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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.06.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060622015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906062201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906062201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-06
- Tag1906-06-22
- Monat1906-06
- Jahr1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.06.1906
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s . 2 L - 'S- r» « »« r» - «» «- L L'» E» r. -? 5-L daher seine Abberufung aus einem politischen Grunde erfolge, so könne es nur der sein, daß er in diesem Sinne der Regierung, fasern sie zu Aenderungen der Verfassung neige, behilflich sein solle. 'Der einzig klar auf der Hand liegende Grund seiner in Mecklenburg mit lebhaftem Bedauern ausgenommen»!» Abberu fung sei der. daß der junge Großherzog aus den Dosten des ihm unmittelbar unterstellte» Chefs der obersten Verwaltungsoe- hörde des «roßherzoglichen Haushaltes einen Beamten zu haben wünscht, der sein volles Vertraue» genießt und an dem «r einen in langjährigen Diensten erfahrenen Ratgeber findet. Berlin. lPrio.-Tel-I Hauptmann Weihrauchs Adjutant de- Gouvernement- Metz, erhielt das Ritterkreuz 1. Klasse des sächsischen AlbrechtsorvenS. — Infolge der groben Veruntreuungen, die im letzten Jahre beim Verkaufe alte« Eise «Materials vorgekvmmen sinh, hat der preußische Eisenbahnminister die Vorschriften, betreffend die Ueberwachung der Altmaterialien, wesentlich verschärft. Berlin. sPriv.-Tel.I lieber den Saatenstand in Preußen um Mitte Juni berichtet die „Statistische Korre- spondenz": 'Der Stand der Winterhalmsrüchle entspricht nicht überall den großen Erwartungen, kann aber im ganzen als befriedigend bezeichnet werden. Was bei der Winterfrucht schon einen weilen Umfang angenonime» batte, zeigte sich bei der Soiniilersrucht im Entstelle». Aach, bei ihr sind nach der anhal tend nassen Witterung die Halinspiße» teilweise gelb gewor den. iinmerhin bai sich nach den Beaulachtungözifsern der Ver trauensmänner der Stand sämtlicher Halmfrüchte gegen den Vormonat gehoben. Während über die Kartoffel im Mai- berichte ei» allgemeines Urteil noch nickt abgegeben werden tonnte, find die diesmonatlichen Ziffer» als vollgültig anzusehen. Am erfreulichsten sind die EriueauSiichlen bei den Futter pflanzen. von denen der Klee und die Luzerne in, Staats- durchichnill je 2.1 erhielten, was gegen den Vormonat eine Verbesserung um 0,2 bezw. 0.3 bedeutet, lieber die Wiesen lauten die Berichte mii geringen Ausnahmen gleichfalls reckt günstig Vereinzelten Nachrichten aus den westlichen Landes- teiien .zniolge ioklen die günstigen Anssichten betreffs einer vorzügliche» Obsternte durch die .»ignnstige Witterung ver nichtet sein Inwieweit Such der Wein gelitten hat. war noch nicht sestzusletlen, Lübeck lPrw.-Del.s Der Senat hat die offizielle Mit teilung erhalten, daß das englische K a n a lg e sch w a d e r auf feiner Uebllngs'ahrl in der Sflsee Mitte August mehrere rage i» der Lübecker Bucht vor 'Travemünde sieb aufhalten wird. Die Zahl der Schiffe, einschließlich der Transportschiffe, wird etwa 100 betragen. Pasewalk. Heute mittag brach in der Pasewalker Straße im „Hevdinandhos" Heuer aus, das sich mit großer Ict,Helligkeit verbreitete, io daß bereits nach zwei Stunden 25 Wohnhäuser und 30 bis 10 Nebengebäude niedergebrannt waren, ohne daß es gelungen wäre, der Heuersbrunst Einhalt zu tun. L u b l i n i tz, iVrio.-Tel.s Beim letzten schweren Gewitter, das fick über der Gemeinde Groß-Lagiewnrk entlud, find der frühere Gemeindevorsteher Kampa und dessen 18jährige Tochter vom Blitz erschlagen worden. Hrau Kampa erlitt Brand wunden an den Hi'lßen. Die Hamilie stand am Heilster und sah dem Unwetter ,u, als plötzlich ein logenannler kalter Blitz in das Haus einschlug. Halle lPriv.-Tel.i Die hiesige Studentenschaft schloß von dem heutigen S o n n e n w e n d fa ck e l z n g e zu Ehren Bismarcks die konfessionellen Verbindungen abermals ans. Darmsladt sPrio-Tel.j Das Oberkonsistorium hat in der Angelegenheit des Pfarrers Korel! in Königstetten aus einen Verweis erkannt. Aache n. Die Verhandlungen des Verbandes deutscher Berufsfeuerwehren wurde heule mittag im Kurhause durch den Branddirektor Westphal in Hanibiira eröffnet. Dein Verbände gehören gegenwärtig 185 Heuerwchren an. Nach den Veariißungsansprgchen hielt Branddirektor Reichel-Berlin einen Vortrag über die Erfahrungen mit Dampf-Automobilen im Dienste der Henerwebr. Die Versammlung nahm hierzu einen Antrag aus Einsetzung einer Zentralstelle an. die die bei den einzelnen Wehre» mit dem Anlonwbilbelrieb aemachten Er- sahrungen sammeln und verwerten soll. Dr. Reddemann- Posen iprach dann über das Antomobügetetz und die Heuerwehr- Aulonwbile. Dazu nahm die Versammlung einen "Antrag an, der es für dringend notwendig erklärt, daß Heuerwehr-Änto- mobile von der erhöhten Haftpflicht des neuen Automobil- Gesetzes ausgeschlossen werden, weil für Unfälle, die durch die Kraftfahrzeuge der Heuerwehr verursacht werden, der jetzige Nechlszustand vollkommen genüge, um die Interesse» des Publi kums zu wahren und weil ferner eine zu starke Belastung der Gemeinden einireten könne. Der Verbandstag beauftragte den Vorstand, möglichst bald eine bezügliche Eingabe mit eingehen der Begründung an den Reichstag zu richten, B r a u »schweig, iPrio.-Tehs Der Landtag nahm den L o t t e r i e v e r l r a g mit Preußen mit großer Mehrheit an, Z! a t t o w i g. lPriv -Tel l Dberst Rost vom Infanterie- Regiment Nr, 22 in Gleiwitz ist gestern auf dem Exerzierplätze infolge Reißens des Sattelgurtes vom Pferde gestürzt uns erlitt einen Schulterbruch, Wien. sPriv -Tel.j Ter Chef des österreichischen General slabes. Gra» Beck, wird sich demnächsl nach Berlin begeben, uni Kaiser Wilhelm seinen Dank für die ihm verliehene Aus zeichnung auszusprechen, Wien, Plenarsitzung der österreichischen Dele gation, In Beantwortung, von Interpellationen erklärte der Minister des Aeußeren, Gras Golucbowski. daß Verhandlungen wegen Abschlusses eines Handelsvertrages mit Montenegro im Zuge seien. Was die Hrage der Einführung des autonomen ungarischen Zolltarife» betreffe. so erklärte der Minister, ab solut nicht in der L -gge zu ,ein. in dieie Hrage einjugreifen, 'Nur wenn er von der einen oder anderen Seite ausgefordert werde, vermittelnd oder ausgleichend zu wirken. lei er bereit, ui dieser Richtung tätig zu sein Der Minister des Aeußeren habe nur ^darüber zu wachen, da^ mit dem Auslände abge- 'cklossene Handelsverträge in dem Sinne und Geiste ausgefübrt werden, wie sie konzipiert wurden. In der Verhandlung über den Bericht über den Voranschlag der gemeinsamen Ausgaben beklagte Delegierter Walderskirchell die Zerstörung der Ke- »ieimamkeii durch die übertriebenen gesetzwidrigen Horderungen llngarnS, Delegierter Doberu'.g erkannte die loyale und an- iiändigc Politik des Ministers des Aeußeren an und drückte seine Hreude über de» Besuch des Deutschen Kaisers in Wien aus, der eine Kräftigung des deutsch-österreichischen Bündnisses be- deute. Der Redner gab den guten Willen der italienischen Negierung zu, das Bündnis mit Eesterreich-Ungarn streng zu halten, wies jedoch daraus hin, daß die^Volksstiminuiigen stärker seien, als der Wille der leitenden Staatsmänner, Hür den Verfall der Gemeinsamkeit der Monarchie seien diejenigen ver antwortlich, die den Monarchen über die Volksstimmungen immer täuschten. Wir sind nicht gegen die Trennung, schloß Redner, Ungarn mag jeüoch seine selbständige Armee aus eigenen Mitteln bezahlen, Wien. lPriv.-Tel.i Auf den Wiener Märkten und in Arbeiterkreisen ist heute das Gerücht verbreitet, daß die drei tägige A r b e i t s e i n st e l l u n g für Wien unmittelbar bc- oorstehe und daß namenklich alle Arbeiten für die Versorgung der Stadt mit Lebensmitteln eingestellt werden sollen. Da be sonders die Absperrung der Zufuhr vonSchlcichtvieh besorgt wird, wurde eine Abteilung Kavallerie aus dem Wiener Viehmarkte ausgestellt Tevlitz sPriv.-Del.> In der böhmischen Berastadt Kl oft ergrab lind durch den gestrigen Brand im ganzen 8 Häuser zerstört worden. Marienbav. lPriv.-Tcl.j König Eduard von England trifft am 11. August hier ein, um einen etwa drei- wöchentlichen Kuraufenthalt zu nehmen. Am 3. September begibt er sich zu einem zweitägigen Besuche zum Kaiser Hranz Ioieph nach Ischl, worauf die Rückreise nach England erfolgt. Budapest. lVrw.-Tel.j Die im Bezirke Magyarkanizsa streikenden Heid arbeiten nahmen eine immer drohen dere Haltung gegenüber der Behörde ein, die gezwungen war. di« Streiklager aufzulHen Ein Teil der Streikenden leistete Holge, während der größere Teil nicht gehorchte. Nachdem der Stuplrichter mehrere Male dazu ausgefordert hatte, sich auf» zulösen und dem kein« Holge geleistet wurde, griff die Gen darmerie ein und zerstreut« die Streikenden. Dabei wurden »ehrer« schwer verwundet. Par iS. Im heutigen Mia > sterrat teilte Clämenceau mit. er habe den Veranstaltern der A u t o in ob i l-R e n n - fahrt im Departement Sarlh« kundgegeben. daß die Erlaub nis zur Hahrt zurückgezogen werden würde, wenn der ärztlich« Unfalldienst nicht aus der ganzen Strecke eingerichtet würde, statt, wie bisher beschlossen fei. mir aus der AnkunslS- und Ab- sabrtSstelle. Herner wurde im Ministerrat« mitgetejlt. daß sich bezüglich eines Handelsabkommens zwischen Hrankretch und der Sanveiz bei den Verhandlungen fetzt eine Annäherung der bei derseitigen Standpunkte zeig«. Weiter wurde beschlossen, daß im nächsten Ministerrat der Entwurf für die Reform der Kriegsgerichte endgültig ^gestellt werden soll. Paris. Kassation-Hof. Die Sitzung wir! kurz nach 12 Uhr eröffnet. Der Berichterstatter MoraS setzt seine Ausführungen über die graphologische Prüfung des Bordereaus fori und schließt die Theorien BertillonS seien unbegründet und unwissenschaftlich und wiesen augenscheinlich aus einen vor gefaßten Entschluß hin. vielmehr spreche die Prüfung dieses Schriftstückes zu Dretzfus' Gunsten. Paris. Kardinal Matbieu ist zum Mitglied der fran zösischen Akademie ernannt worden als Nachfolger von Perrand. M g d r i d. iPriv.-T«l > Der schwer erkrankte Herzog v o n A l in odova r. der die Konserenz in AlgeciraS leitete, erhielt die letzte Oelung, — Es wird amtlich bestätigt, daß das spanische Königspaar demnächst «sich nach der Insel Wight begibt. Später reist cs nach Schottland zur Teilnahme an de» Jagden. Bern. sPriv.-Tel.f Die Bundesversammlung hat in beiden Räten eiiislimmig den Staatsvertraa mit dem 'Deutschen Reiche, betreffend den Eisenbahnanschluß Psetter Hausen- Bon sol genehmigt. London. sPriv.-Tel.s Sir John Hrench wird Lord Kilcheners Nachfolger als Oberbefehlshaber in Indien. London. lPriv.-Tel.s „Lloyds Agentur" meldet aus Dover: Der Schooner „Berta", von Rio de Janeiro nach Ham burg unterwegs, sank gestern abend bei Southgoodmin infolge eines Z u s a in in e » st o ß e s mit dem von Rotterdam kommen den Dampfer „Amerika". Nur der Sohn des Kapitäns Ror- holm wurde gerettet. 8 Mann sind, wie man glaubt, ertrunken. London. lPriv.-Tel.s Während der heutigen Nacht wütete im Zentrum von London, in der Westminster Bridge Straße, ein Riesenbrand, der großen Schaden anrichtete. Der Brand entstand in einem Holzlager und breitete sich ans die umstehenden Häuser aus. Biele Wohnhäuser orannten voll ständig nieder. Zweihundert Personen sind obdachlos geworden. Eine Menge von 100 000 Personen sammelte sich in der Nähe des Brandplatzes an und hinderte die Löscharbeiten. Da die Polizei nicht imstande war, die neugierigen Gaffer in Schach zu halten, mußte die Heuerwehr zeitweise die Wasserstrahlen gegen die Menge richte». Drontheim. Nach Eintreffen des deutschen Panzers „Prinz Adalbert" stattete derKö » ig Haakon dem Prin zen Heinrich an Bord des Kriegsschiffes einen viertel stündigen Besuch ab, woraus Prinz Heinrich mit Gefolge an Land ging, wo er an der Landungsbrücke vom König, dem Amtmann, dem Kommandaitte» und anderen empfangen wurde. Die Musik spielte die deutsche Nationalhymne. Nachdem Prinz Heinrich und der König die Hront der Ehrenkompagnie abge schritten hatten, fuhren beide nach dein Schlosse, wo sich der Prinz eine Viertelstunde aufhielt. Auf dem Wege zum Schlosse und auf dem Rückwege wurde Prinz Heinrich von cinu großen Menge mit lebhaften .Hurra-Rufen begrüßt. Stockholm, Die Negierung Hai mit Zustimmung der österreichisch-ungarischen Regierung den Obersten Cornelius Blaim im österreichischen Generalstabe zum Mitglied der Kom mission ausersehcn. sie die Schleifung gewisser norwe gischer Heftungen kontrollieren soll. Belgrad. lPriv.-Tel.j Die Opposition richtet heftige Angriffe gegen die Negierung. Der schärfste Angriff wendet sich dagegen, daß die Regierung die Hauptbeteiligten an der Verschwörung gegen König Alexander außer der Pensionierung mit vollem Gehalt auch noch mit namhaften Barmitteln versehen hat, sodaß die K ö n i g s m ö r d c r in der Tat belohnt worden seien, ltttac1i«s einnebende Deveickien befinde» lick, Seite 4.) gr„If>,rl a. M, iTitMiz,, ffrkdtl 21il lu. rt«I<>nl» NV.SO, Dr«»d„rk «an! 1K9 2v. Liaarsbahn 14V20 Lombarden 24 30 LaurahUtte —Ungar. Äold Portugiese,, —Türkrnlose . Behauptet. Paris. <8 Uhr nachm.', Rente 97.81». Italiener 105.50. Svantrr 96.87. Reue Portugiesen 71 60. Tiirken tunific Anleihe) Sb 3b Tttrkenlose 145,62. Otto« Mandant 678,-. StaatSbadl, —. Lombarden 173.—. Fest. PartS. Produkte»,markt Weizen rer Iun, 23,82. oer Septbr «Dejbr. 22.70 stetig. Ll'trtiuS rer Juni 42.2b. "er Lepteinber»Te;enlber 40.—, stetig. Rrtböt per Ium 62.- . rer Teptemder-Dezember 62,dO, fest. Aiufterdau«. Produkte,, - Beucht. Weiten per Oktober —, per Mürz . Roggen per Oktober per März . AelchüstSlo». Oertliches und Sächsisches. — Am Dienstag abend traf, wie gemeldet, der Staats- Minister Gras Ho yenthal und Bergen in Begleitung mehrerer hoher Beamten in Reichenberg i. B. ein und wurde am Bahnhofe von den Herren Bürgermeister Dr. Bayer, Herrenhausmitglied Reumann und dem Großindustriellen Karl v. Zlmmermann empfangen. Am Mittwoch vormittag besuchte der Minister die D e u t s ch k ö h m i s ch e Ausstellung und äußerte sich über sie, nach einer Mitteilung der „Reichend. Zlg.", in einer geradezu enthusiastischen Weise. Mittags nahm der Minister an einem Dejeuner bei Herrn ».Zimmer- mann teil und besuchte nachmittags in dessen Begleitung die Hricdrichswalder und varzdorfer Talsperre. Nach dem Berichte des genannten Blattes krackte er diesen großartigen Bauten ein um so größeres Interesse entgegen, als man nun auch in Sachsen an den Bau von Tastverrcn zu schreiten beabsichtigt. Der Minister und seine Begleitung waren von dem herzlichen Empfange in Reichenberg, von der Prächtige» Ausstellung und der herrlichen Gegend >o entzückt, daß Graf Hohcnthal darüber dem König Hriedrich August ciussührlichen Bericht zu erstatten versprach und es nicht als ausgeschlossen bezeichnete, daß der König zum Besuche der Teutschböhmischen Ausstellung nach Reichenberg kommen werde. — Bei dem Besuche hat der Minister folgende Ordensauszeichnnngen übergeben: dem Großindustriellen Karl v. Zimmermann in Alt-Habendors das Komturkreuz des Albrechtsordens. dem Bezirkshauvlmaisn Tr. Viktor Ritter v. 2 tessekdas Ritterkreuz des Alorechts- ordens mit der Krone, dem Großindustriellen Theodor Cicho- rius in Kratzau und dem Oberingcmeur Emanuel von Scheureder Bezirkshauptmannschaft Reichenberg das Ritter kreuz des Albrechtsordens. Die Auszeichnungen stehen mit dem Baue der Talsperren im Zusammenhänge und wurden von dem Minister den einzelnen Herren persönlich überreicht. — Dem Hriedrnsnchter Thi einig in Lenz wurde das Albrechtskrenz^ de», Postschaffner Kaden in Chemnitz und dem Briefträger Schmidt in Zwickau das Allgemeine Ehrenzeichen verliehe». — Unter dem Vorsitze des Herrn Staatsministers von Schlicken und in Gegenwart der Vortragenden Räte und Hilfs arbeiter des Kultusministeriums fand gestern in den Räumen dieses Ministeriums die 31. JahreSkonserenz der Bezirksschul- inspcktorcn des Landes statt, zu der auch die Schuldirektoren Tietze-Hohenstein-Ernstlhal, Kälker^Grohröhrsdorf. Qucißer- Schneeberg und Dr. Wildseuer-Leipzlg-Plagivitz zugezogen worden waren. Der Konferenz wohnten ferner der Präsident des Landesmedizinolkollegiums Dr. Buschbeck und als Ver treter des Evangelisch-lutherischen Landeskonsistoriums Ober- konsistorialrat D. Kvhlschütter, sowie zufolge besonderer Auf forderung Seminardirektor Oberschulritt Dr. Preil. Dresden- Hriedrichstadt, bei. StaatSminister v. Schlieben gedachte zu nächst einleitend der hervorragenden Verdienste, die sich sein Amtsvorgänger. Staatsminister v. Seydewitz, in langjäbriger Tätigkeit um das sächsische Volksschulwesen erworben, und deS großen Vertrauens, dessen er sich bei der Lehrerschaft und der Bevölkerung erfreut habe, und berührte hierauf im Anschluss« an die Jahresbericht« der BezirkSschulinspektoren auf daS Jahr 1905 eine große Anzahl Hragen aus den verschiedensten Gebieten des BolkSickulwelen». Auf Grund der Tagesordnung wurden fchuUnl^ekloren Vorträge «rstattet. an die sich eine Besprechung — Di« sächsische, N««lsch>Ue» zeigen nach «Ine« Berichte d«» Verein» Sächsischer Realschullehrer eine hächst erfreuliche Entwicklung. Ihr« Gesamtzahl ist um zwei, nämlich von « aus 8b, gestiegen, indem ein« neue Realschule mit ReaHr»- siiun in Cbemnitzi sowie die in der Erilwickluna bearinene .,-mle zu Loßnitz mnzuaekommen sind. Bon dielen vb An stalten erholten nur 12 rein« staatlich, Unterstützung, nämlich vier Anstalten in Dresden, vier in Leipzig, zwei in Chemnitz, eine in Zwickau, ein« in Löbnitz. Daneoen gibt e» noch s«ch» Privcttrealschulen mit der Berechtigung zur Ausstellung von Zeugnissen für den Einjährig-Hreiwilllgendienst, nämlich drei in Dresden und drei in Leipzig, Die Gesamtzahl aller säch- fischen Realschüler betrug am 1. Mai d. I. 10W3 argen lO SbS am 1. Mai des vorigen Jahres, sie ist also mn 397 gewachsen, Bon dem jetzigen Schülerbestande entfallen aus die staatlich unterstützte» Anstalten 4230. auf die Anstalten ohne Staals- zuschuß 4865, auf die Privatschulen 1558, Die größte von Realschülern weist Leipzig auf mit 3140, dann folgt den mit 2513. beidemal einschließlich der Privatanstab Privataustatten. — Die BezlkkSsckmlinspcktio» Dresden l nimmt Veranlassung, hinsichtlich der religiöse» Erziehung der Kinder aus gemilchten Ehen aus folgende, nach den bisherigen Erfahrungen mehrfach nicht beachtete gesetzliche Vorschrift besonders ausmerksani zu machen. Nach dem Gesetz vom 1. November 1836 in Vettstndnng init dem Gesetz vom 3. November 1848 sind eheliche Kinder, der«,, Vater dem evangelische», deren Mutter aber dem katho lischen oder dem deutsch-katholischen Glaubensbekenntnis, des gleichen Kinder, decen Vater dem katholischen oder denlsch-katho- lilche» und deren Mutter dem evangelischen GlanbrnSbrkrnntnlS zugetan ist, in dem Bekenntnis des VaterS zu erziehen. Eine Abweichung von diesen Bestimmungen ist nur dann zulässig, wrrm die Eltern vor erfüllten, 6. Lebensjahre der betreffende» Kinder a» Gerichtsstclle und ohne Beisein anderer Personen eine Nedrr- ernknnst vor dem Richter dahi» zu Protokoll abgeschlossen haben, daß ihre Kinder oder eins oder daS andere von diesen im Bekennt nis der Mutter erzogen werde» sollen. Auf die religiöse Erziehung von Kinder», die zur Zelt einer solchen Vereinbarung bereits das 6. Lebcnöjabr erfüllt habe», bleibt je doch der Abschluß der letzteren ohne Einfluß. — 38. Deutscher Gastwirtctag. Die erste allgemeine Hauptversammlung des 33. Deutschen Gastwirtctages in Essen am Mittwoch war von nahezu 1000 'Delegierten und Gästen be sucht. Sie tagte im große», Saale des städtischen Saalbaues. 'An den Kaiser gelangte folgendes Huldigungstelegramm zur Adsendnng: „An des Kaisers und Königs Majestät, Piel, An Bord der „Hamburg". Eurer Majestät als dem Schirmherrn unseres Gewerbes, dem allezeit üreu besorgten Hörberer und Beschützer des Hriedens, erlaubr sich der Deutsche Gastwirts- verband. der iu der Stadt Essen au der Ruhr seine 33. Haupt- vcrsammluug abhält, ehrerbieligst Huldigungen darzubringe» mit der Versicherung, allezeit treu zum Zaiscrhaus und zum Vaterlande zu stehen. Im Aufträge: A, Ringel. Ludw. Vogel." Hieraus trat der Gastwirtctag in die Belxrndlung de» wichtigsten Punktes der Tagesordnung: die Brausteuergesetz- gebung. ein. Der Referent Duch stcin - Magdebung führte dazu aus: Die dunkle Wolke, die zu Weihnachten als Holge- ericheiniiiig der Hinanzresorm des Hreiherrn v. Stengel über dem deutschen Volke schwebte, habe sich jetzt in Horm der Brausteuer vorlage mit den unheilvollsten Wirkungen entladen. Eine Mehr belastung von 60 Millionen sei erfolgt und vergeblich frage man sich, wer diese Kosten tragen solle. Eine ungeheure Erregung tmbe sich deS ganze» Volkes bemächligt, im ersten Sinne aber der zunächst beteiligten Haktoren, der Brauereien aus der einen und der Gastwirte aus der anderen Seite. Denn die Brau- steucrvorlage sei geeignet, die breite Masse des Volkes noch mehr als bisher zu verbittern, eine blühende Industrie zu vernichten und Tansende von Miitelstandscristenzen an den Rand des Ab grundes zu bringen. Deshalb hätten sich beim Austauchen der Vorlage auch Brauereien und Gastwirte zu gemeinfamer Abwehr zusammeiigelail. Der Braucreibund und der Dentiche Gastwirte- Verband hätten in aemcin'amen Protestkundgebungen gezeigt, daß cs ilinen unmöglich sei. diese neuen Lasten auszuncihmen. Und sie hätten ihre Behauptungen mit Tatsachen belegen können. Trotzdem habe man gewagt, diese Kundgebungen als Entrüstungs rummel zu bezeichnen. Er überlasse es der Versammlung, zu beurteilen, was von einer derartigen Charakterisierung zu halten sei. sPfui-Ruse.j Leider sei dann die Annahme der Vor- tage im Reichstage erfolgt. Der Kaiser habe das Wort aus- aelprocheii, daß wir >m Zeichen des Verkehrs ftändei.. Zur Hebung des Verkehrs gehöre es aber, Handel und Wandel die Wege zu ebnen, nicht sie durch Steuerbelasiungen ärgster Art zu versvcrren. lBeifall.j In der Holge hätten sich nun die- lenigen, die im Kampfe gegen die Vorlage ursprünglich Schulter an Schulter standen gegeneinandergesiellt. indem die Brauereien die Erklärung abgaben, daß sie die Mehrbelastung aus die Gast wirte abwälzen müßten. Das müsse diese mit größter Sorge erfüllen. Denn die Gastwirte hätten schon früher wiederholt er klärt, daß sie weitere Lasten keinesfalls mehr übernehmen könnten und daß ihnen anderseits auch eine Abwälzung auf das Publikum nicht möglich sei. /Sehr richtig!! In dieser Hinsicht brauche man nur auf gewisse lokale Verhält nisse in den meisten deutschen Städten hinzuweisen. Die Brauereien blieben trotzdem aus ihrem Standpunkte stehen und so ergab sich für den Gastwirtsstand die bange Hrage: Wie wollen wir uns verhalten in dem kommenden Kampfe? Ist es möglich, mit einer Erhöhung der Bierpreise vor zugehen und so die Lasten aus das Publikum abzuwälzen? Das letztere wird nur wenigen Gastwirten möglich sein. lSehr richtig!! In Nordderttschland schon gar nicht, da wir hier keine. Psennigrechnung kennen. Auch würden dann fchließlich nur die Kellner den Schaden haben. Und diese Absicht liegt uns voll kommen fern, auch wenn sie uns hier und da imputiert wird. lHört! Hört!! Auch die E i n s ü h r u n g kl e > n e r e r G l ä- ser wird nicht überall möglich sein. Die Gäste werden alle solche Mnßnalyncn nicht widerspruchslos hinnehinen. Deshalb erscheint es als der einzig richtige und einzig mögliche Ausweg, daß die Brauereien einen wesentlichen Teil der Mehrbelastung tragen und den verbleibenden Teil mit den Wirten teilen. Und es wird Ausgabe der Wirteoereine sein, sich mit den Brauereien hierüber ins Benehmen z» setzen. lBeifall.! Das Gedeihen der Brauereien hängt eng zusammen mit dem des Wirlestandcs. Und darum müssen wir energisch Protest dagegen erheben, daß unK alle Lasten allein cnisgcbürdet werden. Die andere Hrage ist die der Einführung kleinerer Gläser. Diese Hrage ist schwer zu erörtern, denn sie würde oon größter Tragweite für das ganze Gewerbe sein. Wir wollen keinen Krieg aller gegen alle und bedauern deshalb das Vorgehen der Negierung, uns immer wieder mit Konsumsteuern zu kommen. Man hat mit der Brau steuervorlage eine Unzusriediiebit erzeugt, die der Sozialdemo kratie mühelos Dauiende von Mark in den Schoß wirft, die sie künftighin an ihrer Agitation ersparen kann. Und man hat ihr damit auch neue Mitläufer zugesübrt. Wir werden -a sehen, was die nächsten Wahlen bringen. Leider haben nur die Ab geordneten der Hreisinnigen und der Wirtschaftlichen Vereini gung gegen die Vorlage gestimmt, und ihre Zahl war viel zu klein, um sie zu Halle zu bringen. Deshalb müssen wir bei den kommenden Neichslagswahlen in der Wahl unserer Kandidaten vorsichtig sein, sSchr richtig!! Wir müssen uns verpflichten, nur solche Leute zu wählen, die Herz und Verständnis für unsere Interessen haben und sie auch vertreten. sBeifall.! Das muß den Herren einmal gesagt werden. Der Redner legte dann fol- clude Resolution des geschäffssührendeil Ausschusses zur Annahme vor: „Der 33, Deutsche Gastwirtetag zu Esten erklärt, daß es dein deutschen Gastwirtsgewerbe nicht möglich ist, die in Kraft tretend« Brausteuererhöhung »nd di« damit seitens der Brauerei-Vereinigungen beabsichtigt« NiervreiScrböhung zu trcwen, ohne eine Erhöhung des Verkaufspreises bezw. Verkleinerung der Gläser." In der Debatte wieS zunächst Grotb-Berlin an der Hand der BetriebSergebniste der größeren Berliner Brauereien nach, daß diese durch die Brausteuer höchsten» 1,90 bis 2,00 Mk, Mehr kosten pro Hektoliter hätten, sodaß «8 eine ganz unberechtigte Hordernng sei, daß die Gastwirte 2,50 bis g Mk. pro Hekto- auf, bei den RcichStagSwablen 1909 nur gastwirtsfreundliche Kandidaten »u wähle». lBeifall.) Mit Hreure l«t «tz fern«
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