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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.08.1907
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070810012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907081001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907081001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-08
- Tag1907-08-10
- Monat1907-08
- Jahr1907
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.08.1907
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önreigen-callk. Annahme von Ankündiaunae» HM «achmitlaai a Uhr Sonn- und neieilaaS „nr Marienlvabe s« von !> biL V, > UI» Die > Ivaltiae >r»»d-eiie »a s tzMerv 2b Psg., ^»uhennachrickiten 20 M.i <Äe- hallLaiuciae« auf der Privatieiie <IeUe so Via : die -Ivaltiae Zeile auf Tcuieik so Plg.: nid Eingelandr rlvaitwe Zeile von Dresdner Aui- tra^aedcrn 7b Pia. von auswäriiae» 1 M Än «»»»er, »«ch «° LwaU^.. ....^ ... ^ Dresdner Anstraaaedern auSwärliiien i.bo Mt. .... nachrutilen Gmndieile 2k, Psa, — Di« Prelle dn Änlerate lind >m Morse», und Abendvisite dieieiben Aus» toärtiac Auitraae nur amen Bor- iu»6li«adinna. — BeleavILlter tollen Id Psennise. Lernlvrecher: Nr. lt urrd 2t»y«. ßlei^ner MtnimAlii»«» Dil ^ kadoir Wsltrukl -- - — ^ u »upt-llltschnrlnU« dvi M. zlfivkLiilkvr GM" Lopirrliiret, »U«e 8>«t«w« 1» »ixoiier ssoiil«t»tt. L.ööftms s folksv vapionsestlsuct, vostvUlwLvll ,v1 ÄS „vresünsr Usoliriodtsil" det tSxUvk LmMsr rustsUuLL lür l.iLdeßL8t. Lelldsu. MeSerssülitr, 6rv88- u. LIew-r8eksekvii2, IsLsUttr. kMuttr. LostervNr, Msäsr-koyritL imä Vsvkvitr sovls lnssrsts ru Ürleillslvreises viwmt eutASkeL Lwi! kloiendsver, l-sudeALSt. iDA» ößuPäd Lniiaol-Das neue französische Aegypten. Einverleibungen, Landwirtschaftl. Arbeitewechältnisse, Mutmaßliche Witterung: Lniitt^ltpnN I Iß Fs n it tt itk 11ßlß^ VHilßll. Meißner Dom, Bezirksausschüsse. Dernburg, Landwirtsch. Genossenschaftstag, Marokko. Warm, veränderlicy. 'DvNNlivkllV, I V. I-rV«. Das neue französische Aegypten. Gewisse Dinge vollziehen sich in der politischen und geschichtlichen Entwicklung der Menschheit in so klar er kennbarer Weise mit der elementaren Notwendigkeit eines Naturgesetzes, daß man förmlich da- Walten einer schick sal-vollen Macht greifbar zu spüren und den in höherem oder geringerem Grade vorhandenen Ausschluß der mensch liche» Entschltehungssreiheit deutlich zu empfinden meint. Etwa- AehnltcheS erleben wir setzt an der marokkanischen Affäre. Es ist. als sollte Frankreich in Marokko durch aus von den Ereignissen selbst zur Vorherrschaft gedrängt »verden, und wie um diesen Gang der Geschehnisse wirk sam »» unterstützen, hat sich gerade setzt, wo die Lage im Sultanat wieder kritisch geworden ist. mit der Kraft einer Art Selbstsuggestion sämtlicher übrigen Negierungen eine unverkennbare, augenscheinlich ziemlich hochgradige Marokko müdigkeit bemächtigt, die es sich gern gefallen läßt, daß die französische Republik dort die Aufgabe übernimmt. Ruhe und Ordnung wieder herzustellen und die an den verschiedensten Plätzen gefährdeten Europäer vor der grau samen Wut der durch da- Schlagwort vom „heiligen Kriege" aufgeftachelten Eingeborenen zu schützen. Alle Kabinette habe« die Pariser Regierung ihres Vertrauen- und ihrer Zustimmung zu den von Frankreich ergriffenen Maß nahme« versichert, und di« italienische Regierung ist sogar so weit gegangen, Herrn Elsmenceau die Festsetzung der Entschädigungssumme «u überlassen, die vom Sultan für die Tötung italienischer Staatsangehöriger gezahlt wer den soll. Um den Gegensatz in der Auffassung der marokkanischen Krage »wische» 19V5 und 19V7 i» seiner ganzen unver mittelte« Schärfe zu erfassen, muß mau sich vorstellen, was passiert wäre, wenn im Fahre der Konflikte, 1905, fran zösisch« Geschütze ihre donnernden Schlünde vor einer marokkanischen Hafenstadt geöffnet hätten. Das europäisch« Pulverfaß wäre aller menschlichen Voraussicht nach zur Explosion gekommen und hätte die Welt in Brand gesetzt. Heute aber: „Wie anders wirkt dies Zeichen aus mich ein!" Europa will durchaus Ruhe haben, und wie stark diescs Verlangen gegenwärtig ausgebildet ist, geht mit besonderer Deutlichkeit aus der unveränderten Kaltblütigkeit hervor, die selbst Deutschland als der am meisten interessierte Part ner der AlgeciraSkonferenz gegenüber der durch das Bom bardement von Lasablanca geschussene« Lag« bekundet. Daß die Beschießung von Casablanca an sich die AlgeciraS- »kte durchbricht, kann nicht zweifelhaft sei», da sie ei« Vorgehen Frankreichs aus eigene Faust ohne vorherige Er- mächttgung durch die Vertragsstaaten darstellt. Unser AuS- wärtigeS Amt hat aber gleich selbst de« Grund heraus- gesunde«, der trotzdem die Franzosen entschuldigt: »ö Han- delt sich nicht um eine von de« Franzosen von langer Hand geplante und vorbereitete Aktion, sondern vielmehr um eine« unerwartete« militärischen Zwischenfall, der durch de« «arokkantschen ««griff aus die au»gefchisfte« fran zösischen Truppen veranlaßt wurde »nd Frankreich in den Stand -er Notwehr versetzte. Diesen Standpunkt vertritt ein« offiziös« Erklärung in der ^Söln. Ztg", worin der deutsche» -sfentltchen Meinung anempsohlen wird, dt« biS- her gegenüber den marokkanischen Ereignissen beobachtet: Zurückhaltung auch ferner zu bewahren, mit dem Hinzu- sügen, daß das Vorgehen unserer westlichen Nachbarn zum Schutze der bedrohten Europäer und zur Sicherung der Handel-interessen aller Nationen in Deutschland aus volle Sympathie rechnen könne. Gleichzeitig wird in der offi ziösen Kundgebung betont, daß man in Berlin alles Ver trauen M d«r Versicherung der französischen Regierung Hab«, all ihre Maßnahmen würden sich streng im Rahmen der «lgecira-akte bewegen. Demnach ist einstweilen kein Grund zur Besorgnis vor- Händen, und die im Zusammenhang mit der Swinemünder Lafterbegegnung sowohl von deutscher wie von russischer Seit« «tlbgegebeuen Erklärungen, daß di« marokkanische An- gel«g«tcheit keine politischen Verwicklungen zur Folge haben würde, bestehen auch nach her Beschießung von Casablanca »»etter zu Recht. Welcher Leutsche nationale Politiker wollte Larüb« nicht Freud« empfinden? Dt« Genugtuung L«S Augenblick- aber darf doch nicht mit einer völligen Ver schleierung de- Blicks in die nächste Zukunft erkauft werden. Wir dürfe« uns nicht selbst geflissentlich ei» L Br ein U machen, sondern haben dt« unabweisbar« national« Pflicht, dir Wahrscheinlichkeit einer «eftere« Entwicklung in Rechnung »u zishen, deren letzte« Stadt«« dt« Vor herrschaft Frankreich- in Marokko bildet. Damit soll durch- au» nicht angedeutet set«. daß e« der gegenwärtigen fran- «Wschr* Regierung mit »er vekmdun« ihre» «Ir«», dt» Bestimmungen der Algecirasakte zu achten, etwa von vorn herein nicht Ernst wäre. Es muß aber mit dem Schwer gewicht der Dinge selbst gerechnet werden, das hier kaum anders wirken dürfte als in Aegypten und Korea. Wie dort England und Japan ihre Hand nicht wieder zurück gezogen haben, so erscheint auch in Marokko di« Fest- etzung Frankreichs aus di« Dauer unvermeidlich, nachdem es einmal so große Opfer für die „friedliche Durchdringung" -es Sultanats gebracht und sich in Marrakesch. Udschda und Casablanca wohnlich eingerichtet Hat. Selbstverständlich wirb Frankreich sich hüten, Deutschland durch eine formelle Vernachlässigung der in Algeciras getroffenen Abmachungen einen iNechtsgrund zum Einschreiten zu geben. Derartige Delcassvsche Plumpheiten werden wohl kaum eine neue Auslage erleben. Daß sie als abgetan gelten dürfen, beweis! die tadellose Korrektheit in derForm, durch die sichdieHaltnng der sranzösischen Regierung bei deu jetzigen marokkanischen Vorfällen auszeichnet. Sachlich aber bedeutet doch der Zugriff der Franzosen aus Casablanca bereits ein Vordringen in die eigentlich« deutsche Interessensphäre: denn während die Nor-küst« Marokkos am Mittelmeer und die Ostgrenze wegen der Nähe Algiers naturgemäß, wie auch in Alge ciras zugegeben worden ist, unter die französische Vor herrschaft fallen, ist Casablanca an der Westküste vom Atlantische» Ozean «ine vorwiegend deutsche Domäne, wo der deutsch« Einfluß das Zepter führt. I« dem Bestreben, aus Marokko ein fra«zöstsch«S Aegypte» zu machen, werden -ie Franzosen von her eng lischen Presse kräftig ermuntert. Di« Londoner Blätter erinnern daran, dah auch ei» Bombardement, die Be schießung von Alexandria, zur Angliederung «egypteuS an Großbritannien führte, und erklären vhne Umschweife, Europa sei „verpflichtet", die Eroberung und spätere Wer- waltung Marokkos Frankreich anzuvertrauen, weil dieses de« Willen und die Fähigkeit besitz«, die Last einer solchen Verantwortung »« übernehmen. Wen« -ie Dinge tatsäch- lich, wie zu erwarten, im allmählichen Fortschreiten auf dieses Ziel zusteuern, so wird Deutschland, falls nicht ganz unberechenbar« Umstände «intreten, nicht abermals, wie 1905, mit einem barschen „tzvos «so!" dazwischen fahren. In unserem amtlichen Verhalten gegenüber her marokka nischen Frage sinh wir jetzt wieder aus den Standpunkt zurttckgegangen, den wir vor 1905 oinnahmen, als Fürst Bülvw den Kritikern seiner Marokkopolitik im Reichstage dir Frage e«tgeg«nHielt: „Soll ich etwa Marokkos wegen vom Leder ziehen?" Womit natürlich keineswegs gesagt sein soll, daß wir u«S nun auf Knall und Fall alles ruhig gefallen lassen müßten. Unsere Diplomatie hat vielmehr auch unter den veränderte« Zeitumständen dir ernste Pflicht, nicht-, ««- möglich ist. »« verabsäume«. «« unsere» Jnter- esfe« i« Marokko auch i« Zukunft di« gebührend« Berück- sichtigung zu sichern und zu verhüten, daß sie im Schatten Frankreichs verkümmern. Nur daS ist erforderlich, daß wir de» Tatsache« ruhig ft>» Auge sehe« «nd uns der klare» Erkennt««» nicht verschließen, «a» unser« Zusttw- mung zu der Umwandluua Marokkos in ein französisches Aegypten für unS bedeutet: daS Eingeständnis, daß wir die im Jahre 1S0ö von uns beanspruchte Rolle in Marokko nicht aufrecht erhalten können, weil in dem Spiele -er Einsatz zu hoch ist. Einige« nationalen Blättern fällt dieser Umschwung so stark auf die Nerven, daß sie sich gegen das europäische Mandat Frankreichs aussprechen und di« Aus schiffung deutscher Truppen in Marokko fordern. Begreifen läßt sich der patriotische Unmut schon: denn -er Nieder schlag, der von der jetzigen Entwicklung der marokkanischen Frage zurückbleibt, ist ziemlich unbehaglich. Wird doch dadurch der nachträgliche Beweis erbracht, daß die Alge- ctras-Konseren», weit entfernt, für «nS ei« Ruhmesblatt -arzustellen, lediglich eine golden« Rückzugsbrücke bildete, di« es uns ermöglichte, mit halbwegs guter Manier auS einer heiklen Lage herauszukommeu, i« die un- allzu grober, am Unrechten Ort« betätigter Aplomib gebracht Satte. Trotz dieser gewiß unangenehmen Erkenntnis wäre eS aber angesichts der gesamten Weltlage, die sich gerade jetzt zu unseren gunsten zu bessern beginnt, gründlich ver fehlt. wollten unsere nationalen Kreis« den früheren Fehler de, Diplomatie wiederhol«« und bei der wettere» Behand lung der Mlarokko-Angelegenhett ohne zwingende Rot eine Schärfe hervvrkehren, die nur einer Erneuerung der KrtsiS vor» ISOö Vorschub lotsten würde. Neueste Drahtmel-uugeu vom 9. August. La«b»irtschaftlicher GenossenschaftStag. Münster. Wrtv.-Tel.) Der Landwirtschaft lich« G««okle»sch»sd» tag «ah« taftzend« beide» »v- träge an: 1. den des BankdircktorS Ihrig »Darmstadt»: „Der 23. Deutsche landwirtschaftliche Genvssenschailstaa er klärt: 1. durch Einbürgerung und Ausbreitung des Scheck verkehrs in immer weiterem Kreise der Bevölkerung, unter stützt durch eine geeignete einheitliche Regelung des Ueber- weisungs- und Abrechnungsverkehrs, wird das geldver teuernde Brachliegen, wie Hin- und Herichieben so vieler barer Geldmittel zum Vorteil des gesamten Wirtschafts lebens vermieden oder doch aus ein natürliches Maß be schränkt. 2. Die Lücken, Mängel und Widersprüche des heutigen Rechtszustandes hinsichtlich des Scheckverkehrs im allgemeinen, das Fehlen einer gesicherten Rechtsgrundlage für den Scheck selbst stehen jedoch der Entwicklung, dem weiteren Ausbau des Scheckverkehrs hindernd iw Wege. Der in seinen verschiedenen Arten und Formen rechtlose Scheck nimmt daher heute nicht den ihm gebührenden Platz als geeignetes Zahlungsmittel im modernen Zahlungsver kehr ein. 3. Zur Beseitigung dieser Hindernisse ist in erster Linie der Erlaß eines guten, den Bedürfnissen des moder nen Zahlungsverkehrs entsprechenden Scheckgesetzes geboten. Dieses Gesetz darf keine lästigen, den Verkehr hemmenden Strasbedingungen enthalten: es müsse vor allem bestimmen: aj daß der Scheck weder mit dem Reichssternpel noch mit Landesstempcl belegt werden darf: lis daß der Scheck nicht nur aus Banken und Bankiers, sondern auch auf einge tragene Kreditgenossenschaften gezogen werden darf: es daß der Scheck aus ein Guthaben des Ausstellers bei de« Be zogenen. das ebensowohl ein Bargeldguthaben, wie ein Kredttguthaben sein kann, ausgeschrieben werden muß: cks daß der Scheck binnen 15 Tagen zur Zahlung vorzulegen ist und. falls der Bezogene Mitglied einer Abrechnung-- stelle ist. daß die Einlieserung des Schecks bei dieser oder einer zugehörigen Einlösungs-Stelle alS Vor zeigung bei dem Bezogenen gilt: daß er« Scheck, der von dem Aussteller ober eine» In haber mit dem quer über Sie Vorderseite geschriebene« oder gedruckte» Zusatz „Narr zur Verrechnung" versehe« ist, als „Verrechnungsscheck" von dom Bezogenen nicht bar, sonder« nur durch Verrechnung mit dem Inhaber, eine»» Konto inhaber de- Bezogenen oder einer Abrechnungsstelle ««ge löst werden darf, und daß die Verrechnung als Zahlung in» gesetzlichen Sinne zu gelten habe: kj daß Abrechnungsstellen, die seitens einer Bereinigurw von Scheckbezogeneu einge setzt sind, als Abrechnungsstellen im Sinne de» Gesetzes zu gelten haben: daß im Falle der Nichteinlösung jedem Scheckinhaber Regreß gegen Aussteller und Indossanten zu sieht. Zur Ausübung dieses Regresses sollte der Scheck protest nach den Vorschriften der Wechselordnung im Gesetz keine Ausnahme finden: sts daß der Widerruf eines Schecks nicht vor Minus der Vorleguugszeit Mlässig ist. i. Damit der Scheck auch tatsächlich zur Erleichterung des Zahlmngs- verkehrs und zur Ersparung von Geldumlaufmitteln in allen Kreisen der Bevölkerung sich einbürgert, bedarf es weiterhin zentraler Abrechnungsstellen mit einem Netz gut und rasch funktionierender Eiinlösungsstellen. 5. Der Ge neralanwalt wir- daher ersucht: aj daraus hinzuwirken, daß bald ein »uteS, die Verhältnisse und Bedürfnisse der All gemeinheit. wie der ländlichen Bevölkerung und ihrer KreditorganisaAonen gehörig berücksichtigendes Scheckgesetz geschaffen wird: b) die Einrichtungen für einen zweck mäßigen Scheckeiulösungsdienst, wie sie in der Schockvercini- gung de» ReichSvertbandeS bereits getrosfe« sind, Br dos ganz« RatchSverßandSsebiot «oeiter »uSzubauen: ej das Wesen, di« Vorteile und die Anwendung «des Schecks als modernes Zahlungsmittel in belehrenden Schriften zur all gemeinen Kenntnis zu bringen." — 2. Den des Verbauds- diroktorS RegievungSvatö Krrth Merlins: „1. Der Post- scheckvevkehr führt, nawentlich wenn die Einlagen verzinst werden, zur Postsparkasse. 2. Die Postsparkasse in Verbin dung mit dem Postscheckvevkelir würde das Genosssnschasts- wesen, insbesondere die ländlichen Spar- und Dorleüns- kassen schädigen: ») durch Entziehung von Spareinlagen und durch «ine dem platten Lande, wie überhaupt dem Mittelstände nachteilige Konzentration des Depositemvesens: b> durch Vernichtung der vielversprechenden Anfänge des genossenschaftlichen Scheckverkehrs, dessen Ausbau sin drin gendes Erfordernis ist. Der Genossenschaststag erklärt daher: Die Einführung des Postscheckverkchrs und der Post sparkasse ist als eine das Genossenschaftswesen schädigende Maßregel zu vcvwerson." Zum Mordprozcß Hau. Berlin. (Priv.-Tel-s Der Karlsruher Bericht erstatter -eS „Lok.-Anz." hatte eine eingehende Unterredung mit dem Verteidiger Haus, dem Rechtsanwalt Dr. Dietz. Danach steht es für Dietz außer Zweifel, daß das Verhältnis HauS zu Olga Molitor schon seit Jahren be standen habe. ja. es sei erwiesen, dah seinerzeit in Ajaccio ein recht ernster Flirt zwischen Olga und Hau sich eni- sponnen habe, der nur zeitweise, durch örtliche Trennung bedingt, von Hau aus Lina übertragen morde« sei. Die Angaben Olgas, sie habe mit Hau nichts zu tun gehabt, seien danach sehr anfechtbar, wenn sie auch beschworen wur den. Die Ehe HauS mit Lina habe von vornheret« unter dem quälenden Eindruck bestanden, daß Hau die Olga liebe. Die dauernden Eifersüchteleien hätten schließlich t« Paris zu einem völlig haltlosen Zwiespalte geführt, al« dessen Folge daS bewußte Tclegrarmn Haus aus Paris anzu- schen set. Hau konnte, wie er mit Olga stand, ihr nicht sagen: Reise ab! Anderseits hatte er nicht de» Mut, der tu voller Wut ««kommenden Schwiegermutter die Wahr- beit zu sage». In Part» war Lina Hau zeitweise ans Bett gefesselt. Während dieser Zeit habe Hau mit Olga Zerstreuungen in Variötös gesucht. Wa» den Selbstmör der Frau Hau anlangc, so sei da» Motiv hierfür auch nur in der Eifersucht zu suchen. Lina Hau hätte «tuae- srhev, daß sie «l» krank« Fra» doch ihre« Manne ntch»»
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