02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 26.08.1906
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060826022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906082602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906082602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-08
- Tag1906-08-26
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Die i lvalliaeBruud. ikllc <ca. 8 Lilveui so Pia., An- küiidiaunaen auf der Diwatleite Zeile ss Psa: die rivalüae Zeile aui Toi lette so Pia., alt Einaeiandi Zeile w Pia In N»««eni »ach soun- uud Keikrt-,e« l ivalliae Bruuixeile so Pia., aui Privatieite so Pia., Livalliae Zeile ani Tenieile und als Emaeiandi so Pia. Ausivärliac Auf. träne nur aeae» Vorausbejaliluua. Leleadiättcr kosten io Pieuniac. Fernsprecher: Nr. 11 und LÖSS. Hauptgeschäsisslelle: Marienstr. 38. s/>ok e/erse/-« HA/1. ö!ni»a»I' Neueste Drahtberichte. Hofnachrichten. Obenealschulc». Schnitlerfest, Gerichtsverbandlungen. Ausstand ill Cuba, vollhll.„Rienzi", Geh. Baurat Licht. Nachahmungstalent der Böget. Sonntag, L«. Angnst 1906. Neueste Dnhtmewimgen vom 2S. August. AusstandSbewegung. Nürnberg. Die Ausschreitungen der Aus ständigen in der Molovsahrzeugsabrik „Union" in der Regensburger Strohe haben sich im Lame des gestrigen Nach mittags und Abends wiederholt. Es kam zu größeren Ordnungs- störungen. die ein tatkräftiges Einschreiten der Polizei und des herbeigcrufenen Militärs notwendig machten. Die gesamte Schutzmannschaft zu Fuß und zu Pferde wurde ausgeboten, um die Regensburger Strohe und ihre Umgebung zu säubern. Die Schutzleute wurden von der Menge angegriffen. Aus den um liegenden Wirtschaften wurden sie mit Gläsern, Flaschen und Steinen bombardiert. Die Beamten säuberten daraus die Wirtschaften und waren dabei genötigt, von der Masse Ge brauch zu machen. Es kamen ungefähr 30 Verletzungen von Zivilpersonen vor. auch mehrere Schutzleute wurden verletzt. Gegen V2 11 Uhr rückte ein Bataillon Infanterie an und sperrte die Regensburger Strahe ab. Die Ansammlungen dauerten bis nachts gegen 2 Uhr. Der Magistrat erlieh in den Blättern eine vor Zusammenrottungen warnende Bekanntmachung. — Des weiteren wird noch gemeldet: Zehn Schutzleute sind durch Messerstiche und Hiebe verletzt worden. Einigen «Schutzleuten wurde die Uniform vollständig zerrissen. Zehn erheblich ver letzte Ruhestörer sind ins Krankenhaus geschafft worden. Eine größere Anzahl weniger schwer verletzter Personen entzog sich der ärztlichen Behandlung. Ein 19jähriger Mensch, der aus einem Wirtschaftszimmer einen Revolverschuh aus einen Schutz- manu abgab. wurde verhaftet. Nürnberg. Bis heute mittag erfolgten keinerlei An- sammlungen in der Regensburger Straße. Vor den^ Unions- werken stehen einzelne Streikposten. Einige Schutzleute patrouillieren. Die Bekanntmachung des Magistrats, die vor Zusammenrottungen warnt, ist stellenweise völlig herunter- aerissen oder in Fetzen zerschnitten. Der Bevölkerung in der Regensburger Strahe und in den benachbarten Straßen hat sich «ine große Erregung bemächtigt. Für heute abend befürchtet man eine Wiederholung der Demonstrationen. Stettin. (Priv.-Tel.) Der Hafenarbeiterstreik gewinnt an Ausdehnung. Die Zahl der Streikenden ist auf 1600 gestiegen. ES verlautet, daß in aller Kürze die Hafenarbeiter von Danzig und K' Die Stettiner , geben, da die jetzt gezahlten Löhne die höchsten für iene Kategorie ist beabsichtigt, unverzüglich eine große Bark im Freihafen anzu kaufen, di« zu Wohnungs- und Scylafräumen für Arbeitswillige dienen soll, damit diese überhaupt nicht mit den Streikende» in Berührung kommen. Zur Lage in Rustlaud. Petersburg. Der Regicrungsanzeiger veröffentlicht verschärfte Strafbestimmungen für Staatsver- brechen, di« von Personen begangen werden, die sich im Militärdienste befinden. Unter anderem wird auf die Mit teilung dienstlich anvertrauter wichtiger Pläne und Dokumente, sowie auf die Auslieferung von deren Kopien die Todesstrafe ^^KoSkau. In der Mylnikmvgasse entdeckte die Polizei «in« Kampfgenossenschast von Sozialrevolutionären. Sechs Männer und drei Frauen wurden verhaftet. In der Pilnikowgasse wurde ein Wasfenlager vorgesunden, das unter anderem 9 Pud scharfe Patronen enthielt. Mainz. Heute morgen 8 UIHr traf der Kaiser mit Gefolge im Sonderzuge beim Bahnwärterhause Nr. 39 der Strecke Alzey—Mainz ein. «Bei der Haltestelle waren an wesend der Großherzog von Hessen, Prinz und Prinzessin Friedrich Karl von Hessen, der kommandierende General des 18. Armeekorps von Eichhorn, der Gouverneur von Mainz und der Provinzialdirektor von Rheinhessen. Der Kaiser und der Großherzog begrüßten sich mit Küssen sehr herzlich. Mach- dem der Kaiser zu Pferde gestiegen, begann aus dem großen Sande die Besichtigung des 6. Dragoner-Regiments. Hieran schloß sich eine größere Gefechtsübung, deren Aufgabe der General von Eichhorn gestellt hatte. Diese wurde im wesent lichen von der 41. Jnsanterie-Briga.de, bestehend aus den Regimentern 87 und 88, ansgeführt. wobei nach dem neuen Exerzier-Reglemcnt verfahren wurde. Um 10 Uhr war die Übung beendet. Der Kaiser hielt Kritik ab. Es folgte rade, welche Generalleutnant Freiherr von Gayl oe- ..tc. Der Kaiser ritt zuerst die Front der ausgestellten egunenter ab, sodann fanden zwei Vorbeimärsche statt, der erste in Kompagnie- bezw. Eskaorons-Fronten, der zweite in Regimentskolonnen. Der Kaffer, der Großherzog und Prinzessin Friedrich Karl führten ihre Regimenter vor. Gegen Ende der Parade trat Regen ein. Der Kaiser, der Großherzog und General von Eichhorn zogen an der Svitze der Truppen in die reichgeschmückte Stadt ein. trotz des stärker werdenden Regens von Tausenden von Menschen mit Hurra-Rufen begrüßt. Im grobherzoglichen Schloß fand Frühstückstafel statt. Frankfurt a. M. lPriv.-Tel.) Die Monovolisierungs- tendenzen im Ressort des Ministers v. Podbielsli sollen nach der „Franks. Ztg." auch auf dem Gebiete der dem Landwirtschafts minister unterstellten DomLnenverwaltnna für Vertrieb fiska lischer Mineralwässer eigentümliche Verhältnisse gezeitigt haben, nachdem seit dem Vorjahre die Gruppe der sogenannten Mineralwasser-Großhändler, durch Maßnahmen der Regierung unterstützt, eine hygienisch und wirtschaftlich recht bedenkliche Monopolisierung dieser Heil-und Genußwässervurchgefühtt haben. Eine Gruvpe von einigen 30 von der Regierung anerkannte» Großhändlern könne nur mit recht erheblichem Nutzen von der staatlichen Brnnnenvrrwaltung direkt beziehen, während den außerhalb des Ringes stehenden Abnehmern durch die staatliche Pretsstellung der Wettbewerb so gut wie unmöglich gemacht sei. Alle Versuche, eine Arnderung dieses den Staat schädigenden Monopolsystems hrrbeiznführen. seien bisher erfolglos geblieben. Die Wiesbadener Regierung insbesondere soll bei ihrer ablehne» Einser Vrunnendirektion habe sogar dir Ausführung eines vor der Herausgabe der neuen Monopolisieriingsbedingungen abgeschlosse nen Liefeningsvertrages nach der Lieferung von der Unterwerfung unter die neuen Bedingungen abhängig gemacht. Lausanne. Der Professor der Physicüogie an der hie sigen Universität. Alexander Herzen, ist hier gestorben. OertllcheS uuv Sächsisches. Dresden. 85 August. —* Heute mittag trafen Se. König!. Hoheit der Kr 0 n > Prinz mit seinen Brüdern in Begleitung des Leutnants Frei Herrn v. Humbracht zum Besuch bei Ihrer Majestät der Königin-Witwe in Reheselo ein, wo sie bis morgen weilen werden. Ihre Königl. Hoheit Prinzessin Mathilde trifft morgen, Sonntag, mit Hofdame Freiin v. Gärtner zur Tafel in Mehefeld ein. Die Rückkehr der KöniainMitwe nach Billa /Strehlen erfolgt Montag, den 27. Augstst. abends. —* König Friedrich August, unter besten Pro tektorat die Leipziger Motorfahrzeug-, Motoren-, Werkzeug- Maschinen-, «FahrraD- ustv. Ausstellungen ftehen, wird in Be- aleitung des Staatsministers Grasen von Hohentbal und Bergen die vom 5. bis 14. Oktober wiederum im Krystall-Palast statt- findende Ausstellung an einem noch näher zu bestimmenden Tage mit seinem Bruche auszeichnen. —* Nach kurzem, aber schwerem Leiden verschied mir Schul- beginn Herr Linus Meißner, Lehrer an der 7. Bürger- schule. Gestern wurde er zur letzten Ruhe gebettet. Die ungemein große Zahl der Leidtragenden, der reiche Blumen- chmuck und die ehrenden Worte des Geistlichen, des Direktors ec 7. Bürgerschule, sowie eines Deputierten der Schwertcr- Loge legten Zeugnis von der hohen Wertichätzung ab, deren sich der Verstorbene in den weitesten Kreisen erfreut hat. Er bibliotheken —* Im Königreiche Sachsen ist seit einiger Zeit ein« Be- wegung im Gange, welche die Errichtung von Overreatschulc» nach preußischem Muster zum Ziele hat. Diese Bestrebungen kamen auch im letzten Landtage, besonders durch di« Abgeord neten Dürr. Enke und Dr. Rühlenmnn zum Ausdruck und sind insofern auf fruchtbarem Boden gefallen, als das König!. Ministerium des Kultus- und öffentlichen -Unterrichtes zwar nicht geneigt ist. auf Staatskosten solche Lehranstalten zu er richten, datz cs aber andererseits der Errichtung einer Ober- realtchule durch eine Gemeinde nicht unsympathffch gegenüber- stebt. Sollte eine Gemeinde die Einrichtung einer Oberreol- schule planen, so müßte der Genehmigung derselben durch die Unterrichtsverwaltung allerdings eine Aendcrung des «(HesttzcS über die Gymnasien, Realschulen und Seminare vom 22. August 1876 vorausgehen. Ehe dies geschehen kaum muß das Unter richtsministerium wegen Festsetzung der Berechtigungen der neuen Schulgattung mit den übrigen Ministerien verhandeln, soweit sie für die Hochschulen, Staatsprüfung und Beamten- klaffen zuständig sind. Außerdem macht sich der Entwurf und die sachverständige Beratung der Lehrordnung für das neue Lehrinftitut notwendig. Das Kultusministerium hofft, all« diese Vorarbeiten bis zum nächsten Landtage fertigsten«» und ihm einen entsprechenden Gesetzesnachtraa zur Beratung und Be- schlußsastung vorlegen zu können. Natürlich kommen für die Einrichtung der neuen Schulgattnng nur größere und leistungs fähige Gemeinden in Frage. Die ganze Angelegenheit liUt also derart, daß die Errichtung von Oberrealschulen in Sachsen segenwärtig zwar ermöglicht werden wird, daß aber anderer- eits di« Einführung der neuen Schulart nur in «inem loug- men Tempo zu erwarten ist. —* Das Schnittcrsest in der Ausstellung am Freitag abend nahm einen recht angenehmen Verlauf. Der Besuch des Aus- stcllungspar'kes war riesig, das Gedränge zum Test fürchterlich, dicke Gurben und verliehen dem Ganzen einen gediegenen Ernte festcharakter. Auch die Vorführung leibst war reich ausgestattet und versonenreich, sie oerfchltc deshalb nicht, beim Publikum lebhaften Beifall zu finden. Zwar setzte sich der von Ballett- meister Friedrich in §-«ne gesetzte Ernteseltzug ziemlich spät in Bewegung, so daß sthon mehrercmale vor feinem Beginn die Masten sich stauten und wisder auseinanderfluteten, aber als die Kränze und Fahnen tragenden Kinder, ein behähi'ger Bauer als Festordner und ein eifriger Dorfwackthaber dem Zuge Bahn brachen, war doch sogleich sie Freude über die Buntheit des Aufzuges allgemein. Schnitter und Schnitterinnen mit riesigen Senien. Dreschflegeln und kranzgefchmückten Rechen svlgten den Kindern mit luftigen Jauchzern: würdig machte sich im Landauer der Gutsherr mit seiner vollwichtigen Gattin breit. Ihnen folgte das Milchwägelchen mit einem stadt bekannten Milchpony bespannt: der Milchmann blies vergnüat die Mundharmonika. Ein vierspänniger Erntewagen mit buntem Schmuck, umgeben von einer weiteren Schar von luftigen Bauern, bildete den Schluß des Zuges. Eine ländliche Kapelle, in der die Klarinette vorherrschte, spielte zu seinem Mavsch den Takt auf. An verschiedenen Stellen des Parkes, zuletzt auf dem Podium des Orchesters, führten die reich kostümierten Mägoe und Knechte ihre ländlichen Tänze und Gesänge auf und fanden damit reichen Beifall. Eine Ent- Kunst und Wissenschaft. s* Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hof- 1 h « at« r. Die Ausgabe der Abonnements-Billetts der neuen Spielzeit des Schauspielhauses beginnt für die bisherigen Abonnenten morgen, Sonntag, den 26. August, vormittags i/hll Uhr, und endigt Donnerstag, den 30. August, nachmittags 2 Uhr. Bei der Erneuerung des Abonnements müssen dl« Billetts des vierten Abonnements der vergangenen Spielzeit vorgezeigt werden. Gleichzeitig ist die erste Rate lfür 10 Vorstellungen) zu entrichten. — Für neu hinzukommende Abonnenten erfolgt die Ausgabe der Billetts von Freitag, den 31. August, vormlttags 10 Uhr. ab. f-* König!. Hosover. Der Wagner-Zyklus nimmt feinen JoMang, wenn auch unter allerhand Fährnissen. Gestern kam „ RNenzi' an die Reihe. Da HerrDr. v. Vary völlig erschöpft von Bayreuth, wo man seinem Tristan Wunderdinge nachlagt, »urückgekommen ist. mußte Herr Forchhammer von der Frank furter Oper für ihn einspringen. Ueber seine Leistung brauchen nicht viel Watte gemacht zu werden, da der Künstler gerade dies« Partie hier schon öfter gesungen, als er noch an unserer Hofoper engagiert war. Mit der schaiispielettschen Durcharbeitung der Rolle kann man sich durchaus einverstanden erklären, ja sein Rienzi hat sine Frage sogar erheblich gewonnen. Stimmlich ganz derselbe gebliebe», man muß wohl sagen: Tenor klingt nur beim Forte-Singen schön und «tzvoll: da verblüfft er sogar durch Größe und Fülle. Im Piano klingt die Stimme dagegen nach wie vor nicht völlig sch lacken frei, läßt fast immer einen heiseren Beiklang hören oder schlägt überhaupt nicht rein an. Da die Rienzl-Pattie dem Sprechgrsang einen breiten Raum freigibt, fielen diese Mängel gestern abend erfreulicherweise weniger auf, und man konnte sich so mehr der Vorzüge dieses Rienzi freuen, der an den einzelnen Akt schlüsse» mit lebhaftem Applaus ausgezeichnet wurde. — An der übrigen Besetzung der einzelnen Partien war nichts geändert worden. Nur der von Frl. Keldorfer mit ängstlichem Gesicht gemimte Friedensbote — mehr gut gemeint. als gut ge- sunae» — zog gestern wohl zum erstenmal durch NomaS Straßen. -- DaS Haus war auffallend mäßig besucht und zwar — wie es schien — meistens von Fremden. Ausverkaufte Häuser in Per- »anenz kennen in Elbflarenz für den Sommer nur ffalo Bill und der Zirtrrs Sarrasani. Und da gibt eS immer JdeqUV». die Dresden eine Theatrrftadt nennen. Schopen» neu ausgestatteten Opcretten-Novität „Tau Nacht" von Johann Strauß, in musikali von Ernst Netterer. Zugleich beginnen baner. der Unerbittliche, würde in diesem Falle von „ruchlosem Optimismus" sprechen. IV. ß* Das Residenztheater beginnt am 8. Sep tember die diesjährige Wintersais 0 n mit der vollständig ^ 'end und eine chcr Bearbeitung die Abonnements- Vorstellungen des Theaters. — Die bestellten Abonnements karten müssen bis zum 1. September abgcholt sein, da sonst anderweit darüber verfügt wird. Für Interessenten, die noch zu abonnicren gedenken, liegen die Abonnementslisten wochen tags von 10—2 Uhr an der Kaste des Theaters aus. f-* Herr Geheimer Baurat. Stadtbourat Professor Dr. Ing. Hugo Lzcht, der Erbauer des neuen Rathauses izu Leipzig, ist beim Leipziger Rat um seine Pensionierung zum 1. Januar 1907 eingskommen. Er wird mit diesem Tage aus dem Ratskollegium ausscheiden. Die von ihm innegel^dte Stelle wird nicht wieder besetzt. Herr Hugo Licht wird indes den Bau des neuen Stadthauses an der Lotter- und Markgrafen straße, zu dem er die Pläne entworfen hat und der Voraussicht- uch im kommenden Frühjahr in Angriff genommen werden wird, noch persönlich leiten. Der scheidende Stadtbaurai Licht hat LeivKig, wie das .Lcipz. Tagebl." schreibt, seit dem Jahre 1879, asto 27 Jahre hindurch treu gcüuent und sich durch den Bau des neuen Rathauses ein unvergängliches Ehrenmal gesetzt. Hugo Licht ist am 21. Februar 1941 zu Nieder-Zedlitz in der Provinz Posen geboren. Er studierte an der Bauakademie zu Berlin unter Ende und BvckMann. sowie unter R- Lucae und unternahm dann größere Studienreisen, die ihn nach Oesterreich " Jahre 1871 ließ er sich in der der Titel Stadtbaurot verliehen wurde, hat er eine Reihe ftati» sicher Monumentalbauten geschaffen, in denen er seine baukünst- lerifchen Fähigkeiten bestens bawies. Von seinen Leipziger Schöpfungen sind zu nennen: der Erweiterungsbau oeS Museums für bildende Künste am Auguftusplatz s1883—1886), der Schlachtviehhos, daS Konservatorium für Musik, das Grassi- Museum. mehrere Schulen, das PölizeiamtSgehäude. die städti sche Gewerbeschule u. a. m. Aus dem Preisausschreiben für den Rathausneubau ging er am S1. Juni 1898 als Sieger her- vor, und er hat in siebensÄhriger Bauzeit den ihm erteilten großen und ehrenvollen Auftrag »u einem herrlichen Ende ge führt. Koni« Friedrich August zeichnete den verdienten Bau meister an jenem denkwürdigen 7. Oktober 1905 durch Verleihung von Titel und Rang als Geheimer Baurat aus. Licht ist seit 1900 auch Mitglied der Akademie der bildenden Künste in Dresden, auch hat er mehrere architektonische Sammelwerke veröffentlicht, nämlich: „Die Architektur Berlins" (100 Tafeln in Lichtdruck, Berlin 1877), .-Die Architektur Deutschlands" lzwei Bände mit 200 Tafeln in Stein- und Lichtdruck. Berlin 1879—82), „Die Architektur der Gegenwart" (Tafeln in Litho graphie, Lichtdruck und Farbendruck mit Text, Berlin 1886—96). sowie die Zeitschrift „Die Architektur des 20. Iahrhuitdcrts" (Berlin 1901 fg.) f* Die neue Gesellschaft der Düse. Aus Mailand wird berichtet: Am 1. Oktober wird die neue Gesellschaft der Eleonore Dnse, mit der sie im nächsten Winter eine große Tour nee durch Italien und daS Ausland unternehmen will, in Florenz »usammentreten. Leiter und erster Schau>pieler wird Leo Orlnn- dini sein, während die übrigen Mitglieder fast alle jüngere Schau spieler lein sollen. Noch ist das Rcpertoir nicht genau festgelegt: aber es ist sicher, das „L'Autre Tanger", „Moima Vanna", „Heimat"^ .Hedda Gabler" und vielleicht auch — Gabriele d'Anminzws „La Gioconda" dazu gehören werden. Nachdem die Gesellschaft dre ersten Vorstellungen vom 18. bis 20. Oktober in Florenz gegeben haben wird, wird sie nach Genua und Turin und dann nach Deutschland und England gehen, um im Frühling nach Italien zurückzukehren und die Tournee in Mailand zu beenden. f*Die Arbeiten am Vatikan. Die umfangreichen Arbeiten, die gegenwärtig am Vatikan voracnominen werde», baden beunruhigende Gerüchte hervorgerufen, daß dem päpstlichen Palaste selbst Gefahr drohe: man glaubte, die Baufälligleit deö Vatikans zwinge zu schleunigen und umfassenden Reparaturen und Umbauten. Diele Gerüchte entbehre», wie dem „Gaulois" ge schrieben wird, jeder Begründung. Richtig ist, daß unlängst mit Reparaturen beauftragte Architekten bei der Wiederherstellung einiger Teile, die infglge ihres hohen Alters gelitten hatten, will- kürliche Aendeiunaen vorgenommen haben. Darauf hat der Papst in gerechter Entrüstung über dieses künstlerische Sakrileg angeord net, dem in seiner Schönheit beeinträchtigten Bauwerk den ur sprünglichen architektonischen Charakter wiederzugeben. Aus diesem Gru»' iesem Grunde erheben Vatikan. sich jetzt die zahlreichen Gerüste um den DeS Sängers Lohw Eine b» . eichnend« Episode aus dem Sünstlerieben erzählt der „GU BlaS": Eines Tages gehe» in Paris drei Freunde spazieren. »Ich möchte gern ausgezeichnet
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