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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 13.09.1907
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-09-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070913028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907091302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907091302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-09
- Tag1907-09-13
- Monat1907-09
- Jahr1907
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Diese» Blatt wird den Lesern von Dresden zugestellt. während eS die Post-Abonnenten »nd Umgebung am Tage vorher bereits ai- V v am Morgen in einer ÄcjamtanSgabe erhalten. verugsgeblldr: Bi-rl-IISbrN» f«r D»-»»k» dkl täaNch »welmaliakr Zutnuun, bunt, „»Irre >Uot»n >««-«»< und «or»r»», au Sonn- und. Mo»ta»rn nur «tnina» »»»er Zusieltuu» durck Li« ldt.t — Siet Pop »Me to1ine>Nkslkll,eld>. tiiiÄuS- I »nd, mit entwreckkudem Zulchla,«. Die den L«Ier» von Dresden u»d lim. chm,am Laae vorder )>,^slellte„ Aden »-«usa ave» erbalten die aiiSwdrtiaen Be«iel>er »,it der Morsen Nusaabe zusammen »»- »estetzt Nachdruck aiier Artikel und ONamai Mtiteilmiae» nur mit deutlicher Ouelienanaade e.Dreed Nachr l zulaisis, Nächst«», licke bvnoraranivruche bleib, i.icheruckltchliat; uuvrliaoaie Man! iknvte werben nickt auibewadN. ^ . zuaei! US»«den erbalten die den anu» Lelegramm-Adreile: Nachrichten DreSde» LauvtaeichüstsstcLe: Marienlir. A/40. Fsnresgen-caris. »nnabine von Nulilndi«»»«!- dis nachmilla-» » Ubr. Lo„u- und NeirrtaaS nur.MarieMade A von ,i dis V, 1 Ubr Die i ivaliiae öirunbreiie >ca . >> Silbsnl Sb Kfa. Kainiliennackrichten ,2V Pi».; Ge ichLitSanikiaea aut der Privatien» -teile « Mo.: die rmaltiie Zeile auf Terticite 00 Dia l al» Linaesandl sivallitie Zeile von Dresdner Aui- rraaaebeni 7S Via von auLW»tti»e„ I Mt. Sn Nummern »ach Soun- lind »eiertage«: r waltiae Bruiidzeiie »0 Pi» , auf Privatielte »0 Pi», sivaitige Zeile »IS tLinaelaiibl von Dresdner Auittaagebcrn l Mt,, von auswärtiaen I.bü Ml.. ,Familien nackrickien Knindreile ss Di», — Die Dreiie der Jnlerate sind im Moraei,, und Abendvlafte dieielbcn. Aua. wärtige Aliftrage »iir ae»c» Bor- auebeial'lung. — igele adlLller toiim io Pfennige. Fcrnisrecher: Nr. U und 2006» c//7«/0 Besatz/--L. Neueste Diahtberichte. Hvsnachiickten, LaiidlngSwahlen, Konservative Pactei und Wnhliechtssrage. Wert- I H 1 ^jllltstl. znwachSsteuei. Fohlcnanfznchtvcrein. Entschädigung der Deutschen in Casablanca. Schlos; Pillnitz. > ^ » kllUl), > ej. v « . Neueste Drahtmeldnnqen vorn 12. Septbr. Znr Cholcragefahr. Königshüttc. Wie das „Äönigsh. Tagcbl." meldet, ist die in mehreren Zeitungen verbreitete Nachricht, dass gestern hier ein Mann unter ch o l e r a v e r d ä ch t i g c n Erscheinungen gestorben sei, unbegründet. Die Sektion hat keine Anhaltspunkte für Cholera ergeben. Petersburg. AuS Saratow werden 8, aus Zari- zyn 18, aus Nishni-Noiugorvd IN Erkrankungen an Cho lera gemeldet. In Iaroslaw ist eine Erkrankung vvrge- lvmmen. Zur Lage in Nntzland. Petersburg. Nach einem Telegramm des Hos- »linisters, der sich an Bord der kaiserlichen Jacht „Stanüart" befand, erfolgte das Auslaufen des Schisses gestern nachmittag 5 Uhr aus einem Nisse, das 12 See meilen von Hangö entfernt liegt. Die kaiserliche Familie, die sich des besten Wohlseins erfreut, hat sich mit Gefolge ans den Aviso „Asya" begeben. Petersburg. Die rnsschc Regierung schlost mit dem Päpstlichen Stuhle eine Konvention ab betretend den Unterricht in russi i ch e r S prache, Geschichte und Lite ratur in den katholischen Seminaren des Zar- tums Polen. Der Konvention zufolge soll der Bischof den Lehrplan anfstellen. NcgiernngSbeamie wohnen den Prüfungen bei, jedoch nur zur Kontrolle in den nichtkon- scssionellen Fächern. Tomsk. lPriv.-Tcl.) Eine bewaffnete Räuberbande überfiel in der Nähe der Stadt einen Pvstzng, ver wundete den Postschaffner und raubte etwa 100 000 Rubel. Zur Lage in Marokko. Casablanca. Bei dem gestrigen Borstotz gegen Taddert machte sich General Drude den herrschenden Nebel und die Vorteile, die das Terrain bot, zu nutze, um Taddert zu überraschen. Ter Feind wurde zerstreut und auf der Flucht fortgesetzt von den Geschützen, auch vom Kreuzer „Gloire". der sehr wirksam eingrisf, beschossen. Die französischen Verluste betrugen einen Toten und zehn Verwundete. Asiatenfeindlttkic Kundgebungen in Kanada. London, <Priv,-Tel.s „Daily News" melden ans Ottawa, datz zwischen Japan und der kanadischen Negierung Vechandlnngcn schweben, die wahrscheinlich zu einer Verständigung aus folgender Grundlage führen werden , Kanada zahlt Japan eine Entschädigung, während Japan sich verpflichtet, die Zahl der Auswanderer nach Amerika zu beschränken. Vancouvee. «Priv.-Tel.s Die Polizei verhaftete eine grosse Anzahl Chinesen, die sich im Besitze von Revol vern befanden und beschlagnahmte eine an einen chinesischen Kauf mann adressierte Kiste, in der sich 80 Gewehre und 5000Patronen befanden. Angesichts der bevorstehenden Ankunft neuer gelber Einwanderer befürchtet man abermalige Ausschreitungen. Bautzen. In der 'Nachbargemeindc Zschiclichan herrscht Tnvhiis. Ter Gemeindevorsteher Kockcl liegt ichwerkrank danieder. Seine 53 Jahre alte Ehefrau, die ebenfalls an Typhus erkrankt ist, ertränkte sich in vergan gener Nacht im Fieberwahn. Berlin. Das ,>Militärwvchcnblntt" meldet: Dem Generalstabsarzt vor Armee D r. Schjc r ning ist der Rang eines Generalleutnants verliehen worden. Berlin. Von beteiligter Seite wird fcstgcstellt, das; das Lotterie-Unternehmen der Deutschen A rmcc -. Ri arinc - und K v l o ii i a l ° A ii s st c l - 11, ng ganz unabhängig ist von der finanziellen Lage der Ausstellung, und das, die Gewinne dieser Lotterie absolut gesichert sind, sodass auch die Inhaber in bezug aus ihre Ansprüche in keinem Falle etwas z» besorgen haben. Königsberg. Auf Befehl des Kaisers «allen beim 1. Armeekorps die Brigad em anvver ans. Die Divisions- und KorpSmanüver werden ans sechs Tage be schränkt und endigen daher am 24. d. M. Das Gencral- tommandv hat angeordact, das; auch während des Manövers bis zum Cutlnssungstermin von jeder Kompagnie 15 bis höchstens 20 Mann zu Erntearbeitcn abgegeben werden. Norderney. Der Vizepräsident des Staatsmini- stcrinms, Staatssekretär des Innern v. Bethmann- Hollwcg, der Minister des Innern v. Moltke und der Unterstaatsiekretär v. Löbell sind hier zur Besprechung mit dem Reichskanzler Fürsten Bülow cingetrossen. London. Die White-Ttar-Line hat bei der Wersl von Harland-Wvlss einen neuen Dampfer bestell:, dessen Grützcnvcrhültnissc noch über die der „Lnsüaiiia' hin- ausgehcn. Der Dampfer soll 850 Futz lang und mir Tur binen 'besonderer Konstrultion, die eine Ersvaruis von Heizmaterial um 12 Prozent ermöglichen, versehen werden. K v n st a n t i n v p c l. Die Pforte hat sich vertraulich Kenntnis verschafft von dem Programm der makedoni schen I u st i z r c s o r m, das die Botschafter der Entente mächte im vergangenen Monat den übrigen Botschaften übergeben haben, und geht mit der Absicht um, alle darin enthaltenen Matzregeln und ihre eigenen Beschlüsse durch- zusühren, um durch den Hinweis aus diese Einführungen den fremden Reformen ziivvrzukvmmcn. Sofia. (Pnv.-TelO Anlätzlich der heutigen Denkmals- Enthüllung für Kaiser Alexander werde» Zwischen fälle befürchtet. Polizei und Militär haben unisassrnde Vorkeh rungen getroffen. — Eine makedonische Avordnung traf hier ein, um dem Gros-fürsten Wladimir ein Memorandum über die Lage in Makedonien zu überreichen. Ncwyork. Die Cunarü-Linie gibt bekannt, datz der neue P a ss a g i c r p r ei s aus der Fahrt nach dem Osten für die Schisse „Campania", „Lneania", „Carvnia" »nd „Carmania" 72V» Dollars, für die „llmbria" und „Cstrnria" 57iz Dollars beträgt. N eivyor k. (Priv.-Tel-i Der Dampfer „L n s i t a- n i a", der mit einer Geschwindigkeit von 25 Knoten fahrt, trifft morgen ein. Ein festlicher Empfang ist in Anssicht genommen. Tokio. Die hiesige Presse bespricht die beiden jüngst verösscntlichtcn russisch-japanischen Verträge sehr günstig und gibt der Meinung Ausdruck, das; die guten Beziehungen zwischen den beiden Ländern setzt vollständig wiederhcrgestellt seien, was allgemeine Befriedigung Her vorrufe. Hongkong. 'Nachrichten ans Anciichow 'besagen, -atz kaiserliche Truppen mit den Ausrührern znsammeiige- stotzcn sind und letztere in die Flucht geschlagen haben. Die Aufständische» sollen über 100 Tote haben. 20 Mann wur den gesangcii genommen. Für die 'Missionare in Licnchow und Pakhvi haben die chinesischen Behörden eiiiipreihendc Schntzmatzregeln getroffen. Oertlrches und Sächsisches. Dresden, 12, September. Landtagswahlc». 1. Tag: Die Wahlen der 3. Klasse, Leipzig, Wahlkreis 2: Gewählt -I Nationalliberalc, 40 Sozialdemokraten. — Leipzig, Wahlkreis 4: Gewählt 71 Sozialdemokraten. — Chemnitz, Wahlkreis 2: Ge wählt 70 Sozialdemokraten. — Aue, S ch n ce b c rg, Eibe n stock, Wahlkreis 20: Gewühlt 2 konservative und 17 sozialdemokratische lWahlmänner. 8 'Nachwahlen mit 14 Wvhlmännern. — F r a n k c n b c r g - A n g n st u s- bürg, Wahlkreis 32: Gewählt 14 nativnallibcrale, 8 so zialdemokratische Wahlmänner. 4 Nachwahlen, aus 2 Be zirken steht das Ergebnis noch aus. — Bischofswerda, G rotzenhain , P n l s n itz, INaHeberg , Wahlkreis 3: Gewählt 2 konservative. 1 liberaler und 6 sozialdemokra tische Wahlmänner. 17 Nachwahlen. — Dippoldis walde-Dohna. städtischer Wahlkreis 5: Gewählt 5 ton servativc, 4 nativnallibcrale und 8 sozialdemokratische Wahlmänner. — Sayda-Vrand, Wahlkreis 14: Ge wühlt nur konservative Wahlmänner. — Freiberg- Naundors, Wahlkreis 15: Gewählt 0 konservative und 0 sozialdemokratische Wahlmänner. Eine Nachwahl. > P i r na, K ö n i g st e i n, Wahlkreis 12: Gewühlt in Copitz, Heidenau, Mügeln nur sozialdemokratische Wahlmänner. — Crimmitschau, Wahlkreis 10: Gewählt 25 sozial demokratische und 0 ordnungsparteiliche Wahlmännez, - Zittau, Amlsgcrichlsbezirk, Wahlkreis 1: Gewählt 5 nationalliberalc, II sozialdc'Mvkraiische Wahlmänner. 3 Nachwahlen. — Rochlitz» Peilig, Biirgstädi, Wahlkreis 13: Gewählt 17 sozialdemokratische Wahl männer. 5 Nachwahlen. — In der Stadt Döbeln, Wahlkreis 0: Gewählt 11 sozialdemokratische Wahlmänner. — Lcisnig: Gewählt 2 Sozialdemokraten. 2 Nach wahlen. — Waldheim: Gewühlt 4 Sozialdemokraten. 4 Nachwahlen. — 1. städtischer Wahlkreis Zittau- Löbau: 1 nationallibcraler, 15 freisinnige und 4 sozial demokratische Wahlmüner gewählt. — 2. ländlicher Wahl kreis G r o tz s ch ö n a ii-E b e r s.b a ch : 7 nationalliberalc und 21 sozialdemokratische Wahlmänner gewlMlt. — v. ländlicher Wahlkreis Na ö e b u rg -Ra d e b c r g - P i l l - ii i tz : 14 sozialdemokratische und 14 konservative Wahl männer gewählt. 6 Nachwahlen erforderlich. Leipzig. lPriv.-Tel.) Bei der Landtagswahl in der zweiten Abteilung in Leipzig II wurden für die nationalliberalen Wahlmänner 1008, für die sozialdemo kratischen 135, in Leipzig IV für die nationalliberalen Wahl männer 1000, für die sozialdemokratischen 302 Stimmen ab gegeben. —* Sc. Majestät der König hat sich heute früh im Automobil nach Kleinbobritzsch begeben und wohnte von da ans den Manövern der 40. Infanterie-Brigade bei. Die Rückkehr nach Pillnitz wird in den Nachmittagsstunden erfolgen. —* König Friedrich August hat genehmigt, -atz -er ObciPürgermcister Geh. Finanzrat a. D. Beutler und der Stadtbanrat E r l iv e i n in Dresden die ihnen vom König von Italien verliehenen Auszeichnungen annehmen und trage», und zwar Beutler das Grvtzofsizicrskreuz und Crlwein das Ritterkreuz des Ordens -er italienischen Krone. —* Dem Badeärzte Sanitätsrat Dr. med. Hclm- kampss in Elster ist in Anerkennung seiner langjährigen, zum Wohle der leidenden Menschheit entfalteten er'prictz- lichen Tätigkeit und seiner dem Königl, Clstcrbade in man nigfachstcr Weise gewidmeten ausgezeichneten Dienste Titel und Rang als Geheimer Sanitütsrat verliehen worden. —* An den diesjährigen sächsischen Manövern nimmt der g r o st b r i t a n n i s ch e Hauvtmann Ltra - een vom Nvrsvlk-Negiment teil. —* Der Schulausschus; hat an Stelle des mit dem 30. September in den Ruhestand tretenden Direktors Jahn den Oberlehrer der 30. Bezirksschnle Ernst Zeidler zum Direktor der V. Bürger schule und den Direktor der 17. Bezirksschnle Wiede mann zum Direktor der XV. Bürgerschule an Stelle dcS verstorbenen Direktors Wilsdorf gewählt. —* Ihr fünfzigjähriges Jubiläum als Bürgerin der Stadt Dresden beging am Mittwoch Iran verw. Kraft, Wachsbleichstratze 3. Der Jubilarin wurde ein Glückwunsch schreiben und ein Ehrengeschenk des Rates und der Stadtverord neten zugestellt. —* In der neuesten Nummer der „Gren,'.boten" er scheinen zwei Briese mit der Unterschrift „G e r m a n i t n s" an einen Freund, welche sich im besonderen mit den Vc. hältnisscn in der konservativen Partei und -er Wahlrcchts- sragc beschäftige». In dem ersten Briese hcitzt cs: „Die Zustände in der konservativen Partei beurteilen Sic von Ihrem — sit venia vorbo — einseitigen Standpunkt aus Kunst nnv Wissenschaft. 's* Zur Erstaufführung von Björn sons L » stspiel „Gcvgravl, ie und Liebe" i m K önig- lichcn S cha n sp i c l h a n s c. Björnslsernc Björnsons i» Deutschland wenig bekanntes Lustspiel „Geographie und Liebe", das im Schanspielhausc Dienstag, den 17. Sep tember, seine Erstaufführung erlebt, gehört in Norwegen zu den beliebtesten Bühnenstücken des Dichters. Sv ist es auch ans Anlast von Björnsons 50jährigcm Dichtcrjuhilünm am 11. August dieses Jahres im Nationaltheatcr zu Chri- stiania als Fcstvvrstcllnng anfgcführt und mit stürmischem Beifall anfaenommeii worden. Die Hauptrolle sPrvscssor Thygcseni spielte Björn Björnso», der Sohn des Dichters, in der Maske des Vaters. f* Ncsidcnzthcater. Die neue Operette: „Künstler- b l u t" von Edmund Enslcr, -ein Komponist von ,Bruder Stranbingcr" und „SchützenlieSl", welche am Sonnabend zum ersten Male in Szene geht, wurde in Wien, Berlin, Hamburg mit grösstem Erfolg gegeben. Die Hauptrollen sind besetzt mit: Franz Torelli: Carl Friese: Nelly Lcistner: Rcli Witzani lals erstes Auftreten): Alfred: Ludwig von dem Bruck, ialS erstes Auftreten), Tobias: Carl Knaack: Mia: Berta Menzel: Major Lelsmer: Alexander Olbrich: Sillcmann: Adolf Braunstein: Bethulia: Ida Kattncr, und den Herren Bruno Vell- wann, Emil Gähd, Carl Wilhelm!. Die Novität ist voll ständig nen ausgestattct und von Carl Friese inszeniert. Die musikalische Leitung befindet sich in den Händen von Rudolf Dcllingcr. f* Wer hat die Tantieme» zu zahlen? Sowohl die deutschen Gastwirte wie die deutschen Saalbesitzcr sind darüber im unklaren, wer als Veranstalter einer musi kalischen Ausführung im Sinne des Ilrhebergcsetzes anzu- tehen sei: ob der Etablissemciitsbcsitzer oder ein 'sonstiger Unternehmer oder der Kapellmeister resp. die geschützte Werke zum Vortrag bringenden Kunstkräste? Diese zur-^ zeit noch ungelöste, hcitz umstrittene Frage soll, da noch kein Präzedenzfall vvrliegt, so bald als möglich durch ein ge richtliches Urteil kilargestellt werden. Der Kamps der genannten beiden Korporationen gegen die Anstalt für musikalisches Aufführungsrecht dürste also demnächst entbrennen. Und gleichwohl ist diese Frage für gewöhn lich leicht zu lösen. Wenn ein Gastwirt oder Saalbesitzcr eine Musikkapelle, Sängergesellschaft nsw. zur Aufführung musikalischer Werke engagiert, dieselben dafür entlöhnt, Eintrittsgeld vdcr sonstige Abgaben sz. B. durch Berlans von Programmen) von den Besuchern erhebt und für sich verwendet, so ist er als Veranstalter im Sinne des Ur- hcbcrgcsctzcs aiizuschcn und hat die Tantieme zu bezahlen. Wenn dagegen ein Kapellmeister eine Musikkapelle, ein Gesangverein oder soiistivelche Pcrsvnen eine musikalische Aufführung veranstalten, für dieselbe Eintrittsgeld erheben nsw., sv sind diese eben die Veranstalter und folglich «an tiemcpslichtig. Hierbei ist es auch ganz gleichgültig, ob diese letztgenannten Veranstalter dom Beisitzer oder Pächter des Saales für die Benutzung des Lokals vdcr für Beleuch tung, Beheizung iisiv. desselben einen Betrag bezahlen oder nicht. Die österreichischen Gastwirte und Saalbesitzcr prozessierten 1004 in der gleichen Angelegenheit mit der Wiener Autorcngesellschaft, verloren aber in allen Streit fällen. Und ihren rcichsdentschen Fachgcnosse» wird cs ebenso ergehe». Der Anfführnngssteiierpflicht kann nur dadurch entgangen werden, datz die Veranstalter von »inst tauschen Ausführungen ausschlictzlich tantiemesrcie Werke zu Gehör bringen lassen. Ob sic mit vorsintflutlichen Programme» heute, noch ein Auditorium finden werden, ist allerdings eine andere Frage. 's* Die künftige Wagncrstadt Paris. Mit Beginn der neuen Acra an der Pariser Grossen Oper soll »un auch die Seinestadt endlich den Wagncrstädten cingereiht wer den, zu denen sie dank den bisherigen Unvolllvmmen- ettcn der Darbtctniia Wagncrscher Mnsikdramen an der Irvtzcn Oper selbst der grösste Pariser musikalische Lvkal- pcftriot nicht zählen kviintc. Der neue Direktor Messager konnte sich gar nicht besser einsühren. als Satz er für seine am l. Januar beginnende Rcgiernngszeit eine vollständige Neueinstudierung der Wagncrschen Opern sowvhl, wie eine Komplettierung des 'Nibelungenringes versprach, indem bereits in de» ersten Monate» die noch fehlenden Ring Ailssührnnge», „Rheingold" und „Götterdämmerung", zur Einstudierung gelangen. M<tt welchem Ernst Messager au die grosse 'Aufgabe geht, beweist der Umstand, dast er seine Kapellmeister Busser und Rabaud nach München schickte, damit sie im dortigen Prinz-Regenten-Theater die Anssül, rungen von „Rhcingvld" und „Götterdämmerung" pcrsvn lich kennen lernen und mit ihnen die echten Wagncr- traditioncii. „Man darf wohl hoffen," so schreibt ein Ein sichtiger in einer der grössten Pariser Tageszeitungen, „dast sich die Wirren, wie man sic seit der ersten Ausfüh rung des „Tristan" au der Grasten Oper wahrnahm, nicht wiederholen werden. Damals hatten — sage und schreibe — weder Dirigent noch Bühnenleiter, die an der Vorberei tung beteiligt waren, das Werk a» irgend einem Theater so kennen gelernt, datz sie cs mit all' feinen Feinheiten hätten wiedergebcn lönneii. Wir sind stets um »linde steiis 10 Jahre mit Wagner-Ausführungen zurückgeblieben, ganz abgesehen davon, datz das Pariser Publikum nicht ein mal die ganzen Wagner-Opern kennt. Schloß Pillnitz. (Schluss.) Erst im Jahre 1850 bekamen die militärischen Personen ein eigentliches festes Obdach durch die hinter der Schlotz- rcstanration liegende Kaserne, während 'die Hauptwache am Kapellenslügc! bereits 1821 die Gestalt erhielt, die sic jetzt noch trägt. Ein Grnst aber hiermit an alle ehemaligen Soldaten, die n» Lause der Jahre, vielleicht vor langer, langer Zeit, iu der Blüte ihrer Jahre, aus Pillnitzer Scb.lotzkommando gestanden. Sind cs doch für viele längst verklungene Töne aus der Jugendzeit, eine köstliche Er innerung an jene Tage, da man des Königs Rock unter >den Augen seines Königs tragen durfte, ihn oft von Angesicht zu Angesicht schaute. Ein Bild aus vergangener» gewtG
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