haben, unter der Angabe, «r sei auf die „SpionauSrcde" nur verfallen, um e« in der Untersuchungshaft bester zu bekommen; im Laufe de« Verhör« räumt« er trvoch ein, monatlich 100 bi« 120 Mark bekommen und dafür Bericht« über die Anarchisten nach Berlin an «ine Frau zu Händrn der BoUzrt . strr - . Letzterer wurde diescrhalb kommissarisch vernommen. Ferner winde auch der dänische Dampfer „Aarhuus" einer Durchmchung nach sozialdemokratischen Schriften unterworsen: die Ausbeute war ge ring. Man fand nur ein Exemplar des in dänischer Sprache er schienenen „Sozialdemokraten", welches durch vielen Gebrauch schon desell geworden war; natürlich wurde cs svwrt konfiszirt. Dieser Tage erschoß sich der von Graudenz nach Danzig kürzlich versetzte Premierlieutenant Blech, angeblich aus verletztem Ehrgefühl. ^ Aus der Feldmark Popowltz bei Nanmbnrg a. B. trug sich am Mcnsch. steht in, Dienste der deutschen Polizei. 28. d. ein schrecklicher Unglückstall z». Zwei Bürger .... . au« Naumburg jagten aus dem bezeickneten Terrain und bemerkten einen dunklen Gegenstand an, Wasser. In der Meinung, cs sc, eine Ente, schoß einer der beiden Jäger darnach. Ein lauter Schrei ersolat, und todllich getroffen bricht der siebzehnjährige Sohn des HäuslerS Bergmann auS Popowitz, der am Rande des Bobers
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