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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 24.04.1907
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070424027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907042402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907042402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-04
- Tag1907-04-24
- Monat1907-04
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L "S-u I r» z? L « Sv 'S s Z brld besichtigte und dem Professor Sessuer seine Anerken nung auSsprach. Unmittelbar nach der Enthüllung deS Denkmals überreichte der König dem stellvertretenden Bor- sitzenden des Denkmals Ausschusses. LaiidtagSabgeordneten Poppitz, den AlbrechtSorden 1. Klasse. —* Zu dein Berichte über den KönigSbesuch in Onbrrr schreiben die »Zittauer Nachr": Bei seiner An kunst wurde König Friedrich August namens der Gemeinde von Herrn Gemeiriüevvrstcrnd Är»o Münch in markig- herzlrckxen Worten begrübt. Der Monarch dankte unter Handreichung mit den Worten: Ich komme immer wieder gern nach Onbin. Hieraus empfing der König die drei Herren vom König Albert-DcrrkmalS-AuSschuß, Ortsrichtcr und Bor stand a. D. Danzig, Pfarrer Sauppe und Kvm- mifsionSrat Moschkau. Da Sc. Majestät Mitte Mai ander- weit abgehalten ist, der Denkrrralseirthttllrrng beizuwohnen, ist die EiniveihungSseier auf etwa Mitte Juni verschoben worden. Seinen Besuch im Onbin-Museum batte der König bereits tagS vorher telegraphisch ange,meldet. ES war eigens eine Ausstellung von Andenken an des Königs vcrisrvpbene Eltern arrangiert worden, und es sollte gleich zeitig eine bescheidene Gedenktafel an den Museums-Besuch König Georgs die Weihe erhalten. Se. Majestät erschien mit Gefolge kurz nach ^7 Uhr abends in dem restlich er leuchteten -und geschmückten alten Burgrauine und wurde vom Museumsleiter Kommissivnsrat Moschkau begrübt. Dieser gab sodann i» einer Ansprache ei» Bild der Be ziehungen König Georgs zum Zittciner Gebirge. Der König dankte für die seinem Vater erwiesene -Huldigung und versprach beim Verlassen der Sammlung, diese bei sich darbietender Gelegenheit immer wieder gern besuchen zu wollen. König Friedrich August war diesmal zum achten Male im Onbin-Museum. —* Ans Juan - les - Pins erfahren wir, dab das Be finden Ihrer Majestät der Königin-Witwe ein sehr gutes ist. Am Sonnabend waren Gras und Gräfin Wels burg zum Frühstück geladen, gestern der -Herzog und die Herzogin von Vendöme und der -Herzog und die -Herzogin von Urach. -Heute, Dienstag, sind der Präsekt von Nizza, Mr. de Ivlly, und Gemahlin, sowie der Maire von Antibes, Mr. Ehancel, mit Einladungen zur Frühstücks- tascl ausgezeichnet worden. —* Am heutigen Geburtstage deS verewigten Königs Albert legte eine Offiziers - Abordnung des l8. -Hnsareii-Negiments unter Führung des Regimerrts- sührers Majors von der Decken einen Kranz am König Albert-Denkmal nieder. — Ferner waren Kränze uieder- gelegt worden von der Stadt, dem Albertverein u. a. m. —* Die neuen E i s c n b a h n f a h r k a r t e n sind teil weise den Verkaufsstellen bereits überwiesen worden. Für Dresden-Hauptbahnhof ist die Anordnung getroffen worden, datz von den lO Fahrgeldkassierern vorläufig die -Hülste vom Verkehr zurüctgezogeu werden, um sich der Abnahme der neuen Fahrkarten, dem Abrechnungsgeschüste und der Neueinrichtung der Fahrkartenschränke in Ruhe widmen zu können. Für diese Arbeit sind acht Tage Zeit vorgesehen. Nach deren Ablauf sollen die übrigen fünf Beamten sich mit der Einordnung usw. der neuen, gegen M0i) Sorten umfassenden Fahrkarten beschäftigen, während wiederum nur fünf Beamte den Verkauf zu bewirken haben. —* Am heutigen letzten Ziehnngstage der 5. Klasse der 151. Landeslotterie ist der -Hauptgewinn von I 0 0 0 0 0 Mark mit der Prämie von 300000 Mark ans Nummer 23151 in die Kollektion von Taeuber nach Leipzig gefallen. —* -In wochenlanger Arbeit sind aus Neustädter Seite zwei Pfeiler nebst den anschließenden Bogen des außer Ver kehr gesetzten Teiles der Angnstnsbriicke abgetragen rvorde». Tie geringe Höhe und Weite dieser «beiden Brückenöffnun gen, durchs das Ansteigen nach der Mitte zu bedingt, ließ dabei die Schwierigkeiten des Abbruchs geringer erscheinen. Entsprechend stark ausgeführte Absteifungen der Bögen er leichterten ferner die Wcgnahwe des Steinmaterials. das auf der anstoßenden „Träncnwiese" zur Ablagerung ge kommen ist. In einem im Entflohen begriffenen lang gestreckten Schuppen svll es von den Steinmetzen der Be arbeitung unterzogen und beim Umbau wieder verwendet werden. Die größere Spannweite des nächstfolgenden Bogens mil feinen eine stattliche Anzahl von Kubikmetern betragenden Stcinmassen hätte die Abtragungsarbeitcn langwieriger gestaltet. Zum Zwecke der rascheren För derung der letzteren hat die aussührende Firma Philipp Holzmann u. Eo. daher auch außergewöhnliche Maßregeln ergreifen müfsen. Sie fetzte sich im Einverständnis mit dem städtischen Tiofbouauit mit dem Kommando des Hiesigen Pionier-Bataillons in Verbindung, um Sprengungen vorzunchmen, die entsprechend dem Weiterschreiten des Ab bruchs der Brücke fortgesetzt werden sollen. Eine kleine Abteilung Pioniere war aus diesem Grunde am gestrigen Tage damit beschäftigt, die erforderlichen Sprenglöcher zu bohren. Insgesamt waren deren zehn an dem der Neicsladt zugekehrten Widerlager angebracht und mit Patronen, deren Füllung aus Pikrinsäure bestand, versehen worden. Tic Rücksichtnahme aus die Nähe bewohnter Gebäude und die Interimsbrücke ließ es geboten erscheinen, die Ladung bei diesem ersten Sprengversuch nicht allzu stark zu wählen. Eiwaigcn Streuungen durch aussliegendes Stciumatcrial war namentlich »ach der Interimsbrückenseite hin durch Abdeckungen mittelst Brettern und Pfählen vorgebeugt. Zur Ist die Art der Störung bekannt, so handelt es sich darum, zu ermitteln, welches allgemeinere Leiden ihr zu gründe ligt, denn nur wenn wir dieses bekämpfen, können wir einen dauernden Erfolg erwarten. Die Verordnung chemischer Schlafmittel führt nur ausnahmsweise zum Ziel, und nur das heftige Drangen der Patienten »ach augenblicklicher Liederung er klärt ihre Beliebtheit: sie sollten nur dann angewandt wer den, wenn es gilt, durch vorübergehende Hemmung oder Ausschaltung der Hirnrindcntätigkcit dem Organismus Zeit zur Sammlung neuer Kräfte zu geben. Die Grund lage jeder eigentlichen Behandlung muß die planvolle psychische Beeinflussung bilde», und diesem Zweck muß alles angcpaßt werden, was mit dem Kranken ge schieht, so schon gleich zuerst die Form der anamnestischcn Fragen serbische Belastung !j. fernerhin die Art der Unter suchung und alle Aeußerungen über den Befund und die Prognose. Die Untersuchung muß so gründlich wie mög lich vorgenommen werden, und es empfiehlt sich, über etwa vorhandene organische Störungen nicht ganz zu schweigen, sondern dem Kranken die nötige Aufklärung in ruhiger Form zu geben. Meist finden sich ja aber keine anatomi schen Veränderungen der Organe, und dann wirkt die Versicherung, baß kein körperliches Leiden vorliegt, um so beruhigender, je sorgfältiger die voransgcgangcne Unter suchung war. Liegt keine körperliche Krankheit vor, die svezrelle Vorschriften nötig macht, so wird die Behandlung der Schlaflosigkeit nach den Grundsätzen zu regeln sein, die kür die Behandlung der Nervosität überhaupt gelten. Es ist also in erster Linie die Lebensweise zu regeln und au» die Abstellung unzweckmäßiger Gewohnheiten binzuweisen iübermäßige Spaziergänge, übertriebene Wasserkuren, Lektüre in der Nack)t!>. Fast immer wird man von phiisikalischen Hilfsmitteln in irgend einer Form Gebrauch machen. Klimatische Ein wirkungen sind nur selten von ausschlaggebender Be deutung, doch ist es vst notwendig, den Kranken ans seiner Umgebung zu entfernen, und dann eignet sich das waldige Mittelgebirge für ihn am besten. Wasser wird vorteilhaft in Form des verlängerten lauwarmen Bades oder auch der feuchten Einpackung ln ihre» verschiedenen Formen an- gewenbet. Ganz hervorragend beruhigend und weit gün stiger als Spaziergänge wirkt daS Liegen in freier Lust. Die Elektrizität fpielk beute nicht mehr die große größeren Sicherheit deS an dieser Stelle LefonherS starten Flchr- und Fußgänger-Verkehrs hatte man zudem den Termin zur Sprengung auf die vierte Morgenstunde ver legt. Ter Vorgang -vollzog sich zu dieser »nachtschlafenden Zent- also fvz.rjagerr unter nahezu völligem »Ausschluß der Oesfentlichkrit- und nach gehöriger Absperrung der Bau- slütte. Nur verschiedene höhere Pivnier-Ofslztere und die bauleitenden Ingenieure wohnten der Spreitung bei. Pünktlich zur festgesetzten Stunde erfolgte ans elektrischem Wege die Zündung, der sich eine dumpfe Detonation ohne jede Erschütterung des Erdbodens anschloß. Das Bauwerk wurde zwar etwas in die Höhe gehoben, sank jedoch wieder zurück, ohne znfammeiizustürzen. An den einzelnen Spreng- stellen wurden große Ouaderstücke herausgerissen und svrtgeschleudert. Die Lockerung war jedoch vollständig ge lungen und eS bedurfte nur noch geringer Nachhilfe, um das Werk zu vollbringen. Das Pionier-Kommando nahm kurz nach 9 Uhr vormittwis seine Tätigkeit wieder auf. Nach knapp eirrstiirrdigcr Arbeit gelang cS unter Mithilfe der ständigen Slrbeitsleute, das Nicdergehen des Bogens hevbeizusühren. — Bezüglich der Rammarbeiten für die Fortsetzung des Interimsbrückenbaues ist zu bemerken, daß sie in den letzten Wochen eifrig betrieben worden sind. Trotz deS immer noch sehr ansehnlichen Wasserstandes der Elbe ist man jetzt bis nahe an Helbigs Etablissement vvrgedrnngen. Es ist daS letzte der Psahl- ioche und wird ebenso wie die übrigen im Strombett stehenden Pfeiler besonders stark hcrgesrellt. Die Anzahl der Pfähle wußte gegenüber den auf dem Neustädtcr Wiosenvvrlande eingerammten Joche» schon um deswillen größer bemessen werden, weil das Gewicht der Elfenkonstruk tionen in Rechnung zu ziehen ist. Außerdem mußte auf den nötige» EiSschutz und die Anlage eines Werksteges, der aus dem Lande nicht benötigt wurde, Bedacht genommen werden. —* Gymnasiilknrse für Mädchen. Einem Beschlüsse des Rates unserer Stadt folgend, dem auch die Stadt verordneten allenthalben beigetreten waren, sollten be kanntlich mit Beginn des lausenden Schuljahres an den beiden städtischen höheren Töchterschulen Gym- nasialkursc für Mädchen eingerichtet werden, die, aus drei Schuljahre verteilt, die Vorbereitung der Teilnehmerin- nen auf den Eintritt in die Untersekunda eines Resorm- vder Realgymnasiums zum Zwecke haben sollte». Der Ausführung deS Planes bat sich aber das Königl. Ministerium als Aufsichtsbehörde widersetzt, weshalb die Kurse diese Ostern noch nicht ins Leben gerufen werden konnte», lieber die Gründe dieser Ablehnung erfährt man. daß das Königl. Ministerium Bedenken getragen hat, de» beteiligten Mädchen, wie von der Stadtverwaltung be absichtigt, die Gelegenheit zur Erlernung der englischen Sprache zu entziehen, wodurch der bisher erprobte Charak ter einer höheren Mädchenbildung allzu empfindlich gestört und in andere Bahne» gelenkt werden würde. Auch sei bei einem Wegfall des englischen Unterrichts solchen Mäd chen, die vielleicht „ach ein- oder zweijähriger Teilnahme a» diese» Gymnasiallnrie i zu der Einsicht gelangt wären, daß sie physisch oder geistig den Anforderungen einer gym nasialen Weiterbildung nicht aewachsc» seien, di« Möglich keit einer Rückkehr zu der sauch in Zukunft nebenher weiterbestehendeni normalen Töchterschulbildung so gut wie abgeschnitten. Diese Gründe sind aus jeden Full höchst beachtlich. Da aber die Stadtverwaltung die Errichtung gymnasialer Kurse für Mädchen trotz der vorläufigen ministeriellen Ablehnung nicht aufzugeüen gewillt ist, wer den gegenwärtig im Schulamte neue Lehrpläne für der artige Kurse ausgearbeitct, nach denen eine (wenn auch vielleicht etwas beschränktet Beibehaltung des englischen Unterrichts ermöglicht werden soll. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird man auch daraus zu kommen, die Gym nasialkurse auf die beiden letzten Schuljahre der zehnstufigen- Töchterschulen zu beschränken, sodaß die Entscheidung für oder gegen die Teilnahme an diesen Kursen noch um ein Jahr sd. h. bis zum vollendeten II. Lebenssahre der jungen Mädchen) hinausgeschoben wer den könnte. Neben manchen anderen offensichtlichen Vor teilen würde Liese neue Einrichtung auch den Vorzug haben, daß der in Klasse kV beginnende englische Unter richt zwei Schulsahre hindurch sin Klasse IV und III) energisch betrieben werden könnte, sodaß auf jeden Fall, selbst bei Beschränkung der dieser Sprache gewidmeten Stundenzahl im gymnasialen Aufbau, eine sichere Grund lage im Englischen erzielt werden würde. Selbstverständ lich wirb auch bei den neuen Planungen darauf Rücksicht genommen werden, eine Ueberlastrrng der jungen Mädchen mit Stunden zu vermeiden. Die Vorarbeiten für die modi fizierten Kurse sollen derartig gefördert werden, daß mit Ostern 1908 die geplanten Gnmnasialknrse an den beiden städtischen Töchterschulen bestimmt eröffnet werden können. Wie bereits angedeutet, sollen aber diese Kurse nicht etwa obligatorisch für alle Schülerinnen der Klassen II und I der Töchterschulen sein, sondern nur neben dem im wesentlichen unverändert weiterbestehenden Normaluntcr- richt, wie er bisher an diesen Anstalten ertei-lt worden ist, herlaufen. —* Zur Erzielung einer künstlerisch vollendeten Gesamt wirkung der Anta des König Georg-Gnmnasiums ist die Anbringung einer dekorativen DeckenauSmalung emvfohlen worden. Mit Zustimmung der Stiftungsverwalter bewilligt der Rat hierzu 15000 Mk. aus dem VerschönenmgSsonds der Dr Güirtz-Stiftung. Rolle wie früher, kann aber mit Nutzen verwendet werden: besonders der Büschelstrom der Influenzmaschine wirkt meist günstig, während der galvanische Strom manchmal unangenehme Empfindungen verursacht. Chemische Mittel sollten, wie schon gesagt, nur ausnahmsweise verordnet werden, um Erschüpfrrngs- znstände zu verhüten, und zwar wird man hierbei die jenigen bevorzugen, die von unerwünschten Neben wirkungen möglichst frei sind. Man wird, wenn man diese Gesichtspunkte festhält, mit einer geringen Zahl solcher Medikamente auskommen, obgleich ja die chemische In dustrie fortgesetzt neue Präparate schasst, die hier unmög lich aufgezühlt werden können. Morphium sollte nur zur Stillung von Schmerzen gegeben werden: Brom ist seiner geringen Wirksamkeit und seiner unangenehmen Nach wirkung wegen nur selten zu verwenden, dasselbe gilt vom Alkohol, der allerdings den eigentlichen Schlasmitteln insofern näher steht, alS er die Auffassung stark hemmt. Ehloral zeigt diese hemmende Wirkung besonders deutlich und ist ein zuverlässiges Schlasmittel, macht aber mitunter Herzbeschwerden. Sulfonal, Trional, Veronal und Proponal wirten im Prinzip gleichmäßig, sie erzeugen Herabsetzung der Auffassung und Erschwerung der moto rischen Leistungen. Sulfonal ist allerdings von bedenk lichen Nebenwirkungen nicht frei, Trional wirkt sehr lang sam und aus allzu lange Zeit. Veronal und Proponal zeigen solche Nachteile nichi. Allcn physikalischen und chemischen Mitteln weit über legen ist die -Hypnose, die ganz besonders in solchen Fällen zum Ziele führt, in denen cs an der Fähigkeit mangelt, die Gedanken auf einen Punkt zu konzentrieren. Hier empfiehlt eS sich, die Kranken zunächst Nuhellbungcrr machen zu lassen, derart, daß sie. bequem liegend, ver suchen. sämtliche Muskeln zu entspannen, der Uebergang zum hypnotischen und dann auch zum natürlichen Schlaf sindet sich danach leicht. Eine solche ttebungsthcrapie fügt 'ich zwanglos der allgemeinen psychischen Behandlung rin, deren Ziel cs ist. die inneren Ursachen seelischer Erregung auszufinden und zu beseitigen »nd die Empfindlichkeit gegen äußere Störungen herabzuictzen. Der Arzt muß hierbei oft z»m Erzieher werden, um dem Kranken die innere Selbständigkeit nnd Festigkeit wicderzugeben, deren er bedarf» um seinen Platz im Leben anszusüllen. Di «Her wicd Leitung de« De. Ge> e lO. Versammlung dsuIseher ^ft o. d«> vom 3 dt« 7. September iu Dcerden und . »sitzende» det Verbandes deutsch«! Historiker, Bros, «er in Leipzig, stattfinden. Für dt« vor. brrettungrn der Tage« hat sich ei» OttScrurlchuß unter de» Vorsitze de« Heim ObenegierungSrat» Dr. Ermiich u»d de« Professor« an der Königl. Technischen Hochschule Dr. Geh gebildet. —* DaS 25jährige GeschäftSjubtläum de» Wirtes de« .Katser-PalasteS", Herrn Ott» Scharfe» wurde gestern abend im 1. Stock de» reizvollen RestcmrationLhaufe» durch eine solenne Festlichkeit in Heiterkeit und ungetrübter Stirn- mung begangen. Konzert von der Kapelle des 2. Grenadier- Regiments unter der Leitung de« Königl. Musikdirigenten Schröder verschönte de» Abend, dessen Höhepunkt eine An sprache deS Jubilars bildete» die in einem Hoch auf die Gäste des Hauses gipfelte. Aus der Geschichte de« »Katser- PalasteS- und dem LebrnSgang seine» erfolgreichen Wirte» ist folgendes »u erwähnen: Am 13. April 1882 trat Scharfe als Geschäftsführer in das Restaurant von Paul Klindt. DuttlerS Nachfolger, am Pirnaische« Platz ein, bi» er im Jahre 1888 das Restaurant käuflich übernahm. In diese Zeit falle» die großen umwälzenden Neuerungen im Dresdner Stadtbild. Es entstand die neue, breite König Ivhann^Straße und an dieser modern«, große Bterpaläste, die das Interesse des Publikums stark auf sich zogen. Da wurde im Jahre 1895 daS Hau» von den Kolbeschen Erben an den setztgen Äaurmerrat Illgen zum Abbruch verkanst. Während de» Umbaues siedelte Herr Scharfe in die Häuser Amalienstraße 4 und 8, gegenüber dem bisherigen Lokal, über. Wie noch letzt, war hier eine Straßenbahnhaltestelle, und hier errichtete Scharfe die erste Dresdner Stehbier halle, die sich unter seiner umsichtigen Leitung auch bald zu einem wesentlichen Teile seines RestaurattonSbetriebeS auSwuchü. Da das Stadtrestanrant Herrn Scharfe nicht genügend Betätigung bot, beteiligte er sich an der Alten Stadt der Sächsischen Handwerks- und Krrrrstgewerbe-Aus- stcllung 189« durch die Errichtung des Gasthoses »Zum Adler". Inzwischen war der Bau des Kaiser-PalasteS, der gegen 2 Mill. Mk. kostete, lebhaft gefördert worden und das neue Restaurant konnte am 22. Dezember 1897 eröffnet werden. Dieses umfaßt sechs Abteilungen: Tunnel-Restau rant, Parterre-Restaurant. Stehbierhalle. American Bar, Marmorsaal und Weinrestaurant und wird dank seiner vorzüglichen Bewirtschaftung von Einheimischen und Fremden gern besucht. Mit Scharfes Berussiubiläum fallen auch einige Liescrantenjubiläen zusammen, gewiß ein gutes Zeichen in den jetzigen Zeiten des oft rücksichtslos auS- gcübten Wettbewerbes. —* Der am Sonntag im Alkoholfreien Gesellschaftsbau» in Löbtau, HainSberger Straße 5. abaehaltene Familieir-Nach- mittag war wieder lehr zahlreich besucht und verlies höchst an regend Ganz besonderes Interesse fanden die Vvn Herrn Lehrer Heinickr ansgesühtten Experimente, wodurch da» Vorhandensein von BrennjpicituS im Bier rrachaewiesen wurde. Der au» einer Flasche Lagerbier entwickelte Spiritus brannte mit großer Flamme imgesähr eine Viertelstunde lang. — Der nächste Familten- Nachmittag, mit Wiederholung derselben Experimente, findet Sonntag, den 5. Mai, 5 Uhr. statt. Anschließend soll unter ärztlicher Leitung eine Unterhaltung stattfinden über »Srlbsthilfe in kleinen Leide»-. —* Der Porzellandreher Völker, der am Sonntag von einem Kraftfahrzeuge überfahren und schwer verletzt wurde« ist seinen Verletzungen erlegen. —* Alarmierungen der Feuerwehr zu Bränden erfolgten gestern aberrd.nach Augsburger Straße 48 und heute früh nach lH3 Uhr nach dem Grundstück Tttt- mannstraße 9 lVorstadt Striesen). Der erste war in einer Küche im ersten Stock durch Explosion eines Petro leumkochers entstanden und batte zwei Tische, einen Wand schrank, verschiedene Gebäudeteile usw. mehr oder weniger beschädigt. Die Feuerwehr kam, da sie die Gefahr schon durch Hausbewohner beseitigt fand, nur kurze Zeit in Tätigkeit. — Der andere, in einem aus Erd-, einem Ober- nnd Dachgeschoß bestehenden, etwa 20 Meter langen Hinter gebäude, in dem sich die Schuywarenfabrik von Pampel be- findet, arrsgebrochene Brand hatte, als er bemerkt wurde, schon größere Ansvehnung erlangt. Als der von der nächstgelegcnen Wache in der Durerstraße auSgerückte Lösch zug auf der Brandstelle ankam. standen bereits-Ober- und Dachgeschoß, in dem sich in der Hauptsache Arbeitsräume befinden, und die Dachkonstruktfvn völlig in Klammen. Schon bei der Ausfahrt von der Wache war der Feuer schein bemerkt worden. Unter diesen Umstände» konm« auch nicht mit Bestimmtheit sestgestellt werden, in welchem Stockwerk das Feuer, besten Uebrrtragung von einem auf da» andere Geschoß durch die Fahrstuhlöffnurrg hegünftigt wurde, entstauben war. Die Feuerwehr benutzte zur Unterdrückung des Brandes vier Schlauchleitungen von Straßcnhydranten, die später noch mit einer Dampsspritze gekoppelt wurden, und konnte mit deren Silfe die Weitcr- verbreftung des FerrerS aus das stark gefährdete Erdgeschoß verhindern. Der Schaden an dem Gebäude wie auch an Mobilien ist ganz erheblich: der des Geschäftsinhabers, besten Mobiliar nicyt versichert ist, svll allein gegen 30 MV Mark betragen. Es wurden der Tachstuhl, das Ober- und Dachgeschoß mit Maschinen, Werkbänken, Rohmaterial, der Fahrstuhl, fertige Waren u. v. a. zerstört. Erst nach etwa «V-stündiger schwerer Arbeit konnten die Löschzüge wieder abrücken. —* Polizcibericht, 23. Avril. In Vorstadt Cotta er hängte sich gestern nachmittag eine wegen eines lang jährigen körperlichen Leidens des Lebens überdrüssig ge wordene Gewerbsgchrlfens-Ehcfrarr. —* Ein schwerer Unfall ereignete sich gestern mittag'in dem Spalteboizschrn Stetnbruche Nr. 48 in Posta. Die beiden Arbeiter August Michel aus Pirna und Florian Büttner waren mit dem Fortschaffen deS Schutte» beschäftigt und stürzten mit der Lori die Schutthalde hinab. Schwere Kopf« und Arniverletzungen waren die Folgen des Sturzes. — In den Fluren Tirpersvorf. ZcinlSdorf, Kottengnin und PillmannSgrün sowie im Königl. Staatssorstrevier Brotenfeld im Voatlc> nde wurden im Herbst 1906 im Aufträge der Königin Manen-Hiitte zu CainSdorf unter Leitung des Chemiker- Dr. Schröter-Gera erfolgreiche Grabungen nach Waliramtt vor- genommen. Nunmehr ist vom König!. Brrgamt Freiberg der Gesellschaft in Firma Wolframttwrrke, G. m. b. H.. m Gera ein Grubriiseld zur Gewinnung aller darin liegenden metallischen Mineralien unter dem Namen „Gertrud-Fundgrube- verliehen worden. RetneS Woliramit ist ein lehr wertvolles Mineral, da« mittels besonderer Vorrichtungen gemahlen und dem Stahl bet» gemischt wird, dem eS größere Horte und Beständigkeit verleiht. Da? Wolfram-Mineral, das vorwiegend im Kalkstein, aber auch im Fruchtschirser alS etwa 40 Zentimeter breite Ader «irrgebettrt ist, wird t» der „Gertrud-Fundgrube- durch Tagebau gewonnen. —* Eine von den angesehensten wirtschaftlichen und kaufmännischen Vereinigungen Leipzigs einberufenc össentliche Versammlung sprach sich für die Verwirklichung des Planes eines Er st er-Saale-Kanals aus, für der, Leipzig eine Zinsgcrrairtie von 800 000 Mk. zusagte. Die Baukosten sollen durch privates Kapital gedeckt werden. —* Die Kunde von einem bereits am Mittwoch be gangenen Mordversuch und Selbstmord in Stötteritz dringt erst jetzt in die Oeffent- lichkrit. Ter Hauptstraße Nr. 23 wohnhafte Ar beiter »nd Maurer Franz LouIS Nirnsky, ein Witwer, hat an diesem Tage aus die unverehelichte Arbeite rin Anna Eichrrrr, die -Harrpistraße 40 wohnt, einen Mord versuch niitcrirommen und sich dann selbst entleibt. Der Sachverhalt ist »ach den „Lelpz. N. N." folgender: NimSky. ein Mann im Anfänge der 80er Jahres hatte vor einigen Jahre» seine Frau durch den Tod verloren. Er unterhielt mit der etlva Mährinen Arbeiterin Eichner ein Verhältnis, das jedoch in der letzten Zelt etwas gespannt gewesen zu sein ischcirrt. Am Dienstag abend wohnten NimSky und seine Geliebte der Feier einer silbernen Hochzeit bei. Im Verlause der Festlichkeit scheint NimSky auf die Eichner eisersüchftg geworden zu sein und den Plan zur Ermordung
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