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Dresdner Nachrichten : 29.07.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190707295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19070729
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19070729
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-07
- Tag1907-07-29
- Monat1907-07
- Jahr1907
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.07.1907
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Anzeigen-tack. di»»»,«, b,, «ad trad« « Vs« R»k«»d>, -Zlbk nur Manen« Ainiadm, von «LmlUa,» s kmenaar nur 4 » bid i llbr Kie l lvaina« Krund-eUr tcq » Silbein iS Wa,. ftamilicimachrickle« ro Ps,.i <8e- MMsaninaell auf der VnvaKeite tzril» u» Ps, : Ke sipaitiae Zeile als Pinaei^udt 'Au «uä«.eeü !ter»a,rn: NvalNqeGrundtelle N > -ui Pnvaljeüe « M.. -.alliae Zeile als Sinaeiandt von Dresdner Äuilraaaebern I Mi, von auSwärttaen ,.-x> Ml . ga»iilie>n nachnchle» Gnu,d,eile 2s Pia - Die Treue der Anieraie lind un Moraen- und Abendplatte dieielden Stti». wärttge Sluslräae nur aeaen Vor- <USi»tMlUM - Beleublätlcr tollen ro Pleiuuue. Lernsprecher: Nr. U und LVSL » dvobit« suirolobnung Nie Lsetoniekliiuoli« —— > H H ö«e I». Intsenntlonalsn L»etonb»u-su»»t«Ilunii vesrclrn 1907 H ^ kkeinkisrilt lmapolt, l d kvinkaräl g 8eertes3LL 9. U H MM klMim- M tmle Mi.! 8pvrislität: eigens, fabeilcat. rvln«1«v Tll« ketten na«I Itlnxe. 5 lÜ2kIl8l8 öällLtz t leabrilcslo: Sls/enger, zxros, Oussoz-, 8xkes, Lksss, ssgues ele. 8 l ki-liu«,-ktiWv 72 >> TUs-'i 11^-, ttoflivfsi-snl. i' LlutrviniLuuU >»> v. k.-k. 9242b, rmxanolime«, prltrwoo Zliknkr- 8 A>A> ruittsl. di»r oebt mit Keimt/marke „Kutter ^ M Znnu". Lickst l Llk. Lrbltltliek in ösn mswtoa Könis!. i-iofspollisks irItL84»Lan» Oeavtzentov, uuck I»IQLIVIDT. Neueste Diahtbrrichle. Verband konditionierender Apotheker, Vogelwiese, Deutsche Turnerschaft, Vplljjll. Gerichtsverhandlungen. Sport. Briefkasten. ! Mm,tag, 29. Juli 1997. Neueste Drahtmeldungen vom 28. Juli. ,Vll. Deutsches Längcrbundcsfcst. Breslau. Das 7. Deutsche Sängerbundes, fest wurde am Sonnabend abend 9 M,r durch den Fürsten Hatzseldt als Vertreter des Kaisers eröffnet. Voraus ging ein Vortrag der „Eurya>ithe"-Lnvertüre und ein von 2000 schlesischen Sängern vvrgetragenes Begrütznngslied mit dem Titel „Lied an deutsche Sänger", gedichtet von Felix Dahn, komponiert vom Breslauer Dvmkapellmeisier F-ilke. F ü r st Hatzseldt führte in einer Ansprache aus, der .Kaiser habe ihn bcanstragt, den 'deutschen, in Breslau versammelten Sängern seine Grütze zu entbieten: der Kaiser habe stets ein grobes Interesse an den Bestrebungen des Deutschen Sängerbundes genommen und freue sich, datz das Volkslied durch ihn gefördert werde. Hierauf bcgrllhte Oberbürger meister Bender die Sänger und hieß sie herzlich will kommen. Der Vorsitzende des geschäftsführcnden Aus schusses des Deutschen Sängerbundes, Professor Geller- Lctpzig, brachte hieraus ein stürmisch aufgenommcnes Hoch auf den Kaiser aus, worauf von den anwesenden 15 000 Sängern und den Zuhörern die Nationalhymne gesungen wurde. Aus Vorschlag des Professors Geller wurde an den Kaiser ein Huldigungstelegrannn abgesandt. Schlietzlich brachte der Vorsitzende des Schlesischen Sängerbundes, Kaufmann und Stadtverordneter Bitler, ein Hoch ans die versammelten Sänger aus. Es folgten Vorträge ein zelner Vereine, die stürmischen Beifall fanden. Nach Nc- endipung des BegrützungSabends begann auf dem Fest platze ein reges Leben, das bis in die späten Nachtstunden anhiclt. — Der F e st z u g am Sonntag nahm einen glän zenden Verlaus. Der Vvrbeizug dauerte gegen drei Stun den. Das Wetter war zwar trübe, doch angenehm. Uebcrall wurden den Gästen begeisterte Ovationen dargebracht. Eine vieltausendköpfige Menge säumte die Feststratzcn ein. Ter »sestzug stellte eine Verherrlichung des Liedes dar. Den Anfang des Zuges bildeten Magistratsausrcuter. denen die Wagen mit der Leitung des engeren Ausschusses folgten. Tann folgte der Bundesbannerwagcn mit der Wratislavia. Ten Schlutz des Zuges bildete eine Sennhütte, darstellend die Simony-Hütte bei Graz, ans der lustige „Dirndl" und „Buas" sich tummelten. Als der Zug gegen 7 Uhr auf dem Festplatze angelanqt war, wurden die Fahnen auf die Galerie der Festhalle gebracht, von der sie bis zum Schlüsse des Festes herabwehen. Als der Zug vor dem Nathause anlangte, hielt der Grazer Delegierte, Landgerichtsrat Ritter Viktor v. Schmeidel, eine Ansprache an den Oberbürgermeister, in der er auf die Freundschaft hinwies, die zwischen Deutschland und Oesterreich bestände. Die Deutschen könnten versichert sein, datz, wenn cs not täte, der Ocsterreicher stets für sic eintreten werde. Er er innerte ferner an die Zeit von 1800 bis 1818, wo die RreS- lauer ihren Ruf als treue Patrioten so hervorragend be währt hätten, und an den Aufruf des Königs an sein Volk. In jener Zeit sei das deutsche Lied entstanden, mit dem daS deutsche Volk aufs innigste verknüpft sei. Redner über gab hieraus das Banner, das die Stadt der grünen Steier mark 5 Jahre lang gehegt habe, in die Obhut des Ober bürgermeisters und schlotz mit einem Hoch aus die Feststadt. Ter Oberbürgermeister Dr. Bender dankte mit kurzen Worten und schlotz mit einem Hoch auf die deutschen Sän ger. das freudigen Widerhall fand. Hieraus wurde das Banner von der Tochter des Vorsitzenden des Schlesischen Sängerbundes, Fräulein Bitler, mit einem Fahnenbande geschmückt. Der Vorsitzende des Deutschen Sängerbundes, Professor Gellcr-Leipzig, dankte hieraus mit kurzen Worten. Zur Lage in Frankreich. Paris. In den weinbautreibenden Departements des Südens war die Beteiligung am Sonntag an den Er neuerungswahlen zu den Gencralräten wenig zahl reich. In mehrere» Gemeinden in der Gegend von Veziers, Perpignan und Narbonne konnten die Wahlburoaus nicht gebildet werden: in vielen anderen Gemeinden wurden die Wahllokale geöffnet, cs erschien aber kein Wähler. Parts. Gegenüber den Berichten einzelner Zeitun gen über einen Zwischenfall beim 53. Regiment in Perpignan stellt die „Agence Havas" folgendes fest: Die Zurückbehaltung der Garnison von Perpignan ries leichte Unzufriedenheit hervor, infolge deren ein Hornist die Sol daten zusammenblies. Fvuriere einer Kompagnie gingen auf den Hof und versuchten, einzelne Kameraden nach Tar- bcs, ihrer alten Garnison, zu locken. Der Offizier vom Dienst stellte aber sofort ohne Schwierigkeit die Ordnung wieder her. — Der Kriegsminister Picquart gab dem Gene ral Rertrand den Auftrag, eine Untersuchung über den Zwischenfall anzustcllc». Ebenso wurde auch eine Unter suchung cingclcitet über die Ursache von Zwischenfällen in Chalons, an denen sich Offiziere des 151. Regiments be teiligt haben sollen. Kricgsministcr Piequart glaubt nicht, datz cs sich um eine gemeinsame politische Kundgebung han delt. doch soll ein Offizier des 151. Regiments eine unan gemessene Haltung eingenommen haben. Wenn die ange- stcllten Ermittlungen dies bestätigen, wird gegen den be treffenden Offizier disziplinarisch vorgegangen werden. Znr Lage tn Korea. Söul. Im ganzen Lande sind längs der Eisenbahnen Wachen ausgestellt worden. In allen Teilen von Söul patrouillieren Truppen. Unter den koreanischen Soldaten sind Unruhen vorgekommcn. Polizeibeamte wurden wieder angegriffen und sieben japanische Wohnhäuser zer stört. Sechs Japaner wurden verletzt und eine Anzahl andere genötigt, in Booten Zuflucht zu suchen. New york. Einem Telegramm aus Söul zufolge hat Marguis Ito in einer Unterredung mit einem Ver treter der „Associated Prctz" erklärt, daS japanisch- koreanische Abkommen sichere die gem.'insame Wohlfahrt beider Länder. Korea sei jetzt ruhig. Spater werde eine starke japanische Besatzung nötig sein, um einer Gefahr durch koreanische Truppen vvrzubevg.'n Japan befinde sich jetzt in einer leitenden Stellung, es müsse aber langsam und beständig vorgcchen. Das Abkommen habe zuerst Anklagen veranlatzt, datz Japan Korea allmäylich zu annektieren beabsichtige: man beginne aber eiazusehen, datz er in erster Linie im Interesse der Koreaner, nächst dem Interesse der Japaner, handle. Bergen. Der Kaiser machte am Sonnabend der Kaiserin Eugenie einen mehrstündigen Besuch aus ihrer Jacht „Thistle". Swinem linde. Der neue Schnelldampfer „Kronprinzessin C e c t l i e" des Norddeutschen Lloyd hat am Sonntag früh seine Probefahrt von hier aus an getreten. Hamburg. Der neuernannte Gouverneur von Deutsch-Südwestasrika v. Schuck mann hat heute früh mit dem Dampfer „Windhuk" der Hamburg-Amcrika- Linie die Ausreise nach Swakvpmund angetreten: in seiner Begleitung befinden sich seine Gemahlin, sowie seine zwei Töchter. Ischl. Der österreichische Ministerpräsident Freiherr v. Beck und der ungarische Ministerpräsident Dr. Wekerle sind heute früh hier cingctrvfscn. Frcih.-rr v. Beck hatte eine zweistündige Audienz bei dem Kaiser und ist nachmittags wieder abgereist. Dr. Wckerle wird inprgen vom Kaiser empfangen werden. Bozen. 33 deutsche Touristen, unter ihnen 5 Damen und 0 Reichsdeutsche, die einen gemeinsamen Ausflug in die deutsche Sprachinsel in Welschtirol unter nahmen, wurden von mehreren hundert Irre den kt st en angegriffen. 17 Männer erlitten Verletzun gen, Damen wurden angespien. Ein alter Herr aus Ber lin, der wegen Müdigkeit auf einem Maultier ritt, wurde von diesem herabgerissen und blutig geschlagen. Alle Fenster des Eisenbahnzuges, in den sich die Angegriffenen flüchteten, wurden von den Irredcntisten durch Stcin- wllrsc und Revolvcrschüsse zertrümmert. Paris. Das Kolonialministcrium erhielt die Nach richt, datz der Hauptmann Bourdcaux, der Befehlshaber des Kreises von Kanem am Tschadsee, im Monat März nach längerem Kamps die befestigte Ortschaft Aingalala, Hauptstützpunkt des Widerstandes des Senu-Stammcs von Borku, besetzt habe. Der Häuptling des Stammes wurde getötet. Aus französischer Seite wurden sechs eingeborene Schützen gelötet. Neun Mann wurden verwundet, darunter ein europäischer Unteroffizier. Madrid. Der Senat hat die Zuckergcsetzvor- läge angenommen. Madrid. Der Hauptmann Kindelan, der mit dem Ballon „Maria Theresa" in Valencia ausgcsticgcn und nach dem Meere verschlagen worden war, berichtet dem Madrider Aeroklub über seine Auffindung folgendes: In der Nacht nach seinem Aufstieg flog der Ballon über dem mittelländischen Meere. Um V»7 Uhr morgens sich tete Kindclan das Schiss „Goya", das auf seine Hilferufe den Ballon zu erreichen suchte. Doch waren alle Bemühun gen vergeblich. Der Ballon wurde sodann nach den Bale aren und dem Löwcngols, und um die Mittagszeit wieder nach dem Süden getrieben. Infolge des Gasverlustes sank der Ballon, sodatz er die Mecresslächc berührte. In dieser gefährlichen Lage blieb Kindelan bis Uhr abends. Der Ballon wurde immer flacher, sodatz Kindelan beschlotz, den Korb zu verlassen. Er legte den Rettungsgürtel an und sprang ins Wasser. Nachdem er fast drei Stunden ge schwommen war, wurde er von dem englischen Dampfer „Wcstpoint", der zu seiner Rettung ausgcschickt worden war, erblickt und vollständig erschöpft an Bord gehoben. Auch der Ballon wurde von der „Äestvoint" aufgcfunden. Die Preisrichter der Ballonwettsahrt beschlossen, Kindelan den erste» Preis zukommen zu lassen. Brüssel. Wie die „Agence Havas-Reuter" versichert, hätte Rußland die Absicht kundgegeben, der Internationalen Zuckerkonvcntion bcizutreten. Petersburg. Im Ministerium des Aeußern sind heute der Handels- und Schissahrtsvertrag, sowie dieFischereikonvention mit Japan, die beide aus Grund der Artikel 11 und 12 des Friedensvertrages von Ports mouth abgeschlossen sind, unterzeichnet worden. Beide Vcr- tragsinstrumente werden nach dem Austausch der Ratifika tionen, der demnächst erfolgen soll, veröffentlicht werden. Brestowatz ISerbien). Während eines Morgcnrittes des Königs Peter glitt das Pserb bei dem Passieren einer Brücke aus und stürzte. Der König wurde im Gesicht leicht verletzt, kehrte aber zu Pferde ins Schloß zurück. Sein Befinden ist befriedigend. Ncwyork. Nach einem Telegramm aus Rio de Ja neiro ist tn einer der argentinischen Provinzen an der brasilianischen Grenze eine revolutionäre Be wegung auSgebrochen. Die brasilianische Negierung hat Truppen an die Grenze gesandt, um einen Bruch der Neutralität zu verhindern. Auburn sStaat Ncmyorkj. Aus dem Eayugasee ist am Sonnabend der Dampfer „F r o n t e n a c" ver brannt. Bon fünfzig Passagieren sind neun ertrunken. Mehrere trugen Verletzungen davon. Tanger. 'Nach einer bisher noch nicht bestätigten Nachricht von Eingeborenen ist die Mahalla unter dem Befehl von Buchta ben Bagdads von Anhängern Raisulis in der Nähe von Elkmes angegriffen worden. Das Resul tat des Kampfes ist noch »ichi bekannt. Tanger. Tie Gerüchte von einem zwischen der Mghnlla und den feindlichen Stämmen stattgchabte Kampf sind richtig. Der Kriegsminister Gebbas hat die Nach richt erhalten, datz die Mahalla Gefangene machte und der Feind beträchtliche Verluste erlitt. Doch hat man weder von Naisuli noch von Maclean irgend eine Nachricht. Dresdner Preßhefen- und Kornspiritut-Fabrik < so »st I. L. Vrai» sch >. Obgleich die hoben Getreidepreise sich ün ab- gelausenen Geschäftsjahre recht ünangenebm fühlbar machten, ist die Per- wallnng in der Lage, eine Dividende von 127» gegen 1Ü7» im Vorjahr« bei reichlichen Abschreibungen in Vorschlag zu bringen. Zu dem b«- srtedigendeu Resultate trugen die verschiedenen BelriebSverbesserungen und ein durch GrundituckSverkaus erzielter Sonderbuchgewinn, welcher zu Extra- abschreibungen Verwendung fand, bei. Die Generalversammlung findet gcgs» Mille September statt. OertlicheS und Sächsisches. — Am Sonnabend ist hier die P r i n z es s i n vonWales eingetrofscn, um ihre Taute, die GrotzherzoHnimitwe von Mecklen- burg-Strclitz, in Hustcuvitz zu besuchen. Sie reist inkognito unter dem Namen einer Gräfin v. Millarnah. Von Dresden aus wird sie dein König und der Königin von Württemberg einen Besuch adstattcn und währenddessen in der königl. Villa am Bodensee Wohnung nehmen. — Znm Wahlgcsctzcntwnrs. Aus einen bisher noch nicht beachteten Mangel deS Hohenthalschcn Wahlrechts- entwurfcs macht eine Zuschrift des „Leipz. Tagebl." auf merksam. Es heißt dort: „Eine Wahlbewegung wird nur in beschränktem Matze im Lande möglich. Die Regie rung kann den Landtag auflöscn, dann werden 42 Abge ordnete durch die direkten und geheimen Verhältniswahlen, gewiß also in einer leidlichen Wahlbewcgung gewählt. Die 40 Abgeordneten der Kommunalverbünde müssen aber wieder von den alten Wahlkörperschasten gewählt werden. Wollte die Regierung hier den Willen des Volkes erkunden, so müßte sie nicht nur die Bezirksversammlungen, sondern auch die Gemeindevertretungen anslösen: denn diese erst werden vom Volke gewühlt: ihre Erwählten sind erst die Mitglieder der Bczirksversammlungen, und erst die Be- zirksversammluna wählt die Landtagsabgcordneten. Der Weg zum Volke ist also meit, und nach dem Gesetz entwürfe nicht einmal gangbar. Wenn eine freie Wahl- entschlietzung der Bczirksversammlungen von der Regie rung vorausgesetzt wurde, so mutzte sie damit rechnen, datz im Falle einer Landtagsanslösung alle 30 amtshauptmann- schastlichen Abgeordneten wicderkchren, nicht bloß die 10 städtischen. Damit rechnet der Entwurf aber augenscheinlich nicht. Denn der AmtShauptmann ist politischer Beamter: er wird nicht frondicren." — Die Handelskammer Dresden hält morgen. Diens tag, vormittags 10'/, Uhr, eine öffentliche Sitzung ab. Tages ordnung: Geschäftsbericht des Sekretariats: Verabschiedung des II. Teils des Jahresberichts 1906: Einsprüche gegen die Heran ziehung zn Knmmeibciträgen: Eigentumsvorbehalt an Maschinen : Entwurf eines Reichsapokhekengesetzes: Weltausstellung in Berlin im Jahre 1913. — Der Landesverband Sachsen des Verbandes konditio nierender Apotheker für das Deutsche Reich hielt gestern im „Victoriahaus" seine Hauptversammlung ab, wozu an verschiedene Mitglieder gesetzgebender Körper schaften und die Presse Einladungen ergangen waren. An den Verhandlungen nahm Rcichstagsabgeordncter Land- gerichtsdircktor Dr. Heinze teil, von den behinderten Volks Vertreter» waren Entschuldigungsschreiben eingelausen. Der Landcsvorsitzcnde Apotheker S ch r a m m - Dresden er öffnet«: die Versammlung mit begrüßenden Worten an die Gäste und die Mitglieder: letztere ivaren aus den verschie densten Teilen Sachsens erschienen. Als erster und wich tigster Beratungspiinkt stand der Reichsapotheken- gesctzcntwurs ans der Tagesordnung: das Referat darüber hatte der Verbandsvvrsitzende, Apotheker S v a r r e r- Nürnberg, übernommen. Er verbreitete sich über die Lage des Apothekergcwcrbcs und betonte, daß eine Besserstellung nur erreicht werden könne durch Einführung des Snstems der persönlichen Konzession. Eine Reform aus Grund der freien Niederlassung cinznführen, sei nicht zu empfehlen. Referent vertiefte sich in seinen weiteren Ausführungen zunächst gciverbcpolitisch und imes daraus hin, datz nach 8 0 der Reichsgewcrbeordnung diese keine Anwendung findet aus die Errichtung und Verlegung von Apotheken. Nach dem Kommentar zur Reichsgewerbe ordnung sollte hierzu ein Spezialgesetz geschaffen werden, das jetzt von der Reichsrcgicrung im Entwurf vorlicgt. Die Versammlung nahm nach kurzer Aussprache zu der Prinzipicnfrage des geplanten Rcichsapothekengesetzes fol gende im Sinne der Ausführungen des Referenten gehal tene Resolution einstimmig an: „Die Hauptivcrsamm- lung des Landesverbandes Sachse», bestehend aus den Be- zirksvercinigungen Dresden. Leipzig und Ehemnitz- Zwickau-Planen i. V. des Verbandes konditionierender Apotheker für das Deutsche Reich, begrüßt mit Freuden die Absicht der Regierung, eine reichsgesetzliche Regelung des Apotheken,vesenS herbeizustthren. Sie sicht in der im Ent wurf vorgesehenen unvererblichen und unveräußerlichen A/II»»«»»»» o-az « rmdwrLl ^« stlNVrrrVck!
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