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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 16.03.1907
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070316028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907031602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907031602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-03
- Tag1907-03-16
- Monat1907-03
- Jahr1907
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Diese» Blatt wird den Lesern von Dresden zugestellt, während e» die Post.Monnenten «nd Umgebung am Lage vorher bereit» al» VRt'I T V ^ am Morgen m eruer Äe>lt«ttauSgabe erhalten. LairvtaelLLMiellr: Marlenstt »/«. Fsnreigen-^aflf. «nnabme von »>>»ü«di«unic» b>« «achmitta«? 3 Mir, Sonn nnd tzeiniaa« mir Manknstrunr 3» von >> b>« '/,i Mir. D» i >va>tz«e öirund^kile >ca » Silben» 3L Pft.. Mmiliemiiichnchlen «c> Pta,! Äe jchailsanzeiut» aut der Prtvaüeäe Keile 30 Pi« die Liliolllae Zeile aut Terucile «o P»a,: als Emaetaudl Livauiae Zeile von Dresdner Mt traaaebcrn?d P,a , von ausioarliacn I Mt In ltlittumer» «ach kouu- uuo Uleterlaaeni l ivaitiae Änindteile so Pta, am Pnvviieite «o Pta. 2ival»ac Zeile als Emseiandl von Dresdner Anliiaaaed.ru l Mt , von auswiirtiae» i.b« Mt , klamilien liactinctilen ü>ru»dreile Lb Pta — Die Preiie der Hui'erale sind im Morsen- und Abeuddlallc dleielven, AuS wärtiae Anmüae nur aeaen Nor. kUiSbttablunu, — BeleabläUer loilku io Piennlae. Ferntvrrcher: Sir. 11 und 2000. WnM Ltöm »ni280L:»r 2 ?r>s«r 8tru»v 2. voll« Valsondniustr»»»«. erörster LpeLiLlksus kür elejairls Herren- uml Lvaden-Seklsirtunz: llonllrmaaclsn-ziirilgs LIK. 8.00, >2. llonslrmmnIsa-Litletot« LIK. 12,—, IS, üonürmanclen-llinuiiiekuho Nonarm»n«Isn-KiitiVi»1.tvn llonürmanllsa-ÜUto, steif un<t voiek . 15.-, >0.-. 22.- kis 45.^ . 17-, 20,-. 24.- >>l« 3ü- . . . LIK. -,35 kn, 1,75 . . . . LIK. -.20 ins - .05 LIK. 1,50. 1.00. 2.50 ins 3.90 Svkul- uns c»»m«n Knriige . . LIK. 0,50, 8.90, 12,—, Leiieovk »nrüge für Abiturienten . . . LIK. 31,—, 37, ardslte /tnriige für ketiriinge LIK. 8.90, 10.90, 13,—, Nellner-anrüge, voisaluitisuiiissiA, kuiikurien/lus . . SvtiUler-Nülren, xurii., vektg Duelio uiut besto 'l'ies^eii 15,- dis 30 - -. 41.-. 49,- 10,— kch 23. - . . LIK. ly. - . . LIK. 2.L0 Rr. rs. Neueste Drablberichte. Oberst Dr. Naundorfs f. Haiidelskninmer, Bestattung der Familie Wilsdorf. Gelichtsverbaiidlungen. Centenarfeier der Firma Friedrich Hosmeister. Galerie Arnold II. 1 Sonnabend, 16. März NW7. Neueste Drahtmeldnnae» vom 15. März. Deutscher Reichsta» Berlin. iPriv.-Tel. Das Haus nimmt zunächst daS Berner Zusatzabkvm »r e n zum internationale» Uebereinkomme» Uber de» E i s e n b a h n s r a ch t - verkehr von 1800 in dritter Lesung endgültig an. — Ans der TageSordnnng steht dann die Interpellation der S o z i a l d c m o k r cxt e n brtr. Eingrisse von Be hörden in die Reichstags w a h l e n. Die fragen gehen dahin, ob dem Reichskanzler bekannt sei, dast das Neichö- kanzleramt, das Marinenmt, das Reichspostamt und daS Oberkommando der Schntztriippen in die Wahlagitation eingegrisfcn haben »nd zwar sowohl durch Erteilung von Winken und Ratschlägen wie auch durch Herstellung und Verbreitung von Agitatlonsmatcrial und durch Sendung von Agitatoren siir die Wahl sogenannter nationaler Kan didaten: ob dem Reichskanzler ferner bekannt sei, dast auch der von den Polizeibehörden als »»politischer Verein an gesehene und behandelte Flotteiiverein die Wahlagitation durch Mort und Schrift beeinflusste und dabei im Einver ständnis mit dem Reichskanzleramt handelte. WaS gedenke der Reichskanzler gegen diese »naesctzlichen Handlungen zu tun? — Staatssekretär Gras P o s a d o w s k n erklärt: Der Herr Reichskanzler lehnt die Beant wortung der Interpellation ab im Hinblick aus seine allgemeinen Erklärungen vom 20. und 26. Februar. lBewcgnng.s Sollte sich bei den Wahlprüfnngen ergebe», dast berechtigte Beschwerden »vrliegen, s» wird der Herr Reichskanzler nicht zögern, das Weitere zu veranlassen. — Abg. Singer sSoz.s beantragt trvtzdem Besprechung der Interpellation. Dieser Antrag findet die er forderliche Unterstützung von mindestens 00 Mitgliedern, da sich auch das Zentrum für den Antrag erhebt. — Die Besprechung leitet Ab". Ft ich er ISvz.j ein. (Fortsetzung im Morgenblattc.) Berlin. IPriv.-Tcl.s Die B u d g c t k o m m i s s i o n de- Reichstages verhandelte heute über den Neubau für das Rcichsmilitärgericht. Dieses befindet sich zurzeit in einem gemietete» Hanse der Markgrasenstiaße in Ber lin, und auch sein Präsident hat Mtetowvhniing. Es soll nun ein eigenes Tienstgebände in Eharlvttenbnrg errichtet werden. Der Bauplatz soll 802:120 Mart tosten, was als zu teuer befunden wurde. Die Angelegenheit wurde schliesslich zwecks Prüfung weiterer Borschläge von der Tagesordnung abgesetzt und dann der P o st e t a t weiter- beraten. Am Dienstag beginnt die Beratung des Kolvnial- Etats. Zur ExplasionSkatastrophe ans der „Jena". Paris. Aus Tvnlon wird berichtet: Die zur Er forschung der Ursachen der „Ieiia"-Katastrvphe festgesetzte Kommission hat scstgcstellt, dast in der Munitions kammer eine Temperatur von 0 0 bis 56 Grad ge herrscht habe, während die normale Temperatur höchstens ,30 Grad betragen solle. Tie zur Ablühlnng der Temperatur bcsti'Nimtcn Ventile funktionierten nicht. Die Abkühlvor- richtungen in de» Tynamokammern, die wegen nicht ge nügender Leistungen entsernt worden waren, waren durch neue nicht ersetzt worden. Austerdem brannte die Sonne von 10 Uhr morgens an ans das Hinterschiff, wodurch sedc»- salls die Temperatur in den Munitionskammer» wesentlich erhöht worden ist. Eine Sammlung zu gunsicn der Hinterbliebenen der Opfer Oer Katastrophe weist bereits über 68 Olk) Francs ans. Toulon. Bisher sind von 107 geborgenen Leichen 08 rekognosziert worden. Einige, die zu sehr verstümmelt oder verbrannt sind, werden aus sichere Weise überhauvt nicht rekognosziert werden können. Mit der Einsargung der Leichen wird begonnen. Unwetter. Montcleone sEalabriens. In der vergangenen Nacht ist hier heftiger Schnecsall cingctreten. In der Stadt und Umgegend liegt der Schnee mehrere Zenti meter hoch. Die Verbindungen sind unterbrochen. PittS/> urg. Der durch die Ucbcrschwcmm u n g verursachte Schaden wird aus 16 Millionen Dollars ge schätzt. 14 Personen sind ums Leben gekommen. In den Fabriken steht nahezu der ganze Betrieb still. Alle össcnt- lichen Arbeite» mustten unterbleiben. Gegen 30 000 Men schen sind obdachlos. Mehrere Hundert Häuser sind unterwaschen und drohen cinzustürzen. Zur Lage in Nnstland. Berlin. sPriv.-Tel.j Wolffs Tclcgraphen-Bur. ver breitet heute folgende Meldung der Petcrsb. Telcgraphcn- Agentur: „Petersburg, 15. März. In der vergangenen Nacht fand im Taurischcn PalaiS über dem Sitzungssaal der Reichsduma eine Explosion statt, durch die die Saaldecke einstürzte. Die für heute angesctzte Sitzung fand nicht statt." Diesem Telegramm folgt das Ersuchen des Wölfischen Bureaus, diese Meldung aus Petersburg vor läufig nicht zu veröffentlichen. Petersburg. Auk der heute früh eingestürzten Decke des ReichSdumasaales befand sich eine Ventilator-Einrichtung mit großen Blasebälgen. Das groste Gewicht dieser Apparate und die Bansülligkcit der Decke werden als Ursache des Einsturzes angesehen. 200 Sitze in der Mitte des Saales sind mit hcrabgcsallcnen Brettern nnd Stukkatur bedeckt. Ein kostbarer Kronlcnchter wurde vernichtet. Die Wiederherstellung der Decke dürste etwa zwei Wochen in Anspruch nehmen. Die für heute anbc- raumte Sitzung wurde doch abgrhalten, und zwar im Katharinensaalc des Taurischcn PalaiS. Aus Wunsch der Abgeordneten fand vorher ein Gottesdienst statt. Moskau. Das Feldgericht verurteilte gestern drei Stiidcntc» der hiesigen Universität und einen früheren Postbeamten, die am vergangenen Dienstag einen Schutz mann ermordeten, zum Tode durch den Strang. Das Urteil ist bereits vollstrcckt morden. Potsdam. Der Kaiser, der morgens im Auto mobil hier eingetrvssen ist, wohnte vormittags der Ossi- ztersreitstiinde der hiesigen Gardc-Kavalleric-Rcgimentcr bei und frühstückte daraus bei dem Ossizierkorps des 1. Gardc-Ulaiien-Negimeiits. Die Rückkehr nach Berlin er folgte mittags. Berlin. sPrin.-Tcl.) Die „Bcrl. Zeit am Mittag" glaubt bestimmt versichern zu können, dast Erzherzog Franz Ferdinand seit zwei Tagen in strengstem In kognito in Berlin weile. Er sei vorgestern nur 10 Uhr vormittags nur in Begleitung eines Adjutanten und eines Büchsenspanncrs aus dem Anhaltcr Bahnhvse cingetrossen. Der Erzherzog, der sich in Zivil besunden, habe in Wie» einen Salonwagen in Uniform bestiegen und in Dresden verlassen, um die Fahrt von da bis Berlin in eine»! Schlaswageii-Eoripec erster Klasse fort,»setzen. Er sei aus dein Bahnhose von niemand empfange» worden. Auf der hiesigen österreichisch-ungarischen Botschaft ist von einer Anwesenheit des Thronfolgers nichts bekannt. Wie das genannte Blatt noch erfährt, soll der Erzherzog in der letzten Zeit wiederholt inkognito in Dresden geweilt haben, um sich dort von einem Zahn- und Ohrenspezia listen behandeln zu lassen. Seine Anwesenheit in Berti» sei vermutlich ans den gleiche» Grund zurückzuführeii. Itzehoe. Ter wegen Verdachts der Spionage iest- genommcne sranzösischc Deserteur, ein Feldwebel, ist heute der Militärbehörde übergebe» worden, lieber das vorläusigc Ergebnis der cingcleiteten Untersuchung wird von der Behörde Stillschweigen beobachtet. Darmstadt. Tie Regierungen von Bauer», Sachsen, Sachsen-Weimar, Oldenburg und Sachscn- Cvburg-Gvtha haben ein gemeinschaftliches Vorgehen in der S t c » v g r a p h i c s r a g e beschlossen. Wien. Der A u s st a n o der N ä ck c r g c h i l f c n machte sich heute früh sehr fühlbar. 00 Prozent der Meister haben sich ehrenwörllich vcrpsiichtet, die Forderungen der Ausständigen nicht zu bewillige». In mehreren Betrieben habe» sich heute vormittag Arbeitswillige zur Wieder aufnahme der Arbeit gemeldet. Tie G e b ä ck a » s t r ä g e r habe» sich mit den Väckcrgehilsen solidarisch erklärt. London. Wie „Daily Telegraph" aus Tanger meldet, ist eine Abordnung des Stammes der Beni Aros dort eingctrv.sscn, die dem Ärieasaniiiister mitteilte, Rai- suli sei von den Bcni Aros geflüchtet und habe 16 Maul tiere mit sich geführt, die mit Patronen, Geld und Gepäck beladen seien. Wohin Naisnli sich gewandt habe, sei unbe kannt. OcrtlicheS nnd Sächsisches. Dresden, 15 März. —* Herr I u st i z m i n i st e r D r. Otto besichtigte gestern in Planen i. V. unter Führung des Herrn Land gcrichtspräiidcilte» Dr. Hartmann die Räume des König!. Landgerichts, unternahm einen Rnndgang durch die Ge- sanaeiiaiislalt nnd wohnte von 10 Uhr ab den Verband luiigcn des Königl. Landgerichts, die unter Vorsitz des Herrn Laiidgerichlsrats Nehrhoss v. Holderberg statt fanden, bei. Nachinittags wurden die übrigen Justiz gebände besichtigt. —* Herr Oberst z. D. Dr. phil. Julius August Nauu- dorss, einer der letzten sächsischen Kombattanten des Sturmes aus die Tüppelwerle im schleswig-holsteinischen Feldzüge 1848 und im ,Lc!dz»ge 1866 Kommandant des 2. sächsischen mobilen Feldlazaretts, ein im 88. Lebensjahre stehender, am verflossenen Mm,i,m verstorbener Veteran, über dessen verdienstliches Wirten wir bereits ausführlicher berichteten, wurde heute vormittag ll Uhr aus dem Trinitatisfriedhvse zur ewigen Ruhe gebettet. Eine zahlreiche Traucrversamm- lnng hatte sich zur Einscgnnngsseicr in der Parcntations- halle eingesunden, in weicher der Sarg inmitten von Pslanzcndeloration, Lorbeerlränze», Palmen- und Bluinc»- schmnck ausgebahrt stand. Am Sarge legte im Aufträge der Königin-Witwe deren Oberhofmeistcr v. Malortic einen mächtigen, mit Blumen geschmückte» Lorbcerkranz nieder, Kunst nnd Wissenschaft. s* Mitteilung aus dom Bureau der König lichen Hosthcater. Im Opern Hause geht Sonntag, den 17. März, wie angekündigt, die Oper „Die Stunnmc von Po r t i c i" von Anbcr mit Herrn Burrian als Masanicllo, Herrn Perron als Pietro, Frl. Pölitz als Fenella und Frl. von der Osten als Elvira in Szene. — Im Schauspielhaus wird Montag, de» 18. März, zur Erinnerung an Fr. Hebbels Geburtstag „G ygcsundscin R i n g" mit Frau Salbach »nd den Herren Wiccke »nd Wierth In den Hauptrollen gegeben. -s-* Der Mnsikalicn - Verlag Friedrich Hofmeister, Leipzig, eine i» der ganzen miisilalischcn Welt bekannte »nd geschätzte Firma, steht vor ihrem lOOjährigen Geschäfts-Jubiläum. Am 10. März 1807 führte ein junger, 20jähriger Mann, Friedrich Hvsmcistcr, den kühn gefastten Entschlust aus und gründete zu den damals in Leipzigs Mauern bereits bestehenden zwei Musikalien handlungen lBreitkvps u. Härtel nnd liuroun cko Llusiqrw, A. Kühncl) die dritte. In der „Beylage zu den Leipziger Zeitungen, Montags, den 27. April 1807. 81. Stllck" bringt er später dem Leipziger Publikum seine Handlutig durch folgende Anzeige in empsehlcnde Erinnerung: „Unter zeichneter gicbt sich sie Ehre, dom ?ul,lioo die Eröffnung seiner Handlung auf hiesigem Platz anzgzcigen. Indem er sein vollständiges Lager der ncncsten Mnsikalicn des Inn- und Auslandes empfiehlt, verspricht er prompte nnd gute Bedienung der an ihn ergehenden Aufträge. Sein Gewölbe ist in der Grimmaischcn Gasse unter Nv. 755 dem Kürstenhausc gegenüber. Leipzig, den 20. April 1807. Friedrich Hofmeister." Sehr bald führte er auch Oie von ihm zuerst evsahte Idee ber Gründung eines Musikalicn- Leih.Institutes auS, mit der er aubervrdentlichen Anklang fand. Auch dem Verlage musikalischer Werke wid mete Hofmeister bald seine Tätigkeit, zahlreiche Quartette, Terzette, Duette, Solostücke, Lehrbücher und Lieder für Gitarre erschienen zur Zeit der Blüte der Gtlarrrmufik. etwa vom Anfang bis weit über das erste Drittel des 10. Jahrhunderts in seinem Verlage. Hofmeisters liebens würdige Persönlichkeit machte ihn zum Freunde junger, anfstrebcnder Talente, deren Werke er verlegte und ihnen die Bahn zu weiterem Schaffen freimachte, die aber auch seiner Handlung Nutzen und Ehre verschaffte», cs sei hier an die Werke von Heinrich Marschner, Friedrich Schneider, Albert Mcthfesscl, Auanst Pohlens, Earl Löwe erinnert: ferner nennt der Vcrlaaskatalog Merke von Schicht, Beet hoven, Liszt, Mendelssohn, R. Schumann, Ignaz Mvscheles, Tüglichsbcck n. a. >m. Weiter wurde der Verlag ausgebaut durch zahlreiche Werke der Kammermusik, für Violine, Violvneello, Flöte, aber auch die Pianofortc- und Tanz musik ist nicht vernachlüssiat worden, es seien hier nur er wähnt die ehemals weltbekannten Tänze von Jos. Labitzky. Der Bcrlaa von Friedrich Hofmeister umfasst jetzt nahezu 0000 Verlagswcrke, die Kommissionsabteilung weist argen 100 Kommittenten aus, darunter eine Anzahl der arösstcn Musikalicnvcrlags- und Sortimentssirmen des In- und Auslandes, von denen viele kurz nach der Gründung der Firma Friedrich Hofmeister ihre Vertretung übergeben haben. Unter den Angestellten der Firma Hofmeister be finden sich 3 Inbilare, die 44, 81 und 26 Jahre ununter brochen darin tätig sind, ein vierter genicstt nach 36 Arbeits fahren seit kurzem das Ruhegehalt, andere Anacstclltc sind 10, 14, 18 nmd 21 Jahre lang tm Hause beschäftigt. -j-* lieber Carl GolümarkS neue Oper „Das W t n t e r m ä r ch c n" werden jetzt interessante Einzel heiten bekannt, die der Komponist der „Königin von Saba" persönlich einem Besucher verraten hat. Diese neue Oper Goldmarks ist — „ein Neunmonatskind"! . . . Genau neun Monate bat der greise Meister daran gearbeitet, nachdem fein alter Librettist Willner ihm das Textbuch geliefert hatte. Aber auch Goldmark selber hat sich eifrig mit dem Stoffe beschäftigt, bevor er an die musikalische Gestaltung des Werkes ging, das er schlechtweg als Oper bezeichnet. Wtllncr hat da- fünsaktige Shakcspcarcwerk bekanntlich zu drei Akten verarbeitet: der erste Akt spielt in Sizilien, der zweite in Böhmen, der dritte wieder in Sizilien. Die Oper wird von einer Onverturc eingcleitct, während zwischen dem zweiten und dritten Akte noch ein größeres Intermezzo liegt. Der zweite Akt bot Goldmark Gelegen heit zur Entfaltung starken, volkstümlichen Lebens, wie überhaupt daS Ganze In seiner geschickten textlichen Anlage willkommene Gelegenheit bletet zur Entfaltung musika lischer ernster und heiterer Gegensätze. Die Oper spielt im ganzen drei Stunden. Die eiidaültiac Besetzung der Hlttiptparticn ist noch nicht erfolgt, der König Levnides ist eine Tenorpartie, die Königin Hermione erfordert eine hvchdramatische Sängerin, Polyrenes ist ei» Bariton, Flvrizcl ein lyrischer Tenor, die Perdita wird von einer jugendlich dramatischen Sängerin gegeben, Antolykos ist Basibnsfv. Eine wichtige Rolle spielt in der neuen Gold marksche» Oper der Chor, mährend auch ein paar volks- ciimliche Tänze in die Handlung verflachten sind. TaS interessante 'Wert wird im Herbst an der Wiener Hofopcr seine ttranssnbrnng erleben, während der 77jährige Meister vielleicht schon eifrig mit der Vertonung eines neuen Opernwcrkes beschäftigt ist, für das er seinen Librettisten Willner bereits heute mit einem frischen Opcriibuche be traut hat. s Eine „N i e n z i"-N c m i n i S z c n z bringen die „M. N. N." anläßlich der am DvnnerStaq in München staltgehabicn Neiicinstiidierniig von Richard Wagners erster Oper, der erste», wenn man von den nirgends mehr ge gebene» „Feen" absieht, deren alleiniges Aussührungsrecht die Münchner Intendanz in geradezu »nbegreislicher Scheu vor dem Hanse Wahnsrird gegen die alleinige Ueberlassung des „Parsifal" an die Familie Wagner cingetauscht hat: Vor nicht ganz 50 Jahren, Anfang Oktober 1808, korreipondirrte Franz Lachner mit Richard Wagner wegen einer baldigen Anfsühruna des „Rienzi". Schon schien alles geordnet und der Komponist wartete sehnsüchtig nur noch ans die aus- bediingene» 00 Louisd or Honorar: da erhielt er zu seinem größten Schrecken am 26. Oktober die überraschende Nach richt, das Lesekomitec de» HostbeaterS babe das Sujet aus religiösen Gründen siir unzulässig gehalten. „Schade »m die schöne Religion!" schrieb der Enttäuschte an Liszt. „Daß die setzt so auskommt, daran bist du auch mit schuld: warum komponierst d» den Psassen so schöne Messen." Erst am 27. Juni 1871, also beinahe 30 Jahre nach der Uranfsübrung in Dresden (20. Oktober 1812>, lernten die Münchner den „Rienzi" mit Heinrich Vogl in der Titelrolle kennen. f Die V'ichhändler-Bestellanstnlt als höhe- reS M o r n li» sti t» t. D»ß der Geist Noerens und Schnck- mamis auch schon mit Macht in das Ze n lru in des deutschen Buchhandels einaedlimgen ist. beweist eine Zuschiist die daS „B. T." vom „Wiener Verlag" erhalten hat. In diesem Schieiben beißt es: „In »nsereni Verlage erschien soeben eine neue UebeijeLuna de- berühmten RoniaiiS von Edmoud de -jo«»»
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