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Dresdner Nachrichten : 11.03.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190703110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19070311
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19070311
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-03
- Tag1907-03-11
- Monat1907-03
- Jahr1907
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.03.1907
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SengqrMn KMMMß n»»tlun,n> «I« I ,»rär,,Ids««» «ö m-ut > x^Mr,<b»kt««»ÜL «arteottr »/«L Knresgen.k»»k. Gegründet 1636 ilivbevk L Vo. I llokli«ker»»1oll 8r. dl^j. ck. Lönig» v. 8«ch,ea. Vrvlr!v8-V3vso. Linrelvvrllkuk: dr«»4««.tlt»»rtti. lo Biamtg«. Srmlpncha: «r. U «ck ß0s1si--Hus8lsIIunL.z Nelneocke ve>»okenlt>. « 8krv"8tl-»« K li. 8. IIM'lvriull Z 8 82 34 MV« ^R« slUIIVP, l.«. 4. ll.-iV. 3 »»»a vpiviM»»»»-«»»,. H I»»» m>a »I>« la ,r0»»l«r Xu,„»KI. H ^ —E SckIIucke, Sckallr,/NI»«, Klippen, -.»uller. v.lren, .""le vUlllllll^sIIs Usreliliislldvilsi'k-zi'llksl «»«» Uelei» I» d«»Ien q»»>NINea KIM»,» »» a«t«U b^/77/77/- L/. (?0777/)SF/7/6 Welirstnrä 8kledler L KSttree. 0f«s<Iell.Vetti«>ers1r.l6. ^ I1sltt!n«atis«r NMelte« r I Wltzrvi» <»i»I«lHV«zrvn —— »vUä uns billigst vwpktvklt — ß ILSLnk»! «It 8mtlMS 8 ß LL »asick«! >ab«n» S8SWZ? Migl. fiolapolkeke ßE" ««aiseutav. Llniml« Neuest« Drahtberichtr. Hosnachkichtkn. Begräbnis Stadtrat Lttngwitz, Jahrhundertfeier der Drehßtaschen Singakademie, «^8 8« «V» yjsjtDlj. Landesverband Evangelischer Arbeiterverein«. Konsirmanden-Bescherung. „Siegfried". Briefkasten. Montan, 11. Mürz 1V1>7. «eucste Drahtmelvmrnku vom 10. März. Lübeck. Kvntreadmiral a. D. N i e d e 1, langjähriger Vor sitzende, des Vaterländischen Vereins vom Noten Kreuz, Ist heute morgen gestorben. Hamburg. Die beute hier obgehaltcne Veriammlnng des HafenarbeiterverdandeS hat eiiislimmig be»chlossen, den frühere» Beschlich der Verweigerung der Nacht- und Sonntogs- ardert aufrecht »u erhalten. Bari». ES bestätigt sich, daß JanrSS in der morgigen Sitzung der Depuiieitenkammer im Anstmge der Gruppe der ge einigten Soziaiisten drn Mmistkipväsidrnten Ciemenceau und den Aibeitsmlnister Viviaui über den Ausstand der Elektrizi- tätSarbeiter sowie über die aeplante Beuvendung von Genie- soldaten zum Betriebe der elektrischen Werke interpellieren wird. Die gemäßigte Piesse hofft, daß der AuSiland der Elektrizitäts arbeiter auch die Nadikalen davon überzeugen werde, wie gefährlich die Arbeitershndikate und insbesondere der sogenannte nationale ArbeitSverband geworden sind Es sei zu hossen, daß nunmehr in Frankreich der Selbsterhaltungstrieb gegenüber de» zerstörenden Einflüssen der revolntionäien Sozialsten überwiegen und das Stretkrecht endlich eine Einschränkung erfahren werde. Baris. Die Elektrizitätsarbeiter haben hente morgen die Arbeit wieder ausgenommen. Es hat sich kein Zwischenfall ereignet. Paris. Unter den im Militärhospital ans der Insel Tor- qnerolleS bet Toulon lintrrgrbrachten Kolonialinsanteriste» fand eine Schlägerei statt, bei der mehrere Soldaten verwundet wurde». Artilleristen mußte aufgeboten werden, um die Ruhe wicder- herznslellen. LenS. A»S Anlaß des Jahrestages deS Grnbennnglücks von CourrtSreS fnndc» beute ans mehrere» Friedhöfen Ge- dächtnisseierlichkeite» statt, an denen eine »ngehenere Menge von Bergleuten teilnadm Die sozialistischen Deputierten Basl» und Lamendin hielte» dabei Ansplochen. in denen sie die Grubengelell- schaiten heftig angriffen. Barcelona. In der Camida - Straße ervlodierte hente eine Petarde: eine verdächtige Persönlichkeit wnrde sestgenommeu. I» anderen Straßen wurden noch zwei Petarden gesunden. Madrid. Oberst Müller, der Nenerallnspektor der Polizei in Marokko, ist aus seiner Neise nach Marokko hier ein- getroffen und bat drn Ministern des Aeußern und deS Krieges einen Besuch adgestattet. Oxford. Lord Tweedmouth, der Erste Lord der Admiralität, führte ln einer Rede hier au«, daß England keinerlei Absicht habe, seine Seemacht zu schwächen, daß es vielmehr ln der Zukunft wie in der Vergangenheit ohne Rücklicht aus die Kosten an dem Zwei-Mächte-Standard sesthalten werde. Konstantinopel. Vergangene Nacht ist das tückische Lvceum Galata-Serai infolge einer Gasexplosion abgebrannt. Verlust« von Menschenleben sind nicht zu beklagen. Oertliches «nv SiichsischeS. — Se. Majestät der König wohnte vorgestern in Lissabon mit dem König und dem Kronprinzen von Portu gal militärischen Uebungen bei. Der Kriegsminister Basconcello« Porto und der Minister des Acutzern Magal- lrae« befanden sich in der Begleitung der Majestäten. Am Abend fand im Schloß Ajuda ein Galadiner zu 280 Gedecken statt, an dem die ganze Königliche Familie nutzer dem Infanten Manuel teilnahm. Die vier Ehrenplätze nahmen ei» König Karl, die Königin, die Königin-Witw« und König Friedrich August. König Karl hatte zu seiner Rechten die Gattin des deutschen Gesandten Gräfin Tattcn- bach, König Friedrich August zu seiner Linken die Gräfin Sabugosa. Geladen waren ferner der Hof, die Minister, der apostolische Nuntius, die Mitglieder des diplomatischen Korps mit ihren Damen, die Präsidenten d«S Parlaments und der städtischen Behörden von Lissabon. König Karl brachte die Gesundheit des König» von Sachsen aus und dankte ihm für seinen Besuch. König Friedrich August erwiderte etwa solgendeS: Der so freundliche Empfang, den Ew. Majestät and Ihre Majestät die Königin mir bereitet haben, ist mir ein Beweis dafür, wie sehr mein Herz recht hatte, als es mich überredete, meine Erlauchten Verwandten und da» schöne Land zu besuchen, welches so viele Erinne rungen an meine gellebte Mutter in sich birgt. Bon dem Augenblicke an, wo eS mir vergönnt mar, zum ersten Male die glorreiche Standarte Johanns IV. und die Fahnen Ihrer glänzenden Armee zu begrüßen, bin ich mit wahrhaft königlicher Gastfreundschaft, mit Freundschaft und Wohlwollei, überhäuft worden, und die wenigen Stunden, die ich in Ihrem Lande zugebracht habe, haben schon genügt, mich all die Reize ahnen zu lasten, mit denen Natur und Kunst dieses Land ausgestattet haben und die mir in kommenden Tagen noch enthüllt werden mögen. Die liebenswürdigen Worte, welche Ew. Majestät an mich gerichtet haben, vermehren noch meine Dankbarkeit, um so mehr, als mir dieselben Gelegenheit geben, auch meinerseits den wärmsten Wünschen Ausdruck zu geben, di« ich für Ew. Majestäten und für da» Königreich Port», gal hege. Diese Wünsche sind um so aufrichtiger, al» sie nicht nur der persönlichen Freundschaft entspringen, die mich an meine teuren Verwandten fesselt, sondern auch der lebhaften Gompathie, die ich mit dem ganzen dentschen Volk für diese edle Nation empfinde, welche ebenfalls mir -alle Beweise ihrer sprichwörtlichen Gastfreundschaft ge geben hat. Alle diese Gefühle bringe ich zum Ausdruck, indem ich mein GlaS erhebe und trinke auf da» Wohl Lw. Moseftäten, des Königlichen Hauses und auf das un- oeründerllch« Wohlergehen »es portugiesischen Volkes. — An das Diner schloß sich ein von Künstlern deS italieni- scheu Theaters ausgeführtcs Konzert an, zu dem 400 Einladungen ergangen waren. — König Friedrich August hat dem Grasen Tattcnbach das Grotzkrcuz des Albrechts- ordens mit goldenem Stern verliehen. — Ihre Majestät die Königin-Witwe trat gesterkl vormittag die bereits erwähnte Reise nach Berlin bczw. Brüssel an. — Bei Ihren Königs. Hoheiten Prinz und Prin zessin Johann Georg sand gestern Jamilicntasel statt, an der bte Prinzen deS Königlichen HauseS teil- nahmcn. — RatSassessor Dr. Danziger bei den Gewerbrämiern. der vom l. Aplii an als Hllssrichter im Jnstizdienste Anstellung ge sunde» hat. wurde aus Ansuchen aus dem städtischen Dienst entlassen. — Die für den 1. Avril nrubcgründete Stelle eines stell- vertreke n den Direktors der städtischen Straßenbahn übertrug man dem Stadtbanmeister Nier beim Tiefbanamt. Die hierdurch freiwerde,>be Stelle des zweiten StadtbaumeislerS beim Tiefdauamte soll öffentlich ausgeschrieben werden. — In feierlicher Weise vollzog sich gestern nachmittag auf dem St. Pauli-Fricdhose die Einsegnung und Be stattung des Stadtrats Carl August Lungwist. Der in einem Halbkreis von Blattpflanzen urrd stammenden Girandvlen au-sgcbohrte Sarg stand vor dem Altar der Parentationshalle und war mit imposanten Palmen, Lor- bccrkränzcn und Blnmengcbtndcn bedeckt, die u. a. vom Siadtvervrdneten-Kollcginm, Allgemeinen Dresdner Hand- werkervercin, Konservativen Verein, Verein sächsischer Gcwcrbeschulmänncr, Sächsischen Jniningsvcrband, von der Ncujahrsgescllschast, der Lehrerschaft der Handwerker- vereins-swchschulcn, dem SchulaiiSschutz, den Beamten deS Stlstsaus-skhusses und des Waisenhauses, den Mitgliedern des Rates und den Stadtverordneten des Stadtteils rechts der Elbe und von der Tischler-Innung gewidmet wurden. Alle diese Körperschaften waren auch durch ihre Vor stände und Mitglieder vertreten. Die Dresdner Tischler- Innung und der Allgemeine Dresdner Handwerkervercin ehrten den Verblichenen auch durch Entsendung ihrer Fahnen, die zu Seite« des Sarges Aufstellung nahmen. Unter der zahlreichen Trauerversamrmlung waren u. a. zu bemerken die Herren Oberbürgermeister Geh. Finanz rat a. D. Beutler, Bürgermeister Leupold und Dr. Kretzsch- mar, das vollzählige Ratskollegium, Bürgermeister a. D Hetschel, Stadtrat a. D. Stein, zahlreiche Stadtverordnete und früher« Mitglieder dieses Kollegiums. Oberkonsistorial- rat v. DibeliuS, Stadtschulrat Professor Dr. Lyon, Wohl- fahrtspolizetkommissar Bock «. Wülsfiitgen. Der vom Friedhofschor ausgesührte Trauergesang: „Selig sind deS Himmels Erben" leitete die Feierlichkeit ein. Die Traucr- und Trostrebe hielt der Pfarrer der Dreikönigs-Gemeinde Herr Dr. Schmidt auf Grund der Ehoralworte Paul Ger hardts: „Sollt' ich meinem Gott nicht singen?" Herr Ober bürgermeister Geh. Finanzrat a. D. Beutler legte einen Lovbeerkranz am Sarg« nieder und widmete dem lieben, allvsrohrten Kollegen und hochgeschätzten Freund, den, opferbereiten Bürger, dem unermüdlichen Mitarbeiter einen letzten AbschiedSgrutz, einen ehrenden, dankcäven Nachruf. Eine» gleichen DankeSzoll widmete in bewegten Worten der Bovsitzende b«S Allgemeinen Dresdner Hand- werkevvereinS, Herr Stadiverordneter Wendschuch, dem ge- treuen Mitglied«, dem Manne von einfachem, biederem Bürgevsinn, der seit 80 Jahren den Handwerkerstand, den Handwerkervercin vertreten und selbstlos gefördert, seinem SchulauSschutz getreulich gedient Hab«. Rach dem Gebet deS Geistlichen sangen Zöglinge des Waisenhauses uub der Eugenten-Anstakt den Ehoral: „Jesu», meine Zuversicht". Dann ordnete sich der lange Zug Leidtragender, um deu Sarg zur letzten Ruhestätte zu geleiten. Der Geistlich« sprach nach der Einrenkung beS SargeS Segen und Vaterunser. Trauevgcian« beschloß die ernste Feier lichkeit. — Am Freitag verschied in Laubegast Herr Rechtsanwalt Arthnr Ehsoldt. früher in Pirna und ehedem lange Jahre hin durch Beitreler de» Pirna« Wahlkreise» im deutsche» Reichstage, wo der Verblichene als Schriftführer fungierte und sich in seiner parlamentarische» Tätigkeit der Wertschätzung aller Parteien er freute. Herr Eysi'ldt (irets.) wurde am 3. März 1871 gewählt und verblieb dann im Reichstage bi» 1887, in welchem Jahre am 21. Februar da» Mandat an Herrn Säaewerksdesitzer Grumbt- Dresdrn iRelchSpanei) überging. Außer seiner M'ksamkeft in der deutsche» Volksvertretung batte der Entschlase»« auch dem Pirna« Stadtverordneten-Kollkginm längere Zeit — von 1863 bis 1872 — in verdienstvoller Weise keine Kräfte gewidmet. Die Feuerbestattung de» im Alter von 74 Jahren Verschiedenen findet m aller Stille in Gotha statt. Ser Dreytzigsche» Singakademie. ^ mit der „Samson"-Aufsührung im Hosopernhause der musikalische Höhepunkt der Jubel- feter erreicht worden war. erklomm da» festliche Feiern gestern mittag seinen geistigen Zenith mit einem im «u»- ftellungSpalafte veranstalteten Festakt«». Zahlreiche Ehren gäste verliehen der Veranstaltung Glanz und Ansehen. Als Vertreter der höchsten Staatsbehörden waren Seine Exzellenz der Herr StaatSmtnister Graf von Hohenthal. sowie Herr Ministerialdirektor Ged. Rat Dr. Roscher erschienen, alS Vertreter der Stadt bte Herren Oberbürgermeister Geh. Ftnanzrat Beutler Stadträt« Dr. Körner, Plötner, König!. Baurat «dam, Stadtverordneten Gärtner. Schnricht und Kott«. Ferner bemerkten wir die Vorstände und Letter zahlreicher hiesiger mnsikalischer Verbände und Gesangvereine, u. a. bte erren Hofkapellmetster Hagen» Kammervirtuos Prof, öckmau». Kammermusiker Schubert. Kühne uub Vtetzsch — Huutertlahrseler Nachdem am Donnerstag (König!. Kapcllcj, Geh. Hosrat Dr. v. Meyer und Kapell meister v. Haken iMozart-Vereinj, Zivilingenieur Hart wig („Dresdner Liedertafel"», Tonkünstler Albert Fuchs (Schuinannsche Singakademie», Königl. Musikdirektor A. Römhild, Komponist Schulz-Benthen usw. Mit dem wohl- gelungenen Vorträge einer Kantate für Chor und Soli von Th. Wcinlig, dem einstigen Krcuzkantvr und früheren Leiter der Drcystigscken Singakademie, wurde der Aktus weihevoll eröffnet. Die Leitung der nach einer Dichtung Chr. Gottfried Körners ldcs Mitbegründers der jubilieren den Nkademiej komponierten Kantate lag in den Händen des Herrn Kapellmeisters Kurt H v s e l : um die Aus führung des Svlvgnartetts machten sich die Damen Hedwig Ritter und M. Ehrlich, die Herren Holsert und Viktor Pvrih verdient. Nach dem Verklingen dieses F-cstgesanges erschien am Rednerpulte der verdienstvolle Vorsitzende der „Singakademie", Herr Kommerzienrat Cvllenbnsch, um die Feslversammlung zu begrützen und in kurzen Worte» der Bedeutung des IubitänniStages zu gedenken, die am besten wohl dadurch charakterisiert iverde, daß nur ein einziger Verein in Dresden gleich der am 8. März 1807 von Hoforganist Anton Treyßig begründeten „Sing- akademie" aus ein lOOjährigcs Bestehen zurttckblicken könne, nämlich der Verein zu Rat und Tat. Daß das von Dreytzig vor 100 Jahren errichtete Bauwerk nicht wie so viele andere Vereinsgebäude im Lause der Zeiten in sich zu- sammcngcstttrzt lei, sondern vielmehr heule festgefügt und stattlicher als je zuvor dastehe, das versinke cs seiner Gründung und Stützung ans drei feste, nie wankende Säulen: die Säule der Freude am Schonen, die Säule beharrlichen Strebcns und die Säule der Treue zu König und Vaterland. Bei der Ausführung des letzterwähnten Gedankens widmete Redner chriurchtsvvlle Dankeswortc dem sächsischen Kviiigshause, das zu allen Zeiten die Be strebungen der Drentzigschcn Singakademie kräftig ge fördert habe iu. a. durch Ucberlassung des ehemalig Brühlschcn Theaters aus der Terrasse als Vereins- und Nebniigslokal vom Jahre 1843 ab bis zum Abbruche dieses Gebäudes in den neunziger Iahrcnj. Ein in der Ver sammlung freudig widcrhallcndes Hoch auf das sächsische Königshaus beschloß des Redners kurzgesatzte, aber dem Zwecke vortrefflich dienende Ausführungen. Es folgte nunmehr eine lange Reihe von Beglückwünschungen und Begrüßungen der Iubelvercinigung durch Vertreter von Behörden und Vereinen. Im Namen der Staaisrcgierung überbrachte Se. Exzellenz Siaatsminister Gras von Hohenthal ehrende Wünsche unter gleichzeitiger Ver kündung einer hohen Auszeichnung, die Se. Majestät der König als Ausdruck seiner Anteilnahme am Jubelfeste dem gegenwärtigen Dirigenten der „Singakademie", Herrn Kapellmeister Hösel, verliehen hat, indem er ihn zum „Professor" ernannte. Herzliche Glückwünsche sprach sodann Herr Oberbürgermeister Beutler namens des NatcS und der Stadt Dresden aus, dabet betonend, daß es der „Singakademie" als einem gemischten Chore auch in Zukunft gelingen möge, sich siegreich zu behaupten neben den in unserer Stadt besonders kräftig entwickelten groben Männerchorvcrcinigungen.Kerner beglückwünschten dicSing akademie die Herren Königl. Konzertmeister Kammer virtuos Pros. Böckmann im Namen der Königlichen Kapelle luntcr Ueberreichung einer Votivtafclj, Königl. Musikdir. W. Seifhardt im Aufträge des Musik pädagogischen Vereins lunter Widmung eines köstlichen Bliimcngebiiidcs), Fabrikdircktor Brauns namens der Schicknannschen Singakademie luntcr Schenkung eines groben gerahmten Bildes, die heilige Cäcilte von Rafael darstcllendj, Schuldirektor Geitzler für den „Dresdner Lehrergesangverein" (Lorbeerkranz mit kostbarer Schleifet, Fabrikbesitzer Schreiber für den „Dresdner Manner gesangverein" ldeSgl.j und Kaufmann Br Uhler im Namen de» Männergesangvereins „Liedergrntz", der zu der „Singakademie" immer in nahen künstlerischen Be ziehungen gestanden hat, unter Ucbermittlung eines präch tigen Blumenkorbes. Die eigentliche Fest- und Weiberede hielt hierauf Herr Oberpsarrer Dr. Költzsch (Chemnitzs mit der ihm eigenen Schwungkraft des Geistes und in einer Diktion, die schlechthin als meisterlich bezeichnet wer den mutz. Die Fülle der Gedanken der eindrucksvollen Rede macht es zur Unmöglichkeit, in einem kurzen Zeitungsbericht auch nur eine annähernde Idee von ihrem reichen und packenden Inhalte zu geben: cs sei nur her- vorgehobcn, daß Redner die „Singakademie" feierte als eine treue und fromme Hüterin deutscher Ideale inmitten beS oft wild dahinjagcnden Stromes deutschen LebenS. Datz sie diese Stellung als „getreue Stromwächterin" bi» in die fernste Zukunft wahren möge, daS sei sein (deS Reit ners) bester und innigster Segenswunsch an ihrem Iubel- taae. Rauschender Beifall folgte der geistvollen Rede» der sich erst wieder legte. alS die Sängerinnen und Sänger der „Singakademie" unter ihrem neuen „Herrn Professor" sich anschickten, dem eben ausgesprochenen Segenswunsche gemäß ihre Stimmen erklingen zu lassen zum Lobe deS Höchste«, der sie gnädig bt» zur glanzvollen Huntertsahr schlutz mit einem Festmahle tm Sonzerlsaale de» AuS- stellungSpalaste». — Der Landesverband Evangelischer «rdeiterveretne im Königreich Sachsen hielt am Sonnabend und Sonntag in Zwickau seine Jahreshauptversammlung mit sehr gutem Besuche aus dem ganzen Lande ab. Nach einem Gottesdienstes in der altehrwürdigen Marienkirche, bei dem Superintendent v. Meyer-Zwickau die Predigt dielt, tagte unter Leitung des Redakteurs TieSler au» Dres den die Hauptversammluu« der BerdandS-Sterbetati«.
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