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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.05.1907
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070522014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907052201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907052201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-05
- Tag1907-05-22
- Monat1907-05
- Jahr1907
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.05.1907
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SerugsgedMin Lelezramm-Adrett,-. »afteichte« -«vwtsöLiMtSrlle: «artenür.»Ko. S Gegründet ^866 Nnreigen-cLfkf. >>«akm« von «»»»»Ii «ackmltta,» , mlersa«» nur War« bl«*-/.! Ukr . eile lcq. » SÄ > 7iPt„. von , 2>vali vr. UAllkllP VspvSNSNttl ms«l«s oafsSPSfl» 8ülom°kir rlpottisk» d»>,t,edm«c>l«n6v, Uräutormitt«! »r»,a«»a.. ». ßriHai,»,,? « Zetln Entzl ^ « -uth««nmw.U« « «s,.. au» «rivatsnü « Vf,.. 2'vnIUge .-;«>>« alj Lm,ksandt von DirLdnex »»Nra,Ledrro 1 Mt. von »»«wSrtiaen i.iö Mi., yannlien- nawncklrn Gnmdttilk» P>a. - Di« Lnt!e der,,»ikralc und im Morgev- un>> Stbniddlatte dieitlben. Un«. w»lt!,e Autträoe nur aearn Vor. LuSbcMiuu«. - Bki»»vlitttrr toll» io vlrnniie. Kernlprrch«: »r. » und L0>E Linägr dö^vMUSL vs ms InaUsLsm- soLILxjxvü SssvItLttsL llunrt-Loloa »» Lmil Siebter prsger Strusss . ^. krsxsr Zlrasss «velireilz- W Kerelivlille ki'orrsi'tijis jliiwslil lmli spstts? lisulisitsn in üslikellöii n. sngl. ! L ßLR,LL«V«L VLL. ^MStsn, rttsny »Ms M?« surLki'in'likMl'.k diüis,«» ^ ö. n. Nll88 m >f AritWlr. 20. S «»Ke». Attisasl- Kabinett ClSnienceau. Hofnachrickite». LaiidtagSwnbl. Herkomelfahlt, ldrittre städtisches! Mutmaß!. Witterung: VMÜkl. Wasserwerk, Fleischverbrauch. Gerichtsverhandlungen. Attentatsversuck. Hofoper. «Wärmer, vielfach heiter .! Mittwoch, 22. Mai1SV7. k Das Kabinett Clvmenceau Hat Wer Pfingsten Schonzeit gehM, wird sich aber nun «hälid «vteLer vor Lu: drolhcndcn Flintcnläufe der sozialisti sche« «nL -er «bürgerlichen Opposition gestellt sehen. Die «vettere Entwicklung der innervolitischcn «Sage in Frank reich Hat auch für LaS Ausland ein inchr als flüchtige- Pg-csinteresse, weil in ihrem .Brennpunkte -der unheilbare Widerspruch zwischen einer aus staatScrhaltendem Bedürfnisse zugeschnltteuen bürgerlichen Regierung und einer systema tischen Umschmeichclung der soztaloevolutionärcn Bcgehr- lichkyitSinftiiMe steht. Die bisherigen radikalen Kabinette «hatten sich über «diese Klippe durch das bequeme Mittel des „Fortwurstelnö" himvegzuhelsen gesucht. Der letzte Staatsmann von großzügiger Beranlagung. den die dritte Republik in den letzten Jahren gehabt hat, Herr Waldeck- Ryusseau, verschmähte eine solche Politik der Halt- und Grundsatzlosigkeit und bemühte sich, die Grenzen zwischen der bürgevliHen Demokratie nn,d dem revolutionären So zialismus schärfer zu ziehen. Nach ihm aber kam Li« Sint flut. War «der radikale Antiklerikalist CoinbeS schon in positiver staatsevhaltcnLer Arbeit äußerst schwach, so stockte unter dem alten Klopffechter Clantencean die Staats maschine fast völlig. während sich infolge des schier kein Ende mehr kennenden Liobeswebbens LeS „leitenden". in Wirklichkeit aber von den Revolutionären gegängelten Staatsmannes immer schärfer die Scheidung Ler Bevöl kerung in zwei «seinbliche Lager vollzog, aus der einen Seite die revolutionäre Arbeiterschaft, aus Ler anLeren das grollende und nach Schutz rufende Bürgertum. Die «ine Partei droht mit Umsturz, Gewalt und Barrikaden, die andere wirL in steigendem Maße verdrossen über die Schwäche und Zerfahrenheit -er republikanischen Negierung und zeigt nicht Wes Lust, sich einem «starken Mann" mit den Allüren eines Diktators in die Arme zu werfen. Zum Glück für Lie Republik ist vorläufig weit und breit keine Persönlichkeit zu entdecken, «die das Zeug zu einem Diktator in sich hätte. Es ist. noch immer genau so wie vor Jahren, irls Herr Constans erklärte: „Man hört «den Galopp eines Pferdes, aber inan erkennt Len Reiter noch nicht." So wogt denn die Masse «des französischen Volkes tühverlos Hin und her. und kein Prophet vermag zu sagen, was sich schließlich als BeharrnngszustanL aus dem allgc. meinen Wirrwarr hcrausschälen wird. Fürs erste erscheint nur so viel sicher, daß die beiden Strömungen innerhalb des französischen Volkes sich auch in der gegenwärtigen Regierung wiLerspiogcln. Ter Gegensatz ist bei den jüngsten Äammervevhandlungen, «die «inen 48 stündigcn, in einige» 20 Interpellationen vertoilten Frontalangriss auf LaS Kabinett brachten, Lcutlich sichtOar in die Erscheinung getreten. D«r äußere Anlaß, der den Stein ins Rollen brachte, war eine -unerträgliche Herausforderung der StaatSautorität durch «die sozialistische Partei, die mit Hilfe des vielberufenen, ja. Lurch seine Umtriebe geradezu b: .rijchügt gewordenen „ArbeitsbnnLes" inszeniert wurde. Der ArlbeitsbunL ist die Zentralorganisation Ler französischen Syndikate oder Gewerkschaften und übt eine skrupellose terroristische Macht aus, von Ser man sich hierzulande nur schwer eine Vorstellung machen kann. Sein neuester Vorstoß galt, den Lehrern und . Unterbcamtcn, mit deren Hilfe die Regierung kirre gemacht und ganz dem revolutionären Sozialismus in die Arme getrieben werden sollte. Lehrer und Untcrbcamte waren vom Arbeitsbundc scharf gemacht worden, von Herrn Clsmenceau unerbittlich daS Syndikats- recht und -amit zugleich Las Recht auf den Ausstand für sich zu fordern. Damit war eine Streitfrage offen aus gerollt, die sich die radikalen Kabinette bisher dadurch, Laß sic der Entscheidung aus Sem Wege gingen, vom Halse zu halten gesucht hatten. Für Herrn Clsmenceau hieß eS nun also Farbe bekennen, und er oder vielmehr seine Kollegen Briand und Biviani taten das auch, indem sie sich zu einem energischen Vorgehen gegen die Sozialisten aufrafften. Schon während des Ausstandes der Elektriker und der Kellner wurde mit irgend sozialistisch-anarchistischen Agitatoren kurzer Prozeß gemacht, und dls nun auch noch die vom ArbettSbunde aufgestachelte» Lehrer und Unter beamten Ler Regierung auf den Leib rückten, da zeigte sie, daß sie auch ferner nicht gewillt sei. mit sich spaßen zu kaffen, indem sie einen Gesetzentwurf etnbrachte. der dem SrbLitSbunbe überhaupt verbot, sich mit Politik zu be» schästige», und den Lehrern und Beamten ausdrücklich untersagte, sich dem ArbettSbunde anznschließen. Die Ver einigung zu Syndikaten sollte darnach zwar den genannten Kategorten von GtgatSangestellten erlaubt sein, aber nur in vvLtger LoSlösung von dem ArbettSbunde und unter bedingungsloser Verweigerung des Streikrechts. Als der Gesetzentwurf das Licht derOeffcNtllchkcit erblickt hatte, schrieb das „Zentralkomitee, für die Vertretung der Beamtcn-Syn- dikätsrechte" einen offenen Brief an den Ministerpräsiden ten» der sehr anmaßend gehalten war, gleiche Behandlung für die Beamten wie für die Arbeiter verlangte und zur Begründung der Beamtensorberungcn mit nicht übler Ironie eine Schrift von ClSmcnccau selbst zitierte, worin der Staat als „blutiger Vampyr" hingestellt wurde. Unter zeichnet war das Schreiben von den Syndikatsvorsitzendcn der Lehrer-, Post-, Telegraphen- und Ministerin! - Ange stellten. Die Regierung antwortete prompt mit der Ent- lassung der Unterzeichneten Haupträdelöftthrer und ent fesselte dadurch einen Wutschrci bei den Sozialisten. So standen die Dinge, alö der Ansturm auf das Kabinett in der Kammer seinen Anfang nahm. Nach dem Ver laufe der Verhandlungen kann cs nicht zweifelhaft sein, daß in der Negierung die eigentliche Seele des Widerstandes gegen den Sozialismus nicht Herr Elemenceau ist, sondern daß gerade zwei ehemalige Sozialisten, der Kultusminister Briand und der Unterrichtsminister Biviani, die treiben den „Ordnungskräste" bilden. Herr Clsmcncean siel gänz lich um, zog sogar seinen Gesetzentwurf gegen den Arbeits bund zurück, liebäugelte krampfhaft mit den Revolutio nären und verschmähte zur Bekundung seiner unbegrenzten Vorliebe für diese sogar nicht ein sarkastisches Gewitzcl über seine Kollegen aus der Ministerbank, die als Sozialisten den Sozialismus bekämpften. Rechten Eindruck machte er aber nirgends. Bei den Gemäßigten ist er ein völlig toter Mann, und wie die Sozialisten denken, hat ihr Führer IaureS durch Ausgabe der Parole bekundet: „Fortan herrscht zwischen der Regierung und der sozialistischen Partei unerbittlicher Krieg." Ihm galt denn auch nicht das Vertrauensvotum» daS die Kammer am Ende noch einmal dem Kabinett bewilligte. Die Mehrheit hat viel mehr klar zu erkennen gegeben, daß der Mann, mit dem sie weiter regieren will, der Kultusminister Briand ist, der sich von seiner sozialistischen Vergangenheit allem An scheine nach gründlich abgekehrt hat und sich, wenn man seinen Morten trauen darf, jetzt zu einem ausgesprochene« Autoritätsprogramm bekennt. Herr Briand hat in diesem Sinne sehr bezeichnende Aeußerungen getan. Er sagte u. a.. niemals könne daS VercinSrecht so weit gehen, daß ein Schullehrer ungestraft einen gegen die Regierung ge richteten Schmähbrief unterzeichnen dürfe. Auch sei es eine durchaus falsche Auffassung, wenn vom Staate be soldete Beamte glaubten, sic dürften sich gegen den Staat auslehncn und ihm Regeln vorschreiben. Eine solche „Bc- grisssverwirrung würde zur Anarchie »nd dann zur politi schen und sozialen Reaktion führen". Auch gegen den Arbeits bund wandte sich Herr Briand in der Kammer mit großer Entschiedenheit. Er sprach ihm das Recht ab, sich als Ver treter der Arbeiterinteressen und der Syndikate zu bezeich nen, schleuderte ihm die Anklage ins Gesicht, daß er durch tlmgarnung der Beamten lediglich ein« Förderung revolu tionärer Umtriebe bezwecke, erklärte die Entlastung jedes Lehrers und Beamten durch die bloße Tatsache seiner Zu gehörigkeit zum Arbeitsbunde für gerechtfertigt und stellte der Kammer sein Portefeuille zur Versügung. falls sic ihm nicht gestatten wolle, aus seiner ministeriellen Verant Wörtlichkeit gegenüber revolutionären Umtrieben die Konsequenzen zu ziehen. DaS schlug durch. Die Mehr heit begleitete die Schlußworte der Rede: „ES bedarf der Ordnung und der Zucht, um die Anarchie zu besiegen!" mit frenetischem Beifall und sprach um Herrn Briands willen, den sein Kollege Biviani nnt«rstützte, dem Kabinett Elemenceau nochmals das Vertrauen aus. Eine so energische Sprache, wie Herr Briand, der ehe malige Sozialist, sie geführt hat, ist in Frankreich gegen über dem revolutionären Sozialismus schon seit langem nicht mehr gehört worden. Kein Wunder also, daß unter ihrem Eindrücke die Mehrheit, der die Mißstimmung der bürgerlichen Kreise über die wachsende Ohnmacht der Re gierung und die zunehmende Anmaßung der revolutionären Organisationen natürlich nicht unbekannt ist, in dem Kultusminister so etwas wie einen Retter in der Not zu spüren glaubte und ihn deshalb nicht fallen lasten wollte. Doch das -icke Ende kommt bekanntlich nach. Es wird sich erst zeigen müssen, ob Herr Briand und sein Anhang im Kabinett auch wirklich den ernsten Willen haben und stark genny sind, um den Worten entsprechende Taten folgen zu lasten. Der beste Prüfstein dafür ist die Behandlung deS SrbeitSbundeS. Diesem gegenüber aber gibt e» nur eine einzige durchgreifende Politik der Tat, die Wieder einbringung de» von ClSmencea» zurückgezogenen Gesetz, entwurfs, der dazu bestimmt war, der gefährlichsten aller revolutionären Organisationen in Frankreich die politische Lebensader zu unterbinden. Reicht der Wille zur Energie bei Herrn Briand und seinen Freunden nicht so weit'und läßt sich auch keine andere Negierung zu einem solchen Akte der Staatsnotwcndigkeit bereit finden, so wird der radikale Krug einstweilen noch weiter zu Wasser gehen, bis er schließlich doch einmal bricht. Dann aber könnte leicht mit ihm zugleich vor dem Anprall einer reaktionären Gewalt auch eine bürgerliche Freiheit in Scherben gehen, die sich andauernd unfähig zeigt, die Ordnung und Zucht, deren cs, um mit Briand zu reden, bedarf, um die Anarchie zu be siegen, zu verwirklichen. Neueste Draytmel-ungen vom 21. Mai. Reichskolouialamt. Berlin. sPriv.-Tel.) Die Ernennungen für daS neu geschaffene Reichskolouialamt sind nun mehr erfolgt. Sie werden Heute im „Reichsanzeiger" ver öffentlicht. Zum Unterstaatssckretär ist der seitherige Gouverneur von Deutschsüdwestasrika Friedrich von Lindequist ernannt worden. Dieser wird sich noch mals a»f kurz« Zeit nach Südwestafrika begebe», um seinem Nachfolger, zu dem der Geheime Legationsrat -. D. Bruno v. Schuckmann ernannt worden ist, die Ein arbeitung in die Gouvernementsgeschäste zu erleichtern. Zum Direktor des Reichskolonialamtes ist der Geh. Ober- siyanzrat Dr. Peter Contzc ernannt, der bereits mit Ler Wahrnehmung der Direkiorialgeschäste in der Solonial- abtetlung beauftragt war. Der Wirk!. Geh. Legationsrat und Vortragende Rat im NeichSkolonialamte, Dr. «Schnee, ist mit der Wahrnehmung von Direktorialgcschäften braus tragt wordin, doch steht die bezügliche amtliche Bekundung noch aus. Zu Vortragenden Räten im Reichskolonialamte sind Regierungs- und Baurat Baltzer, Geh. RegierungSrat Haber, der bisherige kommissarische Oberlichter von Deutschsüdwestasrika Dr. Anton Meyer und der Lega- tionsrat Dr. Heinke ernannt worden. Zu ständigen Hilfs arbeitern wurden ernannt: RegierungSrat Oßwald, Re- gierungSrat Brückner und der Privatdozent an der Ber liner Universität Dr. Zocpsl. Sämtlichen neuen Vortragen den Räten des Reichskolonialamtes und den sämtlichen ständigen Hilfsarbeitern stehen mehrjährige Erfahrungen im Kolonial- bezw. im Auslandsdienste zur Seite. Für die im Etat der Militärverwaltung (Kommando der Schutztruppc) vorgesehenen Stellen von .drei Vor tragenden Räten sind bestimmt: Kriegsgerichtsrat Dr. Ernst, der Fcldintcndant der Schutztruppe für Südwcst afrika Nachtigall und der Vkilitärintendanturrat Mari mann. Zu ständigen Hilfsarbeitern wurden ernannt: die Militärintendanturräte Schmidt und Kuhn. . Lohnbewegungen. Berlin. sPriv.-Tel.) Die Aussperrung im Baugewerbe ist a l lg e m e i n, da sich auch die außer halb des Verbandes stehenden Baugeschästc. die Innungen angehörcn, an der Aussperrung beteiligt haben. Bestimmte Zahlen können noch nicht mitgeteilt werden, weil im Bau gewerbe der erste Tag nach Len großen Festen nach her gebrachter Weise als dritter Feiertag innegchaltcn wird. London. sPriv.-Tel.) Aus Newyork wird ge meldet, daß die Telegraphisten aller Tclcgraphen- gcsellschaftcn sich auf einen Generalstreik vovbercitcn. In Amerika gehören die Telegraphen privaten Unterneb- mnngen. Tie Telegraphisten fordern höhere Gehälter und den Achtstundentag. Zur Lage in Rußland. Petersburg. sPriv.-Tel.) Tic I ouSgcschlosse- .ncn Duma-Mitglieder der extremen Rechten drangen gestern trotz des Verbots in den Taurischcn Palast ein. Der Kommandant der Wache, der sie cinlietz, crklürie, er könne offiziell keine Befehle des Dumapräsidcntc» Golorvin anerkennen. Golowin sprach Freunden gegenüber die Absicht aus, zu demissionieren, falls den Anordnungen des Präsidiums durch den Palastkvmmandanten nicht Geltung verschafft werde. Petersburg. sPriv.-Tel.) Die Verhaftungen in ZarSkoje-Gclo dauern fort. Die Polizei nahm in den letzten Tagen wieder zahllose nächtliche Haussuchungen vor und holte die Verdächtigen aus den Betten. Die Zahl der Teilnehmer an der Verschwörung gegen den Zaren soll M übersteigen. Unter den Verhafteten be findet sich ein Lehrer am Kaiserlichen Lyccum. Große Be- stttrzuna erregte die Auffindung einer Mine in Zars koje-Selo. die mit Pyroxylin gefüllt mar. Petersburg. sPriv.-Tel.) Gegenüber den neuer lichen Gerüchten über die Aufnahme einer russi schen Anleihe wird im Finanzministerium mit aller Entschiedenheit erklärt, daß die russische FinanzverwaUunq sich mit der Ausnahme einer neuen Anleihe in keiner Weise beschäftige. Riga. sPriv.-Tel.) Gestern nachmittag wurde bei einer AmtSsahrt durch einen Vorort von Riga der deutsche Pastor. Scheuermann von zwei ihm auflauerndcu Revolutionären durch mehrere Schüsse ver wundet. Die Pferde gingen durch und Pastor Scheuer mann siel aus dem Wagen, woraus die Mordgesellen auf den am Bod«n liegenden Mann noch mehrere Schüsse ab- gaben und dann verschwanden. Pastor Scheuermann ist noch am Leben. Die Bluttaten, Raubansälle und Er pressungen mehren sich in den letzten Tagen, wie in ganz Rußland, so auch hier. z
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