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Dresdner Nachrichten : 04.06.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190706043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19070604
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19070604
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-06
- Tag1907-06-04
- Monat1907-06
- Jahr1907
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.06.1907
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Dresdner Nachrichten. 153. Seite 2. »MI Dienstag, 4. Juni IVO- . «vrrv.-Tel.i Prinz »lugnnrviipeim rtreter d«S Kaisers as» d«r am Donnerstag stattftndenden Eröffnung »er 31. VandirauL» Deutschen Landwirtschaits - Gesellschaft tetl» «Men Julitagen in Kopervik in »erLotsenstation bei Gtavan- ger «in. um «vu »ort au- »te Rordlandrets« zu he» ginnen. Der Kutfer-Lotie Rordchuu» erhielt «ultrag, sich gu genannter Leit in Kopervtk einznstrrde«. Berlin. iPrtv.»Tel.i Prinz Augnft Wilhelm wird als Vertreter in Düsseldorf stellung -er nehmen. — Die Grobberzog in «lerandra von Mecklenburg-Schwert» begibt sich am SV. »-. „ach Beendigung der Kur in Franzen-bad aus acht Tage «ach Gmunden und kehrt End« de» Monat- nach Mecklenburg zurück. — Der österreichisch-ungarische Generalsiab-ches Feldmarschall-Leutnant Hötzend^orsf hat gestern mittag Berlin verlassen und sich nach Hamburg begeben. Bon dort wird er zunächst nach Dresden reisen und am ü. dS. wie» der in Wien eintrefsen. — Der sächsische Regierungs»Bau- meister Friedrich Wägler ist zum kaiserliche« Regie» rungsrat und Mitglied de- Patentamts ernannt worben. Berlin. lPriv.-Tel.) Wie eine parlamentarisch« Korrespondenz crfäHrt, sollen von preußischer Seite Ver suche gemacht worden sein, den Widerstand Sachsen- gegen die S ch i s s a h r t s a b g a b e n zu überwinden. Auch soll bei der Anwesenheit de- Kaiser- in Dresden anläßlich deS Geburtstages König Friedrich Augusts die SchissahrtS- abgabenfrage berührt worden sein. Nach der einen Version soll Preutzen Sachsen sehr günstige Angebote betreffs Ab- tretung der sächsischen Lotterie an Preutzen gemacht haben, falls Sachsen seinen Standpunkt in der Schisfahrtsabgaben frage aufgebe. Man Hab« Sachsen angeboren. seine Lande-- lotterte mit der preutzischen zu verschmelzen. Ein Resultat ist aber nicht erzielt worden. Sachirn will seine Lotterte behalten und die Elbeabgaben frei lassen. Berlin. «Priv.-Tel.) Die „Post" schreibt: Die «Germania" und ander« Blätter orakeln ttbex die Liebe n bergs che Tafelrunde, Machinationen gegen den Reichskanzler und deren Ende. Es handelt sich dabei offensichtlich nicht sowohl um auf eigenem Wissen beruhende Tatsachen, als um Kombinationen, bei denen der Phantasie öfters sehr freier Spielraum gelassen zu sein scheint. Tat» suche ist freilich, datz namentlich seit dem Ohnmachtsanfalle im vorigen Frühjahre sehr eifrige Maulwurfsarbcit gegen die Stellung des Fürsten Bülow im Gange gtwesen ist, aber keineswegs nur von einer einzigen Stelle au-, und sie hat auch nicht mit den Veröffentlichungen über die an gebliche Kandidatur des Generalstabschess für das Amt des Inneren ihren Abschluß erreicht. Ist doch erst kurz vor den ReichstagSwahlen in der „Zukunft" ö^r Gedanke einer solchen auf den Parlamentarismus begründeten Ein richtung des Kanzleramtes laneiert worden. Aber auch diese Dinge gehören, wie die Quertreibereien gegen die Reichstagsauflösuiig und die Prophezeiung, datz die Sozial demokraten 114 Mann stark in den Reichstag wieder ein ziehen wurden, jetzt der Vergangenheit an und haben daher für die praktische Politik des Tages nur ein histo risches Interesse. Die „Germania" schreibt unter der lleberschrist: „Nochmals die Enlenburg.rei!" u. a.: Ein Blatt sieht es als einen Irrtum unsererseits an, datz Herr v. Tschirschk» bedroht sei. Wir haben aber von einer momentanen Bedrohung gar nicht geredet. Es bleibt trotz dem bestehen, datz Herr v. Mühlberg, des Reichskanzlers Kandidat für das Auswärtige Amt, kürzlich seine Kan- didatenrede gehalten hat. Herr v. Tschirschk» sei ja in Urlaub, wendet man ein. Gewiß, aber gerade sein Urlaub in der jetzigen Zeit ist doppelt bedenklich. Der Iournalisten- besuch stand schon lange fest, und da gerade ist Herr von Tschirschk», der Staatssekretär des AuswärtiLkn Amtes, nicht da. Jener Mann, der im April an die Londoner „Tribüne" die Depesche richtete, die so viel Aus sehen erregte, weil er in derselben von der stetigen Zu nahme der freundschaftlichen Beziehungen gesp'-chcn hatte. Aber noch ein anderes: Reichskanzler Kürst Bülow hat bekanntlich dem Block ein Ultimatum gestellt in der Frage der Vertagung. Es hieß, wenn der Reichstag nicht vor Pfingsten mit seiner Arbeit fertig wird, dann wird auch nicht vertagt. Und womit ist dieses seltsame Ultimatum begründet worden? Mit dem Hinweis, datz die Regierung genügend Zeit haben müsse, um sich in aller Ruhe auf die Haager Konferenz vorzubereiten. Diese Vorbereitung sei das Wichtigste. Nur wird man im deutschen Volke nicht begreifen können, weshalb in dieser wichtigen Zeit der verantwortliche Staatssekretär in Urlaub ist. Fürst Bülow scheint damit zeigen zu wollen, datz es auch ohne Herrn v. Tschirlchk» gehe, der vielleicht rinn seine augekündigte Rede vorbereitet. Aber ohne Mühlberg will er es nicht machen. Die Ausschaltung des Eulenburg-Trusts begrüben mir vom politischen Gesichtspunkte aus. Wenn der „junge feine Prinz" dies beschleunigt hat, tat er es nicht im poli tischen Interesse: dafür liegen auch andere Gesichtspunkte vor. Wir halten den E'.nslnk von unverantwortlichen Ratgebern für ein Nebel. Diese kann man nicht zur Rechen schaft ziehen. Enlcnbnrg batte überhaupt gern seine Hände dä, wo er sic nicht haben sollte. Wenn mit ihm der schars- machcrische Geist in den oberen Regionen etwas abninimt, ist cs ein Gewinn für das Vaterland. Bei aller Schärfe, mit der wir solche unkoittrollierbaren Einflüsse bekämpfen, können wir doch nicht ganz damit zurückhalten, datz der Jubel, offen und versteckt, der liberalen Presse zu beachten ist. Ein Blatt meint, datz auch der neue Adel gute, klare Gründe habe, und deutet damit wohl an, datz nun der Ein- slntz der Geldaristokratie noch steigen werde. Das wäre sehr zu bedauern, denn tausendmal lieber noch die Kama rilla der Eiilenbnrgs, als die des Berliner Tiergartens. Berlin. lPriv.-Tel.) 24 Reichstags- und 0 B n n ö e s r a t s m i t g l i c d e r sind in Begleitung von 8 Vertretern des Neichsmarinccintts heute mittag nach Kiel abgefahren. Morgen werden nach einer Rundfahrt durch den Hafen die kaiserliche Werft und die Wycker Anlage besichtigt. Am Mittwoch geht cs ans dem Linienschiffe „Schwaben" nach Sonderbnrg, wobei ein llntcrseeboots- angriss lind Artillericschietzcn vorgesührt wird, und nach mittags ans Torpedobooten nach Mürwik. Am Donners tag wird das Legen einer Minensperre vorgesührt und Küstenbefestigungen besichtigt. Am Freitag fährt Prinz Heinrich die Herren auf seinem Schlachtschiff „Deutsch land" um die Hpchsceslotte herum, lasst diese mcinöverieren und schlietzlich Kiel angreifen und empfängt dann die Herren zum Frühstück. Am Sonnabend wird die Rückreise angetrcten. Berlin. lPriv.-Tel.) Im Ncichsjustizaint ist heute eine Konferenz von Bertretcrn der grötzeren Justizver waltungen zusammeiigctreten, um die Vorschläge zu be- raten, die vom Ncichsjustizaint für die Organisation der Strafgerichte und sürdie Neugestaltung des Stras- prozesscs vorgclegt worden sind. Auf Grund dieser Be ratungen wird die Reichsiustizverwaltiing, nachdem sie die Zustimmung der beteiligten preutzischen Ressorts gesunden hat, die für den Bnndcsrat bestimmte Borlage sestzu- scellen haben. Berlin. iPriv.-Tel.) Zum Diebstahl der Keim- Briefe wird der „Rhein.-Wcstf. Zig." gemeldet: Die Zcntrnmspresse gefällt sich schon seit langem darin, nicht nur den General Keim heriinterzureitzcil. sondern auch den Bricsdicbstahl als sagenhaft zu bezeichnen. Wir sind demgegenüber in der Lage, scstznstcllcn, datz das Verfahren gegen Ianke und Genossen nicht allein eifrig betrieben wird, sondern auch mit bestem Erfolge, zumal cs gelungen ist. wichtige Beweismittel zu eruieren. Berlin. lPriv.-Tel.) 3304 Rechtsanwälte hatten an den Vorstand des Deutschen Aiiwaltsocreins den Antrag gestellt, einen autzcrordentlichcn Anwaltstag zur Beratung über die bevorstehende Reform der Gerichtsver fassung und des Z i v ibp r oz e tz v e r fa h r e n s einzu- berusen. Der Vorstand hat diesem Antrag einstweilen nicht zu entsprechen beschlos'-n. Berlin. lPriv.-Tel.) Da» -rutsche Kanonenboot ^Jlttö" ist wieder »ach Pakhot abgegangen. v-rlt«. V» «in«, Berliner Zuschrift d«r «Güdd. Reich-korr." «Ir» eine durch die Blätter gange», Geschichte demeuttart. die an den Ankauf das « cht.lleton » durch »«« Kaiser -«knüpft wurde. ES betß» in de« Dementi: ,N«ch der jetzt 5« Run», dnrch tzt« vlät- ter machende» ^Erzählung s»Ü »,r »»et Iadren. ak- Kaiser gemacht Haie», da» ganze Land Eptru« set vom Berliner Konaretz dem Königreich GritenIan- »»gesprochen, dies«, Beschluß adrr leider nicht dnrchgesührt worden. Der Kvntg bade auch noch hinzugesügt, er »erde nicht versaylen. den Kaiser abermal- hieran »u erinnern, wenn er. wie er Hofs«, recht bald hier wieder mit ihm »usammentrefse. Die Geschichte ist nicht wahr, König Georg bat sich bei jenem Zusammentressen im Achtlleio» jeder politischen Anspielung ans SpirnS enthalten." «erlist. lPrtv.»TM Anfang Mai bracht» eine hiesige Korrespondenz eine Erklärung der Frau von Germar. der Freundin I « sco v. Puttkamers. Darin hieß es, datz Puttkamer allein sich au-gedacht habe, sie alS Frau v. Eckardstetu au-zuaeben. datz Frau v. Germar nur «in« polizeiliche Ordnungsstrafe von SöO Mk. wegen Führung eine- falschen Namen- erhalten habe, wofür di« moralische Verantwortung Puttkamer trage, ferner, datz sie „niemals Trauer wegen de- angebliche» Tode- unse re» Kinde S" angelegt habe. Im „Kleinen Journal" tritt nun Herr v. Puttkamer der Erklärung der Frau v. Germar entgegen. Er erklärt, datz da- Kind der Frau v. Germar ketne-weg- baö seine sei. Al- er Frau v. Germar kennen lernte, sei da- Kind bereit- S Jahr« alt gewesen. Weiter bezeichnet v. Puttkamer die Erklärung der Dame, sie set. mit Ausnahme der einmaligen Geld strafe, niemals gerichtlich bestraft worden, als Unwahrheit. Sie sei im ganzen sünsmal bestraft worden: darunter einmal in Dresden zu 2 Monaten Gesängnis: die be» treffenden Strafakten liegen vor. Herr v. Puttkamer wendet sich ferner gegen di« Behauptung der Frau von Germar. der Gouverneur habe fl« in einem Briefe ersucht, ihre Aussage schonend «inzurichten. Dieser Brief sei mit anderen befchlagnahuit und in der Dtsziplinarverhand» lung gegen Puttkamer nicht verlesen wurden. Herr von Puttkamer erklärt dazu: Kammergerichtsrat Strähler hat keine anderen Briefe beschlagnahmt, als jene beiden, die bet den Akten liegen, und die auch gelegentlich der Ver handlung verlesen worden sind. Eben wegen dieser Briefe sei er auch zu der Geldstrafe verurteilt worden, da man es nicht für korrekt hielt, sich als Beschuldigter an eine Zeugin mit solchen Briefen zu wenden. ES sind einige hundert Zeugen, und zwar alle unter Eid, vom Kammer gerichtsrat Strähler teils in Kamerun, teils in Berlin vernommen worden. Auch Frau v. Germar ist unter Eid vernommen worden, und sie sagte damals auS« Herr von Puttkamer habe sie niemals zu beeinflussen «ersucht. In ihrem Briese beschuldige sie sich also selbst einer falschen Aussage. Ein aktiver Offizier, Hanptmann Schlinkmann, der derzeit in Metz steht, und durch den Herr v. Puttkamer die jetzige Frau v. Germar seinerzeit tm Englischen Büfett kennen gelernt hat, habe gleichfalls unter Eid aiisaesagt, datz auch er selbst die Dame unter dem Namen v. Eckarb stein kennen gelernt habe. Wilhelmshaven. lPriv.-Tel.) Auf einem Scheiben- stand wurde der löjährige Sekundaner Stolz« auS Unvor sichtigkeit erschossen. Elbing. <Priv.-Tcl.) Der Steuerkassenreirdant Korth bat einen Selbstmordversuch gemacht. Eine Kassenrevisivn ergab, datz Korth sich grobe Unterschlagungen nt zu schulden kommen lassen, deren Höhe bis jetzt auf 20 000 Mark beziffert wird. Die von dem ungetreuen Be amten seinerzeit gestellte Kaution beträgt 0000 Mark. Schwerin. sPriv.-Tel.) Der Riesenprozetz wegen Durchstechereien und Unterschlagungen in -er Irrenanstalt Sachsenberg bei Schwerin nahm heute vor der 1. Strafkammer des Schweriner Landgerichts seinen Anfang. Die Angeklagten werden aus der Untcr- snchungsh .st vorgesührt, in der eine Anzahl von ihnen sich bcrcilö seit Ende Mai 1900 befindet. Nur vier der Angeklagten waren gegen hohe Kaution aus der Unter suchungshaft entlassen worden. Der eine der Haupt- angeklagten, Hosschlächtermeister Wilck-Schwertn, hatte ursprünglich einen Teil der Kalbsleischlicserung für die Irrenanstalt Sachsenbcrg. Er hatte den zwei Haupt- angeklagten, dem Betriebsinsvcktor Arno Schnitze, die freie Fleischlicferung für seinen Privathaushalt während des ganzen Jahres in Aussicht gestellt und dadurch Schnitze be wogen. ihm die anderen Submissionen der sich um die Lieferung bewerbenden Schlächtermeister zugänglich zu machen, damit er seine Bewerbung so cinrichten konnte, datz sie für die Anstalt günnig werde. Zugleich bewog Wilck den Inspektor, seine Bewerbung beim Oberarzt der Anstalt zur Annahme zu empfehlen. Auf diese Weise ge langte Wilck in den Besitz der gesamten Fleischlieferung für die Anstalt. Mit Hilfe des Angeklagten Schnitze und zweier weiterer in der Anstalt beschäftigter Angeklagten, des Bureauassistrnten Brüdigam und des Privatschrcibers Hinzpeter, hat dann Wilck seit dem Jahr« 1809 der Anstalt viel höhere Fleischgcwichtsmengcn in Rechnung gestellt, als wirklich geliefert wurden. Schlietzlich hat Wilck auch der Anstalt minderwertige Sorten von Fleisch. Wurst und Schinken geliefert, die nachher al» erstklassige Ware in Rechnung gestellt wurden. Für Len Umfang der Be» trügereieu und des Nutzens, den der Hauptangcklagtc Wilck gezogen hat, gibt der Umstand einen Anhalt, datz den beiden Mitangeklagten Bureciuassistcntcn jährlich 1000 Mark für ihre Beihilfe gezahlt wurde. Der BetriebStnspek- tor Schnitze hat natürlich wesentlich höhere Summen er» halten. Als dritter Mann an dem Nutzen war der Buch halter des Angeklagten Wilck, Carl Heinrich Müller, be teiligt. In ähnlicher Weise soll die Anstalt durch die ande ren vier Angeklagten, Kolonialwarenhändler Will, Kohlenhaiidlrrin Witwe Scharfenberg, Kaufmann Vär- ivald und Gutspächter Barth geschädigt worden kein. Die Anklage gegen diese neun Angeklagten lautet auf Vcamtcn- bcstechung saktiv und passiv), Urkundenfälschung. Betrug »nd Untreue. Köln. lPriv.-Tel.) Da- englische Komitee zum Stu dium der Städtceinricht ungen ist heute von -hier nach Vlissiugen abgereist. Köln. <Priv.-Tel.) In de? gestern hier stattgehabtcn Versammlung des Arbeitgeberschntzverbandcs für das rheinisch-westfälische Maler- und Anstreicher-Gewerbe wurde mttgcteilt, datz Mitte Juli in Köln ein Verbands^ tag stltttfinüen wird, auf welchem über die Gründung eines allgemeinen sich über ganz Deutschland erstreckenden Arbeitgeberschutzverbandes für das Maler» und A n st r e i ch e r ae w e r b e Beschlußherbcigestthrtwer den soll. Mit anderen schiitzverbänden im Baugewerbe sollen Verträge betreffs gegenseitiger Unterstützung abgeschlossen werden. Die Versammlung beschloß. das bisher einge» gangcne Material in Sachen des Bauschwindels dem Reichstage cinznscnden, um die Durchführung de- Gesetzes »ir Sicherung der Baufordcrnngcn zu erwirken. Bochum. sPriv.-Tel.) Auf einer Kegelbahn in Essen entstand vergangene Nacht zwischen italieütschen und ein» heimischen Arbeitern Streit. Als der Vertreter de» Wirtes Eduard Schott Ruhe stiften wollte, feuerte ein Italiener mehrere N e v o l v e r s ch Ü s s e aus ihn, von denen einer tödlich war. Der Attentäter entfloh und wurde von einem Radfahrer und anderen Personen verfolgt. Al- der Rad» fahrer den Italiener frstnehmen wollte, schob dieser den Radfahrer in die Schulter. Es gelang dem Italiener, zu entkommen. MUnchc .»Glabbach. lPriv.-Tel.) Auf Ser Früh» jahrStagung de» 6442 Mitglieder zählrnden Kreiskrte- acrverbande» M.-GIadbach sprach sich ein Vertreter ab» fällig über das Vorgehen dcS Deutschen KrtegcrbundeS Vet den RctchStagSwghlen aus. Mit 160 gegen 11 Stimme» wurde jedoch beschlossen, eine weitst« velprechm»« «ose» Frage abzulehnen. tg." befragt, ob «r de» mit grober Majorität gavählSeu arrer Gra«»tn-«r t« Nortz-alse« die Genes«», uns »nr Ausübung seine- Mandat- erteile» «erd«, er» rlärt«. datz er de» tn seinem Vrtes« an Pfarrer Granbinger »u erkenne« aegetenen Gtanbpunkt voll und ganz aufrecht erhalte« werde und halten müsse: datz er unter de« darin ntedergelegte» Bedingungen dem Pfarrer Grandinaer die «usttbung feine- Mandats »«gestehen werde, d. h. Pfarrer «randtnar, «üsi, für et», entsprechend« seelsorgerische «er» tretung bemüht sein und dürfe sich keiner bestimmten Partei anschltetzen. Er müsse, wie er es «n isetnem Programm ver» sprachen habe, als Heimatskandldat t« den Landtag «in» treten. Deshalb könne er feiner persönlichen UeLerzeuaung Ausdruck verleihen, wann und wie er wolle. Er könne auch für die Liberalen stimmen, doch bürste er sich ans den ihm bekannten Gründen einer hesttmmten Fraktion «tcht anschltetzen. Mannheim. Heute fand tn Gegenwart des grob» erzogltchen und des erbgrotzherzoglichen Paares die schlutzttetnlegung und Einweihung des Mannheimer In- duftrtehafens statt. Gloga». lPriv.-Tel.) Bor dem Landgericht «logau findet gegen den Altetfenhändler Nathan Krtebeberg auS Breslau wegen -er bekannten Diebstähle von Elfen» bahnmaterial eine nochmalige Verhandlung statt. In erster Instanz war Frtedeberg wegen gewerbSmätziger Hehlerei, schwerer Urkundenfälschung und Beamten, bestechung zu ö Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Frtedeberg legte gegen diese» Urteil Revision ein. Da» Reichsgericht wie» die Sache zur nochmaligen Verhand lung an di« Bvrinstanz zurück. DaS Gericht sprach den Angeklagten der Urkundenfälschung erneut und serster der einfachen Hehlerei schuldig und erkannte unter Ein» rechnung der bereit» rechtskräftigen Strafe auf insgesamt 6 Jahre 6 Monate Gefängnis, 8 Jahre Ehrverlust und Zu» lässigkeit von Polizeiaufsicht. Beuthen. (Priv.-Tel.) Der Verleger de» Beuthener „Katolik", NavieralSki, kaufte anch da» Blatt KorfantyS, den „Polac< sowie den Äletwitzer „GloS-Ston-ki" an, so datz fast die gesamte oberschlesische polnische Presie in seiner Hand ist. Wien. Die Mitglieder der deutschen ivolkSpartei, der deutschen Agrarpartei und der deutschen Fortschritts» Partei versammeln sich heute hier zur Vorbesprechung. Morgen sinket eine gemeinsame Sitzung statt behufs Be schlußfassung Uber die Bildung eines einheitlichen Parteiverbandes. i e n. jPriv.-Tel.) Hier fand ein deutsch-radi kaler Parteitag unter Vorsitz der Abgeordneten Wolf und Pacher statt. Es wurde die Acndcrung der Partei- brzeichnung Freialldeutsch in Dentschradtkal beschlossen, ebenso die An,Fiederung der de»tschradika.len Vereinigung an den groben deutschen Verband unter Wahrung der pro» graiginatischen Selbständigkeit. Paris. Zu der Meldung von der Land ungfran» zü fisch er Seeleute in Tetuan wird der „Agence Havas" auS Tanger mitgeteilt, datz folgendes den Tatsachen entspreche: Der Kreuzer „Jeanne d Ärc" hat auf hoher See bei Tetuan Schießübungen vorgenommen und zwar in denselben Gewässern, wo die englische Flotte von Gibraltar alljährlich gleiche Uebiingen macht. Einige Scesvldaten sind an Land gegangen, um dort eine Scheibe herzustellcn, die sie später mit ins offene Meer nahmen, wo die Schieß übungen stctttgesiinden haben. Was die Landung in Tetuan anlangt, so hat sich diese daraus beschränkt, datz drei Offi ziere dort als Touristen an Land gegangen sind. Paris. Unbekannte griffen gestern abend in Le Bourget aus der Stratze eine Gruppe junger Leute, die zu einem Iünglingsvcrein gehörten und bet denen sich auch der Vorsteher dieses Vereins, Abbe Firme, befand, mit N c v o l v c r s ch it s s e n an. Mehrere Personen, unter ihnen auch der AbbS Firme, wurden verwundet. Einer der Verwundeten ist in der Nacht seinen Ver letzungen erlegen. Die Untersuchung über de» Vorfall ist eingeleitet. A in st: iba in. Die Negierung hat den A n a r ch r st e n» Kniigref>, welcher am 26. August stattfinden sollte, unter» sagt. Ter Kongreß wird nunmehr tm Luxemburgischen ab- getzalten werden. London. (Priv.-TM Au» Newnork wird tele» graphicrt: Auf dem Passagierdampfer „Occanic" der White Star-Linie brach Feuer auS. DaS Schiff liegt an der Laiidnngsbrücke der Gesellschaft, und man ist energisch bemüht» den Brand zu löschen. Der „Oceantc" war tage lang scharf beobachtet worden, weil Streikende gedroht hatten, ihn in Brand zu stecken. London. <Priv.-Tek.) In Swatau trafen 2000 Mann auSgebildetcr chinesischer Truppen aus Canton etn. die sofort gegen die Rebellen marschieren. Die Truppen sind mit modernen Gewehren bewaffnet. DaS britische Ge schwader erhielt Befehl, sofort von Wapan nach Hongkong zurückzukehren. Der TorpsdobootSzerstörer „Taku" fuhr am Sonnabend schleunigst von Hongkong nach Pakhot zurück. Das amerikanische Pactsic-Geschwader erhielt nach einer Meldung auS Schanghai ebenfalls Befehl, sich zu kon zentrieren. London. sPriv.-Tel.) Wie jetzt ermittelt wurde, riesen die ans der Ballonfahrt verunglückten Offiziere Dorfbewohner um Hilfe an, ehe sie aus die See verschlagen wurden. Ucber dem Dorfe Winterborne- Abbas in Dorsetshirc riesen sie einem Schenkwirt, der mit mehreren Gästen vor der Türe stand» zu, das schleppende Seil sestznhaltcn, das dicht an ihnen vvrttbcrglitt. Er lief mit seinen Gästen dem Seile nach, sie konn-en es aber nicht erreichen, bemerkten jedoch, daß der Anker losgerissen war. Die Luft schisser schienen die Herrschast über den Ballon verloren zu haben, der mit großer Geschwindigkeit dahinfuhr. Von den Verunglückten fehlt noch jede Spur. Nach einer wetteren Mejdnng war bis heute früh beim Kriegsamte noch keinerlei Nachricht über das Schicksal der beiden Offiziere einge- laufen. London. AuS Washington wird gemeldet, daß die amerikanische Regierung die Mitteilung über den neuen Tarifvertrag mit Deutschland anSgegeben hat mit dem Zweck, die extremen Schntzzvllner über die Wir» lung des neuen Abkommens zu beruhigen. In dieser amt» lichen Mitteilung wird aiisgeführt, daß Amerika viel mehr Vorteile von dem neuen Vertrage gewinnt alS Deutschland. Amerikas Gewinn wird in Ziffern aus etwa 7 Millionen Dollars gerechnet, während der Gewinn Deutschland- sich aus 200 000 Dollars beschränken soll. Slagen. lPriv.-Tel.) Die Hochseeflotte hat über Skagen die Rückreise nach der Ostsee angetreten. Christkania. Die vom Storthing in Angelegenheit der Regulierung deS Mjösen-Sees eingesetzte Kommission erstattete heute Bericht, tn dem 7 Mitglieder der au» 8 Abgeordneten bestehenden Kommission die von der Regierung erteilte Konzession zur Regulierung deS Mjösen-Dre- für «ngesrtzlbch erklären. Der Rücktritt der Regierung ist bestimmmt zu erwarten, fall- das Storthing den Belicht der KommissionSmehrhett tm wesent lichen unverändert anntmmt, wa» als wahrscheinlich ange. sehen wird. Petersburg. Die Reichsduma lehnt, den Gesetz» entwurs de» Justizmlnistertuni» ab betreffend die Ver schärfung von Strafen, die auf Verherrlichung von Ver- brechen gesetzt sind, und nahm den Antrag des Unterrichts ministers an, der dahin geht, dt« Verfolgung wegen bAd geheime» Unterricht» tv Polen etniustelleu.
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