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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 04.01.1907
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070104023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907010402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907010402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-01
- Tag1907-01-04
- Monat1907-01
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e aa t bv- abei» rei." nach b in w«u» ' loa »in. Mt- der hier xr." ab«» ,U''c! .Hie ,lle- m — ZUM >s'?" batte zwei nickt der rlel- nickt löste den sehr rbei- unde Ute!« nock aus rzem rrde. aliit rasch )and nach tall- ! ick» us!" eren al>in ende iball den , im fick» ester wen. . da ihr »lles hin dem noch q n e Diese« Dlatt wird des Leser« vor» Drrrde» «ad Umgebung am Lage vorher bereit« al» Abeird-Ausgave zugrfirllt, während ei die Post«Abvnn»Rte» am iviorgm io emer Gejamtautgabe erhalrea. Verug5gedüdn «««äo L>.dar» -»«wirst,e^om - , M » Mt »0 P> ^ ^,.il>aer ZusteNun, durck t»c wdoekffuellaeld', in,A»L- sä>is> m» en»Nn«t,ndnn ««tchtaae. Die te« Leiern von Dresden und Um «rEL am Laue vorder «voeltellie» «deav-AaSaoben erhalten dir ^uäwartiaen Be»«eher mit der Morse» »usnade »uiammeu gi- aesüllr. P oN. druck aller Srtüel und Oriomal Mitteilunae» nur Mit deutlicher 2u el I ena a de i.Drrrd Nack». > uiicoüg Nackstua- i«he vonoiaraalvrucde dlciben undernckilcktial: uuverlanaie Mann- tirivte wildeu nnlil aindewavrl- Delearamm-rdretl«: «»chrichte» » ««de» LauvtaeichättSItelle ManeMr. W/«o Lsnreigen-^Lck. HegvLrrrSet 18SV Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. «onadme da» «>»»»»>,,»>-» ve »ockmMaaS S U! .v ^eierla«« aar Ätnrv»chlL> ». II d,S '/,» llt-r D« Arund-.eNe ica ^ Lildr» r -. NamNitnnochr>«d!'r, re. k r > IchtiltSanreiacn au> de: 3eiie M K'u : die -n- oul Lrststl« « Li» : LlL Schal»»? stell» r,o.- Lr^-dierr Su, traueemr» ?i Vst . von aasiverr reo I MI. Nummern »Lch Ln»», und Hrieriuarn: : i„'.i ,e Gririrrxr! so Pf,.. LUi Drivo Veite »o L'a Schaliiae Pit- als eniseiano« von Dresdner Äu>rrL»«eb-- a I Mt. vo-/ avowariiien i.ea Mk. iiadinchlcii i^i-viidinie Li p-q - -.,r Lrciie der tzn-emle i,.-?d :m Torac. und Abcnddlast« dieielden Lu. loarttge Autncige nur o aen 8or ausbeiakilunu. — Bele,dtLUir ldilen io Dseiuuse. NrrnspreÄer: Nr. I> uao U0S« '«»»L „k-kslli-lnls"- N>e<uer- «ml M«»eii-S<uiler«be Iiultsa «I«I» I»««I ir««I«i^r b««tvn», «i»i»roR>I«en. v«ps« Llni-Nt»!« WahleUnk des ReichSknnjlers. Neueste Dralitberichte. Hosnachrichtcn. Beipflichtung der Natsmitglieder. Znr Neform l ,» -« »ZI-Ta s»7» vvlksjtl. der Ergönzll»gssleuer. Gerichtsverhandlungen. Äeform ves Musikunterrichts. Berliner Jahreswende s «»Z'ikl Al. ^l»e vl»l «. ALitllvr aL < o. «LIL'LX-I'UIL.VL«. ,-r Vvreilllste vdewlsede VerLe Lkt.-Vs8.. vksrlottendirrg. Ls^ulsr 1k. KMllti'szze 8884. : w l>ö8e!iLstljik88r'ApZskchr?. olien HOIdtk. Pretzstimmen zum Wahlerlatz des Reichskanzlers. Di« Beurteilmig der Xtiindgebuinq des Kirsten Bülow ln lxr Press« ist wenig eürhe>tlickr. Der besondere parteipolitische Llandpurrlkt verhindert oieljach eine vorurtellsloie Würdigung und bereitet einer aleichmäpigen Üluisassung Schwierigkeit, die den «atirmal«» watLpo>r-tjschen .üern aus de» Worten des Äonz lers Herailszuickiölen versteht, ivie es l>eiiniclSioci'e von den „Bert. N. 9i." geschieht, indem sie erklären: ist jetzt nicht der Augenblick, bei Nebcniachtickdem :n veriveilcn, uns 'o nehme man die .g'nndgebnng d,'s Neichskanzlers ckls eineu Dinweis, der das Ziel Zeigt, aber den Weg srei l ä tz t. Man wird »»geben müssen, da» Tsürft Bülow darin eben das getan hat. wo,:- von einer über den Parteien stehende» ikcgierung erwartet werden lu,.. tü-: wird Za.he der sclblt» icitigkeit der Parteien sein, daraus sie nötigen Konsequenzen ,N ziehen." — Tue .Deutsche Tagesztg." 'egt den tz'ach^ druck auf die gegen die Sozialdemokratie gerichteten Dtellen des Mcniisestes, ist aber mit nein allzu rchrrvierlen Tone des .Kanzlers nicht zusrieden. Das agrarische Blatt schreibt u. a.: ..Sympathisch berühren nnei die enetgi-schrn Worte^ die der Muizler gegen die wahren Reaktionäre, gegendie S oz ial» d«mokrckte», ge;oäbll und geprägt Hai. Angesichts der kHlaldemokratisckxn Geiahr * mühte, un'eres Erachtens alles .jlwücktreten. tzliber schon beginnt >n den Reihen des Lin.kS- liExralislnus die alte Trage wieder laut zu- werden, ob es nicht iw-tiwcndlger sei. die Reaktion von rechts zu. bekämpfen, als di« Sozialdemokratie. Wir habe» Labei nicht die Herren Barth und Naumann im Auge, die auS ihrer Lazialistenfrcundschaft auch jetzt kein Hehl machen, sondern andere zpreise und Grup pen des Liberalismus. Aus den Darlegungen des szürstcn Bülow glauben wir ober zu unserer Bdfriesigung entnehmen zu können, daß er es ebenso ichars verurteilt wie wir. wenn di« Sozialdemokratie umichmcickwlt, ja, wenn ihr zugcstandcn wird, dah einer' ihrer Verirrter staatliche und behördliche Funktionen verwalten dars." Zn den Worten, daß die Par teien der Rechten, die nationnüiberale Partei und die weiter imks stehenden freisinnigen Gruppen bei zielbewuhtem Vor gehen im Wahlkampfe so viel Boden gewinnen könnten, um eine Mehrheit von Fali zu Fall zu bilden, bemerkt /«Felde Blatt: „Da er sich selbst sagen wird, daß aus Wirt- lchoftsvolitischem Gebiete ein Zusammengehen der rechtssteben- den Parteien mit den Freisinnigen keineswegs und keines- solls möglich sein wird, muß er rolgerichtigerwcise mit zwei Mehrheiten rechnen, vmi denen die zweite nach wie vor durch das Zentrum, die rechtsstcl>endcn Parteien und einen Teil der Nationalliberalen gebildet werden nniß. Was hie und da schon angcdeutet würde, daß soos Ziel des Reichs kanzlers die Herbeiführung der Möglichkeit einer doppelten tMehrbe'rdSbildung fei. das hat der Reichskanzler in seinem Schreiben bestätigt. Diese Wahlparole mag er vom Rpwmatitch«staatsmäitmschen Standpunkte für verständig itnd geeignet halten, zugkräftig ist sie nicht. Trotz mancher Zuitimmungen im einzelnen können wir doch Nicht verhehlen, daß die Kundgebung des Fürsten Bülow im qroßen und ganzen kaum den Eindruck erwecken wird, neu man sich vielleicht davon verspricht. Es fehlt diejenige Entschiedenheit und Begeisterung, die im Wahl kampfe nun einmal unerläßlich ist. Er ist auch in diesem seinem Schreiben mehr Diplomat als führender, psodwcisender Stoats- rnann." Bezeichnend ist, das; LaS christlich-soziale „R e i ch" eis unverkennbares Weiterrücken der Regierung nach links seststcllt: „Wir haben hier die erste Kundgebung deS neuen Nurses. Trotz manchen Seitcnbiebcs wsgen frei sinnige Doktrinäre, insbesondere gegen Tiorth. der die Gesabr nur aus der Rechten sieht, ist unverkennbar, daß der Reichs kanzler das Steuer einen Ruck nach links gedreht lpit. Die kleineren Grupven der Rechten — Christlichsoziale. Deutich- oziale, Bündner, Reformer — bleiben ganz außerhalb des Gc- nchtSkreises dieser Kundgebung, obwohl gar leicht diese 19 Stimmen ausickslaggebend 'werden können: sorgen wir, daß ihrer im neuen Reichstage mehr werden, sodatz sic nicht mehr über' kanz riehen werden können! Tie Kundgebung des Reichs- zlerS — das sei zugleich anerkannt — hat markige natio nale Sprache und kann wohl dazu dienen, den deutjchnätionalen Gedanken in den beginnenden schweren Kampfeswochen groß- zügig aufleuchten zu laßen. Schic irgend mit dem Gedanken eines neuen Kulturkampfes zu spielen, liest der Reichskanzler dem Zentrum den Text: Das System der Abstriche von nötigen Forderungen »ind des kolonialen Verdrustes muß zerbrochen werden, 'oll der katholische Volkslcil wieder zu den fördernden Elementen des Reichstages zu rechnen sein! Ter Kanzler vergißt aber, ivie schon die Adresse zeigt, nicht die größere sozialdemokratische Eiefal-,'. So peinlich es wirst, daß nur der vergangenen soziale» Taten gedacht wird, ohne die Notwendig keit eines lebendigen Fortgangs unserer stagnierenden Sozial- rchorin zu betonen, so sehr können wir doch hier als Ergänzung die kaiserliche Kundgebung »om 17. November heranzieben. die >ozia!c Toten znsichert. Alles in allem: Des Reichskanzlers Kundgebung zeigt verborgen viele neue Schwierig keiten einer liberalen Acra: im Moment aber soll sie als Kampfsignal uns zeigen, daß das entscheidende Ringen beginnt 11ns hier wollen, wir jeden Nerv spannen, die deutsch- nationale Sache voran zu sübren." Die „B o s!. Z t g." be mängelt den wirtichaftspolitischen Standpunkt dcS Kanzlers und schreibt n. a.: „Bemerkenswert ist in erster Reihe die Frontveränderung gegenüber dem Freisinn. Fürst Bülow sieht ihn nicht mehr, wie es die Regierung von alters her, in Theorie und Praxis, getan hat, als Gegner, sondern als Verbündeten an. Vielleicht wäre cs unter diestn Umständen nützlich gewesen, nickt so ausführlich, wie cs der Kanzler tut. angebliche Fehler in der früheren Haltung der Freisinnigen zu erörtern, zumal, da der Hinweis auf eine Ver leugnung dieser Haltung nicht mit den Tanachen übereinslimmt. Wenn beispielsweise der leitende Staatsmann betont, daß Eugen Richter „im letzteil Jahrzehnt" gegen die Sozialdemokratie gekämpft habe, so darf erwidert werden, daß Eugen Richter diesen Kamps vom ersten Beginn feiner poütisckwn Tätigkeit an, schon persönlich ge^en Laisalle geführt hat." Der „Bö rs.°E o u r." änßcrt: „Sehr richtig demerckt Fürst Mlow, es sei jetzt nicht der Augenblick, begangene Fehler nach- zureckncn. Statt aber selbst diese weise Lehre zu beherzigen, erbebt er gegen den Liberalismus nn selben Atcimug wieder einmal, wie schon so mancher vor ihm. die Anklage aus nmaliven Doktrinarismus und Unterschätzung des praktisch Erreichbaren. Kein Vorwurf aber kann ungerechter sein, und keiner muß mit größerer Entschiedenheit zurnckgewieien toerden als dieser, um m mehr, als er, unmittelbar vor de» Wahlen in di« Welt hinaus- posaunt, der liberalen Partei, die man regierunasseitig ja setzt iin Wahlkampfe «fördern möchte, den schwersten Schoden bringen müßte, wenn er unwidersprochen bliebe. An Wabrhci! bat der entschiedene Liberalismus stets den größten Wert daraus gelegt, ein klares, aemei»verständliches, ganz positives Programm zu besitzen, er hat in allen politischen, kulturellen, sozialen Fragen stets mit solcher Deutlichkeit Stellung genommen, so unzählige Anträge und Entsvürüe zu allmählicher Erreichung seiner End ziele m»gebracht, und jederzeit mit so regem Eifer nnd ehrlichem Strckberr an der positiven Gdsttzesarbeit kcilgenommen. daß es zufrieden geben, daß Fürst Bülolw daran sestbält, den Lib« ralismus in eine neue Regierungs-Kombinatio» auifzu- nehmen, und daß er ihm im Waihlkamps freie Bahn offen boite» will. Wie weit er sich für den Bereich neuer Möglichkeiten Geltung verschossen kann, das ist Sache des Liberalismus selbst. Was er nicht aus eigener Kraft zu erobern vermag. Hot «wenig Wert. Damit soll nicht gejagt fein, daß die Kundgebung des Reichskanzlers, bei verständiger Anwendung, den liberalen Par teien im Wahlkampfe nicht vortreffliche Dienst« leisten könnte." — Ganz ans dem Häuschen gerät «der „Vorwärts". In sechs Spalten fährt er kein allergröbstes Geschütz gegen den RcickSka»zler. den Reichsverband gegen die Sozialdemokratie und den Generalmajor Liebert, den Adressaten der Kundgebung, zugleich auf. Er redet von .Bülows S:lve«stericherz" und schließt einen zornigen Erguß mit Mögendem Gallimothias: „Der i'lbit das Schicssal de: Zenirnme '0? l chc zeigt 7 es - -ick, ne--' 'lg: e» ihür. steil. alle eiligsten . alle steck § fq !>ri<i Äie Plststi? der «--r-gpi'che Kanzler selbst zeigt in seiner Lilvesterüoffchast dem lkrei-sinr K»tunst. Er führt ib Jedem reaktionären Wun chc dem Volke alle Mili! lasten au>, cs unterst Vokksausbuiigerung! Und der Dank der Regierung'? In de-: Anaendlick. wo es endlich einmal einige minimale Abstriche e ' dem lMiltiardenbudget der Koloriiaipolckrt zu mache', ran:: flog es zur Türe hinaus, mußte es sich die schimpflichste Be:.-: sterung aösalleu lassen. Welcher Dan' winkt da erst dein Fr: sinn! Dem Freisinn, der hei aller Lakdien'eiigkeL -lue reatnonäre Politik u emals nnlinackie» kann wie das Keritruw' Aber diew Schuksalssragen mag «ich der Freisinn selbst v»riech? . Wir nehmen den Kampf, den uns «der Kanzler en:b eiel. m. Freuden aus! Wir begrüßen von Herzen die okskzielie Verbr: deriing der Regierung mit dem Reicksoerband! Mir he: erquickender Affen heit ist die Parole gegeben! Hie Bülow und Lieber«! Hie rcartioiiärc Mgsi'e und Reicksverbgrid! Hie Brr: Wucher und Ge-merrschastsknebelung! Hie Koloniaipolirik une S^aalSstrcichgclnste! Hie Ab'oliirismus und Pokkseu treck tung! Hie Sezia.dcmakratie, Volksrcch!" und Volksircibc-t!" Neueste Drahtmeldnnqen vom 3. Janncy Marokko. Paris. Aus Tanger wird berichtet, daß R 2 isuhu in seincr Feste Zjuat sich zum W ider stand rüst e. Um seim- Vorräte zu vervollständigen, hat er Las Warenlager «ines Fran zosen namens L'Hermitte geplündert. Tanger. Die nach Arzila bestimmte DrLppen- abteilung ist heute von hier abgcganaen. Sie hat Auf trag, sich jedem Versuche Raisulis. die Stadt zu betreten oder anziiarctten. zu widcrictzen. Hier hcißl^es j«tzt, Raiiuli bo. streite die Echtheit des Schreibens des Sultans, dos ihn ad- 'ekte, und sende einen Kurier an den Hof, um sich z» be schweren. «Berlin. Der Bundesrat hak in feiner Lenti«,1 Sitzung die Vorlagen betreffend Wanderung der Aussührungs- bcsiiinmungen zur Bekämpfung der Cholera und die Entwürfe von Dcsinsckli-onsanweisungen für gemeingefährliche Krank- heilen den Ausschüssen überwiest». Tübingen. Der Professor der evangelischen Theologie an der hiesigen Universität Gottschick ist heute gestorben. Bremen. Der Austritt der Offiziere der bremische» Reedereien aus dem Vereine der Kapitäne und Offi ziere der deutschen, Handelsmarine Hot sich ohne Zwischen fall vollzogen. Nur in drei Fällen wurde Entlassung verfügt. Miklüeim a. Rh. sPriv.-Tel.i Gelegentlich des Privatbeleidigungsprozesses des Mühlheimer Kieinbahu- Konsortiums gegen den Stadtverordneten Feinhals, der in ösfentlicher Sitzung der Stadtverordneten dos Kleinbahn Konsortium der Quertreiberei beschuldigte, machte der Vertreter des Konsortiums die Mitteilung, daß letzteres gege die Stadt Köln drei Prozesse führe, in denen es sich um 6006«! 473 090 und 130 «DO Mk. handle, wozu »och die Prozesse zwischen dem Konsortium und der Stadt Mülheim kommen. J-n dem Beleidigungsprozesse wurde zwecks weiterer Zeugenvernehmung der Termin vertagt. Gnesen. Unter großem Andrang des Publikums began eilte vor der 2. Strafkammer des hiesigen Landgerichts der rozeß gegen das Herrenhansmitglied RittergutÄesitzei v. Koscielski, den Landlagsaaqcordncten Rechtsanwal: v. Ehrzanowski und 21 Genossen. Ter Gerichtshof br schloß, die Verlmndlung gegen v. Koscielski. der laut ärztlichen Attests am Elickwinen verhindert ist, auszusetzen und gegen die andere» 22 Angeklagten zu verhandeln. Tie Angeklagten werden beschuldigt, am 22. Oktober 1900 in dem v. Kosciffsk: gehörigen Schloßparke zu Buaav bei MiloSlow als Leitei. Ordner oder Redner eines polizeilich nicht genehmigten Turn- tgges der Sokolvereine gewirkt, alst eine öffentliche volitilch' Veriammliina unter freiem Himmel ohne behördliche Ge Kunst nn- Wissenschaft. 's* Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hof» ihr ater. Zui Opernhause geht Sonnabend, den^ä. Januar, Gounods oieraktiae Oper Margarethe." in Szene. Tie Besetzgng ist die lolgende: Faust: Herr Jager lzum erstenmal). Margarethe: Frl. von der Osten lznm erslenmall. Valentin: Herr Plaschke. Liebel: eirl. Schäfer. Marrhe: Frl. Eibenschütz, Brander: Herr Wisse!, Bö'er <steift: Herr Wächter. Den, Mephistopheles singt Herr Wiedemann vom Stodttbcater in Chemnitz als tstast. st* cklesorm des Mnsikunterrichtstvesens in Sachsen. Ueber das «Mustikulitcrrichtstwcsti, in Sach'en haben bereits seit 'ärmerer Zeit Erörterungen im König«. Ministerium des Innern stattgeninLcn. und am 27. Dezember v. I. sond 'M Sitzungssaale oes gengiinten Ministeriums unter dem Vor sitze des Herrn Ministerialdirsktors Geb. Rats Dr. Roscher eine Besprechung über diese Angelegenheit statt, an der neben Vertretern der gdtaatsregierung auch eine Anzahl von Fach leuten aus Dresden und Leipzig teilnahmen. Rach einem von Herrn Miniftcrial-oireklor Dr Racker gegebenen Ucberblick be stehen in wachsen 33 MuG k«ich u l c n , davon 21 in Leipzig uwd 12 in Dresden. An den :s6 Schulen werden etwa 1700 Schüler durch 100 Lehrer unterrichtet. De Veranlass»», zu der Beivrechung Ovaren die vielfach oustrctcnden Klagen über Mängel im musikalischen N n t e r r i ch I sw e i c n -ffw. De» Tciinehmcrn waren iniolgedcisen seitens des Mini steriums nachstehende vier Fragen vorgelegt woiden: !. Welche tlebeistänüe bcitelieu aus dem Gebiete des Mnsik- sttziehungs- .nid Unterricht Evesens in Sachsen'? 2. Empfiehlt ich eine Einlc.Imig der verjchiedencn Mnsi'ischulen in bestimmte Arten? 8. Ist die Ein'ctzung eines Beirates «für das Musik- chutfvei'en erwünscht! wie ist er zusammenzusetzcn, welche Bestia- .'M !»ll er haben? 1, Lassen stich für die MuMchulen Grund ätze auststecken bezüglich der Lehrziele und Lehrpläne, der Prü- ungen. der vffeniuckicu Bclauntmachnugen iPröivekte). der Zoyl der Lehrer und Schüler, '»wie des -Alters iür die aufhu- «bmentzen ^a üler. dci'Sch.ilgeldiätze. dcrSchüler-Auf'ührungen. »er Errichtung von Zweiganstallen und der Erteilung von «oeenguntcn Kunstiicheinen? In ««»er längeren Besprechung wurden besonders die Fragen der Ausbildung der Musiklehrer, die Musiklchrerprüsung, die Hochstizabi der Schüler einer Klasse, öffentliche Bekanntmachungen, oüsentlichc Schülerprüfungen lAufsübrungen), Errichtung von .Zweiggnstaltcn und die Aus stellung von Kunslschcinen gestreift. Schließlich nahm die Ver- lammlüng nachilel>ende Leitsätze an. die dem Köniol. Mini- sterium des Fniiern zur weitere» Erwägung anbeungegchen wurden: 1. Es ist dringend erwünscht, daß eine oder mehrere unter der Beteiligung des Staates bestehende Prüsungs- stellen stur die pädagogische und mufikaliiche Lehrbefähigung mit dem Rechte der Ausstellung eines Befähigungsnockweiies eingerichlet werden. 2- Es ist erwünscht, daß eine die Unlerrichtsausgaben klar be zeichnende Einteilung der Musikunlerrichts- anstaIten vorgenommen -werde und daß sie etwa als ns Eie- mentavichulen. Mittelschulen und Hochschulen für Musik, öder b> als MiWsckulen für Berufsmusiker und Musikschulen für Kunstfreunde oder als Musikschulen für Berussmusiker und Kiinstfreundc bezeichnet werden. 3. Es ist erwünscht, daß dem Ministerium des Innern ein aus unabhängigen Fachmännern ziksammengefetzter Beirat »'ür musikalisch-pädago- gische Fragen zur Verfügung stehe. Eine Kommission, be- stehend aus den Herren Professor Klengel und Professor Dr. Riem an» aus Leipzig. Direktor Joh. Krantz. Tonkünstler Buchmayer und Hochschullehrer Vetter aus Dresden, soll das Weitere veranlassen. Berliner Jahreswende. n. kl Immer um die Jahreswende veröffenillche!« die Berliner Blätter einige Riesen-ziffern. die den Verbrauch von Karpfen, den Weibnachispakctverkchr, die Nciliahrsbries» bestellungen und — die Verbastunaen angenehmer Mitbürger, die in der Nacht vom 31. Dezember bis 1. Januar groben Unfug verübt haben, statistisch beleuchten. Es ist dabei die er- sreuliche Wahrnehmung zu machen, daß non Jabr zu Jahr mehr Weibnachts- und SÜttesterkarvfen, Weihnachtsvakele und Neujahrsbriesc uinaesetzt werden, während der Berliner Uwug in der Silvesternacht ständig zurückgetzst Als sich diesmal 1906 mitternächttich i» die Bus«»« schlug, um dem Loffenilick qestg-l neten Jahre 1907 den Platz zu räumen, begrüßten die Berlin«'. Straßenbummler diesen Wechsel Mar mit dem üblichen obren zerreißenden Lärm und tollem Toben, aber sie gaben ihrer eigentlich wenig begründeten Begeisterung nur in seltene» Fallen durch Handlungen Ausdruck, die de» strafrechtlichen. Ta: bestand des groben Ilnsugs darstellen. Jnsvlgedesscn sind in dieser Ncusahrsnocht. wie die Zeitungen der deutschen Reich.- Hauptstadt mit trendiger Genugtuung scststelle», im garrzeu ..nur" 212 Verhaftungen »orgcnommcn worden. Für ve scheidcnere Bedürfnisse durste dies immcr noch genügen. Dab- bleibt zu berücksichtigen, baß sich das Berliner Silvcstertrriben. soweit es sich aus der Straße alrpstckt und gemeingesährlich Formcu annimm!, aiff einen eng un:schricbenen Teil der Friedrichstraße und auf die erste stunde noch Ncuiahrsanstgng beschränkt. In de» ofreutlicken Lokalen, soweit sie geöffnet sind, gebt es allerdings die ganze Nackst hinourch hoch her. und last überall ist der ehemals obligatori'che billiae Punsch durch den Sekt bis zu den feinsten sraiiwii'chcn Marken hinauf ner drängt worden. Die beiden sonst am meisten besuchten Lok? freilich sind in dieser einen Nacht festgeschlosscn und lie-e? dunkel und verkästen da: EasS Bauer Uul-.r dci» Linden, da- das gone Jabr bi »durch ohne Unterbrechung geöffnet ist uu: aus § ickerbc st »gründen nur i» der Silvesternackt von 12 bi" 6 Ub>: früh sthließt, sowie das bekannte Weinlokal van ziei:ip:uski. das iii den vorousaegangenen Jahren unter dem Ansturm de: Gäste schwer zu leiden gatte und es daher »orziebt, seine P'orten am leisten üllnn'd des Jabres ganz zu schließen, klm w Wester offnen kie alle anderen Lokale, die sämtlich überfüllt und von sröbiicksten! Leben erfüllt sind. In die-er eunw Reckst ent wickelt sich an de» liier» der Spree io etwas, das vv-.i weitem wie lustiges Karnevallreiben ausschaut und an Kölner und Mainzer Faschingslaune gemahnt. Selbst die ervstcsteu, will meist lagen Irübffstgsteu Tkeaier bemiiher sich, am Silvester abend die Narrenkappe herausziisteckcn und chr-em. Publikum etwas zum Lachen zu bieten. Tie Tingestange! und Kabaretts, welche Begriffe allmählich miede: in einander überzugebcu begrünen, stehen darin nichi nach, und sogar in den Cafes mü> Bier- wie Wcin'okaicn sorgt man für die Ilntcrhaltung de« Publikums, ilebcrall wird dazu rui großen Stil gegessen und aetrunken De Heiseren Hotels lassen sich bereits dass trockene
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