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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.02.1907
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070228013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907022801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907022801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-02
- Tag1907-02-28
- Monat1907-02
- Jahr1907
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.02.1907
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Scknllre, Uin,e, Klappen. Kutter. Valren, »orvle ^sNk «sbLlrliiöiilikäsi'fz-Li'lülkl «ie^ 8toplb!!cd5en-k>acliuneen. 8c!l>5töler. »« rVas«cr»lnnitexl3«er, dlasckincnoln ^ tlelcra ln denen tzuolltlteo diiGl»« «» ckeintk <?^7/77/- L/. bo/77/)SF/7/e ^eiukarkt 8tiekler L vöttxer. 0re8iIell,VVettiner8tr.lü. O« arch» gs ilke!ieWei8lki'8 s Varm- prspsrste rvioknov sied vor vjslon rrnärron dlittoln ijsänrek aus, cinb8 kio nickt Klos» !Nl»«1vn-, 8pul- un<i ir»««1« ürin««' voiibtäntiix Lktroikon. sonäorn auck «teron Lrut nnä kon«tipe »kbolnt «ickor verniokton. DEk' /tiieinvsriceus unil Vereenii nevk auervsrts. 8slviiivili8-kpi!lliklck L» r« « «1« «1>«unia>ltt 8. Rr. SS. Süitttl: »N8LL R-d.d«-°L.b„.«,^ Tomlersla,,. 28. Kcbriiar IS«r. Neueste Drahtmeldnnaen von: 27. Februar. Deutscher Reichstag. Berlin. (Priv.-Tel.) Am BunVcsratStische: Staats sekretär Freiherr v. Stengel, Fimnizininister v. Nhcin- baben. Nach Annahme eines schleunigen Antrags auf vorläufige Einstellung eines gegen den Abg. Stlicklcn schwebenden Strafverfahrens wird die ly e n c r a l d e b a t t e über den Etat fortgesetzt. — Abg. Wi einer lfrcis. Volksp.s: Zu unserer Genugtuung hat der Liberalismus durch die Wahlen eine ausschlaggebende Stellung in diesem Hause erlangt. Meine Freunde sind durchaus bereit, posi tive Arbeit zu leisten, aber — es wird daraus ankommen, was für Vorlagen an den Reichstag gelangen werden! (Aha!) Der Reichskanzler sagt in seinem Silvesterbrief, datz wir neuerdings Verständnis für nationale Ausgaben gezeigt hätten. Wir haben aber stets Verständnis für nationale Aufgaben gehabt und betätigt. Was iur unsere Wehrfähigkeit nötig war, haben wir stets bewilligt. Wenn wir am 18. Dezember zur Genugtuung des Reichskanzlers auf seiten der Regierung stände», so sind mir doch keines wegs gewillt, von unseren griiildsählichen Anschauungen irgend etwas preis,'.»geben. Hoffentlich ist cs dein Reichs kanzler Ernst mit seinen liberalen Vcrhcisiiingcn. Der Reichskanzler wird auch gegenüber Widerstünden von rechts fest bleiben müssen. So namentlich auch in der Frage der Reform des Börsengcsctzes. Unter den Ncsorm- vorschlägen des Fürsten Viilom, deren er gestern Erwäh nung tat, vermissen wir die Revision der Wahlkrciseintci- lung. Bebel hat gestern de» politischen Bonkott in jeder Form verurteilt: aber es wird ihm doch nicht unbekannt sein, wie rücksichtslos bei den letzten Wahlen von der Sozialdemokratie der politische Boykott gchandhabt worden ist, namentlich gegen Gastwirte. (Sehr richtig.'s Mir haben schon bei der lebten Ftnanzrcsorin Ncichscinkmnmcn- steuer und Reform der Branntweinbcstciicrnng verlangt. Und darauf müssen wir auch bestehen, wenn die Beschaffung weiterer Mittel nötig werden sollte. Dast die Fahrkarten steuer lange nicht die in Aussicht gestellten Erträge bringen würde, haben wir seinerzeit vorausgesagt. Redner hofft auf Einigung mit den Vereinigten Staaten über einen Handelsvertrag, betont die Notwendigkeit der Ausbesserung der BeamtengrWltcr in den unteren Klassen »nd kritisiert dann die Agitation des Flottenvercins. Wen» General Keim von Schneckentempo im Flottenban rede, so über sehe er, dast ja auch die Rücksicht auf die Leistungsfähigkeit eines Teils der Werften, andernteilS die Mannschaften mit spreche. Fürst Bülow habe ja den Flottenveretn gelobt, dieser habe ihm aber doch schwere Verlegenheiten bereitet. Seine Freunde begrüßten die Erklärung, daß die sozialpolitische Gesetzgebung weiter gefördert werden solle. Aber die Frage werde immer ernster, ob die Organisation des Reichsamtes des Innern noch ausreichend sei. Der Slrbeitsumfang, den Graf Posadowsky zu bewältigen habe, sei ungeheuerlich gewachsen. Das wieder vorzulegendc Gesetz itberdie Berufsvcreine müsse unbedingt mehr al bte letzte Vorlage in freiheitlichem Sinne ausgcarbeilet sein. Die Sozialdemokratie werde nur durch eine ehrliche Sozialpolitik überwunden werden. Eine verständige Aokonialpolitik seien seine Freunde zu unterstützen bereit, d. h^ eine Kolonialpolitik. die sich im Rahmen der steuer lichen Leistungsfähigkeit des Reiches halte. Durchaus zu verurteilen sei die Ausgabe kleiner Anteilscheine kolonialer Aktien - Gesellschaften und di« Zulassung so kleiner Anteile au die Börsen. DaS Kolontalamt seien seine Freunde abermals zu bewilligen bereit. Die neue — -weite — Haager Konferenz möge besonders auch daS inter nationale Seerecht regeln. Ein persönliche- Regiment sei heutzutage nickt mehr möglich. Seine liberalen Freunde — so schließt Redner —, fünfzig an der Zahl, würden mit festem Sinn darauf hinarbciten, dem Liberalismus den Etnkluß zu sichern, der ihm zukommek (Beifall links.) Aba. Gckmp sRv ) lenkt Lie Aufmerksamkeit auf den hohen Bankdiskont. Ser eine ernste Sorge sur Sie ver bündeten Regierungen sein sollte. Die Mittel der Reichs bank genügten nickt. Seit 1875 habe die Bank ihre Ge schäfte um das Siebenfache erhöht. In das Börsengesetz, fährt Redner fort, wird eine Bestimmung aufzunehmen sein, die die Inanspruchnahme unseres tyebdmarktes für daß Ausland unter Schädigung des heimischen Kredits verhindert. Es ist geradezu unerhört, dem Publikum zu- zumnten, eine -kV-prozentige siamesische Anleihe zu kaufen von einer Regierung, die ihre Einnahmen zum Teil aus Spielhöllen und Opium bezieht, und die Amerikaner werden es sehr wohl wissen, wozu sie uns ihre Eisenbahn- papicre ausbinden. Die Negierung soll da die Augen aus machen. Die Fabrkartensteuer wird einer Reform unter zogen werden müssen. Ich empfehle eine Wcinsteuer. Auch wir wollen eine Sozialpolitik frei von polizeiliche» Schikanen, aber nicht nur gegen die Arbeiter, sondern auch gegen die Arbeitgeber: von manchen Nunbesratsvcrord- nunaen kann man bas nickt sagen. In bezug aus das .Handwerk lassen wir nnS nickt mehr mit Nersprechnngen vertrösten, wir wollen Taten sehen. (Beifall rechts.) Den verschiedenen vorliegenden Immunitäts-Anträge» könne seine Parte! nicht znstlmmcn. Werde die Zenanis- vflickt für Abgeordnete in koscher Ansdebnnng ansaeboben, io würde das eine Reaünstlaiing von Beamtcn-Nrrbrcchen sein. Was den F-lottenvercin anlanac, so sei das eine reine Bercinö-Angeseacnhcit, die den Reichstag nichts an- gebe. Sie, meine Herren, so wendet stck Redner an das Zentrum, haben im Dezember ieSenkallS einen großen taktischen Fehler gemacht, ich bin aber überzeugt, Laß unsere Wege sich wieder znsammenfinden werde». (Große Bewegung. Heiterkeit beim Zentrum.) Jawohl, Sie müssen aber Ihre Leute mehr im Zanme kalten. Seien Sie versichert, wenn in einem Blatte meiner Partei solche Gemeinheiten, niederträchtige Verleum dungen gegen Herrn Erzberger gestanden hätten, wie in Zentrumsblättern gegen meine Freunde, so wäre ich ein geschritten. 28as die Paarung von konservativem und liberalem Geiste anlangt, so werden meine Freunde den Reichskanzler dabei unterstützen um so mehr, als in meiner Partei cS schon jetzt an einer solchen Mischung nicht fehlt. iGrvßc Heiterkeit.) Ueberdies wollen ja auch wir Schutz des Individuums gegen Polizciiibcrgrifsc, wir wollen ver mehrten Rechtsschutz, wir vertreten den Standpunkt, daß bei Besetzung der höheren Aemtcr nur Sie Onalisitntion entscheiden muß. wir wollen Bekämpfung der Auswüchse des ttorpswesens, wir wollen Nechtsgarantien, eine Reform des Vereins- und Bersammlungsrcchts, natürlich unter Kautelen, wir wollen llnterdrücluiig des Hasardspieles bei de» Offizieren nsw. Dagegen wendci sich Redner ent schieden gegen das Verlangen nach einer RclchSeiniommcn- siener. Es sei ja bedauerlich, wenn die sächsische Negierung einst Herrn Bebel, worüber er sich beschwert lmt, ,il§ Drechsler die Aufträge entzogen habe: Sie bürgerliche Gesellschaft habe darunter zu leiden. Redner schließt mit der Erwartung, daß das Deutsche Reich wieder stolz aus seinen Reichstag werde sein können. (Beifall rechtst. — Abg. Fürst Radziwill (Pole) wendet sich gegen die Antipolenpolitik, für die er Miguel verantwortlich macht. Diese Politik habe die polnischen Staatsbürger geradezu rechtlos gemacht. Den Schulstreik mit all seinen Folgen schiebe er einzig und allein der Regierung zu. Sic habe die gegenwärtige Erregung erst durch ihre systematische Verfolgung Ser Mutterlprachc kcrvorgcrusen. Sic luibe dadurch erst die Grundlage geschaffen für Sic von ihr jetzt in henchlcrilcher Weise bedauerten Zustände. (Vizepräsi dent Dr. Paaschc ruft den Redner hierfür zur Ord nung.) Die Polen hätten ihre Schuldigkeit getan, wie sic schon 1870/71 mit ihrem Blute beigctraaen hätten, SaS Deutsche Reich zu schaffen. Und der Dank dakür sei Nechi- losmachung. — Staatssekretär Graf v. PosadowSl y erklärt, daß Sic Pvlensrage nicht vor dieses Hans gehöre, und fügt hinzu: Die Polen haben nicht das Recht, hier als Vertreter einer besonderen Nation auszutrctcn, denn nach der Verfassung sind Sic Reichstags-Abgeordneten als Vertreter des ganzen deutschen Volkes anzusehen. — Abg. Liebermann v. Sonnenberg (Wirtschaft!. Verein.): Die Thronrede zeigte einen warmen Ton, wie mau ihn schon lange nicht gehört hat, und das deutsche Volk atmet auf: es steht, daß die Negierung sich doch end lich zn wehren weiß. Im Auslände ist jedenfalls jetzt der Respekt vor uns gewachsen. Die Haager Friedenskonferenz wird für den Weltfrieden nichts tun: unser Vertreter sollte dort eine kurze Rede halten, des Inhalts: oivis pac-ew, paca koNuin! Dem neuen Kolonialdircktor zollen wir alle Anerkennung. Unsere braven Truppen in SUdwestasrika haben mit ihren unerhörten Strapazen der ganzen Welt und dem Weltfrieden einen Dienst erwiesen: das Ausland muß sich jetzt sagen, wenn dieser Geist im deutschen Heere herrscht, dann wollen wir Frieden halten »nd mit Dentsch- land nicht anbinden. (Beifall rechts.) Den Toten aber, die in afrikanischer Erde rnhen, wollen wir unseren Dank dadurch abstatten. daß wir dafür sorgen, daß dort in dem Neuland neues deutsches Volkstum aufblnhe. (Beifall rechts.» Die Fortführung der Sozialresorm muß auch eine gerechtere Verteilung der Lasten in sich schließen: der Mittelstand seufzt unter ihnen. Die nationalen Arbeiter müssen Bewegunsfretheit erhalten: wir brauchen sie zur Bekämpfung der Sozialdemokratie. Die Fahrkartcnstcuer sollte man ganz aushebcn. Für die Beamten ist auch er forderlich ein gesetzliches Vorgehen gegen den Kohlcnring und eine verständige Boden- und WohnnngSresorm. Das Treiben der ausländischen Elemente an unseren Hoch schulen verlangt ein Einschreiten. Ein scharfes Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb ist nötig, auch eklN scharfes Weingcseh. Das Zentrum wird — ich entnehme das den Ausführungen des Herrn Spahn — viel zu klug sein, um sich aus die Dauer außerhalb der nationale» Parteien zu stellen. Mit Sem Aufschwung des Liberalis mus ist es nicht weit her. Wenn Sic Rcgierungdkriickcn Ihnen entzogen werde», dann liegen Sie glatt unter dem Tisch. Ich weiß nicht, warum der Reichskanzler so wohl wollend von der Freisinnigen Vereinigung geschwiegen hat. Diese hat doch offen dieStichwahlparolc für die Sozialdemo kratie ausgcgeben. Wie wird sich die Ehe wohl gestalten zwischen Freisinniger Volkspartci und weiblichem Frei sinn 7 (Heiterkeit.) In je-em gesunden Staate muß ein kräftiger Liberalismus und ein kräftiger Konservatismus vorhanden sein. Die Liberalen haben die Ausgabe, dafür zu sorgen, daß das Veraltete weggeränmt wird. (Sehr gut!) Im Abrcißen »nd Abräumen haben die Liberalen hier viel geleistet, aber in positivem Schassen haben sie sich immer ganz unfruchtbar gezeigt. (Znruf: DaS Deutsche Reich!) Das Deutsche Reich haben Sie geschaffen? (Schallen des Gelächter rechts.) Das hat unter dein alten Kaiser das deutsche Volk-Heer getan» das Sic nicht bewilligen wollten. Redner schließt mit der Erklärung, daß seine Partei Mitwirken werde an der Ausgestaltung der Zukunft Deutschlands, in der Liebe zum deutschen Volk »nd Treue zu Kaiser und Reich. — Weiterberatung Donnerstag l Uhr. Schluß 0 Uhr. Frankfurt a. M. (Brlv.-Tel.). Der »Jrks. Zta." zufolge will daS Zentrum nun auch den gesellicknstllchen Verkehr mit dem Fönten Bülow und den übrigen Regierungsstellen ab brechen. ES soll rin FraktionSbeschluß vorliegen, daß keine Karlen mehr beim Reichskanzler abgegeben werde» und daß ZentrumS- mitglieder keine parlamentarischen Abende mehr besuchen Preußischer Landtag. Berlin. (Priv.-Tcl.) DaS Abgeordnetenhaus begann die Beratung des Etats der Handels- und Ge werbeverwaltung. Minister Delbrück sagte kräftige Förde rung des Fortbilduugsschulwcsens zu. Abg. Malkwitz lkvns.) befürchtete von einer Steuerung nach links eine Benachteiligung der Mittelstands-Interessen. Jedenfalls würden seine Freunde ihre Forderungen zu gunsten des Mittelstandes nicht cinschränken. Vorläufig glaube er allerdings nicht an eine Acndcrnng des jetzigen Kurses. Abg. Trimborn lZcntr.) meinte, daß ohne Mitwirkung des Zcnirunis überhaupt keine Mittclstandspolitik möglich sei. Minister Delbrück bemerkte unter grober Heiterkeit, ob der Geist einer Partei sich mit dem einer anderen paaren und ob eine Partei, die nicht dazu gehört, dabei die Be fruchtung ansfnhren könne, gehöre wohl nicht in das Ressort des Handelsministeriums. Weiterberatung morgen. Braunschweigische Frage. Köln. Der „Köln. Zig." wird a»S Berlin telegraphiert: Dem Vernehmen nach ist in der heutigen Sitzung des Bundesrats- Ausschusses die b ra u »s ch w ci g i i ch e Angelegenheit behandelt worden, und es wird als unzweifelhaft angenommen, daß man sich darüber einig gewesen ist. daß unter den obwaltenden Umständen kein Mitglied des Hauses Cnmber'.and zur Thronfolge in Braunschweig beuiien werden könne. Die Angelegenheit gebt nunmehr vom Ausschuß an L«n BnndeSrat selbst, und dieser dürfte sich schon morgen oder übermorgen mit der Angelegenheit beschäf tigen. Es wird bernintet, daß der Reichskanzler Fürst von Bülow in Anbetracht der Wichtigkeit der Sache i» dieser Sitzung selbst den Vorsitz führen wird. Es gilt als sicher, daß der Buirdesrat denselben Standpunkt eiiinlmmt, wie sein Ausschuß. Znr Lage in Nnßland. Petersburg. Wie die „Nowoje Wremja" meldet, traf gestern abend kurz vor 8 Uhr der Hauptkoiidnktor der großfürst lichen Züge beim Nbgehen der znm kaiserlichen Pavillon führenden Strecke eine Person, die eine Kiste mit einer Bombe aus die Schienen stellte, Ter Veibrechcr wurde ve>folgt, entkam aber in einem bercitstebenden Schlitte». Um 8 Uhr wurde der Großfürst Nikolai Nikolajewitsch. der Ches des Peteisburgcr Militärbezirkes, ans Zarskoje Sirlo zurnckerwartet. Die Bombe enthielt 8'/s Pfund Dynamit, ihre Sprengkraft war sehr groß. Eine verschärfte Ueber- wachuiig der Strecke ist angcordnct worden. Petersburg. Nach amtlichen Mitteilungen drang der Ur heber des B om de» a nschla ges aus die lästerliche Bahn mit Hilfe eines Nachschlüssels in die Station Zarskoje Sielo und legte die Bombe drei Minuten vor Abfahrt des Grvßsürsle» Nikolaus Nikolajewitsch auf die Schienen. Petersburg Die aus der ZarSkoje Sselo-Bahn aufge- snndene Bombe enthielt 3 Piund Dynamit sowie 28 Spreng kapseln : ihre Sprengkraft wäre imstande gewesen, den ganzen Zug zn zertrümmern. Als Uebeltätcr vermutet man ehemalige Be dienstete der Eisenbahn. Der Zug wurde ans ein anderes GierS übergeführt; der Großfürst Nikolai Nikolajewitsch fuhr noch an demselben Abend nach Zarskoje Sielo. KraSnojarSl. Der hiesige Stadt ha nptmann wurde heute auf einem Spaziergange durch zwei Revolverschüsse getötet. Der Mörder entkam. Berlin lPriv.-Tei.) Der bisherige Gesandte in Ebristiania Dr. St übel erhielt die Brillanten zum Roten Adleroroen 2. Klasse mit Stern und Eichenlaub und Geh. Kommerzienrat Ang. Lingner in Dresden den Rötest Adlerorden 4. Klasse Berlin. Dem Reichstage ging die vom Große» General stabe auSgearbeitcte Denkschrift über den Verlaus des A u f - standeS in Südwrstasrtka (Jottletznng) zu. Diese schildert den Verlauf der Operationen seit November >1906 »nd schließt: Eine weitere Verminderung der Truppen läßt sich nur allmählich durchführen, mit der bereits cwgekündigten Verminderung aus 7400 Mann bis Schluß des Rechnungsjahres 1906 ist vielmehr die Zahlcngrenre erreicht, die für die nächste UebergangSzeii nötig n»d auch mit Rücksicht aus das ersmderttche Heransziehen der Heimals- trcmsporte bis l. April 1907 überhaupt möglich ist. Nach der fort schreitenden Abwicklung, vor allem nach der weiteren Ettchließung des Landes durch Etsenvahnen wird sich daS Maß der Zurück ziehung der Inivven regeln müssen. Insbesondere sst die Fortführung der Bahn bis KcctnianShop aus militärischen Gründen nach wie Vor dringlich. Ohne diese Bahn ist Trupve im Süden »och immer aus die Zuüchr aus englischem Gebiet a»gemieien: die englische Grenze ist aber wiederholt, so auch von neuem, lest Mitte Januar von der Kapregierimg gesperrt worden. Eisenbahnen sind das sicherste Mittel, um mit aeiingerrn Tnippenstärken auSznkomme», sie gewähren allein die Möglichkeit schneller Trupvenverschiehnngcn im Falle der Gefahr. Was die militärische Entblößung eines Gebiets teils ans längere Dauer in unruhigen Zeiten bedeutet, das hat die Entwicklung der nun be endeten Aufstände gelehrt. Berlin. (Priv.-Tel.) Unter der Ucbcrschrift „F rech belogen" weist die „Nordd. Allg. Zig." die Behauptung des „Vorwärts" zurück, daß zuerst in einem bürgerlichen Uitternchmerblattc, der „Kvnscktion", gestanden habe, wir hielten nur deshalb SUdwestasrika fest, um von dort aus den englischen Besitz in Südwrstasrika zu bedrohen. Sie zitiert einige Sätze aus einem Artikel des „Vorwärts" vom 80. Januar, wo cs u. a. heißt: „Man rechnet in Deutsch land, Südafrika sei die Achillesferse Englands, die Buren haben noch lange nicht die Konflikte mit England ver gessen, eine Auflehnung gegen de» englischen Eroberer sei wohl möglich. In solche» Mvmeitten könne Deutschland mit einer starken südwestafrikanischen Garnison den Eng ländern Bedingungen stellen und ihnen Konzessionen ab- ringen." Die „Nords. Allg. Zig." bemerkt ausdrücklich dazu, daß diese Auslassung nicht Zitat, sondern eigenes Gewächs des sozialdemokratischen Verfassers ist. Kiel. Prinz Heinricd und Prinz Waldemar schiffen sich morgen aus dem Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Prinz Eite! Friedrich" nach Algeciras ein Prinz Waldemar wird dort einige r».
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