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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.05.1907
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070530012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907053001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907053001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-05
- Tag1907-05-30
- Monat1907-05
- Jahr1907
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.05.1907
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Lnrenzo Niese Vorwiegend lieiter, aber kühl. I vNll^,eDV * IVt Uß I . Die bayrischen Landtagswaylen. Am 31. b. M. finden die Wahlen -um bayrischen Land- teige statt, her auf Grund -des neuen Wahlgesetzes ans direkten Wahlen herivorgchcn wird. Da erhebt sich die Frage, ob das, was hei den Ncichstagswahlen nicht möglich war, nicht am Ende in Bayern hei -den Wahlen zur dor tigen Landesvolksvertretnng zu erzielen fein könnte: eine Einschränkung des „unzerbröckelbarcn Turmes", eine merk- liche Verringerung des beherrschenden Besitzstandes der Zentrumspartei. So wünschenswert ein solcher Erfolg wäre, so kann ihn doch niemand erwarten, der den Cha rakter des bayrischen Zentrums und — wahrhaftig ein trauriges Kapitel deutschen Staats- und Kulturlebens! — sein System der Verquickung konfessioneller Interessen und politischer Treibereien kennt. Und doch scheinen -die mora lischen Keulcnschläge, die in den letzten Kolonialdcbatten Le» vorigen Reichstages auf die ultramontanen Streber und Wühler niedcrgesaust sind, nicht ganz ohne Nachklang und Nachteil für das Zentrum geblichen zu sein. In zahl reichen Wahlbezirken, die zu dem absolut sicheren Besitz stände des Zentrums gehören, sind T-o v p e l k a n d id a - tu re» ausgestellt, deren Inhaber ihr politisches Glanbcns- beckenntnis allerdings nicht nach großen nationalen Ge sichtspunkten unterscheiden, so etwa, daß der eine die unbe dingt nationalen Katholiken, der andere die bedingt, d. h. aus Zweckmätzigkeitsgründcn nationalen Katholiken ver träte. Vielmehr sind es die Gegensätze zwischen agrarischen und demokratischen Katholiken, die sich verschärft haben und nunmehr nach einem Anstrag mit den Massen des Wahl kampfes verlangen. Die gleichen Gegensätze sind bekannt lich auch im Zentrum deS Reichstages vorhanden, und der AuSgang der bayrischen Landtagswahlcn könnte somit ein Spiegelbild oder ein Vorspiel werden für spätere tiefer- greisend« Entscheidungen in der Gcsamtpartei. Aber wir fürchten, die Erwartungen, die man in dieser Beziehung hegt, sind ohne tatsächlichen Gehalt oder mindestens stark nerfrübt. Den Streit zwischen der Pichler- und der Nei-m- Gruppe über die rechtmäßigen und die sogenannten Frei- Leuter-Kandidatnren wird man so wenig wie den Aus spruch des Dr. Heim: „Ich bin Demokrat, und der Demo kratie gehört di« Zukunst!" tragisch zu nehmen haben. Was wollen solche Einzelerscheinungen gegenüber der Macht- fülle und Energie des bayrischen Zentrums besagen? Wo wirklich eine Gefahr droht, ist die überwältigende Mehrheit der Geistlichkeit ohne weiteres bereit, ihre Schul digkeit zu tun, d. h. die Unbotmäßigen durch Verhängen be»w. Androhcn zeitlicher und ewiger Strafen zur Raison zu bringen. Das ha-t auch Dr. Heim erfahren. Der Neuner- ansschub der Zentrnmspartei in Obersranken, dem fünf hohe Geistliche angchöre», hat die Gcgenagitation des Dr. Heim mit aller Entschiedenheit znrückgcwiesen und klinp und klar erklärt: nur wer für die offiziellen Kandidaten stimmt, stimmt für das Zentrum. Was nützt eS da, daß Dr. Heim über Wahlrcchtsraub und gemeine Täuschung der Wähler schreit? ÄtzaS hätte es praktisch zu bedeuten, wenn die wackeren Pfarrer Grandinger, Dr. Bumiller und Trcmel es fertig brächten, ihren liberalen Stand- Punkt auch gegen den noch so energisch betonten Willen des Gamberger Erzbischofs zur Geltung zu bringen? Feierlich hat seinerzeit der Abgeordnete Gröber im Reichstage er klärt, daß die Wählerschaft, die hinter dem Zentrum stehe, geschlossener sei als jemals, ustd er konnte sich, seine Be. Häuptling zu erhärten, auf die Stärke und Stimmenzahl berufen, die das Zentrum in den Retchstagswahlen er. halten. Außerdem hat das Zentrum durch Las der Re gierung gewissermaßen ausgczwungene neue Wahlgesetz dafür gesorgt, daß cs die stärkste Partei bleibt und das Hest in Händen behält. Das neue Landtagswahlgesetz bat dem Bundesstaate Bayern keineswegs das allgemeine, gleiche, direkte und geheime Wahlrecht gebracht: düs Gesetz unterscheidet gewissermaßen zwischen ländlichen und seß haften Wählern einerseits und städtischen und nicht fest ansässigen Wähler» andererseits, insofern als eS Lurch die WahlkretS-Einteilung bas slache Land begünstigt und die Gewährung des Wahlrechts von der Erfüllung gewisser Bedingungen. Staatszugehörigkeit von mindestens einem Jahre, einjährigem Steuerzcnsus usw., abhängig macht. Bergegenwärttgt man sich dazu die straffe und mit allen Mitteln der moralischen und materiellen Beetnflussuyq arbeitende Organisation, über die das bayrische Zentrum in der katholischen Geistlichkeit verfügt, berücksichtigt man ferner, daß mindesten» SV Prozent aller ZentrumSwähler »,n der poltttschen Außenwelt so gut wie nichts erfahren «der aber völlig unter de« Ltuflüssen einer ebenso ge schickten wie skrupellosen Kaplanprcsse stehen, — der Bam- berger Domkapitular Dr. Schädler, -er den Reichskanzler für den Sommer krank beten wollte, der erst jetzt, am Ende des Wahlkampfes, gegen den Münchener Rechtsanwalt Kohl Klage erhoben hat, weil dieser ihm schamlose Lüge, Privilegium für Ehrabschneidung, modernes Nanbrittcr- tum usw. vorgcworfcn hatte, wird seine besondere Freude -daran haben —» so kann man nicht bezweifeln, daß das bayrische Zentrum nach wie vor fest im Sattel sitzt und auch unter dem neuen Wahlrecht seines Sieges sicher ist. Und das Zentrum wird diesen Sieg seiner eigenen Kraft verdanken, denn die Verbündeten von der Retchs- tagömahl, Zentrum und Sozialdemokratie, stehen sich hier, wenn man den beiderseitigen Aeußcrungen glauben darf, mit denkbar größter Schroffheit - und Ge hässigkeit gegenüber. Man könnte versucht sein, dieses Schauspiel albern und komisch zn finden, wenn cs nicht so verteufelt ernst märe. Zwei Parteien, deren scdc sich anmaßt, der Menschheit das wahre Glück zu bringen, deren Vertreter beständig die großen, erhabenen Worte im Munde führen, die einen, indem sie Himmel und Hölle i» Be wegung sehen, um ihre angeblichen Ideale zur Geltung zu bringen, die anderen, indem sie alle historisch gewordenen politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Zustände von Grund auf reformieren wollen, um ihren angeblich allein menschenwürdigen Gedanken und Grundsätzen den Weg zu bereiten — diese Parteien und diese Männer sieht man se nach der Zweckmäßigkeit und praktischen Klugheit zu sgmmengehen und vereint schlagen oder in bitterster Feind schaft im Kampfe gegeneinander anschrcitcn! Und waS kttm- inert diese beiden Parteien das Vaterland? In Bayern verficht daS Zentrum seine Interessen auf eigene Faust. Im Reiche hat es lange Jahre hindurch die Sozialdemo kratie neben sich geduldet. In beiden Fällen aber standen und sieben Ihnen die vaterländischen Interessen erst in zweiter Reihe. DaS Gewand der Prinzipicntreue, der idealistischen Weltanschauung wird nun ausgczogeN und gegen nackten, niedrigen Materialismus eingetanscht, je nachdem die Sorge um die eigene Machtstellung oder die Rücksicht auf den im Kampfe gegen die Regierung stet» bereiten Helfershelfer es erheischt. Wahrhaftig eine Taktik, die nur von systematisch verblödeten oder völlig urteils losen Masten auf die Dauer ertragen werden kann! Ebenso wie die Sozialdemokraten, die diesmal im Gegensätze zum Jahre 1V04 gemäß den Schweinfurter Be schlüssen eine völlig selbständige Haltung beobachten, sind die Liberalen dadurch benachteiligt, daß ihnen die plötzlich einsetzende, sehr anspanncnde und kostspielige Arbeit für die Ncichstagswahlen nicht Zeit ließ, die organisatorischen Vorbereitungen für die Landtagswahlen zu vollenden. In zahlreichen Wahlbezirken galt es, liberale Organisationen überhaupt erst zu schassen. Die nicht ungünstige Gelegen heit. die Zerwürfnisse im Zcntrumslagcr vorteilhaft zu be nützen, ist also diesmal versäumt: ob sie je wiederkehren wird, steht dahin. Wenn die Liberalen im Wahlkampfe trotzdem einigermaßen gut abschneidcn sollten, würden sie dies in der Hauptsache den Kompromissen zu danken haben, zu denen Konservative und Bauernbündler sich haben bereit finden lassen, vielleicht auch den letzten Spuren der nationalen Flutwelle, die um die Jahreswende bis nach Bayern gedrungen war und in Len großen Städten — in München ist das durch Erfahrung gewitzte Zentrum auf fallend bescheiden ausgetreten! — noch nicht ganz versandet ist. Wie wenig übrigens die Sozialdemokraten mit größe ren Erfolgen zu rechnen wagen, geht daraus hervor, daß sie den kleinen Beamten und Bürgern ihre Liebesdienste geradezu aufzuürängen suchen und daS Beispiel der öster reichischen Genosten zur Nachahmung empfehlen. Der 31. Mai dürste also diejenigen, die nenerdingS auf eine wesentliche Verschiebung der parlamentarischen Machtverhältniste tn Bayern hofften, darüber belehren, daß die Zentrumspartei klug und rücksichtslos genug gewesen ist, um auch da- neue Wahlgesetz nach ihren Wünschen zu gestalten und, wie sehr auch die Regierung cs zu wehren suchte, ihren Interesten dienstbar zu machen. Eine Bestätigung der absoluten Zentrumsherrschast in Bayern auf weitere sechs Jahre — politisch und kulturell ein Fluch für Bayern selbst — könnte aber auch für das Reich nicht ohne nachteilige Folgen bleiben, denn für die Vertretung -er Retchsinteressen nach außen kann es ihr nicht gleichgültig sein, daß im Widerspruche zu dem erfreulichen Wandel, der sich im Reichstag vollzogen hat, tn den parlamentarischen Verhältnissen des zweit, grüßten Bundesstaate» alles beim Alten und Zentrum nach wie vor Trumps bleibt. Neueste Drahtmeldunuen vom 29. Mai. Zur Negentciiwahl in Nraniifchwcig. Berlin. <Pciv.-Tel) Die offiziöse „Nordd. Allg. Zig." schreibt: Der „Bwiinschwelgischen Landcszeitung" znsolge, hoc sich Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg bereit erklärt, eme Tepntalio» des bramischweigischen Landtags nächsten Sonnabend inr Schlöffe Willigrad zu empfangen. Hiernach ist an der Annahme der Wahl durch den Heizog nicht zn zweifeln. Die Koniineiitare der dcntsche» Blätter spiegeln die Befriedigung wieder, die in den weiteste» Kreise» über dielen AuSgang ruwsuii- de» wird. Auch wir begrüßen es. daß die Wahl auf einen Fürsten von bewährter reichstreuer Gesinnung gefallen ist, und lvünfchen aufrichtig, daß eS dem neuen Regenten befchieden sein möge, die Hoffnungen zu verwirllichcn. mit denen die Bevölkerung des Herzogtums Bramychiveia und mit ihr viele nnlionalcmpfiiidende Männer in allen Bundesstaaten den Herzog Johann Albrecht bei seinem Regierungsantritt willkommen heißen. V r a u n s ch w e i g. <Vuv.-Tcl.) Die amtlichen „Drnun- ichweigischen Anzeigen" melden: Herr StaalSminiiter Dr. v. Otto hatte »»mittelbar »ach der gestrige» Negentenwabl die aus Borschlag des Regeiilschnst-inls erfolgte cinsliinmigr Wahl des Herzogs Johann Albrecht zu Mecklenburg diesem und auch dem Reichskanzler telegrapbiich gemeldet. Im Telegramm an den Herzog war zugleich nugcsragt, ob. wann und wo der Herzog die Abordnung der LaudcSverfammIung, deren Führung dem Stnntsmiuistcr Tr. v. Otto obliege, zu empfauacn geruhen wolle. Wir sind ermächtigt, die nachnebenden darauf erfolgten tele graphische» Anlworten zu vervfsenllichcn: „Staatsmtuttter Dr. v. Otto. Braunfchwcig. Das mir durch den Negenifchaflsrat und die LandeSverlainmlung des Herzogtums Brauujchweig eutgegen- gebrachte Vertrauen erwidere ich aufrichtig und werde mich neuen, die Abordnung unler Eurer Exzellenz Führung Sonnabend, den 1. Juni, hier zn empfangen. Willigrad. Johann Albrecht". „Staatsminister Dr. v. Otto, Braunscbwkig. Eurer Exzellenz danke ich verbindlichst für die einstlinmig erfolgten Wahl l Albrecht zu Mecklenburg zum schweig. Ich wünsche und veilraüe, daß diese Wahl dem Reiche zum Nutze» und dem Lande Arauuschweig zum Segen gereichen möge. Vülow." Prozeß Pocpla«. Berlin. In der heutigen Sitzung Le» Poep-lau- Prozesses teilte der Verteidiger Bertram mit, den vom Angeklagten geladenen Zeugen, u. a. dem Reichskanzler und dein Staatssekretär Dernbnrg, seien die Reisekosten zu je 40 Psg. und eine ordnungsmäßige Ladung zugestrllt worden. Die Zeugen hätten daher die Pflicht, zu erscheinen. Der Vorsitzende verlas ein Schrci-bcn, worin der Reichs kanzler mitteilt, er habe Las Gesuch mm Genehmigung zn seiner Aussage dem Kaiser unterbreitet. Sobald die allerhöchste Entscheidung getroffen sei, werde er sich schlüssig machen, ob die Genehmigung zur Aussage den ihm nntcr- stohenden Beamten zu erteilen sei. Bis dahin würden weder er, der Reichskanzler, noch die Veaurtcn erscheinen. Der Gerichtshof beschloß nach längerer Beratung, die Ge ladenen bis zum Eintreffen der Genehmigung als ent schuldigt anzusehcn. Hieran schloß sich die Vernehmung der vorgcladenen Bureanbeamtcn, die über den Geschäfts gang und die Behandlung der fraglichen Akten Auskunft gaben. Die englische« Journalisten in Deutschland. Berlin. sPriv.-Tel.) Die englischen Jour nalisten trafen heute mittag 1 Uhr aus ihrer Veisuchs- reise durch Deutschland, von Hamburg kommend, aus dem Lehrter Bahnhof ein. Es hatten sich hier die Mitglieder des hiesigen Arlntttsausschustes und des Empsangskomitces für den englischen Besuch ringcsundcn, um den britischen Kol legen den ersten Willkommcngrnß zu entbieten und ihnen auf der ersten Fahrt durch Bevlin Führer zu sein. Fürst Hatzfeldt hieß als ÄovsitzcnLer des Arbeitsausschusses die 45 Gäste herzlich willkommen. Nach gegenseitiger Begrüßung begaben sich die Herren in 25 Automobilen, die der Mittel europäische Motorwagemierein zur Verfügung gestellt hatte, am NcichStagsgcbände vorbei zum Palasthotcl, wo die Gäste Quartier nahmen. Später begaben sie sich wieder per Automobil in stattlichem Zuge durch die Leipziger Straße nach dom Kaiscrkeller, wo ihnen ein Frühstück ge boten wurde. Hier begrüßte zunächst Friedrich Dernbnrg die Gäste, worauf der Leiter der englischen Reisegesellschaft, Mr. Wilson, das Wort nahm. Er schloß: Ich Hofs;, daß der Zweig der teutonischen N isse, dem wir, die Engländer, angchören, und der Mntterstamm, den Fürst v. Hatzfeldt repräsentiert, durch weitere Bemühungen und durch wei teres gegenseitiges Sichkennenlerncn das Band der Freundschaft befestigen werden. Ferner hielt der Vertr::er des „Daily Chronicle", Mr. Jones, eine überaus beifällig ausgenommcne Rede, in der er seine Freude über die un erwartet schöne Ausnahme in Berlin aussprach. Er bringe einen Gruß der Freundschaft aus Britannien mit. Kein vernünftiger und intelligenter Engländer werde jemals den Deutschen ihre großen wirtschaftlichen Erfolge miß gönnen. Nach 3 Uhr wurde abermals in 25 Autos eine Rundfahrt durch Berlin angetretcn. Später begab man sich nach CHarlottenburg zum Schloß und dem Mausoleum, wo Mr. Wilson «inen Kranz an der Gruft Kaiser Wil helms I niederlcgte. Berlin. iPriv.-Tel.) Zur Erinnerung an den 2V. Mai 1888, an dem der Kaiser als Kronprinz feine« sterbenden Vater die ihm damals unterstellte 2. Garde-Hn- fanterie-Brtgnde tm Schloßpark zu EcharlottenHurg vor führte. exerzierte der Kaiser heut« seine Brigade auf dem Döberitzcr TruvvenÜbungsplatz. Auch di« Kät- fertn wohnte dem Ex«r»tere» bet. Wetter «»»«» d« dOsr» SN v 02 .
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