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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 28.08.1907
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070828025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907082802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907082802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-08
- Tag1907-08-28
- Monat1907-08
- Jahr1907
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viele« Blatt wird de» Leser» von Dredde, «d üwged»u»L am Lage vorher bereit» al» Abend-Ausgabr zugestrllt. «ährend «» di« ipv,i*>;0VMMea a» Marge» i» «»er Gesamtausgabe erhalte». Anreizen-carll. >«kA»>lU»WLßW ! L«l»»ra»«.»dr,tt,: Mach»»« «»» An»»»,» Druck und Verlag von Lrepfch L Reichardt in Dresden. und LdenddwNe diüelden warti«e Nuttta« nur ,«a> luisdttadlun,. — »elial tolle« 10 Llamiie. littter gernlvrech«: Sir. 1t und LOS«. «r. Z38. Mel: Neueste Drahtberichte. Hofnachrichten. Milchhändler. Pensionsiichabeliimeii. Katsettagr in Hannvver. Wilhelm Schäfer, Sächsischer Kunstoerein. Mittwoch, 28. Anglist 1W7. Neueste Drahtvtelduuzeu vom 27. August. Kaisertn,« i« Hannover. Hannover. Der Kaiser ist um 9 Uhr 20 Min. vom Reflbenzschloß im Automobil zur Parade des 1V. Armeekorps nach Bemerode abgefahren. Das Publikum bereitete dem Kaiser lebhafte Ovationen. Das Wetter ist regnerisch Hannover. Der Kotier traf kurz nach V/2 Uhr in Bemerode ein» nahm zunächst die Begrüßung der Kreis- vertretun« des Landkreises Hannvver entgegen und ritt bann nach dem Paradeplatze, aetolgt vom Kronprinzen, den Prinzen Stiel Friedrich und vSkar und den anderen Fürst» ttchketten. Der Kotier übergab, aus dem Baradeplatze an- gekommen» de» Regimentskommandeuren die neuen Feld, ztlchen, begrüßte die in langer Front vor der Tribüne auf. gestellte« Krtegervereine und nahm die Parade über das 1K Armeekorps ab. die vom kommandierenden General be fehligt wurde und einen glänzenden Verlauf nahm. Auch die aus acht Regimentern bestehende, für das Manöver formierte Kavalleriebivision L nahm an der Parade teil. Der Kaiser führte dabei das Königs-Ulanen-Regiment. Die übrigen Fürstlichkeiten kotovterten bei ihren Regimentern. Die Infanterie defilierte in Regimentskolonnen, die Kaval lerie im Schritt. Di« Lage in Marokko. London. »Daily Telegraph" meldet auS Casablanca non Sonntag Mitternacht: General Drude hat be schlossen, vorzurücken» und wird versuchen, mit den Verstärkungen, die gestern angekommen find. Las marokka- »ische Lager bei Taddert vor Tagesanbruch zu über rumpeln. Der Feind würde sich dann von 8000 Franzosen mit acht Feldgeschützen und mehreren Maschinengewehre» umringt sehen. In Taddert find 10000 Marokkaner kon zentriert Tanger. Rach einer Meldung aus Fez haben die Knbylen dt« Ortschaft Sebon umzingelt und -rohen, sie zu zerstvren, falls ihnen nicht Gell». Lebensmittel uud Munttio« geliefert würden. Varls. „Petite Rspnbltque" glaubt hinsichtlich der Proklamterung Muley HafidS zum Sultan zu wissen, Last Frankreich sich nicht in die innere Politik Marokkos etnmischen werde. Nach weiteren Blättermcldunge» aus Casablanca wird die Proklamierung Muley Haftbs zum Sultan bestätigt, der mit zahlreichen Truppen im Anmarsch sei. Die Spanier hätten am Marrakcsch-Tor einen Wacht posten eingerichtet, ohne dies dem französischen Befehls haber mttzutetlen. Madrid. Der Ministerrat faßte gestern in , der Marokkofrage Beschlüsse, die aber noch geheim gehal ten werden. Frankfurt a. M. „Die Franks. Ztg." meldet aus Tanger: In Fez werben schwere Konflikte befürchtet, da der neue Sultan Muley Haftb seinen Bruder Muley Mohammed zum Vtzekünig von Fez ernannt hat. Berlin. In vergangener Nacht erstach der Ar beiter Ploen seine Wirtin, die eheverlafsene Arbeiterin Hoppe, in deren Wohnung und erhängte sich bann. Das Motto zur Tat ist Eifersucht. Hannover. tPrtv.-Tel.) Das Automobil des Kronprinzen, der über Braunschmcig nach Hannover fuhr, kollidierte kurz vor der Stadt mit einem leeren Sandtvagen. DaS Schutzblech aeS Vorderrades des Auto mobils wurde verbogen und das Rad leicht beschädigt. Die Insasien blieben gänzlich unversehrt. Hannover. Gestern nachmittag warf sich, dem „Hannvv. Cour." zufolge, eine Frau auf die Schic neu vor einem aus Hannover kommenden Personenzuge. Die Lokomotive trennte ihr den Kopf und beide Beine ab. Die Leiche ist bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Nach dem der Zug zum Stehen gebracht worden war, wurde die Leiche vom Zugpersonal beiseite geschafft. Einige Minuten später fuhr der Hoszu« des Kaisers vorüber. Köln. iPriv.-Tel.) Unweit Wesseling stürzte ein in voller Fahrt befindliches Automobil an einer scharfen Kurve um, wobei alle Insasien aus dem Wagen geschleudert und schwer verletzt wurden. Der Besitzer des Wagens ge riet unter das Fahrzeug und wurde derart schwer ver wundet, daß er mit dem Chauffeur sofort in ärztliche Pslege gegeben werden mußte. — In Wanne saß eine Hoch zeitsgesellschaft in bester Stimmung beisammen, als durch das offene Fenster einer der Teilnehmer erschossen wurde. Ein Bergmann wurde als der Tät verdächtig ver haftet. Frankfurt a. M. (Priv.-Tel.) Der Petersburger Korrespondent der „Franks. Ztg." meldet, daß kein Ange klagter in dem Attentats-Prozeß zugegeben habe, die Absicht des Zarenmordes gehabt zu haben. Der Ange klagte Naumow. auf den sich die Anklage in der Haupt sache aufbaut, hat die Augabe widerrufen, daß er von den anderen Angeklagten zu dem Zarenattentate bewogen wor den set. Helgoland. Ein Teil der Herb st manöver flotte traf gestern abend hier ein. Die Schiffe ankern hinter der Düne von Helgoland. Das Wetter ist schön. Budap e st. Im Wahlbezirke Belenyes wurde 8 ukacs lrumänischer Nationalist) gegen Kardos von der Kossuth- partei nach hartem Wahlkampfe zum Abgeordneten ge wählt. Parts. Aus Nancy und Tourcoing werden lär mende Szenen unter den Res« ru ist en gemeldet. Mehrere Verhaftungen wurden vorgenonrmen. Paris. Zu dem am Sonnabend stattfindenden Mi nister rate sind wegen seiner Wichtigkeit auch alle be urlaubten Minister dringen» eingeladen worben. Lifsaboü. Um über die Begnadig««- der Studen ten in Coimbra Beschluß zu fassen, trat gestern der Staat-rat zusammen, zu«, ersten Mal«, in verfassungs mäßiger Weise, seitdem das Kabinett Franco die Diktatur auSttbt. Alle Mitglieder äußerten dem König gegenüber den Wunsch, daß zu n 0 r m a len konstitutionellen Verhältnissen zurückgekehrt werde. London. Die „Tribüne" sagt bezüglich -er Zusam menkunft Büloivs und Cambons, jedes Zeichen des Wachsens einer besseren Stimmung zwischen Frankreich und Deutschland werde in England mit aufrichtiger Freude ausgenommen werden. London. In einem Schreiben an General Scott, den Kommandanten der Themse- und Medway-Wehren, drückte der Kriegsminister seine Befriedigung über den Verlaus der B e l a g e r n n g S m a n ö v e r bei Chatam aus. Er hoffe, das englische Heer noch als eines der besten der Welt zu sehen. Kopenhagen. Der Kachverein der Bautischler hat eine» zur Beendigung des seit drei Monaten dauern den Streiks gemachten Vorschlag in seiner gestrigen Ge- neralversammluna mit sehr geringer Mehrheit abgelehnt. Petersburg. In Astrachan sind hundert neue Cholerafälle vorgekommen, im ganzen bisher 289, davon 108 tödlich verlaufen. In Nowgorod. Perm und in vielen Dörfern des Gouvernements sind gleichfalls Fälle vorgekommen. Petersburg. „Rjetsch" meldet, daß die Zahl der Wähler in Kiew durch Anwendung des neuen Wahl Modus um 22 009 vermindert worden sei. K 0 n st a n t i n op e i. Ein gestern erlassenes Iradä ordnet an, daß die an die persis ch e G r e n z e gegangenen türkischen Truppen zurückgezogen werden. Zur Aufklärung des Sachverhalts ist gleichzeitig die Bi! düng einer Kommission mit dem Wall non Billis an der Spitze verfügt worden. Tokio. Tic Nachrichten über die L v r i n g s l >1 k zeigen, daß der eingerichtete Schaden größer ist, als mn» angenommen hatte. Mehrere Eisenbahnen find schwer de schädigt. Der Schaden wird aus mehrere Millionen geschätzt. Hakodate. Heute früh brach hier eine FeuerS- bruust ans, die fast 70 Prozent der ganzen Stadt ein- äscherte. Die Konsulate, mit Ausnahme des amerikanischen, sind «iedergebrannt. OertllcheS und Sächsisches. Dresden. 27 August. —* Se. Majestät der König kam gestern abend, wie aus Wien gemeldet wird, in Station Wocheiner Feistritz an und fuhr von dort im Wagen zum Hotel Sankt Johann am Wocheiner See, wo er übernachtete. Heute morgen 4 Uhr unternahm der König einen Aufstieg auf den hohen Triglav. —* Ihre Majestät die Königin-Witwe empfing gestern abend V28 Uhr in der König!. Billa Strehlen den neuen grvtzbritannischen Ministerresidentcn Mr. Findlay in Audienz. Zu der hieraus stattgesundene» königlichen Tafel waren Mr. Findlay nebst Gemahlin, Obcrkammcrherr Graf v. Wallwitz. Hofmarschall a. D. v. Tümpling und Zerc- monienmeister Graf Wilding v. Königsbrück mit Ein ladungen ausgezeichnet worden. Heute vormittag 10 Uhr 34 Minuten hat sich die Königin-Witwe in Begleitung der Hofdame Fräulein v. Nauendorfs und des Oberhosmetsters v. Malortie nach Dornreichenbach zum Besuche der Palast dame Frau v. Minckwitz gob. Gräfin v. Einsiedel begeben. Die Rückkehr nach Strehlen erfolgt heute abend 8 Uhr 48 Minuten. —» Ihre Majestät die Königin-Witwe er freute am Freitag vormittag die Pfleglinge 'der dem Aohannisverein unterstehenden KletnkinderbcwaHranstalt in Briesnitz, Meißner Straße, mit ihrem Besuche. In Hellen Jubel brachen die Kinder ans, als die Königin ihre Geschenke anspacken ließ und allerhand Obst, die Erzeug nisse Sibyllenorts, Backwcrk, Näscherei nnd Spielzeug zum Vorschein kam. Die hohe Frau, durch die Vorsteherin der Anstalt über alles Neubeschasfte in der Anstalt, sowie über Stiftungen verschiedener Wohltäter unterrichtet, verlieft unter Hochrufen der Kinder und Erwachsenen kurz vor Mittag die Anstalt mit dem Versprechen, als „Weihnachts tante" wiederzukommen. —2 Gestern, Montag, benutzten die beiden kleinen Prinzessinnen Margarete und Alix nebst Be gleitung den nachmittags 4 Uhr 80 Minuten ab Pillnitz verkehrenden Dampfer „Sachsen" der Sächsisch-Böhmischen Dampfschiffahrts-Gesellschaft zur Fahrt nach Laubcgast. —* Der Dresdner Scdanfeicr - AnSschuß hielt gestern abend in Kneists Restaurant unter dem Vor sitze des Herrn Stadtverordneten Dr. med. Hopf eine Sitzung ab, in der das Programm nochmals durchgesprochen und endgültig genehmigt wurde. Zunächst wurde bekannt gegeben, daft Herr Bezirksvorsteher Wolfsramm von den Bereinigten Königl. Sächsische» Militärvcreincn Dresdens, sowie der Evangelische Arbeiterverein Dresden-Ost dem Ausschüsse noch beigetreten sind. Ans dem Fcstplatzc, aus dem für Bewirtung durch Herrn Restaurgtenr Fritzschc (Eldorado) Sorge getragen ist, werden die ver einigten Pvsaunenchvrc der Evangelischen Jünglings-Ver eine von nachmittags 3 Uhr Volkslieder spielen, ebenso Kunst und Wissenschaft. s"* K ö n ig l. H 0 ftheater. Die Uraufführung der dreiaktigen komischen Oper „Die Schönen von FogaraS" von Victor LSon, Musik von Alfred GrÜnfeld, findet am 7. September zum Besten -er Ge nossenschaft deutscher Btthnenangchöriger im Königl. Opern- Hanse statt. Die Direktion des Merkes hat Herr General musikdirektor Geh. Hosrat v. Schuch übernommen. Die Besetzung der Hauptpartien ist: König Mathias: Herr Lem bach. Mnjko, sein LeMoch: Herr Scheidcmantel, Magdala, Gräfin Honay: Frau Nast, Marjunka, ihre Zofe: Fräulein v. d. Osten, Verona, Gänsehirttn: Frau Wedekind, Augustin Paradeyser, Student: Herr Rüdiger, Michael Orszagh: Herr Puttlitz, Rosto, Gespan von Fvgaras: Herr Nebuschka, CzoVor, Zigeunerprimas: Herr Erl, Bortska: Fräulein v. Chavanne. s* 8u Wtl-el« Schiffer» Gedächtnis. Am Sonntag sährtr sich »uni hundertsten Male der Geburtstag eines um die Geschichte Sachsens und Dresdens wohlverdienten Historikers, der eines kurzen Gedenkens an diesem Säkulartage würdig ist, des ehe- mauaen SustoS am Altert»,iiS-Museum Dr. Karl Wilhelm Schäfer Am 25 August 1907 in Leipzig geboren, war er nach, dem Studium der Philosophie in junge» Jahren nach Dres den überarsiedelt, hat hier den müßten Teil seines Lebens zuge- uiw eine ganze Reibe Werke nnd Artikel auS der sächsychen rrsoner Chronik geschrieben. Auch war er laiige „Dresdner Anzeiger" grapdien der Könige über „Friedrich II von bracht dicht« und Dresdner Chronik grschrleb hindurch ständiger Mitarbeiter des und der „Dresdner Nachrichten". Außer B AntoN und Fttedrich August II. schrieb er u. ä über „Friedrich und Kunz von Kanfnngen . über „Deutsche Städtewahrzeichen" »mg . . Hemerie „Sachsen-Chronik kur Besonder» wertvoll, weil mid begann eine und Gegenwart". Quellenstudien aukaebaut. sind 1851 erschienene Monographie Dresden" und die 1848 heran .^ ^ > Abdrücke , nämlich der jetzt in Abbruch befindlichen AugustuS- d'ückr Sein Freund Heinrich Klemm, der bekannte Mitbegründer der Deutschen VeffttdungS-Akadeiiile und Verleger der „Europäischen Modeiueitung , verlegte den bekannten „Führer in der Königlichen Gemäldegalerie", der durch Schäfer» .historisch-krltische E,läute. Vergangenheit auf tüchtigen und blttben Wilhelm Schäfers Die Katholische Hofktrche zu ebene „Chronik der Dresdner rungen zum Verständnis sowie zu» Würds der Galerie" ein wertvoller Vorläufer des über ^ sämtlicher Gemälde oriiiannsche» Katalogs war. sowie zwei andere Weile über die Galerie aus Schäfers Feder, darunter eine Geschichte und Kritik der Sirtina. Schäfer stand Klemm emsig zur Seite bei der Znsammenstrll and Klemm emsig zur Seite bei der Zusammenstellung und Zu- sammenbriiiaung von Klemnis berübmler Bibliothek, die sich in erster Linie durch den Besitz von vielen höchst seltenen wertvollen Wiegendrucken (Inkunabel») und Manuskripten, darunter das zu Albrecht Dürers 1528 im Druck erschienenem „Buch der menschlichen Proportion" mit vielen Federzeichnungen des Meisters, auszeich nete und »ach Klemms Tode teil« in de» Besitz des Leipziger BlichaewrrbemnsenniS. teils i» den der hiesige» Moden-Akaocmie überging Klemm widmete seinem am 6. Dezember 1869 hier verstor benen Freund Schäfer in den Ausgaben des „Anzeigers" und der „Nachrichten" vom 9. Dezember ebeiigrnanntei, Jahres warm empfundene Nachrufe, in denen er hervorheot. daß Schäfer die höchste Achtung vor seiner gründliche» Gelehrsamkeit nnd seinem unermüdliche» schriftstellerischen Flelße genossen habe, das; er sich um die Geschichte Dresdens vorzugsweise verdient gemacht und daher ein bleibendes ehrenvolles Andenken erworben habe. Die Leser beibrr Zeitungen würden siH noch „gern und lange" der Schäfer» „Feder entflossene», auf Dresdens Geschichte bezüglichen Aussätze erinnern". -ü. s* Sin neues deutsches Malerheim in Florenz. Zum Studium wird jungen deutschen Künstlern in Florenz jetzt eine nenc willkommene Gelegenheit geboten. Wie man aus Düsseldorf mitteilt, hat der Berliner Maler Proscssvr Klein-Chevalier dem preußischen Kultusministerium seine Billa bei Florenz für reifere Schüler der Düsseldorser Akademie zur Verfügung gestellt. Die sehr weiträumige Billa mit großem ContadffiohauS und schönem Garten liegt in Ftesole, etwa 10 Minuten von der Böcklin-Billa entfernt. AuS einer alten Florentiner Chronik ergibt sich, daft die Billa der Mediceerzeit entstammt und einst Balort, kollegium der Düsseldorfer Akademie drei talentvolle Meisterschüler bestimmt wordc«, die in der Musenstadt am Rhein aus der diesjährigen Ausstellung ihre ersten Lor beeren errungen habe». Die jungen Maler werden schon im Hmtzist nach Florenz Uberstcdeln. — Diese ncuaeschaffene dankenswerte Studiengclegcnheit bildet ein Gegenstück zu der von Max Klinger angeregten, freilich etwas anders gearteten Einrichtung des Deutschen Küustlerbunücs. der hervorragenden Ausstellern, also schon ganz gereisten Künstlern, an Stelle von Auszeichnungen. Schasfeno- «elegenheit in Florenz durch einen Atelierausenthalt in der Villa Nomana gemährt. -j* Selbstmord eines Sängers. Grvftcs Aussehen erregt in Wiesbaden der Selbstmord des HosopernsängerS Adam. Adam, der ein vorzüglicher Baßbuffv «war und dem eine große Zukunft prophezeit wurde, war erst Dienstag von der Hochzeitsreise zurü Lgekvmmcn. Er erschoß sich mittags im Schlafzimmer seiner Mutter. Die Gründe der Tat sind unbekannt. Adam war seit 1902 an der dortigen Hosbühne tätig; in Bayreuth hat er mit Erfolg den Kliugsor ge sungen. Der „L. A." erfährt über den beklagenswerten Fall noch folgende Einzelheiten: Franz Adam, der seit vier Wochen mit der Tochter eines vermögende» Rentiers verheiratet war, hatte mit seiner jungen Frau am Sonn abend nachmittag einen Spaziergang gemacht: beide lehrten anscheinend in der besten Stimmung zurück und begaben sich in ihre Wohnung nach dem Kaiser Friedrich-Ring, wo bereits einige Verwandte ihrer harrten. Adam schien sehr ausgelassen, er sang einige Lieder, dann plötzlich entfernte er sich. Niemand maß seinem Weggang irgend welche Be deutung bei, als plötzlich in dem Schlafzimmer des Adam- schcn Ehepaares ein Revolverschuft trachte. Leichenblaß stürzte die junge Frau in das Zimmer — ihr Manu war tot. Ein entladener Revolver, aus dem der tödliche Schuß in das Herz des Opernsängers gedrungen war, lag neben dem leblosen Körper deS Künstlers. Von den nächsten Verwandten wird die Vermutung ausgesprochen, daß Adam beim Entladen der Waffe verunglückt sei. jedoch >ist au-u- nehmen, daß der Künstler Selbstmord verübt hat. Allerlei unkontrvllterbare Gerüchte durchschwirrlen die Stadt, bis her ist jedoch Positives nicht scstgestcllt. Der Künstler, der erst unlängst in London al» Gast der Covent Garden Over große Triumphe gefeiert hatte, stand ffn 31. Lebensjahre und gehörte dem Verbände des Wiesbadener Künial. Theater» seit 1902 an. Die erschütternde Tragik seiueS Todes hat i» alle» Kreisen anßcracwödnlich« Triliiahm« gefunden; sie
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