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Dresdner Nachrichten : 05.03.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190703059
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19070305
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19070305
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-03
- Tag1907-03-05
- Monat1907-03
- Jahr1907
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.03.1907
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verugrgebM: BlnNIMrli» b»r »ns»-, B»I»aI«kr 8ii>ra,,m, tuick uut,rr Vom, >»»»«« und »»r,,»«. Ä«»- und. nur cilim »Mk »«Bi. ducw uu»„>üniur.«vm. «chnkvsIliLaE,,n«n». Ia»d in» euftdiritir,,^«, 8,,'chlä««. dm Le>ern von Treiben und Um- -enuuu am La,» vorder ruaeNellten »t«n>.Au«,ade, «rbalten dm zntwtriiaeu mil der und Vrlotnal-Mniellmioen nur mit de,I>>cker OukUen-naade «,Dre4d Naar " AaaslrLa. «de bouorarMnIvruLr blelden «weiu-»,chi,,t; uud«rloq-te B(a»u- HKckÜetl . .. Ute «erden mau -uldewada. Telenramm-Udrelle: «»chrichee» »rr»de» bau»I,el»ü1t»fteU«. Marlcnltt. »«. VeMeüe Iiviev-kklkmeil. Ism^ckL-iorlNk. Mnrleii4Me >8psÄsl8S8vdLN v» Io». kleokU », Ural. 8vUo»»»!rs»»v 23. » M M »» ^ — allvv Kvt bei Llocker» avck Ir » F» » I I rr»d,n«o«n uuä auuisrc, Idenreu- HF HF I I I Ivl «rI»»>t»r«tL»r wit der örut V V rvpnlsv adsolat »iolivr rvrtriodeu äured ciis dertttlmton L vr IiiiTl»vninvl8l«r8 VurmprLpsratv. 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Ill kill Olk 6M- «vlslLssixOIt SoLLdättov 2U kadöL. Veraiekel», Verkupkr», V«rm«88mxea, Vei-x«I«Ien. Ver8i>bei>n eie. »Uv? LI«t»I«xex«n8lLiuI« l- l n- I»e<-»Nn«e HrnI>IiIunu»-^i>»>nII «ne» erer »»Hi«nn«r»«ne> I », ei«Iu<>>Uu>!«;. —. Rr.«4. Enaland und nai vtibandlunge» ^°Li,.Ä»°»DikiiSta«. S.Miirj 1!W7. Worte, «tchtS als Worte... Lo urteilt man umvillkttrlich über den Artikel betreffend die A b r ü st » n a s f r a n e, den jitnast der englische Premieiminister Campbell-Bannerman in der neuesten ^inidvner ÄVvchenschrlft -»^e Nation" hat veröffentlichen lanen. Mag sein, daß spesiell die Banncrmanschen Worte non edlen Gesinnungen und humanen Bestrebungen ge tragen sind — wird man doch auch -aS Gewicht der Persön lichkeit dev ArtikclschrcibcrS nicht verkennen dürfen! — aber eins btcidt trotz allem bestehen: die bei einem Rerusb- vvlitiker nicht gewöhnliche Naivität, von der die Aus lassungen getragen sind. Kein Mensch wagt eS zu be handle». dak die t»8 Ungeheure angewachsenen Lasten für HeerrS- und Alottenrüstungcn der Güter höchstes sind, und niemaird leugnet, das,, ganz hiervon abgesehen, schon die modernen Lebens- und Kulturverhältnisse im allgemeinen überall — nicht nur eUoa in England — die Wert schätzung des Friedens und die Neigung zu friedlicher Re gelung internationaler Streitfälle bedeutend erhöht haben. Tiefes FriedensgesiUll ist bereits so zum Allgemeingut der zivilisierten Menschheit geworden, dass in der Beziehung jedes noch so gutgemeinte Wort überflüssig erscheinen mutz. Bcitnidcrs in Deutschland hat man sich von Herzen darüber gefreut, das, der Schiedssvruchgedanle je länger, je mehr eine werbende Kraft und praktische Geltung erlrnlgt hat. aber man hält bei unS andererseits ebenso energisch daran sei,, das, der SchscdsgcrichlSgebanke nur in genau bestimmten Grenzen mit Erfolg tätig sein kann: wo unsere nationale Ehre und Existenz oder unser freies Selbslbestimuvungs- rech, in Frage kommen, da kann kein Gang ans Haager iflicdcnSgcricht frommen — da gilt'S den Griff ans Schwert . . . Die Geschichte der letzten Jahre hat es ja zur Genüge gelehrt, -atz die politischen Tatsachen mächtiger sind als blotze Theorien: hat nicht dasselbe England, das sich jetzt so auffällig energisch für die Abrüstungsidec ins ZeiH gelegt, die BurenrepuLliken aus schnöder Habsucht »nd Ernbcrungsgier mit Krieg überzogen? Jft'S nicht der selbe . Friedcnö"-Zar Nikolaus H. gewesen, der ebenso die Welt zur Haager Konferenz im Jahre 18V8, wie 19v< seine Llrc.lniacht zum Kriege gegen Japan ausrtef? . . . Und bei diesen beiden folgenschweren Kämpfen handelte es sich im letzten Grunde doch nur um die Durchführung von terri torialen AttsdchnungSbestrcbnngen, die nicht unmittelbar mit dem Sein oder Nichtsein der betreffenden Staaten ver knüpft waren! — Das mögen diejenigen Kreise in England bedenken, die icbo» seit langem systematisch daraus aus sind, Deutschland in Verlegenheit zu bringen und ihm auf der nahe bevor- siohcnden zweiten Haager FriedcnSkonserenz eine gefähr liche Schlinge zu legen. Ob Herr Stcad ober Herr Banncr- ma». ob kaschiert oder offen: die englischen Bestrebungen zielen darauf ab. Deutschland vor die Wahl zu stellen, ent weder zu Englands Gunsten in -er AbrüstungSsrage nach zugeben oder aber vor aller Welt als eine „gemein- gefährliche Militärmacht" mit bösem Gewitzen und üblen Absichten gegen den Weltfrieden gebrandmarkt bazu- stehen. Das mutz offen ausgesprvchen werden, damit man in Deutschland klar steht, wohin die Reife geht, und sich beizeiten wappnet: nicht mit schwerer KriegSrüstung, son dern mit scharfen Argumenten, um den FrtcdenSkonferenz- lcrn einmal gründlich reinen Wein einzuschenkcn über Englands letzte Msichten Deutschland gegenüber. Es war in einem deutschen Klubhansc der afrikanischen Küste, wo ein englischer Gast im Lause einer frcnndschastlichen Unter haltung mit ebensoviel Aufrichtigkeit wie Naivität meinte: „Wozu bauen Sie eine Flotte? Die englische Flotte ist stark genug, um jederzeit auch den deutschen Handel be schützen zu können!" Man könnte diese von der „Münchener Allgem. Ztg." verbürgte Erzählung für einen schlechten Witz nehmen, wenn die Sache nicht so ernst wäre. Leiber aber ist e» jedem Eingeweihten eine wohlbekannte Tatsache, dass der grvtzte Teil der Engländer das gute Recht fremder Nationen aus Selbständigkeit auch zur See nur theoretisch anerkennt, t.m tiefsten Innern jedoch nach altbritischer Tra dition scheel auf alle die blickt, welche mit Aussicht auf Er folg nach Sec-HandelS- und Kolontalgcltung streben. Wir Deutsche stehen bei den Engländern in der schwarzen Liste obenan, und wer nach den mancherlei Intermezzi der letzten Vergangenheit noch daran zwetfelt, dab Albton unser schärsster und gleichzeitig gefährlichster Gegner ist, der sollte aus Staatsunkosten mit einer Prachtzipfclmütze für unver besserlich« deutsche Michels dekoriert werben. Auch die setzt so »«liebte Forcierung der Abrüstungsidee «st muc etner von den vielen krummen Wegen, die die englische Politik eingeschlagen hat und noch immer einschlägt, um Deutschland zu isolieren und es der Welt als „unberechen baren" Friedensstörer verdächtig z» machen, an besten Niederhaltung und Unschädlichmachung jedermann inter essiert sei. Daß selbst der Aufsatz des englischen Premierministers in „The VLgtion" eine scharfe Tendenz gegen Deutschland hat und einen ungeheuerlichen Druck bezüglich der Ab rüstung auf nnS versucht, ist nicht zu übersehen. Hoffent lich nimmt sich unsere Regierung daraus eine Lehre und Gelegenheit, auch ihrerseits mal aus dem Papier gegen die englischen Insinuationen mobil zu wachen, damit die Welt nicht immer nur von einer Seite in der einseitigsten Weise orientiert wird. Schwer dürfte die Lösung dieser Ausgabe nicht fallen, guckt doch der Pserdesuh so deutlich aus den Banncrmanschen Argumentationen heraus, das, er selbst dem blödesten Auge nicht entgehen kann. Der englische Premier nimmt für England nach wie vor das Nebcrgewicht zur See in Anspruch und begründet das mit der kühnen Behauptung, datz „Englands Seemacht in der ganzen Welt als eine nicht aagressive anerkannt" werde und gerade in ihrer „Unübcrwindbarkeit" keine Drohung über die Meere trage, sondern eine Botschaft herzlich guten Willens. Wer'S glaubt, zahlt 'nen Taler, aber selbst, wenn Herr Eamp- bell - Bannerman — wie wir gar nicht zweifeln wollen — seine eigenen Wort« in voller Ehrlichkeit meint, wie kann er nur einem Nicht cngländer zumuten, sich ans seinen Standpunkt zu stellen? Nenn er zum Beweis für Eng lands Ehrlichkeit ans einige kleine Abstriche im dies jährigen Flotten-Etat gegen früher hinweist, so ist das «insach zum — Lächeln. Die Verringerung deS englische» MarinebudgetS um nahezu 28 Millionen Mark und die Mitteilung, datz statt der propontertcn drei „Dread noughts" nur zwei gebaut werden sollen, wenn die Haager Konferenz nach den Wünschen Englands auSsiele» kann schon um deswillen nicht als ein besonderer Beweis der Friedensliebe angesehen werden, weil ähnliche Reduk tionen britischer Flottenprogramme schon früher vor genommen wnrden, ohne datz eine Friedenskonferenz be vorstand. vielmehr lediglich aus Sparsamkeitsrück sichten und in dem stolzen Bewußtsein, daß, wie es im letzten „Naval Annual" näher auSgesührt ist. England an Linienschissen und Panzerkreuzern stärker ist als eine Kom bination von irgendwelchen drei kontinentalen Mächten, und das auf lange Jahre hinaus. Angesichts dieser Tat sache und deS Umstandes» daß gerade in diesem Augen blick die Landesverteidigung Englands dnrch den KricgS- mtnister Haldane mit ganz ungewöhnlichem Eifer in An griff genommen wird, können wir in Deutschland uns ganz den Standpunkt des Pariser „Temps" ancigncn. Dieses französisch-offiziöse Rcgierungsorgan sagt nämlich gelegentlich einer ausführlichen Besprechung der Banncr- manschcn Ausführungen, datz der englische Premier minister sich wirklich auffällig in de» Schlußfolgerungen seines Artikels widerspreche. Wen» die englische Flotte angeblich das doppelte Verdienst habe, niemand zu be unruhigen und zugleich die Sicherheit Großbritanniens zu verbürgen, weshalb spreche man dann von ihrer Verringe rung — einer Verringerung, die übrigens auf der Voraus setzung beruhe, datz die Uebcrlegenheit Englands selbst zur See nie und nimmer beeinträchtigt werde. Man sehe, so schreibt sarkastisch das Pariser Blatt, datz selbst bei einem Friedensfreunde, wenn er Engländer ist, die patriotische Fürsorge ihr Recht behauptet. Eampbcll-Bannerman werde sich niemals darein schicken, datz England aushürcn sollte, die stärkste Macht zur Sec zu sein — warum wundere er sich dann, daß das Gefühl hierfür auch bei anderen Nationen, iu ebenso lebhafter Weise entwickelt sei?! „Lassen wir," so schlicht der „Temps", „der Haager Konferenz ihren Elmrakler einer Versammlung Rechtskundiger, welche fähig ist. eine nütz liche. aber genau umschriebene Arbeit zu leisten. Setzen wir uns nicht der Gefahr aus, im Publikum Selbst täuschungen hervorzurnsen, welche die Ereignisse ver nichten würden." Da» sind verständige Worte, die der französischen Auf fassung alle Ehre machen, «nd sich dem deutschen Stand punkte tn vielversprechender Weise nähern. Jedenfalls spricht aus ihnen ein besseres Fricdensgewisscn, als aus der völlig unnatürlichen, von gewitzen Seiten obendrein künstlich geschürten englischen Dentschcnsnrcht. die trotz aller Ableugnungen allzusehr nach aggressiven Absichten schmeckt. Deutlicher als im englischen Unterhaus kann man ja kaum werden, wo in letzter Zeit verschiedene Red- ner — allerdings unter Mißbilligung der Regierung — Deutschland ganz unaes«bm«nkt al» den nächsten voraussicht lichen Kriegsgegner Englands bezeichncten: Tableau! . . . Da wir in Deutschland bekanntlich nicht mal im Traum daran denken, »ns mit dem übermächtigen Albion in einen ganz aussichtslosen Seekrieg einzulasse», so mutz doch wobl bei üeu Engländern etwas faul im Staate Dänemark sein. . .. Neueste Drahtmeldungen vom 4. März. Deutscher Reichstag. Berlin. iPriv.-Tel.j Reichstag. Die all gemeine Besprechung über den Re ich s bau s- haltsctat pro 1M7 wird fortgesetzt. Ehes der Reiche- lanzlei v. Loebell nimmt das Wort zu einigen Nichtig» stellungen. Der „Bayr. Eonr." bringe in seiner neuestes Nummer die Mitteilung: ein hoher Herr aus der Ilm Hebung des Fürsten Bülow (Herr v. LvcbellN sei dieser Lage an Herrn Spahn heraiigetretc», »m mit ihm zu sprechen. Herr Spahn habe ihn abgewiesen mit der prächtigen Antwort, er spreche fortan mit Herrn v. Loebell nur vor Zeugen. So sei cs recht, so müsse eS bleiben, habe der „Bayr. Cour" noch hinzugesngt. Diese Mit teilung, so fährt Redner fort, ist von A bis Z enunden. Ich überlasse Herrn Spahn, sich auch seinerseits hierüber zu äußern, so wie er es für anacmcffen hält. Ferner hat Herr Erzbcrger vorgestern die Registratur-Notiz, wie sie tn der „Nordd. Ztg." über unsere Unterhaltung mitgeteilt wurde, für unwahr erklärt. Ich habe Herrn Erzberger, der mir damals kaum bekannt war, in amtlicher Angelegen heit amtlich empfangen: ich war also verpflichtet, de» Inhalt der Unterredung nicderznschrcibe» und ihn zur Kenntnis der zuständigen amtlichen Stelle zu bringen. Ich mntzic dies »m so mehr tun, als das Ansnche» des Herrn Erzbcrgcr ein ganz ungewöhnliches und über raschendes war. Er erklärte, Herr Pöplau habe Material, das werde er herausgeben, wenn das Ver- fahren gegen ihn niedergeschlagen werde. sHürt, bört!i Ich habe dieses Ansuchen mit aller Schärfe ziirückgeiviescn, und Herr Erzbcrgcr erklärte mir daraus, er habe das erwartet. Ich habe die Niederschrift dieser Unterredung sofort dem damaligen Äolvnialdirektor und dem Geheimrat Helsferich witgetetkt: dieser hat es mir vor zwei Wochen bei seiner hiesigen Anwesenheit bestätigt. Ich habe dann am 28. September 1905 diese Registratur zur Asservation genommen, um den vertraulichen Charakter zu wahren, und zwar aus Rücksicht aus Herrn Erzbcrgcr Der vertrauliche Charakter wäre auch jetzt bewahrt worden, wenn nicht die bekannte Erklärung des Herrn Erzbcrgcr im „Lokalanzeiger" erschienen wäre. Fch habe Herrn Erzberger darauf zu mir bitten lasten: er erklärte mir, datz die Sache sich so vcrbaltc, wie ich sie ihm vorhielt, und er sagte mir z», sic im Reichstage bei Gelegenheit klarzustellcu. Nach diesen Vorgängen mußte eS mich mehr als überraschen, als ich in den Zeitungen die Zeugen aussage Crzbcrgcrs im Pöplau-Prozctz las. Sic werde» zntr zugebcn, datz eine derartige Darstellung, die so im Widerspruch stand mit dem, was wir verhandelt batten, mich nötigte, zur Wahrung meiner angegriffenen Ehre die Registratur zu veröffentlichen. Ich halte meine Dar stellung mit allem Nachdruck aufrecht sErzbcrgcr ruft: Und ich bestreite sic! Unrubc und Gelächters — ich halte ne mit allem Nachdruck ansrecht und weise die Behauptungen des Herrn Erzbcrgcr mit der größten Schürse zurück. Der springende Punkt ist, Herr Erzbcrgcr bestreitet, mir gesagt zu haben, Herr Pöplau sei bereit, das Material, das er hinter sich habe, herausziigebcn. Wollen Sie das jetzt noch bestreiten? lErzberger: Bestreite ich! Große Unruhe Rufe: Unerhört! UnverschämtN Nun, dann habe ich einen Zeugen, Herrn Erzbcrgcr selbst. Am 10. Juli 1006 hat er. vorgelesen, genehmigt, unterschrieben und beeidigt, dem Untersuchungsrichter eine Aussage gemacht, die sich damit vollkommen deckt iv. Loebell verliest diese Aussage unter großer Bewegung des Hausess. Es wird darauf ankom men, wem Sie mehr glauben wollen, mir lStürmischer Reisalls und dem vereidigten Herrn Erzbcrgcr vom 10. Juli 1008 oder dem u n beeidigten Herrn Erzbcrger vom 16. Februar 1007. (Stürmischer Beifall, große Be wegung.) — Abg. Vehr e» 8 lchristl.-soz.s plädiert für Fortsetzung der Sozialpolitik, deren Kern die Arbeiter frage sei, und in dieser das Koalitionsrccht. Der Terro rismus der Sozialdemokraten müsse verurteilt werden Wer ernstlich wolle, datz die Sozialdemokratie überwunden werde, müsse vor allem auch dafür sorgen, datz den christ lichen Arbeiterorganisationen Veweaungssreiheit verschafft werde. Durch sogenannte „nalionale Arbeitervereine und Gewerkschaften" suche man einen Keil in die christliche Ar bcitcrbemeanna zu treiben. Das könne nur der Svzialdemo kratic Vorschub leisten. — Abg. Gras Mielczinsk > sPoles: Der Abgeordnete Winkler brachte die olle Komollc der Scharfmacher vor, wir wollten die russische Revolution über die Grenze bringen. Er möge Las nicht so laut wieder holen, sonst könnte der Verdacht Nahrung gewinnen, die preußische Regierung wünsche die Revolution. (Vizepräsi dcnt Dr. Paasche: DaS dürfen Sie Lcr preiitzische» Regie r»ng auch nicht beding»nasweise vorwerscn. Ich rufe Sic zur Ordnung! Abfl. Mielczinski: Das habe ich nicht getan. Vizepräsident Dr. Paasche: Fch werde das Steno gramm Nachsehen s MielezinSki fahr« fort: Gras Poso- dowskn schämt sich ossenbar, die Maßnahmen der preußischen Regierung zu verteidigen, die ans Schritt und Tritt die Verfassung verletzen. (Vizepräsident Tr Paasche ruft den Redner zur Ordnlina. hält, nach Etnsichl in das Steno gramm. den ersten Ordnungsruf ausrccht und macht de» Redner aut die aeschöftsordnnngSmätzsaen Folien eines
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