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Dresdner Nachrichten : 16.07.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190707167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19070716
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19070716
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-07
- Tag1907-07-16
- Monat1907-07
- Jahr1907
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.07.1907
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vüu - St« Ware» et »fach, aber eltziaut gekletdet., »Mutter «mß Tochter!" kou sta rrte Aarl Sel» nach einem flüchtigen Blick auf dt, beiden. »Oder ältere uu» tüogere Schwester! Jedeufall» sehr nad« verwandt!" Al» er vorbei war. fühlte er instinktiv, daß jene ihm nachblickten, und so sichte er in eiuiger Entfernung von ihnen Halt und sab sich, scheinbar da» Wasser betrachtend, um. Richtig, da standen sie, und auS dem lebhaften, wenn auch für ihn unhürbaren Gespräch schloß Kapttänleutnant Feld, daß sie sich über seine Person unterhielten. Vergebens suchte er aber nach einer Ursache, durch welche er das Interesse der Damen erregt haben könnte, denn persönliche Eitel» keit lag ihm vollkommen fern. Vergebens forschte er auch in seinem Gedächtnis, ob und wo er den beiden schon mal im Leben begegnet wäre, aber er konnte sich durchaus nicht daraus besinnen. Sie waren ihm völlig fremd. Al» der berühmte Sand-Leuchtturm in Sicht kam, ging FelS auf die Kom mandobrücke. wozu ihm als Seeossizier der Hutritt von dem Führer des Dempfer» Kapitän Hansen bereitwillig gestattet war, und blieb so lange oben, bis es Heit war, sich zum Essen zurecht zu machen. Im groben Speisesaal wies ihm der Obersteward seinen Platz unweit des Kapitäns an der Haupttafel an, und als er sich nach einem flüchtigen Rundblick im Saal setzte, fand er sich den beiden Damen gegenüber, von denen die Aeltere ihn mit leisem, kaum merkbarem Kopf- ueigen begrüßte, ivaS er mit einer Verbeugung erwiderte. Bei seinem etwas erstaunten Blick überzog ein leichtes Erröten das Gesicht der Jüngeren, und Karl Fels machte die Entdeckung, daß sie ausfallend hübsch war. Besonders frappierte ihn das Helle Blau der Augen in dem von fast schwarzem Haar umrahmten, brünetten Gesicht Aber auch das Haar selbst erregte seine Aufmerksamkeit und Bewunderung, da es, ganz unmodern, in zwei dicken Zöpfen zu einer Krone auf gesteckt war. Nach einigen verstohlenen, vergleichenden Blicken kam Karl Fels aber doch zu der Ueberzeugung, daß er Mutter und Tochter vor sich habe, und da mit stimmt« auch daS Verhalten der beiden zueinander. Während die übrige Tischgesellschaft sich größtenteils schweigend verhielt, unterhielt sich Fels mit Kapitän Hansen über allerlei Seemannsangelegenheiten und kümmerte sich um sein Gegenüber fast gar nicht mehr. Mehr Aufmerksam keit widmete er dagegen den vortrefflichen Speisen und aß mit echtem, gesundem Seemannshunger. Dann stieg er nach Beendigung der Mahlzeit aus Deck, um eine Zigarre zu rauchen. Behaglich blies er den Rauch von sich und gelangte zu der Ueberzeugung, daß solche Hahrt auf einem Llonddampfer etwas recht An genehmes sei. „Entschuldigen »sie, daß ich Sie anrede," sprach da eine Stimme neben ihm. «Sind Sie nicht Leutnant Fels von der deutschen Marine?" Der Angesprochene richtete sich aus und sah die ältere der beiden Damen neben sich stehen. „Kapttänleutnant Fels!" stellte er sich vor, seine Reisemütze lüftend. „Mit wem habe ich die Ehre!" Ohne Liese Frage zu beantworten, fuhr die Dame fort: „Waren Sie nicht vor mehreren Jahren schon einmal in Australien. Herr Kapitänleutnant, und haben Sie nicht dort einen Herrn Hendebringk kennen gelernt?" „Allerdings, gnädig« Frau!" entgegnete Karl Fels sehr erstaunt. „Das war vor — vor sieben oder acht Jahren, und der Name Hydebrinak ist mir noch in sehr angenehmer Erinnerung, aber —" „Ich bin Frau Hendebringk," wurde er unterbrochen, „und dies ist hier meine Tochter Marie-Magdalen!" „Ah. gnädige Frau, gtzädigeS Fräulein, daS ist mir sehr angenehm. Sie kennen zu lernen!" rief Kapitänleut nant FelS erfreut. „Im Hause Ihres Mannes habe ich damals äußerst vergnügte und nette Stunden verlebt! Es war eine ganz reizende Zeit auf — auf — wie heißt doch gleich Ihre Besitzung?" „MagdalenS-Hof!" warf Frau Hendebringk lächeln- ein. cvL »Iiatürlich. Magdalens-Hof!" ries Fels. „Wie dumm, daß mir das bei Ihrem Kamen nicht gleich einfiel, gnädiges Fräulein! Aber Sie beide waren " v.^^isi, und ich hatte nicht das Vergnügen, Sie kennen zu lernen!" „Nein. wtr waren zu jener Zeit in Deutschland bei meinen Verwandten, von wo wir auch jetzt kommen!" versetzte Frau Hendebringk. „Mein Mann hat uns damals sehr vre! von den liebenswürdigen deutschen Seeoffizieren und beson ders von Ihnen erzählt, Herr FelS! Ihre Photographie, die Sie ihm geschenkt haben, steht noch immer aus seinem Schreibtisch —" „Zu viel Ehre!" meinte Fels bescheiden. „Und mein Mann sagt noch oft: „Das war ein wirklich feiner, netter Menjch, den ich gern mal wieder hier haben mochte!" „Aber, gnädige Frau, Sie beschämen mich!" wehrte der so Gelobte ab. doch rau Heydebringk ließ sich nicht aushalten, sondern fuhr fort: „Bor allen singe» haben Sie meinem Manu, der ein grober Sportliebhaber war. sehr Lurch Ahr« Reit. uud SchteßküNft und durch Ihre große Körverstärke imponiert. »DaS t» «t» junger Riefe!" jagt« er oft. und al» ich Häven von einem der Herren hörte, daß er Eie so anredete, wurde t iW« ent« bet der »«»retf« t» Breme». so anredete, wurde tch aufmerksam ist! Ihr Gesicht war «tr schon bekannt ie hätte ich Sie doch nicht ohne wettere» t solch stattlichen Bart, sahen auch nicht "" ^ ^art O ' WWW Wanadige Frau!" lackt« Karl Fell. »Damals war ich et» junger Leutnant, den dte Gorgen und Mühsal« de» Dienste» D und -acht« gleich, ob da» wohl derse vorgekowmen. aber nach der Vhotograr erkannt. Damal» trugen Gt, «och ni so ernst au»!" »Nun. da» ist kein Wunder. L «roch nicht arg drückten, der im Gegenteil die Welt al» große» VergnügunaSlokal betrachtete und in Magdalens-Hos eine der vergnügtesten Stationen fand! Aber tch muß für meine Vergeblichkeit und Kurzsichtigkeit um Entschuldigung bitte«, »ab ich Die beide nicht wieder erkannt habe, denn Ihr« Bilder habe ich oft ge- e»ug gesehen, und jetzt ist «» mir et» Rätsel, daß ich Sie vor alle» Dingen nicht erkannte, denn Sie sind völlig unverändert! Ihr Fräulein Tochter freilich —" „O. da» glaube ich wohl!" mischte sich nun auch die jüngere Dame in» Gespräch. „Papa behauptete damal» immer, mein Bild und da» von «iner Bohnen stange wären gar nicht voneinander zu unterscheiden!" „Aber nein! Den Aus- druck habe ich wahrhaftig nie von ihm gehört!" protestierte Karl Fel» lebhaft, und al» er die schlanke, kräftige Gestalt de» jungen Mädchen» mit einem rasch prüfenden Blick Uberslog, dachte er bet sich: »Jedenfalls hat sich dte Stange dann samos entwickelt." Marie-Magdalen aber rief lachend: „Doch, doch! DaS wollen Sie jetzt nur nicht etngestehen. Papa batte allerhand solche schönen Bezeichnungen sür mich, doch mit Vorliebe sagte er Staken oder Stange zu mir! Nur wenn tch ln irgend einem Eukalyptus sah, rief er: „Affe, komm' herunterk"" »Aber. Marie-Magdalen!" schalt die Mutter. „Wenn da» ein Fremder hört!" „Wir sind ja allein!" entgegnete Marie-Magdalen jedoch gleichmütig. »Und außer dem, waS schadet'»! Jetzt heiße ich ja doch nicht mehr so. Leider!" setzte sie mit einem kleinen Seufzer ^inzu. „Wieso leider?" fragte Fels belustigt, dem die heitere, ungezwungene Art des jungen Mädchens ausnehmend gefiel. „Weil tch nicht mehr in die Bäume klettern darf." versetzte Marie-Magdalen und zog die Mundwinkel ein ganz wenig nach unten. „Aber reiten darf ich." fuhr sie leb haft fort. „Reiten, so viel und so oft ich will. Das ist da- schönste Vergnüge», das ich kenne. Ich könnte den ganzen Tag auf dem Pferde sitzen, und je wilder «s ist. um so lieber reite ich. Ich reite alle jungen Pferde von Papa. Manchmal heimlich, wenn er S noch gar nicht erlauben will, und das ist dann Las aller- schönste, solch junge» feuriges Tier zu bändigen, das seinen Kops «ichl beugen will und nicht so gehen, wie eS soll. Ach!" Bei den letzten Worten reckte sie ihre Gestalt und streckte die Arme vor. al» ob sie die Zügel in der Hand hätte. „Sie reiten doch auch?" wandte sie sich dann an FelS, der sie mit immer größerem Bergnügen betrachtete. „Gewiß!" antwor- tete der Gefragte. „Dann reiten wir zusammen aus, wenn Sie zu uns kommen," jubelte Marie-Magdalen. „Jeden Tag, und Sie müssen recht lange bleiben!" ^Aber Marie-Magdalen! Wie kannst Du unr!" verwies sie die Mutter. „Wir wissen doch gar nicht, ob der Herr Kapitänleutnant nach Australien kommt, und ob er dann noch Lust bat. uns zu besuchen!" „Das ist doch selbstverständlich, gnä- dige Frau!" beeilte sich Karl Fels zu versichern. „Ich bin als erster Offizier aut den „Pinguin" kommandiert und werde Sie mit dem größten Vergnügen be- suchen, wenn wtr nach Sydney kommen." »Da» ist herrlich!" jubelte Marie-Magdalen und streckte ihm beide Hände entgegen. „Dann habe ich doch wieder einen Kavalier als Begleitung. Papa reitet nämlich nicht mehr viel, weil er nie Zeit hat. wie er sagt, aber ich glaube, mein lieber Pa ist ein bißchen zu bequem geworden und fährt lieber. Und Mama —" „Kann es mit Dir nicht aufnehinen." fiel Frau Heydebringk ein. „Für das Jagen über Stock und Stein bin ich zu alt —" „Sie scherzen, gnädige Krau." unterbrach sie Fels. Offen gestanden, ich war anfangs im Zweifel, ob ich nicht die ältere und jüngere Schwester in Ihnen beiden zu suchen hätte." ^Schmeichler" drohte Frau Heydebringk mit dem Finger. „Nein, wirklich." sprach sie weiter, „meine Tochter treibt es ein bißchen zu arg. Aber es ist schließlich das einzige Vergnügen, was sie hat. »ud da lassen wir cs ihr. Sie ist ja von Kind», heit an sozusagen unter Pferde» ausgewachsen und bändigt jedes Tier. BiS setzt ist es ja auch noch immer glücklich abgelausen." „Also reiten wir zusammen." rief Karl Fels, dem jungen Mädchen die Hand bietend, in die es kräftig einschlug. „Und je toller, je besser." „Abgemacht," lachte Marie-Magdalen. «Und recht bald!" „Sobald wtr da sind." entgegnete FelS. „Wie gedenken Sie ,u reisen, gnädige Frgu?" iSorisetzun, folgt.» von VV^I3SVVak^N ONO vva5cßE. NacNSILN^NOL, IZLZONV^Z PKLISWLKH posun. an OLN MaSSoLV^NOLN ffavklttpl.K72LN DLL Ll.sass LinQLKauffi. SIND ln OLN scnaofLnsiLkn am al.imaktti UNO au50L3Hl.l.i. MLILki Mk —.42, —.48, —.so, —.SS, —.58, —.so, —.62, —.65, —.68, —.70, —.72, —.75, —.so, —.85. 84 cm breit .... Mk 65, .75, .60, —.00, 1.10, 1.20, 1.30, 1.50, 1.80, 2.20. ' IM cm breit IM. I.-. I.r«. I.R». 1.70.1.so. r.-. r.ro. r.«o. z.ro. l P0SHIK Skkrcl-lOtti' OIKV PIQGL MLILK Mk .... —.56, —.60, —.65, —.68, —.70, —.80, .90, 1. , 1.20, 1.35, 1.5Ü, 1.60. k-LKNLK: l POSTOIsi lVUT kNSS^. ansrarr »k. r.rs i-on «M. >.w. /Xltmarkt.
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