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Dresdner Nachrichten : 10.06.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190706103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19070610
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19070610
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-06
- Tag1907-06-10
- Monat1907-06
- Jahr1907
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.06.1907
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HuxsVdW: HW. MWMMW» D> ^ edmmd 'Uü.'S. dl^Ä- Ä7L »' auu- »rr. T»k4«ram«'NdreNe: «OchrHcht«» Drestze» -«»UWchöMitta«: Marienttr.«/«. Gegründet 1856 Loboek L vo. llokllokorLNton 8r. dl^>. ä. Xünigs v. tEekssn. »Hvk-vdoeolLüv No. 600. lliorslvvrtmut vrMle». silw»Iit2. Anreizen, tarik. Amiakime von »nritndlzu.o«, KI» nachnnUa,» s Ulir -viu, und NcicttaaS nur Mane»Ittake » von >> dt« '/, > Ulir Die i ipa!6,e o nind,eile «cq « Silvem ss Vl». ^annllcniiockincklk» so Vs,,: Ge ichau-llnjeM» ans der Pnvaveiu- -ieUe so Bla: die 2Iva»i,e ,»e,!e »us TerlIeile so Pi, : als «Linsriandt Livalliae Zeile von Dresdner Aus. Iraaacdcni?s Vig , von aiiswariigen l MI Sn «immer» noch s»m>- und Ariertage»: > ivainoe Giundreile sv Pi, . aus Vrivalieitk ao Pf,,, swaliige Zeile als Ein,eia»dl von Tresdnex Ausiraaacbcrn l Ml, von auswäriiüku i.so Mk. üanulieu- namriLleu Grundteile 2b Via, — Die Vreiie der Snierale lind im Morgen, und Adcndlilastc dmelben. Aus. warlige Auslrage nur gegen Bor. ausbttablun, - velegblaller tollen w Lietinige. Semlvrccher: Nr. 11 und LOS«. »»rrtellunj Lpts1v»r«rlk»u,e ». L. «Mvr, SoNlalarant, fttr»»»« »2 34. WMMinim »Ins vsbei »skr I»N1 ^ 1 I'ifNLiseke Ktr»8»o 1 "M> (»n» K kemkaräl 9 8«srtr»»»e 9. MM k!W!W- MS lNIIk Ml. 8psrislit»t: Ligen«, Lsdrllcat. I.a<;er l ln ter lt«» uiick kloxl!. k^tiinilin. devtkrt« tlsciikütioo rar vekämpkunx öos lleu8vdmipLvll8. I'luscke 2 dlarlr SO Ltoniiigv, '/erglliudun^spparat äaru 2 dllc. n«ett a«mvn« tm. 4ll«tut8« Xtvrl«^I«Lvr KöniAl. l-iofspottisks I» u LL> L N, «eo,k«»tor. Rr.ISS. Neueste Drahtberichle. Hosnachetchten. Radrennen, Deutscher Handlungsgehilfentag. ' Sport. Gerichtsverhandlungen. Briefkasten. „Fidcliu" Montag, 10. Juni 1W7. Znni. Neueste Drahtmeldungen vom 9. Zur Lage in Frankreich. Berpianan. Bor der Abfahrt zu der in Montpellier ge planten Massenkundgebung der Winzer drangen Teil nehmer an der Fahrt in den Bahnhof ein und bewarfen die Gendaunen und Kolonialtruppen mit Steinen, Die Kolonial- truppeu machten auf die Menge einen Angriss mit dem Säbel und stellte» nur mit Mühe die Ordnung wieder her, Montpellier. Heute fand hier eine Massenversammlung der unzufriedenen Weinbauern statt, bei der der Führer der Bewegung Marcelin Albert eine Ansprache hielt. Die Ver sammelten nahmen eine Resolution an, in der sie anssprechen, datz sie keine Steuern mehr zahlen und dak die Demission sämtlicher Gemeindeverwaltungen des Südens nunmehr als vollzogene Tat sache zu gelten habe. Mittags veranstalteten die Weinbauern rinen Massenumzug. Unter Trommelschlag und Hörnerklang be wegte sich der Zug durch die Straßen der Stadt, Eine zahllose Menschenmenge, di« die Strotzen einsänmte, begrüßte mit lebhaften Zurufen die Winzer und namentlich ihren Führer Mareelin Albert und di« Frauen, die in großer Zahl am Zuge teilnahmen. Montpellier. Um 8 Uhr nachmittags kam die Spitze des W i nz e rz uge s aus der ESplanadc an. Hier war eine Tribüne errichtet. Mareelin Albert, den feine Anhänger aus die Schultern hoben und ans die Tribüne trugen, hielt eine Ansprache, in der er sagte, oatz er im Namen von 800 000 Bettlern deren Klagen vorbringe, und die mit anhaltendem Beifall ausgenommen wurde. Stach ihm sprach der Maire von Narbonne Ferroul. Ter Süden, sagt« er, werde jetzt handeln, und morgen abend um 8 Uhr, wenn die Sturmglocke läute, werde er seine Schärpe der Regierung ins Gesicht schleudern. lBeisall, lebhafte Be wegung.! Darauf ries der Beigeordnete Faucillon von Careaffoue, er wolle «in Beispiel geben, und schleuderte seine Schärpe zu Boden. iAnhaltcnder Beifall.) Albert fordert« dann die Menge zum Schwure aus, dah sie einig bleibe in der Verteidigung des Weinbaues mit allen Mitteln. Die Menge leistete Folge und bereitete Albert, Ferroul und Faucillon eine stürmische Huldigung. Nach der Kundgebung begann der Zug, sich langsam aufzulösen. Trotz des groben Menschengewühls sind weitere Unfälle nicht vorgckommen. Paris. Die Zahl der Teilnehmer an der Winzer- kundaebuna in Montpellier wird auf nicht weniger als SOuOVO geschätzt. Ueber 200 Eisenbahnzüge langten seit gestern in Montpellier an. Der Bischof von Montpellier gestattete, datz die Kirchen nachts geöffnet bleiben, damit dort den Winzern Unterkunft gewährt werde. Sa i n t - E t i e n n e. Der Kultusminister Briand und der Untevstaatssekretär Dujardin-Beaumctz sind gestern hier eingetroffen, um die Regierung bei -er Ent hüllung des Denkmals für den ehemaligen Deputierten Äirodet zu vertreten. An einer Abends von den Soziali sten vor der Arbeitsbörse abgehaltencn Versammlung rich tete der Deputierte Pressensv heftige Angriffe gegen die Politik Briands. Die Menge zog dann unter Absingen der Carmagnole zu der Präfektur, wo Briand nbgesticgcn war. ES fanden zahlreiche Zusammenstöße mit der Polizei statt: gegen 1 Uhr nachts war die Ordnung wieder hergestellt. Briand empfahl, keine Strenge anzuwenden. Das Denkmal wurde heute enthüllt. Auf Anordnung Briands war kein besonderer Ordnungsüitznst eingericht.'t worden- Etwa 100 Angehörige der Partei -er unifizierten Sozialisten versuchten unter Pfeifen und Schmäl,Nike» eine Kundgebung gegen Briand zu veranstalten, diese blieb je doch wirkungslos, da der Minister von der Menge, die den Festplah erfüllte, mit lebhaften Kundgebungen der Sym pathie begrüßt wurde. Paris. In Tourcoing veranstalteten heute 2000 Katholiken vor der Kirche eine Kundgebung, um gegen das von dem sozialistischen Bürgermeister gegen die Abhaltung von Prozessionen erlassene Verbot zu protestie ren. Die Gendarmen trieben die Menge auseinander. Mehrere Personen wurden verwundet, 25 verhaftet, unter diesen et» Geistlicher. Düsseldor f. ..Heute^ nachmittags vollzog ^ . , vollzog sich der Start zu der vom niederrhelnlscven Verein für Lnftschifsahrt veranstalteten Ballon «Wettfahrt. DerZielpmikt ist den Beteiligten über lassen. doch ist. da Rord-Nord-West herrscht, bestimmt worden, datz die Landung vor Ueberschreilung der holländischen Grenze erfolgen mutz. Es starteten 12 BallonS, nämlich: Podewils, Bezold. Aber- cron. Bommer». Köln, Franken. Elberfeld, Cognac, Tschud!, Cnb- lenz. August». Ziegler. London. Der Grotzherzog von Oldenburg, vom Herzog von Connaught begleitet, wurde heute vormittag von König Eduard empfangen. Letzterer machte sodann dem Grotz- herzog einen Gegenbesuch im Schlöffe des Herzogs von Connaught Clarence Honst. London. Bei dem gestern zu Ehren des dänischen KöuigSpaareS im Buckingham-Palast stattgehabten Festmahl brachte König Eduard ei»en Triukspruch a»f die Gesundheit deS Königs und der Königin von Dänemark aus und versicherte sie deS herzlichsten Willkommen». Sie wäre» keine Jemdcn an den bri tische» Küsten. König Eduard erinnerte sodann an den freundlichen Empfang, den er da seinen verschiedene» Besuchen i» Dänemark gefunden habe. Der König von Dänemark dankte für de» herz lichen und glänzenden Empsang und fügte hinzu, die Worte deS Königs Eduard würden in Dänemark hoch ausgenommen werden. Tr benutze die Gelegenheit, den, König seinen wärmsten Dank auS- zusprechrn für die hohe Auszeichnung, die ihm mit der Ernennung wm Ehrenoberst eine» der berühmtesten Regimenter der britischen Armee zu teil geworden sei. de« Regiment», mit welchen, schon einer seiner Borfahren verbünde» gewesen wäre, und welches so tapfer Schulter an Schulter mit seinem Volke bei Blenhetm ge lochte» habe. Belgrad. Das Kabinett Pasitsch hat seine Ent lassung eiugcreicht. Sa» Francisco. Ein Missionar der auf dem Damvstr Coptic hier eingetrossen ist. berichtet nachstehende Einzelheiten über den Taifun und die Flutwelle, die i» der letzte» Hälsle des Monats März die Karolinen-Jiistln beimsuchten und die Oleai- Jnselgrnppe verwüsteten. Die Flutwelle überschwemmte das Land und begrub es unter einer Decke von Saud, der von dem Grunde des Ozeans emporgebobeu war. 1500 Mensche» verloren ihre Heim stätte, aus einer einzigen Insel ertranken 250 Personen. Der Sturm dauerte drei Tage. Alle Bäume und Sträuche, wnrden ent wurzelt oder vom Sand begraben, wo die Flntwelle über das Land ging. Hunderte retteten sich durch Schwimmen, bis das Wasser zurücktrat. Die deutschen Behörden sandte» einen Dampfer mit Vorräte» zur Ernährung der Eingeborenen, bis diese selbst wieder ernten können. OcrtlicheS und Sächsisches. — Se. Majestät der König wohnte gestern vormittag dem Gottesdienste in der Kapelle der Villa zu Wachwitz bei. Um 2 Uhr nahm Se. Majestät an der Familientafel bei Ihrer König!. Hoheit Prinzessin Mathilde teil und unternahm später mit seinen Kindern eine» Ausslng. — König Friedrich August wird demnächst den neuen sranzösische» Botschafter in Berlin, Herrn Eambon. der vor kurzem sein Amt in Berlin angerreten hat, empsangen, um dessen Be glaubigungsschreiben in Empfang zu nehmen. — Der vom Rate als Oberarzt der zweiten inneren Ab teilung des hiesige» Gtadtkrankenhauses Fricdrichstadl gewählte Dr. nied. Rostoski wurde zum außerordentlichen Professor ernamrt. — Zwecks Gmünd«««, einer neuen Ba>nk für -o« mitt- loverr und kleine« Gewerbe- und Hawdelsstar»d hatten sich am Sonnabend abend im kleinen Saale >dcs Gewerbe- Hauses etwa 60 Heroen aus der Dresdner Geschäftswelt eingofunden. Stach eingehendem Referat des Herrn Rechts anwalts Markus über die Ursachen des Zusammen-bruchs zweier Dresdner Genossenschaftsbanken in den letzten Jahren lSpar- und Vorschubbank sowie Sächs. Spar- und Credtttbank) entspann sich eine längere Aussprache darüber, ob die Gründung einer neuen Bank ans genossenschaft licher Grundlage neben den bereits bestehenden ähnlichen Instituten zweckmäßig sei. Während eine Anzahl Herren die Meinung vertraten, chaß eine derartige Bank, die selbstverständlich alle Fehler,der beiden zufammenycbroche- nen Institute, wie Hypokhekenauslcihungen und Bau- stcllcnspc'ktilation'en streng zn vermeiden habe, neben 'den schon bestehenden recht gut existcnzbcrechtigt sei, sprachen sich andere für den Anschlutz an die Vvlksbank c. G. m. H. in Dresden aus, die während ihres 60jährigen Bestehens sehr segensreich gewirkt habe. — Zu einem Resultat kam cs leider nicht, vielmehr soll nochmals eine Versammlung einbeNifc'n werden, in der passive Vorschläge gemacht und die am Sonnabend allgemein vermißte Rentabilitätsbe rechnung der zu gründenden Bank vorgclrgt werden sollen. — Aus Zwickau wird uns geschrieben: Bekanntlich ist der Sieger der zweiten Hcrkomcrkonkurrenz Rechts anwalt Dr. St vß-Zwickau von einem Mißgeschick be troffen morden. Ans dem Wege zwischen Gotha und Eise nach erlitt der vor Dr. Stütz <Nr. 188s fahrende Wagen einen Netfcndesekt, sodaß Dr. Stütz ausmcichen muhte, und zwar unter den gegebenen Verhältnissen nach rechts. Hier bei fuhr Wagen Nr. 188 ans einen Steinhaufen und er litt einen Defekt der unteren Steuerung, er mutzte in folgedessen sofort außer Konkurrenz treten. Persön lich kann Dr. Stütz für den Sieg in der Herkomerfahrt 1007 nicht mehr in Betracht kommen, da -er als Fahrer ausgeschaltet ist, wohl aber kann der Preis noch in seinen Besitz gelangen, falls nämlich sein zweiter Wagen (Nr. 189s als Sieger durchs Ziel gehen.sollte, oder falls das Los bet dem Siege eines Dritten für ihn ent scheiden sollte. — Radrennen z« Dresden. Man kann nicht behaup ten. datz über den bis jetzt im laufenden Jahre stattgefun- denen Radrennen ein besonders günstiger Stern gewaltet hätte. In Leipzig, Berlin, Erfurt, München und Plauen, Fälle anzusühren, gab cs zum Stürze: so auch gestern auf der junge, sympathische Amerikaner seines Landsmannes Walthour Paris. Curt Rosenlöcher- Bruno Salz mann-Heidelberg um Len Stadt Dresden, und zwar mit recht um nur die markanteste« ' Teil recht verhängnisvolle ( hiesigen Radrennbahn. Der Mettling, der an Stelle mit LouiS Da^rragon» Dresden und Preis der guten Aussichten, kämpfte, kam 18 Runden vor Beendigung des Rennens infolge eines Schwächeansalles in der Ziel kurve so schwer zum Sturz, datz er von hilfsbereiten Sani- tätSmannschaften sofort von der Bahn getragen werden mutzte. Die ärztliche Untersuchung ergab vorläufig einen Bruch des linken Schlüsselbeinknochens, doch besteht auch die Befürchtung, datz Mettltng noch einen Schädelbruch davongetragen hat. Der Verletzte wurde in das Iohannstädter Krankenhaus überführt. — Doch zu den Rennen selbst. Der Tag gehörte ausschließlich den Motoren. Ausgcsahren wurden zwei Dauerfahren mit Motorführung für die Klasse 6 über 20 bezw. 80 Kilometer und das Dauerrennen über 100 Kt l.o mcter um den Preis derStadt Dresden, sowie ein Stratzenmotor-Rennen über 10 Kilo meter. In den beiden kleinen Rennen der Klasse 6 stellten sich dem Starter Brcmbach - Leipzig, Gliedcrmann- Berlin, S ch u l z e - Dresden und R e i m a n n - Dresden. Beiden Rennen wurde aber herzlich wenig Interesse enl- gegcngebracht, da die Besetzung bis auf Schulze und Rci- mann keine besonders gute war. Unsere Dresdner Lands leute gewannen denn auch wie sic wollten. Das 20 Kilo meter-Fahren, 4 Preise s >50, ION, 85 und 75 Mark, machte R e iman n in 17 Min. 52^ Sek.. Zweiter wurde Schulze Runde, Dritter Brembach 4 Runden und Vierter Glic- dermaun 10 Runden zurück. Im 30 Kilometer-Fahren. 4 Preise L 250, 200, 150 und 125 Mark, sicherte sich Schulze den ersten Platz in 27 Min. 10 Sek. Als Zweiter folgte Reimanu mit 1 Runde, als Dritter Brembach mit 14 Run den und als Letzter wieder Gliedcrmann mit 29 Runden Abstand. Das Stratzenmotor-Fahren gewann Mau- Dresden in 8 Min. 27V- Sek. aus einem F. N.-Rad. Alle drei Rennen gestalteten sich, wie gesagt, recht uninteressant. Um so spannendere Momente gab es dafür aber in dem 100 Kilometer-Rennen um den Preis der Stadt Dresden. 4 Preise L 2500, 2000, 1500 und 1000 Mark. Die Anschlüsse wurden von den vier Fahrern in der Reihen folge Salzmann, Darragon, Mettltng, Rosenlöchcr ge wonnen. Darragon hatte die Führung und legte fogleich ein so äußerst scharfes Tempo vor, datz er bereits in der 9. Runde an Rosenlöchcr voriibcrziehen konnte. Aber auch Salzmann, der an zweiter Stelle lag, kam gut in Schwung und rückte dem Franzosen scharf auf den Leib, um ihn in der 27. Runde endlich aus den zweiten Platz zu verweisen. Zwischen beiden entspann sich nunmehr ein hartnäckiger Kampf um die Führung, der schließlich auch in der 69. Runde mit dem Siege Darragons endigte, da der kleine schneidige Heidelberger infolge Raddcfektcs von seinem Schrittmacher abgehenmußte. EheErsatz herbeigeichasst war und Salzmann wieder in Schwung kam, sind 6 Runden und auch die zweite Position an Mettling verloren. Letzterer versuchte nun mehr mit aller Kraft, die Führung an sich zu bringen. Ein Motorschaden, der den führenden Darragvn in der 117. Runde zwang, von seinem Schrittmacher abzugehcn, sicherte endlich dem Amerikaner den ersten Platz, den dieser auch bis zu seinem in der 232. Runde erfolgten Sturz erfolg reich behaupten konnte, da seine gefährlichsten Gegner Darragon und Salzmann — Rosenlöchcr kam während des ganzen Rennens überhaupt nicht recht in Schwung — wie derholt unter Maschinen- und Motorschäden zu leiden hatten. Nachdem Mettling ausgeschieden war. übernahm Salzmann wieder die Führung und fuhr das Rennen ohne weiteren Zwischenfall in 1 Stunde 20 Min. ^ Sek. nach Hause. Den zweiten Preis holte sich Darragon (2 Runden zurücks und der dritte Preis fiel Rosenlöcher zu (28 Run den zurück). Herr Stadtrat Ahlhelm überreichte unter ehrenden Worten dem Sieger den mit einer grotzen Schleife in den Stadtfarben geschmückten mächtigen Lorbeerkranz. Unter brausenden Zurusen der recht zahlreich erschienenen Zuschauer — etwa 10 000 Personen — fuhr hierauf Salz mann seine Ehrenrunde. Für die musikalische Unterhal tung während der Rennen sorgte Herr Stabstrompcter Stock mit seiner Gardcrciterkavelle. — Der 10. Deutsche Handlungögchilsentag nahm am Scnnabend abend mit folgenden Verhandlungsgegen ständen seinen Fortgang. Ueber „Kaufmanns- ge richte" sprach zunächst Eugen C l a u tz- Billwärder. Der angenommenen Resolution ist zu entnehmen, datz der Handlungsgchilsentag den lückenlosen Ausbau des Netzes der Kausmannsgerichte über das ganze Reich für dringend erforderlich, dagegen ein Bedürfnis für die Errichtung eines Rcichs-Kaufmannsgerichtes nicht für vorliegend halte. — Ueber „U n te r r i ch t s w c s e n" berichtete A. Zimmer mann - Bergedorf. — Weiter sprach Richard >v. Petn - Altona über „Handelsinf Vektoren". Rach der an genommenen Resolution hält der Hanblungsgehilfentag au der Notwendigkeit der Einrichtung einer HandclsauffichtS- behördc nach dem Borbilde der bewährten Gemerbeaussicht fest. — Damit schlossen die Verhandlungen -es Sonn abends. — Die Leitung des sich anschließenden Kom merses übernahm Stadtverordneter Christoph- Dresden. Den Hauptteil deS Kommerses bildete ein um fangreiches, gut gewähltes Konzert der Gardcretter-Kapelle unter der Leitung Stocks. Nach einem kurzen BegrüßungS- wort des Leiters und gemeinsamem Gesänge bot unser sächsischer Dialektdichtcr Georg Zimmermann einige feiner prächtigen Dichtungen. Schon die neu entstandene „Erholungspause" brachte vollen Erfolg, der bei der Dich tung „Us der Eisenbahn" noch stieg. Mit der Humoreske „D'r gescheite Gastwirtsbudel" erlangte er so stürmischen Applaus, daß er sich zu einer Zugabe, „Ich nich!", verstehen mutzte. Friedrich F ra h m - Leipzig brachte einen be geistert ausgcnommcncn Hcil-Rus auf den Verband ans. DaS Vereinsmitglied W nrzner bot daraus einen an sprechenden Gcsangsvortrag. Georg Zimmermann erntete auch mit weiteren Gedichten lebhaften Beifall. Die Gardc- reitcr-Kapelle hatte zum Schluß noch einen Sonderersolg. Nach zwei von ihr vom Podium statt von der Orchester- galcrie gespielten Parademärschen mutzte sic auf lebhafte» Verlangen noch mehrere Nummern zugeben und hatte namentlich nach der „Paradepoft" und dem neuen Parade marsch ungeheuren Applaus. — Am Sonntag Morgen wurde, nachdem eine Deputation am Bismarck-Denk mal einen Kranz nicdcrgelegt, die Hauptversamm lung fortgesetzt. Die Versammlung war ebenso wie -er Kommers von etwa 2000 Personen besucht. Auch sic legte Zeugnis ab von der i m p o n i e r e n d e n B ege i ste r u ng der Handlungsgehilfen für ihre Sache und die trefflich« Disziplin, die auch diese Veranstaltung beherrschte, dokumentierte die vortreffliche hiesige Organisation, die unter dem Vorsitz des Stadtverord- ncteu EhristopH im Stile eines groben Geschäft», rs,vis>mis Drbsvmrsl:! AM" krLMLMl» Supp«»! * ksdrül Lsävbvil 1/8.
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