Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 13.02.1907
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070213023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907021302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907021302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-02
- Tag1907-02-13
- Monat1907-02
- Jahr1907
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Diese« vlatt wird dn, Lesern von Dresden ,»d Uwseduv- am Lage vorher bereit» al» 2lbend-2lusgabe zugestellt, wührcnd e« die Post-Abonnent« am Morgen m erner GejamtanSgabe erhalten. verugrgedlldr: »f>» »»>»>'» « «ei»na uiroaxii, dort unkre « und ««,««». »» V»n>ä«kn nur «»mal» dnnb au««ünt,k» ,m. d«.»Mk. »o«>. cliatr üukirUimu d»,ch die l«in»Wnlck>«rio>. miniiü- , mit fnvr>n«-»d«m, 3ulcklaae. d»n v«>er« von Dresden u»d IIm- »kdnnu «m Lao, vorlie» «uariieUiin »H»ni>-Av»»ad<n «rtccmcn die auvwdrtiuen B»»,ener mit der M«rae»<«>>»-abe julamniencu, «e<irii It«ckd,«it aller Artikel »n» Orj»M> Mitteiliinaen nur mit delltlicktr Oue.IIenanaad, ,.Dre»d 4-achr/> inlütüg. S)a»lr«,- !«1» j>»nvrarani»r>ilde virwen u»»erümlcht>«l: unverianete Mmm- «nv« «wen man auidewallu. r»l»ara»,m.«drekk»: «ach,tch>,» Dresden. L<w»t««<chatt»s«elle: Mqriackr.»/«. L85V Druck und Verlag von ^'tpsch L- Neichardt in Dresden. Kurelgen-carls. klnnal n,« von «nlündlju»,» tl» nachmiiiciaS s Ukr. Smm- und --Nkil.'.o« nur ^ianeustrave » von n d>.- > ,l Ullr. Die I i»a>»ae vlrundcc!!, tea L «.>wen> L Pia . ^an,Nieunnchr>chlen 3ll Pia.: Äc uui der Vnoaticile .z«l- So P'a.. dir nivalriae Zeile aui Tertinle « ^ a!6 «rinaeiirndt LwoU'rr Zeile von Dic-Lncr ilicf- lrue. Z-ri,- , Pi^ '.ou lurnoonioen l MI Zn )l»»,»er„ noch S»»n- nnd irelkltoli'n:, >l'n»iae»irnndze>lc so V'li. a.'i Privnlieile «a Pia.. '.Zvniuae Zeile >'>. Crndeinndt vo» 2reod»er «ustmu-.ri'ern > Mk. von »ri'ewauioen I-.ci Äck.. liamllieu- naLrichien liirnnd eile 2- Pio — Tic Piene der.Z»ie,>ue iind im Morgen, imd Ädendblolie dieielven. Auo- warlius Äuill^ie nur nege» vor lm-!dr«Mnlis. -^.VelralilLUeL tolicu lü Licimias. Ftkniprechu: Nr. U uns 8002« 211 12^ I I I VLII. ..«ll-r ,s r-r«. Vere niste vdewisede Verke ILI.-Kes.. Vdllrloiievdurs, Lalruler 1b. 8pS2ls.1itLd: VernioLsln unä Vodär'ksn von Lolilidtsoliulien allor Lzkstomo >. IBiv««1»vi' UriileltluttzrAl-^nxleTlt TIHO 1L 17 L »Ntvinal^rT^»«« 1—3, I>ol2«?1»r»uelv. — — ttzl» II Lnisasl» Neueste Dcahtbklichte. Hosnochcichtt». Sch>var;'Wciß-Fest. Gewerbeoenin, Gecichisuerhandlangen. Panv der I zN) i 11 ln,1 ^ «»ItLNNl I LiNldivtlte. „M,i>alieltir" Ktuviellidend Pauer, Bciltlideiuibciiv. Airailsl Huolcr. I ^SltirvNti/, 1»I» Rcucfte Trahtmcldnnftcn vorn 12. Februar. Preußischer Landtag. verkin. lPriv.-Tel.s Das Abgeordneten haus beriet heute den Posten „Mrderung der inneren lstolonts-tion tn Ostvrcustcn und Pommern" im landivirt- schaftlichen Etat. Dazu lag ein nationalliberalcr Antrag vor, in dem die Negierung anfgesorderk wird, ans dein «Ge biete der inneren Kolonisation der durch de» Landarbciier- mangel entstandenen Not abzuhelscu. Minister v. Arnim betonte die Notwendigkeit, gegen den Arbcite.rmaiigel etwas zu tun und bczcichiietc die Ansiediiliig der Arbeiter als eine große sozialoolttischc Tat. Tie Kluft zmischen a»dustrie »nd Landarbeitern werde dadurch überbriult. Wenn die Stellen nicht größer bemessen würden, ald sic von einer Familie allein bewirtschaftet werden iöiinen, werde sie das Anlagekapital schon rentieren. Er würde eine Flstche von 4 Morgen empfehlen. Welche Pvlizei- maßrcgeln auch erlassen werden würden, die Eimvaiidcrniig fremdsprachlicher Arbeiter werde nicht ganz beseitigt wer den können. Berlin. IPriv.-Tel.s Tie N a t i o n a l l i b e r a l e n haben eine Anzahl Anträge zur zweiten Lesung des Etats im preußischen A b g c o r d n e t e n li a u i e eingcbracht,- u. a. beantragen sie znm Etat des Fliianziniiii'lkriuins schleunigste Bereitstellung staatlicher Mittel zur Beieitigniig der Rotlage der durch die allgemeine und andauernde Ner- tenerung de« Lebensunterhaltes, zumal der Lebensmittel, besonder« schlver betroffenen Nnterbeamten und der ihnen im Einkommen nahestehenden Beainlenklassen. >H»,n Etat -er EisenVahnverwaltnug wird beantragt, die Negierung zu ersuchen, mit Rücksicht ans die Verteuerung dH Per sonenverkehrs durch die Einführung der Neichssahrkartcn- steuer v«d die dadurch hervorgernsenc Verschiebung in der Benkttmng der einzelnen Wagenklassen, aus einen an- äemcffenen AnSalrich durch Ermäßigung der Eisenbahn- Persouentarife Bedacht zu nehmen. Berlin. Der Kaiser empfing im Beisein der Kaiserin behufs Vorlage der Plane zu der ^enlralanstalt zur Bekümpsung der SängllugssterbUchkeit vom l^escliaslS- al'Sschnffe die Herren kyebeimrale Tieirich, Heubner, Hoff man« und Professor Messel. Mittags emvilng der Kaiser die Deputationen der schlesischen und rhelnisch-wcstsälnchcn Maktesrr-kNenossenschaft zur Neberrcichnna der Insignien de» SroßkrenzeS und der Würde eines Ehrenbailliö des Malteser-Orden«. Lachen. (Prlv.-Tcl.) Ter diesjährige Nosen- moutagS-Zug fand bezüglich der Fdce „Aachen zu allen Zeiten" ungeteilten Beifall, doch erwicS sich die Wegstrecke von etwa l2 Kilometern als zu lang, sodaß der Zug erst nach Eintritt der Dunkelheit ausgelöst wurde. Eine» solchen Fremdenverkehr wie gestern hat Aachen seit der Anwesenheit des Katserpaarrs nicht mehr erlebt. — Bei einer unter Raufbolden ansgebrvchencn wüsten «chlä. grrei wurden etwa 12 Personen durch Schläge, Tritte, Messerstiche usw. verletzt und dem Hospital überwiesen. Paris. Der „Ganlois" veröffentlicht eine Unter redung mit dem Kultusminister Vriand, »ach der dieser erklärt habe, daß in der Frage der K i r ch e n p a ch t v e r- träge keine wirklich strittigen Punkte vorhanden wären. Falls die Pfarrer, die im Verlaufe der 18 Pachtjahre in der Rubnießung der Kirche anseinandersolgen sollten, dem Bürgermeister ihre Namen belannt geben »nd sich zur Einhaltung der dem ersten Pächter anserlcgte» Bedingun gen verpflichten, werde der Bürgermeister niemals die vom Bischof gewählten Pfarrer ablehnen tonnen. Kopenhagen. Der Maler Professor Christen Dalsgaard ist gestern in Svrö gestorben. Stockholm. Die .Kommission, dis mit der Aus arbeitung eines Vorschlages betreffend die Einrichtung einer D a m p s s ä h r c n v c r b i n öung z wischen Schwede n und Deutschland branilragt ist. reichte „Stockholms Tidningen" zufolge am i>. Februar ihre» Berich» im Mini sicrium des Fniiern ein. Ta die Angelegenheit l'-legeustaud diplomatischer Verhandlungen sein wird, werden die Einzel heiten des Berichtes bis ans weiteres geheim gehalten wer den. „Stockholms Tidningen" hat indessen gus bester O.ncile erfahren, daß die Kvmmissinn eine Tampssährciiverbindung Trelleborg—Varhöst empsohle» habe. Petersburg. iPrin.-Tcl.i Nach Meldungen ans Batum ü b c r s i e i e n s>! e v o l n t i o n a r e einen im Hasen liegenden französischen Dampfer und raubten die Schissö- laste mit 10MN Fres. W ashtngtvn. Frederik A chcnb a ch ist als Nach folger Parlillos zum Verirancnsbeamtcn des Lch.ivnmtes für das östliche Teutschland ernannt worden. Panama. Von dem Präsidcnlen von Honduras ist hier eine telegraphische "Nachricht etngcgangen, die be sagt. daß Nicaragua an der Grenze von Honduras eine starke Trnppeumacht zusammcuzieht und daß mit einem Ein sall i» das töeoiet von Honduras gerechnet wird. LcrUichts imv Sächsisches. Dresden. 12 Frbrnar. —* Se. Majestät der König besuchte gestern den Bataillonü-Abciid de» OssizierkvrpS des Ist. Fäger- Bataistoiis. Heute jagte er in Begleitung einiger Herren aus Langebrttckcr Revier. — Heute abend findet der lebte diesjährige grosse Hv*ball statt. Tie Einladungen hierzu lugten ans abends 8 Uhr. —* Ihre Maicslät die K ö u i g i n - W i t m e besuchte heute abermals die Galerie Ernst Arnold und besichtigte die dort ausgestellten Kollektionen von Professor Ludwig v. Hvsinaiin, Prvscssor Oliv Strubel, William Strang, Pro fessor August Hudler, Verla Schräder und die Gemälde von I. G. Mohr. —* Sc. Königliche Hoheit Prinz Friedrich Christi an wird morgen abend dem AsthcrmittlvvchS- konzcrt im Opcruhanse beiwohnen. — Ter als Gelehrter wie als Schulmann gleich verdiente Herr PcofesIor Dr. A > » itädt, der >eit viele,, Jahren In DieSden in Ruhestand lebte, früher aber in Planen i. B- an der damaligen Realschule l. O. lange Jahre tätig gewesen war. feie le am Sonnabend, den !1. Februar, in voller Rüstigk'ii seinen 80. GebnrISlag. Waren schon die vielen Telegramme und Bliese, die ihm am Morgen zirgingen, ein Beweis, datz man im Kreise seiner Freunde, vor allein seiner ehemaligen Schüler, dieses Tages gedacht, so wurde er slkudig bewegt, ats vornititags Here Professor Dr. Zschonnnler aus Plauen mit den Herren Fra»; Jahn-Planen, Lskar Hertel - Falkeustei». Christian Jahn- töreiz, sowie des .Herrn Dv;e,ilen Dr. Maiinnen - Tharandt er schiene». m» als Zeichen der Liebe und Dankbaikeit ihrem allen Lehrer, dem Herrn Professor Arnstadt, die San»»? von l'stml Mn rl als Grundstock einer Friedrich August Ariijtädt-Lttstuug zu überreichen, deren wvhltäligcn Zweck zu bestimme» die ehemalige» Schicker, die die genannte Summe in wenigen Tagen gesammelt Hallen, dem vereinten Empfänger überließen. Tie Samucknng toll forigcieht werden. —* An Amtsslr'lle wurde» dem städtischen Beruss- fencrivchrmann Joachim Theiß das Feuerwehr-Ehren zeichen und den Fencrwchrlciitcn August Thiemc »nd Friedrich ,K a r i ch dnv vom Laiidesansichiisse sächsischer Fciierivehren für 20>ährigc Dienste gestiftete Ehrcndiplvm überreicht. —* Das Schwarz-Writz-Fcst, veranstaltet von der Dresdner K u n st g e n o s i e n s ch a f t und dem Orts- vcrbandc Dresden der N e n t e n - und Pensions- anstatt für deutsche bildende Künstler am gestrigen Rvsennrontag bildete den Schluß der Wintersaisvu von I'.tbli ans >007. Wenn nun von morgen, vom Ascher mittwoch an, die össcntlilhcn Lustbarkeiten wieder ein geschränkt sind und auch die größeren Vereinsvernnsial- tiingen an Zahl und ilmsang abnehmen werden, so lohnt diesmal ein Blick ans die „Saiivn" unserer ^>iadt be sonders. Neben mehreren Hosb>,!!cn und Veranstaltungen im Ministcrhoicl nahmen daS allgemeine Fnieresse be sonders in Anspruch: der in glanzendem Rahmen ver laufene L u b s t r i p t i v n s b a l l, das wirklich tünsilcrisch belebte G a u k l c r s c st, der durch seinen Riesenbesun, ans- gczeichncie W i l d - W c st - B a l l der Presje, das mit vorzüg licher Aclplersiinininng verlansene Trachlensest des A lpen- Vereins und das in engerem Rahmen geschmackvoll arrangierte S ch w a r z - W c i ß - F e st. Tie Geschäftswelt Dresdens, die sonst vielleicht in den letzten Fahren einigen Grund hatte, mit ihrem Umsätze wenig zns.'ieden zu sein, wird sich diesmal nicht bctlagen tonnen, im Gegenteil: Mvdeugeschäfle. Putzmacherinnen und Schneiderinnen konn ten zu Zeilen dem A»drange betleidungsdurstiger Kundin nen kanin begegnen, und es ist viel „Geld unter die Leute gekommen" für Maskensirlesanz und bunten Flittertaud. Zn den Zufriedenen der Saison gehört jedemalls auch der Pächter des Ausslellniigspalastes, aus den zahlreiche seiner Kollegen im Fiinern der Stadt mit iveinger ungemischten Gefühlen blicken dürsten. Wenn jemand kürzlich behauptet hat, Dresden schlafe einen Dornröschenschlaf, so müßte dieser Kritiker eine mit Zanella doppelt ge fütterte Nachtmütze über den Ohren haben, wenn ihn die Vielseitigkeit der nunmehr beendeten Saison nicht ans seinem Schlummer ouigcweckt hätte. — Das Lchwarz- W eis;-Fe st bildete, wie getagt, de» Schluß. Besser wäre cs ihm vielleicht gewesen, wenn es mehr am Anfänge ge standen hätte, denn die Zugkraft der Idee war ja au sich nicht allzu start, und eine Ermüdung der Teilnehmer in der Stimmung gegen die anderen großen Veranstaltungen ließ sich nicht verkennen. Die Dekoration hatte zwei Haiiptmittelpilnkte, die eigenartig kontrasticrien und sich ergänzten, den .Kvnzertsaal. den man die S i l h v u e t t c n h a l l e halte benennen können, und das Eafö Windhuk mit dem Zwinger, die in dem großen Saale sich an die beiden Ausgänge des Konzcrtsaales gruppierten. Riesige Silhouetten tanzender Paare und Gruppen zierten die Fenstcrhöhlen unü die Bildnischcn des Kvnzertiaalcs. in denen der Maler K. I. Löhringcr einige wunderhübsche Tanzidnllen geschaffen: »m die Malereien an Türnmrahmuiig. Türfüllungen, Supraporten über den Logen, die Begrenzung des Bühneu- ranmes hatte sich besonders Maler Enderlein verdient ge macht. Die Rundung des Saales umgaben lustige Nischen, die mit japanischen Hiittergründen trotz der mangelnden Farbe sehr anheimelnd und traulich wirkten: die vorderen Ecken der tiesgriincn Escnwände zierten »irmcsbäumchcn mit gelbe» Bändern, lieber allem zogen sich weiße Nvscn- ranken bin, das Ganze überstrahlt von gelbem, wärmen dem Licht. Fm Durchgang nach dem Easö war eine Schießbude etabliert, in der man entsprechend dem Charakter des Festes, mit schwarzen Kugeln ans weiße Scheiben schaß — wie anderswo auch. Das Caf 6 Wind huk, wo der sonst so bescheidene Kassectrinker zuglPch An spruch daran»' macine, die .Kaneetaste mitnehmcn zu dürfen — denn diese waren Original - Erzciianiste angesehener Dresdner .Künstler —. war vom Maler Hermann zu einer reizenden Rotunde cmsacstaltet: orangefarbenes Lickst slnteto auch liier in »ollem Strome von oben herab. Als Patronesse ningicrte liier Fra» Bonmeistcr Richter, unter stützt von Frau Dr. Kncijel. RingS um das Kaiseezelt zog sich ein reizender wcister Zwinger, in dem Kanslädeu und Lustbarkeiten in bunter Folge abwechsclten. Die von der Kunst uns Wissenschaft. s* Herr Kammersänger vurria« telegraphiert uns heute aus Ncwyork: „Ich trcsse, den Gerüchten entgegen, pllnktltch IA Dresden ein." Veran laßt worben ist diese Mitteilung des Herrn Burrian jeden falls durch die Meldung einiger Nlättcr, daß Herr Burrian gewillt sei, seinen kontraktlichen Verpflichtungen zum Dresdner Hosthcater nicht nachzukommen. So viel uns bekannt ist, hat Herr Bnrrian am 7. März hier wieder auszutrcten. An -er pünktlichen Erfüllung feiner Ver pflichtungen ist maßgebenden OrtcS wvhl auch niemals gezmeiselt worden. 1 * Hosschauspteker BrunoDecarlt wurde vom Be ginn der nächsten Spielzeit an für daS Berliner Lelsing- Tßcater verpflichtet: Der Künstler, der als Graf Star- fchcnskt tn ,Elga" ein erfolgreiches Probegastsplcl absol vierte, ist für daS Fach, das bisher Rudolf Nittncr vertrat, ausersehen. - ' s* Im König!. Hosopern-ause gastierte gestern ein junger Sänger -cS Chemnitzer Stadt-Theaters, Herr Wiedemann, als Mephisto der „Margarethe". Da er nur tn Vertretung sang, erübrigt cs sich, kritisch auf seine künstlerischen Qualitäten näher einzugehen. Diese sind zurzeit allerdings noch so fühlbar in der Entwicklung, daß man es, soweit die stimmlicheBeaabung jn Fragc kommt, «igentttch nur Mit einem besseren Rohmaterial zu tun hat, »cm vor allem die Zuverlässigkeit der Intonation und eine sichere rhylhmilche Befestigung zu wünschen wäre. Aehn- lich im Spiel, daS hin und wieder lobenswerte Intentionen bemerken ließ, im übrigen zu den Gepflogenheiten dcS Dresdner Hosihrater» aber nicht reckst paßte. Die Vorstel lung war auch tn mancher anderen Hinsicht keine besonders rühmenswerte. Herrn Jägers Faust steckt immer »och io ftark im erste» versuche, -aß er uns kaum mehr als einen Schattenriß dessen gibt, was er sein sollte. Dazu kam gestern noch eine starke Indisposition, die zu wieder holten Malen einige Tone dcS hohen Registers vollständig scheitern ließ. Fräulein Serbe nimmt ihre Margarethe anfangs viel zu ernst und würdevoll. Sie dehnt und zieht die Tempi — in der ersten Begegnung mit Faust kam sie kaum von der Stelle — und gefällt sich in Akzenten, die im schroffen Widerspruch mit dem stehen, was klar und deutlich in der Musik ausgedrückt ist. 'Sichere, einwand freie Leistungen boten dagegen Herr Schcidemantes, Fräu lein Schäfer und Fräulein Eibciischütz iValentin, Siebel, Marthe). Damit allein war die Stimmung des Abends allerdings nicht wesentlich aufzubcssern. II. 8t. i* Zweiter Klavier, Abend Max Paner. Einen nicht minder großen künstlerischen Erfolg, wie in seinem Januar- Konzerte, hatte der hvckstntclligente, fcingebitöete Stutt garter Älavicrmeistcr Herr Max Pauer im zweiten Klavier-Abende am Montag im „Palmengartcn" zu ver zeichnen. Der Abend bot eine Fülle herrlichster Genüsse, ebenso vornehm in der Auswahl wie nachhaltig und tief gehend tn der Wirkung. Am Anfang stand Schumanns erste Sonate in FiS-Moll, Op. IN da? Werk ist namentlich in seinem letzten Satze schwer zu gestalten und erfordert einen ganzen Künstler voll edler L. oenschaftlichscit. einen Tvnpocten, der vermag, die Geheimnisse reichsten Innen lebens des geistvollen Romantikers zu enthüllen. Dann folgte Brahms mit der S-Dur-Sonote. Op. 1 iIoachftn gewidmet), in dem stürmischen, kraftvollen Drängen viel fach an Schumann erinnernd, bereits über diesem stehend in bezug aus formale Beberrschung »nd Durchführung des thematischen Materials. Prächtig gelang das erste Allegro mit seiner geistvollen Verarbeitung der Hanpigcdankcn: entzückend wirkten die Variationen im Andante Uber ein Minnclied: „Verstohlen geht der Mond aus": das Scherzo mit wundervollem Trio gewann orchestrales Kolorit und gigantische Kraft eignete dem Finale, reich an rhythmischen Eigenheiten. Den Schluß bildete Liszts Sonate in H-Moll sin einem Satze). Wir bewundern den Künstler in gleichem Grade als hervorragenden Virtuosen mit nicht ge wöhnlichen Gaben an technischer und physischer Kraft» die auch bei den höchsten Steigerungen im Ausdruck niemals die Grenzen des Schönen überschreitet, und als eminenten Musiker mit universellem Können, unter dessen Händen bei sorgfältigster Ausgestaltung und feinsinniger Vertiefung in die Einzelheiten jedes Kunstwerk großzügig, mit hin reißendem Schwünge und zwingender Wärme vor die Seele des Hörers tritt. Was Pcmcr gibt, ist reine, edle Kunst. Leider war auch der zweite Abend nur schwach besucht. Von hervorragenden Qualitäten erwies sich -er Konzertflügel: Julius Vlüthner. L. 1?. s» Balladcnabeud Im Literarische!» Verein. Nm deu literarisch interessierten Kreisen der Stadt die in dem be kannten Schcrlschen Prcisausschrcibeu ausgezeichneten Balladen der Dresdner Dichter Max Be wer, Rein- hold Fuchs und Alice Frei in v. Gaudy nahe zu bringen, fand am Montag abend im „Ncnstädter Kasino" ein Kotladcnabend des Literarischen Vereins statt. Die drei preisgekrönten Dichter wohnten der Veranstaltung bei. Ten Vortrag der Dichtungen übernahm die Nezitatori« Frl. Micklich. SG trug zunächst mehrere Balladen von Mar Vewer, darunter die unter 4800 Gedichten mit dem 3. Preise ausgezeichnete Ballade „König Haralds vraut- schaii", vor, die in fließender, bilderreicher Sprache die Wahl Helgas» de« Fischermädchens, zur Königin schildert. Tiesen Eindruck htnterlicßen auch die Dichtungen „Nor- mannen-Söhnc" und „Lnziscr" desselben Verfassers in ihrer urkrästigen Sprache. Weichere Töne schlägt Rein- hold Fuchs in den „Weißen Rosen von Ningegart" an. doch versteht er cs auch, mit beredten, glühenden Worten zu begeistern, wie sein tiefempfundenes Gedicht „Deutsche > Treue" bewies, das den glorreichen Kamps einer Schar > deutscher Krieocr lm amerikanischen FrethettSkamps« fchU»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite