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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 04.09.1907
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070904028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907090402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907090402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-09
- Tag1907-09-04
- Monat1907-09
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IXes«, Blatt wtrd de» Leser» von DreLde» HTH« «d ü»,e-nng «» Lage »orhe, bereit» al» zugestellt. während e» die Post, rrvonnente» am Morgen io einer Gesamtausgabe erhalten. verugrgedüdn »»»«»»«» »um, uuier, i^rdrtt,e»on>. »n, durch d!i im »u». Suschl mi! >'ch >^k, mdllm- PILkllklllkN nal M>„k»un,kn «ur mit Üachr/7 «uMi. RachiNl,. r»I«,r>«».»dr,N,: »achitch««» »,«»»«» KaHoNN, »>«. ^nreigen-carif. L8SV Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. «nnabn» von »n«o>»»pm,«» bt« nachm,tla,r S Ukc i-onn< nn» koertaa« nur Mancntirabe s» von N bi« '/,1 Ubr, Dir l Idalnge «rundjrile lca » Silben, L Pta. stamiliennarbritlrn uo Pli.! Ge- Mlt«an»c>,en au! der Pnvattkite Zeile so Äl, ! die Livaltiie Zeile aus Teriikile so Pia.: alt, Siuaekmdt Lwalliae Zelle von Dre-dner lllul- lillaaedeni 7S Psg. von auswärtige» I Mi I» «t»»meru n«ch Soun, und Feterlunen: l lvaltiie Gru»d»eile so Plg.. aus Pnvaimle «o M,. rivaltige Zeile al« Emaelandl von Dresdner «ulrraaaedern i Ml., von auswönigen l.bo Ml,. Samuien- nachrichten Anmdeeile» Pia. — Die " " ^nieral« lind im Marpe». ^.»lilasl« dieselben „ , wLrtiae Sullräae nur aeaen «or. audberablu»,. — BeleablLtter kosten io Mennige. Fernsprecher: Nr. 11 und rvoa. ^SS/'S E)» Neueste Dmblberichte. Hofnachr.. Wahlbrwegnng. 2liiSschuß für soziale dlngelegenheiten. JnveutarauSslnttling! »«rS VIlinkl. d. neuen Rathauses. Gewerbe-u. Handweckewerrine, Verbund deutscher Turistenvereine. Marokko. „Jli t ri ich! ! EkptklUvkS Neueste Drahtmeldungen vom 3. Septbr. Lohnbewegungen. Antwerpen. In -er Umgebung -er -Hasenbalsins werden die Frachtwagen von Ausständigen an- gehalten. Ferner wurde auch ein Wagen, auf dem eng lische Arbeiter befördert wurden, angehalten und ein anderer in Brand gesteckt. Antwerpen. Ungefähr 200 ausländische Hafenarbeiter, die in der Nacht hier eingetrofsen waren, wurden beim Verlassen -es Bahnhofes von der Menge angegriffen. Die Polizei muhte, um die Arbeiter zu schützen, von der Waffe Gebrauch machen. Zur Lage in Marokko. Part». Einer Blättermoldung ans Tanger zufolge haben sich alle Bergstämme mit «Raisuli ver ein ig t, dessen Macht dadurch erheblich verstärkt ist. Pari-. Dem „Matin" wird aus Casablanca gemeldet: ES Haben zwei Stämme, welche 12 alte Kanouon besitzen, sich den gegen General Drude im Felde stehenden Kabalen angofchlossen. Der Panzerkreuzer „Jules Fern," liegt znr Au-sahrt nach Marokko bereit. Der Kriegsministcr und der Kolontalminister haben einer Blättermeldnng zufolge vereinbart, eine Brigade K ol o n i a l t r u p p e n und ein aus Reservisten gebildetes Regiment sudanesischer Schützen «für Marokko bereitzuhalten. Parts. Dem „Matin" zufolge versuchte eine Ab teilung Marokkaner am 1. September einen neuen An- grW gegen das spanische Lager. Der „Figaro" meldet, infolge des Gefechts vom 28. August sei die Expedition nach Taddert verschoben worden. „Le Journal" meldet aus Casablanca vom 1. ds.: Die spanischen Truppen icuerteu gestern Nacht aus berittene marokkanische Marodeure, wo bei die Schüsse über die Postenkette der srauzönschen Schützen Hinweggingen. Eine Verlegung des spanischen Lagers weiter westlich erscheint deshalb augezeigt. London. „Daily Telegraph" meldet aus Tanger: Die scher ifische Mahallah Bucht« ben Bagdaüis lagert Tagereisen von Tetuan. Die Gerüchte von gfen mit Raisuli KL sind unbegründet. General Drude errichtete ein permanentes Lager" vor Casablanca. — AuS Larasch wird gemeldet, die Frau des deutschen Arztes Dr. Lohen sei mit drei Töchtern und zwei Söhnen als letzte europäische Familie aus Fez dort angekommcn. Der Arzt selbst sei aus Bitten der Einwohner in Fez geblieben. Znr Choleragcsahr. Petersburg. Der Stand der Eholera ist in Astrachan. Samara. Kasan. Stawropvl, Safran und längs der Wolga unverändert. In Nowgorod sind fünf neue Fälle vorgekommen. Die Gefahr einer Verschleppung durch Kaufleute. die von der Messe kommen, ist besonders grob. Budapest. Die Meldungen über Fälle von 61, oIera nostras im Komitat Maramaros sind unwahr. Sie sind darauf zurückzusühren. üab in der Ortschaft Alcovis zwei Fälle von Dysenterie vorgckommcn sind, die nicht ein mal tödlich verliefen. Der Minister -es Innern hat übri gens sofort nach dem Auftreten der Cholera in Rubland Aerzte an die Grenze entsandt, um das Eindringen der Cholera durch Vorsichtsmabregeln zu verhindern. Wilhelmshaven. Die Kaiserjacht .^ihenzollc ist bei regnerischem Wetter nach S Uhr morgens auf der Höhe von Schi-lkig angelangt. Die Flotte lag in Doppcl- ktellinie verankert. Der Kaiser ist heute morgen 7 Uhr hier eingetroffen und hat sich sofort an Bord der „Hvhcu- zollern" begeben, «die nm 8 Uhr bei starkem Südwcstwind zur Flottenparade in See ging. Wilhelmshaven. Bei der Ankunft des Kaisers auf der Schilligreede feuerte die Flotte den Begrttßungs- salut. Der Kaiser nahm sodann die Parade ab. schisfte sich nach 10 Uhr auf das Flottenflaggschiss „Deutschland" ein und dampfte mit der Flotte seewärts. Hamburg. (Priv.-Tel.s Karl Peters sandte aus London an die „Hamb. Nachr." eine Zuschrift, in der er er klärt, er habe nunmehr auch gegen den Korresponden ten der „Köln. Ztg", v. Bennigsen, Beleidigungs klage eingcleitet, weil Bennigsen im März 1900 geschric- ven habe, bei den Petcrsakten im Auswärtigen 'Amte läge ein Brief an den Bischof Wood-Wood von Manila mit dem Inhalte des Tuckcrbrieses. Geh. Rat Hellwig habe ihm dessen Inhalt im Jahre 1908 erzählt. Er werde nun mehr auch gegen Geh. Rat Hellwig die Klage cinreichen. Köln. sPriv.-Tel.s Zur Verhaftung des früheren Redakteurs und jetzigen Besitzers des Solinger „Wclt- panoramas" Schiwara wird noch gemeldet, daß in der Wohnung Schiwaras ausgcsundene Briefschaften sowohl als solche, die beim verhafteten Vizewnchtmcistcr in Koblenz zu Tage gefördert wurden, Anhaltspunkte dafür ergaben, daß noch eine 'Anzahl Personen in die Koblenzer Spionage-Affäre verwickelt sind und demnächst weitere Verhaftungen bevorstehcn. Schiwara machte seit längerer Zeit weite kostspielige Reisen, darunter mehrfach 'Abstecher nach Paris. Höheren Orts wurden um fangreiche Berichte über die Verhaftung eingesordcrt. In einem belgischen Grcnzortc wurden in den letzten Tagen zwei Militürpcrsvnen verhaftet» die gleichfalls Beziehun gen zu dieser Spionage-Affäre großen Stils haben sollen. Winterburg bei Kreuznach. 10 Schulkinder ließen sich i» einem Psluglarren einen Berg hinnnterrollcn. Sic verloren die Gewalt über den Karren, der umschlng, das Bahngeländcr durchbrach und in Len Bach stürzte. Elf Kinder erlitten schwere Verletzungen. Ter Zu stand einiger Kinder ist hoffnungslos. Schneidemühl. Nach einem voraufgcgangciicn Streite mit den Töchtern des Hilssbrcmscrs Mittclstädt hat der etwa 27 Jahre alte Scherenschleifer Siegelt dem Mittel stadt aufgclauert und aus seiner Schützenbüchse einen Schuß auf ihn abgegeben. Nach drei Stunden ist Mittel- städt seinen Verletzungen erlegen. Siegelt, der verheiratet ist. wurde verhaftet. Wien. sPriv.-Tck.) Beschwerden über harte Be handlung von Soldaten bei de» Manövern in Kärnten, wo lange Märsche bei schwerer Bcvackung und grober Hitze auSgcführt wurden, werden laut. 153 Manu eines einzigen Regiments sind gestern bei einem Marsche von 82 Kilometer liegen geblieben. Ter Kommandeur be fahl, daß alle, die sich krank meldeten, 14 Tage strengen Arrest bekommen sollten. Die Sozialdemokraten wollen in der nächsten Ncichsratssihung interpellieren. Newyork. (Priv.-Tcl.) Gerüchtweise verlautet, daß im Kabinett wichtige Veränderungen bcvor- stünden. Die Sekretäre Noot, Bonaparte und Wilson seien entschlossen, von ihren Posten zurückzutrcten. Bonaparte hoffe noch immer, die Hauptleiter der großen Trusts ins Gefängnis werfen zu können. San Francisco. In Berkelay sind ein durch B u - bonenpest verursachter Todesfall und zwei Fälle von Pestvcrdacht festigeftcllt worden. Tokio. Die tonangebenden Zeitungen begrüßen den 'Abschluß des e n gl i sch - r u ss ifch e n Ueberein kom- mens. Es wird allgemein erwartet, daß die Sicherheit der indischen Grenze dadurch gewährleistet und Japans Anteil an der Verantwortlichkeit unter Rückwirkung des Bündnisses erheblich erleichtert werde. Tokio. Angesichts der plötzlich zutage getretenen u n - freundlichen Haltung Chinas gegen Japan wird in einigen Kreisen die Notwendigkeit hervorgehobcn. auf China wegen seiner gegenwärtigen unverständlichen Stellungnahme einen Druck durch Entsendung eines der ersten Staatsmänner als Vertreter Japans in China aus zuüben. Es werden für einen solchen Posten Graf Okuma oder Marquis Ito in Vorschlag gebracht, wenn diese die Angelegenheiten Korea- geordnet haben. OertlicheS und Sächsisches. Dresden. 3 September. —* Se. Majestät der König trifft am 5. d. M. nach mittags 3 Uhr 50 Min. von Tarois wieder in Pillnitz ein. Das Wetter ist in Tarvis Heiß. Tie Abende gewähren an genehme Kühle. —* Ihre Majestät die K o n i g i n - W i t w e besichtigte geistern «mittag in Begleitung der Frau Oberhosmeisterin v. Pflügt, des Obcrhvsmcislcrs Wirk!. Geh. Rates von Malortie, der Hofdamen Gräfin Reuttner v. We»l und Frl. v. Nauendorfs die Christnslirche in Vorstadt Strehlen unter Führung des Pfarrers Richter und des Kirchenvor- standcs. Zur gestrigen Mittagstafel bei der Königin waren Generalmajor z. T. Portins und der bei der Prinzessin Mathilde diensttuende Kammerhcrr Freiherr v. Könneritz, zur Abciidtascl Obevhosmarichall «Freiherr v. d. Barsschc- Slrcithvrst mit Gemahlin und Frau ReichSgräsin v. Platcn- Hallermurtd «mit Einladung ausgezeichnet worden. —* Die Fürstin von E n g v l i t s ch e fs aus Wien und der japanische Botichaster in Petersburg Itchirv Uotomo haben Dresden nach kurzem Aufenthalt im Hotel Bellevue wieder verlassen. —* Herr Dr. mcd. Franz Anton Leonhardt ist als 2. Assistent und 2. Stellvertreter des Stadtbezirksarztes von dem Sradtrat in Pflicht genommen worden. —* Am 1. September hatte die Ortsgruppe La n ge hr ück des nationalen Ausschusses eine patrio tische Feier iw Knrhaiissaale veranstaltet, «die zahlreich be sucht war. Nachdem der erste «Vorsitzende die Bedeutung deS «Sodanlagcs vor Augen geführt hatte, hielt Leutnant Weigel vom Schützen-Regiment einen Vortrag Mer seine Erlebnisse im Feldzug gegen die Bvndels am Oranje. Fesselnd gab der Vortragende in seiner anderthalbstündigen Schilderung, die durch zahlreiche, mvhlgelungene Lichtbilder «wivisam unterstützt wurde, ein klares Bild von Laird und Leuten, sowie von den kriegerischen Ereignissen im süd lichen Teile der Kölonien. 'Aus ihrer Schilderung konnte man erkennen, wie vortrefflich sich unsere braven Krieger, trotz oft nmiigslhastcr Verpflegung, großer Strapazen und beständiger Gefahr für idas Leben, bewährt Haben, wie ver trauensvoll das Verhältnis zwischen Ofsizieren und Mann schaften ist, kurz, welch vortrefflicher Geist in unserem Heere herrscht. Ein von Oberlehrer Weller ausgebrachtes Hoch auf Kaiser Wilhelm II. und unseren König wurde be geistert ausgenommen. Umrahmt wurden Bortrag und An sprachen durch treffliche Darbietungen «des Langebrücker Mannergesangvereins und des Turnvereins. —* In den ncnbcgründeten Ansschuß für soziale An gelegenheiten haben die Stadtverordneten aus ihrer Mitte goivuhlt die Herren StadtocrordnetcnFrisdcnsrichterBraun, Prokurist Christoph, Tischlermcister Frank, Fabrikant Sonntag und Korrektor Uhlig, «sowie ans der Bürgerschaft die Herren Gymnasial-OberlehrcrDr.Hcinc-mann, General vertreter und Vcrsicherungs-Diiektionsbcamter Biehweger und Fabrikbesitzer Hnstig. Der Rat wählte in den Ausschuß ans der Zahl seiner Mitglieder die Herren Oberbürger meister Beutler als Vorsitzenden, Bürgermeister Dr. Kretzschmar, Stadtrüte Kammsctzer, Kändler und Hosrat Dr. Battmann, sowie aus der Bürgerschaft die Herren Arbeitersckretär Bcrndt mnd Töpfer Frätzdorf. —* Die städtischen Kollegien haben beschlossen, die Planung und Veranschlagung der Mobiliar- u n. I n v c n t a r a u s st a t t u n g des R a t h a u s « e u b a u e sowie die Oberleitung bei deren Ausführung den Rathaus baumeistern Herren Staötbanrat a. D. Bräter und Archi tekt Roth zu übertragen. Ausgenommen sollen dabei blci ben: die Sitzungszimmer für die zweite Natsabteilung und den Hvchbauaiisfchnß, deren Mobiliar und Inventar vom Hochbauamte entworfen und veranschlagt werden soll, lieber die näheren Bestimmungen der Ausführung der zu über nehmenden Arbeiten ist der Entwurf eines Vertrages mir Kunst und Wissenschaft. s* Mit Beginn der neuen Spielzeit treten, wie uns aus dem Bureau der Künigl. Hostheater mitgeteilt wird, folgende neue Mitglieder in den Verband des Königlichen Schauspielhauses ein: Frl. Gertrud Trebnitz (vom Her zoglichen Hoftheater in Dessaus, Herr Hans Wahlberg <vom Stadttheater in Freiburg i. Br.s, Herr Carl Iae- dicke (vom Deutschen Theater in Hannovers. Herr Ludwig IubelSky lvom Residenz-Theater in Kassels, Herr Paul Bühler, zugleich Komparserie-Inspektor lvom Stadt theater in Bonn). Frl. Lori Weiser (vom Stadttheater in Marienbads. Frl. Serba hat die Generaldirektion nm Gewährung eines längeren Urlaubs ersucht. Dieser Urlaub ist ihr mit Rücksicht auf ihr im Herbst 1908 beginnendes Engagement am Burgtheater in Wien gewährt worden. Infolgedessen mußte nach Schluß der vorigen Spielzeit noch ein weiteres Mitglied engagiert werden: Frl. Martha von Keller (Wiens, die gleichfalls mit Beginn -er neuen Spielzeit ihr Engagement am Königlichen Schauspielhause antritt. s* Mitteilungen aus dem Bureau der Königlichen Hoftheater. Im Opernhaus« wird morgen, Mitt- woch, die Lreiaktige komische Oper „Fra Diavolo" von «Mer mit Herrn Burrtan in der Titelpartic aufgeführt. Die Besetzung der Mrigen Hauptpartten ist die folgend«: Zerltne: Frau Wedektnd, Pamella: Frl. v. Chavanne, Lord Kookburn: Herr Erwin, Lorenzo: Herr Jäger. Matteo: Herr Nebuschka, Giacomo: Herr Wächter. Beppo: Herr Erl. — Die bisherigen Abonnenten des SchauspielhauseS künnen das neue Abonnement btS mit Sonnabend. Len 7. September» an der Kaffe LeS Schauspielhauses von vor mittags 10 Uhr bis nachmittags 2 UHr entneHmen. Den bisherigen Inhabern von Stammsitzen werden die Plätze für die neue Spielzeit gleichfalls bis mit Sonnabend, den 7. September, reserviert. s* Residenztheater. Mit einem Scherzo schließt das Linsemann-Ensemble die sommerliche Spielzeit, die vorwiegend auf einen ernsten, schweren Ton, auf Ibsen, Halbe und Shaw gestimmt war. Trotz des für den Theater besuch günstigen Wetters mußte man zu der Anschauung gelangen, daß dem Publikum an Sommerabendcn die schwere Kost nicht eigentlich bchagt, bei der Aufführung von Schwänken und Lustspielen erschien das Haus wesentlich besser besucht. Nebenbei traten die Vorzüge des Ensembles im leichten Genre deutlicher hervor, als in der Wieder gabe schwieriger Kunstwerke, die einen besonderen Stil der Darstellung verlangen. SardouS dreiaktigeS Lustspiel „F l a t t e r such t" ist «in auf leichten Ton gestimmtes Werk, dem graziöse Linien, namentlich in der Führung des Dialogs, nicht abzusprechen sind. Stofflich ist es arm, der zarte, etwas schwache Ausguß von feinem Aroma, den Sardou erzielte, ist längst in mehr als hundert Schwänken von skrupelloseren Bühnenautoren durch scharf gewürzte Brühen überholt. Die „Flattersucht" ist nach Sardou diesentge Krankheit, die junge Ehepaare überfällt, denen es im Behagen der neuen Häuslichkeit so pudel wohl wird, daß sie nach Abwechslung begehren. Das Lust spiel zeigt Herrn v. Champianac in höherem, Frau von Champtgnac in geringerem Maße von dem Nebel heim- gesucht. In munterem Spiele heilt Camille, eine fesche, junge Witwe und Tante deS Paares, die beiden und führt sie in das Land der wahren Liebe, an den häuslichen Herd, zurück. Der Stoff ist allzu sehr auSgewalzt — das heiter begonnene Spiel könnte in jedem der drei Akte sein Ende erreichen, eine direkte Notwendigkeit, die Intrigen fortzu- sptnnen. liegt nicht vor. Die in SardouS leichter, gefälliger Manier geführten Dialoge enthalten manch' feine Be obachtung und treffende Anmerkung über Ehe und das Versalien von Mann und Frau. Die amüsanten Einfälle würden eine noch stärkere Wirkung ausüben, wenn sich SardouS Erfindungsgabe nicht gar so sehr begnügt haben würde. In der-Ausführung steckten zwar kein Esprit und bestechende Elegvnz, aber soviel ehrliche deutsche Munterkeit, daß die Lustigkeiten mancher Situation mit voller Wirkung herauskamen. Am ehesten traf Frau Nina Sandom den Ton des Stückes, ihr Plaudern hat Anmut und Natur, die Tropfen vom Blute Frau Fluths. der lustigen Krau von Windsor, die in dieser Camille lebendig sind, wurden durch Frau Sandows Darstellung zum mindesten nicht verwässert: Frl. Becker konnte mit der blaß und farblos gehaltenen jungen Frau nicht viel mehr geben, wie der Autor. Der vielseitige und begabte Herr Blencke ist zwar eher ein flotter, fescher Reisender wie ein französischer Kavalier, der aus Abenteuer zieht, aber für die Situationskomik reichten Humor und Be weglichkeit durchaus. Hans Stock, der elegante, licbens würdige Bonvivant, der einst mit Irene Tricsch, Ccnta Brä und anderen trefflichen Darstellern dem glänzenden Ensemble des unglücklichen Emil Drach in München an gehörte, hatte einen rabiaten Eifersüchtigen zu spielen. Das Pendant zum Adhemar, der ebenso dämliche Fridolin, wurde durch Herrn Tautz mit der beabsichtigten komischen Wirkung gegeben. Das leidlich besuchte -Hand schien sich gut zu unterhalten. üx -f* Von einem der beliebtesten Schwankdichtcr des 18. Jahrhunderts kehrt am 0. September der 150. Geburts tag wieder: August Friedrich Ernst Langbein. Besonderes lokales Interesse dürste es erwecken, daß dieser in Ra Le be rg bei Dresden geboren wurde, wo sein Vater Justiz amtmann tvar. Langbein hatte die Fürstenschule in Meißen absolviert und danach in Leipzig Iura studiert. Hier Hai er bereits für Bürgers „Musenalmanach" poetische Arbeiten geliefert. 1781 war er Bizeaktuar in Großenhain, und 1785 wandte er sich nach Dresden, wo er zunächst als Advokat auftrat, Mer schon im folgenden Jahre die nach gesuchte Anstellung als Kanzlist bei dem Geheimen Archive
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