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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 04.01.1907
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070104023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907010402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907010402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-01
- Tag1907-01-04
- Monat1907-01
- Jahr1907
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Dresdner Nachrichten Pr.' «ehuuaung abgehatten zu haben Ais erschwerend wird an- qeführt, daß dem Turntage Bewasfner« delgewohnt haben. Acht mit Petoehreu bewaffnete 'Rarster, die deshalb milauaeklagt sind. haben ans Befehl v. Kose >eiökis am Parkeiligange daraus leuchtet, daß ohne Einladungskarte niemand de» Park betrete. Die Augeklaatrn geben de» Tatbestand zu, bestreiten jedoch, daß e» eine öfienttich« politische Periauimlung gewesen sei. Paris. Das Auttsdtan oervKeittlicht «uien Erlaß durch den der Ministerpräsident für die Tauer der MRwftndeit de« tr>egS«>aiite»s Prcguarl. der ^eineSludienreize nach Tunis eugetretc» hak. mit dessen Bcriretung betraut rvirD. Pari«. Ter Bikchoi vo» dMoutier IDepartement Savoies. Lacro>x. richtete an den xt'arduialslaatktekretar Merrn »el Pa! ,wei Brisfe. in dcne» er untteilte. dajz er mit Hilie von Priester» und Laien eure «st. I ig i s ui u ud - G es e l l -s ch a s t qe- gründet bade. d>« den :-oect hat, >» seiner Armendiözese für die Nnterkrirüft und den tlnicrlxN! des Bischoss und der allen aibeiis- on-säikngen Priester, sowie der Piarrer und ihrer Gehstien zu iocoen. Bisckot Lacroir richtete weiter an Merrn de! tstal die Ansroac. ob er kür die Sr. Sigi»mund-Ge elk ckan die behövd- tlche tkrmächtiaung als gemeinnütziger Verein nnd die Zn- we»ftii»g »on Kirchen«,iitern verlangen diirse. Beide Briese blieben bisher nstbeantevorte!. Pari s. Wie der ..Malin" meldet, da, der Marinemiriii'ter den Ba» von O f' e n ' > v i a » ch'b o v r e » anaeordner, welche ein Deplacement oon 800 Tonnen, eine Gest-Hwind rochst an der ?Laskeroberiiäche von 15, Knoten und e«ne Gckchwinvigkeit unter der -Obers!bei,e »on 10 KAoten haben iverden. nnd die 2aMO Seemeilen zurücklegen können, ohne irgendwo anzulan'en. Paris. lPriv-Tell Dem ..Eclair" zufolge hat ein Taucher des Arsenals von Eberboura. namens Eeinhl, einen R e t t u » g sa p p a r a t für Taucherbvote erfunden. Centtst wll sich erboten haben, mit ieinein Apparate Berauche in einer Tiefe von 30 Meten« anznstellen. 'Dijon. Ter flüchtige Ge n e r a e -k r e l ä r der 'llrHi-itsbörse bat. nne nunmevr 'estgei'ellt ist. Mer OidOO Francs entwendet. indem er teils mittels g^ä-ckuer An-Weimnaen aus der Spartais? GeÜd.-r erhoben, iei!s >tze!e weiches kür die aus ständige» Arbeiter beikinimt n-ar. veruntreut hatte. London. sPrio.-Tcl.s Im Arstnal von Portsmouth und in mehreren Regierungsgebäuden entlang des Ha'ens >oület ein großer Brand. Heftiger Sturm pcit'cht die Flamown immer von neuem in die Höhe, iodaß die Feuerrvehr nicht im stände ist. den Brand zu löschen. Ter angerichtele Schaden wird bereits auf viele taii'end Pftind Sterling be- ,inert. Man vermutet, dos; Brandlegung durch unzu'riedene Matrcffen voriiegt. Porismoukh sllachdem die Truppen alarmiert und von den im Hafen deilndiichen Schi'sen Fenerlölchabreiinncren mit Spritzen aus dom Brandvlatze enchi-ene» waren., gelang es argen 3 Uhr morgens, des Feuers im Hasen Herr zu .»erden Bon den in den Magazinen lagernden AnsrüstungS- gegeniränden eines ArnieekorpS sind Sachen >m Werte ovt> vielen laufend Pfund Sterling Vernichter worden. Petersburg. General K u r v p a i k i n ist heute v o m Sailer in Audienz e w. p ' a n g e » worden. Sofia Nachrichten aus Ser Provinz zufolge schlossen sich sämtliche Bahnbeamle dem Ausstandc der Ei'cnbahn- a ng e st e l! r e n an. Es siud inilitärißtg- Maßnabuien zur Bervütnng von Erzenen vrr'ügt worden. Ter Balinverkehr wird teilweise durch Pionierio^aten auftecbl erhalten. Eisen- bahnbeamte. die Reservisten und. '-.nd zu 'ch-affeniidilnaen ein- berufen worden: sie si'llen Me - W> rur ^.lenuielitung gezwunaen werden Mn großer Teil der iftestge-.i Ttudenteii. me-.st Sozialisten. Hai -ist den. At-e-iandtaen an-.c'-chloffe» und unter Adsingung revolutionärer Li.-der eine Kundgebung ver anstaltet. hei der es zu Ansichreuungen kann Buenos A n r c s d'Iu-s Pergani.no wirs geweldel. das, die dortige Polizei, als >ie die Tetlnehn:er an einer gegen di« Gemeindesteuern gerichteten Kundgebung zerstreuen wollte, mit Revolvern besch o i' en wurde Tie Pr >"'ten crivtSerieu daS Heuer. Es sollen echs Per-onen getötet u-'S 17 verwundet worden sein. ecrtlichcS nno Liichsis^es. Dresden, 3 Januar. —* Se. Masesiät der König begab sich heule früh 8 Uhr 20 kilöinulsn mit Sonderzna von Tresden-Neu'tadt aus nach Skaiso. wo die soaen Lversorstinenteriagd abgeiralten lvurde. zu weicher eine gröhere sllnzakl V>err>m. tnier die'en d:e zur Neusahrscour nach Dresden gekommene» Obersorinncisrer. mit Einladungen ausgezeichnel worden >it Nac!> ütückkehr von der Jagd sinder im Neusen; ch.vn'e königliche Hagstaie! üatt. ,hre Majestät die stönrgi n - W NIv,e. tvohnie heute nachmmag k^:' ^- -- .-i.-.. r heim lKönigi' zehnjährige ....... die Kbnigin-Witioe dem Hosrat Tr. sliemm und dem Hrauicin Leontnre von Nobitz die timen vom Könige verlieheneii Earola- itcedaillen in Silber überreichte. Auch wurden dem, Oberlehrer Schumann und dem Lehrer Wols von der Königin-Witwe Nadeln mit ihrer Chiffre ubergeben, szm Gefolge der .Königin-Wittve befanden sich Hrau Lberhormeisterin oon Pilugk. Oberhofmeister von Malorne uns Hofdame Hraulein von Nauendorf. Heute abend 6 Uhr 10 Minuten wir» )ich die Königin.-> Witnw auf einige Tage nach Tornreichenbach zum Besuche ihrer Palast- saute Hrau von Minctwitz ixgeben. .In ihrer Begleitung wer den sich befinden Grän» Neuliner und zlaunneraerr von Metzfch. —* In der gestern siatigeinndeneu Berlrauens-männer- Beriaimnluuq der beidetl koniervaltven Vereine, des Occ'orm- vereins. der Mittentands-Pereiniglina nebst 2!ngchör>gen der tag k mz 1>hr der Ehrlsibescheru'.ig un Sächu chen Krüppel- bönigin Carola - ^nftungj bei: gleichzeitig wurde das r:ae Bestehen der Anstalt gefeiert, aus weichem Anlag vereinigten Innungen uud de» Bonde» der Landwirte in Ed« u, „ltz wurde boschtvlsen. Here» Rechlsamvalt Dr. L> mm er als Reich»laa»kond>dal«n auszuktelle». Mabgebendsur diese« Bekchlutz n>ar. wie d»L dortige „Taaebl." „»iteill, die Laisache, das; die viandtbalur de» Herrn ztlckethayu in wetten bürgerlichen Kreisen, und »war nicht nur unter den Ha Werkern, sondern auch unter den Industriellen und Hon treibenden, sowie uuler den Beamten einer autgejprochenen l neigun« de»reanet, die befürchten läht. dah zahlreiche lUsohi enlbaltunge» staitsindep würde», wenn diesem Teile der Wähler, sännt keine Gelegenlrett geboten wird, >br« Stimm« für einen ihr politisch näher stehenden und svmvalhischeren Kändidatr» al». geben zu können Herr Rechtsanwalt Dr. Limmer hat die ihm angebotene Kandidatur ailgenomme». —" Die vam letzten Landtage auf Anregung der Königs. Staatsregieruiig beschlossene Reform des tzogänruiiaostrucr- nrsetzes für das Königreich Sachsen vom 2. Juli 1902 tritt in dieiem Jahre erstmalig <n praktische Elscheinung, nachdem die GtvrtzeSnovelle am 1. Januar ISO? mit der Maßgabe Gejetzesklast erhalten hat, daß deien wichtigste Bestimmmigeii bereits bei der Vorbereitung der Einschätznna aus daü Lahr ISO? osigewendet worden sind DaS neue Gesetz trägt de» Wünschen weiter Volks kreise Rechnung, welche in der bisherige» Hieilassniig des ln»d- wirlschnsilichen BetiiebskavitalS von der VerinögenSstkuer eine Bevorzugung der Landwirtschaft vor der Industrie, dem Gewerbe und sonstigem Besitz erblickten. Artikel I der Novelle versiigt nämlich die Ausdehnung der Vermögenssteuer »ns das dem Be triebe der Land und Ivrsuvlrlschnst aus eigenen Gruiidftliiken dienende Anlage- und Betriebskapital unter gleichzeitiger Erhöhung der Stencigreiiie nach unten von Vermögen vo» >0000 Mk auf solche vo» 12 000 N>k Künftig sollen vo» der Steuer ausgenom men bleiben die dem Betriebe der Land- und Forstwirtschaft dienenden Grundstücke und Gebäude, da sie bereits von der Grundsteuer gelivisen werden. Es werden also herangezoaen das stehende Betriebskapital und das umlairsende Betriebskapital der Land- und Forstwirte Zwvchen dem Betriebskapital? des Päch« terS und dem des selbslwiltichastenden Landwirtes soll künftig in stenellicher Hinsicht nur der Unterschied bestehen bleiben, daß ertteres nach wie vor dem aeweiblichen Betriebskapital znaerechnct wild, und zwar tchon in Rücksicht darauf, daß auch bei der Ein kommensteuer das Einkommen ans dein Betriebe der Forst- oder Landwirt'chast auf fremden Grundstücken als gewerbliches Ein kommen gilt. Eine gute Wirkung deS Gesekes liegt auch darin, daß es die Landwirte zu einer geordnete» Buchführung cnuegt, denn diejenige» Landwirte, welche ihre Abschlüsse auf einer geord neten Buch'ühniiig anregt, denn diejenigen lcmdwirte. welche ihre Abschlüsse an' einer geordnete» Buchführung ansbaucn. solle» sich im Anhalt an diese Abschlüsse zur Vermögenssteuer einichätzeil können. Fehlt es an solchen Abschlüssen oder werden sie von dem Steuerpflichtigen der Veranlagniigskommiisioii nicht vorgelegt, io schätzt die Koinniissio» den Wert des steuerpflichtigen Anlage- und Veliiebskavitals noch de» in der Praxis bewährten Grnndlätzen. Ferner stellt die Novelle unstreitig seit, daß sich die Vermögens steuer auch auf das iu Sachten benndliche. nicht von der Grund steuer betroffene Gnindverinögen tKohlenbergbamechte. Abbau rechte :e.) ;» erstrecken hat. Eine weitere Bestimmung setzt end gültig einjährige Vrranlaglmgspcrioden zur Vermögenssteuer fest, wählend das uiiprüngliche ErgäiizttiigSsteilergeietz nur für IMt, 1Rö> und l'.S.tO die alllähliiche. dann aber diesjährige Elnlchätzn». gen anordnete. Tie gewiß für die Skeuc>pslichiigen wegen der ifflerc» Erörterung tbier VennögenSverhälliiiffe wenig iingcnrhme nlttuhiliche Cnstchätzttng wird vv» der Regiernng inik fiskalischen Interesse» begründet »nd daraus hingrwieie», daß voraussichtlich bet dreiiährigen Peranlagungspeiioden nach prenßischem Muster eintietenve Zugänge und Verinögeiisvermehrnngen In größerem llmfange der Besteuerung entzöge» werden würden. -* In feierlicher Sitzung des Rates erfolgte «estern mittag durch Herrn Oberbürgermeister Beutler die Ver- vilichtnua und Eiinoeiiung der nach Ablauf ihrer Wahl- dauer wiedergewohlteu R a t s in i t g l i e d e r. Herren prio. Tl'chieruiei'ter Lungwitz. Kaufmann Tictz, Baumeister Hartwig, Kaustuanit Ebnigl. Hostie'erant Borack. Rechtsanwalt Müller v. Berneck, Tr. med. Opitz, der zu unbeioldeteu Ratsmrtgliederu geiväylteu Stadtverordneten Herren Hosrat Tr. med. Batt- innnn. Avotlieker Köhler und des zum besoldeten RatSniitglicde gewählten Stadtverordneten Herrn Rechtsanwalt Tr. Krnm- bieget. T>e Stadtverordneten waren bei der Feier durch eine Abordnung vertreten, welche gebildet wurde aus den Herren Kaufmann Dressier, Bildhauer Flvckemann, Tischler meister Frank. Privatmann Schulze und Kunst, und Handels- aärtncr Sunmgen. Ter Herr Oberbürgermeister beglück- wniffchle die wiedergewählten Ratsiiiitglisder und verpflichtete sie unter Hinweis auf den früher grteisteien Eid mittels Hand schlages an CideS Statt. Daraus wandte er sich zu den nen- gewäbltcn Ratsmitglicdern und begrüßte Herrn Rechtsanwalt Tr. Kniii>bte:el. der als bc'oldctcs stlatsniitglied das Grnnd- fiücksamt überiiebiiicn wird. Er wies ans die besonderen Lbliegentieite» dieses Amtes hin und gab der Erwartung Aus druck. daß die Tätigkeit des Herrn Tr. Erunibieqel un Rate trotz der Verschiedenartigkeit der AmtsvbliegeiHeitcn eine ebenso ersprießliche >ein werde wie sein Wirken im stadtverordneten- kollegium. Ter Herr Oberbürgermeister beglückwünschte darauf die Herren Hofrnt Tr. Batlmann nnd Apotheker Köhler als Mitglieder des Rates und hob dabei besonders das große Maß der Pflichten hervor, di« auch den uiibeioldeteii Mitgliedern des Rates obliegen. Die Verpflichtung der neugewählten Rats- mitglieder geschah in der Wtcise, dntz sie den in § 93 der Revidierten Städteordming vorgesehenen Eid nach Verlesen der Eidesnorn, durch Nachsprechen der Eidesformel einzeln abieisteten. Ter Herr Oberbürgermeister wies daraus die ueu- und wieseigewählten Herren feierlich in ihr Amt ein. Namens des Stadtverordnetcnkollcgiums beglückwünschte Herr Bild hauer Flockemann die neu- und wiederaeivählten Herren mit herzlichen Worten. Für die wiödergewählten Ratsmilglieder ergriff Herr Stadtrat Lungwitz das Wort und betonte, daß es ihnen vnter der bewährten Leitun« de» Herrn Oberbürger meisters eine Freude sein werde, an der Verlooltung der Stadt auch ferner mitzuar-be»e». Er dankte auch den St«sdtoerord»«ten ffir das durch die Wiederwahl erwiesen« Bertransv. Herr Lladlrat Dr. Krumbiegel dankt« namens der neuoeivalztten Herren den Stadtverordneten für di« durch die Wahl bezeugte Ehrung »nd gelobte treue Pflichterfüllung »um Mohle der Stadt Er bat auch den Hern» Ooerbüraermeister und den Rat um das bei Ausübung de» Amtes erforderliche Wohlwollen und hie notwendige Unterstützung -* In dieser Woche findet keine Gesamtrat-sttzung statt. —* Von, Amtsgericht Dresden ak» Elbstromgerickt ist gestern in der schwebende» prinzipiellen Mage der ver» einigte» Elkes chiss ahrt s - Gas« l>Ischahteu, Aktienqesellschast. ge«» m»k Anzahl Deckleute wegen Kon- traktoruche». begangen durch plötzliche» Verlassen der Arbeit beim Sch > s s« r st r e i 7 im Oktober o. I»., aus kosten pflichtige Verurteilung nach dem Anträge der Klägerin eud- schjeden worden. —* Eine der ältesten Schützrngilden Deutschlands ist die Priv Bogen sch ützengesetl ich att zu Dresden. Ge» legentlich der vorsäbilge» Dresdner tollen Woche, der weltbekannten Vogelwiese, wurde daraus hingewlrw», daß die genannte Schützen- aesellschast bereits MO Jahre alt sei Aus Veranlassung des Vor standes drc Gilde sind neuerdings zwecks positiver Unterlage» sür eine größere Jubiläumsfeier nochmals historische Forschungen er folgt nnd eS hat sich dabei ergeben, daß die Korporation weit älter ist. al« man ursprünglich aunahm. Schon lm 13. Jahr hundert besaßen die Dresdner Bogenschützen in der Brüderkiiche eine» Altar. Im kommenden Herbst werden die Dresdner Bogen schütze» zu ftiinstrn eiurS wohltätigen Unternehmens »ine größere I » be I fest l i ch kc i t begeben, i» deren Mittelpunkt ein historisches Festspiel von A. Llugke stehe» soll. Die Jnszene soll de», Resideiizthenter unter Leitung des Direktors K. Witt übertragen werden. Für daS Fest hat die Gesellschaft die Summe von 10000 Mark nnsgewr'lsen. - DaS Vartöt« „KönigShos" in Vorstadt Strehlen ist auch ln das neue Jahr niit einem vorzüglichen Programm von Spezia litäten übergelrete» »nd eröffnet damit der Direktion die günstig steil Aussichten. Eine schneidige Musik stellt Kapellmeister Freitags Orchester, das die Vorstellungen mit Konzertstücken einzulrlten pflegt. Darnach erscheinen JrereS Humerti in Znubervarodlen. von denen der eine die Tricks des anveren »achzualiiiien sucht und dabei dem Publikum zeigt, daß Geschwindigkeit keine Hexerei ist. Tutti-Biio». zwei Dame» i» eleganten Kostümen, führen mit Grazie Gesangs- und Tanz Verivandlungsduette aus, woraus Wood and Mau in ihren urkomische» amerikanische» ExentrieS Ergötzliches leiste». Namentlich erregt der eine von ihnen mit seine» wagehalsigen Sprünge» große Bewunderung. Amüsant ist. de» Little Lmim als Parodist zu höre». Ein vielseitiger Künstler ist John Backeu, der die zweite Hälfte des Abends zum große» Teil all-st» anSfüllt. Nachdem er Proben seiner Routine als Verwand- lungvsschauspielcr gezeigt hat. gibt er eine Varista-Voistellung nnd tritt in dieser als englischer Straßeinnaler, als französischer Sergeant mit militärische» «spiele», als amerikanischer Kunst- schütze. moderner Illusionist, spanische Tänzerin und chinesischer Gauller aus Damit nicht genug, markiert er einen Komponisten- Wettstreit und gibt darin die Eigenheiten der berühmte» Musik- schriststellcr wieder. Niit John Barle» hat sich der „Koniashos" esne gute Attraktiv» gesichert. Eine schöne Erscheinung ist die deutsch - ungarische Svnblette Elelhr Niklas. I» MarzahntS Straßen-Musikautkii-Abeiiteuer gelangt eine tolle Szene zur Dar stellung. An diese Panloinime schließt sich die Vorführung einer »tuen Bildersecie lebender Photographien. Alle Programm- Nuininern ernten reiche» Beifall. —* Ter langiäbrige Leiler^der Aniwncen-Etzchckditioir im „I nva l iben d a n>k". Herr Sökretär Tb. Rob. Polster, kennte gestern aus eine 30>ährigc Dienstzeit zurückbiicken. Dem lreuverbienien Beamten 'wurden uiaiiiiiaHache Cl,ruuacn zu teil. Polizcibericht. 3. Januar. Infolge Ausgleitens aus glatten Wegen erlitten in den letzten Tagen wiederum mehrere Personen schwere» Körperschaden und zwar am Sonnabend am Pirnaffchen Platze ein älterer Arbeiter »ich am Sonntag on der Ecke der Stein- und Marschallstraße ein lüugerer Arbeiter je einen Knöchelbrnch: ferner a» demselben Tage aus der Moritzstrnße ein Bahnsteigschnffner eine» Unterarmbruch und rin Gewerbetreibender auf der Wettiner Straße eine» Oberstkenkelbriich. — Am Freitag nachts gcyen 3 Uhr wurde aus der Striesuer Straße, an einem Baume knteend, ein stark angetrunkener, leise jammernder Arbeiter betroffen und zu seiner eigenen Sicherheit von zwei Gendarmen nach der nächsten Polizeiwache gebracht, wo er alsbald »ach seiner Unterbringung ans mehrere Stiinden in einen tiefe» Schlaf verfiel. Die weiteren Erörterungen ergaben, daß der Mann vorher iiffvlge seiner Betrunkenheit zwischen die Räder einer Drvichke getaumelt und vo» dieser etwa 4 Meter weit geschleift worden war. Er kam bei alledem mit einer leichten Quetschung der linken Brust davon. — Am 24. Dezember hat ein 21 bis 25 Jahre alter Unbekannter Austmg erhalten, eine» roten Reisekorb aus einer Wohnung der Zelleschen Straße abznholen nnd nach der Lrntewitzcr Straße zu schaffen. Der Korb ist zwar abgcholt, aber a» seinem Bestimmungsorte nicht abgegeben wor den. Er enthält velschiedene Dainen-Wuschc- und Kleidungsstücke, sowie fünf Zeugnisse und eine Jnvalidrn-Quitt»»gSkarte auf den Namen Amalie Ädamsky lautend. Da der Korb unter schlagen sein dürfte, wird um Angabe sachdienlicher Wahrneh mungen an die Kiimtncil-Abteilniig gebeten. —* Größeres Unheil wurde gestern nachmittag auf der C l> e m n i tz e r S t ra ß e durch die Geistesgegenwart und das entschlossene Eingreifen eines Motorwagen-Führers verhütet. Tie Pferde eines die genannte Straße passierenden Petroleum-Ambiilanzgcschirrcs wurde» scheu und sagten in rasendem Laus dahin. Der Führer eines cntacgenkommenlden Straßenbahnwagens der Linie Plaucn—Postplatz bremste, Gedeck mit 10 Mk. bezahlen nnd rechnen dabei noch mit einer ausgiebigen Ansencbtung, die auch nicht aiiszubleibcn pflegt. Es wäre interenant. einmal 'statistisch iesizastellen, wieviel Wein und andere die Geister belebenden Getränke allein in den öffentlichen Lokalen während der Silvesternacht vertilgt werde». Einfacher und übersichtlicher märe vielleicht die Feststellung, :oie viele Berliner am Neusahrsmorgen ohne einen sogenannten BruÄmschäde! aufwache». Nimmt man die Kinder unter >2 Jahren aus, dann werden von der Drei Millionen-Vevölke-- :ung Groß-Berlins nickt oilznviel übrig bleiben, die klaren Blickes und mit geordneten Gedanken den Ncnscchrsmorgen be grüßen. Aber anderswo soll cs ja in die,er Hinsicht auch nicht viel anders bestellt 'ein. Sehr rücksichtsvoll ist es von der Berliner Pvstverwaltung, oaß sie die erste Brieibestelluna am Ncujahrslage von Jahr zu Jahr weiter hinausschiebt. Diesmal gingen die ehedem >o pünktlichen Stephanssünger mit den ersten NeujahrSgrüße» vor lO Uhr nicht vom Amt. und am 2 Januar gar stellten ne sich erst um 1l Uhr ein! Es soll nickst verkannt werden, daß an diesen becheu Tagen in Berlin geradezu ungeheuerliche An- orverungen an die Post gestellt werden. Aber wenn demnächst Ke schwindelnd hohen Inylen der Berliner Neujnhrsbriese ver öffentlicht und bewundert werden, dann sollten die Blätter doch nicht vergessen, hinzuzmügen, daß die Post für alle diejenigen, oie aus eine einigermaßen pünktliche Bestellung rechnen und rechnen müssen, diesmal mit ebenso vermgt bat. wie seit Wochen und Monaten der Berliner Telephonoerkehr. Wir haben die Leiden und Mängel des „neuen Systems" schon vor eurem 'halben Jahre an dieser Stelle »aber geschildert, sie sind seitdem eher großer als aerinacr geworden. Tis öffentlichen Ent- rüstunasichreie füllen die Spalte» der Berliner Biätter. Jüngst oerörsentl'chte eine große AkNengc'ellschaff einen Ausruf, worin »e zun« Zu-fammenschluß jolckrer Firmen auüorderte. die durch schlechte,Telephonbcoienuna dauernd geichcidig, Wersen. Man will versiiclx'n, aemeiniam vorzugeben und die Oberpvitdirektion .ruf Schadenersatz zu verklagen. Ob es viel Helsen wird? Das neue Ialrr hat den Berlinern zwei neue Theater ge- orachl. ,nur" zwei, möchte man fast sagen. Genauer aus- aeorückt: enr Theäiercheir und einen rechten, echten Mnscn- tempel. Das erster« nennt sich Figaro-Theater und hat, wie der Name, einen varistrstche» Anstrich. An der Loitze steht eirre aus einer deuffchen Schauwieler'amilie stammende Kniist- '«rin. die viele Jahre dem Pari'er Odc'on-Theatcr anqehörte, -eit reichlich l'F Jahrzehnten in Berlin lebt und sich hier ab wechselnd als geistvolle Schriftstellerin und mäßige Schau- 'o-rrber>n betätigte. Frau -Liga Wohl brock. Durch Ernst von Wolzogen kam sie zum Ueberürcttk. dem sie seither treu ge blieben war. Nun hat sie «in Mittelding zwilchen Kabarett und Theater begründet, für die Welt, in der man sich nicht langweilt, eine >ehr aussichtsreiche Stätte behaglichen Ge- niegens. Man sitzt da in einem nett ausgcstatteten Saale a» kleinen, seingedeckten Tischen, nachdem man «in Eintritts geld von fünf Mark erlegt hat Während gewandt« Kellner ein 'chmackhaftes Abendessen und aut« Weine kredenzen swofür man natürlich besonders zu zahlen batj, werden arff einer Miniatnrbühne kleine, lustige Einakter gefpielt. Die Sache ist ganz unterhaltend und bietet ermüdeten oder blasierten Zu- ichauern angenehme Abwechslung und Zerstreuung in späten Abendstunden. Soll das Unternehmen aber Bestand haben und gedeihen, -dann wird man sich schon nach besseren drama- tffclzen Kleinigkeiten nmsehen müssen, als bisher geboten wur den. Freilich ist die Auswahl gerade auf die'em Gebiet» nicht groß, und daran wird wohl das neue Theäterchen schnell htn- nechen, was immerhin zu bedauern wäre. Denn in einer Millionenstadt muß es auch derartige, nur aus leichte, ober- rlächUche Unterhaltung berechnete Lückenbüßer geben. Ein ernsthaftes Unternehme», dem man kräftigste- Blühen und Gedeihen Würstchen darf, ist das Charlottenburger Schiller- Theater, das am Neujahrstage mit einer annehmbaren Aus führung der „Räuber" feierlich eingeweiht worden ist. Damit werden die 40 Theater und tbraterähnlichcn Institute in Groß- Berlin voll. Ern weiteres Schiller-Theater soll demnächst in Schönchera eröffnet werden. Vor etnm 10 Jahren kam ein Lchrfftsteller. der die Berliner Verhältnisse und Thiwterbesucher kannte, aus den glücklichen Gedanke», eine Volksbühne zu be gründen, die für mäßige Preise anständige Aufführungen klassischer oder anderer Stücke bieten sollte. Er gewann dafür einige Kapitalisten, die die erforderlichen Mittel heraaben und dafür von vornherein nur ein« Verzinsung von höchstens fünf Prozent beanspruchten. Sie gaben wohl das Geld in der Er- Wartung, es ebensowenig wiederzusehen, wie einen Pfennig Zinken. Aber das Schiller-Theater, das wirklich einmal einem tiefgefühlten Bedürfnisse entsprach, machte bald ausgezeichnete Ge'chäfte und zog sich ein ebenso dankbares, wie treues Ltamm- piikliknm Hera». Gute, aber in bescheidenen Verhältnissen lebende Familien, denen die besseren Berliner Theater wegen der ständig steigenden Eintrittsprcije nahezu verschlossen sind, ergriffen mit Freude die Gelegenheit, hier neben «chillerschen mio anderen klassischen Werken auch neuere und neueste Stücke zu sehen, von denen die letzteren allerdings nicht immer von Hohem, künstlerischem Werte, aber doch) wenigstens meist Harm- los und unanftößig waren, nxis ja heutzutage linmerhiu schon ein Vorzug ist. Der Plan war dabei., allmählich mit Unter stützung der städtischen Verwaltung >n verschiedenen Stadtteilen ähnliche Theater zu begründen und 'o weiteren Kreisen den Genuß besserer Vorstellungen zu ermöglichen. Diese Rechnung war indessen obne di« Berücksichtigung bureaukratischer Schwer fälligkeit der Berliner Äommunaiverwaltnng gemacht worden. Die lehnte jede Unterstützung aus formalen Gründen ab, und so war man genötigt, sich an die Ovferwillgkeit größerer Vor- ortftemeiuden zu wenden. Mit besserem Erfolge. Die Stadt Cl>ar lösten bürg kam zuerst in jeder gewünschten Weise der Schiller-Theater-Aktiengesellschaft entgegen, und so konnte sich dieie auf Charlottenburger Gebiet, das heißt tatsächlich in der Nähe von Berlin VVVV., wo nicht ausschließlich reiche Protzen, sondern auch anspruchslosere und minderbegnterte Leute wohnen, ein eigenes Theater durch den bewälxrten Münchener Architekten Professor Littmann erbauen. Das neue Bühnenhaus in Charlottenbvra schließt sich ft, der inneren Gestaltung an die Vorbilder des Bahreuther Fest spielhauses und des Münchener Prinz-Rcgentcn-Theaters an. Es kehrt zum amvhitheatralischen Aufbau des antiken Theaters zurück und enthält nur Sitzplätze sür 1146 Personen: keine Ränge. Sondern nur „Ringe". Es ist eins der größten Theater in Groß-Berlin und bei aller Einfachheit doch von anheimeln der Ausstattung. Wenn cs niit einem festlich gekleidete» Publikum beietzt ist, ivie am Eröffnungstage, bietet es eine» wirklich glänzenden und erfreulichen Anblick. Ter Berliner Oberbürgermeister Kirlchiu-r hatte es sich übrigens nicht nehmen lassen, der freundlichen Einladung -seines CharlottcMirger Kollegen zu folgen und sich davon zu überzeugen, daß auch auf diesem Gebiete wieder einmal die Nachbarstadt voran ist. Vielleicht wird Berlin in Fahr und Tag dem löblichen Bei spiele uachhin'kcn und ebenfalls ein Schiller-Theater subven tionieren, wie es ja in Tauiendcn anderer deutscher nnd aus ländischer Städte längst geschieht. Der Ncujahrstag hat noch außerdem der deutschen Reichs- Hauptstadt eine» erhöhten Droschrentaris, einen Ausstand der Fahrer der Kraftdroschken und schivorz lackierte DroscHken- kuttcherhüte gebracht, womit die weiß lackierten der Taxameter wohl sür allezeit verschwunden sind. Die Kutscher hatten merk würdigerweise diese weißen Rühren, die ja freilich nicht qc- schmockvoll waren, wie eine Schmach empfunden und sind nun erfreut, sie los zu sein. Weniger erfreut ist das Publikum, -dos ja freilich bisher in den Taxanieterdroschken unverhältnis mäßig billig fahren konnte und daS fortan etwa 20 Prozent mehr zu zahlen lmben wird, freilich nur »naesähr so viel, wie schon seit längerer Zeit in Hamburg und Dresden.
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